Angelika Rode

Der Heilige Geist Mein bester Freund

Arche Verlag Wesel 1

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Angelika Rode

Der Heilige Geist Mein bester Freund

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1. Auflage 2010 € Angelika Rode Alle Rechte vorbehalten Bibelzitate sind, falls nicht anders angegeben, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985, entnommen. Printed in Germany Bestelladresse: Arche Zentrum e.V. Abt. Verlagsbuchhandlung Doelenstr. 3 D - 46483 Wesel Tel. +49 281 – 300 2440 [email protected] www.archezentrum.de Titelfoto: www.scenicreflections.com

Vervielf‚ltigungen jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags.

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Inhalt

Widmung .....................................................................................7 Vorwort........................................................................................8 Eine beh€tete Kindheit und Jugend ...........................................10 Eine Hochzeit, die so ganz anders verlief als geplant ................14 Ein neuer Lebensabschnitt begann.............................................16 Eine neue Herausforderung .......................................................18 Der Abschied von Michaela.......................................................20 Gottes Wunder f€r unser Baby Marc .........................................24 Berufliche und famili•re Ver•nderungen ...................................26 Eine besondere Begegnung mit dem Heiligen Geist ..................32 F€r immer geheilt ......................................................................40 Unser Ruf zur€ck an den Niederrhein........................................42 Jetzt kam er, der Heilige Geist – mein bester Freund.................46 Der groƒe feindliche Beschuss und der folgende Sieg Gottes....48 Ein Hauskreis entstand ..............................................................52 Unsere Silberhochzeit mit groƒen Hindernissen ........................54 Der v„llig andere Plan Gottes ....................................................56 Eine „Arche“ in Wesel ...............................................................60 Erlebnisse in der Arche..............................................................66 Gottes Gedanken wurden zu unserer Vision ..............................70 Der Start des Sozialkaufhauses ohne einen Cent in der Kasse ...78 Der Umzug in ein noch sch„neres Heim....................................84 Das erste Dinner f€r unsere Kunden und viele andere Erlebnisse ...................................................................................................86 Freude und Leid und trotzdem Sieg...........................................90 Die mit Tr•nen s•en, werden mit Freuden ernten.......................94 Bei Gott gibt es keine Konkurrenz............................................98 Eine Begegnung, die unser Leben wieder ein St€ck ver•nderte .................................................................................................100 Eine unvergessliche Israelreise und mein Wunder am Teich Bethesda ..................................................................................102 Unsere erste Dienstreise f€r weitere Sozialkaufh•user ............106 5

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Widmung Ich widme dieses Buch meinen geliebten Eltern Adelheid und Georg Radeike. Ich danke ihnen f€r eine wundervolle Kindheit und Jugend, die sie mir geschenkt haben. Noch mehr bedanke ich mich aber bei ihnen f€r alle ihre Gebete, die mich und meine Familie durch alles bis zum heutigen Tag getragen haben. Es ist wunderbar, betende Eltern zu haben. Danke!

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Vorwort Die drei wichtigsten christlichen Feste sind Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Es ist schon schwierig genug, den heute ach so aufgekl•rten Menschen, vor allem der Jugend, zu erkl•ren, welche Bedeutung Weihnachten und Ostern haben. Regelm•‚ige Interviews auf den Stra‚en und die unpassenden Antworten sprechen B•nde. Dann ist da noch das Pfingstfest, die Ausgie‚ung des Heiligen Geistes und die Gr€ndung der christlichen Gemeinde. Selbst •lteren Menschen f•llt es oft schwer zu erkl•ren, wof€r eigentlich das Pfingstfest steht. Und jetzt auch noch ein Buch, in dem der Heilige Geist eine wesentliche Rolle spielt? Und doch ist es wichtig, dass dieses Buch eine plausible und gleichzeitig spannende Antwort gibt, ohne den Anspruch zu erheben, theologisch oder moralisierend zu sein. Es handelt sich einfach um eine einfache Lebensgeschichte einer einfachen Frau, die sich im Laufe der Zeit zu einer Persƒnlichkeit entwickelt hat und als solche von mir hƒchsten Respekt und Hochachtung erworben hat. Ich wei‚, wovon ich rede, denn sie ist seit €ber 30 Jahren meine Frau. Ohne die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes h•tte sie es lange Zeit nicht mit mir ausgehalten. Insofern ist das Buch auch ein Buch f€r (Ehe)M•nner und eine Hommage an eine Frau, die ihr Christsein nicht in der Woche abgibt, sondern es jederzeit vorbildlich lebt. Aber gerade die praktischen Erfahrungen und Erlebnisse machen es so spannend. Ich habe es in einem „Rutsch“ gelesen, so sehr hat es mich gepackt.

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Und wenn ich durch das Lesen neue Seiten meiner Frau kennengelernt habe, wie viel mehr werden mƒglicherweise Sie angesprochen und ber€hrt werden – und Ihre eigene Haltung und Einstellung pr€fen? Gerade die Frage, wie h•tten Sie in den verschiedenen Lebenssituationen reagiert, harrt Ihrer offenen und ehrlichen Antwort. Liebe Angelika, danke, dass du unser Leben aus deiner Sicht beschrieben hast! Du hast mir neue Horizonte erƒffnet. Dein Schatz

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Eine beh€tete Kindheit und Jugend Ich kam am 25. April 1958 als zweites Kind zur Welt. Ich wuchs in einem wunderbaren, christlichen Elternhaus auf. Bei uns zu Hause war es normal, dass man betete und auch die Bibel las. Auch hatten meine Eltern immer eine offene T€re und ein offenes Herz f€r Menschen die einsam und traurig waren. Einmal in der Woche wurde unser Wohnzimmer umger•umt und es entstand ein heiliger Ort. Dann kamen sie n•mlich, die Beter. Ich fand es als Kind schon unwahrscheinlich beeindruckend, wenn sie sich vor ihren St€hlen niederknieten und beteten. Es war eine sehr schƒne Atmosph•re. Meine Eltern lernten Jesus in ihrer Jugend kennen und lebten seitdem ihr Leben mit ihm zusammen. Sie durften immer wieder erfahren, dass Jesus durch Alles mit ihnen ging. Wie z.B. im Krieg und auf der Flucht. Es ist heute noch so schƒn zu hƒren, welche Wunder sie erlebten. Aber das war gestern! Das Heute und das Morgen z•hlen. Wir brauchen jeden Tag neue Erlebnisse mit unserem Herrn. Ich war erst f€nf Jahre alt, als ich das Verlangen in mir sp€rte, den Jesus, den meine Eltern hatten, auch unbedingt zu haben. So sa‚ ich auf dem Scho‚ meiner Mutter und wir beteten zusammen. Ich bat Jesus in mein Herz zu kommen und mich von allen S€nden rein zu waschen. Ich vertraute ihm mein ganzes, doch noch so kleines, Leben an. Mir war sofort klar und ich sp€rte es, jetzt hatte ich einen allerbesten Freund in meinem Leben. Jesus Christus! Mein Herz brannte f€r Jesus und ich erz•hlte es vielen Menschen. Oft l•chelte man und sagte, warte erst mal ab bis du •lter bist. Umso mehr versprach ich mir, Jesus immer treu zu bleiben. Es war nicht immer einfach wenn man zu sp€ren bekam, das man mit mir nicht spielen wollte weil ich Jesus 10

liebte. Toll war, dass meine Eltern immer Zeit f€r mich hatten und wir dann sehr oft f€r die Situation gebetet haben. Ich hatte auch eine Freundin. Sie lebte in einem Kinderheim. Meine Eltern holten sie ƒfters zu uns nach Hause und gaben ihr ein wenig Geborgenheit. Wir gingen in eine Gemeinde im Ort und hatten mehrere Veranstaltungen in der Woche. Jedes Jahr gab es eine mehrt•gige Zeltveranstaltung in der City. Es war immer sehr aufregend. Wir marschierten mit selbst gemachten Schildern durch die Stadt und luden so die Menschen ins Zelt ein. Toll fand ich, dass der Zeltprediger bei uns zu Hause schlief. Nachmittags gab es immer eine Kinderstunde. Ich lud damals ein mir bekanntes M•dchen ein, das dann auch mitging. Sie gab an diesem Tag ihr Leben Jesus. F€r mich war das ein ganz neues Erlebnis. Wir wurden die besten Freundinnen. Leider zog sie ein paar Jahre sp•ter weit weg. In unserer Gemeinde gab es eine tolle Jugendgruppe. Wir trafen uns wƒchentlich. Was ich super fand, waren die j•hrlichen Jugendfreizeiten zu allen Gelegenheiten im ganzen Jahr. Das fing mit dem Jahreswechsel an. F€r mich war und ist es immer noch von gro‚er Bedeutung, betend ins neue Jahr zu gehen. Es macht so reich, nicht zu wissen was so ein neues Jahr alles mit sich bringen wird, aber trotzdem die Gewissheit zu haben, dass Jesus durch Alles hindurch mit mir sein wird. Wir trafen uns €ber die Ostertage sowie Pfingsten und auch im Sommer an verschiedenen Orten. Die Sommerfreizeit war immer sehr evangelistisch ausgerichtet. Nachmittags hatten wir Stra‚eneins•tze, auf denen wir die Menschen durch verschiedene Arten wie z.B. Gesang oder persƒnliche Gespr•che zur Abendveranstaltung einluden. Diese Eins•tze waren sehr gut f€r das geistliche Wachstum und zugleich machte es auch gro‚en Spa‚. Wir durften erleben, wie die Menschen unserer Einladung folgten und sogar einige 11

Personen ihr Leben Jesus anvertrauten. Im Herbst gab es auch noch eine Freizeit. Bei diesen Treffen konnte man immer wieder neue Freunde kennen lernen und sich so schon auf das n•chste Treffen freuen. Ich glaube, dass all diese Veranstaltungen dazu beigetragen haben, dass ich Jesus mehr kennen lernen konnte. Ich halte es f€r •u‚erst wichtig, Jugendlichen ein attraktives Programm in den Gemeinden anzubieten. Nachdem ich die Schule beendet hatte, begann ich mit vierzehn Jahren eine Ausbildung als Stenokontoristin. Auch da war mein Jesus ganz praktisch bei mir. Ich schrieb gerade mal zwei Bewerbungen und bekam einen Ausbildungsplatz. W•hrend meiner Ausbildung wechselte ich circa alle drei bis sechs Monate die Abteilung. So hatte ich viele Mƒglichkeiten meinen Kollegen von Jesus zu erz•hlen. Manches Mal wurde ich bel•chelt, aber ich erlebte auch, dass man mir Glauben schenkte und best•tigte, dass ich doch sehr gl€cklich damit w•re. Nach meiner Ausbildung wurde ich in der Firma €bernommen. Bereits in meiner Teenagerzeit fing ich an zu beten, dass der Herr mir den richtigen Partner f€r mein Leben schenken mƒge. Es war mir sehr wichtig, einen Ehemann an meiner Seite zu haben, der Jesus genauso liebt wie ich ihn liebe. Ich war sechzehn Jahre alt, als ich Peter kennen lernte. Interessant war, dass wir uns vom Sehen her schon l•nger kannten. Peter sang damals in einem Chor, der gelegentlich auch in unseren Sonntagsgottesdiensten auftrat. Er wohnte in Oberhausen und ich in Hilden, etwa 85 km entfernt. Im Sommer 1974 fuhr unsere Jugendgruppe nach England. Dort lernten wir unter anderem auch Jugendliche aus Dinslaken in der N•he von Oberhausen kennen. So wurde unsere Jugend am 1.11. zum Besuch nach Dinslaken und 12

einem anschlie‚enden Stra‚eneinsatz eingeladen. Und dort trafen wir uns auf einmal ganz persƒnlich. Wie w€rde man sagen, es war ganz nett. Wir tauschten Adressen aus, und das war es. Ich hatte aber schon Gefallen an ihm. Also fing ich an zu beten. Einen Monat sp•ter gab es eine gro‚e Feier in unserer Muttergemeinde. Es wurde ein Missionsehepaar nach Afrika ausgesandt. Ich hƒrte dann, dass Peter auch kommen sollte. Es waren aber hunderte von Menschen anwesend, so dass ich mir nicht viel Hoffnung machte, ihm zu begegnen. Am Ende der Veranstaltung traute ich meinen Augen nicht. Da stand er plƒtzlich und wartete auf mich. Wir haben uns noch sehr lange unterhalten und ein neues Treffen ausgemacht. Nun war es um uns geschehen. Wir waren beide verliebt! Um wirklich sicher zu sein, dass der Herr uns zusammen gef€hrt hat, erbaten wir uns beide ein Zeichen vom Herrn zur Best•tigung. Ich halte es f€r absolut wichtig, dass jeder Partner f€r sich die Gewissheit vom Herrn in seinem Herzen tr•gt. Jeder! Nicht der Pastor oder der Seelsorger. F€r mich persƒnlich war es von gro‚er Hilfe in der noch kommenden Zeit.

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Eine Hochzeit, die so ganz anders verlief als geplant Drei Jahre sp•ter planten wir dann unsere Hochzeit. Der gro‚e Tag sollte im Mai 1977 stattfinden. Weil ich ja zu Peter nach Oberhausen zog, musste ich meine Arbeit k€ndigen. Die Firma war gerade verkauft worden und somit fingen die Rationalisierungsma‚nahmen an. Ich hatte den Eindruck in meinem Herzen, mit der K€ndigung bis zum letzten Tag der angegeben Frist zu warten. Einige Tage vor Ende der Frist teilte man mir mit, dass man mir leider auch k€ndigen m€sste. Als ich diese Nachricht bekam, h•tte ich Luftspr€nge machen kƒnnen. Keine Traurigkeit, sondern Freude €ber eine K€ndigung. Es war der gleiche Termin! Nur mit einem erheblichen Unterschied: Ich bekam eine gute Abfindung ausgezahlt. So hatten wir schon vor unserer Hochzeit das Geld f€r eine komplette Wohnungseinrichtung. Halleluja! Zudem bekam ich auch noch bezahlten Urlaub f€r eine persƒnliche Vorstellung eines neuen Arbeitsplatzes in Oberhausen, wo ich sofort angenommen wurde. Ich kann nur sagen, wir waren total begeistert, wie der Herr die Wege so f€hrte und uns versorgte. Dann kamen Anfang Mai die Pfingsttage. Wir waren auf dem Weg nach Siegen, um meine Cousine f€r die Pfingstfreizeit abzuholen. In der N•he von Olpe hatten wir auf der Autobahn einen schweren Verkehrsunfall. Aber der Herr war trotzdem da und sein Schutz auch. Wir waren beide noch am Leben. Wir sind, Gott sei Dank, aus dem Wagen geschleudert worden, bevor er sich mehrmals €berschlug. Dadurch war Peter nur leicht verletzt, sonst h•tte es wahrscheinlich sein Leben gekostet. Als die ‡rzte am Unfallort eintrafen, hatten sie mit dem Schlimmsten gerechnet und best•tigten den Schutz Gottes. 14

Ich lag wochenlang mit einer schweren Knieverletzung in verschiedenen Krankenh•usern. Auch da sorgte der Herr f€r mich. Es war ein l•ngerer Prozess, aber er hat mein Knie wieder vƒllig hergestellt. Durch meine langen Krankenhausaufenthalte verlor ich meine neue Arbeitsstelle. Aber nicht nur das, es fand auch zun•chst keine Hochzeit statt. Die Einladungen waren gedruckt, die Flitterwochen gebucht. Es kam eben alles anders. Nach einer l•ngeren Zeit des laufen Lernens best•tigte der Arzt so richtig nett: „Zum Heiraten reicht‘s!“ Wir haben am 10.9.1977 geheiratet. Es war eine sehr schƒne und unvergessliche Hochzeit. „Geflittert“ wurde dann f€r eine Woche im Schwarzwald mit einem Floh als Gast im Flitterwochenbett.

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Ein neuer Lebensabschnitt begann Nun fing ein neuer Lebensabschnitt an. Wir gingen in eine Gemeinde in Dinslaken, in der ich mich sehr schnell wohl f€hlte. Wir waren an die vierzig Jugendliche und hatten immer sehr viel Gemeinschaft und Spa‚ miteinander. Peter war mit dem Zivildienst fertig und bekam eine neue Arbeit in einem christlichen Verlag. Kurze Zeit sp•ter bekam ich dort auch meinen neuen Arbeitsplatz. So hatten wir ein schƒnes Leben. Alles lief gut. Etwa zwei Jahre sp•ter bot man Peter eine Position als Stellvertretender Gesch•ftsf€hrer in Hagen an. Der Gesch•ftsinhaber war Christ und suchte jemanden, der seinen Laden leiten sollte, als er ein christliches Erholungsheim im Schwarzwald €bernahm. Und nun standen wir da, denn Peter war im Gegensatz zu mir nicht abgeneigt, sich die ganze Angelegenheit mal n•her anzuschauen. Ganz ehrlich gesagt, ich wollte nicht. Trotzdem kam es dann wenig sp•ter zu einem Termin, zu dem man sich in Hagen mit dem Gesch•ftsf€hrer traf. Ich fuhr zwar mit, aber ich war verschlossen. Mitten im Gespr•ch kam auf einmal das Thema „ƒrtliche Gemeinde“ auf. Es wurde einiges von dem Gemeindeleben in Hagen erz•hlt und unter anderem fiel der Satz: „Die Jugend braucht einen Jugendleiter!“ Es traf mich und durchdrang meine hochgezogene Mauer. Interessant war, dass dieser gleiche Satz auch Peters Herz total ber€hrte. Aber was habe ich gemacht? Ich ignorierte die Angelegenheit. Ich wollte ja schlie‚lich nicht nach Hagen umziehen. Es lief doch alles so schƒn und ich war recht gl€cklich mit meinem Leben. Am n•chsten Morgen, bevor Peter und ich aus dem Haus 16

gingen, hatten wir unsere gemeinsame Andacht. Peter schlug die Bibel auf und las: „Und ein jeder, der H•user oder Br€der oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder ‡cker um meines Namens willen verlassen hat, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben.“ Matth•us 19, 29

Dieses Wort ging wie ein Stich durch mein Herz. Ich schaute Peter an und sagte: „Das hast Du dir aber gut ausgesucht.“ Aber so war es nicht. Es war die Tageslosung f€r diesen Tag. Jetzt war mir klar, das war das ganz persƒnliche Reden meines Herrn! So ƒffnete ich meine Herzenst€r und war von da an bereit, ihn weiter an mir wirken zu lassen. Ich wei‚ nicht mehr, wann es passierte, aber mir wurde klar, dass es Gottes Wille war, nach Hagen umzuziehen. Ich finde es sehr wichtig bei so einem neuen Lebensabschnitt, dass jeder Partner f€r sich die Gewissheit in seinem Herzen tr•gt. Und wie man sieht, war es f€r den Herrn meines Lebens auch sehr wichtig. Er wusste n•mlich ganz genau wie sehr ich diese Gewissheit in meinem Herzen f€r die kommende Zeit brauchte. Es war trotzdem schwer, unsere Gemeinde, Freunde und unsere schƒne Wohnung zur€ck zu lassen. Hinzu kam, dass ich schwanger war mit unserem langersehnten Kind. Die ersten Monate hatte ich wegen der Gefahr einer Fehlgeburt strengste Bettruhe. Nachdem diese Zeit vor€ber war, zogen wir um.

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Eine neue Herausforderung Es war im Sommer 1980. Da wir keine Wohnung direkt in Hagen gefunden hatten, zogen wir etwa zwanzig Kilometer weit entfernt nach Holzwickede. F€r mich war diese erste Zeit nicht einfach. Peter ging arbeiten und ich sa‚ allein in unserer Wohnung in einer fremden Stadt. In der neuen Gemeinde in Hagen hie‚ man uns sehr herzlich willkommen. Es dauerte auch nicht lange bis man Peter bat, sich doch intensiv um die Jugendgruppe zu k€mmern. Es war eine Gruppe von ca. 10 Jugendlichen deren Herz f€r Jesus und die Verlorenen brannte. Sie brachten auch immer wieder neue Freunde mit. Sehr schnell sp€rten wir, dass wir auf dem Platz angekommen waren, den der Herr f€r uns bestimmt hatte. Wir liebten es, viel Gemeinschaft zu haben. Es gab immer gro‚e Freude, wenn neue Jugendliche dazukamen und sie ihr Leben Jesus anvertrauten. So kam auch eines Tages meine zuk€nftige Schw•gerin in unsere Gruppe. Sie hatte ein nicht so leichtes Elternhaus, wie auch so manch anderer aus der Gruppe. Aber es war immer begeisternd zuzuschauen, wie Jesus ihr Leben auf eine wunderbare Weise ver•nderte. Im Dezember 1980 wurde unsere Michaela geboren. Sie wurde von den Jugendlichen sehr geliebt und war eigentlich immer mit dabei. Sie wurde ein richtiges Gemeindekind. F€r uns war es eine sehr erf€llende Aufgabe, die Jugendlichen in ihrem Glaubensleben sowie auch in ihren Alltag zu begleiten und einfach f€r sie da zu sein. Es machte uns selbst auch sehr reich. So war die Jugend immer ein Teil der Gemeinde. Im Juni 1982 kam dann unsere zweite Tochter Sabrina zur Welt. 18

Mit der Zeit stellten wir fest, dass wir viel zu weit weg von der Gemeinde wohnten. Wir begaben uns auf die Suche nach einer Wohnung in Hagen, damit man uns immer besuchen konnte. Wir kauften eine Eigentumswohnung. Damit wir Kosten sparen konnten, entschieden wir uns die komplette Bad- und WC-Einrichtung in Eigenleistung zu t•tigen. So hatten wir ganz schƒn viel Arbeit. Toll fand ich, mit welchem Engagement die Jugendlichen und mein Vater uns halfen.

