Das liebe Geld Haben oder etwa doch nicht?

junge wirtschaft wien Juli 2012 Das Netzwerk zum Erfolg Das liebe Geld Haben oder etwa doch nicht? Natürliche Wärme lässt auch Ihren Gewinn wachs...
Author: Regina Walter
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junge wirtschaft wien Juli 2012

Das Netzwerk zum Erfolg

Das liebe Geld

Haben oder etwa doch nicht?

Natürliche Wärme lässt auch Ihren Gewinn wachsen.

Demner, Merlicek & Bergmann

Der Business Tarif Wärmepumpe MeGa.

Mit einer Wärmepumpe nutzen Sie Wärme aus der Natur kostengünstig und effizient. Noch klimafreundlicher geht’s mit unserem umweltfreundlichen Strom. Dank des günstigen Business Strom Tarifs Wärmepumpe Mega wächst am ende sogar der gewinn Ihres Unternehmens. www.wienenergie.at

Wasserkraft feste oder flüssige Biomasse Wind- und Sonnenenergie Biogas sonstige Ökoenergie erdgas CO2-emissionen radioaktiver abfall

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Wien energie Vertrieb, ein Unternehmen der energieallianz austria.

Stromkennzeichnung des Lieferanten: gemäß § 78 abs. 1 elWOg 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 hat die Wien energie Vertrieb gmbH & Co Kg im Zeitraum 01.10.2010 – 30.09.2011 auf Basis der in nebenstehender Tabelle angeführten Primärenergieträger Strom an endverbraucher verkauft. Die Herkunftsnachweise stammen aus Österreich (70,23 %), Schweden (0,13 %) und Norwegen (29,64 %). Das erdgas wird mit höchster effizienz in modernen KWK-Kraftwerken zur gleichzeitigen erzeugung von Strom und Fernwärme eingesetzt. gemäß § 78 abs. 2 elWOg 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 entstanden bei der Stromerzeugung im selben Zeitraum nebenstehende Umweltauswirkungen. Unsere Lieferungen sind frei von atomstrom.

Förderung von Nachhaltigkeit

photosandmore

Liebe Mitglieder der Jungen Wirtschaft Wien,

Martin Puaschitz Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Wien [email protected]

facebook.com/jungewirtschaftwien twitter.com/jwwien

Wir leben in einer Zeit, in der das Wort Nachhaltigkeit immer bedeutender wird. Der Begriff leitete sich ursprünglich aus einer ökologischen Diskussion ab. Aufgrund der Wirtschaftskrise am Ende des letzten Jahrzehnts hat sich aber gezeigt, dass auch in der Ökonomie nachhaltiges Handeln unumgänglich ist. Wenn das Verlangen nach Mehr zu Gier wird, hat dies mit Nachhaltigkeit wenig zu tun. Was in vielen kleinen Betrieben schon immer selbstverständlich war, entdecken nun auch die Konzerne, Banken und Länder. So weit, so gut. Wir kümmern uns also um saubere Luft und eine gesunde Natur, und wir prüfen, ob künftige Entwicklungen klug konzipiert sind. Es gibt hier keine Zielgerade, denn Nachhaltigkeit ist ein laufender Prozess. Aber der Anfang ist gemacht. Was ist allerdings mit der restlichen Gesellschaft, mit der Politik? Führt man sich die Entwicklung der letzten Jahre vor Augen, sieht man, dass unser Staat immer mehr Gesetze und Regelungen erlässt. Dem wählenden Bürger werden diese als Interessensausgleich verkauft und mit der Notwendigkeit, bestimmten Gesellschaftsgruppen Einhalt zu gebieten, begründet. Das ist populistisch und einfach. Aber sind solche Konstrukte nachhaltig? Anders gefragt: Lassen sich Kinder zu mündigen Erwachsenen erziehen, wenn sie stur Regeln und Gesetze wie diese befolgen, ohne sie zu hinterfragen? Brauchen sie nicht eher Lerneffekte, Motivation und auch einmal Misserfolg? Natürlich können wir künftig jeden Bürger in Watte packen und alles reglementieren. Aber machen wir uns bewusst, dass ein zentraler Staat mit vielen Regeln auch viel Kontrolle benötigt. Denn konzentrierte Macht fördert Korruption. Wir dürfen nie davon ausgehen, dass alle Bürger brav und anständig denken und handeln. Es klingt vielleicht utopisch, aber der Staat könnte sich ja auf seine natürlichen Pflichten besinnen, nämlich Rahmenbedingungen zu schaffen und Sicherheit und Versorgung der Bürger zu garantieren. Und ja, auch die Förderung von Nachhaltigkeit gehört dazu. Aber in den Köpfen der Menschen, und nicht in Gesetzbüchern. Wir alle können selbst entscheiden, jeden Tag. Macht Ihr mit? Euer Martin

oneye

„Money makes the world go round“

KommR Brigitte Jank Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien

So singt Liza Minelli im Musical Cabaret über die Macht des Geldes, was im übertragenen Sinn auch für GründerInnen und JungunternehmerInnen als Motto gelten kann. Denn es sind neben guten innovativen Ideen und persönlichem Einsatz oftmals auch die liquiden Mittel, die über den Erfolg oder die Umsetzung einer Geschäftsidee entscheiden. Hier unterstützend zu wirken ist für den Wirtschaftsstandort Wien von zentraler Bedeutung, denn Unternehmensgründer beschreiten mutig neue Wege, sichern Wohlstand und schaffen neue Arbeitsplätze. Sie bewegen unsere Wirtschaft und leisten damit einen elementaren Beitrag für die Gesellschaft. Gerade am Beginn unternehmerischer Tätigkeit gilt es die Herausforderungen zu meistern. Zum Beispiel in Fragen der Finanzierung. Speziell für Jungunternehmer ist es oft nicht leicht, den richtigen Finanzierungsmix zu finden. Hier stehen unsere Experten hilfreich zur Seite und beraten Sie bei Ihren Entscheidungen – kostenlos, rasch und effizient. Wir setzen uns aber auch dafür ein, dass der Zugang zu Förderungen und Finanzierungen erleichtert wird und eine Vernetzung der verschiedenen Finanzierungsformen – Kredite, Haftungsübernahmen und Förderungen – stattfindet. Nur so kann jeder einzelne das Passende finden und für sich nutzbar machen. Mit der Wirtschaftskammer Wien steht Ihnen ein Partner zur Verfügung, der Ihnen den Weg durch den Förderdschungel weist und mit Rat und Tat zu Seite steht. Nehmen Sie die Herausforderungen der vielfältigen Förderangebote an. Unsere Experten helfen Ihnen zu Ihrem Geld zu kommen. Ihre Brigitte Jank Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien

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Termine Term 7. August 2012 I 19 Uhr I Netzwerken I Sommer Jour fixe Ort: Strandbar Herrmann I Herrmannpark I 1030 Wien Achtung! Der nächste Jour fixe ist in der Strandbar Herrmann. Wir weichen den heißen Temperaturen und flüchten ins Freie. Aber trotzdem bleibt Dir die Möglichkeit des Netzwerkens, Dich mit anderen JungunternehmerInnen auszutauschen. Ergreife die Chance, in gemütlicher Atmosphäre Deine Businesskontakte zu pflegen und zu erweitern. Keine Anmeldung erforderlich – einfach vorbeischauen!

4. September 2012 I 19 Uhr I Netzwerken I Jour fixe Ort: Stadtparkbräu I Am Heumarkt 5 I 1030 Wien Die Chance ist groß, dass im September der Sommer schon wieder vorbei ist. Deshalb geht‘s bei diesem Jour fixe erneut hinein ins Warme. Keine Anmeldung erforderlich – einfach vorbeischauen!

14.-15. September 2012 I Bundestagung I Gemma 2012 to Styria Ort: Graz Viel Arbeit, viel Einsatz, viel Engagement: Das Jungunternehmertum stellt hohe Anforderungen. Fehlt Dir nicht auch oft die Zeit, Dich fundiert mit neuen Ideen und Perspektiven für die Zukunft auseinanderzusetzen? Genau dafür gibt es die JW-Bundestagung. Sie hilft Dir, die Ideen-Batterien wieder aufzuladen, neue Sichtweisen kennenzulernen und mit weniger Aufwand mehr zu erreichen. Die Bundestagung holt Dich raus aus Deinem eigenen Saft! Nähere Infos und Anmeldung unter: www.jungewirtschaft.at/bundestagung

19. September 2012 I 15:15 Uhr I Besichtigung I Sitz der UNO in Wien Ort: UNO I Bruno-Kreisky-Platz I 1220 Wien I Treffpunkt direkt beim Besucherschalter Bei diesem Ausflug werdet Ihr über die Arbeit der Vereinten Nationen und deren vielseitigen Aufgaben der in Wien ansässigen Organisationen auf Gebieten wie Drogen- und Verbrechensbekämpfung, die friedliche Nutzung des Weltraums und Flüchtlingshilfe informiert. Sonderorganisationen befassen sich mit industrieller Entwicklung, der friedlichen Nutzung der Atomenergie und dem Verbot von Nuklearversuchen. Unkostenbeitrag: 5 Euro pro Person

16. Oktober 2012 I Netzwerken & Vortrag I 22. Jungunternehmertag Ort: Messe Wien Congress Center Komm zum 22. Jungunternehmertag und erfahre in den zahlreichen Vorträgen und Workshops, wie Dich Deine Stärken zum Erfolg führen! Infos für alle GründerInnen, JungunternehmerInnen, ÜbernehmerInnen: www.jungunternehmertag.com

mine Termine 23. Oktober 2012 I Besichtigung I Besichtigung GREEN WORX Ort: GREEN WORX I Lassallestraße 7A I 1020 Wien Die Projektgruppe Immobilien hat die einzigartige Möglichkeit das 1. Leed-Platin zertifizierte Büroobjekt Österreichs in einer exklusiven Führung zu besichtigen. Die Zertifizierung erlangte dieses Projekt der Raiffeisen Holding NÖ-Wien und der S + B Gruppe durch die umweltbewusste und energieoptimierte Bauweise. Anschließend besteht wieder die Möglichkeit zum Netzwerken bei einer kleinen Erfrischung. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine rasche Anmeldung notwendig!

