Das Wunderbarste aller Wunder Posted By Antimodernist On 20. Dezember 2014 @ 18:00 In Geistliches Leben Jedes Jahr zur Adventszeit stolpere ich wieder €ber den Text des hl. Thomas von Aquin aus seiner „Summe wider die Heiden“, wo er schreibt: „Das Geheimnis der Menschwerdung •bersteigt von allen g‚ttlichen Werken am meisten die Vernunft. Nichts Wunderbareres kann man sich als Gottestat ausdenken, als daƒ der wahre Gott, Gottes Sohn, wahrer Mensch w•rde. Und weil dies Geheimnis unter allen das wunderbarste ist, so folgt, daƒ alle anderen Wundertaten auf den Glauben an dieses Wunderbarste hingeordnet seien.“ Wenn man diesen Text aufmerksam liest und versucht zu verstehen, was da so ruhig und unauffƒllig formuliert ausgesagt ist, so beginnt man doch sehr daran zu zweifeln, ob wir diese gro„e Wahrheit entsprechend w€rdigen und dem Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes, welches das wunderbarste ist, so da„ alle anderen Wundertaten auf den Glauben an dieses Wunderbarste hingeordnet sind, den rechten Platz in unserem Glauben einzurƒumen bereit sind. Das Weihnachtsfest ist jedes Jahr erneut ein Pr€fstein f€r diesen unseren Glauben an die Menschwerdung, da„ der wahre Gott, Gottes Sohn, wahrer Mensch wurde. Wom…glich haben wir uns aber schon so sehr an dieses wunderbarste aller Wunder gew…hnt, da„ es uns gar nicht mehr so geheimnisvoll erscheint und uns die Worte des hl. Thomas sogar wie eine fromme †bertreibung vorkommen. Wir m€ssen uns doch zumindest fragen lassen, wie wir an dies wunderbarste aller Wunder glauben k…nnen, ohne da„ sich durch diesen Glauben in unserem eigenen Leben etwas ƒndert, ohne da„ wir auch nur anfangen, neu €ber unser Menschenleben nachzudenken und ohne da„ wir uns ernsthaft bem€hen, gleich Ihm ein „g…ttliches“ Leben, d.i. ein Leben vollkommen geformt aus der Gnade zu beginnen? Wie oft haben wir schon Weihnachten gefeiert, ohne die Gnade sp€rbar in uns zu mehren? Leider sind wir Menschen nur recht selten wirklich konsequent, und diese Feststellung gilt in ganz besonderem Ma„e f€r den modernen Menschen. F€r diesen modernen Menschen bedeutet der Glaube durchaus keine von Gott geschenkte, allein wahre und darum f€r alle Zeit festgef€gte Lebensform mehr, eine Lebensform, die von Gott als Me„latte an unser Menschenleben angelegt wird und gemƒ„ der wir einst gerichtet werden. Nein, der Glaube ist f€r den modernen Menschen nicht viel mehr als ein Spiel, f€r das jeder selber seine Spielregeln erfinden kann – und der Gott dieses Spieles kann sodann noch froh dar€ber sein, da„ wir modernen Menschen uns soweit herablassen, €berhaupt noch mit ihm zu spielen. Wie k€mmerlich ist solch ein selbstgemachter Glaube gegen€ber dem wahren, gottgeschenkten katholischen Glauben und ein solch selbstgemachter Gott gegen€ber dem wahren Gott der Offenbarung! Da die Gnade jedes Weihnachtsfestes wesentlich davon abhƒngt, ob wir dieses Fest auch im Glauben recht erfa„t und dementsprechend unser Herz vorbereitet haben, wollen wir uns €ber das Weihnachtsgeheimnis im Voraus einige Gedanken machen, Gedanken, die uns wom…glich stille werden und sogar noch ein wenig staunen lassen €ber das wunderbarste aller g…ttlichen Wunder.

