Alter Saal und Marguerre-Saal Theaterstraße 10 Sprechzimmer Friedrichstraße 5 Zwinger 1 und Zwinger 3 Zwingerstraße 3–5 Gloriette-Kino Hauptstraße 146 Heidelberger Kunstverein Hauptstraße 97 Theodor-Heuss-Realschule Plöck 105

Kluge Gefühle von Maryam Zaree, Theater und Orchester Heidelberg | Dickhäuter von Tina Müller, Theater Fallalpha Zürich | Sieben Geister von Sören Hornung | Wildbestand von Esther Becker | Die Benennung der Tiere von Leon Engler Spiel mir das Lied vom Tod (Amerika-Trilogie Teil 1) von Klaus Gehre, Staatstheater Braunschweig | Vor Sonnenaufgang von Ewald Palmetshofer, Theater Basel | Drift von Ulrike Syha | Ortsgruppenleiter von Istanbul von Carsten Brandau Legal Highs von Rinus Silzle | Pussy Riots von Magz Barrawasser und Florian Heller, Schauspiel Essen | Homohalal von Ibrahim Amir, Staatsschauspiel Dresen | Zucken von Sasha Marianna Salzmann, junges theater basel und Maxim Gorki Theater Berlin | Drei sind wir von Wolfram Höll, Burgtheater Wien | Ja, eh! Beisl, Bier und Bachmannpreis von Stefanie Sargnagel, Rabenhof Theater Wien | Mongos von Sergej Gößner, Theater Magdeburg | Fräulein Agnes von Rebekka Kricheldorf, Deutsches Theater Göttingen | Versetzung von Thomas Melle, Deutsches Theater Berlin | Das Heimatkleid von Kirsten Fuchs, GRIPS Theater Berlin | geister sind auch nur menschen von Katja Brunner, Schauspiel Leipzig | Vereinte Nationen von Clemens J. Setz, Volkstheater Wien | GET DEUTSCH OR DIE TRYIN’ von Necati Öziri, Maxim Gorki Theater Berlin | SsingSsing Band Seoul | Der gelbe Umschlag von Yanggu Yi | Chronik der Alibis von Jae-Yeop Kim | Das Gespür einer Ehefrau von Yeon-ok Koh | Death of a mans SALE von Hyuntak Kim, MOMent (MEDEA ON MEDIA entertainment) Seoul | Before After von Creative VaQi Seoul | Romeo und Julia nach William Shakespeare, Yohangza Theatre Company Seoul

DAS THEATER FESTIVAL 20.–29. April 2018

Inhalt 2   6

Grußworte

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Deutschsprachiger Autorenwettbewerb

Preise und Jury

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Deutschsprachige Gastspiele

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Gastland Südkorea

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Rahmenprogramm 

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Service

Liebes Publikum!

Der Heidelberger Stückemarkt hat sich zu einem der renommierten deutschsprachigen Festivals zur Förderung von Theaterautorinnen und Theaterautoren entwickelt. Seit 2001 gibt es die Tradition, die Theaterszene eines Gastlandes beim Heidelberger Stückemarkt zu präsentieren. In diesem Jahr ist es Südkorea. Was die Menschen dort aufgrund der schmerzhaften Teilung des Landes bewegt, ist die Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit, angefangen vom Koreakrieg bis hin zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte seit den 1960er-Jahren. Das hat Eingang in die aktuelle Theaterdichtung gefunden. Einige Beispiele werden wir in diesen Tagen erleben. Ich bin gespannt auf interessante Begegnungen mit einem hier noch weitgehend unbekannten Theaterland.

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Es ist bereits gute Tradition, dass das Land Baden-Württemberg den mit 5.000 Euro dotierten Internationalen AutorenPreis stiftet, der diesmal an eine südkoreanische Autorin oder an einen südkoreanischen Autor gehen wird. Der Preis betont, wie wichtig internationale Zusammenarbeit für eine lebendige Kulturlandschaft ist. Ich wünsche allen Mitwirkenden sowie Ihnen, dem Festivalpublikum, spannende Begegnungen und gegenseitige Inspirationen! Theresia Bauer MdL Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg

Liebe Besucherinnen und Besucher des Heidelberger Stückemarkts!

Der 35. Heidelberger Stückemarkt richtet den Blick auf ein geteiltes Land, das weltweit immer wieder für Schlagzeilen sorgt: Korea. Geht es um die koreanische Wiedervereinigung, kommen Gesprächspartner aus Südkorea gerne auf Deutschland zu sprechen und stellen die Frage: Wie habt ihr das gemacht und was kam danach? Intendant Holger Schultze und sein Team rücken mit der Wahl Südkoreas als Gastland für den Heidelberger Stückemarkt einmal mehr ein hochaktuelles Thema in den Mittelpunkt. Alle Künstlerinnen und Künstler aus Südkorea heiße ich herzlich willkommen in Heidelberg und wünsche ihnen und uns spannende Begegnungen und einen fruchtbaren Austausch.

Daneben bietet der Heidelberger Stückemarkt wieder ein attraktives Programm mit hochkarätigen Gastspielen aus dem deutschsprachigen Raum sowie die verschiedenen Autorenwettbewerbe, von denen mir besonders der JugendStückePreis am Herzen liegt. Mein Dank gilt auch in diesem Jahr den Sponsoren, die das Festival weiterhin finanziell unterstützen. Nur so sind die vielen Preise und Gastspieleinladungen überhaupt möglich. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich viel Erfolg beim 35. Heidelberger Stückemarkt! Ihr Prof. Dr. Eckart Würzner Oberbürgermeister

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Willkommen | hwan-yeong Wie lässt sich unsere Zeit in den Blick bekommen und in Sprache fassen? Mit diesen Fragen setzen sich beim Heidelberger Stückemarkt Inszenierungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südkorea, dem diesjährigen Gastland, auseinander. In neuen Stücken, Rechercheprojekten und Adaptionen reagieren Autorinnen und Autoren auf unsere gesellschaftliche Aktualität und erzählen von einer Welt aus den Fugen. Häufig dienen ihnen soziale Dramen dazu, auf größere Missstände und Deformationen unseres Zusammenlebens hinzuweisen. Sie erzählen von vermeintlich heilen Wirklichkeiten, die zunehmend in Schieflage geraten. Die handelnden Figuren beginnen zu rutschen, geltende Normen müssen neu ausgelotet werden. Dieser Umgang mit der Aktualität lässt sich sowohl an den eingeladenen Gastspielen als auch an den Stücken der Autorenwettbewerbe beobachten. An drei Tagen stellt das Ensemble des Theaters und Orchesters Heidelberg neue deutschsprachige und koreanische Dramatik in deutscher Übersetzung in Lesungen vor.

Auch beim diesjährigen Heidelberger Stückemarkt sind wieder Inszenierungen für junges Publikum dabei. Drei herausragende Uraufführungen aus dem jungen Theater sind für den JugendStückePreis nominiert und die Gewinnerproduktion des Mülheimer KinderStückePreises 2017 wird gezeigt. Um den NachSpielPreis konkurrieren nun schon zum siebten Mal drei Inszenierungen, die es wagen, einen zweiten oder dritten Blick auf einen neuen Theatertext zu werfen. Und natürlich ist der 35. Heidelberger Stückemarkt ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Besonders freut es uns daher, dass wir zusammen mit dem Freundeskreis des Theaters und Orchesters Heidelberg erstmalig 10 Stipendiatinnen und Stipendiaten einladen können. Bei den Publikumsgesprächen haben Sie auch in diesem Jahr die Möglichkeit, uns und unsere Gäste kennenzulernen und gemeinsam über die Inszenierungen und vorgestellten Stücke zu diskutieren. Bei unseren Stückemarkt-Partys sind Sie dazu eingeladen, mit uns das Tanzbein zu schwingen und zu feiern.

BEBEN IN MÜLHEIM Der Heidelberger Stückemarkt trägt Früchte Die Heidelberger Inszenierung »Beben« ist zu den 43. Mülheimer Theatertagen 2018 eingeladen worden. Die Autorin Maria Milisavljevic ist für den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis nominiert. Damit nimmt das Theater Heidelberg zum ersten Mal überhaupt an dem traditionsreichen Stückewettbewerb in Mülheim an der Ruhr teil. »Beben« wurde 2016 beim Heidelberger Stückemarkt in einer Lesung vorgestellt und gewann den AutorenPreis des Festivals. Die Uraufführung fand in Kaiserslautern statt. Die Zweitaufführung eröffnete den Heidelberger Stückemarkt 2017 und geht jetzt in Mülheim ins Rennen – ein gelungenes Beispiel für Autorenförderung durch den Stückemarkt. Das Stück von Maria Milisavljevic handelt in mehreren Erzählsträngen von der allgegenwärtigen Terrorangst. In der Regie von Erich Sidler spielen Sophie Melbinger, Nanette Waidmann, Benedict Fellmer, Raphael Gehrmann, Dominik Lindhorst-Apfelthaler und Hendrik Richter. Herzlichen Glückwunsch!

Holger Schultze Intendant Jürgen Popig Künstlerische Leitung Katrina Mäntele Künstlerische Mitarbeit und Produktionsleitung HeeJin Lee und Jürgen Berger Scouts für das Gastlandprogramm

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Stücke­markt Preise

JugendStückePreis

AutorenPreis Aus allen Einsendungen hat die Dramaturgie des Theaters und Orchesters Heidelberg sechs Theaterautorinnen und Theaterautoren ausgewählt. Ihre noch nicht uraufgeführten Stücke werden am 21. und 22. April in Lesungen vorgestellt. Daraufhin vergibt die Jury den AutorenPreis des Heidelberger Stückemarkts. Dieser wird gestiftet durch die Manfred Lautenschläger-Stiftung und ist mit 10.000 Euro dotiert. Außerdem wird die Premiere eines der nominierten Stücke das Festival im kommenden Jahr eröffnen.

NachSpielPreis Die Theaterkritikerin Mounia Meiborg wählt drei Inszenierungen aus, die ein zeitgenössisches Theaterstück nach seiner Uraufführung ein weiteres Mal zeigen. Der von der Stückemarkt-Jury vergebene Preis ist verbunden mit einer Gastspieleinladung ins Rahmenprogramm der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin.

Internationaler AutorenPreis Der Internationale AutorenPreis, gestiftet durch das Land Baden-Württemberg, ist dotiert mit 5.000 Euro und wird von der Stückemarkt-Jury an eine oder einen der drei nominierten Theaterautorinnen und -autoren des Gastlandes Südkorea vergeben, deren Stücke am 28. April vorgestellt werden.

PublikumsPreis Alle Theaterstücke des internationalen wie deutschsprachigen Autorenwettbewerbs stehen zur Wahl für den PublikumsPreis. Durch schriftliche Abstimmung nach jeder Stücklesung hat das Publikum die Möglichkeit, eine Gewinnerin oder einen Gewinner zu wählen. Diese oder dieser erhält mit der Ehrung ein Preisgeld von 2.500 Euro, gestiftet durch den Freundeskreis des Theaters und Orchesters Heidelberg.

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Entsprechend dem KinderStückePreis der Mülheimer Theatertage NRW vergibt der Heidelberger Stückemarkt den JugendStückePreis an eines der drei eingeladenen Jugendtheatergastspiele. Den Preisträger ermittelt die Jury gemeinsam mit einer Expertenschar von theaterinteressierten Jugendlichen ab 14 Jahren. Die Autorin oder der Autor des Gewinnerstücks erhält den mit 6.000 Euro dotierten Preis, gestiftet durch das Heidelberger Unternehmer-Ehepaar Bettina Schies und Klaus Korte (www.korte.de). Außerdem wird die Produktion im Rahmenprogramm der Mülheimer Theatertage NRW 2019 gezeigt.