15. November 2012 I 19 Uhr I Vortrag I Die JW bringt´s: Geld für junge Ideen! Ort: WK Wien I Stubenring 8-10 I 1010 Wien Eine neue Geschäftsidee umsetzen? Mit dem eigenen Unternehmen auf Expansionskurs gehen? Das wollen viele junge Unternehmerinnen und Unternehmer. Doch oft scheitert die Umsetzung junger Ideen daran, dass es dafür keinen Kredit von der Bank gibt. Das muss nicht sein: Denn jenseits des klassischen Kredits bieten Beteiligungsbzw. Risikokapital-Instrumente mittlerweile auch in Österreich attraktive Finanzierungslösungen. Die JW-Roadshow „Geld für junge Ideen“ zeigt, wie man zu externem Eigenkapital kommt, welche Beteiligungskapital-Finanzierungen zur Verfügung stehen und worauf man dabei achten muss. Damit aus jungen Ideen gute Geschäfte werden. Vortragender: Dr. Rudolf Dömötör

18.-23. November 2012 I Konferenz I JCI Weltkonferenz in Taipeh Ort: Taipeh/Taiwan Im November findet das größte Treffen aller jungen Selbständigen unter 40 Jahren statt - der Weltkongress in Taipeh! Rund 6.500 Teilnehmer aus 110 Ländern werden erwartet. Falls Du nähere Inforamtionen dazu willst, schreib ein kurzes e-Mail an: [email protected]. Du bekommst alle Neuigkeiten, Reiseinfos, usw dann sofort.

AVISO Im Herbst 2012 findet die nächste Wahl zum Landesvorstand der Jungen Wirtschaft Wien statt. Nähere Infos sind über das Referat erhältlich: Mag. Veronika Klimaschewski, Tel. 01 514 50 - 1255.

© Steiermark Tourismus / Young Styria / ikarus.cc

www.jungewirtschaft.at/bundestagung

19. Bundestagung für Jungunternehmer & führungskräfte graz, 14.-15. september 2012

Keynotes:

Thomas Muster, Josef Zotter, Werner Tiki Küstenmacher,

Anmeldung Um Dir Deinen Platz garantieren zu können, bitten wir, Dich unter [email protected] oder telefonisch unter 01 514 50 - 1347 anzumelden.

Unsere Partner 2012 Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG   www.raiffeisenbank.at KSV1870 Gruppe  jungunternehmer.ksv.at Wien Energie   www.wienenergie.at er zu Interesse Partn

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Alternative Finanzierungsformen Oft hat man eine gute Idee oder will mit seinem Unternehmen wachsen, aber man steht vor einem großen Problem: der Finanzierung. Ohne ausreichendes Eigenkapital und/oder Bankkredite ist Wachstum schwer möglich.

Zusammengefasst aus der Broschüre Angels, VC & Co der Jungen Wirtschaft.

Doris Grussmann [email protected] Zur Person: dggd-doris grussmann graphic design beschäftigt sich seit 2006 mit Grafikdesign, Illustration, Mediendesign, Webdesign und Konzepterstellung. Seit Dezember 2010 ist Doris auch im Landesvorstand der JW Wien tätig. 6

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Darum werden alternative Finanzierungsformen immer attraktiver. Diese sind zwar in Österreich noch relativ unbekannt, aber verstärkt im Kommen. Business Angels Ein Business Angel ist ein vermögender Privatinvestor, oftmals selbst erfolgreicher Unternehmer oder Top Manager, der seine Erfahrungen weitergeben möchte. Business Angels haben in gewisser Weise „zwei Flügel“ und bringen neben Kapital vor allem auch unternehmerisches Know-how sowie wertvolle Netzwerkkontakte in den Aufbau des Beteiligungsunternehmens ein. Business Angels beteiligen sich schon in einer sehr frühen Phase, in der erstmal nur eine Idee oder ein Konzept besteht. Die Höhe des Investments liegt meistens zwischen EUR 50.000 und EUR 250.000. Die Beteiligungsdauer eines Business Angels liegt bei ungefähr fünft Jahren und ist nicht so Exitgetrieben wie bei anderen Finanzierungsformen. Der Fokus liegt nicht auf den kommenden Ausstieg mit Gewinn. Einem Business Angel macht es Spaß einem Start-up zu helfen und er unterstützt nicht nur mit finanziellen Mitteln, sondern auch mit Fachwissen, Branchenerfahrung und -kontakten. Er möchte den Unternehmer unterstützen, coachen und ergänzen. Wichtig ist, dass man im Vorhinein klärt, wie die Beteiligung des Business Angels bei der Notwendigkeit von weiteren Fina-

zierungen aussieht, ob er mitzieht oder eventuell bremst. Folgende Fragen sollte man stellen: Kann der Business Angel mitziehen? Wie kooperativ ist er? Welchen Finanzierungshorizont verfolgt er? Besteht ein Gefährdungspotenzial für die Firma? Ein Business Angel ist wie ein Partner auch hier prüft man vorher, auf wen man sich einlässt. Die Kontaktaufnahme mit einem Business Angel ist nicht so einfach. Sie laufen nicht mit einem riesigen Schild in der Hand umher, das sagt: „Ich will Dir Geld geben.“ In Österreich gibt es aber einige Anlaufstellen, die Dich unterstützen: - Business Angels-Netzwerke: Das sind entweder öffentlich initiierte und betriebene Börsen oder private Clubs, die die Vermittlungsfunktion übernehmen. Die wichtigsten Business Angels-Börsen in Österreich sind „i2 – Die Börse für Business Angels der austria wirtschaftsservice“ (www.business-angels.at) und der „AICO – Angel Investment Club Oberösterreich“ (www.aico.co.at). - Eigene Recherche (im Internet oder durch Gespräche mit Leuten aus der Gründerszene): Finden und treffen kann man Business Angels etwa bei Start-up- und innovationsbezogenen Informations- und Netzwerkveranstaltungen, z.B. dem Austrian Business Angel Day (www.businessangelday. eu). Venture-Capital-Gesellschaften Venture-Capital-Gesellschaften sammeln Geld in Fonds, die zumeist von Versiche-

rungen, Pensionsfonds und Banken gespeist werden, und investieren dieses ihnen anvertraute Kapital in Beteiligungsunternehmen. VC-Gesellschaften investieren normalerweise erst, wenn marktreife Produkte vorliegen und erste Umsätze bevorstehen. Das Engagement ist meistens auf eine Entwicklungsphase beschränkt, wobei ein Ausstieg mit höchst möglichem Investitionsertrag angestrebt wird. Die Investmenthöhe liegt zwischen EUR 200.000 und EUR 5 Mio. für Minderheitsbeteiligungen. Die Auszahlung erfolgt erst, wenn gewisse definierte Meilensteine erreicht worden sind. Auch bringen VC-Gesellschaften eine Reihe nicht monetärer Leistungen in das Beteiligungsunternehmen ein, z.B. regelmäßige Analyse von Finanz- und Geschäftsberichten, Strategieberatung, Unterstützung bei Kooperationssuche und -verhandlungen oder aktive Mitwirkung im Beirat/Aufsichtsrat. Bei der Auswahl eines VC-Investors sollte man darauf achten, in welchem Ausmaß die Added Values benötigt und erwünscht werden. Der einfachste Weg, sich einen Überblick über die österreichischen VC-Gesellschaften zu verschaffen, führt über die Mitgliederliste der Dachorganisation der VC-Industrie AVCO (Austrian Private Equity und Venture Capital Organisation, www.avco.at), die zwar selbst keine Finanzierungen vergibt, aber deren Mitglieder etwa 80% des österreichischen Beteiligungsmarkts abdecken. Seed Fonds/Early Stage VC Seed Fonds und Early Stage VCs sind institutionelle Investoren, die hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Charakteristika mit Venture-Capital-Gesellschaften vergleichbar sind. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie sich an Unternehmen beteiligen, die sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befinden, was natürlich ein großes Risiko in sich birgt. Es gibt derzeit in Österreich keine privaten Seed Fonds. Die Finanzierungslücke wird deshalb von der öffentlichen Hand geschlossen. In fast allen Bundesländern werden von den jeweiligen Landesförderstellen auch Beteiligungsprogramme (ca. EUR 50.000 bis EUR 1,5 Mio.) für innovative Gründungen und Wachstumspläne mit einem Standort im jeweiligen Bundesland angeboten. Eine derart bedingte Finanzierungszusage eines öffentlichen Fonds kann die Suche nach einem privaten VC-Geber sehr erleichtern. junge wirtschaft wien

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Zur Person: Mag. Petra Fürst ist Trainerin für Kommunikation, Motivation & Lerntechniken bei mindtraining.

Nicht Kunden, sondern Fans gewinnen Menschen kaufen gerne bei einer Person, wenn sie diese kennen, sie mögen und ihr vertrauen. Einen Businesspartner empfiehlt man weiter, wenn dieser nicht nur kompetent, sondern auch sympathisch ist. Ganz ehrlich: Empfehlt Ihr bei gleicher Leistung und gleichwertiger Ausbildung lieber den unfreundlichen Zahnarzt oder doch lieber den warmherzigen Arzt, bei dem Ihr Euch wohlfühlt? Wir werden es uns ungern eingestehen, aber am Ende siegt immer die Emotion über die Logik, bei jeder Art von Auswahlprozessen. Gute Verkäufer wissen das und nutzen die Macht der Körpersprache um sofort mit ihrem Gegenüber Harmonie aufzubauen. 80% aller Geschäfte kommen über Empfehlungen zustande. Die Wertschätzung und das Vertrauen eines Kunden oder Geschäftspartners müssen aber trotzdem erst verdient werden. Nutzt die psychologische Erkenntnisse und schafft gleich am Anfang eines Gespräches Harmonie, indem Ihr Eure Körperhaltung, Eure Sprechgeschwindigkeit, Tonalität, Wortwahl und Lautstärke der des Gegenübers anpasst. Man nennt dies Spiegeln, und es erzeugt automatisch Sympathie. Außerdem könnt Ihr dadurch leichter wahrnehmen, wie sich der Kunde oder Geschäftspartner gerade fühlt und was ihm wichtig ist, denn Körperhaltung und Emotion sind untrennbar miteinander verbunden. Sympathie ist wichtig, denn um besonders erfolgreich zu sein, wollen wir einem Menschen in guter Erinnerung bleiben. Tipp: Nehmt Euch als Leitsatz für das nächste Gespräch: Mein Gegenüber soll sich nach der Begegnung mit mir besser fühlen als davor. Sieger gewinnen Fans, nicht Kunden! Mag. Petra Fürst [email protected]