1. Der Zauber der hl. Weihnacht Weihnachten scheint zunƒchst, oberflƒchlich betrachtet, ein recht einfaches Fest zu sein, spricht es doch wie kein anderes Fest des Kirchenjahres unser Gem€t an. Man mu„ sich nur der Weihnachtsstimmung €berlassen, so wƒhnen viele, dann wird es wie von selbst Weihnachten. Solches Denken ist jedoch in vielerlei Hinsicht falsch, weshalb es zu keiner Zeit des Jahres so viele Familiendramen gibt wie an Weihnachten, wird doch diese naive Erwartung nur allzu

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leicht und allzu schnell bitter enttƒuscht. Wie feiert man also richtig Weihnachten? Wie begegnet man dem Zauber der hl. Weihnacht wirklich? Von einer Ordensfrau wird uns folgendes Verhalten wƒhrend der Weihnachtszeit berichtet: „Am hohen Christfest wurde sie Kind mit dem neugeborenen Gotteskinde. Menschliche Gr‚ƒe und Weisheit verschwinden vor ihm. Z…rtlichst umfing und k•ƒte sie das Kindlein in der Krippe. Wahrscheinlich gab es dabei kleine Ungl•cksf…lle, denn bei Beginn des Advents 1862 sagte sie einer Ordensschwester: ‚Letztes Jahr hat man mir verboten, dem Jesulein in der Kapelle die F•ƒe zu k•ssen, damit ich es nicht besch…dige; das war grausam. Jetzt ist es mir einerlei; ich habe selber eins und kann es k•ssen, so viel ich will.‘ Am hl. Abend also brachte man ihr ein w…chsernes Jesuskind, das sie bis Maria Lichtmeƒ im Zimmer behielt. Strahlend vor Freude liebkoste sie das Kindlein, nahm es zum Gebet auf die Knie, dr•ckte es ans Herz, hielt mit ihm trauliche Zwiesprache; es war ihr Schatz, ihr Alles.“ Kommt uns dieses Verhalten der Ordensschwester nicht ein wenig €bertrieben vor? Ja, sind wir nicht sogar geneigt, es als allzu sentimental abzutun und deswegen sogar zur€ckzuweisen? In unserer durch die Charismatiker geistig so verdorbenen und verworrenen Zeit w€rde man es wohl jedenfalls kaum wagen, jemand ein solches Verhalten zu empfehlen. Wie €berrascht ist man darum, sobald man erfƒhrt, die Ordensschwester, von der solches berichtet wird, war die hl. Magdalena Sophie Barat. Diese ƒu„erst tatkrƒftige Frau, deren Ordensgemeinschaft am Ende ihres Lebens 3500 Ordensfrauen in 85 Kl…stern zƒhlte, kann man nun beileibe keiner sentimentalen Fr…mmigkeit zeihen, sondern man mu„ ganz im Gegenteil ihre gro„e N€chternheit und ihren au„erordentlichen Sachverstand bewundern. Wie ist also so ein auffƒlliges Verhalten zu erklƒren? Nun, die Heilige bewahrte im †berma„ einer kaum vorstellbaren Arbeitslast eine wunderbar zƒrtliche Verehrung ihres menschgewordenen Gottes, weil ihr Glaube ganz tief und vollkommen echt und gnadenhaft lebendig war. In ihrer Lebensbeschreibung hei„t es weiter: „Immerhin zeigte sie eine Vorliebe f•r das Geheimnis der Menschwerdung, das Geheimnis der Erniedrigung des g‚ttlichen Wortes. Best…ndig kam sie darauf zur•ck, fand nie genug Ausdr•cke, um zu sagen, was der Gedanke an den im Schoƒ Mariens verborgenen Gottessohn ihr einfl‚ƒe. Der Text des hl. Paulus: ‚Er hat sich selbst erniedrigt‘ (Phil 2,8); der des hl. Johannes: ‚Das Wort ist Fleisch geworden‘ (Joh 1,14) wirkten auf sie wie ein lebendiger Quell, der ihr stets neues Sehnen nach Verdem•tigung zutrug. Bei Beginn des Advents gewahrte man an der Heiligen eine tiefe Sammlung. Mit den Tagen der heiligen Vorbereitung schien ihr Eifer zu wachsen. Am k‚stlichen Kern der feierlichen Antiphonen, die w…hrend der Woche vor Weihnachten bei der Vesper gesungen werden, n…hrte und labte sie ihre Andacht.“ F€r die hl. Magdalena Sophie Barat war das Geheimnis der Erniedrigung des g…ttlichen Wortes …wie ein lebendiger Quell, aus dem sie tiefe Erkenntnisse €ber die wunderbare Erl…serliebe Gottes sch…pfte und zudem ein stets neues Sehnen nach Verdem€tigung. Die heilige Gr€nderin beginnt im Glauben, die Wirklichkeit des Wunders aller Wunder immer tiefer zu erfassen und wird von der Erniedrigung des Sohnes Gottes, „der, in Gottes Gestalt seiend, das Gott-gleich-Sein nicht f•r einen Raub gehalten hat, sondern sich ent…uƒerte, Knechtsgestalt annahm und den Menschen gleich wurde“ (Phil 2,6f), pers…nlich zutiefst ergriffen. Sie erkennt, wie diese Erniedrigung des Sohnes Gottes die Liebe seiner Gesch…pfe herausfordert. Wie sollte die hl. Magdalena Sophie Barat auf diese sich f€r uns derart entƒu„ernde Liebe anders antworten als mit dem bestƒndigen Bem€hen, Gott wiederzulieben aus ganzem Herzen, mit dem ganzen Gem€te und allen Krƒften der eigenen Seele? Offenbar sah ihr Herz, was andere aufgrund ihrer Herzenskƒlte und –hƒrte nicht sehen konnten. Vor dem Wunder der hl. Weihnacht wurde sie selbst wieder ganz Kind, sie erfa„te nƒmlich vollkommen, was dieses g…ttliche Kind einmal

