den Job verlieren Alle Antworten richtig!

br|news 5|2013 Reicher als reich AK-Wahl 2014 Neue Argumente für eine gerechtere Steuerpolitik: Österreichs Reichste verfügen über doppelt so viel ...
Author: Kajetan Kalb
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br|news 5|2013

Reicher als reich

AK-Wahl 2014

Neue Argumente für eine gerechtere Steuerpolitik: Österreichs Reichste verfügen über doppelt so viel Geld wie bisher angenommen. Seite 2

Der Countdown läuft. Im Mai 2014 wählen die ArbeitnehmerInnen ihr Parlament. Das AKNÖ-Wahlbüro hat seine Arbeit aufgenommen. Seite 5

Servicezeitung für BetriebsrätInnen AK-Studie zeigt, dass die Schikanen im Krankenstand zunehmen

Zukunftsinvestitionen

editorial

Wer in die Zukunft investieren will, der muss in unsere Jugend investieren. Ein Satz, dem viele zustimmen. Aber was heißt das genau? Und was sind notwendige Maßnahmen für die Jugend? Fragen, die die Sozialpartner in einem umfangreichen Positionspapier beantwortet haben. Da sind konkrete Vorschläge für die Verbesserung der Lehre genauso enthalten wie überfällige Reformen im Bildungssystem bis zu konkreten Schritten, wie Wohnen für junge Menschen leistbarer wird. WK, LWK, ÖGB und AK haben im Bad Ischler Dialog formuliert, dass Investitionen in die Jugend die beste Maßnahme sind, um unser Land zukunftsfit zu machen. Wir in AK und ÖGB werden nun die zukünftige Regierung daran messen, wie sie diese Vorschläge aufgreift und umsetzt. Denn unsere Jugend hat sich nicht nur Ankündigungen sondern Taten verdient! Hermann Haneder AKNÖ-Präsident

.. AKNÖ-Service

noe.arbeiterkammer.at/ betriebsrat

online

Tipps, Hintergründe, Argumen­­tarien, Kurse, Termine, Newsletter. Die AKNÖ bietet Betriebsrätinnen und Betriebsräten einen umfassenden Online-Service.

Krank arbeiten statt den Job verlieren

Seite 3

Alle Antworten richtig! Betriebsrat Josef Scherz vom Neunkirchner Unternehmen Kremsnerbau fungierte wie auch andere BetriebsratskollegInnen als Joker beim beliebten Quiz im Rahmen des Familienfestes von AKNÖ und ÖGB in Wiener Neustadt. Neben tollen Preisen – vom Urlaubsgutschein über ÖBB-Freifahrten bis hin zum Wellness-Wochenende – begeisterte das Publikum, das in Scharen gekommen war, das große Sport- und Freizeitangebot im Wr. Neustädter Stadion. Als letzte Station der Familienfest-Reihe fungiert am 20. Oktober die Messehalle in Wieselburg.

AKNÖ GOES INTERNATIONAL Weit auseinander driftende Lohnniveaus und arbeitsrechtliche Regelungen innerhalb Europas machen es internationalen Konzernen leicht, Standorte gegeneinander auszuspielen. Die noch junge Idee eines EUBetriebsrats soll dieser Entwicklung entgegen wirken. Obwohl das europäische Recht auf Betriebsratsebene stark ausbaufähig ist, hat sich schon so manche Phalanx an BelegschaftsvertreterInnen gebildet, die engen Kontakt mit den KollegInnen im EU-Ausland betreibt.

Im Sinne internationaler Solidarität sorgte bereits der eine oder andere Rat aus Österreich als Initialzündung für Betriebsräte in arbeitsrechtlich dünn besäten Ländern dafürr, Veränderungen zugunsten der ArbeitnehmerInnen durchzusetzen. Das Vernetzungstreffen „AKNÖ GOES INTERNATIONAL“ widmet sich heuer ganz dem Thema „Europabetriebsräte“ und findet am 24. Oktober in der Firma „Haas Waffelmaschinen“ in Leobendorf von 9 bis 13 Uhr statt. Alle interessierten BetriebsrätInnen sind dazu herzlich eingeladen.

2 br|news Aktuelles Wieser: Keine 60Stunden-Woche

Nr. 5|September 2013

Reicher als reich

Schieflage steiler als angenommen Die wirklich Reichen im Lande verfügen über doppelt so viel Geld als bisher bekannt war. Ein schlagkräftiges Argument mehr, große Vermögen höher und Arbeit niedriger zu besteuern.

