Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) – ein Maßstab für nachhaltige Unternehmensführung

Dipl.-Geogr. Riccarda Retsch Wissenschaftliche Referentin beim Rat für Nachhaltige Entwicklung

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex •

Freiwillig anwendbarer Transparenzstandard zur Offenlegung von unternehmerischen Nachhaltigkeitsleistungen



2011 im Rahmen eines intensiven, mehrstufigen Multistakeholder-Dialogs entwickelt



Beinhaltet 20 Kriterien, aufgeteilt in die vier Kapitel Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft und Leistungsindikatoren zu ökologischen, sozialen und Aspekten der Unternehmensführung (KPIs für ESG) der Global Reporting Initiative (GRI) und EFFAS/DVFA, die die Kodexkriterien ergänzen und, wo möglich, quantifizierbare Daten liefern

Die vier Bereiche des DNK im Überblick

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Strategie

Strategische Analyse der Chancen und Risiken, Integration in das Kerngeschäft, Strategie und Ziel, Wesentlichkeit und Überprüfung entlang der Wertschöpfungskette

Prozessmanagement

Implementierung durch Regeln und Prozesse, Integration von NH-Leistungsindikatoren in die regelmäßige interne Planung und Kontrolle, Relevanz in Anreizsystemen und Zielvereinbarungen, Stakeholderengagement, Innovations- und Produktmanagement

Umwelt

Verringerung der Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen, Steigerung der Rohstoffproduktivität, Beschreibung quantitativer und qualitativer Ziele, Offenlegung der Treibhausgasemissionen (THG)

Gesellschaft

Arbeitnehmerrechte und Diversity, Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, Achtung der Menschenrechte, Beitrag zum Gemeinwesen in Regionen mit wesentlicher Geschäftstätigkeit, Offenlegung der politischen Einflussnahme, Bekämpfung der Korruption

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex •

Geeignet für Unternehmen jeder Größe aus Produktion, Handel und Dienstleistungen, Stiftungen, NGOs, Wissenschaftsinstitutionen usw.



Implementierung und Qualitätssicherung erfolgt über den Markt (Nachfrage der Nutzer der Informationen zum DNK) und die Zivilgesellschaft



Keine externe Überprüfung -> Haftung für die Qualität der Informationen bleibt bei den Unternehmen



Um die Wirksamkeit am Markt zu erhöhen, kann die Belastbarkeit der Informationen durch eine unabhängige Prüfung durch Dritte belegt werden.

Ziele des Deutschen Nachhaltigkeitskodex Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Erfolgs neu setzen



Vergleichsrahmen schaffen für den wettbewerblichen Vergleich von Nachhaltigkeitsleistungen durch standardisierte Mindestanforderungen



Mainstreaming Sustainability



Zugang zu Nachhaltigkeitsinformationen erleichtern



Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung geben

Mehrwert des Deutschen Nachhaltigkeitskodex •

Höhere Verbindlichkeit durch „comply or explain“-Ansatz



Höhere Vergleichbarkeit durch ein verbindliches Set an Indikatoren



Fokussierung auf die wesentlichen Unternehmensbereiche



Gestaltungsspielräume durch branchenspezifische Ergänzungen und die Möglichkeit einer graduellen Erfüllung und Erklärung bei Nicht-Offenlegung aus verschiedenen Gründen



Guter Einstieg in die strategische Nachhaltigkeitskommunikation

Anzahl Entsprechenserklärungen und Unternehmen • 107 Entsprechenserklärungen (verschiedene Berichtsjahre und Sprachen) • 62 Unternehmen • 33 Aktiengesellschaften • 17 öffentlichen Unternehmen • 11 mittelständischen/familiengeführten Unternehmen • 1 Forschungsinstitution

Branchenvereinbarungen • 06.12.2013 GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und der Arbeitsgemeinschaft großer Wohnungsunternehmen (AGW) • 12.12.2013 Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV) Ziele: 1. Bekanntmachung und Förderung der Anwendung des DNK. 2. Erarbeitung einer branchenspezifischen Ergänzung des DNK für die Wohnungswirtschaft

Aktualisierung des DNK • Der DNK wird derzeit aktualisiert. • Der Schwerpunkt der Aktualisierung liegt auf dem Austausch der alten Indikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) durch die neuen G4Indikatoren. • Der Aktualisierungsentwurf wird im Frühjahr im Rat finalisiert und darauf im Rahmen eines Multistakeholder-Workshops zur Diskussion gestellt. • Die Fertigstellung ist für Sommer 2014 geplant.

EU-Kooperationen •

Herbst 2013 Schließung einer Kooperationsvereinbarung mit der griechischen Non-ProfitOrganisation QualityNet Foundation (QNF) Ziele: • DNK als “Sustainability Code derived from the German Sustainability Code“ in Griechenland sowie im Balkanraum bekannt machen 1. als Bewertungsinstrument für den griechischen Mittelstand 2. als Bewertungsinstrument für einen Nachhaltigkeitsindex börsennotierter Unternehmen, der derzeit im Rahmen der von QNF gestarteten Initiative “Sustainable Greece 2020“ entwickelt wird • Übersetzung des DNK ins Griechische • Februar 2014 Wiederaufnahme der Gespräche mit der französischen Regierung/CSR-Plattform Ziel: • Vernetzung im Kontext der kürzlich beschlossenen EU-Direktive zur Offenlegung nicht-finanzieller Berichterstattung großer Unternehmen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de