Das Pelikan Malen-Konzept

Das Pelikan Malen-Konzept Thema: Vielseitige Deckfarben – Aquarelle für Einsteiger Beim Aquarellieren mit Deckfarben erscheinen weiße Flächen durch d...
Author: Albert Siegel
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Das Pelikan Malen-Konzept Thema: Vielseitige Deckfarben – Aquarelle für Einsteiger

Beim Aquarellieren mit Deckfarben erscheinen weiße Flächen durch das Aussparen von Farbe. Man benutzt also kein Deckweiß.

Lehrerinformation Mit der Pelikan Deckfarbenlehre wird, neben den fundierten, theoretischen Grundlagen, auch ein breites, praktisches Spektrum abgedeckt. Dabei geht es weniger um einen Kurs im Sinne des „richtigen“ Malens, als vielmehr um die Entdeckung verschiedener Techniken. Im Vordergrund dabei steht die methodisch/didaktische Aufbereitung zur lehrplangerechten Umsetzung der Farbenlehre von der Grundschule bis zur Sekundarstufe I.

Der 12-teilige Farbkreis als Grundlage der Deckfarbenlehre (nach dem CMYK-Druckfarbenmodell)

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Blickpunkt Aquarellmalerei Zu den ältesten Maltechniken überhaupt gehört das Aquarellieren. Schon Höhlenmalereien entstanden unter Einsatz einfachster Pinsel und in Wasser gelöster Holzkohle. Aber auch Minerale, wie beispielsweise Hämatit für rote Farbe, werden schon lange verwendet. Aquarellfarben wurden von Künstlern wie Albrecht Dürer (1471-1528) oder Rembrandt (1606-1669) vor allem zur Illustration von Bildern gebraucht, die als Vorbereitung ihrer Ölgemälde dienten. Erst im 18. Jahrhundert begannen Maler wie Wiliam Turner (1745-1851) Bilder mit Wasserfarben als eigenständige Kunstform zu entwickeln. Neben anderen etablierten später Christian Modersohn (1916-2009), Paul Cézanne (1839-1906) und Emil Nolde (1867-1956) zunehmend diese Maltechnik, deren Malgrund vorwiegend aus Papier besteht. Papier bietet durch seine Beschaffenheit die unterschiedlichen Möglichkeiten, die das Aquarellieren ausmachen: Komplett gewässert verlaufen die aufgetragenen Farben ganz unkontrolliert darauf. Außerdem lassen sie sich dort ganz einfach mit dem Pinsel weiter verwässern, mit anderen Farben mischen oder erneut in veränderter Pigmentierung auftragen. Zahlreiche Zusätze, wie Alkohol oder Ochsengalle, sorgen für Glanzeffekte, haben Einfluss auf die Trocknungsgeschwindigkeit oder akzentuieren einzelne Bildabschnitte. Unterschiedliche Papiersorten und Qualitäten beeinflussen das Ergebnis ebenfalls. So gibt es glattes Papier, rauhes, saugfähiges und handgeschöpftes, oder auch schwere Büttenpapiere oder leichten Seidenmalgrund. Passende Pinsel gibt es ebenfalls in unterschiedlichen Ausführungen und Qualitäten. Sie reichen vom Borstenpinsel über synthetische Fasern bis hin zu feinstem Marderhaar. Gemalt wird, indem der Pinsel zügig und improvisierend über den Malgrund geführt wird. Trotz der Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten sind es zunächst die Primärfarben (Cyanblau, Magentarot, Gelb), die als Grundausstattung zur Verfügung stehen sollten. Da mit ihnen alle weiteren Farben gemischt werden können, ergeben sich beispielsweise beim Malen mit Nassin-Nass Technik interessante Farbmischungen. Die Primärfarben gehören zur Grundausstattung des Pelikan Deckfarbkastens. [Quelle]

http://www.wikipedia.de

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Unterrichtseinheit „Vielseitige Deckfarben – Aquarelle für Einsteiger“ Das wird allgemein benötigt:



1 schwarzer Fineliner



Pelikan K12 Deckfarbkasten



2 Wassergläser



Zeichenblockpapier C3 DIN A3



1 kleiner Naturschwamm



evtl. Aquarellpapier (Fein-)Torchon



1 Klarsichthülle DIN A4



1 dicker Haarpinsel (Gr. 10/12)



Küchenrollenpapier



1 dicker Borstenpinsel (Gr. 12)



Zahnstocher

Hinführung zum Aquarellieren mit Deckfarben Für ein „echtes Aquarell“ gibt es spezielle Aquarellfarben, die auf einem bestimmten Papier aufgetragen werden. Unzählige Fachbegriffe

beschreiben

außerdem

Techniken, die oft nur mit teuren Zusatzmaterialien

durchgeführt

werden können. Viele Vorübungen für das Aquarellieren erreicht man auch mit Deckfarben, wenn man diese nicht „deckend“ benutzt, sondern mit viel Wasser arbeitet. Für das Malen mit Aquarellfarben gibt es besonders dafür geeignetes, starkes Papier, welches an allen vier Seiten befestigt ist. Da Zeichenblockpapier dünner ist als Aquarellpapier, wenden wir einen kleinen Trick an, damit das Zeichenblockpapier keine Wellen schlägt: wir „kleben“ es mit Wasser auf eine Glas- oder Folienunterlage (Klarsichthülle). Darauf lassen wir es später trocknen und erhalten so ein glattes Blatt. Obwohl sich Zeichenblockpapier für einige Vorübungen des Aquarellierens gut eignet, empfehlen wir, anschließende Bilder auf speziellem Aquarellpapier anzufertigen. Dieses bietet die Sicherheit, nicht so schnell durchzuweichen, sich nicht zu verziehen oder gar aufzulösen, wenn einzelne Stellen öfter übermalt werden.

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Im Unterschied zu Deckfarben weisen spezielle Aquarellfarben einen sehr hohen Pigmentanteil auf, werden aber nicht mit vergleichbaren Bindemitteln versetzt. Der Vorteil dieser Farben kommt, im Gegensatz zu Deckfarben, besonders bei der lasierenden Maltechnik zum Ausdruck. Hier mischen sich die Farben durch Überdecken und behalten trotzdem ihre Farbbrillanz. Sie strahlen von innen heraus, wobei die unteren Farbschichten die starke Farbwirkung unterstützen.

Vorbereitung Zwei Wassergläser werden mit sauberem Wasser gefüllt.

Glas 1 Wichtig:

Glas 2

Glas 1 ist zum Auswaschen des Pinsels Glas 2 zur Aufnahme des sauberen Wassers.

Arbeitsplatz Bevor es mit dem Malen losgeht, wird der Arbeitsplatz entsprechend vorbereitet. Dafür wird die Klarsichthülle auf einer stabilen Unterlage (z.B. Pappe oder Tisch) ausreichend mit Klebefilm befestigt. Die übrige Tischfläche kann mit Zeitungspapier ausgelegt werden, falls beim Malen etwas daneben läuft. Aus etwa 2 Blatt Küchenpapier wird ein kleines Päckchen gefaltet. Das wird dazu benötigt, um den Pinsel zwischendurch abzutupfen.

Farben Pelikan Deckfarben bestechen durch ihre Farbbrillanz und ihren starken, deckenden Farbauftrag. Allerdings lassen sie sich auch zum Aquarellieren nutzen, wenn sie ent-

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sprechend verdünnt werden. Selbst dann entfalten sie noch ihre Farbwirkung und lassen sich durch ihren hohen Pigment-Anteil für viele schöne Bilder nutzen. Zum Anfang kommen wir mit den drei Primärfarben Gelb, Cyanblau und Magentarot aus. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, die übrigen Farben erst einmal aus dem Kasten zu nehmen und nur mit den Primärfarben zu arbeiten. So besteht nicht die Gefahr, dass sie durch die anderen Töne verunreinigt werden. Die Farben werden nun ausreichend, jeweils in einem der Mischfelder im Deckel mit viel Wasser angerührt.