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Super Angels Super Angels sind eine in Europa relativ neue Investorenform. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von Business Angels, die gemeinsam einen professionell gemanagten Fonds aufsetzen. Wie bei einer VC-Gesellschaft wird also Fondsvermögen in Beteiligungsunternehmen investiert (meist schon in sehr frühen Unternehmensphasen), im Gegensatz zu VC bringen sich aber alle Investoren sehr aktiv in die Betreuung der Beteiligungsunternehmen ein. Super Angels sind bisher fast ausschließlich im IKT-Bereich zu finden. Das Investitionsvolumen beginnt bei etwa EUR 50.000 und reicht beim österreichischen Super Angels Fonds SpeedInvest bis zu EUR 500.000 (www.speedinvest.com). Crowdfunding Crowdfunding ist eine neue Finanzierungsform, bei der Projekte durch eine Vielzahl von Kleininvestoren finanziert werden. Die Anteilseigner können sich schon mit Kleinstbeträgen beteiligen und sichern sich damit die Chance, im Falle eines geschäftlichen Erfolgs zu den Unterstützern der ersten Stunde zu zählen. Während ursprünglich vor allem künstlerische, kreative und karitative Projekte auf diese Weise finanziert wurden, gibt es mittlerweile auch schon einige Crowdfunding-Plattformen für innovative Start-ups im deutschsprachigen Raum, die auf diese Weise von EUR 50.000 bis EUR 100.000 Startkapital lukrieren können. Industrielle Investoren Während bei Finanzinvestoren bei Beteiligungsentscheidungen das Renditeziel im Vordergrund steht, verfolgen industrielle Investoren mit ihrem Engagement in Start-ups und junge Wachstumsunternehmen vorrangig strategische Ziele. Diese können beispielsweise im Zugang zu neuen Technologien oder dem Kennenlernen neuer Geschäftsmodelle/Märkte liegen. Für die (potenziellen) Beteiligungsunternehmen entsteht der Vorteil, dass neben der Finanzierung auch von einem (direkten) Zugang zu technologischem Knowhow, Vertriebskanälen und Kooperationspartnern der Muttergesellschaft profitiert werden kann.

Inkubatoren Die bestehenden Inkubatoren (auch: Gründer-, Technologie- oder Innovationszentren) in Österreich beteiligen sich zwar nicht finanziell an Start-ups, sie unterstützen jedoch in anderer Weise die Umsetzung von Geschäftsideen in frühesten Entwicklungsphasen und leisten einen wichtigen Beitrag für innovative Neugründungen. Sie stellen in der (Vor-)Gründungsphase die notwendige Infrastruktur (Büro, Labor) günstig zur Verfügung, bieten den Gründern Beratung und Coaching sowie Managementtraining und helfen als Vermittler bei der Kapitalsuche. Ein bedeutender Vorteil von Inkubatoren liegt in der Bereitstellung von Netzwerkkontakten sowohl innerhalb des Inkubators (etwa Erfahrungsaustausch mit anderen Gründern, die gleichzeitig vergleichbare Entwicklungsschritte vollziehen) als auch nach außen (Kontakte des Inkubators in die Industrie-, Wissenschafts- und Finanzierungsszene). Willst Du Dein Wissen in diesem Bereich vertiefen, dann lade Dir einfach die Broschüre „Angels, VC & Co“ herunter und erfahre mehr zu diesem Thema: www.jungewirtschaft.at/format_detail. wk?ttid=11&docid=1880643&ctyp=1

Angels, VC & Co alternative Finanzierungen abseits Banken und Förderungen

KSV1870 Daten Jedes aktive österreichische Unternehmen hat es: ein aktuelles KSV-Rating. Damit bildet die Wirtschaftsdatenbank der KSV1870 Information GmbH die heimische Unternehmenslandschaft nahezu lückenlos ab.

Für die KSV1870 Kunden bedeutet das fundierte Wirtschaftsinformation zum richtigen Zeitpunkt und das topaktuell. Warum das wichtig ist? Weil sich unreflektierte Geschäftsentscheidungen, Partnerschaften mit mehr oder weniger Unbekannten oder falsche Kreditentscheidungen rasch dramatisch auf die Handlungsfähigkeit von Unternehmen auswirken. Damit solche Geschäfts- und Kreditrisiken vermieden werden und die Liquidität gesichert bleibt, bietet der KSV1870 Prophylaxeprodukte wie Auskünfte und Monitoring an. Gemeinsames Ziel dieser Services ist es, für maximale Sicherheit bei Geschäftsentscheidungen zu sorgen. Gradmesser der Bonität „Immer weniger Lieferanten können es sich heute leisten, auf potenzielle Kunden zu verzichten. Aber bedeutend größer ist der Verlust, wenn sich Forderungen als uneinbringlich erweisen. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unser Sicherheitsnetz weiter auszubauen: Es ist uns gelungen, alle aktiven österreichischen Unternehmen mit dem aussagekräftigen und gewohnt qualitativ hochwertigen KSV-Rating zu versehen“, so Johannes Nejedlik, Vorstand der KSV1870 Holding AG. Das KSV-Rating ist eine komprimierte Kennzahl, die aus den Daten der Wirtschaftsdatenbank errechnet wird. Eine ausgezeichnete Bonitätsbewertung liegt zwischen 100 und 199, Werte von 200 bis 299 bezeugen einwandfreie Bonität, über 600 besteht Insolvenzgefahr. Mithilfe dieser Kennzahl sind mehr als 85 Prozent aller

Insolvenzen in Österreich sechs bis zwölf Monate im Voraus prognostizierbar. Einflussfaktoren des KSV-Ratings Basis für die Services der KSV1870 Information GmbH ist die hauseigene Wirtschaftsdatenbank. Rund 100 Info-Experten recherchieren täglich Daten und garantieren so nicht nur die entscheidende Aktualität, sondern auch die besondere Qualität der KSV1870 Produkte. Zusätzlich fließen zahlreiche Daten automatisiert in die Wirtschaftsdatenbank ein. Einflusskriterien auf das Rating sind beispielsweise Bilanzkennzahlen, Unternehmensalter, Branchenzugehörigkeit, qualifizierte Zahlungsanstände usw. Hinter dieser klaren Ratingzahl liegt ein individuelles Rechensystem, das alle vorhandenen Faktoren, die die Ausfallwahrscheinlichkeit beeinflussen können, berücksichtigt.

© Petra Spiola

als Spiegel der Wirtschaft

Drei Modelle zur Bewertung Zur Bewertung von Unternehmen gibt es drei unterschiedliche Scoring-Modelle, die von Fall zu Fall zur Anwendung kommen und das jeweilige, objektive KSVRating ergeben. „Unsere Berechnungen sind präzise auf die Individualität der Unternehmen ausgerichtet. Die unterschiedlichen Branchengegebenheiten, Größen und Rechtsformen erfordern maßgeschneiderte Auswertungen. Es ist auch selbstverständlich, dass über ein neu gegründetes Unternehmen andere Aussagen getroffen werden können als über ein etabliertes. Doch es liegen in allen Fällen Faktoren vor, die eine objektive Bewertung zulassen“, erklärt Roland Führer, Geschäftsführer der KSV1870 Information GmbH. Nähere Informationen unter www.ksv.at. junge wirtschaft wien

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Venture-Capital / kaufen, entwickeln , aufbauen, verkaufen Die Geschichte des Selfmademan Michael Tojner beginnt in der Stadt Haag in Niederösterreich, wo sein Vater einen Betrieb für Heizungsinstallationen führte. Er wollte studieren, musste sich das Geld dafür aber selbst verdienen. Also überlegten Michael Tojner und seine Freunde von der Uni, womit man rasch viel Geld machen könnte.

Patricia Tomek office@ hotelschwalbe.com Zum Unternehmen: Geschäftsführerin des Hotel Schwalbe, einem Wiener Familienbetrieb. Sie ist auch Ansprechpartner für Familienbetriebe in der Jungen Wirtschaft Wien. Unterstützt durch Claudia Pöckl 10

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Ein Eisgeschäft sollte es sein – und so wurden mobile Eisstände angeschafft, Studenten angeheuert und im Schlosspark Schönbrunn auf Tour geschickt. Die Idee erwies sich als gutes Geschäft! Mit 23 Jahren hatte Michael Tojner seine erste Schilling-Million verdient. Dann kam das Bundesdenkmalamt und befand, dass mobile Eisstände im Schlosspark Schönbrunn unpassend sind. Also startete Michael Tojner zusammen mit Manfred Bodner einen Versandhandel im sich gerade öffnenden Osteuropa. Der Rubel rollte, bis Quelle die beiden Jungunternehmer aus Österreich so ausbootete, dass diese knapp vor einer Insolvenz standen. Gerade noch rechtzeitig und für gutes Geld konnten die beiden ihr Business an Neckermann verkaufen. Eine neue Idee musste her. Man kam auf Wetten im Internet und auf bwin. Knapp vor dem Platzen der Dot.com-Krise 2000 schaffte man es noch an die Börse. Inzwischen ist Michael Tojner ein erfolgreicher Venture-Capitalist, also Risikokapitalgeber. Über seine Wiener Firma Global Equity Partners (GEP) sammelt er seit Ende der neunziger Jahre Geld bei Investoren ein, beteiligt sich damit an vielversprechenden Unternehmen, um sie nach einigen Jahren mit Gewinn zu verkaufen. Wichtige Meilensteine seiner Karriere waren unter anderem der Kauf und Verkauf von Firmen wie Bene, Efkon, Greentube oder Inode. Basierend auf seinem Motto „kaufen, tunen,

verkaufen“ besitzt Michael Tojner derzeit Beteiligungen an rund 50 Unternehmen. Sein Unternehmen ist breit aufgestellt, sodass kein Projekt den Gesamtbestand der Firma gefährden kann. Große und langfristige Pläne hat er mit der Montana Tech