Ausnahmen vom 8-StundenArbeitstag sind durch Kollektivverträge oder durch Be­triebsvereinbarungen bereits ausreichend geregelt“, reagiert AKNÖ-Vizepräsident Markus Wieser (Bild) auf den Vorstoß von Wirtschaftsvertretern, zum 12-Stunden-Tag wie im Frühkapitalismus zurückzukehren. Eigentlich ist gemeinsames Ziel der Sozialpartner, dass die Berufstätigen länger gesund arbeiten können. „12-Stunden-Tage führen zur 60-Stunden-Woche, zu weiterer Personalre­duzierung und mehr Arbeitslosen, zu noch weiter steigendem Arbeitsdruck und damit unweigerlich zu mehr krankheitsbedingten Frühpensionen. Ge­nau das Gegenteil der So­z ialpartnerbemühungen“, wies der AKNÖ-Vizepräsident die Forderungen nach einer Ende-Nie-Flexibilisierung zurück.

D

as reichste eine Prozent der privaten Haushalte besitzt in Österreich 37 Prozent des Gesamtvermögens. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität Linz, die von der Arbeiterkammer in Auftrag gegeben wurde. Reiche als info-Muffel Auf Basis einer Erhebung der Österreichischen Nationalbank (OeNB) haben die Ökonomen unter der Leitung von Jakob Kapeller und Bernhard Schütz das Privatvermögen an der Spitze der Vermögenshierarchie neu errechnet. Die Autoren verwendeten dabei eine international bewährte Methode zur Ermittlung des Anteils der großen Vermögen. Die bereits zuvor von der österreichischen Nationalbank (OeNB) durchgeführte Vermögenserhebung (Household Finance and Consumption Survey 2010) untersuchte erstmals das private Haus-

haltsvermögen in Österreich. Die Daten der OeNB haben allerdings den Nachteil, dass besonders große Vermögen kaum erfasst wurden. Sehr reiche Haushalte waren in der Stichprobe nicht enthalten. Im obersten Bereich sind außerdem Falschangaben und Antwortverweigerungen überdurchschnittlich hoch. Das führte zu einer starken Unterschätzung der Ve r m ö g e n s k o n zentration. AK-Forderung Bestätigt Die neue Studie der Linzer Ökonomen zeigt, dass das reichste eine Prozent über ein Vermögen von rund 469 Milliarden Euro verfügt. Das ist beinahe doppelt so viel wie die Daten der OeNB ergeben. Das bedeutet, dass ein Haushalt aus dieser Gruppe über ein durchschnittliches Vermögen von mehr als 12,5 Millionen Euro verfügt. Das gesamte Privatvermögen der

Betriebsräte mit Managerqualitäten! Die NÖ Arbeiterkammer läutete mit der Kompetenzakademie (KOMPAK) eine neue Dimension der Ausbildung für BetriebsrätInnen ein. Die AbsolventInnen des ersten Lehrgangs verfügen ab sofort über das ISO-Zertifikat „Operative Führungskraft im Interessenmanagement“, womit diese Ausbildung erstmals staatlich anerkannt ist. Die KOMPAK wird den immer größeren Anforderungen gerecht, mit denen Betriebsratsvorsitzende und deren StellvertreterInnen tagtäglich in ihrem Wirkungsbereich konfrontiert sind – sowohl als InteressenvertreterInnen am Arbeitsplatz als auch bei der Mitwirkung in den Aufsichtsräten. Die Verleihung der begehrten Zertifikate durch AKNÖ-Vizepräsident Markus Wieser, Direktor Stv. Alfred Kermer und den Leiter der AKNÖ-Betriebsräteausbildung, Dr. Sepp Leitner, fand kürzlich im Seminar-Park-Hotel Hirschwang statt.

ÖsterreicherInnen beträgt rund 1,25 Billionen Euro. Diese Ergebnisse bestätigt die Forderung der AK nach einer Steuer auf sehr große Vermögen. Mit diesen Einnahmen könnte Arbeit steuerlich entlastet und mehr in die Schaffung von Arbeitsplätzen investiert werden, etwa in soziale Dienstleistungen wie Pflege, aber auch in Bildung, sozialen Wohnbau und Ausbau der Infrastruktur.