Kuratorin für den NachSpielPreis Mounia Meiborg, geboren 1984 in Dijon, arbeitet als Theaterkritikerin für die Süddeutsche Zeitung und den RBB sowie als Reporterin und Nachrichtenredakteurin für Zeit Online, Die Zeit und andere. Sie studierte Kulturwissenschaften mit den Fächern Theater, Musik und Literatur an der Universität Hildesheim und besuchte im Anschluss die Deutsche Journalistenschule in München. Während längerer Stipendienaufenthalte berichtete sie aus Israel und Palästina sowie dem Libanon. Sie war Jurorin beim Körber Studio Junge Regie und beim Festival Fast Forward. Im Jahr 2018 leitet sie ein Redaktionsprojekt mit afrikanischen Kulturjournalisten beim Festival Theaterformen (»Watch & Write«).

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Stücke­markt Jury Brit Bartkowiak studierte Schauspielregie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Von 2009 bis 2013 arbeitete sie als Regieassistentin am Deutschen Theater Berlin. Seitdem inszeniert Brit Bartkowiak an vielen deutschsprachigen Bühnen, in Heidelberg zuletzt die Uraufführung »Die Anschläge von nächster Woche« von Thomas Arzt. David Gieselmann studierte von 1994 bis 1998 Szenisches Schreiben an der Hochschule der Künste Berlin. In der Folge spezialisierte er sich auf Komödien. Sein Stück »Über Jungs« wurde beim Heidelberger Stückemarkt 2013 mit dem JugendStückePreis ausgezeichnet. Andreas Jüttner arbeitet seit 1990 als Journalist. Er studierte Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaft in Erlangen. Seit 2000 ist er Kulturredakteur der Badischen Neuesten Nachrichten Karlsruhe, seit 2010 stellvertretender Ressortleiter. Außerdem schreibt Andreas Jüttner für Theater heute, Die deutsche Bühne und auf nachtkritik.de. Jürgen Popig war als Dramaturg in Singen, Freiburg, Stuttgart und Osnabrück engagiert. Seit der Spielzeit 2011|12 ist er Leitender Schauspieldramaturg am Theater und Orchester Heidelberg. Daneben ist er als Autor und Übersetzer von Theaterstücken tätig. Maja Zade studierte englische Literatur an der London University und der Queen’s University in Kanada. Von ihr stammen Übersetzungen von Lars von Trier, Lars Norén und Caryl Churchill ins Deutsche sowie Übersetzungen von Marius von Mayenburg, Falk Richter und anderen deutschen Dramatikern ins Englische. Seit 1999 ist sie als Lektorin und Dramaturgin an der Schaubühne Berlin tätig.

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DEUTSCH SPRACHIGER AUTOREN WETTBEWERB

SIEBEN GEISTER

WILDBESTAND

von Sören Hornung Es lesen Dominik Lindhorst-Apfelthaler, Alina Müller, Matthias Rott, Andreas Seifert

von Esther Becker Es lesen Lea Wittig, Julia Lindhorst-Apfelthaler, Marcel Schubbe

Eine deutsche Familiengeschichte, auf wenige Personen konzentriert: Franziska, ihr Vater Frank, dessen Schwester Elise und Onkel Wolfgang, der Bruder ihrer verstorbenen Mutter. Eine Geschichte, die sich von der Nazivergangenheit über die Stasivergangenheit bis in die Gegenwart erstreckt – und die geprägt ist von Verdrängen und Verschweigen. Franziska malt überall Hakenkreuze hin, die von Frank zu »wunderschönen Fenstern« vervollständigt werden. Bloß nicht über die Sünden der Väter reden und erst recht nicht über seine eigene Zeit als inoffizieller Mitarbeiter bei der Stasi. Und über allem schwebt das Märchen von den sieben Geißlein. »Hört auf, euch immer wieder in dieses Märchen zu flüchten, in dem der Wolf die Guten frisst. So etwas gibt es nicht!« Sören Hornung, geboren 1989 in Berlin, ist Regisseur, Autor und Performer. 2012 gründete er mit Paula Thielecke das Theater Kollektiv Eins. 2016 beendete er sein Regiestudium an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Sein Theaterstück »Sieben Geister« war bereits 2017 für den Osnabrücker Dramatikerpreis nominiert. 21. April 2018, 13.30 Uhr, Alter Saal

Die Geschwister Greta und Hannes leben mit ihrer Mutter in einem Haus im Wald, im Försterhaus. Doch sie können hier nicht wohnen bleiben. Ihre Mutter muss einen neuen Job finden und alles in Umzugskisten packen. Greta hatte also doch Recht, mit ihrer Vermutung, dass sie umziehen müssen. Raus aus dem Wald, in die Stadt hinein. Und weil Greta mit Hannes gewettet und die Wette gewonnen hat, will sie jetzt sein Telefon haben. Aber Hannes gibt es nicht her. So nimmt Greta sich heimlich das Telefon und will es im Baumhaus verstecken. Aber da liegt jemand. Warum schläft ein fremdes Kind im Baumhaus von Hannes und Greta? Und wo kommt es her? »Wildbestand« ist eine kluge Überschreibung von »Hänsel und Gretel« und erzählt auf poetische Weise vom Alleingelassen sein. Esther Becker ist Dramatikerin, Erzählerin und Performerin. Sie absolvierte den Masterstudiengang Scenic Arts Practice an der Hochschule der Künste Bern und studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Esther Becker ist Mitglied der Theaterformation bigNOTWENDIGKEIT. Mit ihrem Stück »Supertrumpf« war sie 2013 schon einmal zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. 21. April 2018, 14.30 Uhr, Alter Saal

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DIE BENENNUNG DER TIERE von Leon Engler Es lesen Massoud Baygan, Alina Müller, Dietmar Nieder, Andreas Seifert, Stefan Wunder

Der korpulente Produkttester Alexander ist auf Leberwurst ausgerutscht und auf die U-Bahn-Gleise gefallen. Dort entdeckt ihn Helena, die den U-Bahnwächter Oskar zu Hilfe ruft. Doch bevor Alexander gerettet werden kann, müssen zunächst die genauen Umstände des Unfalls geklärt werden: War es grobe oder feine Leberwurst, auf der Alexander ausgerutscht ist? Ist er überhaupt ein Mensch, wenn er doch ständig behauptet »eine arme Sau« zu sein? Oder handelt es sich doch um einen Ochsen? Einen Stier? Siebenundzwanzig Waschbären? Helena und Oskar zerbrechen sich den Kopf über diese Fragen und bitten sogar einflussreiche Personen um Hilfe: Nacheinander kommen Elon Musk, König Mswati III. und die Modebloggerin Chiara Ferragni dazu, doch die interessieren sich herzlich wenig für den Verunglückten. Skurril und humorvoll erzählt Leon Englers Text von den Tücken der Sprache und vom Chaos der Welt, aus dem es keinen Ausweg gibt – außer vielleicht auf dem Mars.

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DRIFT von Ulrike Syha Es lesen Massoud Baygan, Sheila Eckhardt, Julia Lindhorst-Apfelthaler, Alina Müller, Matthias Rott, Andreas Seifert, Martin Wißner

Ein kleiner Küstenort – eine Idylle, die trügt. Fremde werden hier argwöhnisch beäugt, schon gar, wenn ihre Ferienhäuser den freien Blick aufs Meer verstellen. Die Jüngeren hingegen würden viel lieber in die anonyme Großstadt ziehen, schaffen es aber nur selten, sich von einer Gemeinschaft abzunabeln, in der jeder mit jedem verwandt oder verschwägert ist und jeder jeden kontrolliert. Als ein tödlicher Unfall geschieht, der vielleicht sogar ein Mord war, brechen alte Feindschaften neu aus, und Verschwörungstheorien greifen um sich. Doch nicht nur das soziale Gefüge wankt: Schon lange nagt die Meeresbrandung an der Landschaft und lässt die bebauten Klippen gefährlich bröckeln.

Leon Engler, geboren 1989 in Ödwang, studierte Theaterwissenschaft in Wien und Paris. 2011 war er ausgewählter Teilnehmer der Schreibklasse »fundamentals of poetry« in Finnland. Sein erstes Stück »X Jahre Kriegsfreiheit« gewann 2013 den Jurypreis des Newcomer-Wettbewerbs der Drachengasse Wien.

Ulrike Syha, geboren in Wiesbaden, ist Autorin und Übersetzerin zahlreicher Theaterstücke, war Hausautorin am Nationaltheater Mannheim und engagiert sich in dem europaweiten Netzwerk EURODRAM. Mit ihrem Theaterstück »Autofahren in Deutschland« hat Ulrike Syha 2002 schon einmal am Autorenwettbewerb des Heidelberger Stückemarkts teilgenommen.

21. April 2018, 16.00 Uhr, Alter Saal

22. April 2018, 13.30 Uhr, Alter Saal

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ORTSGRUPPENLEITER VON ISTANBUL von Carsten Brandau Es lesen Sheila Eckhardt, Dominik Lindhorst-Apfelthaler, Alina Müller, Dietmar Nieder, Matthias Rott, Marcel Schubbe

Der Reedereikaufmann Carsten M. war als NSDAP-Mitglied 1934 bis 1941 als Ortsgruppenleiter in Istanbul eingesetzt. Dessen Urenkel, arbeitsloser Schauspieler, spricht für ein Stück vor, das ausgerechnet in der Türkei der 1930er-Jahre spielt. Seine einzige Chance, die Rolle zu bekommen, zynisch formuliert von dem Intendanten: Er solle »den räudigen Köter« in sich suchen, die »Leiche in seinem Keller«, etwas biografisch zu dem Theaterprojekt beitragen. Er habe ihn gar nicht gekannt? Egal, dann müsse er eben etwas erfinden! Und so wird der Schauspieler gezwungen, sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen, liest die unveröffentlichten Memoiren seines Urgroßvaters, reist in die Türkei und taucht dabei immer tiefer ein in einen Zeitstrudel, der irritierend und faszinierend Vergangenheit und Gegenwart vermischt und die 30er-Jahre im Heute durchschimmern lässt. Carsten Brandau, freier Regisseur und Autor, der unter anderem 2015 und 2016 den Mülheimer KinderStückePreis gewann, stellt in seinem neuesten und autobiografisch inspirierten Theatertext entscheidende Fragen über autoritäre Herrschaftsstrukturen – und wirft dabei unerwartete Perspektiven auf das deutsch-türkische Verhältnis.

LEGAL HIGHS von Rinus Silzle Es lesen Massoud Baygan, Julia Lindhorst-Apfelthaler, Martin Wißner, Lea Wittig, Stefan Wunder

Paula und Peer sind nur aus einem Grund zu Ponzi gefahren: Sie wollen Gras rauchen. Allerdings riecht das Zeug, das Ponzi den beiden anbietet, ziemlich merkwürdig; jedenfalls nicht so, wie Gras riechen sollte. Es ist auch kein Gras, sondern Curly Spice, auch als Kräuselkräuter bekannt. Und weil nichts anderes da ist, rauchen sie zu dritt dieses Kraut. Plötzlich fällt Peer das Atmen immer schwerer und er kippt um. Sie müssen ins Krankenhaus! Aber das geht nicht, denn erstens hätten sie dann die Polizei am Hals und zweitens ist Paulas Auto, eigentlich das Auto ihres Vaters, zugeparkt. Mit »Legal Highs« hat Rinus Silzle eine rasante Drogenkomödie mit vielen überraschenden Wendungen und liebenswürdigen Figuren vorgelegt. Rinus Silzle wurde 1992 in Filderstadt geboren. Er arbeitete von 2012 bis 2013 an der Akademie für Darstellende Kunst BadenWürttemberg, unter anderem als Regieassistent für Film- und Theaterprojekte. 2014 fand er den Weg nach Berlin, wo er seither Szenisches Schreiben an der Universität der Künste studiert. Sein erstes Stück »Totschlagen« war zu den Essener Autorentagen 2016 eingeladen. Das Jugendstück »Feige & Bananenbox« erhielt im selben Jahr den Sonderpreis zum Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis und wurde in einer halbstündigen Werkstattinszenierung am Hans Otto Theater in Potsdam gezeigt. 22. April 2018, 16.00 Uhr, Alter Saal

22. April 2018, 14.30 Uhr, Alter Saal

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DEUTSCH SPRACHIGE GASTSPIELE

