Demografie und Wohnungswirtschaft Bezahlbares Wohnen im Alter
Dr. Joëlle Zimmerli, Zimraum Raum + Gesellschaft, Zürich / IFZ Institut für Finanzdienstleistungen Zug 18. Mai 2017, SVIT Stehlunch, Restaurant zum Grünen Glas, Zürich
Von wem reden wir eigentlich?
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These 1: Im Zusammenhang mit den demografischen Entwicklungen geraten neue Zielgruppen in den Blickwinkel des Wohnungsmarkts.
Ab hier: 18% im Alters‐ /Pflegeheim
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These 1: Im Zusammenhang mit den demografischen Entwicklungen geraten neue Zielgruppen in den Blickwinkel des Wohnungsmarkts.
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Was haben wir untersucht?
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Wie entwickelt sich die Nachfrage nach günstigen Wohnungen?
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Welche Rahmenbedingungen müssen aus Sicht der Wohnungswirtschaft für preisgünstigen Wohnungsbau gegeben sein?
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Wie gelingen gemischt genutzte Entwicklungen?
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Welche Ansätze unterstützen ältere Personen auf der Suche nach bezahlbaren Wohnungen?
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Welche niederschwelligen Dienstleistungsangebote können das Wohnen zuhause vereinfachen?
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Wen haben wir befragt?
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Wie entwickelt sich die Nachfrage nach sehr günstigen Wohnungen?
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These 2: Obwohl ein substanzieller Anteil der von Altersarmut Betroffenen in den nächsten zehn Jahren mit der Vorkriegsgeneration stirbt, bleibt die Versorgung älterer Personen mit sehr günstigen Wohnungen eine Herausforderung für den Wohnungsmarkt.
Winterthur Grundtarif < CHF 36'0000
Winterthur Verheiratet < CHF 36'0000 3000
60%
2500
50%
2000
40%
3000
60%
2500
50%
2000
40%
30%
1500
30%
1500
20%
1000
20%
1000
10%
500
10%
500
0%
0 2008
2013
66-80 (n) 66-80 (%)
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2018
2023
>80 (n) >80 (%)
0%
0 2008
2013
66-80 (n) 66-80 (%)
2018
2023
>80 (n) >80 (%)
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Denn: Das Angebot an Wohnungen unter 1000 Franken verschwindet an gut erschlossenen Lagen.
Stadt Winterthur 4,000
Anzahl Mietinserate
3,500 3,000 2,500 2,000 1,500 1,000 500 0
2004 < CHF 1000
2005
2006
CHF 1000-1500
2007
2008
CHF 1500-2000
2009
2010
CHF 2000-2500
2011
2012
CHF 2500-3500
2013
2014
>CHF 3500 Daten: Meta‐Sys, Adscan
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Und entscheidend ist die Zahl der Wohnungssuchenden insgesamt!
Annahme zur Wohnungssuche: • Über 64‐Jährige: ca. 4‐6% Umzugsmobilität, tendenziell Erhöhung Umzugsmobilität im Vergleich: • 50‐ bis 64‐Jährigen: 11% • 35‐ bis 49‐Jährigen: 24%
Umzüge 100+ Jahre 95 Jahre 90 Jahre 85 Jahre
4‐6%
80 Jahre 75 Jahre 70 Jahre 65 Jahre 60 Jahre 55 Jahre
11%
50 Jahre 45 Jahre 40 Jahre 35 Jahre 30 Jahre
24%
25 Jahre 20 Jahre 15 Jahre 10 Jahre 5 Jahre 0 Jahre 0
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500
1000
1500
2000
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Wie positionieren sich Eigentümer und Liegenschaftsverwaltungen gegenüber Wohnungssuchenden mit wenig Budget?
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These 3: Die Bereitschaft für eine optimalere Verteilung günstiger Wohnungen ist auf Management‐Ebene grundsätzlich da, aber...
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... das Nadelöhr sind die (jungen) Bewirtschafter. Eine Fallstudie dazu wäre interessant!
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Welche niederschwelligen Dienstleistungsangebote können das Wohnen zuhause möglichst lange vereinfachen?
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Eigentümer und Verwaltungen befürchten den Kompetenzverlust bei alten Mieterinnen und Mietern. Junge Pensionierte sind stabil, wohlhabend und engagiert. Ältere sind unterstützungs‐ und ruhebedürftig und einsam Vorbehalte als künftige Mieterinnen und Mieter
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These 4: Es sind weniger Wohn‐Dienstleistungen, die gefragt sind, als kompetente Ansprechpersonen für alltägliche Probleme...
Buchungen Wohnungsreinigung
84%
Fensterreinigung
6%
Troubleshooter
6%
Ferienservice
4%
Daten: Wincasa
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Ansatz: Beteiligung an «Vermittlungsdiensten» im Quartier oder Areal
Gemeinnützig: Vicino Luzern (alle Generationen im Quartier)
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Kommerziell: Pilot Living Services, CS (Fokus Betreuung und Unterstützung)
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Beim Management zeichnet sich keine Präferenz bestimmter Modelle ab...
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Auch die Vorstellungen zu Finanzierungsmodellen sind noch sehr unterschiedlich.
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...ebenso erhöhen einfache Sicherheitssysteme die Wohnkompetenz alter Menschen.
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Wo stehen die Akteure?
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Liegenschaftsverwaltungen hinken vor allem hinterher, wenn sie fremde Immobilien betreuen.
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Was sind die grossen Herausforderungen?
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Günstige Wohnungen sind ein strukturelles Problem des Wohnungsmarkts sowie eine Vermietungsfrage Günstige Wohnungen (nach Stückpreis) lassen sich auch mit soliden qm2‐Preisen realisieren, am besten integriert in den Wohnungsmix Vermietungsziele sind eine wichtige Grundlage für die Vergabe von Wohnungen, dazu ist die Bereitschaft der Eigentümer notwendig Mitziehen müssen allerdings die Bewirtschafter, welche tatsächlich über die Wohnungsvergabe entscheiden.
•
Niederschwellige Angebote erhöhen die Wohnkompetenz alter Mieterinnen und Mieter und bieten Eigentümern und Liegenschaftsverwaltungen mehr Sicherheit. Sie brauchen allerdings die Nachfrage aus dem Quartier, damit sie finanzierbar werden. neue Modelle mit gemischten Trägerschaften sind gefragt
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Unsere Studienpartner
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Weitere Informationen: Bestellung mit E‐Mail an
[email protected] (CHF 90.‐) oder im Buchhandel
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