Service br|news

Nr. 5|September 2013

Studie: Job-Angst und Undank für berufliches Engagement

Bei Krankheit droht Kündigung

Die Arbeitgeber erhöhen den Druck auf Beschäftigte, die sich krank melden. Mit Tricks versuchen sie, die Betroffenen möglichst kostengünstig los zu werden, weshalb immer mehr Kranke arbeiten gehen.

N

eun von zehn Personen sind schon einmal krank in die Arbeit gegangen, weil sie Terminarbeiten abschließen müssen, weil sie die KollegInnen nicht in Stich lassen wollen oder weil sie schlicht Angst haben, den Job zu verlieren. Das ist das alarmierende Ergebnis einer großen Online-Befragung der Arbeiterkammer. Weniger Verantwortungsgefühl zeigen dagegen die Arbeitgeber: Aufgedrängte einvernehmliche Lösungen und Selbstkündigungen gehören ebenso zum Alltag, wie Kündigungen während des Krankenstands. Eine zu niedrig bemessene Auszahlung des Entgelts und sogar dessen gänzliche Vorenthaltung sind weitere Schikanen, mit denen ArbeitnehmerInnen konfrontiert sind. Besonders betroffen davon sind immer mehr LeiharbeiterInnen.

Information ist der Schlüssel Eine zentrale Forderung der AK ist jetzt die verpflichtende Beiziehung des Betriebsrats auch bei einer einvernehmlichen Lösung. Dafür setzt sich auch Wolfgang Wallner, seit 5 1/2 Jahren Arbeiterbetriebsrat beim Rohrerzeuger „Pipelife“ in Wiener Neudorf, ein. Die Stammbelegschaft, die Wallner vertritt, hat dank einer sozial und menschlich eingestellten Geschäftsleitung und des ständigen Engagements der Belegschaftsvertretung

auf eigener Betriebsebene keinen Anlass zur Sorge. Hier ist alles im Lot. Genauso wie für seine Stammbelegschaft setzt Wallner sich aber auch selbstverständlich für die überlassenen Arbeitskräfte ein. Erst kürzlich für einen erkrankten Mitarbeiter, dem

Wolfgang Wallner: „Nichts unterschreiben ohne Betriebsrat“

eine einvernehmliche Kündigung durch den Arbeitsüberlasser eingeredet wurde. „Der Kollege reagierte völlig richtig und bat mich noch vor der Unterschrift um Unterstützung.“ Betriebsrat Wallner konnte nicht nur die „Einvernehmliche“ verhindern, sondern intervenierte erfolgreich für eine Weiterbeschäftigung in der Leihfirma. Damit kann der erkrankte Kollege jetzt sein akutes Rückenleiden in Ruhe auskurieren. „Das Wichtigste ist, allen Beschäftigten einzuimpfen, dass wir als Betriebsräte für sie da sind und vor allem nichts zu unterschreiben, ohne uns vorher einzubeziehen.“ Information ist für Wolfgang Wallner das Um und Auf, um für die Beschäftigten, egal ob

Stamm- oder Leihbelegschaft, das Beste herauszuholen, „denn nur, wenn die Belegschaftsvertretung von der Kollegenschaft hinzugezogen wird, werden nachteilige Angebote für den Arbeitnehmer, wie etwa nicht schriftlich festgehaltene Zusagen bei einer einvernehmlichen Kündigung, nicht zustande kommen. Am Ende ist ja jedes Zuckerl und Versprechen nur genau das wert, was auch unterschrieben wurde. Sämtliche darüber hinaus gehende Ansprüche, die ohne Unterschrift vorhanden wären, sind im Nachhinein nur noch schwer zu erringen.“ Das fordert die AK l Die Entgeltfortzahlung soll auch bei einvernehmlicher Auflösung so lange gewährt werden, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, also bis zum Ende des Krankenstandes. l Verstärkte Kontrolle korrekter Arbeitszeitaufzeichnung durch die Arbeitsinspektorate und des Anspruchslohns durch die GKK. l Stärkung der Kontrollbefugnisse der Betriebsräte hinsichtlich der Entlohnung und sonstiger Arbeitsbedingungen – auch in Bezug auf im Betrieb beschäftigte Leiharbeitskräfte.