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KLUGE

GEFÜHLE von Maryam Zaree | Theater und Orchester Heidelberg |  Uraufführung   AutorenPreis des Heidelberger Stückemarkts 2017 

Tara ist Anwältin für Asylrecht und hat alles im Griff, glaubt sie. Sie datet sich durch das Internet und hält kurze, angemessene Besuche bei ihrer Mutter Shahla aus. Sie ist klüger als ihr Therapeut: »Ich denke, es hat etwas mit der Vergangenheit zu tun, und die ist doch vergangen, also lassen wir sie hinter uns und rennen nach vorne.« Bis ihre Mutter verschwindet – um etwas öffentlich zu machen, wovon nicht einmal ihre Tochter wusste. Im Internet stößt Tara auf den Livestream, in dem Shahla über ihre Folterung als schwangere Frau im iranischen Gefängnis aussagt. Nichts davon hatte sie gewusst. Von da an muss Tara stehen bleiben, zurückschauen und lernen, die Gegenwart mit neuem Blick wahrzunehmen. Maryam Zaree wurde in Teheran (Iran) geboren. Sie wuchs in Frankfurt am Main auf und studierte Schauspiel an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg. Bekannt wurde sie durch die Hauptrolle im Kinofilm »Shahada« von Burhan Qurbani. Sie spielte in verschiedenen europäischen Filmproduktionen, unter anderem in »I am not him« von Tayfun Pirselimoğlu. Zudem ist sie Gastschauspielerin an verschiedenen Theatern, unter anderem am Maxim Gorki Theater Berlin, am Schauspiel Hannover, an der Schaubühne am Lehniner Platz und am Ballhaus Naunynstraße. Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin arbeitet Maryam Zaree als Autorin und Regisseurin. Regie Isabel Osthues | Bühne Jeremias Böttcher | Kostüme Mascha Schubert Dramaturgie Lene Grösch | Mit Roland Bayer, Beatrix Doderer, Sophie Melbinger, Hendrik Richter, Maria Magdalena Wardzinska

20. April 2018, 20.00 Uhr, Zwinger 1  Premiere  27. April 2018, 18.30 Uhr, Zwinger 1

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DICKHÄUTER von Tina Müller | Theater Fallalpha Zürich | 7 + |  Uraufführung   KinderStückePreis der Mülheimer Theatertage NRW 2017 

Das neue Kind in der Klasse 2B heißt Lou. Wobei Lou genauer gesagt gar kein Kind ist. Lou ist schwer und grau, sieht nicht gut, riecht nach Heu, isst wahnsinnig viel, spricht nicht, eckt ständig an, guckt manchmal böse und steht meistens einfach so da. Lou ist alles andere als ein Kind. Lou ist ein Nashorn. Lou aber will diesen Außenseiterstatus nicht akzeptieren und versucht mit allen Mitteln, ein Kind zu werden. Das führt zu allerlei Unglück. Es kommt zu einem spektakulären Nashornschub, woraufhin Lou zurück in den Zoo gebracht wird. Die Kinder der 2B aber vermissen das Tier und schmieden Pläne, wie das Zusammenleben mit einem Nashorn doch noch gelingen kann. Ein Theaterstück über die Stärke, man selbst zu sein. Die Jury der Mülheimer Theatertage würdigte, »wie Tina Müllers Stück mithilfe der Metapher des Nashorns facettenreich das Fremdsein innerhalb einer Gemeinschaft und die subjektiven Auffassungen von Normalität thematisiere und – auch durch die pointierte wie überraschende Wendung am Ende – als Plädoyer für Inklusion gelesen werden könne«. Tina Müller wurde 1980 in Zürich geboren, studierte Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Für ihre Theaterstücke erhielt sie zahlreiche Preise. Regie Brigitta Soraperra | Bühne und Licht Peter Hauser | Kostüme Corinne Jäggi Musik Andi Peter | Mit Romeo Meyer, Andi Peter, Oriana Schrage

21. April 2018, 11.00 Uhr, Zwinger 3

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SPIEL MIR DAS

LIED VOM TOD (AMERIKA-TRILOGIE TEIL 1) von Klaus Gehre nach Sergio Leone | Staatstheater Braunschweig |  Uraufführung 

Unaufhaltsam frisst sich die Eisenbahn durch die amerikanische Prärie Richtung Pazifik. In ihrem Gefolge bringt sie die Segnungen der Zivilisation und des amerikanischen Kapitalismus. Aber vorher werden noch schnell die letzten freien Parzellen nach dem alten Faustrecht verteilt. Regisseur Klaus Gehre interessiert an Sergio Leones Epos, wie mit der Eisenbahn eine neue Welt der Empathie und der Deals die Wildnis erreicht, eben jene Welt, in der wir bis heute leben. »Spiel mir das Lied vom Tod« ist der Auftakt einer bildgewaltigen Amerika-Trilogie, in der die Ursprünge und die Entwicklung des amerikanischen Traums in ikonografischen Kino-Momenten gespiegelt werden. Mit »Wenn du merkst, dass dein Pferd tot ist, dann steig ab« war 2012 schon einmal eine Produktion von Klaus Gehre zu Gast beim Heidelberger Stückemarkt. Regie und Bühne Klaus Gehre | Musik und Sound Michael Lohmann Kostüme Mai Gogishvili | Dramaturgie Alexander Kohlmann | Mit Tobias Beyer, Valentin Erb, Yevgenia Korolov, Götz van Ooyen, Robert Prinzler

21. April 2018, 18.30 Uhr, Zwinger 1

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VOR SONNENAUFGANG von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann | Theater Basel |  Uraufführung 

Die Geschäfte im Hause Hoffmann laufen gut. Die Geburt des Stammhalters steht kurz bevor. Helene kehrt zurück, der Schwester beizustehen. Und trifft im Elternhaus auf Loth und mit ihm auf die Liebe. Die Zukunft scheint verheißungsvoll. Doch leider ist das Fundament der Menschlichkeit längst morsch geworden. Und als das Unglück kommt, da ist der Mensch sich selbst am nächsten. Gerhart Hauptmanns Dramendebüt »Vor Sonnenaufgang« evoziert 1889 einen der größten Skandale der deutschen Theatergeschichte und macht den erst 27-jährigen späteren Literaturnobelpreisträger über Nacht berühmt. Er zeigt darin eine Gesellschaft, deren schnell erlangter Wohlstand mit innerer Verhärtung einhergeht. Der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer aktualisiert das Hauptmann’sche Frühwerk, um es aus seiner zeitlichen und lokalen Gebundenheit zu lösen, von den Zwängen der historischen Verankerung zu befreien und für die Gegenwart zu befragen: Dabei schält er Hauptmanns zentrale Motive aus der gesellschaftspolitischen Realität des späten 19. Jahrhunderts und untersucht in seinem Familienpanorama die Deformationen und Krankheitsbilder einer neoliberalen Gesellschaft, um an individuellen Krisen größere gesellschaftliche Zusammenhänge sichtbar zu machen. Nominiert für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018. Regie Nora Schlocker | Bühne und Kostüme Marie Roth | Musik Marcel Blatti Dramaturgie Constanze Kargl | Mit Pia Händler, Steffen Höld, Myriam Schröder, Cathrin Störmer, Thiemo Strutzenberger, Michael Wächter, Simon Zagermann

21. April 2018, 20.30 Uhr, Marguerre-Saal

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PUSSY

RIOTS

Textfassung von Magz Barrawasser und Florian Heller | Schauspiel Essen  Uraufführung 

Am Morgen des 21. Februar 2012 stürmen fünf junge Frauen in die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau und verrichten ein Gebet – ein Punk-Gebet. »Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin!«, rufen sie und fordern damit die ganze Härte eines quasi-autokratischen Staates heraus: Nadeschda Tolokonnikowa und zwei ihrer Mitstreiterinnen werden für die gewaltfreie Aktion wegen »Rowdytum aus religiösem Hass« zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Das Urteil schlägt weltweit hohe Wellen. Über Nacht werden aus den aufständischen Punk-Musikerinnen gefeierte Putin-Kritikerinnen. Aber es geht um mehr als Putin, tauchen neben ihm doch auch »Mutter«, »Gott« und »Jungfrau« in der entscheidenden Zeile des Punk-Gebetes auf. Der Kampf der Pussy-Riot-Frauen ist ein feministischer, ein Kampf gegen eine patriarchale Ordnung, in der eine von Männern dominierte Verquickung von Religion und Politik den Ton angibt. Es ist ein Kampf gegen Phallozentrismus, Homophobie und GenderNormen, die den Alltag nicht nur in Russland fest im Griff haben. »Pussy Riots – Aufstand in drei Akkorden«, so haben die junge Regisseurin Magz Barrawasser und der Dramaturg Florian Heller ihre Uraufführung getauft. Regie Magz Barrawasser | Musikalische Leitung Anke Wisch Bühne und Kostüme Johanna Denzel | Dramaturgie Florian Heller Mit Katharina Leonore Goebel, Jaëla Carlina Probst, Silvia Weiskopf

22. April 2018, 18.30 Uhr, Zwinger 3

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HOMOHALAL von Ibrahim Amir | Staatsschauspiel Dresden |  Uraufführung 

Im Dezember 2012, drei Jahre bevor Millionen Menschen den Weg über das Mittelmeer nach Europa suchten, besetzten Asylsuchende aus dem Mittleren Osten die Wiener Votivkirche, um auf ihre prekäre Lebenssituation in Österreich aufmerksam zu machen. Es entbrannte eine heiße Debatte in den Medien, Parteien und private Initiativen von Links und Rechts schalteten sich ein. Die Schutzflehenden wurden einerseits idealisiert, andererseits kriminalisiert. Der aus Syrien stammende und in Wien lebende Autor Ibrahim Amir arbeitete zwei Jahre lang in Workshops mit Geflüchteten und Aktivist*innen zusammen und führte zahlreiche Gespräche mit den verschiedenen Beteiligten. Das aus diesen Recherchen entstandene Stück ist eine schonungslose Abrechnung mit Klischees und Vorurteilen, eine bitterböse Komödie über zwischenmenschliche und kulturelle Konflikte. Nach der heftig diskutierten Absage der geplanten Uraufführung in Wien 2016 kam das Stück in einer auf Dresden umgeschriebenen Fassung auf die Bühne. Dazu Ibrahim Amir: »Die Konflikte, die es in Wien gibt, gibt es genauso in Dresden und überall sonst.« Zeit, uns ihnen zu stellen. Nominiert für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018. Regie Laura Linnenbaum | Bühne Valentin Baumeister | Kostüme David Gonter Video Jonas Englert | Licht Olaf Rumberg | Dramaturgie Michael Isenberg Mit Annedore Bauer, Holger Bülow, Thomas Kitsche, Valentin Kleinschmidt, Matthias Luckey, Anna-Katharina Muck, Rouni Mustafa, Thomas Schumacher, Elzemarieke de Vos

22. April 2018, 20.30 Uhr, Marguerre-Saal

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ZUCKEN von Sasha Marianna Salzmann | junges theater basel und Maxim Gorki Theater Berlin | 14 + |  Uraufführung  |  Nominierung JugendStückePreis  In Deutsch und Schweizerdeutsch mit deutschen Übertiteln

