Der 200. Geburtstag von Richard Wagner

Journal des Richard-WagnerVerbandes Leipzig e. V. Aktuelles aus der Geburtsstadt des Meisters 1  / 2012 Richard ist Leipziger – das soll die ganze W...
Author: Imke Huber
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Journal des Richard-WagnerVerbandes Leipzig e. V. Aktuelles aus der Geburtsstadt des Meisters

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Richard ist Leipziger – das soll die ganze Welt erfahren

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er 200. Geburtstag von Richard Wagner im Jahr 2013 ist von großer Bedeutung für Leipzig und wird weltweite Beachtung finden. Viele hochkarätige Veranstaltungen und Aktivitäten werden aus der Geburtsstadt des berühmten Komponisten ein Mekka für Musikfreunde machen. Aber schon jetzt gibt es für die Gäste der Stadt viele interessante Möglichkeiten, sich auf die Spuren von Richard Wagner zu begeben. Um die zahlreichen Wagner-Aktivitäten zu bündeln und gezielt zu kommunizieren, arbeitet die Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH seit vielen Jahren eng mit dem Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V. zusammen. Dabei stellt der von Ursula Oehme im Auftrag des Wagner-Verbandes entwickelte Rundgang »Wagner Wege in Leipzig« eine touristische Erfolgsgeschichte dar. Der Stadtplan stellt 25 Stationen in Wort und Bild vor, die einen Bezug zum Wirken Richard Wagners in Leipzig haben. Unsere Mitarbeiter verteilen ihn aktiv in der TouristInformation sowie auf Messen.

Leipzig

Richard Wagner 200. Geburtstag 2013

S­ eit Februar sind die »Wagner Wege in ­Leipzig« auch Bestandteil des neuen InternetAuftritts »Wagner in Leipzig«, den die LTM entwickelte. Unter www.richard-wagnerleipzig.de finden Wagner-Freunde Hinweise über den jungen Wagner in Leipzig, eine Übersicht zu touristisch interessanten Angeboten und zu den Jubiläumsaktivitäten vor. Er veranschaulicht eindrucksvoll, wie präsent Richard Wagner in Leipzig bereits ist. Schon jetzt können bei der Leipzig Erleben GmbH thematische Stadtführungen gebucht

Richard ist Leipziger …

Werben in Berlin für Leipzig  Volker Bremer, Yadegar Asisi, Thomas Krakow

­ erden. Für auswärtige Besucher bietet die w LTM GmbH ganzjährig Reiseangebote an. In Vorbereitung auf das Festjahr 2013 aktivieren wir überregionale Kontakte. So werden wir sehr eng mit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zusammenarbeiten, die das Wagner-Jubiläum als PR-Thema 2013 bewirbt. Große Beachtung fand vor kurzem die Präsentation Leipzigs auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Auf der weltgrößten Tourismusmesse war Richard Wagner sehr präsent, z. B. durch eine hinterleuchtete Stele am Messestand und ein 4 x 6 Meter großes Plakat im VIP-Besprechungsraum sowie den neuen LTM-Prospekt »Richard Wagner in Leipzig«. Wer dennoch daran zweifelte, dass Leipzig im Reigen der Wagner-Städte eine wichtige Rolle zukommt, den klärte Thomas Krakow bei einem Pressegespräch auf, das die LTM GmbH im ICC Berlin organisiert hatte. Über 70 Journalisten und Multiplikatoren lauschten beeindruckt seinen Ausführungen. Eine große Wirkung erzielt auch die Tat­ sache, dass seit Februar die restaurierte Richard-Wagner-Aula in der Alten Nikolaischule wieder für Veranstaltungen genutzt werden kann. Zudem werden mit der Eröffnung des Wegeleitsystems »Leipziger Notenspur« am 12. Mai 2012 die Alte ­Nikolaischule sowie die Thematik Richard Wagner touris-

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tisch noch stärker erschlossen. Dass Leipzig und Wagner untrennbar miteinander verbunden sind, werden wir weiterhin aktiv nach außen kommunizieren, zum Beispiel durch den Versand von Presseinformationen an Reisejournalisten, die Durchführung von thematischen Studienreisen oder die Darstellung innerhalb der sozialen Netzwerke von LTM. Eine wichtige Grundlage für den Erfolg ist die Zusammenarbeit mit dem Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V. Ich freue mich, dass diese so unkompliziert und engagiert erfolgt. Das ist eine wichtige Voraussetzung, damit immer mehr Musikfreunde aus aller Welt den Spuren Wagners in Leipzig folgen können. Volker Bremer, Geschäftsführer der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH

Mit Wirkung vom 1. März 2012 berief Oberbürgermeister Burkhard Jung den Vorsitzenden unseres Richard-Wagner-Verbandes Leipzig zum Koordinator des Richard-Wagner-Jahres 2013 der Stadt Leipzig. Thomas Krakow ist dem Oberbürgermeister direkt zugeordnet sowie in einer Querschnittsfunktion für das Gesamtkonzept im Richard-Wagner-Jahr in der Geburtsstadt des Komponisten und dessen Kommunikation zuständig.

Wagner-Gedenktage 2012

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ie Programmpunkte Buchvorstellung, Kranzniederlegung und Stipendiatenkonzert unseres Verbandes zu Richard Wagners Todestag sind schon Tradition geworden. Für Furore sorgte in diesem Jahr zweifellos die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH mit ihren Aktivitäten zum 200. Geburtstag des Dichterkomponisten 2013.

Richard Wagner in der DDR – Versuch einer Bilanz Er ist mit Bach großgeworden und plante, Kirchenmusik zu studieren. Doch als der Fünfzehnjährige eine Karte für die »Meistersinger« im Behelfshaus Dreilinden in Leipzig geschenkt bekam, begann seine Leidenschaft für Richard Wagner. Den Beckmesser wollte er singen, das war sein Traum, aber die Basspartie entsprach gar nicht seiner Stimmlage. Es wurde dann »nur« der Foltz; die Sängerkarriere musste er wegen Stimmbandproblemen bald aufgeben, und Wagner hat er nicht einmal inszeniert. Aber nach dem Mauerbau 1961 begann er alles zusammenzutragen, was er über die Rezeption des Dichterkomponisten in der DDR in Erfahrung bringen konnte; nach und nach wurde eine stattliche Sammlung daraus, und irgendwann begann er zu schreiben. Die Arbeit hat sich gelohnt. Am 10. Februar 2012 fanden sich rund 50 erwartungsvolle Zuhörer in der Musikalienhandlung M. Oelsner ein, um gemeinsam mit Werner P. Seiferth sein Buch »Richard Wagner in der DDR – Versuch einer Bilanz« aus der Taufe zu heben. Als Band 4 der Reihe »Leipziger Beiträge zur Wagner-Forschung« vom Wagner-Verband herausgegeben und im Sax-Verlag erschienen, dokumentiert die mit 61 Abbildungen ausgestattete Publikation auf 416 Seiten mit über 6 150 Aufführungen in 309 Inszenierungen von 1945 bis 1990 den Siegeszug Richard Wagners auf den Bühnen der DDR. Hinzu kommen Schallplattenproduktionen, Rundfunkaufnahmen, konzertante Aufnahmen und ein Spielfilm. Daneben werden Sänger, Dirigenten, Regisseure und Bühnenbildner gewürdigt und somit erstmals ein einmaliger Überblick über die vielgestaltige Wagner-Szene erlebbar. Von Michael Rosenthal gewohnt herzlich begrüßt, erlebten die Gäste ein anregendes Gespräch zwischen Werner P. Seiferth und Professor Dr. Werner Wolf, Ehrenvorsitzender des Richard-Wagner-Verbandes. Wolf hatte bereits in seinem Vorwort ­hervorgehoben,