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(West-)Bahn und Privatisierung Die Westbahn soll die angekündigte Nachschlag-Zahlung für PendlerInnen zurücknehmen! Das fordern AK Wien und AKNÖ. Wer täglich mit der Bahn zur Arbeit fährt, muss sich darauf verlassen können, dass die Jahreskarte gilt. Fahrtkosten dürfen nicht plötzlich erhöht werden, weil ein Bahnunternehmen neu kalkuliert. Bei beiden Länderkammern hatten sich PendlerInnen über die angekündigten Preisaufschläge beschwert. „Die Fahrgäste mit Jahreskarte sind Stammkunden und verdienen es, als solche gut behandelt zu werden“, sagt AKNÖ-Verkehrsexperte Thomas Kronister (Bild). Zudem appelliert die AK an den Verkehrsverbund Ostregion, genau zu prüfen, wie ein solches Vorgehen künftig verhindert werden kann. Positiv erwähnt sei, dass die ÖBB kurzfristig mehr Halte im Bahnhof Tullnerfeld eingeplant haben, um den PendlerInnen eine aufzahlungsfreie Alternative anbieten zu können. eu Verabschiedet neues Eisenbahnpaket Zugleich ist dieser Fall auch ein Ausblick darauf, was den österreichischen BahnpendlerInnen blüht, wenn in Kürze das 4. Eisenbahnpaket der EU verabschiedet wird und damit mehr Privatisierung im öffentlichen Verkehr kommt. Liberalisierung und freier Zugang zum Schienenverkehrsmarkt gehen eben nicht Hand in Hand mit Kundenfreundlichkeit, günstigen Tarifen, Taktverkehrssystemen und Verbesserungen auf der Schiene. Letztendlich zählt auf einem liberalisierten Markt nur der Profit der Privatfirmen.

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Kart-Grand Prix

Einmal richtig Vollgas geben und Rennluft wie Profis schnuppern! AKNÖ und ÖGB veranstalten am Abend des 8. November im Kartcenter Kottingbrunn (Bezirk Baden) erstmals den Kart-Grand Prix. An den Start gehen dabei jeweils vierköpfige Firmenteams. Interessierte BetriebsrätInnen können unter Nennung des/ der TeamchefIn bis 14. Oktober unter betriebssport@ aknoe ihre Anmeldung per Mail deponieren. Sollten einer Firma nicht genug FahrerInnen zur Verfügung stehen, ist auch die Bildung einer Renngemeinschaft mit Beschäftigten zweier Firmen möglich. Die Veranstaltung beginnt mit der Regelkunde und Sicherheitseinweisungen (zwischen 17.45 und 19:45 Uhr), die ersten Qualifyings starten um 18 bzw. 20 Uhr (40 Minuten Fahrzeit pro Team). Für Fragen zur Anmeldung und zu den Startzeiten stehen Ihnen die MitarbeiterInnen des AKNÖ-Betriebssports unter 05-7171-5526 oder -5514 zur Verfügung.

Mediathek Empfehlenswerte Publikationen für die tägliche Betriebsratsarbeit

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1: Handelsangestellten-KV. Die erste Kommentierung eines der wichtigsten Kollektivverträge in Österreich in umfassender und praxisbezogener Weise. Nachzulesen sind auch die mit 1. September in Kraft getretenen neuen optionalen Regelungen zum „Arbeitsfreien Samstag“ im Einzelhandel. Handels-KV. Reihe Kommentierte Kollektivverträge 7. Guenther Löschnigg/Katharina Urleb/Claudia Rainer-Heinrich. 360 Seiten. 29,90 Euro. ISBN: 978-3-7035-1613-9 2: Work-Life-Bullshit. Thomas Vašek plädiert für eine radikale Neubewertung der Arbeit, denn: Der Wert der Arbeit hängt davon ab, was wir persönlich aus ihr machen und wie sich Politik und Gesellschaft ihrer annehmen, um sie als Lebensform sicherzustellen und Chancengleichheit zu gewährleisten. Work-Life-Bullshit – Warum die Trennung von Arbeit und Leben in die Irre führt. Thomas Vasek. Riemann Verlag. 287 Seiten. 17,50 Euro. ISBN 978-3-570-50153-5 3: 2025. Die Arbeitswelt hat mit jener, die wir heute kennen, kaum mehr etwas zu tun. Zwei namhafte Trendforscher zeichnen ein Bild, das jedem Science-Fiction-Roman Paroli bietet. Die zunehmende Interaktion zwischen Mensch und Maschine erlaubt die Frage, wer von den beiden am Ende die Verantwortung trägt. 2025 – So arbeiten wir in der Zukunft. Sven G. Jánszky und Lothar Abicht. Goldegg-Verlag. 272 Seiten. 24,90 Euro. ISBN 978-3-902903-05-1

Wir sind für Sie da!