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Der Abschied von Michaela An einem Wochenende im Oktober 1982 fuhr Peter mit dem Gemeindeleiter zu einer Predigtreihe nach S€ddeutschland. Ich blieb mit meinen zwei M•dels bei seiner Frau. Es war f€r mich wie ein zweites Zuhause. Die M•nner waren unterwegs und wir machten es uns gem€tlich. Michaela spielte noch vor dem Dunkelwerden im Garten. Es war an diesem Tag sehr kalt. Michaela spielte mit einem kleinen Besen. Plƒtzlich fiel der Besen in den Gartenteich. Sie wollte ihn aus dem Wasser ziehen, verlor dabei das Gleichgewicht und fiel kopf€ber in das eiskalte Wasser. Sie hatte sofort einen Herzstillstand. Normalerweise h•tte sie in dem Wasser stehen kƒnnen, denn es war nicht tief. Jegliche Hilfe kam zu sp•t. Es war f€r mich wie ein Albtraum. Ich schrie zum Herrn. Ich wei‚ nicht, wie ich es geschafft habe, den Unfallwagen anzurufen und auch noch die richtige Adresse anzugeben. Der Unfallwagen war sehr schnell vor Ort. Jegliche Wiederbelebungsversuche der ‡rzte scheiterten. Ich konnte es nicht fassen, so wie Michaela vor mir lag, mit einem friedlichen Blick, dass sie wirklich tot sein sollte. Die ‡rzte machten mir dann aber klar, dass es so ist. So war meine erste Reaktion: Herr, wenn Du das hier alles zugelassen hast, dann musst Du mir jetzt helfen! Ich fiel in seine Arme. Kurze Zeit sp•ter waren schon die ersten Gemeindegeschwister da, setzten sich einfach zu mir und fingen an zu beten. Peter erhielt die Nachricht nach seiner Predigt. Er setzte sich sofort in den Nachtzug. Im Nachhinein muss ich sagen, dass Michaela f€r ihren Heimgang vorbereitet war. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Morgen. Ich war gerade dabei, Sabrina die Flasche 20

zu geben, als Michaela tanzend vor mir aus der tiefsten Seele des Herzen „Halleluja“ sang. Es kam mir vor wie ein St€ck Himmel. Auch hat sie sich vorher bei jedem auf eine wunderbare Weise verabschiedet. Sie war bereit zu gehen! Wir sind dankbar, f€r die zweiundzwanzig Monate, die sie bei uns war und wir unser Leben mit ihr teilen durften. Genauso dankbar waren wir, dass der Herr uns Sabrina geschenkt hatte, die gerade drei Monate alt war. Am n•chsten Tag fand der Sonntagsgottesdienst statt. Ich sp€re noch bis heute die Stille und die Betroffenheit der Geschwister und besonders der Jugendlichen. Gerade sie hatten Michaela so lieb. Die Anteilnahme war sehr gro‚. Unser Briefkasten war €berf€llt von Briefen voller Anteilnahme. Wir durften wir erleben, wie der Herr und die vielen Beter uns durch unsere Trauer trugen. Im Leid durften wir erfahren, dass durch Michaelas Heimgang zwei unserer Jugendlichen ihr Leben Jesus €bergaben. Ihnen wurde klar, dass man nicht erst alt sein musste um zu sterben. Auch sahen sie an uns, welch einen Trost wir doch in Jesus Christus bekommen hatten. Dankbar war und bin ich, dass der Herr sich um meine Traumwelt k€mmerte. Da ich ein sensibler Mensch bin und vieles vom Alltag in der Nacht verarbeite, war meine grƒ‚te Sorge, dass ich von den Bildern meiner toten Michaela geplagt werde. Ich bat den Herrn um Hilfe. Ich muss sagen, der Herr ist so gut. Es gab bis heute keine einzige Nacht, in der ich einen Albtraum hatte. Bald darauf zogen wir nach Hagen. Sp•ter wurde uns klar, wie der Herr alles gelenkt hatte. F€r uns war es n•mlich schlimm, in jeder Ecke der Wohnung an Michaela erinnert zu 21

werden. Jetzt wussten wir auch, warum wir zun•chst nach Holzwickede und nicht nach Hagen ziehen mussten. So konnten wir in einer neuen Umgebung, die die Erinnerungen an Michaela nicht mehr so schmerzlich machten, weiterleben. In dieser Situation bin ich dem Herrn so dankbar, dass er mir selbst gesagt hatte, dass es sein Plan war, nach Hagen zu ziehen. Denn wenn ich nur Peter zuliebe mitgegangen w•re, h•tte ich ihn wahrscheinlich f€r Michaelas Tod verantwortlich gemacht. Aber ich war mir Gott sei Dank gewiss, im Willen Gottes gehandelt zu haben. Unsere neue Wohnung hatte ein gro‚es Wohnzimmer. Jetzt wurde es endlich wahr, die Jugendlichen konnten zu uns kommen. Zu vielen Gelegenheiten kamen sie zu uns. Es war einfach toll. Auch wurde die Gruppe immer grƒ‚er. Zwischenzeitlich nahmen wir auch mal junge Menschen bei uns auf.

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Gottes Wunder f€r unser Baby Marc Im November 1983 wurde unser erster Sohn Marc geboren. Kaum waren wir nach der Entbindung zu Hause, als er Fieber bekam und beim Wickeln auff•llig schrie. Innerlich fand ich keine Ruhe und ging mit ihm zum Kinderarzt. Leichte Angst durchdrang mich, als ich wahrnahm, dass der Arzt w•hrend der Untersuchung immer ernster wurde. Dann schaute er uns an und bat uns sofort in die Kinderklinik zu fahren, da der Verdacht einer Hirnhautentz€ndung bestehen w€rde. Mit so einer Nachricht hatte ich €berhaupt nicht gerechnet. Ich stand unter Schock. Nat€rlich schrie ich innerlich „oh Herr, nicht noch ein Kind.“ In der Klinik teilte uns die ‡rztin mit, dass sie nichts anderes sagen kƒnnte als dass Marc ernstlich krank sei. Was f€r eine Aussage! Die Wellen peitschten so hoch, es war alles so unfassbar! Aber Halleluja, wir sp€rten bei alldem, da war der sooo tiefe Friede Gottes, der allen Verstand €bersteigt, in unserem Herzen. Marc war gerade erst dreizehn Tage alt. Er musste schmerzvolle Untersuchungen durchmachen. F€r mich als Mutter war dieser Anblick herzzerrei‚end. Sieben Wochen bekam er Penizilline in die Kopfvenen gespritzt. Man band seine beiden H•ndchen am Bettgitter fest, damit er sich nicht die Schl•uche entfernte. Ich durfte ihn in der ganzen Zeit nicht einmal auf den Arm nehmen. Es stellte sich heraus, dass ein Keim nach dem Abfallen der Nabelschnur in den Bauchnabel gedrungen war und sich dann entweder im Gehirn oder in der H€fte absetzen konnte. Bei Marc betraf es das H€ftkopfgelenk. Wir beteten um vƒllige Wiederherstellung. Wir mussten einige Zeit abwarten, bis die ‡rzte erkennen konnten, ob das H€ftkopfgelenk schon angegriffen war oder nicht. 24

In dieser Zeit ƒffnete mir der Herr die Augen €ber so viele Nƒte auf der Kinderstation. Seitdem war mir klar, dass es keine Selbstverst•ndlichkeit ist, wenn man ein gesundes Kind zur Welt bringt. Eines Tages kam die ‡rztin zu mir und sagte, sie w€rde ja nicht an Gott glauben, aber bei unserem Sohn zeigt es sich ganz klar, dass die Gebete ihm das Kr€ppelleben erspart h•tten. Erst da wurde uns das Ausma‚ der Krankheit bewusst. Die Gefahr bestand darin, dass, wenn der Knochen schon durch den Keim besch•digt gewesen w•re, Marc immer wieder w•hrend seines Wachstums ein k€nstliches H€ftgelenk gebraucht h•tte. Und das ist absolut nicht mƒglich. Unvorstellbar! Welch ein Wunder Gottes, der alles wieder gut gemacht hat. Ich bin so begeistert von meinem Vater im Himmel. Es war Weihnachten, als ich Marc das erste Mal wieder in meinen Armen halten durfte. Alle weiteren Untersuchungen bis heute, sechsundzwanzig Jahre sp•ter, ergaben, dass Marc eine vƒllig gesunde, normale H€fte hat.

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Berufliche und famili•re Ver•nderungen Peters beruflicher Weg brachte 1983 eine Ver•nderung in unser Leben. Er machte sich beruflich selbstst•ndig und €bernahm einen Copyshop in Dortmund. Er war sehr viel unterwegs. Nach einem Jahr waren die Einnahmen so schlecht, dass er einen Nebenjob suchen musste. Er lernte eine Firma in D€sseldorf kennen, augenscheinlich sehr erfolgreich und viel versprechend. Peters Herz kam allerdings nicht zur Ruhe. Er hƒrte eine Stimme, die ihn warnte, es nicht zu tun. Aber er €berhƒrte sie und fing dort an. Wir waren uns €berhaupt nicht bewusst, welch ein tragisches Ausma‚ dieser Ungehorsam auf unser Leben haben sollte. Es war alles so verlockend und wir waren jung und unerfahren, was aber alles keine Entschuldigung war, ungehorsam zu sein. Peter berief man nach kurzer Zeit ins Management. Damit fing die Firma an, hohe Anspr€che an ihn zu stellen. Unser gesamtes Familienleben ver•nderte sich. Peter musste jetzt jeden Tag von Hagen nach D€sseldorf. Er kam eigentlich nur noch zum Schlafen nach Hause. Er wurde gezwungen, teure Anz€ge zu tragen und ein wirklich teures Auto (Porsche) zu fahren. Selbst von mir wurde erwartet, bei verschiedenen Veranstaltungen anwesend zu sein. Wir kamen finanziell an unsere Grenzen. Wir waren den Chefs mittlerweile hƒrig und blind zu gleich, die Wahrheit zu erkennen. Jeder um uns nahm unsere Ver•nderung wahr, nur wir nicht. F€r die Gemeinde und Jugend blieb fast keine Zeit mehr. Ich h•tte es nie f€r mƒglich gehalten, dass uns so etwas passieren kƒnnte. Dann hƒrten wir, dass die Chefin €ber uns pendelte und 26

auch noch ganz andere Dinge tat. Aber wir machten weiter. Wir waren in einem Bann. Es klappte im Grunde genommen gar nichts. Aber man versicherte uns immer wieder, der gro‚e Erfolg kommt! Weil es f€r Peter viel Fahrerei war, entschied er sich, eine Wohnung in D€sseldorf anzumieten. Somit war vorprogrammiert, wie lange wir €berhaupt noch eine Familie sein w€rden. Dann geschah es! Unser so liebender Vater, der trotz allem bei uns war, griff ein. Einen Tag vor der Anmietung der Wohnung in D€sseldorf wurde Peter fristlos entlassen. Peters Kollege informierte mich telefonisch dar€ber, w•hrend er auf dem Weg nach Hause war. Eigentlich wusste ich erst nicht, was ich denken sollte und war nat€rlich auf Peters Reaktion sehr gespannt. Ich werde den folgenden Augenblick nie vergessen. Peter kam, ging ins Wohnzimmer, sank in den Sessel, schaute mich an und sagte: „Endlich frei!“ Ich staune immer wieder €ber die so unbegreifliche Liebe unseres Vaters. Er war so barmherzig mit uns und hat uns nicht fallen gelassen. Wir taten Bu‚e €ber den Ungehorsam. Der Herr ƒffnete unsere Augen, und unser Herz kam wieder in seine Ruhe. Allerdings blieb diese ganze Sache nicht ohne Folgen f€r uns. Wir standen als junge Familie vor dem finanziellen „aus“. Wir konnten unsere Eigentumswohnung nicht mehr finanzieren. Es kam bis zur Zwangsversteigerung mit hohem Verlust. Wir erlebten in der Folgezeit, dass wir wenig zu essen hatten und auch mehr als einmal ohne Strom zu Hause waren. Aber eins war so schƒn, wir hatten unseren Frieden wieder und Gemeindegeschwister, die uns zur Seite standen.

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Wir zogen schlie‚lich in eine kleine, gem€tliche Dachwohnung um. In dieser Zeit waren wir sehr dankbar, dass es staatliche Hilfe f€r uns gab. Heute sehen wir darin, wie der Herr ALLES zum Guten umwandelt. Heute leiten wir eine Gemeinde und ein Sozialkaufhaus, das Arche Zentrum in Wesel, wo wir von sozialschwachen Menschen umgeben sind. Wie gut kƒnnen wir ihre Not nachempfinden und mit Gottes Hilfe ihnen begegnen. Genau f€r diese Zielgruppe schl•gt unser Herz und wir wissen, es ist unsere Berufung, ihnen zu helfen nach Geist, Seele und Leib. Ich mƒchte jeden ermutigen, im Willen Gottes zu wandeln und gehorsam zu sein. Der Herr belohnt uns daf€r. F€r uns war dieses Kapitel eine ganz gro‚e Lehre. Hierzu noch ein schƒner Bibelvers: „Was h€lfe es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewƒnne und nehme doch Schaden an seiner Seele.“ Matth•us 26, 16

Auch entschieden wir uns, dass unser Trauspruch: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Psalm 32, 8

mehr und mehr Realit•t in unserem Leben werden sollte. So kehrten wir wieder mit ganzem Einsatz in die Gemeinde zur€ck. Besonders die Jugendlichen hatten wir ja sehr vernachl•ssigt. Wir starteten wieder neu durch. Mit der Zeit wuchs der Wunsch bei uns sowie bei den Jugendlichen, eine Teestube direkt in der City zu haben. Der Gemeinderaum lag au‚erhalb der Stadt und zudem war er sehr klein. Wenn wir unten in der City Einladungen verteilten 28

und Gespr•che f€hrten, stellten wir immer wieder fest, wie schwierig es war, die Menschen zur Gemeinde mitzunehmen. So war uns klar, wir m€ssen direkt vor Ort pr•sent sein. Wir brachten diesen Herzenswunsch vor die Gemeindeleitung. Allerdings waren wir sehr €berrascht, als man uns klar zu verstehen gab, dass man keinen Bedarf darin s•he und wenn wir es aber trotzdem umsetzen wollten, dann bitte nicht unter dem Namen der Gemeinde. Was sollten wir tun? So standen Peter und ich das erste Mal vor einer gro‚en Entscheidung, was unseren geistlichen Weg betraf. Wir gingen ins Gebet und sp€rten, dass der Wunsch in uns nicht verblasste. Im Gegenteil, er wurde immer st•rker. Wir €berschlugen unsere eigenen finanziellen Mƒglichkeiten, sagten dem Herrn, wie teuer die Miete sein d€rfte und machten uns dann auf die Suche. Au‚erdem erbaten wir uns zur Best•tigung seines Willens drei Zeichen von ihm. Es dauerte gar nicht lange und der Herr gab uns ein zweir•umiges Ladenlokal. Es war etwa 200 m von der Fu‚g•ngerzone entfernt. Wir hatten sehr nette Vermieter. Das erste Zeichen erf€llte sich. Wir konnten in der N•he der Fu‚g•ngerzone ein absolut bezahlbares Objekt anmieten. Nach Jahren hƒrten wir, dass in diesem Haus eine Christin aus M€nchen einige Zeit wohnte, die den Herrn gebeten hatte, dass er doch etwas in diesem Haus zu seines Namens Ehre geschehen lassen mƒchte. So war alles im Geiste vorbereitet. Auch die anderen erbetenen Zeichen vom Herrn stellten sich ein. Es war f€r uns alle eine gro‚e Herausforderung, aber eins war auch klar, wir gingen einer spannenden Zeit entgegen.

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An einem Samstag erƒffneten wir die Teestube „ARCHE“. Der Name war f€r uns von sehr gro‚er Bedeutung. Wir wollten den Menschen symbolisieren, dass hier ein Ort der Zuflucht und Rettung zu finden ist. Wir sind diesem Namen und ihrer Bedeutung durch alles hindurch bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Es ist schwer zu erkl•ren, wie aufgeregt wir bei der Erƒffnung waren. Unser Gebet und das zweite Zeichen waren, dass alle drei‚ig St€hle am Erƒffnungsabend besetzt sein sollten. Welch ein Kribbeln, bis der letzte Stuhl besetzt war. Wir beteten auch schon lange f€r eine Person, die uns sehr am Herzen lag. Unser drittes Zeichen sollte sein, dass der junge Mann an diesem Abend gerettet werden sollte. Gott sei Dank kam er an diesem Abend. Aber nach der Veranstaltung ging er raus. Ich sp€re jetzt noch w•hrend des Niederschreibens diese innere Aufregung. Aber wie gl€cklich waren wir, als er irgendwann wieder herein kam und sagte, er mƒchte jetzt sein Leben dem Herrn €bergeben. Halleluja. Es war so gewaltig. Wir alle waren so begeistert. Wir wussten, der Herr ist mit uns. Er gab uns einen wunderbaren Start. Selbst die Tageszeitung schrieb einen sehr guten Bericht mit Bild €ber die Arche. Der Titel lautete: „Hagen hat eine Arche“. Aber das Wochenende war ja noch nicht vor€ber. Am Sonntag rief Peters Mutter an. Sie hatte Probleme und wollte zu uns kommen. Wir beteten schon f€nfzehn Jahre lang f€r sie. Ehrlich gesagt, sie war eine ziemlich harte Nuss. Sie wollte mit Gott nichts zu tun haben. Wir hatten uns irgendwann entschieden, ihr nur noch von Jesus zu erz•hlen wenn die Situation es ergab. Wir lebten es ihr einfach vor. Als sie damals die Todesnachricht von Michaela erfuhr, schrie sie so sehr durchs Telefon, dass ich es nie vergessen werde. Auch machte sie uns Vorw€rfe, wie leicht wir mit 30

unserer Trauer umgehen w€rden. Das ist eben der Unterschied mit oder ohne Gott durch alles hindurch zu gehen. Und nun kam sie zu uns nach Hagen um ihr Herz aus zusch€tten. Peter und mir war klar, jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Nach dem Gespr•ch fragte Peter seine Mutter: „Willst du nicht endlich dein Leben Jesus €bergeben?“ Und sie sagte einfach: „Ja!“ Unsere Herzen sprangen vor Gl€ck. Unfassbar und trotzdem wahr. Unsere Gebete waren erhƒrt. Der Herr selbst hatte die Nuss geknackt. Ich mƒchte jedem Mut machen. Blei dran, sei treu im Gebet. Der Herr kommt nie zu sp•t, aber auch nie zu fr€h. Er hat seinen eigenen Zeitpunkt. F€r uns war es ein unvergessliches Wochenende und ein super Start der Teestube. Wir hatten die Teestube an einigen Abenden in der Woche und am Wochenende geƒffnet. Wir erlebten in den ersten Wochen, wie die Menschen in die Arche kamen und ihr Leben Jesus anvertrauten. Bald fingen wir mit einem eigenen Gottesdienst am Sonntag an. An einem Sonntag im Monat feierten wir ein Archefest. Wir waren dann den ganzen Tag zusammen. Wir hatten ƒfters einen Prediger eingeladen, z.B. Hans-Gerd Hahne aus Gummersbach. Er ist uns €ber all die Jahre treu geblieben und dient uns auch heute noch einige Male im Jahr. Wir a‚en zusammen zu Mittag. Dann gab es den traditionellen Spaziergang durch unsere Hagener Berge, dem „Tor zum Sauerland“. Danach blieben wir bis in den sp•ten Nachmittag zusammen. Es war immer eine sehr famili•re Atmosph•re.