Buchvorstellung  Professor Dr. Werner Wolf, Werner P. Seiferth

dass das Buch mit dem Herzblut eines wahrhaften Musiktheatermannes geschrieben wurde, der als Regisseur, Oberspielleiter, Orchesterdirektor und Intendant wirkte. Die Vorstellung des Bandes zur Leipziger Buchmesse am 16. März bestritten beide Herren wieder gemeinsam und fanden auch in der Wagner-Aula der Alten Nikolaischule ein geneigtes Publikum. uo

Zwischen Vergangenheit und Zukunft: Der 129. Todestag Wagners Fast hätte man meinen können, dass Leipzig einen wichtigen Tag seiner Stadtgeschichte verschlafen könnte. Doch das, was am 13. Februar, dem 129. Todestag Richard Wagners, alle Wagner-Enthusiasten und -Freunde erleben durften, lässt Hoffnung aufkommen. Zum 200. Geburtstag des gebürtigen Leipzigers Richard Wagner im Jahr 2013 wird die Musikstadt weltweite Beachtung finden. Das war für die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM) Grund genug, in einem Pressegespräch in der Richard-Wagner-Aula der Alten Nikolaischule über die vielen Neuigkeiten und den Start des neuen Internetauftrittes »Wagner in Leipzig« zu informieren. Über die Internetadressen www. richard-wagner-leipzig.de und www.wagnerjubilaeum-2013.de erhalten Interessierte Hinweise über den jungen Wagner in Leipzig, eine informative Übersicht zu touristischen Angeboten und über die Jubiläumsaktivitäten. »Mit der einheitlichen Präsentation möchten wir Musikfreunde aus der ganzen Welt für Leipzig und die Thematik Richard Wagner begeistern,« sagte Volker Bremer, Geschäftsführer der LTM. Anhand des vom Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V. herausgegebenen Rundgangs »WagnerWege in Leipzig« kann man zu Fuß den Spuren

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Werner P. Seiferth: Richard Wagner in der DDR – Versuch einer Bilanz, Leipziger Beiträge zur Wagner-Forschung 4, Hrsg. RichardWagner-Verband Leipzig e.V., Red. Ursula Oehme, 416 Seiten, 61 s/w-Abb., Broschur, 14,8 x 21 cm, Sax-Verlag Beucha • Markkleeberg 2012, 21,90 Euro, ISBN 978-3-86729-096-8. In der Geschäftsstelle und im Buchhandel erhältlich.

Wagners in der ­Innenstadt oder motorisiert in der näheren Umgebung folgen. Auf einem Stadtplan werden 25 Stationen in Wort und Bild vorgestellt, die einen Bezug zu Richard Wagner haben. Kulturbürgermeister Michael Faber und der Geschäftsführer des Kuratoriums Richard Wagner 2013, Wolf-Dietrich Rost, hatten auch gute Nachrichten mit im Gepäck: Oberbürgermeister Burkhard Jung bestellte Thomas Krakow zum Wagner-­

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Dem großen Sohn  Kranz in Wagners ­Lieblingsfarben

Internet-Auftritt der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH  http://www.richard-wagner-leipzig.de 

denn Kanako Sekiguchi studiert inzwischen als Austauschstudentin am Conservatorio di ­musica Guiseppe Verdi in Mailand. Christoph Heinrich hat ein Engagement am Opernhaus in Bremen, wo er noch am Vormittag in einer Vorstellung singen musste. Nur Anli Sasaki weilt noch an der Hochschule für Musik in Leipzig. Werke von Gustave Charpentier, Giacomo Puccini, Giuseppe Verdi, Carl Loewe, Gustav Mahler und natürlich Richard Wagner kamen zum Vortrag. Verbandsvorsitzender Thomas Krakow begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste im Kammermusiksaal der Musikhochschule und verschaffte durch erläuternde Worte zwischen den Programmpunkten der Korrepetitorin Kanako Sekiguchi eine kleine Atempause, denn sie musste alle Darbietungen am Flügel begleiten, was sie sehr zuverlässig tat.

Bayreuth-Stipendiaten 2011  Kanako Sekiguchi, Christoph Heinrich, Anli Sasaki

Projektkoordinator der Stadt Leipzig. »Mit Thomas Krakow haben wir einen profunden Kenner der Stadt Leipzig und Richard Wagners gewinnen können. Wir sind sicher, dass er die neue Aufgabe ausfüllt«, so Faber. Thomas Krakow wird sich in den nächsten zwei Jahren der Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsfeierlichkeiten zu Ehren des Leipzigers Richard Wagner widmen. Trotz widriger Witterungsumstände durch Eis und Schnee gedachten nach dem Pressegespräch rund 40 Leipziger des Todestages von Richard Wagner vor 129 Jahren in Venedig. Am Wagner-Denkmal hinter der Oper am Schwanenteich wurde ein Kranz in seinen Lieblingsfarben niedergelegt. Für die musikalische Untermalung sorgte das Blechbläserquartett der Musikschule »Johann Sebastian Bach« u.a. mit einem Gruß aus Leipzigs Schwesterstadt Halle und deren musikalischem Aushängeschild Georg Friedrich Händel. Verbandsvorsitzender Thomas Krakow wies in seiner Ansprache darauf hin, dass

Richard ist Leipziger …

der ­Verband seine ganze Kraft für die ­Vorbereitung des Internationalen RichardWagner-Kongresses im Jubiläumsjahr einsetzt. Das Wagner-Jubiläum 2013 bewirbt auch die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) als PR-Thema und kooperiert dabei eng mit LTM. Neben der DZT ist die Marketing und Tourismus GmbH Bayreuth ein weiterer wichtiger Kooperationspartner für Leipzig. mb