Da ist eine junge Frau, die im Chat die große Liebe findet, sich ihr anvertraut und bereit ist, in ein Kampfgebiet auszureisen. Als ihr Plan scheitert, packt sie ihren Rucksack voll mit Messern und geht zum nächsten Bahnhof. Oder der junge Mann, von dem verlangt wird sich zu bekennen: Bist du Russe oder bist du Ukrainer? Er flieht zu seinem Freund, vor dem ihn die Eltern gewarnt haben. »Du erwartest etwas, du erwartest etwas von der Welt und diese Erwartung ist ein Nerv, der zuckt.« Sasha Marianna Salzmanns neuer Theatertext »Zucken« erzählt von jungen Menschen, die eine zunehmende Distanz zwischen sich und den gewöhnlichen Verunsicherungen des Alltags empfinden: politische Zweifel, sexuelle Überraschungen und die Unmöglichkeit, den großen, ehrlichen Fragen mit Gleichgültigkeit zu begegnen. Warum begeben sich Menschen, deren Leben gerade erst so richtig beginnt, auf die Suche nach radikalen Alternativen zu dem, was der gesellschaftliche Konsens für sie vorsieht? »Zucken« ist eine Produktion des jungen theaters basel und des Maxim Gorki Theaters Berlin. Die Arbeit von Sasha Marianna Salzmann wurde gefördert durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung. Die Aufführungen in Berlin und Heidelberg werden durch prohelvetia unterstützt. Regie Sebastian Nübling | Bühne und Kostüme Ursula Leuenberger Sound Lukas Stäuble | Dramaturgie Ludwig Haug, Uwe Heinrich Mit Martha Benedict, Yusuf Çelik, Doğan Çoban, Elif Karci, Timo Muttenzer, Helena Simon, Cara Stauffenegger

23. April 2018, 11.00 Uhr, Zwinger 1

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DREI SIND WIR von Wolfram Höll | Burgtheater Wien |  Österreichische Erstaufführung   Nominierung NachSpielPreis 

Ein junges Paar will auswandern, nach Kanada, weite Landschaften entdecken, sucht Einsamkeit, Besinnung. Das Paar erwartet ein Kind, ein Kind mit einem Chromosom zu viel. Der Arzt macht ihnen keine Hoffnung, dass das Kind mehr als ein Jahr überleben wird. Trotz dieses bevorstehenden Todes reist die Familie, kauft ein Haus, durchlebt mit dem Kind, dessen Name »Frühling« ist, vier Jahreszeiten. Die Großeltern besuchen Frühling, die Familie geht mit ihm fischen, die Urgroßmutter reist an und zeigt Dias ihres verstorbenen Mannes. Frühling wächst, er entwickelt sich. Begleitet von Dany Daniel, dem freundlichen Mann – dem Tod? Wolfram Hölls präzise strukturiertes, sprachlich exakt komponiertes Stück erhielt den renommierten Mülheimer Dramatikerpreis des Jahres 2016. Mounia Meiborg, Kuratorin: »Regisseurin Valerie Voigt-Firon versteht Wolfram Hölls Text konsequent als musikalische Partitur. Die drei Schauspieler fungieren als Klangkörper: Sie zerdehnen und zerhacken Worte, sprechen mal chorisch, mal als Solisten. So entsteht ein zarter Abend über Abschied, Warten und Tod mit fast dada-artiger Poesie.« Regie Valerie Voigt-Firon | Bühne Eylien König | Kostüme Lejla Ganic Musik und Sounddesign Rupert Derschmidt | Video Alexander Richter Licht Ivan Manojlovic | Dramaturgie Eva-Maria Voigtländer Mit Tino Hillebrand, Marcus Kiepe, Marie-Luise Stockinger

23. April 2018, 18.30 Uhr, Zwinger 3

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JA, EH! BEISL, BIER UND BACHMANNPREIS von Stefanie Sargnagel | Rabenhof Theater Wien |  Uraufführung 

Pünktlichkeit, Sport, gesunde Ernährung, Einfamilienhaus, zwei Kinder und ein Golden Retriever? Oder doch lieber durchzechte Nächte, kettenrauchend im grindigen Beisl verbringen? Der Zwiespalt, den Stefanie Sargnagel in ihren Texten behandelt, steht stellvertretend für eine ganze Generation, die nicht weiß, wohin es im Leben gehen soll. Der innere Wunsch nach geordneten Verhältnissen wird permanent durch die Versuchung des Lasterhaften boykottiert. Aus dem Facebook-Phänomen Stefanie Sargnagel entwickelte sich in den vergangenen Jahren ein neuer Literaturstar. 2016 war sie die einzige österreichische Teilnehmerin beim Bachmannpreis, wo sie den Publikumspreis gewinnen konnte. Ihre pointierten Kommentare und Beobachtungen werden inzwischen im Feuilleton publiziert, zwei Bücher und regelmäßige Lesereisen durch Österreich, die Schweiz und Deutschland zeugen vom ungeheuren Erfolg dieser jungen Autorin. »Ja, eh! – Beisl, Bier und Bachmannpreis« entführt direkt in die Welt der Stefanie Sargnagel zwischen Poesie und Derbheit, zwischen Lethargie und RockʼnʼRoll. Verstärkt wird das Schauspielensemble mit dem Mann der Stunde der österreichischen Popszene: Voodoo Jürgens, der gemeinsam mit seiner Band für die authentische musikalische Gestaltung sorgen wird. Eingeladen zu »radikal jung« Festival für junge Regie am Volkstheater München. Spielfassung Christina Tscharyiski und Fabian Pfleger Regie Christina Tscharyiski | Musik Voodoo Jürgens und Band Bühne Sarah Sassen | Kostüme Catia Palminha Mit Miriam Fussenegger, Lena Kalisch und Saskia Klar

23. April 2018, 20.30 Uhr, Alter Saal

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MONGOS von Sergej Gößner | Theater Magdeburg | 13 + |  Uraufführung   Nominierung JugendStückePreis 

Ikarus ist seit einem Unfall vom zehnten Wirbel abwärts querschnittsgelähmt und kann seine Beine nicht mehr bewegen. Francis leidet an einer aggressiven Form von Multipler Sklerose. Die beiden Jungs, die unterschiedlicher kaum sein könnten, lernen sich in einer Reha-Klinik kennen. Ikarus ist ein Großmaul, ein Aufschneider, der seine Mitmenschen gern mal als »Schwuchteln«, »Spastis« oder »Mongos« bezeichnet – seine Lähmung ist er einer ziemlich blutigen Schießerei schuldig, so behauptet er großspurig. Francis ist still, selbstreflektierend, sensibel und schreibt gern Gedichte. Die beiden werden dennoch beste Freunde und unzertrennlich. Sie saufen, rauchen, gehen ins Kino, reden über Sex und Frauen und erleben den ersten Liebeskummer – kurzum: zwei Jugendliche mitten in der Pubertät. Als Francis jedoch aus der Klinik entlassen wird, läuft bei dem sonst so coolen Ikarus alles aus dem Ruder. Sergej Gößner, geboren 1988, ist ausgebildeter Schauspieler. In seinem Theaterstück »Mongos« erzählt er auf leichte Weise von zwei Jugendlichen, die neben den ganz normalen Problemen der Pubertät lernen müssen, mit ihren körperlichen Einschränkungen umzugehen. »Mongos« war 2016 für den Autorenwettbewerb beim Heidelberger Stückemarkt nominiert. Regie Grit Lukas | Bühne und Kostüme Nadine Hampel Dramaturgie Laura Busch | Mit Philipp Quest, Alexander von Säbel

24. April 2018, 11.00 Uhr, Zwinger 1

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FRÄULEIN

AGNES

von Rebekka Kricheldorf | Deutsches Theater Göttingen |  Uraufführung 

Agnes betreibt erfolgreich den Blog »Fräulein Agnes«, auf dem sie sich als Kulturkritikerin betätigt. Sie lebt in einer großbürgerlichen Altbauwohnung, in der Menschen verkehren, die irgendwie kreativ sind. Großzügig hat sie dort dem praktischen Philosophen Elias Obdach gewährt, der sich entschlossen hat, völlig ohne Besitz durchs Leben zu gehen. Auch Freundin Fanny, ebenfalls Journalistin und vor noch nicht allzu langer Zeit von ihrem Mann verlassen, hat dort Unterschlupf gefunden. Ebenso großzügig sieht sie über die Groupies hinweg, die ihren Lebensgefährten Sascha umgeben und diesen nicht nur in ihre Kunstwerke integrieren wollen. Letztlich aber ist Agnes angewidert von der Szene, die sie umgibt und träumt von der Flucht ins Landleben. Denn allzu klar sieht sie die kleinen Bluffs und großen Selbsttäuschungen, mit denen ihre Freunde sich über die Unzulänglichkeiten ihrer Kunst und ihres Lebens hinweglügen. Agnes weiß, dass gute Kunst nur kompromisslos und radikal der Wahrheit verpflichtet sein kann. Auf diese Wahrheit besteht sie, in ihren Kritiken wie in ihrem Leben, kompromisslos, radikal und ohne Rücksicht auf Verluste. Doch die Wahrheit macht einsam. – »Fräulein Agnes« ist eine wortgewaltige Komödie von Rebekka Kricheldorf, die seit ihrem Debüt im Jahr 2002 immer wieder beim Heidelberger Stückemarkt zu Gast gewesen ist. Nominiert für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018. Regie Erich Sidler | Bühne Friedel Vomweg | Kostüme Bettina Latscha Musik Jan-S. Beyer | Choreografie Valentί Rocamora i Torà Dramaturgie Matthias Heid | Video »Verlorene Form« Philipp Ludwig Stangl Mit Marius Ahrendt, Florian Donath, Florian Eppinger, Angelika Fornell, Christina Jung, Rebecca Klingenberg, Christoph Türkay, Gaia Vogel

24. April 2018, 18.00 Uhr, Alter Saal

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VERSETZUNG von Thomas Melle | Deutsches Theater Berlin |  Uraufführung 

Ronald hat alles. Privat kann ihm seine Frau Kathleen wunderbare Neuigkeiten mitteilen. Und beruflich steht er kurz davor, Schütz, der in Ruhestand geht, als Direktor zu beerben. Ronald ist ein Lehrer, wie man ihn sich wünscht: authentische Respektsperson und bewunderter Kumpeltyp in einem – von den Schülern geliebt und den Kollegen gebraucht, mit Respekt bei den Eltern und Wertschätzung beim Chef. Er ist charismatisch, intelligent und redegewandt. Aber Ronald trägt ein Geheimnis in sich. Eine Krankheit, die seine Vergangenheit bestimmt hat und seine Zukunft bedroht. Nach dem autobiografischen Roman »Die Welt im Rücken«, in dem er vom Leben mit seiner eigenen manisch-depressiven Erkrankung erzählt, injiziert Thomas Melle das gleiche Schicksal nun der Hauptfigur von »Versetzung«. Auf der Projektionsfläche von Ronalds bipolarer Störung stellt er in diesem Auftragswerk für das Deutsche Theater Berlin allgemeingültige Fragen nach Zurechenbarkeit und Teilhabe, Verantwortung und Vertrauen, Erfolg und Ansehen. Wie reagiert eine von Leistungsdruck und Gesundheitswahn geprägte Gesellschaft, wenn eines ihrer Mitglieder sich für sie als scheinbar ungesund erweist? Und will man im Zweifel lieber Täter oder Opfer sein? Nominiert für den Mülheimer Dramatikerpreis 2018. Regie Brit Bartkowiak | Bühne Johanna Pfau | Kostüme Carolin Schogs Musik und Sounddesign Joe Masi | Chor-Einstudierung Bernd Freytag Licht Marco Scherle | Dramaturgie David Heiligers | Mit Christoph Franken, Michael Goldberg, Daniel Hoevels, Judith Hofmann, Helmut Mooshammer, Linn Reusse, Anja Schneider, Caner Sunar, Birgit Unterweger

24. April 2018, 20.30 Uhr, Marguerre-Saal

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DAS

HEIMATKLEID von Kirsten Fuchs | GRIPS Theater Berlin | 16 + |  Uraufführung   Nominierung JugendStückePreis 