Risikokapital – Woher bekommen Sie Ihre Ideen? In der Früh lese ich alle Zeitungen. Von dort hole ich mir meine Informationen. Ich gehe aktiv durchs Leben und nehme mir aus jedem Meeting etwas mit. Ich gehe auch tatkräftig auf die für mich interessanten Projekte zu. Auch negative Erfahrungen bringen einen weiter. Man darf sich nicht abschrecken lassen, denn generell kann man sagen, dass nur eines von 10 Projekten aufgeht. Ich unterrichte auch an der WU. Den Studenten bringe ich das Beispiel von Walt Disney: Er ging vor dem großen Erfolg zweimal in Konkurs. Was waren Ihre prägendsten Erlebnisse im Geschäftsleben? Das schrecklichste Erlebnis meiner Karriere war, als nach 13 Jahren mobilen Eisverkaufs in Schönbrunn der Vertrag gekappt wurde. Aufgrund eines Beschlusses des Denkmalamtes durften wegen des Weltkulturerbes keine mobilen Eisstände mehr in Schönbrunn betrieben werden. Und das, obwohl wir 20 Studenten beschäftigten und damals ATS 500.000 Pacht bezahlten. Eine positive Erfahrung war der Verkauf unseres Versandhauses an Neckermann. Wir hatten Zahlungsschwierigkeiten, und unser Erfolg resultierte aus einem Brief und drei Anrufen an Neckermann. Der Schlüssel ist aktives Handeln, Nerven bewahren. Zusammenfassend sagen manche: „Wenn‘s richtig schlecht geht, ist der Tojner erst richtig gut!“ Was sind denn Ihre Stärken und Schwächen? Ich schaue mir relativ viel an und bin für Ideen schnell zu begeistern. Und - jetzt kommt der Schlüsselfaktor – ich setze das dann auch um. Ich habe natürlich auch schon Fehler gemacht. Aber ich bin entscheidungs- und risikofreudig. Schwächen? Manche sagen, ich mache ein biss-

©Fotos beigestellt

Components, zu der bekannte Firmen wie Varta gehören. Wir hatten die Möglichkeit, mit Michael Tojner zu sprechen.

chen zuviel und zu Verschiedenes. Aber dieses abwechslungsreiche Leben interessiert mich halt. Was sind Ihre Ziele im Leben? Ich habe keinen Bedarf an irgendwelchen Villen und Yachten. Und ich werde nie ein Flugzeug haben. Ich habe eine schöne Wohnung und bin mit meinem Umfeld, meinen sechs Kindern und meiner Familie zufrieden. Was ich will, ist etwas bewegen. Mit Unternehmen wie der Varta oder in der Architektur. Welchen Rat würden Sie Ihren Kindern geben? Konsequentes Handeln und Einsatzbereitschaft sind das Um und Auf für ein erfolgreiches Leben. Nur fünf bis 10 Prozent des Erfolgs kommen vom Talent. Der Rest ist harte Arbeit. Was sind Ihre Pläne mit InterCont? Wir wollen einen architektonischen Meilenstein setzen. Und vielleicht gelingt uns auch, auf eine andere Art ein zweites Museumsquartier zu schaffen. Was sagen Sie zu der derzeitigen wirtschaftlichen Situation Österreichs? Ich habe da eine einfache These aufge-

INFO BOX Venture Capital (Risikokapital) ist eine Finanzierungsform, bei der privates Kapital zur Beteiligung an als besonders riskant geltenden Unternehmungen bereitgestellt wird.

stellt: Fünf-fünf-fünf. Der Staat strafft seine Verwaltung und reduziert die Staatsquote um fünf Prozent, das Pensionsalter wird um fünf Jahre hinaufgesetzt, und dann müssen die Vermögenden – inklusive mir – leiden: fünf Jahre fünf Prozent Vermögenssteuer. Mit diesen 25 Prozent Vermögenssteuer auf alles Geldvermögen und Grund-und-Boden-Vermögen wären wir in Österreich schuldenfrei und könnten neu anfangen. Haben Sie politische Ambitionen? Ich habe selbst keine politischen Ambitionen, aber ein Volksbegehren zu unterstützen oder bei einer Reformkommission mitzuarbeiten, das würde ich sofort machen. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass sich Persönlichkeiten für die Politik engagieren. junge wirtschaft wien

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Erfolgreich

durch einen unkonventionellen Finanzierungsweg

Immer wieder hat ein Unternehmer eine gute Idee, jedoch wird sie von der Bank nicht unterstützt. Zum Glück gibt es auch andere Finanzierungsformen (siehe Seite 6). Michael Ströck, Geschäftsführer von KochAbo erzählt wie es bei ihm war.

KochAbo ist ein sehr schönes Produkt, das den gesteigerten Bedarf an Zeitersparnis und den Wunsch nach erhöhter Lebensqualität deckt. Konsumenten können jede Woche zwischen drei, vier oder fünf Rezepten wählen und KochAbo übernimmt den Einkauf der Waren, die für das Rezept benötigt werden, und die Portionierung je nach Haushaltsgröße. Der Kochspaß wird einmal die Woche direkt nach Hause geliefert. Wir haben mit Herrn Michael Ströck über seine Idee des einfachen Kochens gesprochen. Wie bist du auf die Idee gekommen, einen alternative Finanzierungsweg zu gehen? Ich bin in einem sehr unternehmerischen

Für das was wir mit KochAbo machen gibt es keinen Markt und keine Erfahrungmärkte. So etwas wäre durch klassische Finanzierungsformen wie einen Bank-Kredit gar nicht machbar. Umfeld aufgewachsen und habe früh gemerkt, dass Ideen eigentlich auf der Straße liegen, wenn man offen dafür ist. Einfälle sind aber nicht das Um und Auf – das Tun ist das Wichtige. Die wirklich guten Ideen kommen einem erst, wenn man sich in etwas vertieft und intensiv daran arbeitet. 12

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Wie bist Du auf die Idee gekommen, einen alternativen Finanzierungsweg zu gehen? Für das, was wir mit KochAbo machen, gibt es keine Erfahrungswerte und -märkte. So ein Konzept wäre durch klassische Finanzierungsformen, wie einem Bankkredit, gar nicht durchführbar. War es schwierig, jemanden zu finden, bzw. wie hast Du jemanden gefunden, der Dich unterstützt?

©Fotos beigestellt

Es ist immer schwierig, Investoren von sich zu überzeugen. Da gibt es keine Tricks. Das Team und der potentielle Investor müssen zusammenpassen und dem

nimmt sie als gegeben hin. Das ist bei KochAbo nicht anders. Wir legen besonderes Augenmerk auf die Kundenbetreuung, da wir eine langfristige Beziehung zu unseren Abnehmern aufbauen wollen.

Ich bin in einem sehr unternehmerischen Umfeld aufgewachsen und habe früh gemerkt, dass die Ideen eigentlich sowieso auf der Straße liegen wenn man offen dafür ist. Projekt eine positive Entwicklung zutrauen. Dadurch, dass KochAbo ein von i5invest inkubiertes Projekt ist, funktioniert der direkte Zugang zu manchen Investoren vielleicht etwas schneller. Das ändert aber nichts daran, dass wir unseren Business Case wirklich verstehen und überzeugend darlegen müssen. Was sind die größten Probleme, mit denen Du zu kämpfen hast/hattest? Die wichtigste und gleichzeitig schwierigste Aufgabe für jedes junge Unternehmen ist es, neue Kunden anzusprechen und zu halten. Alles andere ist im Vergleich dazu von sehr geringer Bedeutung. Dinge wie Logistik und IT sind Grundvoraussetzungen, die sowieso funktionieren müssen. Egal wie kompliziert und aufwendig diese Elemente sind – der Kunde

Gab es einen Punkt, wo Du gesagt hast: „Jetzt hör ich auf“? Wenn das jetzt, also schon nach einigen Monaten, passiert wäre, wäre das für mich eher tragisch. Daher: nein.

Welche Ziele (kurzfristig/mittelfristig/ langfristig) hast Du für die Zukunft? Mein wichtigstes Ziel ist, mich jeden Tag beim Aufstehen auf die nächsten Stunden zu freuen. Natürlich gibt es Phasen, wo das nicht so ist. Die möchte ich aber möglichst kurz halten. Damit ist in Wirklichkeit sowohl kurzfristig als auch langfristig meine Lebensplanung abgedeckt. Der Rest muss sich entwickeln. Mit KochAbo möchte ich unseren Weg einfach weitergehen und mit meinem Team ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen. Durch das wirklich ausgesprochen gute Kundenfeedback, das wir bis jetzt erhalten haben, sind wir da guter Dinge.

Wenn Du nochmal beginnen könntest, würdest Du es wieder tun? Wenn ja, den gleichen Weg gehen? Ja. KochAbo GmbH Spengergasse 37-39 1050 Wien Telefon: +43 (0) 1 544 3900 Internet: www.kochabo.at E−Mail: [email protected] Info-Box I5invest mit Sitz in der Spengergasse in Wien ist als Inkubator für neue und frische Ideen bekannt. Es geht nicht nur um die reine Beschaffung von Risikokapital sondern insbesondere auch um Innovationen, Coaching und internationale Kontakte. Gepaart mit der Möglichkeit von Finanzierungen ergibt sich ein geschlossener Kreislauf der ähnlich wie bei der Jungen Wirtschaft Wien mit Networking unterstützt wird. International bekannte Unternehmen wie 3United, 123people, tripwolf oder auch runtastic stammen aus dem Netzwerk von i5invest.

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What is

Junge Wirtschaft Wien

Die Junge Wirtschaft Wien ist die wichtigste unabhängige und überparteiliche Organisation für alle Unternehmer bis 40 Jahre. Als erster Ansprechpartner für Wirtschaft, Kammern und Politik setzen wir uns für unsere Mitglieder ein.