Konzert unserer Bayreuth-Stipendiaten von 2011 Im August 2011 sammelten unsere BayreuthStipendiaten wieder tiefgehende Eindrücke bei den Bayreuther Festspielen. Für die beiden Japanerinnen war es eine faszinierende neue Welt, Christoph Heinrichs große Vorliebe für Wagner bekam neue Nahrung. Er wird bestimmt ins Wagner-Fach hineinwachsen. An Wagners Sterbetag am 13. Februar bedankten sich die drei jungen Künstler in einem Konzert bei unserem Verband für das Stipendium. Mit großem Engagement machten sie die Veranstaltung möglich,

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Anli Sasaki beeindruckte vor allem mit den sehr innig und in tadelloser Phonetik vorgetragenen Wesendonck-Liedern »Im Treibhaus« und »Träume«. Als Besonderheit gestalteten sie und Christoph Heinrich das Duett zwischen Leonora di Vargas und Pater Guardian »Or siam solo« (Nun sind wir allein) aus Giuseppe Verdis Oper »Die Macht des Schicksals«. Eine anrührend flehende Leonora stand einem gestrengen Pater gegenüber, der am Ende doch ihrer Bitte entsprach, ihr in einer einsamen Klause Unterschlupf zu gewähren. Christoph Heinrich beschloss mit dem »Fliedermonolog« des Hans Sachs aus den »Meistersingern« eindrucksvoll das vielseitige Programm. Das Publikum dankte den jungen Künstlern mit sehr herzlichem Applaus. Wir, der Richard-Wagner-Verband Leipzig, bedanken uns für die finanzielle Unterstützung der Bayreuth-Stipendiaten bei MITGAS und dem Kulturpartner für Mitteldeutschland mdr Figaro. Die Teilnahme an den Bayreuther Festspielen ist für die jungen Musiker stets ein Erlebnis, das bleibende Spuren hinterlässt. ep

Notenspur-Salon entführte in Wagners Jugendtage

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anz unter dem Eindruck Carl Maria von Webers kehrte der junge Richard Wagner 1827 aus Dresden in seine Heimatstadt zurück. In Leipzig ist er in den folgenden Jahren vor allem als Schüler renommierter Bildungseinrichtungen und Musikstudent an der Universität anzutreffen. Zu den diesjährigen Jubiläen der Thomaner und der Nikolaischule sollte daran auch beim NotenspurSalon erinnert werden, ausgerichtet von unserem Verband, der am 25. Februar 2012 in der frisch renovierten Wagner-Aula der Alten Nikolaischule stattfand. Gastgeber und Mitorganisator der Veranstaltung war die Notenspur-Initiative. Leipzigs Musiktradition erlebbar und hörbar zu machen ist deren Ziel, und zu dieser Idee, die am 12. Mai 2012 endlich Wirklichkeit wird, gehört unweigerlich auch Leipzigs großer Sohn Richard Wagner. Das betonte in seinen Begrüßungsworten Professor Dr. Werner Schneider. Daniel Blumenschein (Bariton) eröffnete mit seiner Lehrerin Professor Helga Sippel am Klavier den Streifzug durch Wagners

Kostümierte Mitwirkende  Dr. Bernd Ebert, Gudrun Klein (Minna Planer), Robby Langer (Richard Wagner), Madlen Römer, Josef Hauer (Gästepaar), Ursula Oehme (Elsa von Brabant)

musikalisches Repertoire. So erklangen »Der Tannenbaum«, »O du, mein holder Abendstern« aus »Tannhäuser« und das Lied »Es war eine Ratt´ im Kellerloch« aus Wagners »Sieben Kompositionen zu Goethes Faust«. Bayreuth-Stipendiat Cheng Jie Zhang brachte das Vorspiel aus den »Meistersingern von Nürnberg« sowie das Vorspiel aus »Tristan und Isolde« gewohnt virtuos zu Gehör. Der Leipziger Schauspieler Friedhelm Eberle interpretierte selbst gewählte Texte aus Wagners Autobiografie » Mein Leben« in seiner unnachahmlichen Art und zeigte damit auch, welchen Humor Richard Wagner besaß. Eine Augenweide war neben den vielen

kostümierten Mitwirkenden, so der Geschäftsstellenleiter unseres Verbandes, Josef Hauer, auch Ursula Oehme, die als Elsa von Brabant aus Angelo Neumanns »Erinnerungen an Richard Wagner« die Passage über die »Lohengrin«-Inszenierung des Meisters 1875 in Wien vortrug. Thomas Krakow, der den unterhaltsamen Nachmittag kenntnisreich moderierte, nutzte einmal mehr die Gelegenheit, um mit der Mär aufzuräumen, Wagner und Leipzig hätten außer dem Zufall der Geburt eigentlich nichts miteinander zu tun. mb

konzentrierte man sich ausschließlich auf die Musik.« Der RichardWagner-Verband Leipzig hat mit der Künstlerin Marie-Luise Marjan nun eine weitere Botschafterin gewinnen können. Marie-Luise Marjan alias Helga Beimer, die »Mutter der Nation«, möchte den Komponisten Richard Wagner als Leipziger Sohn ins Bewusstsein rufen: »Leipzig wird immer nur mit Bach in Verbindung gebracht, das soll sich ändern.«

Marie-Luise Marjan als Leipzigs WagnerBotschafterin

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ie Schauspielerin Marie-Luise Marjan, bekannt aus der TV-Serie »Lindenstraße«, ist bekennende Wagnerianerin. Das wussten bisher nur wenige, doch Vorstandsmitglied Klaus-Michael Weinmann lernte die Schauspielerin vor einigen Jahren kennen, stellte diese Leidenschaft für Wagner fest und lud Marie-Luise Marjan im Dezember 2011 zu einem Rundgang auf Wagners Spuren in Leipzig ein. Gemeinsam mit Thomas Krakow plauderte sie vor Pressevertretern über ihre Jugend im Mädchengymnasium, ihren Musiklehrer Otto Daube und viele Tränen während

Wagner-Botschafterin gewonnen  Klaus-Michael Weinmann, Marie-Luise Marjan, Thomas Krakow

einer Opernvorstellung von Wagners »Lohengrin«. Gemeinsam mit ihrem Lehrer war sie als Schülerin zu den Wagnerfestspielen nach Bayreuth gereist, schwärmte die 71-Jährige. »Das letzte Mal war ich vor drei Jahren in Bayreuth, die neumodischen Inszenierungen finde ich jedoch entsetzlich. In meiner Jugend waren es Aufführungen voller Licht, damals

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Wagner-Fan Marie-Luise Marjan hört die Musik hauptsächlich in den eigenen vier Wänden: »Wagner ist für mich der Moment der Besinnung, ich lasse mich auf seine Musik ein und kann sie so genießen.« In Leipzig hat sie jedoch noch nie eine WagnerInszenierung erlebt, das aber will Leipzigs Wagner-Botschafterin in Zukunft nachholen. kmw/mb