»Nazis raus! Nazis raus!«, schallt es vor der Tür, als die Modebloggerin Claire die Designerin des Labels »Das Heimatkleid« interviewt. Das Label produziert nachhaltig und regional, schafft Arbeitsplätze in Deutschland, der Stil ist angesagt. Dass man so schnell zum Nazi abgestempelt werden kann, empört Claire. Aber egal, der Vorfall ist schnell vergessen, Claire ist umgezogen und freut sich über ihre neuen Nachbarn, selten hat sich eine Hausgemeinschaft so fürsorglich um sie gekümmert, allen voran Rick. Hier diskutiert man ernsthaft mit ihr über wichtige Themen und bespricht, wie die Politik im Großen sich im Kleinen auswirkt. So verschieden, wie die Mieter des Hauses auch sind, alle eint, dass sich jeder ein wenig mehr Gerechtigkeit für das eigene, kleine Glück wünscht. Die neuen, einprägsamen Denkanstöße lassen die Welt in einem anderen Licht erscheinen. Claire spürt, wie bedroht alles ist. Höchste Zeit, sich zu schützen, aufzustehen und etwas dagegen zu tun. Kirsten Fuchs beschreibt in diesem Theatersolo die Wirkung rechtspopulistischer Parolen, sie lotet mit ihrer Protagonistin die Grenzen von Toleranz und Meinungsfreiheit aus und deckt die Menschenverachtung hinter harmlos klingenden Aussagen auf. Regie Tim Egloff | Bühne und Kostüme Lea Kissing Dramaturgie Ute Volknant | Theaterpädagogik Ellen Uhrhan Mit Katja Hiller, Johannes Gehlmann an der Gitarre

25. April 2018, 11.00 Uhr, Zwinger 3

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GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN von Katja Brunner | Schauspiel Leipzig |  Deutsche Erstaufführung   Nominierung NachSpielPreis 

In den Heimen finden sie ihre letzte Heimat. Die Alten. Tatkräftig waren sie einst, bürgerliche Leben führten sie, und jetzt sind sie dort angekommen, wo nur noch ihr Körper ihnen vorgibt, wer sie zu sein haben. »Los geht ein SPRECHEN OHNE ZUKUNFT – Zukunft, diese kompromittierende Sau – daher freier als manch anderes Sprechen.« Dieses Sprechen nimmt nicht Platz vor der Bettkante, sondern wühlt sich hinein in die mit Schläuchen und Kathetern verzierten Bettstätten der zum Liegen Verdammten. Die Autorin Katja Brunner spricht durch die, die nicht mehr sprechen können. Sie holt die Todgeweihten, die in der alltäglichen Betriebsamkeit unserer Welt nicht mehr funktionieren, zurück in die Sichtbarkeit. Nett wird es nicht, ihnen zuzuhören. Es verletzt und ist hart und erbarmungslos. Es ist keine Hilflosigkeit, die sich Gehör verschafft, sondern sie dringen mit ihren Stimmen unangenehm in unser Fühlen ein und lassen uns nicht mehr los. Mounia Meiborg, Kuratorin: »Irgendwas stimmt nicht mit einer Gesellschaft, in der alte Menschen sich für ihr Altwerden entschuldigen müssen. Die Regisseurin Claudia Bauer zeigt das Pflegeheim als Kinderkarussell mit eigenwilligen Bewohnern. Mit wüstem Expressionismus sucht sie nach Menschlichkeit und findet am Ende Würde.« Regie Claudia Bauer | Bühne und Kostüme Andreas Auerbach | Musik Smoking Joe Dramaturgie Katja Herlemann | Mit Andreas Dyszewski, Timo Fakhravar, Julia Preuß, Marie Rathscheck, Katharina Schmidt, Florian Steffens

25. April 2018, 18.30 Uhr, Zwinger 1

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VEREINTE

NATIONEN von Clemens J. Setz | Volkstheater Wien | Koproduktion mit dem Max Reinhardt Seminar |  Nominierung NachSpielPreis 

Auf den ersten Blick würde man meinen, Martina wird von ihren Eltern nur zu streng behandelt. Das siebenjährige Mädchen muss essen, was auf den Tisch kommt, auch wenn es schon etwas gammelig schmeckt, und falls sie das nicht tut, dann setzt es eine Konsequenz. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich der Horror dieses äußerlich funktionierenden Drei-Personen-Haushalts. Martina wird laufend Verhaltensprüfungen, Vorwürfen und Moralpredigten ausgesetzt (»Den Ton kannst du bei den Vereinten Nationen anschlagen, nicht bei mir!«), bei denen sie nur versagen kann – und die Eltern filmen diese Prüfungen heimlich für ein kommerzielles Videoprojekt mit. In der Cornflakes-Packung ist eine Kamera versteckt. Martina ist unwissentlich die alleinige Hauptdarstellerin eines privaten Dschungelcamps, Vater und Mutter sind die Produzent*innen. Mounia Meiborg, Kuratorin: »Clemens Setz’ Stück um ein Mädchen, dessen Eltern Geld mit Erziehungsvideos im Internet verdienen, wird hier klug fortgeschrieben. Eine erwachsene Protagonistin zappt sich durch ihre Kindheit: Ist Missbrauch messbar? Welche Spuren hinterlässt er? Und kann man den eigenen Erinnerungen trauen?« Regie Holle Münster (Prinzip Gonzo) Künstlerische Mitarbeit Alida Breitag (Prinzip Gonzo) Bühne und Kostüme Thea Hoffmann-Axthelm Musik Robert Hartmann (Prinzip Gonzo) Dramaturgie Michael Isenberg | Mit Philipp Auer, Nélida Martinez, Emilia Rupperti, Clara Schulze-Wegener, Anton Widauer

26. April 2018, 18.30 Uhr, Zwinger 3

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GET DEUTSCH

OR DIE TRYIN’ von Necati Öziri | Maxim Gorki Theater Berlin |  Uraufführung 

Es gibt Momente, in denen kommt alles zusammen. Zum Beispiel Ardas 18. Geburtstag. Ohne Plan, aber mit seinen Jungs Bojan, Danny und Savaş. Auf einer Parkbank ohne Park am Bahnhof: rechts die Glatzen, links die Bullen und in der Mitte die Musik. Es gibt Momente, in denen jemand deine Sprache versteht, ohne dass du viel erzählen musst. Momente, an denen jener Punkt auf deiner zerknitterten biografischen Landkarte auftaucht, an dem du den letzten Sommer deiner Kindheit verbringst, kurz bevor deine Freunde verschwinden und du plötzlich merkst: Du bist allein in einem Land, das dich einen Fremden nennt. Also steh auf! Renn so schnell du kannst und noch schneller! Denn wenn keiner wissen will, wer du bist, musst du es selbst herausfinden. Necati Öziris neues Stück »GET DEUTSCH OR DIE TRYIN’« ist ein Musikalbum mit A- und B-Seite, das von Müttern, die auf Columbo und Wodka stehen, erzählt, von abwesenden Vätern, von abgeschobenen Freunden und von Geburtstagen auf den Fluren des Ausländeramts, von Hip-Hop, Soul, Gewalt und vom Leben in einer Sprache, die nicht dir gehört. Es entsteht eine deutsch-türkische Familiengeschichte in den Wirren der »Gastarbeit« und des türkischen Putsches. Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters, uraufgeführt am 20. Mai 2017. Regie Sebastian Nübling | Bühne Magda Willi | Kostüme Pascale Martin Musik Lars Wittershagen | Dramaturgie Ludwig Haugk | Mit Saro Emirze, Pınar Erincin, Almut Lustig, Taner Şahintürk, Dimitrij Schaad, Aram Tafreshian, Linda Vaher

27. April 2018, 20.30 Uhr, Marguerre-Saal

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GASTLAND SÜDKOREA

Gastland Südkorea Die Städte Pjöngjang und Pyeongchang liegen beide etwas mehr als drei Fahrstunden von der Demarkationslinie entfernt, die Süd- und Nordkorea trennt und als die gefährlichste Staatsgrenze der Welt gilt. Dass das bislang die einzige Gemeinsamkeit ist, liegt unter anderem daran, dass in Pjöngjang der autokratische Machthaber Kim Jong-un residiert und mit Atomwaffen droht. In Pyeongchang dagegen wurden im Februar die olympischen Winterspiele 2018 ausgetragen, was allem Anschein nach einen politischen Frühling der verfeindeten Bruderstaaten zur Folge hatte. Dass das wohl nicht mehr als eine politische Inszenierung war, registrierten vor allem diejenigen, die sich in Südkorea professionell damit beschäftigen, wie man Emotionen in Szene setzt: die in freien Gruppen organisierten Theatermacher des Landes. Kyungsung Lee und seine Gruppe Creative VaQi zum Beispiel haben sich mit einem die Nation erschütternden Ereignis auseinandergesetzt. »Before After« ist ein doku-fiktionaler Theaterabend rund um den Untergang des Fährschiffs Sewol im Jahr 2014, bei dem mehr als 300 Menschen starben. Die zu der Zeit amtierende Regierung dach-

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te nicht daran, das Schiff bergen zu lassen. Es war der Anfang vom Ende der damaligen Präsidentin Park Geun-hye. Die künstlerische Auseinandersetzung mit solchen gesellschaftspolitischen Verwerfungen ist ein Schwerpunkt des südkoreanischen Theaters. Mit »Romeo und Julia« nach Shakespeare und »Death of a mans SALE« nach Arthur Miller zeigen die Yohangza Theatre Company und MOMent (MEDEA ON MEDIA entertainment), wie aus einem klassischen Theatertext ein aktueller Theaterabend wird. Im Fall der schrill-bunten Neudeutung des Shakespeare-Klassikers werden Julia und Romeo von zwei Schauspielerinnen gespielt. Die Überschreibung akzentuiert die Todfeindschaft der Veroneser Familien Montague/Capulet und kommentiert indirekt das Verhältnis der beiden Koreas. »Death of a mans SALE« fragmentiert und dekonstruiert Arthur Millers Vorlage und brandmarkt einen globalisierten Turbokapitalismus, der in Südkorea einen Existenz- und Konkurrenzkampf sondergleichen zur Folge hat. Zum dokufiktionalen Projekttheater und zu den Klassikerüberschreibungen kommen neue Stücke wie »Das Gespür einer Ehe-

frau«, »Der gelbe Umschlag« und »Chronik der Alibis«, mit denen drei Autor*innen des Gastlandes am Wettbewerb um den Internationalen AutorenPreis teilnehmen. Außerdem sprechen wir mit den südkoreanischen Künstler*innen über Korea und das Theater in ihrem Land. Im Anschluss an die Präsentation der satirischen Dokumentarfiktion »Pizzas for the people« in der Bar Blau des Heidelberger Kunstvereins diskutieren wir mit Regisseur Hwang Kim über die subversive  Medienkunst, mit der er die Zensur Nordkoreas zu umgehen versucht. Beim Theaterlunch befragen wir unsere Gäste, inwiefern die Teilung des Landes ihre Arbeit beeinflußt und wie sie mit der »schwarzen Liste« umgehen, die zu Zeiten der Regierung von Park Geun-hye geführt wurde. Die Liste diente der Zensur von künstlerischer Arbeit.

HeeJin Lee ist Produzentin und Mitbegründerin der Produktionsfirma DOT mit großer Erfahrung sowohl innerhalb Koreas als auch international. 2014 hat sie mit Gleichgesinnten das Produktionsnetzwerk DOT ins Leben gerufen, das weltweit im gesamten Bereich der darstellenden Kunst von Schauspiel, Tanz und interdisziplinären Künsten kooperiert. Der Theater- und Literaturkritiker Jürgen Berger ist Mitglied in Auswahlgremien wie den Mülheimer Theatertagen NRW und dem Osnabrücker Dramatikerpreis. Er war Ko-Kurator des Iberoamerikanischen Theaterfestivals ADELANTE in Heidelberg und unterrichtet an der Ludwigsburger Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Als Autor entwickelt er internationale Theaterprojekte in Asien und Südamerika.   

Jürgen Berger

Unser besonderer Dank gilt dem Arts Council Korea (ARKO), ohne dessen großzügige Unterstützung eine Einladung der beteiligten Künstlerinnen und Künstler nicht möglich gewesen wäre. Auch dem Goethe Institut danken wir für seine Unterstützung und für die Übersetzung der koreanischen Stücke im Internationalen Autorenwettbewerb.