Wozu Netzwerke? Wenn man Erfolg haben will, braucht man andere Menschen dazu! Das Netzwerk funktioniert dann gut, wenn jedes Mitglied einen erkennbaren Beitrag leistet. Das bedeutet, ein Netzwerk muss gezielt aufgebaut und gepflegt werden – und das laufend.

ferenzen wird der Know-how-Transfer intensiviert. Regelmäßige Netzwerkveranstaltungen, wie z.B. der Jour fixe, ermöglichen den branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch. Weiters kann hier das eigene Netzwerk ausgebaut werden. Die Website www.jungewirtschaft.at/wien informiert über aktuelle interessenspolitische Themen und Schwerpunkte und gibt einen Überblick über alle (aktuellen) Veranstaltungen. Nicht zu vergessen: Unser internationaler Part JCI (Junior Chamber International) kann ebenfalls von jedem Mitglied genutzt werden. www.jci.cc

Serviceangebote der Jungen Wirtschaft Durch Fachvorträge bieten wir die Möglichkeit, unsere Mitglieder in branchenrelevanten Themen weiterzubilden. Bei Tagungen und (internationalen) Kon-

Supporters JW Wien

Robert Duchac

Katherina Voss

Irene B. Stöckl

Jürgen Haslauer

Die Supportersgruppe Online Medien ist für den Social Media Auftritt der JW Wien verantwortlich. Eine kräftige Brise frischer Wind wird damit durch die Kanäle der digitalen Wiener Netzwerke geweht. Von strategischer Planung über Durchführung neuer Aktivitäten bis hin zur Umsetzung von innovativen Ideen sind ausschließlich erfahrene Networker am Werk.

Facebook, Twitter & Co

Redaktion - Das Magazin Stolz dürfen wir uns präsentieren - das Redaktionsteam. Jeder im Team hat seine Schwerpunkte und wird unterschiedlich oft seinen Beitrag bringen. Es freut uns sehr, wenn Ihr uns auch Feedback zu unserer Arbeit gebt unter [email protected]

Barbara V. Ederer

Junge Wirtschaft Wien

I

Wolfgang Sieh

Alexandra Schlömmer

Bettina Tschann

Constantin Wollenhaupt

1010 Wien . Stubenring 8-10 I T 01/514 50-1347

I

Mirjam Tauber

Claudia Pöckl

www.jungewirtschaft.at/wien

Projektgruppen JW Wien Finanzmanagement

Möchtest Du bei der Jungen Wirtschaft Wien mitarbeiten? Hast auch Du Lust, Dich aktiv einzubringen? Melde Dich, wir freuen uns auf Deine Ideen!

Karl Rosam

Immobilien

Christina Drösler

Handel & Handwerk Hier wird eine über die klassischen Immobilienberufe hinausgehende Kommunikations- und Informationsplattform aller in und um die Immobilienbranche tätigen Berufsgruppen aufgebaut, um eine Verständigung/Zusammenarbeit berufsübergreifend zu ermöglichen. [email protected]

Martina Onitsch

Barbara Havel

Marketing & Kreativwirtschaft T WIRSHT! U D UC GES

Jürgen Tarbauer

Helmut Ablinger

Sven-Christoph Matthias Luger Grill

Die Projektgruppe Handel & Handwerk spricht alle innovativen Händler & Handwerker aber auch Dienstleister aus anderen Bereichen an, für die außergewöhnliche Ideen auf hohem Niveau selbstverständlich sind. [email protected]

Tourismus & Freizeitwirtschaft

Die Projektgruppe Marketing & Kreativwirtschaft ist die Plattform, wo Kontakte zu anderen engagierten Spezialisten aus der Branche geknüpft werden können. Darüber hinaus werden bei jeder Veranstaltung Referenten zu relevanten Themen und Trends eingeladen, denn topaktuelles Wissen ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. [email protected]

Florian Mückstein

Internationales

Reinhard Manzl

Andreas Kulka

Die Gruppe Finanzmanagement befasst sich branchenübergreifend mit Themen wie Kapital, Kapitalabsicherung, Bonität und allen dazugehörenden Bereichen, wie Steuern, Rating, Liquidität und Fragen zur Unternehmens- und Mitarbeiterführung. Das verzweigte Netzwerk sorgt für abwechslungsreiche Vorträge! [email protected]

Vincenz Leichtfried

Diese Projektgruppe widmet sich touristischen Bereichen wie Hotellerie, Reiseunternehmen, Kulturveranstaltern, aber auch lebensmittelverarbeitenden Betrieben, Freizeiteinrichtungen und touristischen Attraktionen. Hauptziel ist das Netzwerken (Erfahrungsaustausch, Geschäftspartnersuche, etc.) innerhalb der Branche. [email protected]

Alexander Kollin

DIE Ansprechstelle für externe und interne Anfragen an die Junge Wirtschaft mit IT-Bezug. Neben gemeinsamen Aktivitäten werden auch Betriebsbesichtigungen und interessante Vorträge mit entsprechendem Wissenstransfer organisiert. Vor allem der Wissenstransfer erfolgt im Rahmen des Jour fixe durch Networking. [email protected]

IT

Ulrich Radscheit

Die Projektgruppe Internationales ist ein Zusammenschluss international tätiger und interessierter Unternehmen. Ziel ist neben dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Kontakt zu unserem internationalen Partner-Netzwerk Junior Chamber International (JCI www.jci.cc). [email protected]

Sandra Murth

Landesvorstand JW Wien Waltraud Luegger Doris Grussmann

[email protected]

[email protected]

Patricia Tomek

Markus Kostistansky

[email protected]

[email protected]

Alexander Ottmann [email protected]

Mag. Veronika Klimaschewski

Martin Puaschitz

[email protected] Landesvorsitzender JW Wien

©Fotos Photosandmore Barbara V. Ederer

Geschäftsführerin Jungen Wirtschaft Wien

Manuela Winkler

Referentin Junge Wirtschaft Wien

Wunderwelt Zirkus

Schon die Urgroßeltern und Großeltern der Familien Schneller und Picard waren Artisten, Komödianten oder Kunstreiter und durch ihren Beruf immer auf Wanderschaft. Jenö Schneller und seine Frau Olympia Picard führten die Tradition in den 30er Jahren mit einem eigenen Zirkus weiter.

Ihr Sohn Ernö Schneller war aufgrund der Verstaatlichung des Großteils der Zirkusausstattung während der Nachkriegszeit zunächst als Artist für den Staat Ungarn tätig. Aber auch er wollte seinen eigenen Zirkus haben, und diesen Wunsch hat er sich 1989 gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth erfüllt. Inzwischen sind auch drei der vier Kinder im Familienbetrieb beschäftigt. Wir haben mit Frau Direktor Schneller über das Leben im Zirkus gesprochen.

Herr bzw. Frau des Hauses. Woanders sind sie halt nur Angestellte.

Wie ist es dazu gekommen, dass Ihre Kinder in Ihren Betrieb eingestiegen sind, und Sie den Circus Pikard jetzt als Familie führen? Unsere Kinder sind im Zirkus groß geworden und in den Beruf hineingewachsen. Mein Sohn Alexander stand zum Beispiel schon mit vier Jahren in der Manege. Bei seinem ersten Auftritt tanzte er Lambada – das war ein großer Erfolg! Mit fünf Jahren fuhr er bereits Einrad und mit acht jonglierte er schon wie ein Meister.

Patricia Tomek office@ hotelschwalbe.com Zum Unternehmen: Geschäftsführerin des Hotel Schwalbe, einem Wiener Familienbetrieb. Sie ist auch Ansprechpartner für Familienbetriebe in der Jungen Wirtschaft Wien. Im Gespräch mit Fr Dir. Schneller: Claudia Pöckl 16

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Waren Ihre Kinder vorher in anderen Unternehmen tätig um dort Erfahrungen zu sammeln? Romana, meine zweitälteste Tochter, arbeitete eine Saison lang im Zirkus Medrano in der Schweiz und absolvierte Auftritte im Hansa-Theater in Hamburg. Sie kam aber sehr gerne wieder nach Hause zurück. Meine Kinder arbeiten lieber in unserem Zirkus und haben keine großen Ambitionen, woanders Artist zu sein. Zuhause ist eben zuhause. Hier sind sie Teil der Familie und

Wie hat sich die Welt des Zirkus in den letzten Jahren verändert? Seit aufgrund der EU-Regelung Zirkusse aus dem Ausland in Österreich unbeschränkt auftreten dürfen, ist die Konkurrenz sehr groß geworden. Es ist schwierig, das Publikum in den Zirkus zu holen. Mit großen Budgets könnte man einfach wiederholt TVWerbung schalten. Aber das sprengt natürlich unseren Rahmen. Ohne Subventionen können wir zum Beispiel auch keine GratisVorstellung machen, um den Leuten den Zirkus näher zu bringen. Denn das ist unser Dilemma: Die Eltern nehmen sich heutzutage kaum mehr die Zeit, mit ihren Kindern in den Zirkus zu gehen. Es ist doch viel bequemer, die Kleinen vor den Fernseher oder Computer zu setzen. Kinder, die den Zirkus nicht durch ihre Eltern kennen- und lieben gelernt haben, werden auch später mit ihren Kindern nicht in den Zirkus gehen. Gibt es Besonderheiten in Ihrem Betrieb? Unser familiäres Ambiente macht uns besonders. Unser Publikum konnte miterleben, wie unsere Kinder aufwuchsen und von Saison zu Saison neue artistische Kunststücke erlernten. Alle unsere Kinder haben Begabung und Talent – das ist sehr außergewöhnlich. Wir haben wahrlich alle die Artistik im Blut! Zudem ist bei uns das Publikum immer

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders? Ich liebe es, Kindern Freude zu bereiten. Unser Zirkus ist ein Live-Erlebnis, das es anderswo kaum noch gibt! So ein Nachmittag im Zirkus ist ein Riesenspaß! Und unsere Zuschauer sind echte Zirkusliebhaber. Unsere Fans sind Mütter mit Kindern, die bereits mit ihren Müttern in den Zirkus gekommen sind. Wir schätzen es sehr, wenn Oma, Mutter und ihre Mädchen und Buben in unserem Zelt Platz nehmen. Das großartige Feedback, das wir immer wieder von unseren Gästen bekommen, macht mich auch sehr stolz! Beeinflusst die gemeinsame Arbeit Ihr Familienleben? Wie werden in Ihrem Unterneh-

men oder in der Familie Probleme/Schwierigkeiten gelöst? Ja, der Zirkus beeinflusst das Familienleben sehr. Es gibt auch immer wieder mal Probleme und Reibereien, das ist normal. Wenn es zu Spannungen kommt, dann werden diese sofort besprochen. Eines ist aber klar: Der Zirkus steht immer an erster Stelle! Privatinteressen werden hintan gestellt. Möchten Sie Ihren Betrieb im Familienverband weitergeben? Ja. Alexander ist mutig genug, um unser Unternehmen weiterzuführen. Der Betrieb eines Zirkus kostet viel Geld, Zeit und Engagement. Alexander macht es für die Familie und nur, wenn alle seine Geschwister mitmachen. Wenn eine seiner Schwestern ausstiege, würde die Verantwortung und Sorge zu groß. Das wäre das Aus für unseren Circus Pikard. Zirkus-Tel.: 0664 90 28 429 E-Mail: [email protected] www.circus-pikard.at

©Fotos beigestellt

König. Wir reden viel mit den Leuten, um Rückmeldung zu bekommen und ihre Wünsche zu verstehen. Außerdem ist unser Programm qualitativ sehr hochwertig und jede Saison anders. Meine Kinder lernen stets dazu, um unser Publikum immer wieder aufs Neue in Staunen zu versetzen.