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lehren wird: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen“ (Matth 18,3). Darum konnte sie vor dem g…ttlichen Kind begeistert ausrufen und klagen: „O, wer da erkennen m‚chte, wie bezaubernd, wie liebensw•rdig Jesus in den Armen seiner Mutter ist! Wie sein kleines Herz schon f•r uns brennt! Wer w•rde ihn nicht lieben? Wer seinem Zauber widerstehen? Ach nein! Man kennt ihn nicht. Darum sind die Menschen so gleichg•ltig f•r einen so g•tigen Gott. Wie groƒ ist der Herr und wie w•rdig allen Preises, wie klein ist der Herr und wie liebenswert! Tragen Sie, mein Kind, also zu seiner Kenntnis bei, und bald wird man ihn liebgewinnen. Bringen Sie ihn besonders jenen albernen Fr‚mmlerinnen zur Kenntnis, die sein g‚ttliches Erbarmen einschr…nken m‚chten.“ Mit den albernen Fr…mmlerinnen sind wahrscheinlich jansenistisch angehauchte Pietistinnen gemeint, die sich einbildeten, Gottes Herz sei genauso eng und eisig wie ihr eigenes. Man kennt Ihn nicht, darum liebt man Ihn auch nicht! War dies nicht ebenfalls die Klage des hl. Franz von Assisi, des Erfinders unserer Weihnachtskrippen und Krippenspiele? Auch dieser war vom Feuer der g…ttlichen Liebe verwundet worden, dieser Liebe, die uns sichtbar erschienen ist in einem kleinen Kind. Wie uns der bekannte Biograph des Heiligen, Thomas von Celano (1190 – 1260), in seiner ersten Lebensbeschreibung schildert (ˆ 84-86), lie„ der hl. Franziskus mitten im Wald auf dem Gipfel des Berges in Greccio eine lebendige Krippe errichten: “Etwa vierzehn Tage vor dem Fest der Geburt des HERRN sprach Franziskus: ‚Ich m‚chte das Ged…chtnis an jenes Kind begehen, das in Bethlehem geboren wurde – und ich m‚chte die bittere Not, die es schon als Kleinkind zu erleiden hatte, wie es in eine Krippe gelegt, an der Ochs und Esel standen, und wie es auf Heu gebettet wurde, so greifbar wie m‚glich mit leiblichen Augen schauen…‘” Der hl. Franziskus war noch nicht lange aus dem Heiligen Land zur€ckgekehrt und hatte sicher noch eine lebendige Erinnerung an die Geburtsgrotte in Bethlehem in seinem Gem€t bewahrt. Als er eines Tages von Rieti aus in das n…rdlich angrenzende Bergland hinaufstieg, erblickte er hoch oben einen kleinen Ort namens Greccio. Dort angelangt, sah er vor sich eine hohe Felswand, unter der sich eine stattliche H…hle befand. Bei diesem Anblick kam ihm spontan eine Idee: Man k…nnte doch hier den Stall von Bethlehem m…glichst getreu nachbauen, und somit allen Bewohnern der ganzen Gegend die M…glichkeit geben, sich davor zu versammeln und die Geburt des Gottessohnes w€rdig zu feiern. Als er dieses so bei sich €berlegte, kam ein Mann namens Johannes auf ihn zu, um ihn ehrfurchtsvoll – Franziskus wurde damals bereits €berall wie ein Heiliger verehrt – zum Mittagessen einzuladen. Gerne nahm dieser die Einladung an und benutzte sogleich die Gelegenheit, seinen Gastgeber zu bitten, ihm bei der Verwirklichung seines Vorhabens zu helfen: „Johannes, ich will hier in Greccio mit euch das Weihnachtsfest auf eine Weise feiern, wie man es vorher noch nicht erlebt hat. Ich m‚chte hier in der H‚hle bei dem hohen Felsen eine Krippe errichten, in die wir eine Puppe legen wollen, Leute aus dem Dorf sollen Maria, Joseph, die Hirten, die K‚nige, aber auch die musizierenden Engel darstellen. Schlieƒlich d•rfen auch Ochs und Esel nicht fehlen, um die Armseligkeit der Behausung des Jesusknaben zu veranschaulichen. ‹ber der Krippe wollen wir ein Hochamt feiern sowie aus dem Evangelium und aus den Psalmen lesen.“ In der Grotte von Greccio stand neben der Futterkrippe auch ein Altar, auf dem man die Christmette feierte. Wƒhrend der hl. Messe nahm Franziskus das Kind, das in der Futterkrippe auf dem Heu lag, in seine Arme. Durch den feurigen Glauben des hl. Franziskus schien es zum Leben zu erwachen und in den Herzen der Anwesenden wiedergeboren zu werden. – Es erschien allen in dieser Nacht so, als befƒnden sie sich in der Geburtsgrotte von Bethlehem inmitten der Hirten. Thomas von Celano berichtet noch von einem erstaunlichen Vorfall, der Das Wunderbarste aller Wunder