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INTER NATIONALER AUTOREN WETTBEWERB

DER GELBE UMSCHLAG von Yanggu Yi Aus dem Koreanischen von Jan Creutzenberg Es lesen Lisa Förster, Steffen Gangloff, Dominik Lindhorst-Apfelthaler, Sophie Melbinger, Katharina Quast, Hendrik Richter, Andreas Uhse

Frühjahr 2014 in Ansan, einem Vorort von Seoul, Schauplatz eines erbitterten Arbeitskampfes. Angestellte einer Autoteilefabrik werden nach einem Streik mit millionenhohen Schadensersatzforderungen überhäuft. Die Firmenleitung verschickt gelbe Umschläge, die eine Wiedereinstellung versprechen. Da trifft die Nachricht ein, dass die Passagierfähre »Sewol« vor der Küste gekentert ist. An Bord waren hunderte von Schülern aus Ansan. Während das Viertel Trauer trägt, spitzt sich im Gewerkschaftsbüro die Lage zu: Einlenken oder weiter protestieren? Ein Filmemacher dokumentiert die Debatten zwischen den Arbeitern und versucht, ihrem Leiden einen Sinn zu geben. Yanggu Yi ergreift in seinem Politdrama Partei für die Opfer des südkoreanischen Wirtschaftswunders, in den Fabrikhallen wie auf dem sinkenden Schiff. Yanggu Yi hat Theaterregie studiert und arbeitet als Autor von Theaterstücken. Er engagiert sich für die sozial Schwachen und bringt ihre Geschichten auf die Bühne. Seine Stücke handeln unter anderem von Zwangsprostituierten, Zensuropfern und streikenden Arbeitern. Er beteiligte sich am Kampf gegen die »schwarzen Listen«. 28. April 2018, 13.30 Uhr, Alter Saal

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CHRONIK DER ALIBIS von Jae-Yeop Kim Aus dem Koreanischen von Jan Creutzenberg Es lesen Nicole Averkamp, Benedict Fellmer, Hans Fleischmann, Raphael Gehrmann, Marcel Schubbe, Olaf Weißenberg, Martin Wißner, Stefan Wunder

DAS GESPÜR EINER EHEFRAU von Yeon-ok Koh Aus dem Koreanischen von Jan Creutzenberg Es lesen Marco Albrecht, Steffen Gangloff, Sophie Melbinger, Katharina Quast, Hendrik Richter, Christina Rubruck, Andreas Uhse, Olaf Weißenberg

Kim Taeyeong hat ein bewegtes Leben geführt: Geboren und aufgewachsen in Japan, kehrt er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in seine koreanische Heimat zurück. Dort erlebt er die ideologischen Grabenkämpfe, vom Koreakrieg über den Militärputsch Park Chung-hees zum diktatorischen Yushin-Regime am eigenen Leib mit. Nach der Geburt seiner Söhne, die später in die Demonstrationen der Demokratiebewegung verwickelt werden, führt er ein ruhiges Leben als Englischlehrer in der Provinz, umgeben von seinen Büchern. Doch während all der Jahre bewahrt er ein Geheimnis: Ein ultimatives Alibi ermöglicht es ihm, in der gespaltenen koreanischen Gesellschaft zu überleben. Jae-Yeop Kim erforscht in seiner preisgekrönten »Chronik der Alibis« die Biografie seines Vaters und erzählt gleichzeitig ein Stück südkoreanischer Zeitgeschichte.

Ein Mädchen, das sich in den Bergen verlaufen hat, wird von einem Bären gerettet – und von ihm zur Frau genommen. Eines Tages findet sie ein Jäger und bringt sie zurück ins Dorf. Doch das Leben in der menschlichen Gesellschaft, als Ehefrau und Mutter, macht ihr zu schaffen. Die »Frau eines Bären« steht vor einer schwierigen Entscheidung. Ausgehend von einer lokalen Legende über eine »Bärenfrau«, hat Yeon-ok Koh eine moderne Parabel geschaffen. Wie kann der Mensch mit all seinen Mängeln angesichts übermenschlicher Mächte menschlich bleiben? Mit Anklängen an den koreanischen Schöpfungsmythos – der Geburt des ersten Königs, dem Kind eines Tigers und eines Bären – und den Medea-Mythos gestaltet sie einen Dialog über die ewige Frage nach der menschlichen Natur zwischen Instinkt und Vernunft, Individuum und Gesellschaft.

Jae-Yeop Kim, geboren 1973, ist Theaterautor und künstlerischer Leiter der Theatergruppe Dreamplay Thesis 21. In seinen Werken verbindet er autobiografische Ansätze mit einer eigenen dokumentarischen Theatersprache. Seine Theaterstücke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Yeon-ok Koh, geboren 1971 in Seoul, begann als Theaterautorin mit sozialen Stücken nach wahren Begebenheiten. Ihre neueren Stücke konfrontieren die Realität mit Mythen. »Das Gespür einer Ehefrau« wurde mit dem Byeoksan Drama Award 2015 ausgezeichnet. 28. April 2018, 16.00 Uhr, Alter Saal

28. April 2018, 14.30 Uhr, Alter Saal

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SSINGSSING AUTHENTIC KOREAN TRADITIONAL VOCALS WITH ROCK BAND MUSIC Konzert Sechs Musiker*innen aus unterschiedlichen Stilrichtungen vereinen ihr kreatives Potential in der exzentrischen Band SsingSsing. Die Gruppe kombiniert zwei völlig gegensätzliche Elemente: Rockmusik und die typischen authentischen, geradezu oszillierenden Gesänge der koreanischen Volksmusik. Dazu kommen noch Ingredienzen aus Balladen, Pop und schamanischen Ritualen. Mit dem Leadsänger Hee-moon Lee, den Sängern Dahye Choo und Seung-tae Shin, Young-gyu Jang am Bass, Chul-hee Lee am Schlagzeug und Tae-won Lee an E-Gitarre und Keyboards kreiert SsingSsing einen einzigartigen Sound. In ihren Songs verarbeitet die Band Elemente der traditionellen koreanischen Musik wie zum Beispiel Gyeonggi Sori (Volkslieder aus der Region um die südkoreanische Hauptstadt Seoul), Seodo Sori (Volkslieder aus Nordkorea) und Seoul Gut (schamanische Rituale aus Seoul). »Die Band SsingSsing verwandelt koreanische Volksmusik in GlamRock, Disco und Psychedelic: eine respektlose, aber faszinierende Mischung«, urteilte die New York Times. 27. April 2018, 22.30 Uhr, Alter Saal 29. April 2018, im Anschluss an die Preisverleihung, Alter Saal

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DEATH OF A MANS SALE von Hyuntak Kim nach Arthur Miller MOMent (MEDEA ON MEDIA entertainment), Seoul |  Uraufführung  In koreanischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Die »Große Depression« im frühen 20. Jahrhundert, die den Hintergrund bildet für das Originalstück »Tod eines Handlungsreisenden« von Arthur Miller, setzt sich bis heute fort, in Form andauernder wirtschaftlicher Krisen. Willy Lomans einsames Leben, in dem er sich selbst erschöpft und all seine Lieben verliert auf der Jagd nach sinnlosen Träumen, gibt es ebenfalls immer noch bis heute in unserem Alltag. Damit das Publikum sich selbst erkennt und sich sein eigenes seelenloses Leben eingesteht, wählt die Inszenierung »Death of a mans SALE« einen provokant formalen Ansatz für die gesamte Aufführung, anstatt die Geschichte nachzuerzählen. Willy rennt auf einem Laufband mitten im Raum. Das Publikum versteht ihn weniger durch inhaltliche Reflexion als durch physische Teilhabe. Die Aufführung beginnt mit der letzten Szene des Originalstücks, in der Willy in den Tod läuft, und zeigt die vorausgegangenen Szenen als Rückblenden. Das Stück richtet sich hier und jetzt an die gegenwärtige Gesellschaft, an uns als Mitglieder dieser Gesellschaft und an das Theater, das diese Gesellschaft kritisiert. Regie Hyuntak Kim | Mitarbeit Dongwoo Hwang | Licht Hyemin Park, Deahyeon Ji Übertitel Sooeun Lee | Mit Jinsung Lee, Seong Seokjoo, Miok Kim, Yonghee Jung, Hyungsub Kim, Kyounghwa Kwak, Yerim Jo, Kayeon Lee, Taehun Kim, Minwoo Han

28. April 2018, 18.30 Uhr, Zwinger 3

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BEFORE

AFTER von Creative VaQi | Koproduziert vom Doosan Art Center |  Uraufführung  In koreanischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Das Stück zeigt die Veränderungen, die vor und nach einem tragischen, verheerenden Ereignis eintreten. Welche Erfahrungen durchleben wir, woran erkennen wir, dass unser Leben von etwas Endgültigem betroffen ist? Mit diesen Fragen beginnt das Stück »Before After«. Soo-Yeon hat das allmähliche Sterben ihres krebskranken Vaters begleitet. San-Ha fühlt sich schuldig nach dem Tod seines Freundes. Sung-Ik, der bei einem Anschlag sein Augenlicht fast ganz verloren hat, versinkt in einen Zustand der Hilflosigkeit. Da-Huin bricht am 16. April 2014 zu einer Himalaya-Wanderung auf. Kyung-Min veröffentlicht sein Tagebuch im Rundfunk. Su-Jin dramatisiert die Handlungen und Gefühle der Regierung. In dem Stück kreuzen sich Vorher und Nachher im Leben unterschiedlicher Menschen. Dazu kommen unter anderem die Verhaltensregeln für Notfälle im Theater zum Einsatz, sowie Rap, eine Girl-Group-Tanzsequenz, Nachrichtensendungen und Livekamera. Der 1983 in Basel geborene Kyungsung Lee studierte in Seoul Regie und gründete 2007 das Ensemble Creative VaQi, dessen künstlerischer Leiter er ist. Seine Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Regie Kyungsung Lee | Bühne und Kostüme Seung-Ryul Shin | Licht Hyek-Yoon Go Sounddesign Kayip | Dramaturgie Kang-Hee Jun | Voice Coach Jungsun Choi Movement Coach Soyoung Lee | Mit San-Ha Chae, Su-Jin Jang, Sung-Ik Jang, Da-Huin Kim, Kyung-Min Na, Soo-Yeon Sung

29. April 2018, 15.30 Uhr, Zwinger 1

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ROMEO

UND JULIA

nach William Shakespeare | Yohangza Theatre Company Seoul In koreanischer Sprache mit deutschen Übertiteln

So alt der Shakespeare’sche Stoff auch sein mag, der Konflikt bleibt zeitlos: In Zeiten von Hass und Gewalt kämpft eine unmögliche Liebe um ihr Bestehen. Wird die Tragödie um Romeo und Julia von einem koreanischen Ensemble auf die Bühne gebracht, liegt es nahe, die beiden verfeindeten Häuser als Nord- und Südkorea zu interpretieren. Doch so einfach macht es die Theatergruppe Yohangza aus Seoul dem Publikum nicht. Nach den einleitenden Worten des Chores betritt eine gutaussehende junge Frau die neonpinke Bühne: Julia. Kurz darauf betritt eine weitere gutaussehende junge Frau die Bühne: Romeo. Zwei Frauen, eine Liebe. Die Inszenierung oszilliert zwischen intimen Dialogen und akrobatischen Tanz- und Kampfszenen zu elektronischem Rock. Kein Text, kein Kostüm und kein Requisit verweist auf den Korea-Konflikt. Für Shakespeares Liebende endet die Tragödie mit dem Tod. Recht optimistisch schreibt die Theatergruppe Yohangza in ihrem Programmheft, sie versuche mit ihrer Darbietung von »Romeo und Julia« die existierenden Grenzen zwischen Reich und Arm, Konservatismus und Progressivismus sowie traditionellen Werten und Individualismus innerhalb der koreanischen Gesellschaft zu überwinden. Regie Jung-Ung Yang | Künstlerische Mitarbeit Dae-Woong Lee Assistenz Su-Jeong Kim | Spielleitung Sang-Hoon Kim | Bühne Eun-Kyu Lee Licht Sung-Gu Kim | Ton Hyung-Rok An | Video Jangyeon Kim Mit Chan-Hui Cho, Kyoung-Hoon Choi, Beom-Jin Kim, Eun-Hee Kim, Ho-Jun Kim, Sang-Bo Kim, Yu-Young Kim, Eun-Hye Kwon, Hwa-Jung Lee

29. April 2018, 18.30 Uhr, Marguerre-Saal Einführung 18:00 Uhr

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Stückemarkt Rahmenprogramm Stückemarkt Cinema »On the Beach at Night alone« ist ein Film des südkoreanischen Regisseurs Hong Sang-soo, der erst 2017 auf der Berlinale seine Premiere feierte: Die junge und aufstrebende Schauspielerin Younghee hat gerade die Affäre mit einem verheirateten Mann beendet. In Hamburg, fern von ihrer Heimat Seoul, nimmt sie sich Zeit für sich selbst, um über die Liebe nachzudenken. Bekannt für seine einzigartige Bildsprache und seine beispiellose Filmästhetik, zählt Hong Sang-soo zu den etabliertesten Autorenfilmern des zeitgenössischen koreanischen Kinos. Die neue Kooperation des Heidelberger Stückemarkts mit dem Gloria-Filmtheater zeigt »On the Beach at Night alone« jetzt im Gloriette-Kino in Heidelberg. Im Anschluss an die Vorführungen gibt es jeweils ein Nachgespräch.