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Eine besondere Begegnung mit dem Heiligen Geist Im Sommer 1987 schenkte der Herr Jesus Peter und mir eine ganz besondere Art der Begegnung mit ihm. Wir hatten bis dahin eine sehr n€chterne Gemeindepr•gung. Alles charismatische Wirken um uns herum befremdete uns sehr und eigentlich wollten wir auch nichts damit zu tun haben. F€r mich war das nicht ganz so leicht, da meine Eltern zu diesem Zeitpunkt n•mlich in so eine Gemeinde gingen. Sie erz•hlten immer wieder €ber die Auswirkungen des Heiligen Geistes in ihren Leben. Sie beteten nat€rlich auch f€r unsere Arbeit und w€nschten sich, dass wir doch auch mehr diese Erlebnisse mit dem Heiligen Geist bekommen w€rden. So luden sie uns zur Feuerkonferenz mit Reinhard Bonnke nach Frankfurt ein. Sie sagten zu uns: „Wir nehmen eure Kinder und ihr fahrt dahin und schaut es euch einfach mal an.“ Nun gut. Wir fuhren f€r drei Tage auf diese Konferenz. Voll von Vorurteilen gingen wir in diese Veranstaltungen. Als wir dann morgens in die Halle kamen, war gerade Benny Hin am Predigen. Heftiger h•tte es uns nicht treffen kƒnnen. Aber irgendetwas ber€hrte unsere Herzen. Wir entschieden uns beide unabh•ngig voneinander all das, was wir gerade erlebten, stehen zu lassen und jede Kritik €ber Bord zu werfen, sowie unsere geistlichen Schutzmauern herunter zu rei‚en. So hatte der Heilige Geist die Gelegenheit zu uns zu sprechen. Als wir all die Heilungen und Wunder sahen, die dort geschahen, waren wir sprachlos. Es war eine gro‚e ‰berraschung f€r uns, dass es doch noch so viel mehr im Geiste gab als wir es kannten. Am Sonntagmorgen sprach Wolfgang Wegert aus der Arche Hamburg €ber die Geistesgaben. Am Ende der Predigt lud er die Menschen, die den Heiligen Geist und sein Wirken mehr 32

kennen lernen wollten, nach vorne zu einem Gebet ein. Es ging mir wie ein Stich durchs Herz. Ich stand also auf und stellte fest, dass Peter sitzen blieb. In diesem Augenblick wusste ich, dass ich eine Entscheidung treffen musste. Ich war immer in Peters geistlichem Schatten und f€hlte mich auch darin wohl. Und jetzt dieser Ruf. Also folgte ich meinem Herzen. Als ich vorn an der B€hne stand, €bersch€ttete mich der Herr mit vielen Geschenken. Er gab mir seine Geistesgaben, die f€r meinen weiteren Weg so wichtig waren. Auch machte er mich f€r ihn zu einer eigenst•ndigen Person, was mir viel sp•ter erst bewusst wurde. Am Nachmittag betete Reinhard Bonnke mit Handauflegung f€r alle Diener Gottes. Diesmal stand Peter dort mit vielen anderen in den Reihen. Ich wei‚ noch, ich sa‚ oben irgendwo auf meinem Stuhl und weinte total, als Reinhard mit Peter betete. Wichtig oder auch nicht, Peter fiel zum ersten Mal durch die Kraft Gottes zu Boden. Wir konnten das alles gar nicht fassen, was mit uns geschah. Aber eines war klar, nichts war mehr in unserem geistlichen Leben so wie wir gekommen waren. Wir nahmen das Feuer Gottes in uns mit, und es brennt seit diesem Tag. Ich bin dem Herrn sooooo unendlich dankbar f€r all seine unbegreifliche Liebe. Weinend bedankte ich mich bei meinen Eltern, dass sie uns dorthin geschickt hatten. Jetzt hatten wir ein gro‚es Bed€rfnis, all das Erlebte auch unseren Leuten in der Arche in Hagen weiterzugeben. Es war toll, zu erleben, wie die meisten von dem Feuer angesteckt wurden. Aber wir mussten auch erleben, dass einige Leute sich zur€ckzogen, weil sie anderer Ansicht waren. Wir sollten das in der Zukunft sogar noch ƒfters erleben. Ich werde bis heute immer wieder vom Heiligen Geist daran erinnert, dass wir ja auch einmal so anders gedacht haben. Ich bin dankbar f€r seine Gnade, Liebe und 33

Geduld, die er mit uns hatte und auch heute noch hat. Nach unserer R€ckkehr kamen wir eine Woche jeden Abend zusammen und baten den Herrn, uns auszur€sten mit allem was er hat. Wir wollten ihm und den Menschen in der Stadt so gerne dienen. Seitdem gab es immer wieder Gebetsn•chte in der Arche. Wir erlebten eine richtige Ausgie‚ung des Heiligen Geistes. Mit gro‚er Freude gingen wir in die City und luden die Leute zu einem Gespr•ch in die Arche ein. Wir hielten es so, dass immer einige in der Teestube waren und die anderen auf der Stra‚e. Es waren haupts•chlich Jugendliche, die der Einladung folgten und ihr Leben Jesus €bergaben. Im Fr€hjahr 1988 hatten wir einen grƒ‚eren Einsatz. Es kam Horst Goze mit einem gro‚en, gr€nen Doppeldeckerbus zu uns nach Hagen. Wir hatten die Genehmigung bekommen, mit diesem Bus mitten in der City zu stehen. Es war so gewaltig, denn auf dem Bus stand mit gro‚en Buchstaben: „Jesus befreit von Hƒlle, Tod und Teufel.“ Welch eine Aussage. Es war alles so spannend. Der Bus war in ein kleines CafŠ umgestaltet. Die Leute kamen und wir durften mit ihnen beten. An einem Tag kam Hans-Gerd Hahne, ein Freund von Reinhard Bonnke und predigte direkt vor dem Bus. Es war am Regnen. Uns hat es nicht abgeschreckt, aber auch die Zuhƒrer nicht, sie standen rundum in den Ladeneing•ngen und hƒrten zu. Wir hatten als Gruppe eine gute Zeit der Gemeinschaft. Es folgten viele Gebete und Ver•nderungen in den eigenen Reihen. Im darauf folgenden Jahr 1989 hatten wir wieder einen Gro‚einsatz. Diesmal nicht nur mit dem Bus, sondern mit der Unterst€tzung einer Gruppe Bibelsch€ler aus Bad 34

Gandersheim. Ich glaube, wir waren so an die f€nfzehn Personen. Es war eine gro‚e Herausforderung f€r uns. Zum Schlafen teilte sich die Gruppe zwischen m•nnlich und weiblich auf. Ein Teil schlief in der Arche und der Rest in unserer kleinen Wohnung. Wie ich es geschafft habe, f€r alle zu kochen, wei‚ ich heute nicht mehr, aber der Herr hatte mir €berirdische Kraft und Gelingen geschenkt. Wir trafen uns morgens zum gemeinsamen Gebet. Dann gingen wir mit den Bibelsch€lern in die City. Was sie dann taten, hat mich zutiefst betroffen gemacht. Mitten in der City bildeten sie einen Kreis, gingen auf die Knie und fingen an f€r die Stadt zu beten. Welch ein Mut, dachte ich damals. Aber auch wir bekamen Mut. Wo immer wir Gespr•che mit den Menschen f€hrten, boten wir ihnen anschlie‚end ein Gebet an. Zu meiner Verwunderung nahmen sie es oft ohne Scheu in Anspruch. Ich werde nie vergessen, dass ich einer Frau anbot mit ihr zu beten. Leider kam ein Nein. Am n•chsten Tag stand die Frau auf einmal vor dem Bus und fragte mich, ob mein Angebot von Gestern auch heute noch gelten w€rde. Ich war total gl€cklich. An einem Abend zeigten wir einen christlichen Film im Bus. Anschlie‚end wurde zu einem Gebet eingeladen. Ein junger Mann hatte erkannt, dass er Jesus brauchte und €bergab dort im Bus sein Leben Jesus. Es folgte dann noch ein langes Gespr•ch gegen€ber bei McDonalds. Unsere Bibelsch€ler meinten irgendwann, jetzt fehlt dir aber noch ein Geburtstagsgeschenk. Und was sollte das sein? Die Geistestaufe! Sie beteten dort vor Ort mit ihm. Es war alles sooo unendlich schƒn. Dieser junge Mann hei‚t Volker. ‰berrascht waren wir am 35

n•chsten Tag, als er schon morgens in unserer T€r stand. Er hatte so einen Hunger nach Gott. Er wollte jetzt alles €ber ihn und die Bibel wissen. Sein Herz war in Flammen aufgegangen. Seine Freundin teilte diesen Weg aber nicht mit ihm und trennte sich wenig sp•ter von ihm. Leider gingen auch diese Zeiten der wunderbaren Gemeinschaft im Einsatz f€r den Herrn zu Ende. Aber eins blieb. Wir hatten viel gelernt, hatten Saat ges•t und den Volker sogar schon geerntet. Man konnte die Ver•nderung an ihm leibhaftig miterleben. Er hatte eine gro‚e Familie, die wir kurze Zeit sp•ter auf seiner Geburtstagsfeier kennen lernen durften. Da Volker ihnen schon viel von Jesus erz•hlt hatte, waren sie nat€rlich auf uns jetzt ganz neugierig. Was sind das blo‚ f€r Christen? Wie eben die Vorurteile waren. Es war ein ganz toller Abend. Eine gute Atmosph•re und viele Fragen an uns und unser Glaubensleben. Es war so einfach, ihnen von Jesus zu erz•hlen und auch toll zu sp€ren, dass sie uns ernst nahmen. Volkers Eltern und seine Schwester Britta kamen kurz darauf zu unserer Weihnachtsfeier in die Arche. Ja, Weihnachten! Das Geburtstagsfest von Jesus. Das Fest der Liebe. F€r uns war es wichtig, und ich kenne es auch nicht anders von zuhause her, an diesem Tag allen Menschen, die einsam und allein sind, einen Ort der Geborgenheit und der Gemeinschaft anzubieten. Es wurde auch gerne in Anspruch genommen. Zuerst feierten wir zu Hause in der Familie und trafen uns dann ab zweiundzwanzig Uhr in der Arche. An diesem Weihnachtsabend sa‚en wir bis tief in die Nacht zusammen. Sie waren so lieb. Ich mƒchte noch hinzuf€gen, dass Volkers Eltern sp•ter dann in den Osten zogen, aber beide ihr Leben Jesus €bergaben. Nat€rlich trafen wir uns alle am Silvesterabend in der Arche. 36

Es gab viel Leckeres zu essen, wir spielten Spiele und wurden dann sp•ter immer besinnlicher und gingen betend in das neue Jahr. Im neuen Jahr besuchte uns Britta, Volkers Schwester, immer mehr in der Arche. Kurze Zeit sp•ter gab auch sie ihr Leben Jesus. Sie lebt heute als Missionarin in Indien. Als sie mit ihrer Familie auf Heimaturlaub war, hat sie uns mit ihrem indischen Ehemann und ihrem Sohn besucht und sehr viele Eindr€cke von Ihrem Missionsfeld hinterlassen. Mittlerweile bestand unsere Gruppe aus sehr vielen unterschiedlichen Leuten. Da war Gabi. Sie kam aus Herne, hatte eine kaputte Existenz. Da war Heinz, der gerade sein gro‚es Alkoholproblem hinter sich gelassen hatte und versuchte, trocken zu bleiben. Da war Stefan, er war spiels€chtig und hatte keine Wohnung mehr. Einige Zeit schlief er bei uns zu Hause auf der Couch. Am Wochenende kam dann auch noch Gabi zur ‰bernachtung. Dann war da noch ein schwules P•rchen, die auch immer wieder kamen. Da war Hannelore, die es sehr schwer hatte, frei von jeglicher D•monie zu werden. Mit ihr erlebten wir w•hrend des Lobpreises, wie es aussieht, wenn man von D•monen gepackt wird und anf•ngt die St€hle durch die Gegend zu werfen. Ich sehe heute noch unsere Kinder, die ganz schnell auf die Couch fl€chteten. Sie waren sehr verschreckt. Aber diese Situation hatte im Nachhinein eine starke Wirkung auf ihre Leben, wenn es um Okkultismus ging. Sie hatten leibhaftig mitbekommen, was es hei‚t, wenn der Teufel einen reitet. Wir erlebten aber immer, dass Jesus der Sieger ist. Wir hatten einmal einen Gast in unserer Mitte, der auf einmal aufstand und mich zu w€rgen versuchte. Peter fing in diesem Augenblick laut an in anderen Sprachen zu beten. Der Gast blieb wie angewurzelt stehen, ging ganz schnell r€ckw•rts die T€r raus und rannte davon .

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Da war Gundula, sie hatte mit ihren F€‚en Probleme. Sie durfte nur Sportschuhe tragen. Bei einem Archefest wurde mit ihr gebetet. Sie wusste, der Herr hat die F€‚e geheilt. In der darauf folgenden Nacht tr•umte sie von wunderschƒnen normalen Damenschuhen. Am n•chsten Tag ging sie ins Schuhgesch•ft, um diese Schuhe f€r sich zu kaufen. Sie fand sie aber nicht. Sie fragte eine Verk•uferin und beschrieb ihr genau die Schuhe, die sie suchte. Die Verk•uferin kam dann mit genau diesen Schuhen mit der Bemerkung zur€ck, dass sie gerade erst geliefert wurden und noch im Lager waren. Soviel zu unseren so wertvollen Menschen, die wir durch die Arche erreichen durften und miterleben konnten, wie Jesus ihr Leben mehr und mehr ver•nderte.

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F€r immer geheilt Dann kam ein Wochenende, an dem ich einen gro‚en Hausputz machte. Mit der Zeit sp€rte ich mehr und mehr, dass meine Bronchien zugingen. Ehrlich gesagt, ich bekam Angst zu ersticken. Peter und ich beteten um das Eingreifen Gottes. Er kam auch mit seiner Hilfe, nur ganz anders als wir es uns vorstellten. Die Nacht sa‚ ich senkrecht im Bett, damit ich €berhaupt noch Luft bekam. Am Montagmorgen fuhren wir zum Arzt. Als ich in die Praxis kam, sah mich der Arzt und winkte mich sofort in seinen Behandlungsraum durch. Sofort erhielt ich die Mƒglichkeit zu inhalieren, denn man sagte mir, dass ich kurz vor dem Blauwerden stand. Seine n•chste Reaktion war, dass er mir eine ‰berweisung zum Tropenarzt ausstellte. Dort bekam ich f€r den Nachmittag einen Termin. Es folgten einige Untersuchungen. Am Ende stand die Diagnose fest. Der Arzt teilte mir sehr locker mit, dass es sich um Asthma handelt, was ab dem 30. Lebensjahr beginnt, meistens 30 Jahre anh•lt und wenn man Gl€ck hat, damit gut durchkommt. Der Schock sa‚. Ich bekam direkt Medikamente in einer gro‚en St€ckzahl mit. Als Peter und ich die Praxis verlie‚en, wuchs unser Glaube und Vertrauen in dem Herrn. Peter sagte wortwƒrtlich: „Wir nehmen in Jesu Namen diese Aussage nicht an!“ Am Abend begann in der Arche eine Themenwoche mit Horst Goze. Als er am Nachmittag bei uns zuhause ankam und wir uns nat€rlich auch €ber meinen kƒrperlichen Zustand unterhielten, sagte er, dass er noch mit mir beten w€rde. Der Abend kam und er ging schon die Treppe herunter, als er plƒtzlich wieder zur€ckkam, um noch mit mir zu beten. Danach ging es zur Arche.

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Es war total sonderbar, aber ich glaubte, dass der Herr all unsere Gebete in diesem Augenblick erhƒrt hatte. Ich war allerdings auch sehr froh, dass der Heilige Geist Horst auf der Treppe zur Umkehr gedr•ngt hatte und gehorsam war. Im festen Glauben und Vertrauen, dass ich geheilt war, nahm ich alle Medikamente und sp€lte sie die Toilette herunter. Das war vor etwa zwanzig Jahren und dem Herrn sei alle Ehre, ich habe nie wieder einen Anfall gehabt. Auch stellte sich im Nachhinein heraus, dass sogar die sehr leidvolle Heuschnupfenallergie, die ich jedes Jahr im Sommer €ber Wochen hatte, ebenfalls geheilt war. F€r mich war es ein gro‚es Wunder und ich bin meinem himmlischen Vater so unendlich dankbar.

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Unser Ruf zur€ck an den Niederrhein Dann kamen die Jahre 1990/91. Irgendwie sp€rten wir, dass wichtige Ver•nderungen auf uns zukamen. Peter bekam eine Arbeit in D€sseldorf. Dieses Mal wussten wir aber, dass es Gottes Weg war. Zu unserer Freude wurde ich noch einmal schwanger. Auch die Dinge in der Arche ver•nderten sich. Wir gewannen mehr und mehr den Eindruck, als wenn der Herr uns wieder zur€ckf€hren wollte. Zur€ck in die Heimat. Wir fingen an zu beten und den Herrn um klare F€hrung zu bitten. Wir erlebten, wie der Herr anfing, f€r unsere Leute in der Arche zu sorgen. Die meisten kamen in anderen Gemeinden unter. Volker fand seine gro‚e Liebe in M€nchen und zog dann auch um. Sogar unsere Teestubenr•ume wurden von einer befreundeten Gemeinde €bernommen. Im Januar 1991 wurde Mathieu geboren. Er kam sofort nach der Geburt in die Kinderklinik. Und wieder wussten die ‡rzte noch nicht, warum es ihm nicht gut ging. Er lag auf der Intensivstation. Allein der Anblick, €berall verkabelt und sobald er sich bewegte, gingen die Alarmsignale an. Wir riefen zu unserem Vater, dass er sich doch bitte erbarmen mƒchte. Die Diagnose hie‚, entweder Herzprobleme oder Anpassungsschwierigkeiten. Aber Halleluja, da war er wieder, der tiefe Frieden in meinem Herzen. Gott sei Dank, es stellte sich dann doch bald heraus, dass es nur Anpassungsschwierigkeiten waren. Ich war dem Herrn so dankbar. Nach einer Woche konnten wir Mathieu nach Hause nehmen, wo Sabrina und Marc schon ganz gespannt auf ihren Bruder warteten. Eine neue Zeit brach an. Ewa ein halbes Jahr lang fuhr ich einmal in der Woche mit den Kindern nach Wesel, um f€r uns eine neue Bleibe zu suchen. Ich hatte mir das Ganze aber nicht so schwierig vorgestellt. Wir wollten ein Haus 42

mieten, da Peter gut als Vertriebsdirektor verdiente. Es ging uns dem Herrn sei Dank, schon lange nicht mehr so gut. Wir bekamen manche Absagen der Vermieter auf Grund unserer finanziellen Vergangenheit oder weil wir drei Kinder hatten. Als ich ziemlich frustriert im Gebet zum Herrn ging und mein Klagelied sang, schenkte er mir ein Wort: „Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserw•hlten nicht ausf€hren, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausf€hren wird. Lukas 18, 7+ 8

Das war am 19.7.1991. Mein Herz kam zur Ruhe und mutig ging ich weiter auf die Suche. Nach etwa zwei Wochen bekamen wir einen Anruf von einer Familie, die Nachmieter f€r ihr Haus suchten. Gespannt fuhren wir nach Wesel und trauten unseren Augen nicht, was wir da sahen. Ein schƒnes, gro‚es Haus mitten im Wald. Es war ein Traum. Die Spannung wuchs, denn wie w€rde die Vermieterin auf uns reagieren? Es war als wenn wir tr•umten. F€r die Vermieterin war unsere Vergangenheit nicht wichtig, sondern die Anzahl der Kinder. Ein gro‚es Haus, viele Kinder, mindestens drei! Wir waren sprachlos und €berrascht von unserem lieben gƒttlichen Vater, wie sehr er sich um uns sorgte und uns ein Haus mit 220 qm Wohnfl•che und ca. 6.000 qm Land schenkte. Wir unterschrieben den Mietvertrag am 16.8.1991, nur einen Monat, nachdem ich den Bibelvers vom Herrn erhielt. Er handelte wirklich „ohne Verzug!“ Es war so unfassbar f€r uns und f€r sehr viele Menschen um uns herum, die uns besuchen kamen. Wir haben einen gro‚artigen Gott. Wir zogen Ende September 1991 nach Wesel. Nach elf Jahren waren wir wieder zur€ck. Es folgte eine Zeit des 43

Wiederfindens. Vor allem f€r die Kinder. Wir hatten immer gedacht, wie toll es f€r sie w•re, wenn jeder sein eigenes Zimmer und einen riesigen Garten zum Spielen bekommen w€rde. Aber die Realit•t war dann doch anders. Marc hatte schon vor dem Umzug schulische Probleme. F€r mich unerkl•rlich, aber f€r die Lehrerin war es keine ungewƒhnliche Situation. Denn Marc war im Fu‚ballverein und hatte viele Freunde, von denen er sich trennen musste. Sein Start in Wesel begann dann aber gut. Sabrina brauchte eine ganze Zeit, bis sie das Gef€hl hatte, angekommen zu sein. Es hat mich als Mutter einiges gelehrt, wie sensibel Kinder auf eine gro‚e Ver•nderung reagieren kƒnnen. Nach einigen Monaten der Ruhe wollten wir dann wieder geistlich durchstarten. Unsere Vorstellung war, dort mit der Arche weiterzumachen wo wir in Hagen aufgehƒrt hatten. Nur der Ort war eben ein anderer. Da wir jetzt ein gro‚es Wohnzimmer und eine gro‚e Terrasse hatten, gab es immer wieder grƒ‚ere Veranstaltungen bei uns. Aber die Leute kamen und gingen auch wieder. Eigentlich waren wir doch ziemlich allein. So verlief die nachfolgende Zeit ganz anders als wir es uns gedacht hatten. Unsere geistlichen Aktivit•ten wurden ruhiger und sie waren auf einmal so begrenzt. Nach ca. zwei Jahren wurde Peter aus Kostengr€nden gek€ndigt. F€r uns begann eine neue Talfahrt. Wir hatten schlie‚lich monatliche feste Ausgaben. Da im Haus genug Platz war, wurde ein B€ro eingerichtet. Am 20.3.1993 durften wir einen ganz besonderen Gast und Diener Gottes in unserem Haus begr€‚en. Wir hatten eine wirklich sehr kleine Veranstaltung mit dem Propheten Francois Botes aus S€dafrika in unserem Wohnzimmer. Der Heilige Geist war so sp€rbar anwesend wie schon lange nicht mehr. Mein Herz wurde zutiefst ber€hrt, als der Herr ganz persƒnlich zu uns sprach: 44

„Schaut nicht darauf, dass ihr nur ein kleine Zahl seid, denn wie bei Gideon werde ich bei euch als kleine Gruppe Gro‚es tun. Verachtet nicht die Tage des kleinen Anfangs, sondern wisst mit Gewissheit, dass meine Hand mit euch sein wird. Nicht ihr selbst habt euch berufen, sondern Gott hat euch berufen.“

Er sagte noch einiges mehr. Es tat unendlich gut. Der Herr wusste genau, welche Ermutigung wir brauchten. Soweit wie es machbar ist, schreibe ich alle Prophetien mit Datum auf. Heute, sechzehn Jahre sp•ter, darf ich sehen, wie die Hand des Herrn mit uns war und ich ihm unendlich dankbar bin, dass er uns berufen hat.