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sich wƒhrend des Geschehens ereignet haben soll. Ein frommer Mann habe eine wunderbare Vision gehabt. „Er sah n…mlich in der Krippe ein lebloses Kn…blein liegen; zu diesem beugte sich der Heilige nieder und erweckte das Kind wie aus tiefem Schlaf.“ Dem f€gt der Chronist deutend hinzu: „Gar nicht unzutreffend ist dieses Gesicht; denn der Jesusknabe war in den Herzen vieler vergessen. Da wurde er in ihnen durch seinen heiligen Diener Franziskus wieder erweckt.“ Wie wir sehen, wurde der hl. Franziskus mit derselben Ergriffenheit vom wunderbarsten aller Wunder erfa„t wie die hl. Magdalena Sophie Barat. Ist es nicht dieselbe Verwundung der Liebe durch den menschgewordenen Sohn Gottes, der als kleines Kind ganz arm im Stall von Bethlehem geboren werden wollte, welche beide Heilige entflammt? Wie k…nnte es auch anders sein, die Heiligen sind hierin alle eins, eint sie doch der hl. Glaube, die christliche Hoffnung und die g…ttliche Liebe. Wie aber schaut es in unseren Herzen aus? Ist das Jesuskind vielleicht auch bei uns in Vergessenheit geraten? Dann sollten wir jetzt im Advent schnell beginnen, es wieder zu neuem Leben zu erwecken. Kehren wir nach diesen Gedanken €ber die Weihnacht des hl. Franziskus nochmals kurz zur€ck zur hl. Magdalena Sophie Barat, denn die Verehrung des g…ttlichen Kindes zeigte bei ihr ganz erstaunliche Tugendfr€chte. An eine Ordensschwester schreibt sie etwa: „In der Wiege des g‚ttlichen Kindes habe ich meine W•nsche f•r Ihre Ordensfamilie niedergelegt. Jeden Morgen bitte ich das anbetungsw•rdige, so groƒe und zugleich so kleine Herz, uns allen daf•r Verst…ndnis zu geben, daƒ die wahre Gr‚ƒe in der Niedrigkeit, in Dem•tigung und Leiden liegt. Dann erst k‚nnen wir uns ihm n…hern, der uns das Geheimnis des wahren Gl•ckes verr…t. Lehrt er uns doch, wie kostbar die Abkehr vom Gesch‚pflichen ist, weil sie uns den Besitz des Sch‚pfers erschlieƒt. Der Heiland kam, um diese Gegenpole zu verbinden, und man begreift, daƒ Gott das Nichts erw…hlte, um daraus seine Welt zu schaffen.“ Welch erhabene Lehre! Der Sohn Gottes kommt in unsere Welt, um uns Sein g…ttliches Leben zu lehren und zu schenken. Daf€r ist aber die Abkehr vom Gesch…pflichen notwendig, weil sie uns den Besitz des Sch…pfers erschlie„t. Erst wenn wir unser eigenes Nichts erkennen und uns als S€nder bekennen, kann Er daraus Seine neue Welt der Gnade schaffen. Die hl. Magdalena Sophie Barat lehrte dies nicht nur, sie lebte es auch ihren Mitschwestern vor: „In der Weihnachtszeit erforschte sich die Heilige gern •ber die ‹bung der kl‚sterlichen Armut und schaffte aus ihrer Umgebung alles Entbehrliche fort. – 1844 lag sie krank zu Aix in der Provence. Sie verlangte eine ganz enge Zelle und duldete beim Speisen nur das …lteste Geschirr. Es war eben Dezember, und dem Herzen nach lebte sie ganz in Nazareth, wo alles Lossch…lung predigt, wo der Eigenliebe, dem Hochmut und kleinen menschlichen Anh…nglichkeiten der Abschied gegeben wird. Sie wiederholte: ‚Mir ist es unverst…ndlich, daƒ beim Anblick der Krippe eine Ordensfrau sich mit Nichtigkeiten, mit kleinlichen Anspr•chen der Eigenliebe abgeben kann. Gott, die ewige Weisheit, das Wort des himmlischen Vaters, verurteilt sich zum Schweigen und unterbricht dieses nur durch kindliches Klagen; Gott unterwirft sich zwei Gesch‚pfen, die allerdings vollkommen, aber doch seine Gesch‚pfe sind … o, wie muƒ der Hochmut hier zunichte werden!‘“ Und einer Ordensfrau schrieb sie: „Vom g‚ttlichen Kinde werde ich f•r Sie v‚llige Ent…uƒerung alles Gesch‚pflichen erflehen. Jesus allein geb•hrt Ehre und Ruhm, uns M•he und Dem•tigung. N…rrisch und blind sind wir, wenn die Krippe uns nicht diese Auffassung, dieses Leben beibringt; dann sollten wir in die Welt zur•ckkehren, wo die Narren nach ihrem Geschmack leben k‚nnen.“