Partys – Put on your dancing shoes Der Bühnenboden wird zur Tanzfläche: Im Alten Saal ist Disko! An beiden Festivalwochenenden laden wir zu unvergesslichen Partynächten. Am ersten Wochenende gibt es zunächst von der Band BallaBalla Afrobeat, der Jazz zuzwinkert auf die Ohren, bevor sich Daniel Ibald aus Köln (Brot & Spiele) an die Turntables begibt. Nach der koreanischen Band SsingSsing, die mit ihrer extravaganten Mischung aus traditionell koreanischer Folklore und westlicher Rockmusik schon die ganze Welt bereist hat, heizt Offbeat Terrorist Janeck Altshuler dem Publikum am zweiten Festivalwochenende ein. 21. April 2018, ab 23.15 Uhr Party No. 1, Alter Saal 27. April 2018, ab 23:30 Uhr, im Anschluss an das Konzert der Band SsingSsing aus Seoul, Party No. 2, Alter Saal

10. April 2018, 19.00 Uhr Gloriette-Kino, Hauptstraße 146 15. April 2018, 11.30 Uhr Gloriette-Kino, Hauptstraße 146

Pizzas for the People – ein subversiver Kochkurs für Nordkorea

Faust – mit Motiven aus Faust II

Bar, Filmvorführung und Künstlergespäch

Dr. Heinrich Faust, Wissenschaftler: Sein Alltag ist zermürbend und frustrierend. Mit dem Status quo will er sich auf keinen Fall zufriedengeben – und fordert den Teufel zu einem Pakt heraus: Mephisto muss ihm alle denkbaren Wünsche erfüllen, bis er glücklich zu einem beliebigen Augenblick sagt: »Verweile doch! du bist so schön!«, und damit seine Seele endgültig dem Teufel überlässt. Er begibt sich, berauscht vom eigenen Größenwahn und in seinem Inneren zutiefst zerrissen, auf eine Reise jenseits aller Moral und Konvention. Im Rahmen des Stückemarktes zeigt das Theater Heidelberg Philipp Preuss’ Interpretation des berühmtesten deutschen Dramas.

Kim Jong-il liebte Pizza und ließ daher, trotz politischer und kultureller Isolation Nordkoreas, ein italienisches Lokal eröffnen. Speisen kann in diesem Lokal aber nur die politische Elite. Damit auch das normale Volk in den Genuss des italienischen Nationalgerichts kommt, dreht der südkoreanische Künstler Hwang Kim eine satirische Dokumentarfiktion. In »Pizzas for the People« zeigt er, wie sich eine Pizza in der eigenen Küche zubereiten lässt. Um seinen Film einem nordkoreanischen Publikum zugänglich zu machen, lässt Hwang Kim DVDs von China nach Nordkorea schmuggeln und auf Schwarzmärkten verkaufen. Im Anschluss Publikumsgespräch mit dem Künstler Hwang Kim und Cocktails an der Bar Blau. Der Eintritt ist mit der Eintrittskarte zu einer Vorstellung des Heidelberger Stückemarkts frei.

von Johann Wolfgang von Goethe

25. April 2018, 18.30 Uhr, Marguerre-Saal

19. April 2018, 19.00 Uhr, Heidelberger Kunstverein, Hauptstraße 97

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M.I.L.F. (Marvin is like a frog)

Theater intern – Seminare rund um den Heidelberger Stückemarkt

Klassenzimmerstück von Daniel Ratthei |  15+  |  Uraufführung 

Marvin ist 15 Jahre alt – und mitten in der Pubertät. Überall sieht er Brüste, Pos und plötzlich findet er seine Lehrerin auch wahnsinnig heiß! Im Internet kennt er sich aus und weiß, wie er seine Spuren verwischen muss, damit seine Mutter nicht mitbekommt, dass er heimlich Pornos schaut. Wie funktioniert das nun im wahren Leben mit den Mädchen? Daniel Rattheis Stück über erste Liebe und Pornografie ist eine irrwitzige, schnelle One-Man-Show über einen Jugendlichen, der seine Vorstellungen von Liebe und Romantik überdenken muss. Regelmäßig holt das in Heidelberg uraufgeführte Klassenzimmerstück Jugendliche dort ab, wo sie gerade sind: in der Schule mitten in der Pubertät. Wer noch mal zurück in die Schule und in das Gefühl dieser besonderen Zeit möchte, kann das an diesem Abend in der Theodor-Heuss-Realschule tun. Regie Andreas Weinmann | Dramaturgie Viktoria Klawitter Theaterpädagogik Nelly Sautter | Mit Stefan Wunder

Studierende der Pädagogischen Hochschule erhalten in dem Seminar von Tabea Tangerding einen Einblick in die neue Dramatik: Gemeinsam werden Gastspiele besucht und diese im Vorfeld bearbeitet. In Kooperation mit der Weißensee Kunsthochschule Berlin kommt es zu einem Treffen der Disziplinen: Angehende Bühnenund Kostümbildner*innen treffen während ihres Besuchs des Heidelberger Stückemarkts auf die im Wettbewerb nominierten Autor*innen und tauschen sich über neue Dramatik und ihre Erscheinungsformen aus. Für Studierende der Theaterwerkstatt Heidelberg bieten wir eine Einführung in das Festival und die Arbeit mit neuen Theatertexten plus einen Vorstellungsbesuch. Darüber hinaus wird Autor und Jurymitglied David Gieselmann am 25. April in einem Workshop zum Szenischen Schreiben Einblicke in die Entstehung eines Theatertextes vermitteln. Nähere Informationen zum Workshop und zur Anmeldung unter: www.heidelberger-stueckemarkt.de

26. April 2018, 20.30 Uhr, Theodor-Heuss-Realschule, Plöck 105

Stipendiatenprogramm Gemeinsam mit dem Freundeskreis des Theaters und Orchesters Heidelberg lädt die Festivalleitung zehn Stipendiatinnen und Stipendiaten dazu ein, während des Heidelberger Stückemarkts Vorstellungen zu besuchen, die Stücke der Wettbewerbe mit den nominierten Autorinnen und Autoren zu diskutieren, an Workshops teilzunehmen, Theatermacherinnen und Theatermacher aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem diesjährigen Gastland Südkorea kennenzulernen und Arbeitsbeziehungen zu knüpfen.

Büchertisch Im Foyer des Marguerre-Saals stellt die Bücherstube an der Tiefburg ausgewählte Literatur rund um die Inszenierungen, Autorinnen und Autoren und natürlich das Gastland des Heidelberger Stückemarkts vor.

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Neue Stücke – Neue Songs Sie hören in unseren Foyers Musik, die Sie wahrscheinlich noch nicht kennen. Zum ersten Mal hat der Heidelberger Stückemarkt sein Augenmerk nicht nur auf neue Stücke, sondern auch auf neue Musikprojekte gelegt und lädt unter anderem Jules, Flourishless und Kleine Reise ein, das Festival musikalisch zu bereichern, als Soundtrack in unseren Foyers und vor allem live in unserem Sprechzimmer.

Sprechzimmer Ein Ort zum Zusammenkommen: Nach jedem Gastspiel im großen Haus findet hier ein Nachgespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern der Inszenierungen statt. Anschließend lassen wir den Festivaltag bei Livemusik gemeinsam ausklingen. Für Diskussionen und späte Drinks wird die Tanzprobebühne umgewandelt in einen Festivaltreff nach Vorstellungsende.

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Festival-Cocktailcafé Zur Entspannung und Stärkung vor oder nach dem Festivalbesuch empfehlen wir einen Besuch im Cocktailcafé Regie. Dort erhalten alle Besucher des Heidelberger Stückemarkts unter Vorlage der tagesaktuellen Stückemarkt-Eintrittskarte eine Vergünstigung von 10 % auf alle Speisen und Getränke. Cocktailcafé Regie, Theaterstraße 2

Wünsch dir was! Alle nominierten Theaterautorinnen und Theaterautoren waren eingeladen, zusammen mit ihrer Bewerbung einen Wunsch einzureichen, den der Heidelberger Stückemarkt für sie realisieren wird. Begegnungen mit Theatermacherinnen und Theatermachern? Ein Testpublikum für neue Ideen? Oder die Möglichkeit, mit Schauspielerinnen und Schauspielern szenisch Textmaterial auszuprobieren? Wir sind gespannt, welche Wünsche sich im Rahmen des Festivals umsetzen lassen.

NACHTKRITIK.DE Zum siebten Mal wird nachtkritik.de den Heidelberger Stückemarkt mit einem eigenen Festivalportal begleiten. Dank zahlreicher Videos, Porträts und Interviews können Sie auf www.heidelberger-stueckemarkt.nachtkritik.de bereits im Vorfeld, ab dem 9. April, über das Festival flanieren, die Autorinnen und Autoren des Stückemarkts oder die Theaterlandschaft des Gastlands Südkorea kennenlernen. In Debattenbeiträgen diskutieren wir mit Theaterpraktikern die Bedeutung der »Rolle« in der zeitgenössischen Dramatik. Während des Stückemarkts erhalten Sie selbstverständlich wieder eine nachtkritische Rundumversorgung: Getreu dem Motto »Sie schlafen, wir schreiben« erscheinen Kurzkritiken zu allen Aufführungen bereits am Morgen danach. Ein Video-Blog erschließt das Festival zudem filmisch. Und natürlich sind Sie eingeladen, bei dieser virtuellen Festival-Zeitung mitzudiskutieren: Stückemarkt 2.0!

Theaterlunch Bei einem Gespräch über die Bedingungen der künstlerischen Arbeit in Südkorea und das allgegenwärtige Gefühl von geteilter Einheit, das uns als Bürgern der Bundesrepublik alles andere als fremd ist, begeben sich unter anderem Frau Prof. Dr. Eun-Jeung Lee (Institut für Koreastudien, FU Berlin), Regisseur Kyungsung Lee und Autor Yanggu Yi aufs Podium.

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SERVICE Eintrittspreise 1 Autorentag

Team 14 €

7 € erm.

33 €

16,50 € erm.

140 €

70 € erm.

Einlass zu Beginn jeder Lesung

3 Autorentage Einlass zu Beginn jeder Lesung

Festivalpass

Im Vorverkauf und an den Abendkassen erhalten Sie gegen Vorlage des Festivalpasses nach Verfügbarkeit je eine Freikarte für alle Veranstaltungen des Heidelberger Stückemarkts.

Gastspiele im Alten Saal und Marguerre-Saal Gastspiele im Zwinger 1 und Zwinger 3 Kinder- und Jugendtheater-Gastspiele Schülergruppen-Preise ab 10 Personen

ab 17 € 23 € 17 € ab 5 €

ab 8,50 € erm. 11,50 € erm. 8,50 € erm.