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Nachgefragt

Optimale Vorbereitung auf das Bankgespräch Mehr als jeder dritte Unternehmer in Wien ist Kunde von Raiffeisen Handel und Gewerbe. Gaston Giefing, MBA, ist als Stadtdirektor dafür verantwortlich, dass Unternehmer bei ihren Investitionsvorhaben kompetent und nachhaltig begleitet werden. Wer könnte also besser Auskunft geben, wie man sich optimal auf das Bankgespräch vorbereitet?

Gaston Giefing, MBA gaston.giefing@ raiffeisenbank.at Zum Unternehmen: Raiffeisen in Wien steht in der Beratung von Unternehmerkunden für den Anspruch „Gemeinsam für die Wiener Wirtschaft! Nah. Schnell. Kompetent.“ An rund 60 Standorten in Wien werden KMU kompetent und partnerschaftlich beraten. www.raiffeisenbank.at/testen 18

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Welche Unterlagen muss ich zum Kreditgespräch mitnehmen? Für Ihr Bank- und Finanzierungsgespräch sind die wirtschaftlichen Unterlagen und ein Business Plan von Vorteil. Aus den Unterlagen sollte hervorgehen, welche Investitionen Sie als UnternehmerIn planen. Ebenso von Interesse sind alle Informationen zum Unternehmen und zu Ihnen als Person.

Werdegang und zum geplanten Investitionsvorhaben sollten darin ebenso enthalten sein, wie Ihre Ziele für die nächsten fünf Jahre. Darüber hinaus ist es wichtig darzustellen, wie Sie planen, diese Ziele zu erreichen. Dies führen Sie am besten anhand von vier strategischen Handlungsfeldern aus: Mitarbeiter, Kunden, Organisation und Finanzen.

Welche Sicherheiten muss ich der Bank vorOft ist vom Business Plan die Rede. Brauche weisen? ich diesen unbedingt? Der Umfang der Sicherheiten richtet sich Der Business Plan dient dazu, die Unter- nach der Bonität des Unternehmers/der nehmensstrategie, die jede/r Unterneh- Unternehmerin und des Unternehmens. Das mer/in im Kopf hat, auch zu Papier zu brin- Ihr Unternehmenskonzept soll auch für gen. Lernen Sie in Papierform zu denken! Ihr Dritte nachvollziehbar sein. Dazu zähUnternehmenskonzept len die Bank, Investoren, Lieferanten und soll auch für Dritte nachKunden. Im Gespräch mit Ihrer Bank vollziehbar sein. Dazu zählen die Bank, Inves- dient der Business Plan als Diskussionstoren, Lieferanten und und Entscheidungsgrundlage. Kunden. Im Gespräch mit Ihrer Bank dient der Business Plan als Sicherheitenerfordernis reicht daher von Diskussions- und Entscheidungsgrundlage. 0–100% und ist u.a. auch von der PlausiIm Rahmen des Jahresgesprächs oder bei bilität des Investitionsvorhabens abhängig. größeren Investitionsvorhaben ist dieser Grundsätzlich gilt: Ihr Finanzierungspartdaher sehr sinnvoll. ner will zumeist nicht 100 % des unternehmerischen Risikos tragen und ausschließWie muss der Business Plan aussehen? Was lich Kredite ohne Sicherheiten vergeben. Zu beachten ist, dass die Besicherung neben ist wirklich wichtig? Kernstück Ihres Business Plans sollte der Bonität auch in Ihre Finanzierungskoneine Executive Summary im Umfang von dition einfließt. Denn in dieser sind auch einer A4-Seite sein. Die Daten zu Ihrem die Risikoaufschläge beinhaltet.

Buchtipp von

Krimis und der Schulatlas – beide zeigen die Welt!

Ein Blick in die Zeitungen jedes beliebigen Tages zeigt, dass die Gier ein mächtiges Motiv ist, sich über die Zehn Gebote und das Bürgerliche Gesetzbuch hinwegzusetzen. Wie lange dauert es, bis ein Kreditantrag entschieden wird? Das ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Wichtig ist jedenfalls, dass Sie mit Ihrer Bank rechtzeitig Kontakt aufnehmen und sie bei Investitionsvorhaben miteinbeziehen. Denn Information schafft Vertrauen! Bei Raiffeisen Handel und Gewerbe geben wir Ihnen ein klares Leistungsversprechen: „Bei uns erhalten Sie die Grundsatzfinanzierungsentscheidung innerhalb von drei Werktagen ab Vorliegen der notwendigen Unterlagen.“ Raiffeisen verfügt über eine dezentrale Struktur vor Ort, die diese raschen Entscheidungen ermöglicht. Wann brauche ich Bürgen? Wie sieht es mit der Haftung aus? Bei guter Bonität von Unternehmer und Unternehmen sind keine Bürgen notwendig. Bei GmbHs ist die Haftung der Gesellschafter aus Identifikationsgründen mit den aufgenommenen Verpflichtungen notwendig. Bis zu welcher Höhe ist es als KMU sinnvoll, einen Kredit zu beantragen? Das lässt sich nicht pauschal beantworten, da dies vom Projekt, von der Unternehmensgröße etc. abhängig ist. Grundsätzlich sollten 25–30% Eigenmittel als Liquiditätspuffer für unvorhergesehenen Kapitalbedarf verfügbar sein – eine Erfordernis, die auch für viele Förderstellen gilt.

Gar mancher anständige Mensch ruft, ist erst die Versuchung groß genug, seinem Gewissen zu: Kusch und Platz! und bedient sich ungeniert. Was in früheren Zeiten jeder Ladenschwengel wusste, geht heute oftmals unter – der Unterscheid zwischen Mein und Dein verschwimmt. Vor allem, wenn viele etwas tun ... Kavaliersdelikt nennt man das dann beschönigend. Ein Kenner der Szene Claudio Cantele, Wiener Bankier mit al- Einer ist der Dumme tösterreichischen Wurzeln, beginnt mit DAS STILLE GELD ist nicht der EnthülDAS STILLE GELD eine Trilogie der ver- lungsroman vor der Folie laufender Unterschiedenen Umgehensweisen mit Geld, suchungsausschüsse, sondern eine Sonde das zwar aus bunten (Bar)geldscheinen in einen Bereich, von dem man normabesteht, aber so schwarz ist wie die Nacht. lerweise wenig weiß. Denn es ist die VerEr beschreibt Mechanismen und Abhän- schwiegenheit, die Diskretion, die für das gigkeiten, schildert die feinen Intrigen, Gelingen so vieler Geschäfte sorgt, die die manch braven Mitarbeiter schon in „Er musste selbst fahren. Jeder Mitwisser war den Abgrund gerissen haben. Wieder einmal einer zu viel. Je weniger davon wussten, umso wird sichtbar, wie besser. Denn es war nicht nur sein Geld ...“ spannend Wirtschaft ist, wie komplex die Zusammenhänge das Tageslicht scheuen. Und so ist es kein sind – und wie oft es doch die menschli- Zufall, dass die Ströme des Geldes zwichen Ursehnsüchte sind, die vom Gedeih schen Italien und Österreich fließen, sich zum Verderb führen. Und dann kann es überkreuzen, versickern, genährt werden schon sein, dass man morgen die Zeitung durch frisches Geld aus dunklen Geschäfmit anderen Augen liest. ten, gewaschen werden und blütenweiß wieder ans Licht kommen. Allerdings – Claudio Centele einer muss der Dumme sein bei einem Das Stille Geld solchen Geschäft, und wenn man sich 978-3-85485-297-1, 13,5 x 21,5 cm, mit den falschen Leuten anlegt, kann es 176 Seiten, e 19,99 plötzlich sehr ungemütlich werden ... junge wirtschaft wien

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Leinen los!

Unglaubliches Handwerk

Schon von Kindesbeinen an war er an der Ruder- und Kajak-Szene interessiert. Jede freie Minute verbrachte er am Wasser und bei den Booten.

Dennoch studierte und promovierte Wolfgang Friedl in den Fächern Völkerkunde und Kunstgeschichte, bevor er sich seinen Traum verwirklichte. Seinem Hobby war er immer treu und er lernte bei einem Bootsbauer wie man Kajaks, Kanus und Paddel baut. Autodidaktisch eignete er sich sämtliche Bereiche des Bootsbaus, wie Holz-, Metallarbeiten sowie technisches Know-how, an. Beruflich war er erst in der freien Wirtschaft angestellt, bis er zu teuer wurde, gekündigt wurde und sich mit zwei kleinen Kindern eine neue Herausforderung suchen musste. Das war sein Startschuss in die Unabhängigkeit. Seit 1995 ist Wolfgang Friedl nun selbstständig. In Wien gab es bis in die 1960er Jahre eine rege Bootbauerszene, die aber durch den Kunststoffbau ins Abseits gedrängt wurde.