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Illusionsmalerei

Thomas Krakow, Henri Perrier, Gilles Vesco

In einem Traboule

Thomas Krakow und das Ehepaar Perrier im »Chez Paul«

Mit dem Wagner-Verband zu Gast in Lyon Illusionsmalerei, Wagner-Musik und Beaujolais in der alten Seidenstadt Nach den Reisen unseres Verbandes zu den Wagner-Orten Königsberg und Venedig 2010 folgten wir vom 15. bis 19. März dieses Jahres einer Einladung unseres Partner-Verbandes Lyon in die französische Stadt, in der 1991 der Richard-Wagner-Verband International gegründet worden ist. In Lyon lockten vor allem eine Wagner-Gala und »Parsifal« im Opernhaus. Aber natürlich sollten wir auch die Stadt kennen lernen, in der nicht nur zwei Flüsse, die Saone und die Rhone, fließen, sondern – wie man scherzhaft sagt – als dritter Strom auch der Beaujolais, den wir im Anbaugebiet nördlich von Lyon bei einem freundlichen Winzer probieren durften. Dies geschah am letzten Tag, der mit viel Regen die Ausnahme während unseres Aufenthaltes

bildete. Dagegen waren die ersten Tage sonnig und frühlingshaft, sodass sich die Stadt schon bei unserer ersten Rundfahrt – begleitet von einer sympathisch-kundigen Führerin – von ihrer schönsten Seite zeigte. Besondere Bewunderung erregte die sogenannte Illusionsmalerei, Gebäudewände mit täuschend echten Wandmalereien der Fenster, Balkone und Personen. Architektonische Besonderheiten lernten wir auch am zweiten Tag bei einem Rundgang mit unserer Führerin durch die Altstadt kennen, die Traboules, Durchgänge zwischen den einzelnen Straßen, die auch zu den Innenhöfen der meist aus dem 16. Jahrhundert stammenden Häuser führen, die mit ihren prächtigen Wendeltreppen und Galerien von dem Reichtum der alten Seidenstadt Lyon zeugen.

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Beaujolais-Verkostung: Eckhardt H. Schroeder, Steffi Martin

Der Abend brachte das mit Spannung erwartete Wagner-Konzert mit den Ouvertüren zu »Rienzi«, »Tannhäuser« und den »Meistersingern« sowie dem »Siegfried«-Idyll und Auszügen aus der »Götterdämmerung«. Es spielte das Orchester der L’Opéra de Lyon unter Leitung von Kazushi Ono, die Brünnhilde sang Ann Petersen. Erstmals saßen wir in der von dem berühmten Architekten Jean Nouvel umgebauten Opéra National, deren ganz in Schwarz gehaltener Zuschauerraum sehr gewöhnungsbedürftig war. Das empfanden wir auch am nächsten Abend beim »Parsifal«, wieder geleitet von Kazushi Ono, in Szene gesetzt von François Girard, die musikalisch und szenisch mit hervorragenden Sängern wie Georg Zeppenfeld als Gurnemanz, Gerd Grochowski als Amfortas, Alejandro MarcoBuhrmester als Klingsor, Nikolai Schukoff als Parsifal und vor allem mit Elena Zhikova als Kundry arbeiten konnten. Dem »Parsifal« voraus ging ein Besuch in dem prächtigen Rathaus, verbunden mit einem kleinen Empfang für die Leipziger Gruppe durch einen Vertreter des

Bericht

Uferszene an der Rhone

Leipzigs Wagnerianer vor der Oper

­ berbürgermeisters. Wir wurden durch die – O von dem Architekten des Versailler Schlosses Jules Hardouin-Mansart gestalteten – barocken Räume geführt und kamen aus dem Staunen über so viel Pracht nicht heraus. Gerade fand eine Werbeveranstaltung für den Beaujolais statt, zu der wir freundlich hinzugebeten wurden. Ein gemeinsames Mittagessen mit Lyoner und Freiburger Wagnerianern in einer typischen Lyoner Kneipe, »Chez Paul«, schloss sich an, bei dem wir den Ruf von Lyon als »ville de gueule« (Gaumenstadt) bestätigt fanden. Diese wunderbare Atmosphäre beherrschte unseren ganzen Aufenthalt in der drittgrößten, auf eine römische Gründung zurückgehenden Stadt Frankreichs. Vielen Dank allen französischen und deutschen Organisatoren und der Reiseleitung! cp

Ein gutes Miteinander Man kann eine Reise nur touristisch unternehmen oder aber auch die Interessen des eigenen Verbandes und der WagnerBewegung insgesamt im Auge haben, um

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Im Rathaus

Bahnhofsgebäude von Santiago Calatrava

darin Befriedigung zu finden. Zeiten und damit Menschen unterliegen Veränderungen, sodass ein Zusammenrücken und ein Dialog notwendig sind, um Gemeinsamkeiten und Lösungsansätze für Probleme zu entdecken. Die Lyoner Kollegen taten bereits Ende 2006 einen Schritt auf die Verbandsmitglieder der Geburtsstadt Richard Wagners zu, und daraus wurde dank Chantal und Henri Perrier eine Freundschaft und Partnerschaft. Folgerichtig kam bereits frühzeitig eine Einladung nach Lyon, wo die Kollegen einen zielsicher ausgesuchten Kreis empfangen wollten, um das dreißigjährige Bestehen ihres Vereins mit Freunden und Partnern zu begehen. Es war eine gute Gelegenheit, die Leistungsfähigkeit der lokalen Oper zu demonstrieren, sicher auch wegen der zeitgleich stattfindenden Europäischen Opernkonferenz. Ein beeindruckender »Parsifal« und eine Wagner-Gala boten genug Stoff zum Diskurs und Vergleich mit dem bisher Erlebten.

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Für die Perriers war es eine Selbstverständlichkeit, angesichts der seit 1981 bestehenden Städtepartnerschaft das Lyoner Rathaus einzubeziehen. Jean-Michel Daclin, Direktor der Abteilung Internationale Beziehungen, war eingebunden, und den Leipzigern wurde nach einer Führung durch das beeindruckende Rathaus der Rhone-Metropole die Ehre zuteil, von Vizeoberbürgermeister Gilles Vesco aufs Wärmste begrüßt und zu einem Champagner-Empfang geladen zu werden. Nicht nur die hohe Schule der Diplomatie mit der Betonung der möglichen besonderen Rolle Richard Wagners für die städtepartnerschaftlichen Beziehungen erwärmte die Herzen. Diese gingen ebenfalls auf, als man am Büfett abermals sah und schmeckte, in der Hauptstadt des guten Geschmacks bei Paul Bocuse zu sein. Großer Dank an unsere Freunde Chantal und Henri Perrier und ihren Vorstand für diesen Beweis von Vertrauen und Freundschaft. Das sind gute Fundamente für eine fortdauernde Vereins- und Städtepartnerschaft. tk

Woche der Brüderlichkeit – auch mit Richard Wagner

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uf Einladung des Richard-WagnerVerbandes Leipzig besuchte der Vorsitzende des neu gegründeten RichardWagner-Verbandes Israel, Jonathan Livny, die Geburtsstadt unseres Namenspatrons. Anlass war die 60. Woche der Brüderlichkeit der Gesellschaft jüdisch-christlicher Arbeitsgemeinschaften der evangelischen Kirche, die in diesem Jahr in Leipzig eröffnet und mit vielen Veranstaltungen ausgerichtet wurde und in deren Rahmen auch ein Vortrag Livnys Bestandteil des offiziellen Programms war. Dem Gast sollte natürlich viel geboten werden, wozu ein Besuch am Geburtsort und Grab des Philosophen Friedrich Nietzsche in Röcken ebenso gehörte wie eine intensive Betrachtung des Merseburger Schlossberges und des imposanten eintausendjährigen Kaiserdoms in der Saalestadt. Das Programm wurde von unserem neuen Geschäftsstellenmitarbeiter Falk Riecker perfekt vorbereitet, der den Gast auch begleitete.