AKNÖ-ExpertInnen unterstützen Sie bei Ihrer Betriebsratsarbeit.

„Bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche unterstützt Sie die AKNÖ und der Insolvenzschutzverband (ISA NÖ). “

Mag.a (FH) Mag.a Dr.in Jutta Maca Abteilung: Arbeits- und Sozialrecht Funktion: Referatsleiterin Insolvenz Kontakt: Tel 01 58883-1449 oder E-Mail [email protected]

Wir unterstützen BetriebsrätInnen in der Ausübung ihrer Tätigkeit im Betrieb im Falle einer Insolvenz durch: Beratung der ArbeitnehmerInnen über die Auswirkungen der Arbeitgeberinsolvenz auf das Arbeitsverhältnis im Rahmen einer Betriebsversammlung Ermittlung und Berechnung der offenen Ansprüche Einheitliche und standardisierte Antragstellung für das Insolvenz-Entgelt bei der IEF-Service GmbH

Forderungsanmeldung bei Gericht und Teilnahme an den Tagsatzungen und Gläubigerausschüssen zur Wahrung der ArbeitnehmerInneninteressen

Kontakt mit Insolvenzverwalter, GKK und Finanzamt für Klärung offener Fragen. Bei Bedarf vertreten wir unsere Mitglieder auch vor dem Arbeits- und Sozialgericht.

zahl

... verdienen Teilzeitbe24,2 % schäftigte we­niger pro Stunde als Vollzeitbeschäftigte (Quelle: Statistik Austria). Weiters ist schon ein Viertel aller ArbeitnehmerInnen teilzeitbeschäftigt, überwiegend Frauen. Neben dem niedrigen Ein­kommen birgt die Teil­ zeitfalle auch die Gefahr der Altersarmut wegen des ge­ringeren Pensionsanspruchs. Es besteht also akuter Handlungsbedarf beim Ausbau des Kinderbetreuungsangebotes und der Ganztagsschulen ebenso wie bei der Einführung von Rechtsansprüchen für Teilzeitbeschäftigte, etwa Anhebung der Arbeitszeit bei regelmäßig geleisteter Mehrarbeit oder beim zu begrüßenden Umstieg auf Vollzeit.

... des monats

Kennenlernen, Meinungen aus­tauschen, Netzwerken. Am 25. Oktober lädt AKNÖ-Bezirksstellenleiterin Susi Stangl die BetriebsrätInnen des Bezirks Mödling in die AK-Bezirksstelle (Franz Skribany Gasse 6) zum zweiten „Social Network Cafe“. Mit dabei sind auch VertreterInnen von Institutionen wie ÖGB, AMS, NÖGKK, Arbeitsinspektorat und BFI. Zeit: 9 bis 12 Uhr.

vorstellung

Zweites Social Network Cafe

Nr. 5|September 2013

Service br|news

Nr. 5|September 2013 Je höher die Beteiligung desto stärker die Interessenvertretung

AK-Wahl 2014: Der Countdown läuft

Von 6. bis 19. Mai 2014 ist es wieder soweit: die ArbeitnehmerInnen Niederösterreichs sind aufgerufen, für die nächsten fünf Jahre ihr „Parlament“ mit 110 KammerrätInnen zu wählen. Wo wird gewählt? Die wahlberechtigten ArbeitnehmerInnen können ihre Stimme entweder im Betrieb oder mittels Briefwahl abgeben. BriefwählerInnen werden auch wieder öffentliche Wahllokale für die persönliche Stimmabgabe zur Verfügung stehen. Ende April 2014 werden die genauen Informationen (wann und wo im Betrieb eine Wahlmöglichkeit besteht) sowie die Wahlkarten für die Briefwahl verschickt.

Infos und Service rund um die AK-Wahl: das AKNÖ-Wahlbüro-Team mit Matthias Pregesbauer, Claudia Luckerbauer, Christian Haberle, Thomas Kronister, Christopher Maurer und Robert Zangl (v.l.).