Waltraud Luegger [email protected] Zur Person: Waltraud Luegger ist gelernte Vergolderin und Staffierermeisterin. Sie ist ebenfalls in einem seltenen Beruf selbstständig tätig und als Mitglied des Landesvorstand der JW Wien ist Waltraud sehr daran gelegen, innovative und kreative Handwerker vor den Vorhang zu holen. 20

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Der letzte Ruderbootbauer beendete seine Tätigkeit ca. 1970. In den 1960er und 1970er Jahren wurden schöne Holzboote zerstört, denn Plastik war modern. Seit den frühen 1980ern besinnen sich aber wieder viele Eigner auf althergebrachte Bootstypen. Ja, manche betrachten derartige Oldtimer als Sammlerobjekte. Aber auch zweckentfremdete Boote lassen sich wieder in Dienst stellen: Vor vier Jahren hat Wolfgang Friedl zusammen mit einem Freund ein als Hühnerstall umfunktioniertes Boot wieder in ein wunderbar schönes und fahrtüchtiges Holzboot verwandelt. Wolfgang Friedl baut seine Boote nach den klassenintern geforderten Standards, den Bau- und Vermessungsvorschriften. Vermesser des Österreichischen Segelverbandes messen die Boote nach und das fertige Werk muss den Anforderungen der Vermessungsbestimmungen genügen. Jede Bootsklasse hat ihre eigenen Bestimmungen, die minutiös eingehalten werden müssen. Was ist Ihr Angebot? Ich restauriere und repariere Holzboote, baue neue kleine Segelboote, Kajaks und Kanus. Außerdem beschäftige ich mich mit Sonderanfertigungen von Riggs (Mast, Baum, Spieren) und ich fertige Spezialbeschläge für Segelboote an. Weiters repariere ich Rennruderboote und Rennkajaks. Wie wird heute gearbeitet? Hat moderne Technik Einzug gehalten? Nein, es wird heute noch so gearbeitet wie

vor über 100 Jahren. Ich habe zwar diverse Maschinen, verwende moderne Klebstoffe und Lacke, aber ich säge, schleife und hoble noch sehr oft händisch, und auch die Lackierungen werden mit dem Pinsel aufgetragen. Wenn ein Holzboot ein Loch hat, wird nach althergebrachter Methode ein Stück eingeschäftet. Wer sind Ihre Kunden/Auftraggeber? Zu unseren Kunden zählen Segelvereine, Rudervereine, private Segelbootbesitzer und gelegentlich auch das Theater, wenn sie z.B. Bühnengondeln brauchen. Wir beliefern Kunden von Wien bis Oberösterreich. In meiner Branche ist die Beziehung zu Kunden sehr personengebunden. Es ist natürlich von Vorteil, dass ich auch selbst bei Regatten mitfahre. Was mögen Sie nicht an Ihrem Beruf?

©Foto Gernot Weiler

Kunden die nicht zahlen. Die neuen EURichtlinien für den Bootsbau. Und die Wochenendarbeit. Aber da ich nun mal Freizeit verkaufe, helfe und repariere ich auch, wenn zum Beispiel bei meinen Kunden am Sonntag früh, vor einer Segelregatta, ein Schaden zu beheben ist. Außerdem ist die Arbeit wegen des vielen Staubs und des händischen Schleifens auch sehr anstrengend. Letzten Herbst und Winter hatte ich aufgrund der vielen Arbeit kein freies Wochenende. Das ist zwar einerseits erfreulich, geht aber auch an die Substanz. Worin sehen Sie Ihre persönliche Zukunft in Ihrer Firma? Mein Sohn überlegt, ob er das Geschäft übernehmen soll. Aber eigentlich möchte ich ja selbst noch gar nicht aufhören! Was macht für Sie die Faszination Ihres Berufes aus? Ich liebe meine Entscheidungsfreiheit. Und ich kann, ja muss sogar, mit viel Improvisation und Fantasie das bestmögliche Endergebnis schaffen. Jedes Boot ist anders, es gibt keine Standardmaterialien, alles ist Sonderanfertigung. Letztes Jahr hatte ich ein wundervolles Erfolgserlebnis: Ich habe ein altes und schäbiges Boot – eine tote Kiste – ins Leben zurückgeholt. Es war bereits 85 Jahre alt, aber man konnte deutlich erkennen, dass sich die ursprünglichen Erbauer sehr viele Gedanken gemacht haben. Dieses Boot gewann dann kurze Zeit später die erste Segelregatta. Im vorigen

©Fots beigestellt

Dr. Wolfgang Friedl (Mitte)

Jahr war es schneller als sündteure Rennmaschinen aus Kohlefaser, die eigentlich als unschlagbar galten... Ich hatte auch schon einmal ein Segelboot in Arbeit, das über zehn Jahre verschollen war. Es handelt sich um einen berühmten Entwurf eines Konstrukteurs von dem nur drei Stück gebaut wurden (zwei sind inzwischen verschollen), quasi einem Ferrari unter den Booten, und ich durfte es herrichten. Diese Geschichte wird demnächst in einer der größten deutschen Fachzeitschriften veröffentlicht. Machen Sie Werbung? Welche Marketingschiene fahren Sie? Ich bin Aussteller auf der Bootsmesse Tulln und habe eine Homepage. Der Rest erfolgt ausschließlich über Mundpropaganda. Und wenn ein Boot von mir eine Regatta gewinnt, dann wissen potentielle Kunden aufgrund meines auffälligen Logos auch

gleich, wo sie hingehen sollten. Mein Logo ist übrigens eine Inuitzeichnung eines Missionars. Vor langer Zeit hat er von Eskimos eine Geschichte erzählt bekommen. Dabei haben sie die Eiderente in den Boden geritzt. Der Missionar hat diese Zeichnung in sein Buch übertragen und somit an die nächsten Generationen überliefert. Die Eiderente ist übrigens ein sehr schneller Flieger und äußerst schwer zu jagen. Dr. Wolfgang Friedl, mobiles Bootservice & Holzbootbau, Kahlenbergerstrasse 35, 1190 Wien www.woodenboat.at

Unglaubliches Handwerk Die Kunst der Begabung Unsere Serie „Unglaubliches Handwerk - die Kunst der Begabung“ wendet sich ab von heute typischen Tätigkeiten, hin zu zeitlosen Nischenberufen. Wir stellen Spezialisten vor, die sich noch am historischen Wissen ihrer Vorfahren bedienen können oder die Grundlagen außergewöhnlicher Handwerkskunst von Meistern oder aus alten Büchern gelernt haben.

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Basel III

Eine kurze Erklärung

Jeder redet drüber, aber die wenigsten wissen, worum es bei Basel III wirklich geht. Als Konsequenz aus der Finanzkrise beschlossen die wirtschaftlich stärksten Staaten, dass Banken künftig besser selbst vorsorgen müssen, um ihre Risiken abzupuffern.

Doris Grussmann [email protected] Zur Person: dggd-doris grussmann graphic design beschäftigt sich seit 2006 mit Grafikdesign, Illustration, Mediendesign, Webdesign und Konzepterstellung. Seit Dezember 2010 ist Doris auch im Landesvorstand der JW Wien tätig. 22

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Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat dazu am 12.09.2010 strengere Regeln für das Eigenkapital der Banken aufgestellt. Diese strengeren Regeln, auch Basel III genannt, sollen dazu führen, dass Banken sich im Krisenfall aus eigener Kraft stabilisieren und retten können. Verabschiedet wurden die neuen Eigenkapitalregeln von den Chefs der Notenbanken und Aufsichtsbehörden aus 27 Staaten. Damit wurde ein weiterer Baustein der Finanzmarktreform vorgelegt und eine wichtige Lehre aus der weltweiten Finanzkrise gezogen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass die Institute nicht über genügend Eigenkapital verfügten, um die Risiken in ihren Büchern zu decken. Staaten mussten einspringen, um die Institute vor dem Kollaps zu bewahren. Basel III bezeichnet ergänzende Empfehlungen des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel zu den im Jahr 2004 beschlossene Eigenkapitalanforderungen (Basel II) für Banken. Die neuen Empfehlungen (Basel III) basieren einerseits auf den Erfahrungen mit Basel II und andererseits auf den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.

Eigenkapital Das Eigenkapital eines Finanzinstituts setzt sich zusammen aus dem Kernkapital und dem Ergänzungskapital. Das Kernkapital lässt sich wiederum zwei Arten zuordnen: Eigene Aktien und einbehaltene Gewinne der Bank bilden das harte Kernkapital. Es ist in Turbulenzen besonders wichtig, da es der Bank in der Krisensituation helfen soll, sich selbst zu stabilisieren. Das weiche Kernkapital hingegen setzt sich aus anderen Kapitalinstrumenten mit weniger stark ausgeprägten Merkmalen u.a. hinsichtlich der Verlustteilnahme zusammen. Dividiert man das Kernkapital einer Bank durch ihre Risikoposten, dies sind zum

Das EU-Parlament will den Bankensektor stabilisieren, die Realwirtschaft finanzieren und für Fairplay im Bankensektor sorgen. Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments

Beispiel Kredite oder risikobehaftete Wertpapiere, kann man an der sogenannten Kernkapitalquote erkennen, wie groß der Risikopuffer der Bank ist. Die Kernkapitalquote gibt also an, wieviele risikotragende Positionen einer Bank (z.B. vor allem Kredite) mit Eigenmitteln gedeckt sein müssen.