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Jetzt kam er, der Heilige Geist – mein bester Freund Mit der Zeit kamen Ver•nderungen in den Alltag. Peter machte sich selbstst•ndig und entwickelte ein Sparprogramm f€r private Verbraucher. Mir stellte der Herr eine junge Frau in den Weg, die gro‚e Befreiung suchte. Sie war sehr tief im Satanismus verwickelt. Wir kannten uns schon viele Jahre. Sie hatte sich in einer Veranstaltung bei Peter f€r Jesus entschieden. Auch ihre Mutter lernte Jesus kennen. Die Beziehung zu ihrer Mutter •nderte sich dadurch zum Guten. Nach nur drei Monaten starb ihre Mutter. Sie fiel in ein tiefes Loch. In ihrer Trauer lernte sie Satanisten kennen, die ihr eine Verbindung zu ihrer toten Mutter versprachen. Wir lebten zu der Zeit in Hagen und bekamen von all dem nichts mit. Ihr Leben ver•nderte sich mehr und mehr. Sie schloss sich dieser Gruppe an und opferte sich dem Teufel. Sie gab ihm ihr Blut. Einen Tag, bevor sie zur Hohepriesterin geweiht werden sollte, stand sie an der Rheinbr€cke und wollte hinunter springen. Aber die Macht Gottes hielt sie zur€ck und brachte sie irgendwie in die Teestube, wo sie damals mit Gott begonnen hatte. Seitdem lebte sie nur noch in den schlimmsten seelischen K•mpfen. Freunde brachten sie in unser Haus. Wir nahmen sie auf und seitdem gehƒrte sie zur Familie. Sie verbrachte acht Jahre bei uns und solange hielt auch der Befreiungsdienst an. Das was ich €ber den Befreiungsdienst wusste, hatte der Herr mir vorher in einem Buch zu lesen gegeben. H•tte der Herr mich vorher gefragt, ob ich diesen Dienst tun mƒchte, ich h•tte nein gesagt, weil ich mir das nie zugetraut h•tte. Wie gro‚artig, dass er es mir aber zutraute. Ich habe einfach angefangen, denn es war f€r mich so 46

schrecklich mit ansehen zu m€ssen, wie sie von den D•monen hin und her getrieben wurde. Dann kam die schƒnste Begegnung meines Lebens! Ich lernte meinen allerbesten Freund, den Heiligen Geist n•her und viel intensiver kennen. Ich war nicht mehr allein. Er war auf einmal so pr•sent. Er sprach so laut in mein Herz, gab mir klare Anweisungen, floss durch meine H•nde und er sch€tzte mich, wenn die D•monen mich angreifen wollten. Durch diese seine Gegenwart ist mein Leben unbeschreiblich reich geworden. Das war das schƒnste Geschenk meines Lebens! In diesen Jahren durfte ich viele Erfahrungen sammeln. Zwei Bibelstellen wurden mir in dieser Zeit besonders gro‚: „Siehe, ich gebe euch die Macht auf Schlangen und Skorpione zu treten und €ber die ganze Kraft des Feindes und nichts soll euch irgendwie schaden.“ Lukas 10, 19

und „Der, der in euch lebt ist grƒ‚er als der, der in der Welt lebt.“ Johannes 4, 4

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Der groƒe feindliche Beschuss und der folgende Sieg Gottes Es waren teils harte, teils aber auch schƒne Zeiten. Als Familie standen wir oft unter hartem feindlichem Beschuss. W•hrend dieser Zeit arbeitete Peter sehr eisern an seiner neuen Firma. Er suchte Mitarbeiter, die mit ihm zusammen seine Idee umsetzten. Sie f€hrten Veranstaltungen durch, um die Gesch•ftsidee vorzustellen. Von da an war Peter viel und auch gerade abends unterwegs. Ich war zu Hause und k€mmerte mich um die Kinder und der Befreiungsdienst nahm auch sehr viel Zeit in Anspruch. Unsere Beziehung litt sehr wegen der unterschiedlichen Aufgaben. Nach einem Jahr blieb in Peters Firma nur noch eine Mitarbeiterin €brig. Nebenbei hatte sie auch noch andere Absichten. Sie wollte Peter f€r sich haben. Da das B€ro immer noch in unserem Haus war, ging sie bei uns ein und aus. Ohne dass ich es merkte, entstand zwischen den Beiden eine Beziehung. Aber irgendwann wachte ich auf und es kam heraus. Peter machte mir f€r die Zukunft nicht mehr viel Hoffnung und machte alles Weitere von dieser Frau abh•ngig. Was in mir abging, ist kaum in Worte zu fassen. In mir brach eine Welt zusammen. Ich war fassungslos, aber nicht bereit das alles so hinzunehmen. Wochenlang k•mpfte ich um Peter. Er war auf einmal so eiskalt und die Frau triumphierte €ber mich, wo immer sie es nur konnte. Ich wei‚ heute nicht mehr, wie ich es in unserem Haus ausgehalten habe. Ich lebte nur noch von gƒttlicher Kraft. Dann kam der Tag der Trennung. Peter zog aus. F€r mich und die Kinder folgte eine schlimme Zeit. Ich stand ohne Geld da, kein Heizƒl im Tank. Am n•chsten Tag war erst einmal der Gang zum Sozialamt. Ich bekam Gott sei Dank sofort finanzielle Hilfe. Aber unsere 48

Herzen brauchten Hilfe. Die Kinder bauten in der Schule total ab. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Ich war in dieser Zeit ziemlich allein auf mich gestellt. Unsere Freunde und Bekannten zogen sich aus lauter Ohnmacht zur€ck. Sie wussten nicht, was sie mir raten sollten. Und so mancher Rat, mich scheiden zu lassen, war erst recht fehl am Platz. Aber bei all dem Leid und dem Schmerz war der Herr da und gab mir die Kraft und vor allem die Liebe, f€r Peter weiter zu k•mpfen. Da ich ja die Gewissheit in meinem Herzen hatte, dass der Herr ihn mir als Ehemann zur Seite gestellt hatte, konnte ich nicht aufgeben. Mir wurde der Bibelvers sehr gro‚: „Was nun Gott zusammengef€gt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ Matth•us 19, 6

Der Herr st•rkte meinen Glauben. Ich war ja nicht allein, ich hatte ja meinen besten Freund, den Heiligen Geist bei mir. Leider habe ich in dieser Zeit viel zu sehr an mich und meine Gef€hle gedacht, so dass mir das Leid und der Schmerz unserer Kinder erst viel sp•ter bewusst wurde. Die Kinder sind in so einer Situation immer die Leidtragenden. Dann kam auch noch Weihnachten. Es war wirklich schlimm. In dieser Zeit fuhr ich sonntags in eine Gemeinde. Heftig war, dass die Geliebte von Peter direkt ein paar Stra‚en weiter wohnte. Aber ich werde es nie vergessen, wir sangen an einem Morgen das Lied: „Dir geb€hrt die Ehre und Anbetung, wir erheben unsere H•nde, wir erheben deinen Nam. Denn du bist gro‚, du tust gro‚e Wunder gro‚, niemand anders ist wie du, denn du bist gro‚.“

Ich sang damals dieses Lied aus vollem Herzen im Vertrauen, dass der Herr ein gro‚es Wunder tun w€rde. 49

Dabei erhob ich meine H•nde symbolisch in Richtung Himmel. Noch heute singe ich dieses Lied in meiner morgendlichen Andacht, mit einem tiefen Herzen voller Dank f€r sein Wunder. Dann, nach circa drei Monaten war es so weit. Peter rief mich an und fragte, ob er nach Hause kommen kƒnnte. Wieder war ich sprachlos, aber dieses Mal fehlten mir die Worte vor Gl€ck. Halleluja, der Herr hatte gesiegt. Es dauerte noch eine l•ngere Zeit, bis Peter seine Entscheidung, zur Familie zur€ckzukehren, vom Kopf ins Herz fiel. F€r mich war es ein gro‚es Wunder! Aber auch f€r die unsere Freunde und Bekannten. Peter bat den Herrn um Vergebung und wir sprachen uns gegenseitig Vergebung zu. Heute kann ich von Herzen bezeugen, dass der Herr aus diesem Fluch des Feindes seinen Sieg hervorbrachte. Er heilte unsere Ehe so sehr, dass sie heute viel schƒner ist als je zuvor. Die ganze Familie wurde wiederhergestellt. Aber bei den Kindern hat es viel l•nger gebraucht, bis die Verletzungen geheilt waren und sie uns wieder voll vertrauen konnten. Der Herr sprach nach einiger Zeit zu meinem Herzen, dass es wichtig w•re, der Frau, die unsere Ehe zerstƒren wollte, zu vergeben. Ich empfand, dass der Herr ganz schƒn viel von mir verlangte. Aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass es sein musste, um auch meinen eigenen Frieden €ber diese Sache zu bekommen. Ich wei‚ nicht mehr wie lange es gedauert hatte, bis ich zum Thron Gottes ging und alles abgab und den Herrn bat, dass er mir die Kraft schenken mƒchte, um ihr zu vergeben. Aber der Herr ist treu, er half mir und ab diesem Zeitpunkt empfing ich Heilung und Wiederherstellung meiner Gedanken und Gef€hle. Somit war diese Angelegenheit f€r immer beerdigt. 50

Vergebung ist so unendlich wichtig! Wir lernten aus diesem Fehler sehr viel und d€rfen heute erleben, wie wir anderen Menschen in •hnlichen Situationen helfen d€rfen. Auch wurde uns klar, wir brauchten Gemeindeanschluss. Wir erkannten, wie wichtig Predigt, Gebet, Brotbrechen und die Gemeinschaft mit anderen Kindern Gottes ist. Wir besuchten die Gemeinde, die ich ich auch schon w•hrend unserer Trennung besuchte. Wir f€hlten uns dort sehr wohl, auch unsere Kinder. Nach einiger Zeit wollten wir unsere Ernsthaftigkeit Gott zu dienen mit einer Mitgliedschaft bekunden. Wir baten um ein Gespr•ch mit der Gemeindeleitung. Leider mussten wir erfahren, was Gott vergeben hat, haben Menschen manchmal noch lange nicht. Es gab keine Mitgliedschaft. Betroffen fuhren wir nach Hause. So ging die Suche nach einer anderen Gemeinde in unserer N•he los. Wir besuchten in den darauf folgenden Jahren drei Gemeinden. Unsere Herzen brannten wieder f€r Jesus. Aber wir mussten immer wieder erleben, dass nicht jede Gemeindeleitung den Wunsch nach mehr Erleben mit dem Heiligen Geist und seinen Gaben hatten, die er doch so gerne gibt.

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Ein Hauskreis entstand So schloss sich f€r uns der Kreis und wir begannen mit einem eigenen Hauskreis in unserem Wohnzimmer. Wir erlebten, wie Freunde unserer Kinder oder Arbeitskollegen dazu kamen und dann ihr Leben Jesus €bergaben. Auch sonntags kamen wir wieder ƒfters den ganzen Tag zusammen; oft diente uns ein befreundeter Prediger. So kam es zu unserer ersten Taufe im eigenen Garten. Da wir einen grƒ‚eren Swimmingpool hatten, gab es Wasser genug. Wir hatten f€nf T•uflinge. Es war ein gro‚es Fest. Wir wuchsen zu einer kleinen Gruppe zusammen. Peter blieb €ber die Jahre in seiner Selbstst•ndigkeit. Finanziell erlebten wir ein st•ndiges auf und ab. Der Herr traf eine Entscheidung f€r uns. Das Haus gehƒrte einer Erbengemeinschaft und man entschloss sich, es zu verkaufen. Wir durften elf Jahre in diesem Haus wohnen. Die n•chste Ver•nderung in der Familie stand an. Der Herr „schenkte“ uns ein kleines Haus im Weseler Stadtteil B€derich. Es ist ein Dorf; unsere Kinder waren sehr entgeistert. Auch musste die junge Frau, die bis dahin bei uns im Haus gewohnt hatte, eine eigene Wohnung suchen. Wir zogen im M•rz 2001 in unser mittlerweile so geliebtes Dorf. Im Nachhinein stellten wir fest, dass das kleine Haus so manche Annehmlichkeiten hatte. Die Reinigung im Haus war bei hundert qm weniger Wohnfl•che viel schneller geschafft. Und der Garten war nun sehr €bersichtlich geworden. Unser Hauskreis zog nat€rlich mit um. Soweit es ging, fanden auch alle grƒ‚eren Veranstaltungen bei uns statt. Wenn es dann aber doch r•umlich zu klein wurde, durften wir die R•umlichkeit einer befreundeten Teestube benutzen.

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Im Fr€hjahr 2002 bekamen wir Kontakt zu einem Prediger aus S€dafrika. Es war Janny Horne. Er diente uns mit gro‚er Ermutigung. Peter folgte seiner Einladung und flog einige Wochen sp•ter nach S€dafrika. Er kam nat€rlich total begeistert und mit vielen Eindr€cken und Bildern nach Hause zur€ck.

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Unsere Silberhochzeit mit groƒen Hindernissen Dann kam der 10.September 2002. Ein gro‚er Tag stand ins Haus. Wir hatten Silberhochzeit. Es sollte nicht nur ein gro‚es Fest folgen, sondern die Flugtickets f€r eine Reise nach S€dafrika waren schon gebucht. An diesem Tag gingen Peter und ich abends in ein Restaurant essen. Es war alles total schƒn und romantisch. Wir waren beide sehr bewegt und voller Dank, wie der Herr uns durch Hƒhen und Tiefen hindurch getragen hatte. Als Dank erhielt ich einen wunderschƒnen Diamantring von Peter geschenkt. ‰bergl€cklich gingen wir ins Bett. Doch mitten in der Nacht wurde Peter auf einmal von ‰belkeit geplagt, die ganze zwei Tage anhielt. Wir dachten, er h•tte das Essen nicht vertragen. Nachdem er so zwei Tage im Bett lag und es €berhaupt nicht besser wurde, ging er zum Arzt. Der Arzt hatte die Vermutung, dass es der Blinddarm sein kƒnnte. Er war sich aber nicht sicher und so holte ich Peter ab. Als er mir die Diagnose mitteilte, hƒre ich mich noch heute sagen, so richtig voll geistlich: „Das nehmen wir in Jesu Namen nicht an.“ Ehrlich gesagt, das konnte der Herr doch jetzt nicht zulassen, so kurz vor der Feier und dem Flug. Der Arzt war sehr beunruhigt und kam am Abend noch einmal zuhause vorbei. Er bat Peter, zu einer Untersuchung ins Krankenhaus zu gehen. So fuhren wir ins Krankenhaus. Dort •nderte sich die Situation schlagartig. Nach kurzer Untersuchung wurde er f€r eine Not-OP fertig gemacht. Es ging alles so schnell. Dann folgten drei Stunden des Wartens, Betens und ich wei‚ nicht mehr was alles noch in mir abging. Ich hatte ja keine Ahnung, was passiert war. Je l•nger es dauerte, umso mehr Angst stieg in mir hoch.

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Aber eins war klar, Peter hatte f€r seine Zukunft einige Prophetien vom Herrn bekommen und der Herr w€rde ihn durchbringen, um sein ausgesprochenes Wort zu erf€llen. Der Friede Gottes durchdrang uns. Gott sei Dank kamen die Kinder hinzu und wir beteten f€r Peter und die ‡rzte. Dann endlich ging die OP-T€r auf und die ‡rzte teilten mir mit, dass Peter einen Blinddarmdurchbruch hatte und das schon vor zwei Tagen. Er stand am Rande des Todes. Die ‡rzte retteten Peters Leben, weil der allm•chtige Gott es so wollte. Halleluja, es war ein gro‚es Wunder. Da die ‡rzte den ganzen Bauchraum und den Darm zum S•ubern entnehmen und anschlie‚end alles wieder an den richtigen Platz zur€cklegen mussten, blieb es abzuwarten, ob sich eventuell Komplikation einstellen w€rden. Der Herr k€mmerte sich aber um alles. Peter hatte kaum Schmerzen und es ging ihm jeden Tag besser. In diesen Tagen schrieb er ein Lied f€r den Herrn, welches er dann zum Abschied dem ‡rztestab und den Schwestern der Station vortrug.