Papier Ein Bogen Zeichenblockpapier DIN A3 wird geviertelt und ein Viertel davon auf die Klarsichthülle gelegt. Mit dem Schwamm wird das Papier dann nass gemacht und umgedreht, so, dass es auf der Folie „klebt“. Die Vorderseite wird ebenfalls befeuchtet und das Papier vorsichtig von der Mitte aus mit dem Schwamm glattgestrichen. Nun wird mit dem Malen begonnen, wobei unsere Beispiele die einzelnen Schritte zeigen.

Arbeitstempo Wichtig ist zügiges Arbeiten, damit das Papier während der Arbeit nicht trocknet. Stellenweise kann später aber vorsichtig nachgewässert werden. Auch bei der Arbeit mit Salz ist schnelles Handeln notwendig, da nach dem Trocknen keine Flüssigkeit mehr von den Kristallen aufgenommen wird. Andererseits ist auch Abwarten nötig, wenn es darum geht, lasierend zu arbeiten und die einzelnen Schichten erst gut durchtrocknen müssen, damit weitergemalt werden kann.

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Lasieren Eine wichtige Grundtechnik beim Aquarellieren ist der lasierende Farbauftrag. Begonnen wird zunächst mit einer Farbe, die auf trockenem oder feuchtem Malgrund aufgetragen werden kann. Danach muss alles gut durchtrocknen.

Bei noch feuchtem Malgrund verlaufen die Farben eher (links), bei einer trockenen Farbschicht scheint die untere Farbe deutlich durch (rechts).

Im zweiten Arbeitsschritt wird eine weitere, wässerig angerührte Farbe aufgetragen. Damit wird die erste Farbschicht übermalt, die später aber durchscheint. Soll eine dritte Farbschicht aufgetragen werden, muss das Bild erneut gut durchtrocknen. Nach und nach kann nun weiter lasiert werden. Sollen die Bildelemente nicht nur lasierend wirken, können die Farben auch deckend aufgemalt werden (siehe Bild mit grüner Raupe weiter unten). Hier spielen die Deckfarben ihren Vorteil aus, da sie direkt aus dem Kasten genutzt werden können. Aber auch hier gilt, die zuvor aufgetragenen Schichten gut durchtrocknen zu lassen. 6

Einzelne Techniken / Grundtechniken Nass-in-Nass Farbverlauf, bei dem die Höhe des Farbanteils variiert. Allerdings ist die gewünschte Farbwirkung nur möglich, wenn der Malgrund nass genug ist. Ansonsten kann es passieren, dass die Farben zu wenig verlaufen und sich nicht miteinander vermischen.

Schritt 1:

Der Malgrund wird so stark gewässert, damit die Farben schon beim Auftragen entsprechend verlaufen. Dabei sollte die nasse Fläche so groß angelegt werden, dass mehrere Pinselstriche möglich sind. Wir beginnen im unteren Teil des Blattes mit einem breiten Streifen Cyan.

Schritt 2:

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Mit Gelb wird über den blauen Strich eine weitere Linie gezogen, die aber die blaue Fläche berühren muss. Sogleich verläuft auch diese Farbe und vermischt sich in den Randbereichen mit Cyanblau zu Grüntönen.

Die Fische können nur auf trockenem Untergrund lasierend aufgetragen werden.

Erst nachdem das Blatt gut durchgetrocknet ist, geht es im zweiten Arbeitsschritt mit dem lasierenden Arbeiten weiter. In einem weiteren Mischfeld des Deckfarbkastens wird neben Cyanblau auch etwas Blau hinzugefügt. Mit dem gemischten, wässerigen Blau werden nun die Fische auf die Cyanfläche gemalt. Lasierend arbeiten bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die darunterliegende Farbe noch durchscheint, aber der Fisch trotzdem als Objekt wahrnehmbar ist. Mit dieser Technik können nach dem Trocknen zusätzliche Fische gemalt werden, die ihrerseits die darunterliegenden überdecken, aber die Konturen ebenfalls durchscheinen lassen. So entsteht eine fast dreidimensionale Unterwasserwelt mittels aquarellierender Deckfarben.