­ egegnung im BundesverwaltungsgeB richt, wo ein intensiver, sehr persönlicher Gedankenaustausch mit der Präsidentin Marion Eckertz-Höfer stattfand, die Livny auch selbst durch das Haus führte. Thomas Krakow zeigte ihm letztlich auch die Standorte der 1938 zerstörten Synagogen Leipzigs. Am 13. März hielt der Gast aus Jerusalem seinen Vortrag »Warum gerade Wagner in einem jüdischen Land? Die Gründung des Wagner-Verbandes in Israel«, den Im Neuen Rathaus  Ariane Wiegand, Thomas Krakow er bereits am 10. März beim Leipzi­(Vorstand Richard-Wagner-Verband), Jonathan Livny, Oberger Partnerverband in Magdeburg bürgermeister Burkhard Jung mit großem Erfolg präsentiert hatte. Diese Gemeinschaftsveranstaltung unseres Höhepunkt für Livny, der auch die KompoVerbandes mit dem jüdischen Kultur- und nistenhäuser von Robert Schumann, Edvard Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus, der Grieg und Felix Mendelssohn Bartholdy besuchte und einen geführten Stadtrundgang Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der durch unsere Expertin Ursula Oehme bekam, Jüdisch-Christlichen Arbeitsgemeinschaft wurde zu einem emotionalen Bekenntnis zur war vor allem die Eröffnung der Woche der Musik Richard Wagners, dessen temporäre Brüderlichkeit im Gewandhaus mit Gewandantisemitische Auslassungen niemanden kalt hausorchester und Opernchor, aber auch lassen können, was noch bis auf die Straße zu viel lokaler, landes- und bundespolitischer langen und intensiven Diskussionen führte. Prominenz sowie Vertretern der Religionsgruppen. Reden miteinander, statt übereinander, war wieder ein probates Mittel zu einem guten Am Tag darauf wurde der Gast zuerst von Meinungsaustausch, zu dem an diesem Tag Oberbürgermeister Burkhard Jung zu einem auch die Präsidentin des Internationalen Wagpersönlichen Gespräch im Neuen Rathaus ner-Verbandes, Eva Märtson, mit ihrer Mutter empfangen, bei dem Jung eine Einladung Carmen Wilson an die Pleiße geeilt war. tk auch für das Wagner-Festjahr 2013 aussprach. Danach kam es zu einer bewegenden

Ausstellung über ­Richard Wagner bei HAGER

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s ist schon ein beeindruckendes Ambiente, das den äußeren Rahmen für die Wanderausstellung des Richard-WagnerVerbands Leipzig bietet. Im Lichthof eines restaurierten Kraftwerksgebäudes der Gründerzeit winden sich die Tafeln der Ausstellung um die Büste Richard Wagners. Gastgeber für die Exposition am Leipziger Floßplatz sind die HAGER Partnerschaft Rechtsanwälte. Musikalisch eröffnet wurde die Ausstellung am 24. Januar 2012 durch junge Leute der Musikschule »Johann Sebastian Bach«, die sich effektvoll auf dem Innenbalkon des Lichthofs platziert hatten. Hausherr FrankThoralf Hager hieß die rund 60 Besucher

Ausstellungseröffnung  Rechtsanwalt Frank-Thoralf Hager (Mitte)

herzlich willkommen. Der Großteil von ihnen nahm vorher an einer Kundenveranstaltung der Anwaltskanzlei teil und ließ den Tag mit einem Exkurs in das Künstlerleben Richard Wagners ausklingen. Thomas Krakow dankte im Namen des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig dem Gastgeber und Verbandsmitglied Eckhardt H. Schroeder, der die Ausstellung an diesem Ort mit initiiert hatte, für ihre Unterstützung.

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Beim anschließenden Rundgang konnten sich die Besucher ein Bild davon machen, wie Richard Wagner die Welt der Oper und die Rolle des Dirigenten revolutionierte und wie er seine Leitmotivtechnik entwickelte. Bühnenbilder der Uraufführungen in Dresden, Weimar, München und Bayreuth waren ebenso wie Zeichnungen von außergewöhnlichen Bühnentechniken, darunter die Laterna-magicaEffekte für den Walkürenritt, zu betrachten.

Ein kleines Büfett bot einen anregenden Rahmen für vielfältige Diskussionen zwischen den Besuchern und Mitgliedern des WagnerVerbandes. Die Ausstellung ist noch bis zum 19. April 2012 von 9 bis 18 Uhr zu besichtigen in der Kanzlei HAGER Partnerschaft Rechtsanwälte, Floßplatz 4, 04107 Leipzig. be

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MITGAS unterstützt Konzerte des Wagner-Verbandes

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er Richard-Wagner-Verband Leipzig hat mit der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH einen neuen Partner an seiner Seite. Das Energieunternehmen engagiert sich in diesem Jahr bei zwei Veranstaltungen des Verbandes als Konzertpatin. »Richard Wagner zählt zu den bedeutendsten Söhnen Leipzigs. Der Komponist und Musiker verbrachte seine erste Lebenshälfte in Mitteldeutschland und hat hier seine Wurzeln. Auch wir sind in der Region verankert. Durch die Partnerschaft mit dem RichardWagner-Verband kann MITGAS zum Erhalt des Erbes eines großen Künstlers beitragen«, sagt MITGAS-Geschäftsführer Carl-Ernst Giesting. »MITGAS unterstützt bewusst Konzerte, bei denen hoffnungsvolle Nachwuchsmusiker zu erleben sind«, so Giesting. »Wagners Werk ist spannend dramatisch, seine Musik energiegeladen. MITGAS als Unternehmen der Energiebranche passt demnach bestens zu Wagner und zu unserem Verband«, sagt Thomas Krakow, Vorsitzender

In der Region verankert  Neue Konzertpatin MITGAS

des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig e.V. und gleichzeitig Vizepräsident des RichardWagner-Verbandes International. »Wir danken MITGAS für das Engagement, mit dem das Unternehmen uns in unserer Arbeit für den weltbekannten Musiker unterstützt und vor allem im Rahmen der Vorbereitungen für den 200. Geburtstag Wagners im Jahr 2013 einen wichtigen Partner darstellt«, so Krakow. Das von MITGAS geförderte Konzert der Bayreuth-Stipendiaten des Richard-WagnerVerbandes am 13. Februar fand anlässlich des

129. Todestages Wagners statt. Etwa 130 Besucher verfolgten die Aufführung in der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig. Eben­falls Unterstützung durch MITGAS erfährt die Festveranstaltung am 21. Mai, die Wagner einen Tag vor seinem 199. Geburtstag ehrt. Zu diesem Anlass plant der Richard-Wagner-Verband neben einem Konzert der BayreuthStipendiaten und einem Festvortrag auch die Verleihung neuer Bayreuth-Stipendien.