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Der v„llig andere Plan Gottes Aber da waren ja noch die Tickets! So kam es, dass unsere Tochter Sabrina und ein junger Mann aus dem Hauskreis nach S€dafrika flogen. Mir fiel es nicht so leicht, als ich sie zum Flughafen brachte. Aber bekanntlich dient uns ja alles zum Besten! Das Beste war: Sabrina lernte in S€dafrika ihren heutigen Ehemann und somit unseren Sohn Grant kennen. Wieder wurden meine Gebete als Mutter erhƒrt. Sabrina hatte einige Entt•uschungen erlebt und war sehr traurig. Mir tat sie so leid. Ich betete schon l•ngere Zeit, dass der Herr ihr doch den richtigen Partner schenken mƒchte. Und dann geschah es. Deshalb musste Peter ins Krankenhaus, damit sie fliegen konnte. Ein Jahr sp•ter heirateten die beiden in S€dafrika und kamen dann zur€ck nach Deutschland. Grant hatte schon ein Jahr vorher eine Prophetie vom Herrn empfangen, dass seine Wege nach Europa gehen sollten. Mit ihm hat der Herr nicht nur Sabrina, sondern auch die ganze Familie reich gemacht. Er ist ein gesalbter Lobpreiser vor dem Herrn und wir sind dem Herrn sehr dankbar und genie‚en seine Gabe, wenn wir uns versammeln. Immer wieder erleben wir, wie unsere G•ste durch den Lobpreis ber€hrt werden. Es ist es so toll zu erleben, wie der Heilige Geist auf eine sehr liebevolle Weise den Leuten begegnet. Soviel mal wieder zu unseren Gedanken und dem Unterschied zu Gottes Gedanken und Wege €ber uns. Ich liebe meinen Jesus, und ich liebe meinen Mann. Zum Ende des Jahres schenkte der Herr uns dann doch noch einen sehr schƒnen Kurzurlaub, das erste Mal ohne Kinder. Ich muss schon sagen, als das Flugzeug abhob, kamen mir doch die Tr•nen, als ich an meine zur€ckgebliebenen Kinder dachte. Aber es war auch mal 56

ganz schƒn, als Ehepaar f€r uns alleine zu sein. Kurz vor Weihnachten besuchte Grant uns zum ersten Mal. Wir fuhren zum Flughafen, um ihn abzuholen. F€r mich war das ganz schƒn spannend. Unser zuk€nftiger Sohn (f€r mich ist es wichtig, ihn nicht als Schwiegersohn zu sehen, sondern als ein Kind, das zu unserer Familie gehƒrt) aus dem weiten S€dafrika. Es war eine schƒne, erste Begegnung. Er blieb drei Monate bei uns. Der Abschied war echt traurig. Es tat richtig weh, meine Sabrina so weinen zu sehen. Einige Wochen sp•ter flog sie aber zu Ihm. Sabrina spielte auch mit dem Gedanken dort zu bleiben. F€r mich begann damit der bewusste, aber eigentlich nicht gewollte Abnabelungsprozess. Eigentlich f€r mich ein unertr•glicher Gedanke, dass mein Kind 12.000 km weit weg w•re. Aber ich wusste in meinem Herzen, dass der Herr es von mir erwartete. So gab ich mein Kind ganz in die H•nde Gottes und bat ihn um viel Kraft. Und was gab mir der liebe Vater daf€r? Sabrina bekam ganz viel Heimweh und damit war auch f€r beide klar, sie kommen nach Deutschland. Aber zun•chst hatten sie eine wunderschƒne Hochzeit am Meer. Leider hatten wir nicht das Geld um zur Hochzeit zu fliegen. F€r mich war es ganz komisch am Hochzeitstag meiner Kinder nicht dabei zu sein. Aber wir haben uns sehr f€r Sabrina gefreut und haben die Feier mit der Familie nachgeholt. So hat der Herr sie mir zur€ck geschenkt. Das war echt lieb von meinem himmlischen Papa und ich wei‚ es echt zu sch•tzen. Ich bete f€r Grants Eltern, dass der Herr sie immer trƒsten mƒchte, und f€r Grant, der zwischendurch auch Heimweh hat. Im Juni 2003 hatten wir dann noch eine zweite Hochzeit. Es war die goldene Hochzeit meiner Eltern. Die Feier fand in ihren Gemeinder•umen in Langenfeld statt. Es war ein sehr bewegender Gottesdienst mit einer anschlie‚enden 57

Segnung durch die Gemeinde•ltesten. Wir Kinder durften ihnen ein Lied singen. Der Herr hatte mir ein geistliches Bild f€r sie gegeben. Ich sah: „Meine Eltern sa‚en auf einer Bank unter einem gro‚en Baum. Wann immer sie dort sa‚en, waren sie sch€tzt vor Regen oder auch der hei‚en Sonne. Auff•llig war, die Bl•tter wurden nie welk und die Fr€chte, die sie ern•hrten, wurden nie weniger. Welch ein Segen!“ Ich liebe meine Eltern sehr! Leider gab es aber auch Zeiten, wo ich ihnen nicht so nahe stand. Warum wei‚ ich nicht. Wir trafen uns einige Jahre zuvor in einem Gottesdienst in D€sseldorf. (meine Eltern wohnen ca. 85 km von uns entfernt). Ich wei‚ auch nicht mehr, aus welchem Grund ich nach vorne ging, aber eins wei‚ ich noch sehr genau: Ich stand auf einmal neben meiner Mutti und wir lagen uns in den Armen. Seit diesem Augenblick habe ich eine sehr intensive Liebe zu meinen Eltern bekommen, wie ich sie vorher nicht kannte. Sie sind sehr wertvoll f€r mich und meine Familie geworden. Sie sind echte Beter vor dem Herrn. Eine starke S•ule f€r uns und unsere Arbeit. Mein Gebet ist, dass der Herr sie mir noch lange erh•lt “auf der Bank unter dem Baum“. Im Sommer hatten wir unsere erste ƒffentliche Taufe. Wir haben in Wesel einen schƒnen Badesee, Auesee genannt. Er ist sehr beliebt und die Leute kommen teilweise von weit her. Er ist umgeben von einer gro‚en Rasenfl•che und hat einen schƒnen Sandstrand. Wir trafen uns gegen Mittag zu einem ƒffentlichen Gottesdienst. Anschlie‚end gaben die T•uflinge ihr Zeugnis und dann wurden sie getauft. Toll fand ich, wie viele Menschen uns zuschauten und sogar klatschten, als die T•uflinge aus dem Wasser kamen. Danach wurden sie gesegnet. Dann gingen wir zum gem€tlichen Teil €ber, es wurde gegrillt und geklƒnt bis zum Abend. Mittlerweile ist es zu einer guten Tradition geworden, der wir bis heute, sieben Jahre sp•ter, immer noch treu sind. 58

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Eine „Arche“ in Wesel Mit den Jahren entstand in Peter und mir wieder der Wunsch, R•umlichkeiten in der Stadt anzumieten. Wenn die Leute nicht zu uns nach Hause kommen, m€ssen wir zu ihnen gehen. Das war unsere Sehnsucht. Ehrlich gesagt, hatte ich schon jahrelang vorher diesen Wunsch in meinem Herzen und er wuchs immer mehr. Wir wollten wieder so gerne in der City pr•sent sein. Leider mussten wir feststellen, dass die Mietpreise von allen Objekten, die wir uns anschauten, viel zu hoch waren. Also hie‚ es beten, warten, aber auch weiter suchen. Ende Oktober 2003 schauten Peter und ich uns ein Ladenlokal an. Es lag allerdings au‚erhalb der City, mitten in einem Wohngebiet. Als wir die R•ume betraten, brannte unser Herz. Wir f€hlten uns in diesen R•umen direkt sehr wohl. Auch der Vermieter machte einen guten Eindruck auf uns. Als wir ihm so unsere Vorhaben erz•hlten, diese R•ume als Bistro und Gottesdienstr•ume umzugestalten, war er sofort damit einverstanden. Es waren zwei neben einander liegende Ladenlokale. Einfach fantastisch. Aber was wollte der Herr? Wir gingen ins Gebet und €berschlugen die Kosten. Wir waren zwei Ehepaare und zwei Singles, die sich bereit erkl•rten, die monatliche Miete zu tragen. Wir fingen Anfang November 2003 mit der Renovierung an. Ein Laden wurde zum Gemeinderaum umfunktioniert und der andere zum Bistro mit K€che umgestaltet. Jetzt brauchten wir aber noch das ganze Inventar. Wir trauten unseren Augen und Ohren nicht, als Peter uns erz•hlte, dass er 100 St€hle f€r 1 Euro ersteigert hatte. Es stimmte wirklich, 1 Cent pro Stuhl. Die Auslegware war auch ganz billig, sie kam aus einer Scheune, wo man sie nur f€r eine Hochzeit 60

ausgelegt hatte. Ich muss ja nicht erz•hlen, wie begeistert wir waren und wie viel Mut uns das machte. W•hrend wir mit unseren Renovierungsarbeiten besch•ftigt waren, trat einmal ein Mann durch die T€r und bat uns um Hilfe. Er war am weinen. Seine Frau hatte ihn mit den Kindern verlassen. Wir durften mit ihm reden und auch f€r ihn beten. Halleluja, das war ein toller Anfang. Wir sp€rten, wir waren bei den Verlorenen angekommen! Am 21. November 2003 hatten wir unsere Einweihungsfeier. Es war ein Freitagabend. Vor der Veranstaltung stimmte Grant die Instrumente ein. Auf einmal stand die Nachbarin, die €ber unseren R•umlichkeiten wohnte, in der T€r und beschwerte sich €ber die laute Musik. Ehrlich gesagt, wir waren erst einmal sprachlos und geschockt zugleich. Unser Vermieter hatte doch dem Gesang zugestimmt. So erkannten wir, dass es ein Angriff war. ‰ber die ganze Zeit die wir dort verbrachten, kam es immer mal wieder vor, dass sie in ihrer Wut versuchte, uns zu stƒren. Wir trafen eine Regelung, die uns allerdings ganz schƒn einschr•nkte. Unsere Lobpreiszeit musste immer um 21 Uhr zu Ende sein. Wir sind dem Herrn heute sehr dankbar f€r alle Freiheit in der Musik, die wir in unseren jetzigen R•umen haben d€rfen und wissen es zu sch•tzen. Es kam noch nie eine Beschwerde, im Gegenteil die Nachbarn hƒren den Lobpreis gerne. Eine Nachbarin war so angetan, dass sie uns ihr Klavier schenkte, als sie wegzog. Wir hatten trotz dieses Angriffs eine super Feier. Am Samstag waren wir den ganzen Tag zusammen. Wir hatten einige G•ste und viele freuten sich mit uns. Das war jetzt die zweite Arche! Wir starteten nach der Einweihung mit einem sehr abwechslungsreichen Wochenprogramm. Es gab mehrere offene Abende, an denen man sich zum gemeinsamen 61

Gespr•ch, Gebet oder auch Spiel traf. Diese Abende nahmen die Nachbarschaftsleute gerne in Anspruch. Sie kamen und gingen wieder, oder sie kamen und blieben. Einmal in der Woche gab es am Nachmittag ein FrauencafŠ. Das ist meine Aufgabe, wo ich wei‚, dass der Herr mich gebrauchen mƒchte. Es ist mir ein gro‚es Anliegen, den Frauen zu dienen, die Hilfe brauchen nach Geist, Seele und Leib. Am Freitagabend trafen wir uns, auch heute auch noch, zum Gospelabend. Es gab viel Musik und auch ƒfters einen Gastsprecher. Danach gingen wir ins Bistro, wo wir oft noch bis in die Nacht zusammenblieben. Dann kam die erste Weihnachtsfeier mit einigen G•sten. Es war schon ganz schƒn voll im Bistro. Gefeiert wurde nicht nur die Geburt Jesu, sondern auch die Geburt unseres ersten Enkels. Unsere Celine war am 14.12. angekommen und ich durfte sogar dabei sein. Ein unvergessliches Erlebnis. Wir segneten sie und auch die Eltern. Es war wirklich sehr schƒn. Wir blieben der Tradition treu und trafen uns auch am Heiligen Abend und Silvester. Wir gingen betend ins neue Jahr. Es wurden Bibelverse gezogen, die uns im neuen Jahr begleiten sollten. Wir haben es sehr oft erlebt, dass der Vers von gro‚er Bedeutung war und uns gest•rkt hatte. Es kommt auch heute immer wieder mal vor, dass wir freitags beim Gospelabend Bibelverse ziehen. Jedes Mal freue ich mich, wie passend Gott in die Situationen der Menschen hinein spricht. Vor allem finde ich es toll, wenn man in die Augen der Einzelnen schaut, und sieht. wie sehr sie vom Reden Gottes ber€hrt sind. Wir gingen mit gro‚er Erwartung in das neue Jahr 2004. Es folgte direkt am Anfang des Jahres unsere erste Pr€fung. 62

Es trennten sich zwei Frauen von unserer Gruppe. Sie waren aber die beiden Singles, die sich entschlossen hatten, zur Miete mit beizutragen. Jetzt waren wir auf einmal nur noch zwei Ehepaare, die f€r die Miete monatlich aufzukommen hatten. Wir fingen an, Monat f€r Monat auf dem Wasser zu laufen. Die Entscheidung der Singles traf mich ganz persƒnlich sehr schwer. Es war n•mlich gerade diese Frau, die mit uns acht Jahre zusammen lebte. Ich glaubte immer an tiefe Freundschaft. Ich glaube auch, dass durch den Befreiungsdienst wir sehr miteinander verbunden waren. Ich hatte mich immer f€r sie verantwortlich gef€hlt und oft mein eigenes Leben und die Familie hinten angestellt. Und jetzt ging sie. Es hat mich sehr betroffen gemacht und ich konnte l•ngere Zeit nicht damit umgehen. Zu diesem Zeitpunkt besuchte ich den Gottesdienst einer anderen Gemeinde. Ich ging anschlie‚end zum Gebet nach vorne. Der Prediger, der aus Afrika kam, betete mit mir und Gott sprach dann direkt durch ihn zu mir. Der Herr sagte: „Die Zukunft ist besser als die Vergangenheit. Beerdige sie und fange neu an. Denn ich mache alle Dinge neu in deinem Leben. Es ist vorbei! Ich heile dein Herz und wische deine Tr•nen weg.“

Halleluja, jetzt wusste ich in meinem Herzen, dass ich loslassen und abschlie‚en konnte, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Mit diesem Schritt trat ich in eine neue Freiheit nach Geist, Seele und Leib. Ich war frei. Es ver•nderte mein geistliches Leben total. Der Heilige Geist, mein bester Freund, war mir sehr nahe. Sie ging fort, aber er blieb bei mir. Seitdem ich so intensiv mit ihm leben darf, bin ich nicht mehr in menschliche Abh•ngigkeit gekommen, denn das hatte der Herr mich gelehrt. Er f€llt mein Leben aus. Heute versuche ich alles 63

nur mit ihm zu machen und mƒchte auch nur noch das tun, was er mir sagt. Ich bin sooooo reich in ihm. Ich bin dem Herrn dankbar f€r diese Jahre, denn sie waren eine gute Schule Gottes f€r mich. Auch wei‚ ich das direkte Reden des Herrn durch Propheten zu sch•tzen. Mich persƒnlich ber€hrt es sehr, wenn es meinem Vater so wichtig ist, direkt hƒrbar zu mir zu sprechen. Vielleicht hat der Herr mir deswegen ebenfalls diese Gabe geschenkt. Ich bin immer €bergl€cklich, wenn der Herr mich gebraucht, um anderen Menschen auch in dieser Form dienen zu d€rfen. Bis Ende Februar 2004 lebten Sabrina und Grant mit ihrer Celine in unserem Haus und verlie‚en dann unser Nest. Sie blieben in unserem Dorf wohnen. Grant hatte, nachdem er erst drei Monate in Deutschland war, sofort Arbeit f€r ein Jahr bekommen. Direkt anschlie‚end bekam er eine neue Arbeit, nur ein paar Stra‚en weiter von ihrem Zuhause, die er heute noch hat. Es war ein Wunder Gottes, dass er so schnell als Ausl•nder eine Arbeit bekommen hatte. So ist es, wenn Gott mit uns ist! Alle Ehre dem Herrn!

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Erlebnisse in der Arche Am 21. Februar 2004 hatten wir unser erstes „ Dinner“ im Bistro. Zu diesem Abend luden wir Freunde und Bekannte ein, die sonst wahrscheinlich nicht in die Arche gekommen w•ren. Es waren genau 15 G•ste. Wir sorgten f€r eine gem€tliche Atmosph•re und ein leckeres Essen. Peter und ich hatten an diesem Abend ein bekanntes Ehepaar aus unserem Dorf eingeladen. Es waren die Eltern von Mathieus Freund. Wir hatten eine gute Gemeinschaft mit ihnen. Das Ziel war, ihnen unsere Freundschaft anzubieten. Daraus entstanden auch einige private Einladungen. Sie hƒrten uns zu, wenn wir von Jesus erz•hlten, aber irgendwie bel•chelten sie uns und unseren Glauben. Ja, der Vater im Himmel l•chelte auch dar€ber, denn er wusste ja, was in den n•chsten Jahren geschehen w€rde. Vier Jahre sp•ter, durften wir die Frau, Petra ist ihr Name, auf wundersame Weise zu Jesus f€hren. F€r mich heute noch ein gro‚es Wunder. Es ist so wichtig, soviel Saat wie mƒglich zu s•en. Auch wenn die Ernte erst vier Jahre oder noch viel sp•ter stattfindet. Einige Wochen sp•ter hatten wir einen „CafŠ-on-Tour-Bus“ Einsatz. Am Vormittag standen wir mit dem Bus vor dem Berufskolleg und am Nachmittag auf dem Marktplatz. Beide Standorte waren in der N•he unserer Arche. Wir hatten viele gute Gespr•che bei Keksen und Getr•nken. Auch durften wir mit vielen, vor allem mit Kindern und Jugendlichen, beten. Nach und nach erlebten wir, wie der Herr die Menschen in die Arche brachte. Sie kamen aus der Nachbarschaft oder wurden von ihren gl•ubig gewordenen Freunden eingeladen. Zwischendurch gab es immer wieder Highlight-Erlebnisse. Es war Wahlkampf und wir hatten unsere B€rgermeisterKandidatin ins FrauencafŠ eingeladen. Sie ist tats•chlich 66

gekommen und hatte sich zwei Stunden Zeit genommen. Wir haben uns gegenseitig unsere Visionen f€r unsere Stadt erz•hlt. Am Schluss durften wir f€r sie beten und ein paar Wochen sp•ter hat sie die Wahl gewonnen. Wir haben einen guten Kontakt zu ihr und durften auch schon erleben, wie wertvoll sie f€r unsere Arbeit ist. Wir starteten einige Aktionen, zu denen immer wieder neue Leute in die Arche kamen. Es erfreut uns immer wieder zu sehen, wie auf sehr unterschiedliche Art und Weise Jesus den einzelnen Menschen begegnet. So kam Martin durch eine Einladung, die an seiner Autoscheibe befestigt worden war. Er war sehr offen und suchte Gottes N•he. Er litt unter Depressionen. Als er in die Arche kam, bat er um Gebet. Der Herr erhƒrte die Gebete und er konnte seine Arbeit wieder aufnehmen. Es ist so schƒn zu sehen und beinahe jede Woche zu hƒren, wenn er beim Gospelabend seine Erlebnisse mit Jesus erz•hlt. Wir erlebten im FrauencafŠ, dass ein Mann in der T€r stand, der eine Hausnummer suchte, aber dann auf einmal mit uns am Tisch sa‚ und wir ein super Gespr•ch mit ihm hatten. Einige Wochen sp•ter kam er mit f€nf M•nnern zum Kaffee und ƒfters in den Gottesdienst. Peter durfte schon mehrmals bei ihm in einem evangelischen M•nnerkreis sprechen. Zum Ende des Jahres rief uns ein Reporter des wƒchentlich kostenlos erscheinenden Stadtanzeigers an. Er wollte gerne einen Bericht €ber die Arche schreiben. Ich war sehr €berrascht, denn Wochen vorher war ich persƒnlich bei ihnen im B€ro gewesen, wo ich ihnen eine Einladung zu unserer ersten Geburtstagsfeier abgab und sie fragte, ob sie es vielleicht auch verƒffentlichen kƒnnten. Ihre Reaktion war kurz und knapp - da kƒnnte ja jeder kommen. Das war es. Ehrlich gesagt, ich war echt entt•uscht und sauer und erz•hlte es unseren Leuten in der Arche. Ja und 67

dann sagte mir der Heilige Geist: „bete f€r diese Reporter“ und sei nicht sauer. Ok, ich hatte wieder dazugelernt. Dann kam der Reporter. Er war sehr gespr•chig und nett. Er machte Fotos und stellte viele Fragen. Dann konnten wir kaum den kommenden Mittwoch abwarten, an dem der „Weseler“ erschien. Wir waren total €berrascht. Wir standen auf der Titelseite. Eine schƒne, bunte Fotomontage von der Arche und ein ganz toller Text. Wir waren in jedem Haushalt in Wesel zu lesen. Unser Herr ist einfach klasse. Denn eines war mir klar, der evtl. Geburtstagsbericht von der Arche h•tte irgendwo mitten in der Zeitung gestanden. So lerne ich immer wieder, der Herr macht alles nur noch besser! R€ckblickend waren das in dem ersten Jahr sehr schƒne Erlebnisse der Arche. Sie haben uns motiviert, vorw•rts zu gehen. F€r mich persƒnlich war es ein Jahr der Vorbereitung f€r die kommende Zeit. Bisher waren die meisten Veranstaltungen am Abend oder am Wochenende. Ich hatte immer noch viel Zeit am Tag f€r mein Hausfrauen- und Mutterdasein. Aber irgendwie war der Heilige Geist schon dabei, mich auf ein anderes Leben vorzubereiten. Ich kann es eigentlich nicht so recht mit Worten ausdr€cken was bei mir abging. Es waren mehr die innerlichen Eindr€cke. Ein Beispiel: Ich bin ein richtiges „Sonnenkind“. Sobald die Sonne scheint, zieht es mich nach drau‚en. So war es auch im Sommer 2004. Ich sa‚ in der Sonne und hƒrte innerlich eine Stimme. Sie sagte: „Genie‚e es noch einmal so richtig, denn es wird eine andere Zeit kommen.“ Wie gesagt, so getan. Ich hƒrte in dieser Zeit eine Predigtkassette €ber die Frage: „Wie weit bist du bereit, Gott alles zu geben?“ Die Predigerin erz•hlte, dass sie sich entschieden hatte, dem Herrn zu 68

sagen: „Jesus, du kannst mit mir machen was du willst.“ Diese Aussage ber€hrte mein Herz sehr und ich f€hlte mich angesprochen. Je mehr ich dar€ber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass dies eine sehr ernste Angelegenheit war. Denn mit dieser Entscheidung geht es nur noch um das, was der Herr will und nicht, was ich will. Ich wei‚ nicht mehr, wie lange es gebraucht hatte, bis ich bereit war, mich dem Herrn hinzugeben. Es war auf jeden Fall ein innerlicher Kampf. Aber mir war sehr bewusst, dass der Herr auf mich wartete. Ich sehe mich heute noch vor unserer gelben Couch auf den Knien liegen und mich weinend, aber aus ganzem Herzen sagen: „Herr, ab heute mach du mit mir, was du willst!“ Ich durfte bis heute erleben, dass mein so liebender Vater nur das Beste f€r mich hat. Er ist ein Belohner!