E

s geht aber um mehr als nur um die Wahl der KammerrätInnen und des Präsidenten und deren StellvertreterInnen. So steht auch die Bedeutung der AK als Interessenvertretung der niederösterreichischen ArbeitnehmerInnen auf dem Prüfstand. Deshalb ist eine möglichst große Wahlbeteiligung von immenser Bedeutung. Je mehr Menschen ihre Stimme abgeben, desto stärker kann die Arbeiterkammer die Interessen der ArbeitnehmerInnen in Niederösterreich auch in Zukunft vertreten und in Bereichen wie Arbeits- und Sozialrecht, Konsumentenschutz und vielem mehr einfordern. Wer darf wählen? Wahlberechtigt sind jene ArbeitnehmerInnen, die am 21.

Jänner 2014 (Stichtag) ein aufrechtes Dienstverhältnis in Niederösterreich haben. Dazu zählen auch freie DienstnehmerInnen, da sie ebenso AKMitglieder sind. Lehrlinge, AK-Mitglieder in Karenz sowie im Präsenzoder Zivildienst, geringfügig Beschäftigte und Arbeitsuchende können ebenfalls ihre Stimme abgeben, allerdings müssen sie sich rechtzeitig in die Wählerliste eintragen („sich veranlagen“). Die BetriebsrätInnen spielen hier als Informationsquelle und AnsprechpartnerInnen für die Betroffenen eine besonders große Rolle! Nicht wählen dürfen z. B. Beschäftigte in der Hoheitsverwaltung, leitende Angestellte oder Ärztinnen und Ärzte.

Servicestelle Wahlbüro Für die Organisation der AKWahl wurde ein Wahlbüro eingerichtet. Die Aufgaben des Wahlbüros sind im AKGesetz (AKG) und der AKWahlordnung (AKWO) geregelt. Das Wahlbüro ist dafür verantwortlich, dass die AKWahl reibungslos und den rechtlichen Bestimmungen entsprechend abläuft. Nach Möglichkeit soll die Wahl direkt in den Betrieben abgehalten werden, um den Wählerinnen und Wählern entgegenzukommen. Dabei wird selbstverständlich auf die betrieblichen Abläufe Rücksicht genommen. Das Wahlbüro steht den BetriebsrätInnen für alle Auskünfte und Anliegen unter 01 58883-2014 ab sofort zur Verfügung. Detaillierte Infos zu Fristen gibt es termingerecht in den nächsten Ausgaben der BR-News.

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BR-Kurse in den Bezirksstellen Die Niederöterreichische Arbeiterkammer bietet ab sofort wieder Betriebsratskurse in den Bezirksstellen an. Ausgewählte ExpertInnen referieren dabei über Grundsätzliches und Neues aus dem arbeits- und sozialrechtlichen Bereich ebenso wie über ausgewählte Konsumentenschutz- und Bildungsthemen. Einen Überblick auf das ständig aktualisierte Kursangebot für BetriebsrätInnen inklusive Inhaltsbeschreibung und Anmeldemöglichkeit finden Sie im Web auf noe.arbeiterkammer.at/betriebsrat.

Studieren ohne Matura

Ein international anerkannter akademischer Titel und die Aussicht auf einen beruflichen Aufstieg: Wer die Gelegenheit hat, sollte die Chance nützen. Auch ohne Matura bietet die FH Wiener Neustadt die Möglichkeit, ein Technik- oder Wirtschaftsstudium in Angriff zu nehmen - für Erwerbstätige auch berufsbegleitend! Mitzubringen sind vor allem Engagement und berufliche Praxis, eine abgeschlossene Lehre oder ein erfolgreicher Abschluss einer berufsbildenden mittleren Schule. Vor dem Studienantritt sind teilweise Zusatzprüfungen (Englisch, Mathematik) bzw. eine Studienberechtigungsprüfung zu absolvieren. Für etwaige Qualifizierungskurse für das kommende Semester können sich InteressentInnen jederzeit anmelden! Sämtliche Infos dazu sowie die Anmeldeformulare bietet die Webseite der Fachhochschule Wiener Neustadt (www.fhwn.ac.at) unter der Kategorie „Studieren ohne Matura“.

6 br|news Aus den Betrieben Horn: Modernes Beratungszentrum

Nr. 5|September 2013

NIKI: Die ersten Erfolge des neuen Betriebsrats Zwischenbilanz ein Jahr nach der Gründung: Umdenken in der Belegschaftspolitik, aber bei der Crew-Verpflegung hapert es noch.