MITGAS ist der größte regionale Gasversorger in Ostdeutschland. Das Unternehmen versorgt über 181 000 Kunden mit Erdgas, Bioerdgas, Flüssiggas und Wärme und bietet energienahe Dienstleistungen an. Weitere Infos: www.mitgas.de. ac

Wir brauchen Mitglieder! Wir brauchen Sie!

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it Blick auf das Jubiläumsjahr 2013, den 200. Geburtstag Richard Wagners, ist der Richard-Wagner-Verband Leipzig derjenige mitgliederstarke Verein, der das Interesse, die Geburtsstadt Leipzig als Wagner-Stadt zu etablieren, mit möglichst vielen Sinnen und Stimmen vorantreibt. Dazu brauchen wir viele Mitglieder, die dazu beitragen und den vielstimmigen Chor Wagners in Leipzig anstimmen. Der Richard-Wagner-Verband trägt entscheidend zur lebendigen Pflege des Komponisten Richard-Wagner in Leipzig bei. Im Jahre 1909 in Leipzig gegründet, hat er heute mehr als 300 Mitglieder und gehört dem Richard-WagnerVerband International an, der mit 143 Mitgliedsverbänden und rund 25 000 Mitgliedern einen »Ring« um die Welt bildet. Zu den vielfältigen Aktivitäten des Leipziger Wagner-Verbandes gehört u. a. die Förderung des musikalischen Nachwuchses, mittlerweile mehr als 50 junge Künstler, sogenannte BayreuthStipendiaten. Daneben finden ganzjährig themenbezogene Vorträge, Konzerte, Reisen zu Wagner-Orten und -Aufführungen statt. Zudem publiziert der Verband fachbezogene Wagner-Literatur und mehrmals im Jahr ein Mitgliederjournal. Voraussetzung für diese Leistungen ist das stete Engagement unserer Mitglieder und aktiven Unterstützer. Sie ermöglichen die Kunst- und Kulturproduktionen durch ihre Ideen, ihre Zeit und ihren tatkräftigen Einsatz. Und durch ihre Mitgliedsbeiträge. Es ist nicht zuletzt eine breite Basis von Mitgliedern, die den Vereinen einen beständigen Anteil an Aktiven sichert und zugleich über die Mitgliedsbeiträge eine nachhaltige Finanzierungshilfe leistet. Der immer noch irrigen Meinung, die Verbände erhalten Zuschüsse aus Bayreuth, muss man hier energisch entgegentreten. Im Gegenteil: Wir finanzieren

Richard ist Leipziger …

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durch Abgaben pro Mitglied den Internationalen Dachverband und über Stipendien den künstlerischen Nachwuchs. In diesem Sinne gilt: je mehr Mitglieder, desto besser. Und für alle ein gutes Gefühl für den gemeinsamen Nutzen. Daher: Wir brauchen auch Sie! Sprechen Sie mit uns! Ihr Klaus-Michael Weinmann Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V. Ansprechpartner: Klaus-Michael Weinmann, Vorstandsmitglied Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V., T ­ elefon 0341 30 86 89 33, E-Mail-Adresse: [email protected] Unser Verband nimmt an dem Wettbewerb „Call for Members“ teil.

ist eine Initiative des Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes. Die Kulturstiftung des Bundes ruft mit dem Wettbewerb „Call for Members“ Kunst- und Kulturvereine in Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern dazu auf, einen Fokus der Vereinsarbeit im kommenden halben Jahr auf die offensive Werbung neuer Mitglieder zu richten. Diejenigen Vereine werden prämiert, denen es gelingt, die meisten zahlenden neuen Mitglieder zu gewinnen.

er seine Rolle sprachlich und aus der Kultur heraus versteht. Nur so kann er seine Interpretation entwickeln und die Rolle überzeugend darstellen. Dabei könne ein klares und feines Pianissimo beim Zuhörer oft mehr bewirken als lautes Singen, fügte Kaufmann hinzu.

Jonas Kaufmann Gast der Wagner Society New York

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inen der Stars im heutigen internationalen Opernbetrieb für Interview und Empfang zu gewinnen, ist eine fast unlösbare Aufgabe. Der Wagner Society New York gelang es, diese Zusage von Jonas Kaufmann zu erhalten, als er im Dezember 2011 den Faust in Gounods Oper »Margarethe« an der New Yorker MET sang. Der deutsche Generalkonsul Busso von Alvensleben war der freundliche Gastgeber. Ein Video mit Stationen von Kaufmanns Laufbahn, zusammengestellt von unserem Mitglied Eugene Brister, eröffnete den Abend. Jonas Kaufmann war höchst entgegenkommend, voller Witz und Charme, und sprach ausgezeichnet Englisch. Schon in seiner Kindheit hätte er Opernmusik, vor allem Wagner gehört, denn sein Großvater spielte sie auf dem Klavier. Als Jonas seine erste Oper erlebte, beschloss er, Opernsänger zu werden. Mit sechzehn Jahren sang er im Chor des Theaters am Gärtnerplatz in München und sah, welch harte Arbeit die Sängerlaufbahn erfordert.