2. Die Wahrheit €ber das Kind in der Krippe Wie viele Menschen sind heutzutage geistig erblindet? Wie viele sind durch ihre Gottlosigkeit nƒrrisch geworden? Wir leben zweifelsohne in der Zeit des gro„en Abfalls vom christlichen Das Wunderbarste aller Wunder

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Glauben. Die christlichen Wahrheiten haben in unserer Gesellschaft inzwischen vollkommen ihre prƒgende Bedeutung verloren. Das Neuheidentum hat die Institutionen bis in die Spitzen hinein erobert und alles entheiligt. Im alltƒglichen Leben der allermeisten Menschen kommt Gott nicht mehr vor, kein einziger Gedanke findet mehr den Weg zu Ihm. Was bedeutet da das hl. Weihnachtsfest noch f€r diese Menschen? Wobei man hier nicht einmal nur an die Weltmenschen denken mu„, gilt dasselbe doch genauso von den sog. Taufscheinkatholiken – und sind das inzwischen nicht fast schon alle? Doch werden wir noch etwas pers…nlicher: Was bedeutet uns Weihnachten? Was bedeutet die Menschwerdung des Sohnes Gottes f€r mich? Ist Weihnachten f€r mich wom…glich nur noch ein sentimental wohliges Gef€hl – mit ein wenig Glauben kaschiert? Versuchen wir einmal, dem Weihnachtsfest theologisch auf den Grund zu gehen. Das Evangelium der dritten Weihnachtsmesse, gefeiert am Tage, mit der Stationskirche in Gro„ St. Marien, ist der Anfang des Hl. Evangeliums nach Johannes. Der „Adler“ unter den Evangelisten blickt aus erhabener, g…ttlicher Distanz herab auf das Geschehen in unserer Menschenwelt. Aus g…ttlicher H…he fixiert er jenen Ort in unserer Welt, an dem sich das Wunder Gottes vollzieht: die Menschwerdung des WORTES GOTTES. Dieses wunderbarste aller Wunder erklƒrt uns Johannes, der Theologe, der Gottesgelehrte, in unnachahmlich sch…nen, einfachen, tiefen Worten. Satz f€r Satz nƒhert er sich jenem Wunder der Heiligen Nacht, um es sodann in jenem einem Satz auszuworten: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Wir wollen uns anhand einer Frage des hl. Thomas von Aquin, die er in seiner Summe der Theologie (III. Teil, 3. Frage, 8. Artikel) stellt, dem hl. Weihnachtsevangelium nach Johannes nƒhern. Thomas fragt: Entspricht die Menschwerdung mehr dem Sohne als dem Vater und dem Hl. Geist? Es geht also darum abzuwƒgen, warum die zweite g…ttliche Person Mensch wurde und nicht etwa die erste oder dritte? Welche Gr€nde lassen sich daf€r anf€hren? Wobei der hl. Thomas in diesem Zusammenhang nur von Angemessenheitsgr€nden spricht, denn im letzten bleibt der g…ttliche Ratschlu„ auch nach seiner Offenbarung ein Geheimnis. Der hl. Thomas erklƒrt nun erstens: „Die Menschwerdung des Sohnes war im h‚chsten Maƒe sinnvoll. Man betrachte zun…chst die Vereinigung selbst. Es ist sinnvoll, …hnliche Dinge miteinander zu verkn•pfen. Nun bemerken wir, daƒ die Person des Sohnes, das WORT Gottes, in bestimmter Hinsicht in einem Œhnlichkeitsverh…ltnis zur gesamten Sch‚pfung steht. Denn das ‚Wort‘ des K•nstlers, sein Gedanke, ist das Vorbild dessen, was er schafft; mithin ist Gottes ‚WORT‘, Seine ewige Idee das [bestimmende] Urbild der ganzen Sch‚pfung. Je nach ihrem Anteil an diesem Urbild sind die Gesch‚pfe unbeschadet ihrer Wandelbarkeit in besondere Arten eingeordnet. Dementsprechend war es sinnvoll, die Gesch‚pfe nicht durch bloƒe Anteilnahme am WORTE, sondern durch die Vereinigung mit Ihm in der Person in ihrer Ordnung wiederherzustellen, um sie ihrer ewigen, wandellosen Vollendung zuzuf•hren. Denn auch der K•nstler stellt ein zerbrochenes Kunstwerk nach derselben Idee wieder her, nach der er es schuf.“ Dem Menschengeschlecht ist sein eigenes Urbild durch die S€nde verloren gegangen, das g…ttliche Kunstwerk ist schuldhafterweise zerbrochen. Der moderne Mensch ist kaum noch fƒhig, die Tragik dieses Geschehens zu ermessen und sie als geoffenbarte Wahrheit ernst zu nehmen. Wir dagegen wissen aus der Offenbarung: durch die Erbs€nde ist nicht so sehr das nat€rliche Urbild zerst…rt worden, wenn auch die Natur des Menschen durch die S€nde gro„en Schaden erlitt, sondern vor allem das inwendige, gnadenhafte, ihn Gott verƒhnlichende Urbild seiner Seele wurde durch den Verlust der heiligmachenden Gnade zerst…rt. Durch die Erl…sung soll dieses zerst…rte inwendige Urbild in wunderbarer Weise wiederhergestellt werden. Wie k…nnte aber diese Wiederherstellung angemessener und besser geschehen, als durch die Das Wunderbarste aller Wunder