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Punktieren Hier

werden

farbige

Punkte auf das Papier gesetzt und in diese hinein wiederum Punkte – allerdings in einer anderen

Farbe.

dem

Auf

wässerigen

Malgrund verteilen sich die Farben großflächig. Werden neue Punkte gesetzt, entstehen interessante Mischungen aus zwei, manchmal aber auch aus drei Primärfarben.

Kreisringe Begonnen

wird

zu-

nächst auf der Blattmitte mit einem magentafarbenen

Punkt.

Um den roten Akzent herum

werden

nun

weitere Farben mittels des Haarpinsels aufgetragen. Dazu wird der Pinsel

ausgewaschen,

abgetupft

und

eine

Farbe aufgenommen und mit leichtem Schwung auf dem Malgrund aufgebracht. Tipp: In unserem Beispiel ist von innen nach außen gearbeitet worden. Genauso gut kann auch anders herum gearbeitet werden, damit die Ergebnisse variieren.

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Hinweis: Für die folgenden Techniken ist Aquarellpapier empfehlenswert, da die Ergebnisse dadurch zufriedenstellender ausfallen. Zur Erweiterung des Farbspektrums können Sie nun auch die übrigen Farben des Deckfarbkastens einsetzen.

Interessant wird es, wenn nicht die gesamte Papierfläche befeuchtet wird, sondern nur der spätere Bildbereich. Die trockene Kante bildet dann eine Begrenzungslinie, über die keine Farbe hinausläuft. Schon mit zwei wässerigen Deckfarben lassen sich eindrucksvolle Resultate erzielen, wie beispielsweise der Apfel:

So zu arbeiten lohnt sich besonders bei runden Objekten, …

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Auch der weiße Farbgrund kann gut mit in die Gestaltung einbezogen werden. In unserem Beispiel werden die Pflaumen mit zwei Farbtönen erzeugt, wobei die Farben zum weißen Malgrund hin verwässert werden (durch den Lichtpunkt auf der Pflaume entsteht der dreidimensionale Eindruck).

… die dadurch ihren plastischen Charakter erhalten.

Auch bei dem Kürbis werden unterschiedliche Farben auf dem Papier gemischt. Zuerst wird die Kürbisform mit dem Pinsel angefeuchtet und danach zügig mit verdünntem Gelb eingefärbt. Gezielt freigelassene weiße Papierstellen verleihen dem Motiv Lebendigkeit und eine plastische Wirkung. In die noch nassen, gelben Flächen wird orange Farbe hineingearbeitet. Erst nach dem Trocknen werden der grüne Stiel, die Deckeldreiecke und das aufgemalte Gesicht lasierend aufgetragen. Mit einem weichen Bleistift (Härte B) kann der Form mehr Kontur verliehen werden. Dazu reicht schon das Einzeichnen weniger Linien.

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Die Kürbisgrundform muss gut trocknen, bevor sie übermalt werden kann.

In diesem Beispiel entfalten selbst Bleistiftlinien eine gestalterische Wirkung.

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Aussparen Aquarellieren lebt durch die spontane, emotionale Pinselführung. Allerdings ergeben sich auch durch Aussparen interessante Effekte, die allerdings vorher gut überlegt sein wollen. Beim Nassmachen des Papiers werden bereits die Bereiche ausgespart, die später weißflächig bleiben sollen.

Ohne Farbe gestalten: Diese Segelboote erscheinen erst, nachdem die Umgebung eingefärbt ist.