Mit Startenor Jonas Kaufmann  Dr. Hannelore ­Nathalie D. Wagner

Seine erste Anstellung am Stadttheater Saarbrücken ließ ihm wenig Zeit, seine Stimme zu entwickeln. Daher suchte er keinen weiteren Festkontrakt, fand aber in Michael Rhodes, einem amerikanischen Bariton, einen Lehrer, der ihm den rechten Weg wies. »Die richtige Stimmlage zu finden, vor allem, wo sich die Stimme wohlfühlt, ist schwierig,« sagte Kaufmann. Noch heute ist er seinem Lehrer dankbar. Technik und Stimme für das Fach seien natürlich die wichtigsten Voraussetzungen für einen Sänger. Der Gesangslehrer leitet, hilft und studiert bei fremdsprachigen Libretti mit seinem Schützling die richtige Aussprache ein, damit diese zur Musik passt. Doch sollte ein Opernsänger Sprachen wirklich beherrschen, damit

Sein Debüt in den USA gab er 2001 als Othello an der Lyric Opera Chicago. Der große internationale Durchbruch kam 2006 Wilfert, an der Metropolitan als Alfredo in »La Traviata«. Siegmund und Lohengrin hat er auch gesungen, versteht sich aber nicht ausschließlich als Wagner-Sänger. Zwischen französischen, italienischen und deutschen Opern zu wechseln, hält die Stimme frisch und beweglich. Konzert- und Liederabende sind ihm ebenfalls wichtig. Festkontrakte sucht er nicht, obwohl es das Planen erschwert, denn für Opern muss man mit fünf Jahren im Voraus rechnen. Für München steht 2012 Florestan im »Fidelio« auf dem Plan; anderes wird hinzukommen. Außerdem hält ihn die Veröffentlichung seines Buches »Meinen Sie mich?« in Trab. Der Titel entstand in Erinnerung an seinen großen Erfolg an der MET, als er dem begeistert applaudierenden Publikum diese Frage stellte. hw

Mitteldeutsches IT-Systemhaus alpha 2000 unterstützt Wagner-Verband

D

ie Förderung von Kunst und Kultur sowie die Unterstützung von sozialen Projekten liegt dem Unternehmen alpha 2000 seit je her am Herzen. Ende des letzten Jahres hat die alpha 2000 GmbH auf Geschenke an Kunden verzichtet, um mit diesen Mitteln an allen drei Standorten des Unternehmens Projekte zu fördern und zu unterstützen. Neben dem Kindertheater »Buntspecht« e.V. in Potsdam und dem Labyrinth e.V. in Halle/ Saale wurde dem Richard-Wagner-Verband Leipzig Computertechnik für seine Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt. Wir sind dafür sehr dankbar, lassen sich doch gerade in Vorbereitung des Wagner-Jahres 2013

die Vielzahl von öffentlichkeitswirksamen Aufgaben nicht ohne ein modern ausgestattetes Büro erfüllen. Geschäftsführer Dietmar Schulz schätzt die Arbeit des Verbandes sehr und sieht in dessen Aktivitäten einen wesentlichen Beitrag, den Standort Leipzig auch weit über die Grenzen Deutschlands hinaus sichtbar zu machen. Dafür, so Schulz, kann man das Engagement der Vereinsmitglieder nicht genug würdigen. Das seit nunmehr über 20 Jahren im Raum Mitteldeutschland sowie Potsdam erfolgreich agierende IT-Unternehmen ist sich seiner unternehmerischen Verantwortung um die

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Geben und Nehmen  Falk Riecker, D ­ ietmar Schulz (Geschäftsführer alpha 2000), Dr. Bernd Ebert, Josef Hauer

Region durchaus bewusst. Neben einer starken Kunden- und Mitarbeiterbindung gehört es genauso zur Unternehmensphilosophie, einen Teil des Erfolges dazu zu verwenden, wirtschaftlich, sozial und kulturell aktiv am Gemeinwohl mitzuwirken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.alpha2000.de. be

Bericht/Programm

Programm Wagner Festtage 16. bis 22. Mai 2012 Sonntag, 13. Mai, 10:30 Uhr bis 18:30 Uhr Tagesfahrt nach Weißenfels – Einweihung ­eines Gedenksteins am Geburtsort von Richard Wagners Mutter Treffpunkt: Hbf. Busbahnhof Veranstalter: Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V.

Samstag, 19. Mai 2012, 19:00 Uhr Konzert »Missbrauchte Musik« Werke von Wagner, Liszt und Bruckner Mendelssohnorchester Leipzig, Leitung: David Timm Ort: Bundesverwaltungsgericht Veranstalter: Kunst & Justiz e. V.

Mittwoch bis Dienstag, 16. bis 22. Mai 2012, jeweils 11:40 Uhr speakers cube »20vor12« Tägliche Aktion mit Reden, Beiträgen und Musik Ort: Klinger-Treppe am Dittrichring Veranstalter: Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013 e.V.

Samstag, 19. Mai 2012, 20:30 Uhr Denkmal Benefiz V Humperdinck: Richard Wagners Parsifal in Tonsätzen für Klavier zu vier Händen Klavierduo Hayashizaki und Hagemann Ort: Alte Handelsbörse Veranstalter: Wagner Denkmal e.V.

Mittwoch, 16. Mai 2012, 20:00 Uhr Eröffnung der Wagner Festtage 2012 Festes Spielhaus: Schlüsselübergabe Happening mit »Wagner-Brühe« und ­Feuerwerk Ort: Fockeberg  Veranstalter: Richard W ­ agner Gesellschaft Leipzig 2013 e.V. Donnerstag, 17. Mai 2012, 20:00 Uhr Stefan Kaminski: Götterdämmerung Dreidimensionales Live-Hörspiel mit und von Stefan Kaminski Produktion des Deutschen Theaters Berlin Ort: UT Connewitz  Veranstalter: Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013 e. V.

Montag, 21. Mai 2012, 19:30 Uhr Martha Mödl – So war ihr Weg Lebenslinien zum 100. Geburtstag von Martha Mödl mit Katharina Wingen & Marc-Enrico Ibscher Ort: Mendelssohn-Haus Veranstalter: Kammeroper Leipzig Montag, 21. Mai 2012, 19:30 Uhr Festveranstaltung zum 199. Geburtstag Richard Wagners Ort: Hochschule für Musik und Theater ­»Felix Mendelssohn Bartholdy« Veranstalter: Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V.

Richard ist Leipziger …

Dienstag, 22. Mai 2012, 14:30 Uhr Kaffeetafel zum 199. Geburtstag von Richard Wagner Ort: Nikolaikirchhof, vor dem Gasthaus »Alte Nikolaischule« Veranstalter: Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V. Dienstag, 22. Mai 2012, 20:00 Uhr Götterdämmerung – 3. Aufzug (konzertant) Festkonzert zum Wagner-Geburtstag Mendelssohnorchester, Solisten, Leitung: David Timm Konzerteinführung von Prof. Johannes Forner, 19 Uhr Ort: Evangelisch-reformierte Kirche Leipzig

Änderungen vorbehalten! Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen, an der Tagesund Abendkasse.

WAGNER AUFSTELLEN von Heike Hennig 2011 Axel ­Thielmann, Carolin Masur, David Timm

Freitag, 18. Mai 2012, 21:00 Uhr Wagner Lounge #6 mit Überraschungsgästen, Musik: David Timm and friends Ort: Ring-Café Veranstalter: Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013 e.V.

Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013 e. V. Vorsitzender: Universitätsmusikdirektor David Timm Wildbuschweg 7, D-04319 Leipzig Telefon +49(0) 341 25 13 277 Fax +49(0) 341 25 25 092 [email protected] www.wagner-festtage.com www.wagner-leipzig.de

Dienstag, 22. Mai 2012, 13:00 bis 15:00 Uhr Rundgang Richard Wagner Treffpunkt: Goethestraße, Bushaltestellen Veranstalter: Leipzig Erleben GmbH

Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V. Vorsitzender: Thomas Krakow Vizepräsident Richard-Wagner-Verband International e. V. Richard-Wagner-Platz 1, D-04109 Leipzig Telefon +49(0) 341 30 86 89 33 Fax +49(0) 30 86 89 35 [email protected] www.wagner-verband-leipzig.de

Journal 1 / 2012

Wagner Denkmal e. V. Vorsitzender: Dr. Markus Käbisch Motteler Straße 21-23, D-04155 Leipzig Telefon +49(0) 172 150 51 80 Fax +49(0) 341 566 22 11 [email protected] www.wagner-denkmal.com

Termine Ständige Ausstellungen Alte Nikolaischule, Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig Der junge Richard Wagner Leipzig 1828–1834 Ausstellung der Kulturstiftung Leipzig Ein Denkmal für Richard Wagner in Leipzig Ausstellung des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig Richard Wagner – Von Leipzig nach ­Bayreuth Ausstellung des Richard-Wagner-Verbandes Leipzig 24. Januar 2012 bis 19. April 2012 HAGER Partnerschaft Rechtsanwälte, ­Floßplatz 4, 04107 Leipzig 24. April 2012 bis 26. Juli 2012 Landesdirektion Leipzig, Braustraße 2, 04107 Leipzig, Foyer Cafeteria Ausstellungseröffnung: Dienstag, 24. April 2012, 17:00 Uhr

17. bis 20. Mai 2012 Internationaler Richard-Wagner-Kongress in Prag Anmeldung und Informationen über die Geschäftsstelle. Verbandsreisen an Wagner-Orte Infos und Anmeldung in der Geschäftsstelle, Telefon 0341 30 86 89 33 13. Mai 2012, 10:30 Uhr bis 18:30 Uhr Tagesfahrt nach Weißenfels – Einweihung eines Gedenksteins am Geburtsort von Richard Wagners Mutter Wir fahren mit dem Bus nach Weißenfels, um an der Stelle des ehemaligen Bäckerhauses, in dem Richard Wagners Mutter Johanne Rosine Pätz das Licht der Welt erblickte, einen Gedenkstein einzuweihen. Der auf Initiative unseres Verbandes geschaffene Stein wird gemeinsam vom Richard-Wagner-Verband Leipzig, der Mitteldeutschen Braunkohlen AG MIBRAG und der Stadt Weißenfels gestiftet. Wir nehmen am Festakt teil, besuchen zum Tag der offenen Tür das fast fertig sanierte Heinrich-Schütz-Haus, machen einen Stadtrundgang und besuchen die Gräber von Richards Großeltern mütterlicherseits. Unkostenbeitrag 14 Euro für Vereinsmitglieder und 17,50 Euro für Nichtmitglieder.

28. September bis 03. Oktober 2012 Verbandsreise nach Riga, Memel/Klaipeda und Nidden/Nida Nach dem großen Erfolg unserer Reise nach Lyon steht nun der Termin für unsere zweite Verbandsreise auf den Spuren Richard Wagners im Baltikum fest. Lettlands Hauptstadt Riga, die litauische Stadt Memel/Klaipeda und die litauische Seite der Kurischen Nehrung mit Thomas Manns Sommerhaus sind dieses Mal unser Ziel. Bitte melden Sie sich bereits jetzt an, um über eine rege Teilnahme einen günstigen Preis zu erzielen. Wir staffeln. Mitglieder unseres Verbandes reisen mit Preisvorteil.

und seine brillante Ausdruckskraft machen diese CD zu einem Gewinn. Wir verlosen einige Exemplare unter Verbandsmitgliedern, die zwischen dem 10. April und 4. Mai 2012 nachweislich ein oder mehrere Mitglieder neu geworben haben. Informationen und Meldung über die Geschäftsstelle.

Personalien Am 9. Februar 2012 starb unser Verbandsmitglied Angela Brade. Wir werden sie vermissen.

Impressum Ein Grandseigneur hat die Lebensbühne verlassen. Gerd-Heinrich Apel starb am 24. Februar 2012 im Alter von 80 Jahren in Hamburg. Ihm, der die Enteignung des Familiengutes Ermlitz 1945 selbst miterlebte, ist zu verdanken, dass nach dem Rückkauf 2001 und der baulichen Sanierung daraus ein lebendiges Kultur-Gut wurde, auf dem auch Erbe und Erinnerung Richard Wagners gepflegt werden. Der Verband ist dankbar für gemeinsame Stunden mit ihm bei Sommerfesten und Vorträgen im Gutshaus. In Handeln wie im Umgang ein Vorbild, wird er uns mit seinen Idealen dankbar in Erinnerung bleiben. tk

Verschiedenes CD-Verlosung von Klaus-Florian Voigt für ­Verbandsmitglieder Sony Music Entertainment stellt unserem Verband Exemplare der aktuellen CD »Helden« von Klaus Florian Voigt zur Verfügung. Voigt, der an der Dresdner Semperoper debütierte und den Lohengrin an der MET und der Scala sang, ist inzwischen einer der seltenen gefeierten Stars der Bayreuther Festspiele. Er gilt als führender deutscher Tenor im jugendlich-dramatischen Fach. In der vorliegenden CD widmet er sich dem deutschen Liedgut mit Arien vor allem aus Opern der Romantik von Weber bis Wagner, aber auch Mozart und Korngold. Die Leichtigkeit seines Gesangs

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© Richard-Wagner-Verband Leipzig e. V. Richard-Wagner-Platz 1 / 04109 Leipzig Vorsitzender  Thomas Krakow Vizepräsident Richard-Wagner-Verband International e. V. [email protected] www.wagner-verband-leipzig.de www.facebook.com/Richard.Wagner.Verband www.richard-wagner-leipzig.de www.wagner-jubilaeum-2013.de Telefon  +49 (0)341 30 86 89 33 Fax  +49 (0)341 30 86 89 35 Redaktion  Thomas Krakow, Ursula Oehme Texte  Marc Backhaus (mb), Volker Bremer, Anett Commichau (ac), Dr. Bernd Ebert (be), Thomas Krakow (tk), Ursula Oehme (uo), Eleonore Petzoldt (ep), Dr. Christine Pezold (cp), Klaus-Michael Weinmann (kmw), Dr. Hannelore Wilfert (hw) Fotografien  Marc Backhaus, Friedrich Minkus, Prof. Dr. Klaus Pezold, Dr. Ingrid ­Rühlemann, Andreas Schmidt, Wagner ­Society New York, Klaus-Michael Weinmann Redaktionsschluss  26. März 2012 Gestaltung  manja-schiemann.de Druck  Merkur GmbH Leipzig

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