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Menschwerdung des ewigen Wortes, jenes Wortes, von dem der hl. Johannes schreibt: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ In diesem SatzDreiklang erklƒrt uns der hl. Evangelist, da„ im Geheimnis Gottes im Anfang ewig ein Wort war, nƒmlich der ewige Sohn des Vaters. Dieses „WORT“, Seine ewige Idee ist das [bestimmende] Urbild der ganzen Sch‚pfung. Oder wie der hl. Evangelist Johannes in seinem Prolog sich ausdr€ckt: „Durch das Wort ist alles geworden; und nichts, was geworden, ward ohne das Wort.“ Das ganze Universum, dieses g…ttliche Wort, das sich in Raum und Zeit ausdehnt, ist ein Echo jenes unerschaffenen Wortes, das im Anfang bei Gott war. Die ganze sichtbare und unsichtbare Welt ist Gottes Geheimnis, das ER im „Hymnus der sechs Tage“, wie Augustinus es nennt, ausgesprochen hat. Dabei ist die Erschaffung des Menschen der alles zusammenfassende Schlu„stein der ganzen Sch…pfungswirklichkeit. Wenn nun dieses g…ttliche WORT, in dem alles gesch…pfliche Sein, also auch der begnadete Mensch, geworden ist, selbst wahrer Mensch wird, dann ist in IHM die menschliche Natur wiedervereinigt mit der g…ttlichen Natur, d.h. in IHM wird sie in ihrer urspr€nglichen Reinheit und Heiligkeit wiederhergestellt, ja sie wird in IHM sogar noch wunderbarer erneuert, als sie vor der Erbs€nde war, wie wir in jeder hl. Messe bei der Vermischung von Wein und Wasser beten. Wenn wir also in der hl. Nacht vor der Krippe knien und das g…ttliche Kind betrachten, dann sollen wir in diesem g…ttlichen Kind unser eigenes gnadenhaftes Urbild wiederentdecken, um dieses sodann im durch die Liebe geformten Glauben an IHN wiederherzustellen. Deshalb schreibt der hl. Paulus im zweiten Korintherbrief: „Wer in Christus ist, ist eine neue Sch‚pfung. Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2 Kor 5,17). Dieser Gedanke wird vom hl. Thomas noch ausgefaltet: „‹berdies liegt in der Menschwerdung eine eigent•mlich sinnvolle Beziehung zur menschlichen Natur. Denn das ‚WORT‘, in dem der Vater Seine ewige Weisheit ausspricht, ist die Quelle, von der alle Weisheit des Menschen ausstr‚mt. Als geistiges Wesen findet der Mensch in der Weisheit seine eigentliche Vollendung, und deshalb wird er in dem Maƒe in der Weisheit fortschreiten, als er am WORTE Gottes Anteil hat.“ Die Erbs€nde beeintrƒchtigt sowohl die Erkenntnisfƒhigkeit des Menschen als auch seinen Willen. Der erbs€ndliche Mensch ist darum in der stƒndigen Gefahr, die sichtbare, materielle Welt absolut zu setzen. Sein geistiges Auge ist erblindet. Wobei dem heutigen Menschen nicht nur das Reich des Geistes vollkommen fremd geworden ist, sondern noch viel mehr das Reich der Gnade. Wie soll dieser heillose Zustand wieder geheilt werden? Der hl. Evangelist Johannes schreibt: „In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“ Wir werden durch das „WORT“, in dem der Vater Seine ewige Weisheit ausspricht, erleuchtet und finden in IHM das Leben der Gnade wieder. ER ist die Quelle, von der alle Weisheit des Menschen ausstr…mt. Man kann es kaum fassen, in der Heiligen Nacht wird dieses Wort allen sichtbar, oder soll man sagen h…rbar – und damit jedem von uns leicht zugƒnglich. In IHM wird uns die ganze Wirklichkeit, sichtbare und unsichtbare, Erde und Himmel unmittelbar zu Gesicht gebracht, ja in IHM, auf Seinem Antlitz, leuchtet uns die g…ttliche Unendlichkeit entgegen. Wenn wir nur recht hinschauen, f€hrt uns der Glaube an das in der Krippe sich offenbarende WORT unmittelbar hinein in das unergr€ndliche Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, wie wir beim Evangelisten Johannes lesen: „Philippus sagte zu ihm: ‚Herr, zeige uns den Vater! Das gen•gt uns.‘ Jesus erwiderte ihm: ‚Solange schon bin ich bei euch, und du kennst mich noch nicht, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du nur sagen: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daƒ ich im Vater bin und der Vater in mir ist?‘“ (Joh 14,8ff). Eigentlich sollte es uns unheimlich werden, ja wir sollten zutiefst erschrecken, wenn wir dem g…ttlichen Kind in die Augen schauen! Als zweiten Angemessenheitsgrund f€r die Menschwerdung der zweiten g…ttlichen Person f€hrt der hl. Thomas folgendes an: „Ein weiterer Grund f•r die Angemessenheit der Das Wunderbarste aller Wunder