Besuchergruppen ab 10 Personen 15 % Ermäßigung Besuchergruppen ab 30 Personen 25 % Ermäßigung Partys Eintritt frei! | Konzert SsingSsing 7 €/5 € erm.

Ermässigung Schüler, Auszubildende, Studierende, Schwerbehinderte, Bundesfreiwilligendienstleistende sowie Inhaber des Heidelberg-Passes+ erhalten gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises bereits im Vorverkauf 50 % Ermäßigung. Theaterkasse Theaterstrase 10 69117 Heidelberg

Mo–Sa, 11–18 Uhr 06221|5820 000

Abendkasse 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn am Veranstaltungsort! Service für Schulgruppen unter [email protected] oder 06221|5835 780 Service für Besuchergruppen unter [email protected] oder 06221|5835 353

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Künstlerische Leitung Holger Schultze, Jürgen Popig | Produktionsleitung und künstlerische Mitarbeit Katrina Mäntele | Produktionsassistenz Fabian Appelshäuser | Künstlerische Mitarbeit Lene Grösch, Viktoria Klawitter, Antonia Leitgeb, Sonja Winkel | Öffentlichkeitsarbeit und Presse Jana Lösch, Kristina Wydra, Sonja Zirkler (Leitung) | Marketing Verena Sobowiec, Nadine Wagner | Homepage Alicia Solzbacher | Einrichtung Lesungen Lene Grösch, Natascha Kalmbach, Viktoria Klawitter, Antonia Leitgeb, Jürgen Popig, Tobias Schindler, Jasaman Roushanaei, Sonja Winkel | Scouts für das Gastlandprogramm HeeJin Lee, Jürgen Berger | Übersetzungen Jan Creutzenberg | Übertitel Fabian Appelshäuser, Lappiyul Park Technischer Direktor Peer Rudolph | Technischer Produktionsleiter Jens Weise Assistentin des Technischen Direktors und Organisation Bettina Olbrich Ausstattung Katharina Andes | Bühnenobermeister Udo Weber | Bühnenmeister Michaela Abts, Rolf Bader, Brandon Ess, Dirk Wiegleb | Leiter der Beleuchtungsabteilung und Video Ralf Kabrhel | Beleuchtungsmeister Lars Mündt, Ralph Schanz | Video Tom Wernecke, Christoph Schneider | Leiter der Tonabteilung Alexander Wodniok | Ton Luisa Sachs, Alexander Hofmann, Tobias Schirmann, Thomas Mandl, Paul Pfeiffer | Requisiteure unter Leitung von Esther Hilkert | Kostümabteilung und Ankleiderinnen unter Leitung von Katharina Kromminga, Kristina Flachs (Stellv.) | Mitarbeit der theatereigenen Werkstätten: Vorstand des Malersaals Dietmar Lechner | Leiter der Dekorationswerkstatt Markus Rothmund | Leiter der Schlosserei Karl-Heinz Weis | Leiter der Schreinerei Klaus Volpp | Zwinger 1 Bühnentechnik Christian Brecht (Vorarbeiter), Roland Rogg | Beleuchtung Hartmut Horn (Vorarbeiter), Kristin Rohleder, Florian Pfrang, Dirk Teichgraber | Ton Martin Rohr | Requisite Wolf Brückmann | Zwinger 3 Technischer Leiter Konrad Ruda | Technik, Beleuchtung und Ton Alexander Dressler, Christian Raudzis, Michael Theil Requisite Mona Patzelt

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Bildnachweise

Impressum

Dickhäuter © Tanja Dorendorf, T+T Fotografie | Spiel mir das Lied vom Tod © Joseph Ruben | Vor Sonnenaufgang © Sandra Then Pussy Riots © Diana Küster | Homohalal © David Baltzer | Zucken © junges theater basel | Drei sind wir © Georg Soulek | Ja, eh! © Ingo Pertramer, Rabenhof | Mongos © Nilz Böhme | Fräulein Agnes © Georges Pauly | Versetzung © Arno Declair | Das Heimatkleid © Jörg Metzner | geister sind auch nur menschen © Rolf Arnold | Vereinte Nationen © Robert Polster, Volkstheater | GET DEUTSCH OR DIE TRYIN’ © Esra Rotthoff | SsingSsing © Band | Death of a mans SALE © MOMent | Before After © Creative VaQi | Romeo und Julia © Yohangza Theatre Company

Theater und Orchester Heidelberg Theaterstraße 10 69117 Heidelberg [email protected] www.theaterheidelberg.de | www.heidelberger-stueckemarkt.de www.heidelberger-stueckemarkt.nachtkritik.de

Porträtfotos Sören Hornung © Arda Funda | Esther Becker © Françoise Caraco Leon Engler © henschel SCHAUSPIEL | Ulrike Syha © Christian Kleiner Carsten Brandau © Stefan Malzhorn | Rinus Silzle © Joschka Silzle Maryam Zaree © Stefan Klüter

Intendant Holger Schultze | Verwaltungsleiterin Andrea Bopp | Redaktion Jürgen Popig | Texte Fabian Appelshäuser, Jürgen Berger, Jan Creutzenberg, Lene Grösch, Viktoria Klawitter, Antonia Leitgeb, Katrina Mäntele, Jürgen Popig, Sonja Winkel sowie die eingeladenen Theater und Verlage | Konzept und Gestaltung gutegründe GbR Druck Kraft Premium GmbH Ein Unternehmen der Heer Mediengruppe Wir bedanken uns bei allen Förderern, Unterstützern, Kooperationsund Medienpartnern sowie Beratern.

Bis Redaktionsschluss konnten wir leider nicht alle Fotografen ermitteln – wir bitten um Nachsicht und sind für sachdienliche Hinweise dankbar. Redaktionsschluss 23. Februar 2018 | Änderungen vorbehalten

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Freitag, 20. April 19.30 Uhr, Zwinger 3 ERÖFFNUNG DES 35. HEIDELBERGER STÜCKEMARKTS 20.00 Uhr, Zwinger 1  Premiere  KLUGE GEFÜHLE von Maryam Zaree in der Regie von Isabel Osthues Theater und Orchester Heidelberg  AutorenPreis 2017 

Samstag, 21. April 11.00 Uhr, Zwinger 3 DICKHÄUTER von Tina Müller in der Regie von Brigitta Soraperra Theater Fallalpha Zürich  Mülheimer KinderStückePreis 2017 

  7 + 

Deutschsprachiger Autorenwettbewerb Teil I, Alter Saal 13.30 Uhr SIEBEN GEISTER von Sören Hornung 14.30 Uhr WILDBESTAND von Esther Becker 16.00 Uhr DIE BENENNUNG DER TIERE von Leon Engler 18.30 Uhr, Zwinger 1 SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD (AMERIKA-TRILOGIE TEIL 1) von Klaus Gehre nach Sergio Leone in der Regie von Klaus Gehre, Staatstheater Braunschweig 20.30 Uhr, Marguerre-Saal VOR SONNENAUFGANG von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann in der Regie von Nora Schlocker, Theater Basel 23.15 Uhr, Alter Saal PARTY mit der Band BallaBalla und DJ Daniel Ibald (Brot & Spiele), Eintritt frei!

Sonntag, 22. April Deutschsprachiger Autorenwettbewerb Teil II, Alter Saal 13.30 Uhr DRIFT von Ulrike Syha 14.30 Uhr ORTSGRUPPENLEITER VON ISTANBUL von Carsten Brandau 16.00 Uhr LEGAL HIGHS von Rinus Silzle 18.30 Uhr, Zwinger 3 PUSSY RIOTS von Magz Barrawasser und Florian Heller in der Regie von Magz Barrawasser, Schauspiel Essen 20.30 Uhr, Marguerre-Saal HOMOHALAL von Ibrahim Amir in der Regie von Laura Linnenbaum, Staatsschauspiel Dresden

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Montag, 23. April   14 +  11.00 Uhr, Zwinger 1 ZUCKEN von Sasha Marianna Salzmann in der Regie von Sebastian Nübling, junges theater basel in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater  Nominierung JugendStückePreis 

22.30 Uhr, Alter Saal SSINGSSING Band aus Seoul

20.30 Uhr, Alter Saal JA, EH! BEISL, BIER UND BACHMANNPREIS von Stefanie Sargnagel in der Regie von Christina Tscharyiski, Rabenhof Theater Wien

23.30 Uhr, Alter Saal PARTY mit DJ Offbeat Terrorist, Eintritt frei!

Dienstag, 24. April   13 + 

Samstag, 28. April 13.00 Uhr, Alter Saal ERÖFFNUNG GASTLANDPROGRAMM SÜDKOREA Internationaler Autorenwettbewerb Südkorea, Alter Saal

18.00 Uhr, Alter Saal FRÄULEIN AGNES von Rebekka Kricheldorf in der Regie von Erich Sidler, DT Göttingen 20.30 Uhr, Marguerre-Saal VERSETZUNG von Thomas Melle in der Regie von Brit Bartkowiak, Deutsches Theater Berlin

Mittwoch, 25. April 11.00 Uhr, Zwinger 3 DAS HEIMATKLEID von Kirsten Fuchs in der Regie von Tim Egloff GRIPS Theater Berlin  Nominierung JugendStückePreis 

18.30 Uhr, Zwinger 1 KLUGE GEFÜHLE von Maryam Zaree in der Regie von Isabel Osthues Theater und Orchester Heidelberg  AutorenPreis 2017  20.30 Uhr, Marguerre-Saal GET DEUTSCH OR DIE TRYIN  ̓ von Necati Öziri in der Regie von Sebastian Nübling, Maxim Gorki Theater

18.30 Uhr, Zwinger 3 DREI SIND WIR von Wolfram Höll in der Regie von Valerie Voigt-Firon Burgtheater Wien  Nominierung NachSpielPreis 

11.00 Uhr, Zwinger 1 MONGOS von Sergej Gößner in der Regie von Grit Lukas, Theater Magdeburg  Nominierung JugendStückePreis 

Freitag, 27. April

  16 + 

18.30 Uhr, Zwinger 1 GEISTER SIND AUCH NUR MENSCHEN von Katja Brunner in der Regie von Claudia Bauer Schauspiel Leipzig  Nominierung NachSpielPreis  18.30 Uhr, Marguerre-Saal FAUST MIT MOTIVEN AUS FAUST II von Johann Wolfgang von Goethe in der Regie von Philipp Preuss, Theater und Orchester Heidelberg

13.30 Uhr DER GELBE UMSCHLAG von Yanggu Yi 14.30 Uhr CHRONIK DER ALIBIS von Jae-Yeop Kim 16.00 Uhr DAS GESPÜR EINER EHEFRAU von Yeon-ok Koh 18.30 Uhr, Zwinger 3 DEATH OF A MANS SALE von Hyuntak Kim nach Arthur Miller in der Regie von Hyuntak Kim MOMent (MEDEA ON MEDIA entertainment)

Sonntag, 29. April 13.00 Uhr, Sprechzimmer THEATERLUNCH Gespräch über Theater in Südkorea, Eintritt frei! 15.30 Uhr, Zwinger 1 BEFORE AFTER von Creative VaQi, koproduziert von Doosan Art Center in der Regie von Kyungsung Lee, Creative VaQi

Donnerstag, 26. April

18.00 Uhr, Alter Saal EINFÜHRUNG ROMEO UND JULIA Eintritt frei!

18.30 Uhr, Zwinger 3 VEREINTE NATIONEN von Clemens J. Setz in der Regie von Holle Münster (Prinzip Gonzo) Volkstheater Wien in Kooperation mit dem Max Reinhardt Seminar  Nominierung NachSpielPreis 

18.30 Uhr, Marguerre-Saal ROMEO UND JULIA nach William Shakespeare in der Regie von Jungung Yang Yohangza Theatre Company

20.30 Uhr, Theodor-Heuss-Realschule M.I.L.F. (MARVIN IS LIKE A FROG) von Daniel Ratthei in der Regie von Andreas Weinmann Theater und Orchester Heidelberg

21.00 Uhr, Alter Saal PREISVERLEIHUNG, anschließend SSINGSSING Eintritt frei!