An der alten Adresse in der Spitalgasse wurde ein modernes und barrierefreies Service- und Infocenter für die ArbeitnehmerInnen und BetriebsrätInnen im Bezirk geschaffen. Die Arbeiterkammer und der ÖGB arbeiten jetzt wieder gemeinsam unter einem Dach für die ArbeitnehmerInnen im Bezirk. Der zweigeschoßige Neubau umfasst acht Büros und einen teilbaren Mehrzwecksaal für bis zu siebzig Personen. Ein rollstuhlgerechter Zugang, ein Leitsystem für Sehbehinderte und eine Induktionsschleife für Hörschwache ermöglicht auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen einen einfachen Zugang.

Im Mai 2012 wählten die MitarbeiterInnen der NIKI Luftfahrt GmbH und Labour Pool Personalleasing GmbH erstmals einen Betriebsrat. Die beiden Körperschaften wurden nach der Übernahme der Luftlinie durch Air Berlin mit dem Ziel gegründet, die Auslagerung von 90 Prozent der MitarbeiterInnen in die Leiharbeitsfirma zu beenden. „Wie es derzeit aussieht, kann mit Jahresbeginn 2014 dieses Ziel umgesetzt werden“, sagt BR-Vorsitzende Verena Schallgruber. „Alle MitarbeiterInnen sollen dann direkt bei der Airline angestellt sein.“ Andere Vorhaben konnten die Betriebsräte bereits realisieren: So wurde bereits im Sommer 2012 die Uniformregel ge-

Können erste Etappenerfolge verbuchen: NIKI-Betriebsräte Mischa Osterberger und Verena Schallgruber.

lockert. Bei heißem Wetter müssen nicht mehr Kapperl und Blazer getragen werden. Außerdem wurde 2013 ein striktes Senioritätsprinzip für Piloten und Flugbegleiter eingeführt. „Beförderungen und Umschulungen erfolgen bei entsprechender Qualifikation nur noch nach Dauer der Zu-

gehörigkeit zum Unternehmen“, berichtet Schallgruber. Noch keine Lösung gibt es für die Forderung an die Geschäftsführung, das Bordpersonal während der Flüge zu verpflegen. Bislang müssen die Mitglieder der Crew auf Air Berlin-Flügen bis zu 13 Stunden ohne Essen auskommen.

trainingsanzüge für die Besten Die REWE-Auswahl aus dem Industriezentrum Wiener Neudorf holte sich heuer den Titel beim AKNÖ-Hallencup im Betriebsfußball. Als Anerkennung für diese Leistung erhielten die Kicker, vertreten durch Betriebsrat Zeljko Tunic (mit Taferl) und Betriebsratsvorsitzenden Franz Marosits (rechts außen), eine Garnitur Trainingsanzüge, die von Mödlings AKNÖ-Bezirksstellenleiterin Susi Stangl und AKNÖ-Sportchef Nikolas Ambrozy überreicht wurden.

erster Einstieg in die Arbeitswelt Die FerialpraktikantInnen der Firma Flowserve in Brunn/ Gebirge wurden an ihrem ersten Arbeitstag von Betriebsratsvorsitzendem Martin Culver, GPA Jugendsekretärin Angelika Woisetschläger, ProGe Jugendsekretär Mehmet Kabaci und Joachim Weber von der AK begrüßt. Grund für das Treffen: Für die meisten FeriaialpraktikantInnen war es die erste Berührung mit der Arbeitswelt, weshalb sich die VertreterInnen der Interessenvertretungen vorstellten und über deren Leistungen informierten.

Aus den Betrieben br|news

Nr. 5|September 2013

Familienfeste: Regen, Sonne und Palatschinken AKNÖ und ÖGB freuen sich über 1.500 BesucherInnen im Wald- und Industrieviertel

Regen in Sigmundsherberg, Kaiserwetter und Rekordbesuch in Wiener Neustadt. Die Familienfest-Reihe der AKNÖ und des ÖGB NÖ zieht trotz abwechselnder Großwetterlage eine tolle Zwischenbilanz. Mehr als 500 BesucherInnen zählte die Veranstaltung im Waldviertel, doppelt so viele kamen ins Neustädter Stadion. Sport, Spaß, Spiel und die Quizveranstaltungen sorgten in jedem Fall für viel Spannung und Unterhaltung. Als wahrer Hit erwiesen sich übrigens die Palatschinken am Stand der Gewerkschaft vida. Sie gingen bei beiden Veranstaltungen über 2.000 mal über die Theke! Am 20. Oktober steigt im Mostviertel das letzte Familienfest des heurigen Jahres. Austragungsort ist die Messehalle in Wieselburg.