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Menschwerdung des Sohnes l…ƒt sich aus dem Zweck der Vereinigung herleiten. Durch sie sollte die Vorherbestimmung derer erf•llt werden, die f•r das himmlische Erbe ausersehen sind. Nur die S‚hne haben einen Anspruch darauf, nach dem Wort des hl. Paulus: ‚Wenn S‚hne, dann auch Erben‘ (R‚m 8,17). Darum war es angemessen, daƒ die Menschen durch den, der [Gottes] Sohn von Natur ist, an der Œhnlichkeit dieser Seiner Sohnschaft durch Annahme an Kindes Statt Anteil erhielten. ‚Denn die Er vorher erkannt, hat Er auch vorherbestimmt, dem Bilde Seines Sohnes gleichf‚rmig zu werden‘ (R‚m 8,29).“ Aus Kindern des Zornes sollen durch den g…ttlichen Erl…ser wieder Kinder Gottes werden, S…hne und Erben. Der Sohn Gottes steigt deswegen – wegen uns Menschen und unserem Heil, wie wir im Credo der hl. Messe beten – vom Himmel hernieder und nimmt unsere menschliche Natur an, denn nur als Gott-Mensch ist er ewiger Hoherpriester und Erl…ser des Menschengeschlechtes. Wahrer Mensch geworden, lƒ„t ER auch uns an der ‰hnlichkeit Seiner Sohnschaft teilnehmen, indem er uns in der Erl…sungsgnade erneut an Kindes statt annimmt. Wƒhrend ER von Natur aus der Sohn Gottes ist, sollen wir durch gnadenhafte Adoption Kinder Gottes werden. Damit dieses Wunder der Gnade in unserer Seele Wirklichkeit werden kann, m€ssen wir IHN jedoch im Glauben aufnehmen, wie es wiederum im Evangelium der dritten Weihnachtsmesse hei„t: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches und nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ Lassen wir uns nun vom hl. Thomas gedanklich nochmals einen Schritt weiterf€hren in unserem Wissen €ber den tieferen Sinn der hl. Weihnacht: „Der dritte Grund f•r diese Angemessenheit liegt in der S•nde unseres Stammvaters, der durch die Menschwerdung Heilung wird. Denn der erste Mensch hat ges•ndigt, weil er nach Erkenntnis verlangte. Das geht aus den Worten der Schlange hervor, die ihm Erkenntnis des Guten und B‚sen versprach (Gen 3,5). Darum sollte das ‚WORT‘, die wahre Weisheit, den Menschen zu Gott zur•ckf•hren, der durch ungeordnetes Verlangen nach Wissen von Gott abgefallen war.“ Durch die S€nde wird die Erkenntnisfƒhigkeit des Menschen nicht nur getr€bt, seine Erkenntnis wird zudem fehlgeleitet. Der Teufel hat dem Menschen eine Erkenntnis als erstrebenswert vorgegaukelt, die es in Wirklichkeit gar nicht war. Der Mensch meinte fƒlschlicher Weise, durch die Erkenntnis von Gut und B…se w€rde er Gott gleich werden. Das war ein fataler Irrtum, der ihn in tiefstes Elend st€rzte. Seit der Erbs€nde beherrscht uns Menschen dieses Verlangen nach falscher Erkenntnis. Heute gilt das sicher mehr denn je, man mu„ nur den Wissensbetrieb an Schule und Universitƒt einmal genauer unter die Lupe nehmen. Eigentlich sollte dieser verkehrte Erkenntnisdrang durch den Glauben an das WORT diszipliniert werden, wie es beim hl. Johannes hei„t: „Das war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt… Allein die Welt hat Ihn nicht erkannt.“ Die meisten Menschen wollen sich nicht von ihrer fehlgeleiteten Erkenntnis, durch welche sie letztlich nur ihre S€nden entschuldigen wollen, trennen. Diejenigen aber, die sich vom g…ttlichen WORT belehren lassen, werden von diesem zur wahren Gotteserkenntnis zur€ckgef€hrt. Darum schreibt der vollkommen christusbegeisterte hl. Paulus: „Ja, in der Tat, ich erachte alles als Verlust angesichts der alles •bertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich das alles aufgegeben habe und es geradezu f•r Kehricht halte, damit ich Christus gewinne“ (Phil 3,8). Oder mit den Worten des hl. Johannes ausgedr€ckt: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater, voll der Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14).