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Gottes Gedanken wurden zu unserer Vision Es kam die Zeit, dass der Herr uns seine Gedanken und Ideen f€r die Zukunft in unser Herz hineinlegte und uns auf die Wege brachte, die f€r mich bis heute noch ein gro‚es Wunder sind. Peter fuhr von August bis Oktober f€r einen Weinh•ndler den „Federwei‚er“ in ganz Deutschland aus. Am 27.Oktober 2004 ging er wieder auf eine l•ngere Fahrt. Er schloss sein Navigationsger•t wie immer am Laptop an, aber irgendwie ging etwas schief. Nichts ging mehr. Der gro‚e Lieferwagen war mit frischem Federwei‚en gef€llt und musste schnell ausgeliefert werden. Also musste jetzt eine ganz schnelle Reparatur her. Wir suchten und fanden in der Zeitung eine Firma, die diese Reparaturen durchf€hrte. Peter fuhr dort hin. Es war eine gro‚e Halle mit gebrauchten Mƒbeln in Kevelaer. Ein Sozialkaufhaus. W•hrend der Laptop dort repariert wurde, kam Peter mit den Leuten ins Gespr•ch. Er war von dieser Gesch•ftsidee total angetan und kam begeistert nach Hause. Interessanterweise sprang der Funke w•hrend des Erz•hlens bei mir €ber. Im Dezember hatten wir einen Termin bei ihnen, ich schaute mir die Halle an und sie stellten uns ihr Konzept vor. Irgendwie wussten wir beide, da war Gott mit drin. Sollte er sich gerade uns ausgesucht haben, um seine Gedanken durch uns in die Tat umzusetzen? Es lie‚ uns nicht mehr los. Sollten wir in Wesel auch so ein Sozialkaufhaus aufmachen? Wir fingen an zu beten und baten unsere weltweiten Gebetspartner um Unterst€tzung und Eindr€cke. Es kamen nur ermutigende und best•tigende Reaktionen zur€ck. Nun neigte sich das Jahr 2004 dem Ende zu. In der Arche 70

gab es eine wunderschƒne Weihnachtsfeier mit den unterschiedlichsten G•sten und einer tollen Atmosph•re. Auch am Heiligen Abend trafen wir uns und feierten Silvester zusammen. R€ckblickend waren wir alle tief beeindruckt von dem, was der Herr alles getan hatte und gingen mit gro‚en Erwartungen in das neue Jahr. Im neuen Jahr 2005 fingen Peter und ich an, Gesch•ftshallen am Weseler Stadtrand anzuschauen. Wir hatten klare Vorgaben, was die Halle anging. Im Januar waren es schon zwei Hallen, die wir uns anschauten. Aber der Herr sagte: Nein! Dann wurde es erst einmal wieder ruhiger. Wir trafen uns mehrmals mit den Gesch•ftsleuten aus Kevelaer. Der Herr hatte sie uns zur Seite gestellt. Wir profitierten sehr von ihren Erfahrungen und Empfehlungen und sie gaben uns so manchen guten Tipp. Gott gab uns durch sie klare Anweisungen zu seinem Gesch•ft. Im April wurde es wieder spannend. Zuerst bekamen wir unser erstes Mƒbelst€ck – ein sehr schƒnes Doppelbett von Geschwistern gespendet. Dann trat unser zuk€nftiges Auto das erste Mal in Erscheinung. Es war ein kleiner AKlasse Mercedes. Ich hatte mich echt in dieses Auto verliebt. Ich fand es so toll, weil es so klein und so €bersichtlich schien. Ich dachte, gerade richtig f€r mich. Es war das Auto von einer Bekannten, die leider gestorben war. Wir fragten ihren Mann, ob er es uns verkaufen w€rde. Aber es kam ein klares Nein. Da wir ja auf der Suche nach einem anderen Auto waren, verkauften wir unser Auto €ber eine Versteigerung. Wo immer wir dachten, dass wir ein gutes Auto im Internet zum Kauf gefunden h•tten, fielen die T€ren zu. Unser altes Auto war verkauft und wir hatten noch kein Neues. Wir fuhren noch einmal zu unserem Bekannten und fragten ihn, ob er uns denn vielleicht den Mercedes so lange leihen kƒnnte, bis 71

wir ein geeignetes Auto gefunden h•tten. Das ging sofort klar. So fuhr ich in meinem Traumauto. Es war einfach nur schƒn. Nur einen knappen Monat sp•ter erf€llte der Herr mir meinen Wunsch dann doch. Wir konnten dieses Auto kaufen. Ich war so begeistert, wie lieb mein Vater zu mir war. Der Herr wusste nat€rlich schon, dass ich es f€r meinen zuk€nftigen Job so sehr brauchte. Er hat an alles gedacht. Selbst an das eingebaute Navigationssystem, was ich immer wieder brauche, um zu unseren Mƒbelspendern zu fahren. Ich bin tief beeindruckt von seinem Wirken und es macht mir immer wieder Mut und Freude, ihm meine W€nsche zu sagen. Am 28. April 2005 bekamen wir Besuch in der Arche. Es war Elisabeth SyrŠ. Sie ist eine geb€rtige Niederl•nderin und mit einem deutschen Mann verheiratet. Sie leben in S€dafrika. Sie diente uns an diesem Abend am Wort und anschlie‚end hatte sie noch viele Prophetien f€r die Menschen. Sie hatte auch f€r Peter und mich eine Prophetie. Sie sagte: „Vater ich danke dir f€r diese Gesch•ftsleute, die du hierher gestellt hast. Ich sehe Gesch•fte, Gesch•fte des Heiligen Geistes. Sie ƒffnen sich. Ich sehe einfach Gunst bei den Leuten, die nicht zu eurer Gruppe gehƒren. Gunst in der Welt und bei Gott. Wir rufen das Geld hervor, das sie f€r diese Arbeit brauchen. Ich danke dir Herr, f€r eine Arbeit die hier passiert und dass durch diese Arbeit Menschen noch mehr Jobs und Freiheit in Jesu Name bekommen werden. Alle Arbeitslosigkeit muss weg in Jesu Namen. Ich sehe in Jesu Namen, dass ihr durch Menschen, die Einfluss in dieser Gegend haben, euch etwas freigestellt wird. Es ist entweder ein Raum oder etwas •hnliches. Ihr werdet sehen, dass viel, viel Arbeit hier ist. Ihr werdet nie mehr Pleite gehen, nie mehr Konkurs, sondern Ihr geht nur noch den Kurs Jesu. Ihr steht an der Schwelle und ihr m€sst r€ber gehen und alles was euch noch zur€ckh•lt, die ganze Welle muss weg. Ihr bleibt 72

nicht mehr in eurer Ecke sitzen. Ich danke dir Herr. Ihr werdet herausgehen, ihr werdet neue Wellen schaffen. Ihr werdet neue Wogen haben im Heiligen Geist. Danke Jesus.“

Es war so gewaltig. Ich kann es nicht in Worte fassen, was wir empfunden hatten. Jetzt waren wir mehr als sicher, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Gott ist so gut. Einen Tag sp•ter schauten wir uns die vierte Halle an. Sie lag auch au‚erhalb der City. Wir hatten alle Angebote in der City zur Seite gelegt, denn sie waren nicht zu bezahlen. Diese Halle gefiel uns. Ich fand sie so toll, dass ich in Gedanken schon mit der Einrichtung anfing. Sie lag noch gerade im finanziellen Rahmen. Aber eins stƒrte mich, ich bekam keinen innerlichen Frieden €ber diese Halle. Wir beteten dar€ber, und entschieden uns dann doch, den Mietvertrag zu unterschreiben. Der Heilige Geist erinnerte mich an die Prophetie, die wir ja gerade erst bekommen hatten. Dort sagte er uns, dass wir die Halle von Menschen bekommen, die Einfluss in dieser Gegend haben. Die Vermieterin dieser Halle war aber eine Privatperson. Und nun? Trotzdem machten wir einen Termin. Bevor wir aus dem Haus gingen, betete ich: „Herr, wenn das nicht dein Wille ist, lass diese T€re bitte zuknallen.“ Als wir an der Halle ankamen, kam die Vermieterin aufgeregt auf uns zu und sagte: „Ich habe mich verrechnet, ich muss mindestens 400 Euro mehr haben.“ Ich kann nicht beschreiben, wie ich die T€re zuknallen hƒrte. Nun war alles gekl•rt. Die Prophetie und auch mein eigentlich fehlender Friede. Ich bin dem Herrn sehr, sehr dankbar, dass er immer wieder so viel Geduld mit mir hat. Aber eins habe ich daraus gelernt. Wenn ich vor Entscheidungen stehe und nicht wei‚, was Gottes Wille ist, bete ich genau so: „Herr, ƒffne du die T€re oder bitte schlie‚e sie.“ Meine Erfahrungen sind bis heute, es ist eine sehr sichere Wegweisung. Auch die f€nfte und die sechste Halle, die wir uns 73

anschauten, waren nicht vom Herrn gewollt. Am 27. Juni stand die Besichtigung der siebten Halle an. Vorher hatten wir ein wichtiges Gespr•ch mit Leuten, die eine Zeit lang ein Sozialkaufhaus in Wesel gef€hrt hatten. W•hrend des Gespr•ches erz•hlten sie uns von ihrer ersten Halle, die mitten in der City war. Zu diesem Zeitpunkt war die Halle an einen t€rkischen Freundeskreis vermietet, der aber schon Mietr€ckst•nde hatte. Wir wurden sehr neugierig, und fuhren hin. Es war geƒffnet. Wir gingen hinein und kamen mit den Verantwortlichen ins Gespr•ch. Sie zeigten uns das ganze Haus. 500 qm verteilt auf drei Etagen. Wir waren ganz schƒn angetan. Aber ans Aufgeben und Ausziehen dachte der Kulturverein nun wirklich nicht. Klare Worte. Wir fuhren nach Hause und brachten unsere Gedanken und Gef€hle im Gebet dem Herrn. Am 30. Juni hatten wir einen Termin bei der B€rgermeisterin. Es ging um eine Spendenaktion f€r Sri Lanka (Tsunami). W•hren des Gespr•ches kamen wir auf die Halle in der City zu sprechen. Sie fand unsere Idee mit dem Sozialkaufhaus sehr gut. Sie erz•hlte uns, dass sie einige Tage vorher zur Aufsichtsratsvorsitzenden des st•dtischen Bauvereins gew•hlt worden war. Der Bauverein war der Vermieter der Halle. Welche Handschrift Gottes! Sie gab uns die Telefonnummer des Gesch•ftsf€hrers. In diesen Tagen wurden unsere Gedanken an ein Sozialkaufhaus immer realer. Am 11. Juli sa‚en wir im B€ro des Gesch•ftsf€hrers des Bauvereins. Wir erz•hlten ihm von der Idee des Sozialkaufhauses und lie‚en ihm wissen, dass wir gro‚es Interesse an der Halle in der City h•tten. Total €berrascht waren wir auf seine Reaktion. Er teilte uns mit, dass der t€rkische Kulturverein bereits fristlos gek€ndigt sei und bat uns, alle Papiere f€r den Mietvertrag fertig zu machen. Als wir das B€ro verlie‚en, fehlten uns die Worte. Irgendwie konnten wir das alles nicht richtig fassen.

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Das Geb•ude war grƒ‚er als gedacht und so wurde der Gedanke immer vertrauter, die kompletten Gemeinde- und Bistror•ume dort mit hinein zu nehmen. Auf der obersten Etage war genug Platz. Es kam alles so anders als gedacht. Aber so sind nun mal Gottes Gedanken. Waren wir jetzt endlich am Ziel? In unseren Herzen ruhte auf jeden Fall der Friede Gottes! Am 25. Juli hatten wir alle Papiere f€r den Mietvertrag zusammen, riefen wir den Bauverein an und baten um einen Termin. Man sagte uns, dass der Kulturverein eine Mietverl•ngerung bekommen h•tte. Sie h•tten einen Sponsor gefunden. Wir standen regelrecht unter Schock, Gef€hle, die gleich einer Achterbahnfahrt waren. Ich lief durchs Haus und sagte: „Herr, ich brauche jetzt ein Wort von dir. Ich schlug Psalm 112,7 auf. Dort steht: „Er f€rchtet sich nicht vor schlechter Nachricht, denn sein Glaube ist stark, er vertraut dem Herrn!“

Das war eine himmlische Antwort f€r mich. Ich ging ins Gebet und wurde ruhig. Am n•chsten Tag klingelte unser Telefon und ich hatte die Zeitung am anderen Ende. Sie erz•hlten mir, dass der t€rkische Kulturkreis doch ausziehen muss, weil der Sponsor abgesprungen sei und ob es stimmen w€rde, dass wir als Nachfolger dort ein Sozialkaufhaus erƒffnen wollen? Und gleichzeitig wollten sie mehr €ber die Arche wissen. Alles wieder offen? Die Spannung stieg, denn was w€rde in der Zeitung stehen? Dort lasen wir in der ‰berschrift: „Arche statt t€rkischer Kulturkreis.“ Sie berichteten ganz genau €ber die Situation und unser Vorhaben. Wir waren sehr begeistert. Das war f€r uns die beste ƒffentliche Werbung. Ein paar Tage sp•ter folgte ein Anruf und ein zweiter Bericht von der zweiten gro‚en Zeitung. Dann war es endlich soweit. Am 12. August wurde der 75

Mietvertrag f€r das „Arche-Zentrum“ unterschrieben. Die Zeitung schrieb: „Der Weg f€r das Sozialkaufhaus ist frei!“ Am 15. August erhielten wir die Schl€ssel und ƒffneten die T€ren zum dritten „Arche Zentrum.“ Alle Ehre und Preis unserem liebenden Vater! Irgendwie war alles kaum zu fassen. Was f€r bewegende acht Monate lagen jetzt hinter uns. Viele, viele Gef€hlsschwankungen, Glauben und manchmal auch Zweifel – und der Herr hat es auf eine wunderbare, f€r uns unerkl•rliche Art und Weise gef€hrt. Wir sind bis heute tief ber€hrt dar€ber, dass er uns sein Vertrauen geschenkt hat, seine Ideen und Gedanken durch uns auszuf€hren. Die Arche zog im September in die neuen, renovierten R•ume um. Wir haben die obere Etage, 150 qm gro‚, fertig eingerichtet. Zwischendurch kam am 14. September unser zweiter Enkel, Timothy auf die Welt. Leider gab es gesundheitliche Probleme und er musste noch einige Wochen im Krankenhaus bleiben. Aber der Herr brachte alles bei ihm in Ordnung. Am 15. September hatten wir zu einer Einweihungsfeier der neuen Arche-R•ume eingeladen. Wir waren nachmittags mit einer afrikanischen Jugendgruppe in der Fu‚g•ngerzone, die moderne T•nze auff€hrte. Jochen Brand aus Stuttgart war bereits einige Tage bei uns. Er ist ein Pakistan-Missionar. Wir waren €berrascht, wie die Menschen stehen blieben und zusahen und zuhƒrten. Wir luden die Jugendlichen zur Abendveranstaltung ein und da das Arche Zentrum nur ein paar Schritte weit entfernt von der Fu‚g•ngerzone liegt, kamen sie sofort mit. Es war ein wirklich guter Start in den neuen R•umlichkeiten. Danach galt alle Konzentration dem Laden. Es gab noch 76

einige Vorbereitungen zu t•tigen und die ersten geschenkten Mƒbel aufzustellen. Einen Tag vor der Erƒffnung hatte ein Bekannter von uns die Zeitungen informiert und sie kamen zu uns in den Laden und stellten viele Fragen und machten Fotos.

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Der Start des Sozialkaufhauses ohne einen Cent in der Kasse Dann war es endlich soweit, wir durften Gottes Idee und Gedanke in die Tat umsetzen. Wir starteten das Sozialkaufhaus ohne einen Cent in der Kasse. Aber wir hatten den Glauben, dass der Herr sein Werk segnen wird. Wir, die wir zu dieser Zeit Hartz-IV (Hilfe vom Staat) bezogen, durften jetzt ein Gesch•ft leiten. Welch ein Geschenk! Es ist f€r uns noch heute, nach f€nf Jahren, unbegreiflich. Aber wir haben dieses Talent ergriffen, das der Herr uns gab und bitten immer wieder: „Herr, vermehre du es und lass uns in Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit damit umgehen!“ Am 10. Oktober 2005 ƒffneten wir die T€ren des Sozialkaufhauses f€r die Menschen in unserer Stadt. W•hrend wir die T€ren aufschlossen, klingelte schon das Telefon. Es waren die ersten Mƒbelspender, die den Zeitungsbericht gelesen hatten. Seit diesem Tag steht das Telefon nicht mehr still und auch gab es noch nie einen Tag, an dem wir ohne Einnahmen waren. Halleluja! Nach nur sechs Wochen war der Laden voll von Mƒbeln. Ich mƒchte an dieser Stelle das Sozialkaufhaus n•her beschreiben. Wir sind kein Gewerbebetrieb, sondern ein steuerbeg€nstigter Zweckbetrieb des Vereins ohne Gewinnabsicht. Alle ‰bersch€sse kommen sozialen und mildt•tigen Zwecken zugute. Unser Ziel und die von Gott gegebene Vision ist: „Suchet der Stadt Bestes!“ Wir mƒchten mit dieser Arbeit gerade den sozialschwachen Menschen helfen. Wir mƒchten ihnen die Liebe Gottes durch die Tat vermitteln, aber auch durch Gespr•che und Gebet. Wir bieten Mƒbel aus zweiter Hand an, aber auch Elektroger•te, Hausrat, Lampen, Kleidung usw. Die Spender rufen uns an oder kommen direkt in den 78

Laden. Ich fahre zu ihnen nach Hause und schau mir die Mƒbel an. F€r uns ist es sehr wichtig, keine kaputten oder verschmutzten Mƒbel an unsere Kunden zu verkaufen. Es w•re den Armen gegen€ber diskriminierend. Wir bekommen aber Dank sei dem Herrn, sehr viele gute und teils fast neue Mƒbel angeboten. Es ist begeisternd, dass man auf eine so leichte Weise ins Gespr•ch mit den Menschen kommt, weil sie ja mehr €ber das Arche Zentrum wissen wollen. Manchmal begegnet man auch gro‚er Not, wie z.B. wenn das Haus verkauft werden muss, weil der Partner gestorben ist. In diese Trauer hinein darf ich dann von Jesus unserem Trƒster erz•hlen und auch mit ihnen beten. Die Menschen sind immer ganz gl€cklich, wenn sie spenden kƒnnen und somit auch ihren Teil dazu beitragen d€rfen, dass den Armen geholfen wird. Ich hinterlasse immer ein kleines Dankeschƒn und einen Prospekt. Darin beschreiben wir die Arbeit und geben einen kleinen Bericht €ber unser eigenes Leben, wie Jesus uns in unserer Not geholfen hat und wir jetzt den Menschen in ihrer Not helfen mƒchten. Heute ist uns klar, warum wir die Zeiten der eigenen Not durchmachen mussten, ohne Strom, das letzte Essen auf dem Tisch. Denn wir verstehen die Menschen und wissen, wovon sie uns erz•hlen. Der Herr verwandelt ALLES zum Guten. Halleluja. Nach der Besichtigung wird ein Termin zur Abholung vereinbart. Dann fahren unsere Fahrer raus und holen die Mƒbel ab. Sie werden im Laden aufgestellt, ges•ubert, liebevoll dekoriert und dann zu kleinen Preisen ausgezeichnet. Bei uns gibt es zwei Preise: den regul•ren Preis, und bei 79