Dann werden die Deckfarben wässerig angerührt und auf allen feuchten Bereichen aufgetragen. Bis auf die trockene Fläche kann so farbverlaufend gearbeitet werden. Ist der Bildinhalt fertig gestellt, erhält die weiße Auslassung plötzlich eine ganz andere Funktion – sie wird selbst zum Motiv. In unserem Beispiel bleiben die Segel der Boote zunächst ausgespart. Die See und der Himmel werden gemalt und schon nach wenigen Augenblicken erscheinen die Segelboote.

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Kurz erklärt: Lavierung Das Typische einer Lavierung ist, dass nur mit einer Farbe gearbeitet wird. Die unterschiedlichen Abstufungen entstehen durch Verlaufen, Lasieren und Zeichnen mit derselben Farbe, die durch Zugabe von mehr oder weniger Wasser getönt wird. Die Abstufung reicht von reinem Papiergrund (Aussparungen) bis zum unverdünnten Farbton. Grundsätzlich wird von Hell nach Dunkel gearbeitet. Von großen Künstlern kennt man besonders die Tusche-Lavierung, bei der neben dem Pinsel auch mit einer Feder gearbeitet wird. Diese Technik kann im weitesten Sinne auch als Vorstufe zum Aquarellieren angesehen werden.

Aquarell-Beispiel Eule Zuerst wird das Motiv mit zartem Bleistiftstrich vorgezeichnet (s. Abbildung). Eine größere Menge von stark verdünnter Deckfarbe, in diesem Beispiel Schwarz, wird angemischt (die Menge richtet sich nach Größe des Motivs).

Die vorgezeichnete Eule wird zuerst mit dem stark verdünnten Schwarzton (Grau) angemalt.

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Die folgenden dunkleren Farbtöne werden durch Übermalen und immer mehr Zugabe von Schwarz erreicht, wobei die Lichtpunkte in den Augen ausgespart werden.

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Spezielle Arbeitstechniken Dry-brush-Technik (trockene Pinselspuren) Für diese Technik ist besonders grobes Papier (Torchon oder Fein-Torchon-) geeignet, um beispielsweise glitzernde Wassereffekte zu erzielen. Mit einem dicken Haarpinsel (Gr. 10/12) und wenig Farbe wird die Fläche relativ trocken eingestrichen, so dass nur die erhabenen Stellen des Papiers mit Farbe bedeckt sind. So entsteht ein Glanzeffekt, der sich für die Darstellung von Wellen und Meeresglitzern besonders eignet. Auf Zeichenblockpapier besteht die Möglichkeit, den Malgrund an den entsprechenden Stellen mit einer weißen Kerze (Teelicht) locker zu überstreichen. Die Farbe perlt hier ab, und so entsteht der Dry-brush-Effekt auch auf einfacher Papierqualität.

Der Angler wurde lasierend aufgemalt, die See hingegen im Dry-brush-Verfahren.

Besonders bei Meeresbildern kann die Gestaltung des Himmels einen großen Einfluss auf die Bildwirkung haben. In unserem Beispiel wird der Himmel zunächst flächig mit etwas Cyan auf nassem Malgrund angelegt. Durch das Abtupfen der Farbe mit einem geknüllten Papiertaschentuch ergeben sich die Wolkeneffekte. Durch unterschiedlichen Druck wird einmal mehr, einmal weniger Farbe aufgenommen und sorgt für eine noch realistischere Darstellung, wie das folgende Beispiel zeigt: 16

Tupfen für eine realistische Wirkung: So entsteht der Eindruck eines nahenden Unwetters.

Ein stärkeres Abtupfen führt übrigens zu größerer Unruhe, wie auf diesem Bild. Die See wirkt aufgewühlt und das Wetter stürmisch.

Aquarelle mit Hilfsmitteln Salzbilder Diese Technik ist u.a. für die Darstellung von Schneeflocken geeignet. Begonnen wird mit einem angefeuchteten Maluntergrund, wobei die Form des Schneemanns ausgespart wird. Für den Himmel werden mit dem Pinsel Blautöne aufgetragen. Sofort werden in die noch feuchte Farbe grobe Salzkörner gestreut. Anschließend muss das Bild so lange trocknen, bis das Salz die flüssige Farbe aufgesaugt hat. Zum Schluss werden alle Salzkörner sorgfältig und vorsichtig entfernt.