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Diese Worte beschreiben vollkommen den weihnachtlichen Menschen. Dieser hat die Herrlichkeit des ewigen WORTES gesehen, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater. Wie aber k…nnte jemand diese Herrlichkeit sehen, ohne dadurch umgestaltet zu werden, wie der hl. Paulus im zweiten Korintherbrief schreibt: „Wir alle aber, die wir mit enth•lltem Antlitz die Herrlichkeit des Herrn schauen, werden durch den Herrn des Geistes zu dem gleichen Bild umgestaltet, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ (2Kor 3,18).

3. „Singet dem Herrn ein neues Lied; denn Wunderbares hat Er getan.“ Weihnachten mu„ man leben. Die hl. Liturgie dr€ckt dies in den Worten der †berschrift aus, welche aus dem Introitus der dritten Weihnachtsmesse stammen. Wer das vom Himmel herabgestiegene ewige Wort des Vaters geh…rt und verstanden hat, wer also an den menschgewordenen Sohn Gottes wahrhaft glaubt, der beginnt ein neues Lied zu singen, weil ihm, verwandelt durch die heiligmachende Gnade, ein neues Leben geschenkt worden ist. Die hl. Magdalena Sophie Barat schreibt: „Alle Liebes- und Erl‚sungstaten sind dem heiligsten Herzen Jesu entsprungen. Seit dem Augenblick, wo die zweite g‚ttliche Person sich mit der menschlichen Natur vereinigte, hat ihr heiligstes Herz uns alle seine Schl…ge geschenkt, dem himmlischen Vater sich angeboten, f•r uns zu s•hnen, uns zu erl‚sen … Zu s•hnen, das heiƒt, die in der S•nde angegriffene Ehre des Vaters wiederherzustellen und im gleichen Opfer die Menschen zu erl‚sen.“ Die Verwandlung des Menschen fordert das Opfer. Schon in der Krippe beginnt das heiligste Herz Jesu sein Erl…sungswerk. Viel zu wenig denken wir an diese Opferweihnacht. Dabei w€rde gerade sie uns helfen, das wahre Weihnachtsfest zu finden. Denn vor allem im Opfer bietet sich uns die M…glichkeit, auf die Liebe des g…ttlichen Kindes zu antworten, wobei die M…glichkeiten dieser Opferliebe unersch…pflich sind, ist diese Liebe doch keine menschliche, sondern eine g…ttliche Tugend. Im Buche des Propheten Isaias findet sich die Verhei„ung: „Ich werde dir die verborgenen Sch…tze und das Geheimnis der Geheimnisse offenbaren“ (Is 45,3). Au„erdem sind dort diese wunderbaren Worte niedergeschrieben: „Ein neuer Name wird dir gegeben, der aus dem Munde des Vaters hervorgeht, du wirst heiƒen: Mein Wille. Denn der Herr erfreut sich an dir… Wie der Br…utigam sich an der Braut erfreut, so bist du die Freude deines Gottes“ (Is 62). Es stockt einem der Atem, wenn man diese Worte liest und sie ernst nimmt. In ihnen leuchtet das Weihnachtsgeheimnis ganz gro„ auf und die selige Verhei„ung f€r alle Menschen guten Willens. Die hl. Magdalena Sophie Barat erklƒrt hierzu: „Die Gegenliebe soll der Liebe entsprechen. Ist das g‚ttliche Herz der Glutherd, von dem die Geheimnisse der Krippe, des Kreuzes, des Altars, der Seligmachung ausgehen, so sollen wir uns mit diesen Geheimnissen vereinen, aus Liebe in t…tiger Liebe leben. Hat die Liebe Jesus zu allen Opfern gedr…ngt, so haben wir seinen Opfern die unsrigen anzuschlieƒen. Ist das Herz Jesu in seinem Opferleben das Vorbild aller Tugenden, besonders der Demut gewesen, so sollen wir diese Tugenden, vor allem die Demut in uns weiter•ben.“ Es bleibt zu hoffen, diese Gedanken m…gen Ihnen ein wenig helfen, sich in diesen letzten Adventstagen w€rdig auf das kommende Fest vorzubereiten, damit sich erf€llt, was wir im Introitus des ersten Adventssonntags gebetet haben: „Denn all die vielen, die auf Dich warten, werden nicht entt…uscht.“

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