Vorlage des Hartz IV-Bescheides bekommen unsere Kunden zwischen 20% und 30% Erm•‚igung auf alles. Ja und dann kommen sie, die Kunden mit Sorgen, Nƒten und manchmal ganz gro‚en Problemen. Ehrlich gesagt, ich h•tte nie gedacht, dass wir so viel Not in unserem Land haben. Wir kommen mit vielen Kunden ins Gespr•ch. Zehn Tage nach der Erƒffnung hatten wir eine Kundin im Laden, deren Lebenspartner gerade gestorben war. Ich erz•hlte ihr von Jesus und durfte f€r sie beten. Sie kam danach zu unseren Veranstaltungen und ca. zwei Monate sp•ter €bergab sie Jesus ihr Leben. Genau das ist es! Menschen praktisch helfen und ihnen dabei von der Liebe Jesu zu erz•hlen und sie zu ihm hin f€hren! Wir durften in den letzten Jahren einige Kunden zu Jesus f€hren und erfreuen uns an ihnen, wie Jesus mehr und mehr ihr Leben ver•ndert und sie gl€cklich werden. Sie sind mittlerweile die treuesten Seelen in der Arche. Vor einigen Monaten kam ein junger Mann in den Laden, um sich Mƒbel auszusuchen. Er kam gerade aus dem Gef•ngnis und fing von vorne an. Nach einigen Tagen bot er uns seine ehrenamtliche Hilfe an. So etwas gibt es nur selten, auch bei uns. Er hatte viel Spa‚ bei der Arbeit und war auch f€r Gott offen. Wir luden ihn zu unserem Gospelabend ein. Er kam und blieb. Er gab sein Leben Jesus und ƒffnete seine Wohnung f€r eine Bibelstunde. Wir schenkten ihm einen Herd f€r seine Arbeit und seitdem werden wir, wenn wir zu ihm zur Bibelstunde kommen, mit einer leckeren Speise €berrascht. Dies alles d€rfen wir erleben, weil der Herr das Arche Zentrum als Schl€ssel f€r die Herzen der Menschen benutzt. F€r mich persƒnlich ist es der schƒnste Job, den der Herr mir geschenkt hat. Ich bin ihm unendlich dankbar f€r diese 80

Arbeit. Es erf€llt mein Leben total. Es ist sehr schƒn, dass wir als Ehepaar zusammen diese Arbeit haben d€rfen. Peter macht die ganze B€roarbeit mit allem, was man sich nur vorstellen kann. Er k€mmert sich auch um die komplette Werbung und um die Finanzen des gesamten Arche Zentrums. Er ist sehr gesegnet und hat gro‚en Glauben, wenn es mal nicht so gut aussieht. Darin bewundere ich ihn sehr. Und wenn gar nichts mehr geht, sitzt er auch noch auf dem LKW und schleppt Mƒbel. Dank sei dem Herrn daf€r. Wir arbeiten mit dem Jobcenter des Arbeitsamtes und mit dem Sozialamt zusammen. Dort werden Gutscheine f€r den Erstbezug der Wohnung ausgestellt. Es sind Menschen, die von zu Hause ausziehen oder die in Trennung leben. Die Trennungsgeschichten sind manchmal ganz schƒn hart. Oft sind es Frauen mit ihren Kindern, die zu uns kommen. Sie stehen vor dem Nichts. Sie suchen sich bei uns die Mƒbel aus. Wir durften erleben, wie sich alleinerziehende M€tter f€r Jesus entschieden. Wir arbeiten auch mit verschiedenen ‡mtern der Stadt zusammen. Wir haben zur Zeit drei Stellen im 1,50 € Bereich. Der Tr•ger dieser Arbeitspl•tze ist die Stadt. Es ist ein wirklich gutes Miteinander. Dann sind da noch das Jugendamt und die Bew•hrungshilfe. Von dort kommen meistens Jugendliche, die ihre Sozialstunden bei uns abarbeiten. Wir sind zurzeit f€nf Vollangestellte und zwei Teilzeitangestellte, alle ehemals Hartz IV-Empf•nger. Aber begonnen haben wir zu dritt. Nach und nach sorgte der Herr dann f€r Erleichterung der Arbeit. Mein Leben ist ein absolutes Abenteuerleben im Reiche Gottes geworden. Jeden Tag erleben wir neue Dinge und Herausforderungen im Laden. Manchmal sind die 81

Einnahmen gut und schnell eingefahren, aber ein anderes Mal braucht es wieder ein St€ck mehr Glauben und Vertrauen, dass der Herr der Versorger ist. Deswegen beten Peter und ich jeden Tag das „Vater unser“. Dort finden wir alles, was es braucht im realen Alltag auf ihn allein ausgerichtet zu sein. Ich kann von Herzen sagen: Jesus kam noch nie zu fr€h, aber halleluja, auch noch nie zu sp•t.

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Der Umzug in ein noch sch„neres Heim Zum Ende des Jahres entschieden wir uns auf die Suche nach einem anderen Mietshaus zu gehen. Wir hatten bis dahin schon vier Mal bei Unwettern Wasser im Keller stehen. Unser Sohn Marc hatte dort sein Zimmer. Es war nie toll und mit der Zeit auch sehr frustrierend. Unser Vermieter war nicht gewillt, sich um die Angelegenheit zu k€mmern. Eigentlich wollte ich nicht umziehen. Aber der Herr benutzte diese Sache daf€r, mich willig zu machen. So las ich dann eine Anzeige in der Zeitung die gut klang. Ich rief die Immobilienmaklerin an, lie‚ mir die Adresse geben und fuhr mal an dem Haus vorbei. Ja, es war beeindruckend. Gerade elf Jahre alt und schƒn gelegen. Aber es gab ein Hindernis. Wenn die Maklerin eine Auskunft €ber uns einholt, was ja auch normal ist, w€rde sie genug €ber unsere finanzielle Vergangenheit erfahren und bestimmt nicht begeistert sein. Aber wir machten trotzdem noch am 31. Dezember einen Besichtigungstermin. Alles war total schƒn. Eine gro‚e K€che, das war n•mlich mein Wunsch an den Herrn. Ein kleiner schnell zu pflegender Garten. Tolle schƒne gro‚e Zimmer f€r die Jungen. Und der Preis stimmte auch. Einfach toll! Wir brauchten nicht lange zu €berlegen. Wir sagten zu. Als wir nach Hause kamen, tropfte gerade der Schnee durch unsere Badezimmerdecke. Noch ein Grund mehr, auszuziehen. Was schƒn war, wir konnten jetzt wunderbar dem Herrn vertrauen und zuschauen, ob er diese f€r uns so schwierige T€re auf- oder zumachen w€rde. Wir beendeten das Jahr 2005 im Arche Zentrum mit gro‚er Begeisterung und Ergriffenheit €ber alles, was der Herr gemacht hatte.

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Voller Hochspannung gingen wir in das Jahr 2006. Das erste Wunder geschah, wir unterzeichneten am 3. Januar den Mietvertrag f€r unser neues Heim. Der Herr wollte es und schenkte uns dieses schƒne Haus. Es war sehr von ihm durchdacht, was meine Hausarbeit betraf. Dieses Haus war rundum einfach pflegeleichter. So musste der Herr das Wasser im Keller des alten Hauses dazu benutzen, um uns etwas Besseres zu schenken. Es ist eine Lehre f€r mich geworden. Wenn Dinge sich ver•ndern und augenscheinlich €berhaupt nicht toll aussehen, so hat der Herr immer etwas Besseres f€r uns! Wir m€ssen ihm nur glauben und vertrauen.

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Das erste Dinner f€r unsere Kunden und viele andere Erlebnisse Im Februar starteten wir unser erstes „Kunden-Dinner“. Wir luden mehrere Kunden ein, die uns auf dem Herzen lagen. Wir bereiteten ein leckeres Essen und sorgten f€r eine gem€tliche Atmosph•re in den Arche-R•umen. Es kamen nicht alle geladenen G•ste, aber die wertvollsten in Gottes Augen waren da. Wir hatten eine sehr lockere Gespr•chsrunde beim Essen. Anschlie‚end sangen Grant und Sabrina ein paar schƒne Lieder und Peter erz•hlte ein wenig €ber die Arbeit im Arche Zentrum und warum uns die G•ste so wertvoll waren. Es war ein sehr schƒner und lockerer Abend. Zwei Frauen versprachen, am n•chsten Gospelabend zu kommen. Sie waren beide alleinerziehende M€tter. Und sie kamen. Sie waren sehr ber€hrt von der Liebe Gottes. Beide Frauen entschieden sich f€r Jesus. Leider mussten wir drei Jahre sp•ter von unserer Elke, die eine dieser Frauen war, Abschied nehmen. Wir hatten noch eine ganz tolle Weihnachtsfeier. Sie spielte sogar noch in einem Sketch mit. Wir brachten sie frƒhlich nach Hause. Am n•chsten Tag starb sie an einem Herzinfarkt. Wir standen alle unter Schock. Aber es war eine Lehre an die ganze Gruppe, wie schnell ein Leben zu Ende sein kann und wie wichtig es ist, jeden in der Gruppe zu lieben und ihn so zu sehen, wie der Herr ihn sieht. Elkes Vater bat Peter die Beerdigung zu leiten. Wir sangen dann an ihrem Grab ihr Lieblingslied. Die Verwandtschaft war echt ber€hrt. Wir waren dankbar, sie kennen gelernt zu haben und zu wissen, wir sehen sie im Himmel wieder. Wir erlebten das ganze Jahr hindurch, wie der Herr uns im Laden segnete und immer wieder Menschen zu Jesus 86

kamen. Durch die alleinerziehenden M€tter kamen nat€rlich auch die Kinder mit in die Arche. So entstand im Sommer ein Kidstreff. Einmal in der Woche gab es volles Programm f€r die Kinder. Daraus entstand eine Tanzgruppe. Die Kinder trugen mit gro‚er Begeisterung ihre T•nze beim Gospelabend vor. Mitte des Jahres wurde in unserer Nachbarschaft ein Ladenlokal frei. Peter dachte €ber eine Prophetie nach, die wir bekommen hatten. Sie beinhaltet, dass wir auch Brautkleider und Abendgarderobe verleihen werden. Und nun stand die Frage im Raum: Kƒnnte es sein, dass das der Laden daf€r ist? Wir schauten uns die R•umlichkeiten an und sprachen mit den Vermietern. Ich war mir gar nicht so sicher bei dieser Sache. So bat ich den Herrn um zwei Best•tigungen. Ich bat ihn um monatliche Einnahmen einer bestimmten Hƒhe. Es war f€r mich eine gro‚e Summe. Auch bat ich ihn, dann irgendetwas mit Brautkleidern zu machen. Tage sp•ter kommt eine junge Frau in den Laden und €bergibt meiner Mitarbeiterin ein Brautkleid. Die Begr€ndung: Sie wollte es uns schenken. Und das im Mƒbelladen. Ich befand mich im hinteren Teil des Ladens und bekam es gar nicht richtig mit. Als ich das wunderschƒne Brautkleid sah, musste ich weinen. Ich war zutiefst ergriffen. Mit so etwas hatte ich gar nicht gerechnet. Ich nahm das Brautkleid erst einmal mit nach Hause, wo es seitdem wohlbeh€tet im Schrank h•ngt. Am 20. des Monats waren die erbetenen Einnahmen eingefahren. Ich war mehr als sprachlos. F€r mich waren das Best•tigungen, die nur der Herr lenken konnte und auf die ich keinen Einfluss hatte. Trotzdem kam es anders. Die T€r fiel zu. Das Ladenlokal wurde anders vermietet. Bis heute hat sich auch noch keine andere T€r geƒffnet. Aber wir haben bis jetzt schon drei Brautkleider und zus•tzliche 87

Abendgarderobe h•ngen. Ich wei‚, der Tag wird kommen, aber alles in Gottes Zeitraum. Ich lerne auch, nicht zu analysieren. Ich will einfach meinem Vater vertrauen und sagen: „Herr, dein Wille geschehe!“ Am Ende des Jahres trafen wir uns in einer befreundeten Gemeinde mit einigen Leitern zum Gebet f€r den Niederrhein. Wir lernten dort ein Ehepaar kennen, die Israelreisen organisierten. Wir nahmen ein Prospekt mit und irgendwie fiel es in unser Herz. Es sah nach einer tollen Gelegenheit aus, endlich einmal nach Israel zu kommen. Wir beteten dar€ber und meldeten uns an. Wir luden sie zu uns ein, um ein wenig mehr €ber sie und die Reise zu erfahren. Irgendwie war es toll und wir freuten uns auf die Reise im Mai 2007.

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Freude und Leid und trotzdem Sieg Im Januar 2007 waren wir zu einem IsraelVorbereitungsabend in Kleve eingeladen. Dort gab es viel mehr Informationen und Bilder €ber die Reise. Mit Freuden fuhren wir los und mit gro‚er Beschwerung kamen wir zur€ck. Unser kleiner Mercedes hatte unterwegs einen Getriebeschaden erlitten. Wir wollten doch nach Israel und jetzt so ein dicker Brocken. Die Werkstatt sch•tzte den Schaden auf 4.000 Euro. Das war ganz schƒn hart. Das Geld hatten wir nicht. So stand das kaputte Auto zu Hause und wir fuhren nun mit dem LKW durch die Gegend. Wir wussten nicht, was wir machen sollten und baten den Herrn um gƒttliche Weisheit, die richtige Entscheidung zu treffen. Im April fanden wir dann eine Werkstatt, die uns das Auto f€r 2.200 € reparierte. Anfang Mai hatten wir das Auto zur€ck. Und kurz danach flogen wir trotzdem nach Israel. W•re das Auto vor der Reiseanmeldung kaputt gegangen, h•tten wir uns nicht angemeldet. So aber wussten wir, der Herr hatte einen Plan f€r alles. Wir bekamen so viel Geld zusammen, dass wir alles bezahlen konnten. Danke Jesus! Die Israelreise war ein gro‚es Erlebnis, und danach wuchs in mir der Wunsch und ich betete, irgendwann noch einmal dorthin reisen zu d€rfen. Dass der Herr mir diesen Wunsch schon zwei Jahre sp•ter erf€llte, damit h•tte ich nicht gerechnet. Der Laden entwickelte sich pr•chtig. Nun kamen die Leute und brachten schon persƒnlich ihre Kleinmƒbel und Kartons voll von Geschirr und Haushaltsartikeln in den Laden. Sie freuen sich zu helfen und wir sind sehr dankbar f€r alle Spenden. Wir haben nicht sehr viel Platz f€r die Kleinsachen und so entschieden wir uns, allen ‰berschuss in Kisten zu 90

packen und zum Verschenken nach drau‚en vor den Laden zu stellen. Es ist einfach toll, man kann zuschauen, wie die Leute kommen und die Kisten leerr•umen. Manchmal packen wir auch Kartons mit Hausrat und W•sche f€r Kunden zusammen, die von vorne anfangen und noch nichts haben. Es ist so schƒn, den Menschen eine Freude zu bereiten und auch ihre Dankbarkeit zu sp€ren. Kurz vor Weihnachten kam eine junge Frau mit Kindern in den Laden. Sie suchte eine K€che und fand sie dann bei uns. Sie war €bergl€cklich, dass sie Weihnachten feiern konnte, weil sie ja jetzt eine K€che hatte. Sie holten die K€che mit einem gro‚en Traktor mit Anh•nger ab. Es war ein Bild, das ich nie vergessen werde. Mitten in der City vor der Ladent€r ein Traktor der so gro‚ war wie unsere Schaufensterscheiben. Der Herr schenkte uns eine wunderbare Aufgabe, die so leicht ist, den Menschen in unserer Stadt Gutes zu tun. Jeden Tag bin ich auf meinen Knien und danke dem Herrn, dass ich diese Arbeit ausf€hren darf. Es macht mich selbst so unendlich reich und erf€llt mich mit tiefer Dankbarkeit. Auf meine Geldbƒrse habe ich „Danke“ geschrieben. Es soll mich immer daran erinnern, dem Herrn f€r alles zu danken, was er an uns gerade im finanziellen Bereich getan hat. In den Zeiten unserer Not habe ich oft gebetet, dass es uns doch wieder besser gehen mƒchte und ich zum Beispiel nicht mehr mit abgez•hltem Geld einkaufen gehen m€sste. Und so ist es heute, dem Herrn sei von Herzen Dank daf€r. Ich werde immer daran erinnert, denn eines ist mir wichtig: „Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nie, was er dir Gutes getan hat!“ Psalm 103.

Eines Tages kam eine Frau in den Laden. Es war eine Nachbarin von gegen€ber dem Arche Zentrum. Sie erz•hlte 91

uns, dass sie nach Berlin umziehen w€rde. Sie hatte aber noch ein Erbst€ck, ein Klavier aus dem 19. Jahrhundert. Sie sagte, dass sie sich immer am Freitagabend an unserer Musik erfreuen w€rde, wenn wir die Fenster geƒffnet hatten, und sie wollte es uns gerne schenken. Auch unsere Arche-R•ume und die dazugehƒrige K€che sind fast ausschlie‚lich mit Spenden ausgestattet, sowie das Geschirr und selbst die Dekoration. Interessant finde ich, dass der Herr sehr wohl wusste, dass unsere Geschwister in der Arche fast alle Hartz-IV beziehen, und somit kaum Geld haben. So wird alles, was die Arche betrifft, unten vom Laden finanziert. Halleluja! Anfang September stellte man bei unserem Lkw-Fahrer einen Herzinfarkt fest. Er wurde sofort operiert. Er war aber nicht nur der Fahrer, sondern unser „Mann f€r Alles“. Es entstand eine gro‚e L€cke und wir wussten nicht, ob er noch einmal wiederkommen w€rde. Damit nicht genug, schieden in den zwei darauf folgenden Wochen alle Kr•fte im 1,50 €Job aus, weil die Ma‚nahmen beendet waren. Peter und ich standen ohne Mitarbeiter da. Wie gut ist es in so einer Zeit zu wissen, dass der Laden dem Herrn gehƒrt und er sich um alles k€mmern wird. Der Herr gab uns €berirdische Kraft und zwei M•nner die uns halfen. W•hrend dieser angespannten Situation unten im Laden, war es umso entspannter oben im Arche Treff. Die Leute kamen und entschieden sich f€r Jesus. Es gab immer Freude. Mit der Zeit bekamen wir neue Mitarbeiter und unser LkwFahrer kam im November wieder zur€ck. Wir atmeten auf und gingen weiter.