Gmünder Stammgäste beim Waldviertler Familienfest: Eaton-Betriebsrat Werner Müller kam mit zahlreichen KollegInnen samt Nachwuchs nach Sigmundsherberg.

Erfreute zahlreiche Gaumen: Die Palatschinken made by vida.

Triumph-Betriebsrat Günther Schuster (l.) und Moderator Oliver Anibas beim Quiz in Wr. Neustadt.

ÖGJ at the river SIC 24 Hours Fun SPORT MU Herrliches Wetter, tolle Gratis-Sportangebote und coole Musik lockten knapp 1.000 BesucherInnen zur Beach-Party an die Donaulände in Ybbs/Donau. Die Österreichische Gewerkschaftsjugend freute sich als Organisatorin der 24-Stunden-Party über die vielen Besucher und die gleichermaßen ausgelassene wie gemütliche Stimmung.

Die SiegerIn nen des ÖGJBeachvolleyb Bürgermeist allturniers: Da er Anton Sirli s Team der nger, AK-Viz vom Roten-Kr KBA Mödling, epräsident M euz (v.r.n.l.). hier mit arkus Wiese r und Dr. Wer ner Hoffer

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8 br|news Aktuelles

Nr. 5|September 2013

Der br|news Terminkalender

Ausgewählte Veranstaltungstipps für Beruf und Freizeit. Alle AKNÖ-Betriebsratskurse finden Sie auf noe.arbeiterkammer.at/betriebsrat. Weitere Termine auf noe.arbeiterkammer.at/veranstaltungen.

oktober Information

november

24.10.

14.11.

24.10.

13.11.

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8./9.11.

20.10.

4.-7.11.

AKNÖ goes international: Europabetriebsrat im Interessenkonflikt. Firma Haas-Waffelmaschinen, Franz-Haas-Straße 1, 2100 Leobendorf. 10 Uhr. Info: 05 7171-5515.

Preisverleihung

Wissenschaftspreis: Vergabe von 3 Förderpreisen, 1 Sonderpreis und 3 Innovationspreisen. IMC Fachhochschule Krems, 3500 Krems, Am Campus Krems, Trakt G1. 16 Uhr. Info: noe.arbeiterkammer.at

Gesundheit

BR-Seminar: Auswirkungen der Gesundheitsreform in NÖ. Referent: Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp. AKNÖ-Bezirksstelle Gmünd, Weitraer Straße 19. 18.30 Uhr. Info: 05 7171-5450

Familie, Jugend

Herrn/Frau/Firma

Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz: siehe http://noe.arbeiterkammer.at/impressum.htm P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1060 Wien, Aufgabepostamt 1150 Wien. Zulassungsnummer: 02Z032 287M.

BR-Award: Verleihung des ÖGB/ AKNÖ-Preises für BetriebsrätInnen und PersonalvertreterInnen in 4 Kategorien. Böhlerwerk. Infos: Susanne Karner, 0664 5482059

Gesundheit für Sie: Niederösterreichische Frauengesundheitsenquete: „Wohlbefinden in allen Bereichen“. WIFI St. Pölten, Mariazeller Straße 97, 3100 St. Pölten.

Zukunft.Arbeit. Leben. Berufs- und Jugendmesse, VAZ St. Pölten. Infos: 05 7171-1872

Familienfest im Mostviertel: KidsMania, Rundwanderung, QuizShow. 3250 Wieselburg, Messe-Gelände, ab 10 Uhr. Infos: 05 7171-5515

Impressum: Betriebsräteinformation. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich, 1060 Wien, Windmühlgasse 28, Tel.: 01 58883. Verlagsort: 1060 Wien. DVR 0051 438 Redaktion: Pablo Panzenböck. Layout: Claudia Rauch-Gessl. Fo­tos: AKNÖ, Manns­­­ber­ger, Kromus, Scheichel. Co­ver: Kromus Re­dak­tions­­schluss: 16. September 2013

Vollversammlung: Das ArbeitnehmerInnenParlament berät zu aktuellen Themen. Böhlerwerk.