Salzkörner (links, vergrößert) sind das Geheimnis dieser Schneeflocken (rechts)! Hinweis: Zum Verzehr ist das Salz nach dem Malen nicht mehr geeignet! 17

Aquarelle für Einsteiger mit dem Deckfarbkasten und Hilfsmitteln Arbeiten mit dem Zahnstocher Für manche Effekte eignen sich zusätzliche Hilfsmittel, die in jedem Haushalt verfügbar sind. So bieten Zahnstocher dank ihrer Spitze tolle Möglichkeiten, die Pinsel nicht immer aufweisen können. Mit einem feinen Haarpinsel geht es aber auch.

Die feinen Haare entstanden in solider Handarbeit – mit einem Zahnstocher.

Die Raupe entsteht auf trockenem Untergrund mit zwei Grüntönen in verschwimmender Art und Weise. Mit dem Zahnstocher wird der feuchte Raupenrücken nun nach außen gezogen. So entsteht nach und nach der Eindruck, dass die Raupe von dünnen Härchen überzogen ist. Nach dem Trocknen erhält die Raupe ihre roten Punkte, die deckend aufgetragen werden können. Dann folgen noch Füße, das Gesicht und das Blatt, auf dem sich das Tier bewegt.

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Arbeiten mit dem Borstenpinsel Die Grundtechniken beim Aquarellieren bieten für sich genommen enorme Gestaltungsmöglichkeiten. Zusätzliche Spannung erhalten die Bilder, wenn unterschiedliche oder mehrere Handlungsschritte in einem Bild verarbeitet werden. In unserem Beispiel entsteht das Blatt in Nass-in-Nass-Arbeitsweise mit trockenem Blattuntergrund. Dazu werden zwei Grüntöne aus dem Deckfarbkasten wässerig angerührt. Dann wird der Blattumriss mit einem Bleistift vorgezeichnet und zunächst mit einer Farbe begonnen. Das Blatt wird nicht vollständig bemalt, sondern nur stellenweise mit Grün bedeckt. In die noch feuchte Farbe wird der zweite Grünton gemischt und damit auch zum Teil die übrige, weiße Fläche abgedeckt.

Die Raupe kommt besonders durch den leuchtenden Komplementärkontrast der Deckfarben zur Geltung.

Auch die Raupe wird mit Bleistift vorgezeichnet und mit wässriger Deckfarbe ausgemalt. Um die Rückhaare zu erhalten, wird die feuchte Farbe mit einem trockenen Borstenpinsel etwas nach außen gezogen. Im Unterschied zum Ergebnis mit dem Zahnstocher sehen diese Haare etwas wilder aus, da sie nicht mehr einzeln erkennbar sind.

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Der Umgang mit dem Borstenpinsel verlangt etwas Übung, da die Borsten schnell verschmutzen und zwischendurch mit einem Lappen oder Schwamm gesäubert werden müssen.

Akzentuieren mit dem Fineliner Um dem Aquarellbild noch mehr Spannung zu verleihen, kann man auch noch zeichnerische Akzente setzen, wie z.B. hier mit dem Fineliner.

Punkte, Kreise und Linien bilden das Gerüst für ein schönes Aquarell aus Deckfarben.

Begonnen wird mit einem großen gelben Punkt. Um diesen herum werden verschiedenfarbige Kreise in verlaufender Art und Weise gemalt. Erst nachdem alles gut getrocknet ist, kommt der Fineliner zum Einsatz. Mit ihm werden dicke Punkte gemalt und weitere Linien und Verzierungen hinzugefügt. Der Fineliner bietet dem Zahnstocher gegenüber den Vorteil, dass keine feuchte Farbe zum Ausstreichen nötig ist, sondern die Verzierungen als zusätzliches Gestaltungselement in das Bild eingebracht werden können.

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