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Die mit Tr•nen s•en, werden mit Freuden ernten Anfang 2008 fing mein Papa an zu kr•nkeln. Irgendwie wurde er nicht wirklich wieder gesund. Er wurde schwach und nahm an Gewicht ab. Im Mai entschied sich sein Hausarzt, ihn ins Krankenhaus zu €berweisen. Mein Papa war zu diesem Zeitpunkt 77 Jahre alt. Es folgten viele anstrengende Untersuchungen. Oft sp€rten wir Angst, wenn wir die Ratlosigkeit der ‡rzte sahen. Da meine Eltern 80 km weit weg wohnen, konnte ich auch nicht so oft zu ihnen fahren. So ƒffnete mir der Herr eine T€re zur Stations•rztin, die ich jeden Tag anrufen konnte, um den genauen Zustand von Papa zu erfahren. Es war schrecklich f€r mich als Tochter, wenn meine Eltern am Telefon weinten und ich nicht bei ihnen sein konnte. Manchmal stieg in mir das Gef€hl der Ohnmacht hoch. Aber dann kam mein bester Freund, der Heilige Geist und gab mir Trost und Ruhe im Sturm. Und eins wussten wir alle, der Retter Jesus Christus war immer da! Wir haben viel am Telefon miteinander gebetet. Und wenn es meinem Papa noch so schlecht ging, beten konnte er immer. Viele Wochen sp•ter war die Diagnose klar: Papa hatte Krebs. Lymphdr€sen- und Blutkrebs. Es tat so weh. Aber: Einige Monate zuvor war ein Prophet in der Gemeinde meiner Eltern. Und sie bekamen eine Zusage. Zu meinem Papa sagte er unter anderem: „Du wirst lange leben und gesund sein, weil deine Arbeit noch nicht vollendet ist.“ Somit hatten wir die Gewissheit in unseren Herzen – egal was kommen w€rde, Papa wird wieder gesund! Mein Papa wurde ganz schnell in ein anderes Krankenhaus verlegt, wo der Krebs behandelt wurde. Die ‡rzte entschieden sich f€r sechs Chemo-Therapien. Man sah viele betroffene Menschen und ihren schrecklichen Zustand in der 94

Klinik. Es kam ein Tag, wo meine Eltern so fertig waren, dass sie €ber den Tod nachdachten und sich entschlossen, sich gegenseitig im Herrn loszulassen und sich abzugeben. F€r mich folgte eine Lehre Gottes. Denn es geschah auf einmal ein tolles Eingreifen Gottes. Meinem Papa ging es von da an besser. Wie wichtig ist es, immer wieder alles in unserem Leben an den Herrn los zu lassen und ihm ganz zu vertrauen. Er belohnt unser Vertrauen! An dem Tag, als mein Papa seine erste Chemotherapie bekam, waren meine Mutti und ich bei ihm. Er war sehr nervƒs. Es verzƒgerte sich alles und wir fuhren zur Mutti nach Hause, weil wir uns dort mit Geschwistern zum Gebet verabredet hatten. Als Papa dann zwischendurch anrief und uns sagte, dass es ihm ganz schlecht ging, war Mutti total aufgelƒst. Wir best€rmten im Gebet den Thron Gottes. Der Herr zeigte mir im Geiste ein Bild: „Unsere Gebete f€r Papa wurden wie von einer Art Staubsaugerrohr aufgesaugt und kamen direkt in die H•nde Gottes, der Herr segnete sie und schickte sie direkt weiter zu Papa ins Krankenhaus.“

Sp•ter erfuhren wir, dass sich Papas Zustand verbessert hatte und er immer wieder vor sich hin sagte: „Oh, wie schƒn.“ Die Krankenschwester war verwundert, wir nicht. Halleluja. Nach der zweiten Chemotherapie entschieden die ‡rzte, dass mein Papa alle weiteren ambulant machen kƒnnte. Wie gl€cklich waren wir, dass er wieder zu Hause war. Mit Gottes gro‚er Hilfe vertrug Papa die Chemos ohne Nebenwirkungen. Er nahm in dieser Zeit sogar wieder f€nf Kilogramm zu. Meine Mutti besorgte ihm einen Rollator, mit dem er dann spazieren ging. Als sie ihn im Laden abholte, sagte sie voller 95

Gewissheit, dass es nur eine Leihgabe w•re, weil sie ihn auf jeden Fall wieder zur€ckbringen w€rde, wenn mein Papa ihn nicht mehr br•uchte. Ich fand das total mutig und toll. Das war Glaube und Gewissheit! Es war alles so ein Wunder f€r uns. Nach der letzten Chemotherapie folgten dann wieder alle Untersuchungen. Weil auch die Untersuchungen aus dem Knochenmark gemacht wurden, die sehr detailliert sind, mussten wir sechs Wochen auf das Endergebnis warten. Am 4. Dezember 2008 hatte mein Papa seinen Termin zur Endbesprechung. Peter und ich waren zu diesem Zeitpunkt gerade in Urlaub. Als ich ihn im Gebet und in Gedanken begleitete, zeigte der Herr mir im Geiste verschiedene Bilder: „Ich sah meine Eltern in einem Tal stehen und ich hƒrte, wie der Herr sagte: ‚Dies ist das Tr•nental!‘ Durch dieses Tal ging ein Fluss und in diesem Fluss waren alle Tr•nen des Leides, die geweint worden sind. Dann sah ich meine Eltern auf einer Welle sitzen und es kam der Finger Gottes aus dem Himmel, der die Welle ganz sanft anstie‚. Und ich sah, wie die Eltern auf der Welle durch das Tal flossen und dann auf einer wundervollen, gr€nen Wiese landeten.“

Ich hatte den Eindruck in meinem Herzen, dass es ein Ort der Ruhe und der Wiederherstellung war und der Herr ihnen sagen lie‚: „Ihr habt mit Tr•nen ges•t, und jetzt d€rft ihr mit Freuden ernten!“ Es hat mein Herz zutiefst ber€hrt, erst recht, als dann der lang ersehnte Anruf meiner Eltern mit der Nachricht kam, dass Papa krebsfrei ist. Wir haben geweint, gelacht und danken dem Herrn seitdem allezeit f€r sein so unbegreifliches Wunder. Alle Ehre Jesus allein! Mein Papa hat dieses Zeugnis niedergeschrieben und €berall wo er 96

hinkommt, und man ihn fragt, wie es ihm geht, €bergibt er es mit einem freudigen Herzen. Auch hat er l•ngst den Rollator in sein Fahrrad umgetauscht. Hunderte von km ist er bereits damit wieder gefahren. Gott ist so gut.

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Bei Gott gibt es keine Konkurrenz Im Sommer erhielten wir die Nachricht, dass die Diakonie ein Sozialkaufhaus in Wesel erƒffnen w€rde. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur uns vor Ort. Das Diakonische Werk hat schon eine gro‚e Halle in der Nachbarstadt. Ehrlich gesagt, f€hlte ich, wie die Angst in mir hoch stieg und meine Gedanken von Zweifeln geplagt wurden. Ich war mit meinem Auto unterwegs und dachte mal wieder €ber diese neue Situation nach, als ich innerlich sp€rte, wie der Vater selbst zu mir sprach. Er sagte mir sehr liebevoll, dass er der einzige und wahre Gott ist und dass er alle Macht hat und dass er nur ein Wort sprechen braucht und dass er ALLES in seiner Hand hat. Mir wurde sofort klar, bei Gott gibt es keine Konkurrenz. Also gibt es f€r uns als Sozialkaufhaus auch keine Konkurrenz. So wurden meine Gedanken und mein Herz wieder auf ihn allein gerichtet. Ich werde dieses Reden Gottes nie vergessen und auch nicht den Ort, wo ich gerade im Auto unterwegs war. Die Diakonie ist gestartet, aber ich segne sie und wei‚, sie werden uns nur zum Segen sein. Wir lassen unser Licht leuchten und das hƒren wir immer wieder von unseren Kunden, dass sie bei uns die Freundlichkeit genie‚en, die sie in anderen L•den des •fteren vermissen. Es ist jeden Tag unser Gebetsanliegen, dass jeder der den Laden betritt, von der Liebe Gottes ber€hrt wird. Im Februar 2009 erhielten wir wieder Familienzuwachs. Unser drittes Enkelkind, Katelyn, kam auf die Welt. Wir genie‚en unser Oma und Opa sein mit gro‚er Freude. Immer wieder bin ich dem Herrn so dankbar, dass unsere Kinder hier bei uns in Wesel wohnen und wir zusammen dem Herrn in der Arche dienen d€rfen. 98

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Eine Begegnung, die unser Leben wieder ein St€ck ver•nderte Anfang Juli durften wir Elisabeth SyrŠ wieder in der Arche begr€‚en. Sie hatte vom Herrn den Eindruck bekommen, trotz ihres vollen Terminkalenders mal eben von Holland vorbeizukommen, um uns zu dienen. Wir waren fast zwei Tage mit ihr zusammen. Ich habe jede Minute mit ihr genossen. Man sp€rt in ihr so den Heiligen Geist. Sie l•sst sich als Prophetin €berall vom Herrn gebrauchen. So bekam sie w•hrend des Essens im Restaurant eine Prophetie f€r unseren Martin und w•hrend der Autofahrt eine Prophetie f€r uns. Es ber€hrt mein Herz total und ich bin immer wieder begeistert, wie flexibel doch unser Vater im Himmel ist. Elisabeths Dienste in der Arche waren sehr gewaltig. Der Herr hat viele Herzen ber€hrt und seine Gaben ausgeteilt. Am n•chsten Tag haben wir sie dann nach Holland zur€ck gebracht. Elisabeths Herz schl•gt f€r Israel und sie organisiert und leitet seit f€nfundzwanzig Jahren ein bis zweimal im Jahr eine Reisegruppe nach Israel. W•hrend der Fahrt fragte ich sie, wann sie denn wieder nach Israel fliegen w€rde. Sie sagte, dass es im Oktober wieder soweit w•re und es sei die erste rein deutschsprachige Reise. Daraufhin schenkte sie mir ihren Gebets-Schekel aus Israel. Irgendwie f€hlte ich mich geehrt. Ich habe ihn mir in meine Bibel geklebt. Etwas passierte in mir: Der Wunsch zu beten, dass wir mitfliegen kƒnnten. Mir war nat€rlich klar, dass es bis dahin nur noch ungef•hr drei Monate waren. Und das Geld f€r diese Reise hatten wir auch nicht. Aber trotzdem hƒrte ich auf mein Herz und bat den Herrn, dass wenn es sein Wille sei, er als Best•tigung eine ziemlich hohe Einnahme f€r den Monat Juli schenken mƒchte. Ich sprach mit Peter dar€ber, er schaute mich etwas zweifelnd an, als ich ihm die Summe nannte, aber er war mit diesem Weg einverstanden. 100

So in der Mitte des Monats kamen in mir zweifelnde Gedanken auf. Da waren ja noch andere Termine, und eigentlich wollte ich doch gerne einen Urlaub haben, wo man sich erholen kann, und Israel w•re ja alles andere als Erholung. Ich sagte Peter, dass wir die Sache vergessen sollten. Am n•chsten Morgen in meiner Gebetszeit, als ich das so vor den Herrn brachte, kam mein guter Freund, der Heilige Geist, und er sagte mir wie traurig er sei, dass ich ihm nicht mehr die Gelegenheit g•be zu zeigen, was des Herrn Wille wirklich f€r uns sei. Ich kann eigentlich nicht beschreiben, wie ich mich in dem Augenblick gef€hlt habe. Aber mir wurde so klar und ich sp€rte, wie sehr ich den Herrn entt•uscht hatte. Ich bat um Entschuldigung und sagte dann zu Peter, dass wir doch bis Ende des Monats betend abwarten sollten, was der Herr tun wird. Wir waren sehr gespannt. Am Ende des Monats hatten wir im Laden die hƒchsten Monatseinnahmen der ganzen Jahre. Es war sogar um einiges mehr als wir gebetet hatten. Ich war sprachlos. Interessant war auch, dass Elisabeth aufs Herz gelegt bekommen hatte, f€r einen gro‚en Umsatz f€r das Sozialkaufhaus im Monat Juli zu beten. Sie wusste nichts von unseren Absichten. Es war klar, der Herr wird f€r alles sorgen. Voller Freude schrieben wir Elisabeth, dass wir mitfliegen mƒchten. Ihre Reaktion war, der Anmeldeschluss war im Januar, aber sie w€rde sich bem€hen, um alles f€r uns mƒglich zu machen. Beruhigt konnten wir warten, denn wenn es Gottes Plan war, dann wird er auch f€r den Flug und die Unterkunft sorgen. Es war alles in Gottes Plan! Alles klappte. Halleluja!

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Eine unvergessliche Israelreise und mein Wunder am Teich Bethesda Wir flogen mit gro‚er Erwartung am 1. Oktober nach Israel. Es war eine Gruppe von 38 Personen. Eine super Einheit, wie wir es noch nie erlebt hatten. Wir haben sehr viel von Israel kennen gelernt und gesehen. Elisabeth als Reiseleiterin, die sich von morgens bis abends vom Heiligen Geist leiten lie‚ und immer bereit war, egal wo wir gerade waren, das zu tun, was der Herr ihr sagte. Wir fuhren im Bus und sie bekam eine Prophetie f€r eine bestimmte Person oder wir standen auf dem Hirtenfeld und sie hatte den Eindruck f€r die Singles in unserer Mitte zu beten, die sich einen Partner w€nschten. Dann bildeten wir einen Kreis und beteten f€r sie. Oder wir besichtigten gerade die St•tte von Kapernaum und sie bekam den Eindruck f€r die Heilung einer jungen Frau zu beten. Im Garten Gethsemane betete sie f€r alle, die in Leiterschaft stehen. Und so ging das die ganzen vierzehn Tage. Ich glaube, dass jeder aus der Gruppe in dieser Zeit vom Herrn persƒnlich sehr ber€hrt worden ist. Auch mich hat der Herr persƒnlich ber€hrt. Ich nahm seit ca. 20 Jahren Abf€hrmittel. Und seit zwei Jahren waren es sogar vier St€ck am Tag. Mir war mehr als klar, dass das €berhaupt nicht gut f€r mich ist. Aber ich wusste auch, dass der Herr mich eines Tages heilen w€rde. Und nun sind wir in Israel und am dritten Tag sagte Elisabeth am Abend, morgen gehen wir zum Teich Bethesda und dort werde ich mit den Kranken beten. Es schlug bei mir ein wie eine Blitz. Von Kopf bis Fu‚. Ich wusste, das ist der Tag meiner Heilung. Ich kann nicht in Worte fassen, was in mir abging, aber ich las dann sp•ter noch einmal die Geschichte aus der Bibel, als Jesus am Teich Bethesda den Kranken Mann heilte (Johannes 5, 1-16). Jesus fragte den kranken Mann: „Willst du gesund werden?“ Und in mir hƒrte ich 102

genau die gleiche Frage. Und ich sagte von ganzem Herzen: „Ja Herr, ich will!“ Am n•chsten Morgen gingen wir zu der St•tte Bethesda. Wir sangen noch einige Loblieder in der Kapelle und suchten uns danach drau‚en eine ruhige Ecke. Ich war total aufgeregt. Dann sagte Elisabeth, dass der Herr ihr zwei Krankheiten gezeigt h•tte, f€r die sie beten sollte. Die erste Krankheit war Hautprobleme und die zweite Darmprobleme. Ich habe all die Jahre zuvor nie erlebt, wenn ich im Gottesdienst war und Krankheiten zur Heilung aufgerufen wurden, dass Darmprobleme dabei waren. Es ging mir wie ein Strom von Kopf bis Fu‚ durch meinen Kƒrper. Ich wusste, dass ich gemeint war. Elisabeth hat mit mir und anderen gebetet. Ehrlich gesagt, ich habe nichts Besonderes dabei gesp€rt, aber ich wusste eines, und das war das Wichtigste: Ich war geheilt! Als wir mit den Gebeten fertig waren, hatte ich den Eindruck, meine Heilung direkt ƒffentlich zu bekennen. Erst bekam ich vor lauter Weinen nichts €ber meine Lippen. Aber dann war es f€r mich mein Zeugnis, was der Herr getan hatte. Ich sagte auch, dass wenn wir im Hotel zur€ck w•ren, ich alle Tabletten wegwerfen w€rde (ich hatte eine Menge mitgenommen). Als ich dann alleine f€r mich in unserm Zimmer auf den Knien war, wusste ich, dass der Herr jetzt auch meinen Glauben sehen wollte. Ich habe meinem Vater im Himmel f€r die Heilung gedankt und habe dann im Glauben ALLE Tabletten im WC runter gesp€lt. Mir war eines klar, keine Hintert€r, keinen Plan B! Alles gehƒrt dem Herrn. Ich bin seit diesem Tag vƒllig geheilt. Es ist ein gro‚es Wunder f€r mich und dass ich das in Israel am Teich Bethesda erleben durfte, wo Jesus damals heilte, welch ein Geschenk! Alle Ehre dem Herrn allein! Was w•re passiert, wenn ich nicht auf meinen Freund, den Heiligen Geist gehƒrt h•tte und wir nicht geflogen w•ren? 103

Wir besuchten unter anderem auch messianische Juden und Gemeinden. Es war sehr schƒn mit ihnen zusammen den Herrn anzubeten. Einen anderen Tag waren wir in Kana, wo Jesus auf der Hochzeit Wasser in Wein verwandelte. Dort haben wir ebenfalls Christen besucht. Elisabeth hatte vom Herrn den Eindruck, dass sie dort auf dem Dach des Hauses f€r alle Ehepaare beten sollte. So betete sie f€r jedes Ehepaar unter dem Talit (Gebetsschal) und sprach prophetisch ein neues Gelƒbnis €ber sie aus. Als Peter und ich unter dem Talit standen und wir uns die H•nde im Zeichen eines Kreuzes gaben, fing ich an zu weinen. Es war, als wenn alles, was wir in der Vergangenheit erlebt hatten, noch einmal zum Vorschein kam und der Herr in diesem Augenblick alles f€r immer von uns nahm. Peter gab mir ein wunderschƒnes Gelƒbnis und Elisabeth sagte zum Schluss: „Ihr seid frei!“ Genauso empfinde ich es seit diesem Augenblick. Es war ein gewaltiges Erlebnis. Als Erinnerung schenkte Elisabeth uns einen Ring aus Kana. Er liegt seitdem bei mir an einem sichtbaren Platz und erinnert mich immer an die neue Freiheit unserer Ehe, in die der Herr uns gerufen hat. Was w•re, wenn wir nicht geflogen w•ren? Dann waren wir am Gartengrab und Golgatha. Dort feierten wir das Abendmahl. Anschlie‚end wurde mit jedem gebetet. Als Elisabeth mit uns betete sagte sie, dass durch diese Israelreise einiges in der Zukunft geschehen wird. Es war f€r uns die schƒnste Reise, die wir je erleben durften. Wir sind Elisabeth f€r ihren Einsatz so dankbar und w€nschen uns, dass es noch viele solcher wunderbaren Reisen in der Zukunft mit ihr geben wird.

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Unsere erste Dienstreise f€r weitere Sozialkaufh•user Im Februar 2010 starteten Peter und ich unsere erste Dienstreise f€r den Herrn. Wir hatten mehrere Einladungen erhalten, um unsere Arbeit vorzustellen. Interessant war, dass wir fast alle Einladungen von unseren Israelfreunden hatten. Wir begannen mit einem Seminar in der Eifel und sind dann €ber Stuttgart und M€nchen nach •sterreich gefahren. Dort durften wir zum ersten Mal in einem Chapter der Gesch•ftsleute des vollen Evangeliums Int. in Freistadt sprechen. Es ist f€r uns wie ein Traum, dass der Herr uns benutzt hat, um weitergeben zu d€rfen, was er an uns getan hat. Wir haben es schon seit l•ngerer Zeit auf dem Herzen, dass das, was der Herr in Wesel mit dem Sozialkaufhaus tut, er auch mit anderen Gemeinden tun mƒchte. Wir glauben, dass die Diakonie wieder in die Gemeinde zur€ckkehren soll. Ich bete seit dem 19.10.2008 daf€r, dass der Herr T€ren in den Gemeinden ƒffnen mƒge. Umso mehr erf€llt es mich jetzt mit gro‚er Freude, wenn ich sehen darf, wie der Herr damit beginnt. Es fing mit der Israelreise und den dort entstandenen Kontakten an. Ich bin total begeistert €ber meinen gro‚en Vater und sein Wirken! Ich kann nur best•tigen, dass das Leben mit Jesus wirklich „Leben“ ist. Es beinhaltet Liebe, Geborgenheit, Vergebung, Annahme, und ein „Nie mehr allein sein“! Prediger haben mir mehrmals gesagt, dass der Herr mir sagen l•sst, er hat alle meine Tr•nen gesehen. In der Bibel steht: „Die mit Tr•nen s•en, werden mit Freuden ernten.“ Psalm 126, 5 106

Welch eine Verhei‚ung, und ich bin das beste Beispiel daf€r, dass es wirklich stimmt, was der Herr uns zuruft. Allein diese Gewissheit zu haben, da ist der Herr, der mich liebt und in mein Herz schaut und alle meine Gedanken und Gef€hle kennt und mich so liebt wie ich bin, mit all den Fehlern die mir passieren, ist f€r mich der „pure Reichtum“! Ich bin so unendlich reich in IHM! Lieber Leser, ich w€nsche mir von ganzem Herzen, dass meine Lebensgeschichte mit meinem Herrn dich ermutigen und st•rken mƒchte, „nie aufzugeben“! Egal was passiert ist oder passieren wird, Gott der Herr will immer bei dir sein! Ich w€nsche dir den Segen des Herrn und schlie‚e mit meinem so lieb gewonnenen und durchlebten Bibelvers: „F€rchte dich nicht, denn ich habe dich erlƒst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir und durch Strƒme, sie werden dich nicht €berfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige Israels, dein Retter.“ Jesaja 43, 1-3

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Dieses Buch erz•hlt die Lebensgeschichte von Angelika Rode. Ein Leben voller materieller und emotionaler Hƒhen und Tiefen, aber immer mit gƒttlichem Beistand: Dem Heiligen Geist. Angelika wuchs in einem gl•ubigen Elternhaus auf. Sie war gerade f€nf Jahre alt, als sie ihr noch so junges Leben Gott anvertraute. Sie hatte eine sehr schƒne Kindheit und Jugend. Mit den zunehmenden Jahren erlebte sie und ihr Mann Peter Freude und Leid. Als junges Ehepaar erfuhren sie den Schmerz des Unfalltodes ihres ersten Kindes, aber auch unvorstellbaren gƒttlichen Trost und Segen von drei weiteren Kindern. In gro‚en finanziellen Schwierigkeiten erfuhren sie Gottes Hilfe und Beistand. Sie durften erleben, dass Jesus Christus, der auferstandene Sohn Gottes, in allen Schwierigkeiten immer bei ihnen war und dass alle ihre Tr•nen in Freude verwandelt wurden. Seit 2005 leiten sie das Weseler Sozialkaufhaus im Arche Zentrum. Aus ihrer eigenen erlebten Notsituation d€rfen sie heute den Menschen dienen, die in ihrer Not zu ihnen in den Laden und in die gemeinsamen Treffen kommen. Ihr Lebensmotto lautet: „Jesus kann alles •ndern!“

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