Entstehung der Bankenempfehlungen

2010

Basel III

2004 Basel II

1988 Basel I

1974

Gründung Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht

Allgemeines Bisher müssen Institute der Kreditwirtschaft eine Kernkapitalquote von vier Prozent der bankaufsichtlich relevanten Risiken vorhalten. Die Finanzkrise zeigte, dass eine derartige Kernkapitalquote nicht ausreicht. Von den Banken wird die Erhöhung der Mindesteigenkapitalforderungen und die Einführung von Kapitalpuffern gefordert. Damit sollen die Banken im Falle einer Krise stabiler sein und stärker agieren können. Bereits die im Jahr 2004 festgelegten Basel II-Empfehlungen hielten die Banken an, Ausfallsrisiken ihrer Engagements mit Eigenkapital abzudecken. Jetzt sollen die Banken ihr Kernkapital noch deutlicher erhöhen. Das Kernkapital soll in Krisenzeiten die Verluste abfangen, die es eventuell durch Kreditausfälle und Wertverluste bei Anlagen gibt. Basel III schreibt den Banken künftig vor, dass sie eine 7%ige harte Kernkapitalquote, sowie 1,5% weiches Kernkapital haben müssen (siehe Grafik links). Das Ergänzungskapital ist ein weiterer Bestandteil der Eigenmittel einer Bank. Es setzt sich unter anderem aus Genussrechten und langfristigen nachrangigen Verbindlichkeiten zusammen. Nach Basel III wird es künftig zwei Prozent betragen. Insgesamt muss eine Bank dann inklusi-

ve Ergänzungskapital Eigenmittel in Höhe von mindestens acht Prozent der Risikopositionen haben (Gesamtkapitalquote). Das heißt: Risiken in Höhe von EUR 100 müssen mit mindestens EUR 8 Eigenmitteln hinterlegt werden. Wird diese Grenze unterschritten, muss bankenaufsichtsrechtlich ein Insolvenzverfahren der betreffenden Bank eingeleitet werden. Planungssicherheit für Banken Die Regelungen sollen ab 2013 gelten und werden bis 2018 schrittweise umgesetzt. Die einzelnen Staaten müssen hierzu jedoch die entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen schaffen. Die stufenweise Einführung und die längeren Übergangsfristen sollen dazu beitragen, dass die Banken nicht zu stark belastet werden, da sonst die Kreditvergabe eingeschränkt werden könnte. Die Banken haben nun Planungssicherheit mit Blick auf die künftig geltenden regulatorischen Anforderungen. Die vereinbarten Übergangs- und Bestandsschutzregelungen ermöglichen die erforderlichen Anpassungen zur Erfüllung der neuen Vorschriften. Damit ist die Gefahr etwaiger Kreditverknappungen wegen abrupt geltender neuer regulatorischer Anforderungen gebannt.

Lohnt sich Twitter für Kleinstunternehmen? Twitter: Das Social Network, das mit ungefähr 80.000 angemeldeten Nutzern in Österreich im Gegensatz zu Facebook (3 Mio Nutzer) immer noch eine Nische besetzt. Verständlich. Denn die Vorteile eines „öffentlichen 140-Zeichen-Nachrichtendienstes“ erschließen sich nicht sofort. Und es braucht neben etwas Einarbeitungszeit auch Geduld, bis sich aus Twitter-Aktivitäten interessante Kontakte ergeben und sich (Geschäfts-)Erfolge abzeichnen können.

Doch warum lohnt es sich, Zeit in dieses soziale Netzwerk zu investieren?

Durch die Nutzung von Twitter erhalten Sie ein PR-, Marketing- und Kommunikationstool erster Klasse. Kleine Unternehmen können so ihr Profil in der Öffentlichkeit gegenüber Kunden, Geschäftspartnern und Medienvertretern schärfen. Und neben Kontakten zu Medien und Journalisten können sich selbstverständlich auch potentielle Neukunden finden lassen. Dabei ist es so simpel wie im richtigen Leben: Suchen Sie nach Personen mit gleichen Interessen, hören Sie zu und gehen Sie Beziehungen zu Ihren Gesprächspartnern ein. Erzählen Sie interessante Geschichten: Über sich selbst, Ihre Ideen, Visionen und Ihren Unternehmensalltag. Vermeiden Sie Selbstbeweihräucherungen und Marktgeschrei, denn Twitter ist weder Werbe- noch Verkaufsplattform. Twitter funktioniert wie Mundpropaganda - nur mit größerem Personenkreis und deutlich schneller. Darüber hinaus eignet sich Twitter zur Marktbeobachtung, zur Personalsuche oder schlichtweg, um dem noch kaum vertretenen Mitbewerb einen Schritt voraus zu sein. Jürgen Haslauer Online Supporters Group JW

Abschreibungsmöglichkeiten Es ist eine immer wiederkehrende Frage: „Was kann ich von der Steuer abschreiben?“ Übersetzt heißt das: Was kann im Rahmen des Unternehmens gewinnmindernd und steuerwirksam geltend gemacht werden? Für Unternehmen, die ihren Gewinn mittels EinnahmenAusgabenrechnung ermitteln, wird diese Frage hier beantwortet.

Mag. Claudia Melchert-Strohmaier www.cms-consulting.net Zur Person: Akkreditierter Consultant für Bonitätsmanagement und Controlling Unternehmensberaterin im Wifi Beraterpool Lektor an der FH Wien Unternehmensführung 24

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Für alle Unternehmen, außer Kapitalgesellschaften, gilt: Ist der Umsatz eines Jahres unter EUR 700.000, dann ist der Gewinn mittels Einnahmen-Ausgabenrechnung zu ermitteln.

die Ausgaben im Zusammenhang mit dem Betrieb gemacht, so stellen sie Betriebsausgaben dar. Dabei kann es sich objektiv um betriebliche Veranlassung handeln, wie Wareneinkauf, Strom für den Betrieb oder Löhne für MitarbeiterInnen. Es kann sich aber auch um eine von der Unternehmerin/ dem Unternehmer subjektiv für den Betrieb bestimmte Veranlassung handeln, wie z.B. Unternehmensberatungshonorare, eine Kaffeemaschine oder mit Werbeaufdruck versehene T-shirts.

Einnahmen und Ausgaben konkret Alles, was an Wertzuwächsen in Geld bzw. geldwerte Vorteile aus betrieblicher Veranlassung entsteht, sind Betriebseinnahmen. Nicht nur der Verkauf von Waren bzw. Dienstleistungen, sondern auch aus Hilfsbzw. Nebengeschäften. Der Erlös eines ver- Auch wenn die Ausgabe wirtschaftlich kauften Betriebs-Pkw ist ebenso eine Betriebseinnahme wie Subventionen Im Zuge der Planung des letzten Quartals und Förderungen. können Einnahmen-Ausgabenrechner Bedeutend ist der Zeitpunkt des Geldflusses. die Rechnungsausstellung so steuern, Also nicht dann, wenn dass keine Einzahlungen mehr im Wirtdie Rechnung ausgestellt schaftsjahr erfolgen können. ist, sondern erst wenn die Gutschrift am Bankkonto eingeht, liegt eine Betriebseinnahme nicht sinnvoll oder sogar unnötig war, vor. bleibt sie trotzdem eine Betriebsausgabe. Handelt es sich aber um eine Ausgabe, die Tipp: Im Zuge der Planung des letzten Quar- nach typisierender Betrachtung und aus tals können Einnahmen-Ausgabenrechner Erfahrung der privaten Lebensführung zudie Rechnungsausstellung so steuern, dass zuordnen ist, so handelt es sich nicht um keine Einzahlungen mehr im Wirtschafts- eine Betriebsausgabe. Explizit gilt dies für jahr erfolgen können. Privatkleidung, Besuche von Fitnesscenter, Arztbesuche und dergleichen. Bei Ausgaben ist der Betriebszusammenhang einerseits und der Zahlungsfluss an- Ausgaben, die vor Eröffnung des Betriebes dererseits ebenfalls das Kriterium: Sind anfallen, können trotzdem schon Betriebs-

ausgaben darstellen. Wenn die Absicht, einen Betrieb zu eröffnen eindeutig erkennbar ist, dann kann der Kauf von Betriebsmitteln vor der Eröffnung, aber auch die Ausgaben im Zusammenhang mit dem Geschäftslokal als Betriebsausgaben angesetzt werden. Auch die Reisekosten, die aufgewendet werden um potentielle Kunden aufzusuchen, können darunterfallen. Zinsen, die für Fremdfinanzierungen bzw. Betriebsmittelkredite anfallen sind dann Betriebsausgaben, wenn die Fremdmittel einen betrieblich veranlassten Aufwand finanzieren. Auch dann, wenn der Aufwand durch Eigenkapital zu finanzieren gewesen wäre. Regelmäßig sind die Betriebsausgaben im Jahr der Verausgabung gewinnmindernd. Bei bestimmten Betriebsausgaben sind die Zahlungen auf die Jahre zu verteilen, für die diese Zahlungen geleistet werden. Das gilt z.B. für Fremdkapitalkosten bei Kreditverträgen. Diese sind nicht im Zahlungsjahr

Tipp: Bei der Planung des dritten Quartals die Sozialversicherung für das laufende Wirtschaftsjahr konkret berechnen um derart den Beitrag zur Sozialversicherung auch gewinnmindernd im laufenden Wirtschaftsjahr geltend zu machen. Spenden an bestimmte Empfänger sind, in der Höhe abhängig vom Vorjahresgewinn, als Betriebsausgabe abzugsfähig.

genbelege und Verträge als Belege gelten. Auch muss bei Bedarf der Empfänger der Zahlungen nachgewiesen werden können. Tipp: Die Belege müssen bestimmte Erfordernisse erfüllen, damit die Vorsteuer geltend gemacht werden kann. Siehe Rechnungsbestandteile. Tipp: Alle Belege während des Jahres aufheben. Herausnehmen, weil privat ver-

Die eigentliche Bedeutung von „Abschreibung“ ist die gewinnmäßige Berücksichtigung von Anlagegütern, wie z.B. Maschinen oder Büroeinrichtungen. Tipp: Es gibt eine Liste, die die begünstigten Empfänger beinhaltet. Siehe www.bmf. gv.at

anlasst, kann man im Nachhinein immer. Aber nachträglich beschaffen ist sehr aufwendig.

Die eigentliche Bedeutung von „Abschreibung“ ist die gewinnmäßige Berücksichtigung von Anlagegütern, wie z.B. Maschinen oder Die gesetzliche Sozialversicherung stellt Büroeinrichtungen. Da Wirtschaftsgüter eine Betriebsausgabe dar, nicht aber so diese nicht im Jahr der Aneine freiwillige Personenversicherung. schaffung verbraucht werden, sondern über sondern auf die Kreditvertragslaufzeit ver- mehrere Jahre im Betrieb eingesetzt werteilt als Betriebsausgabe gewinnmindernd. den, sind die Anschaffungskosten über Diese Verteilung ist nicht zu machen, wenn die Jahre der Nutzung verteilt gewinnmindie Vorauszahlung nur das laufende und dernd geltend zu machen. das kommende Jahr betrifft, z.B. bei Mietvorauszahlungen. Tipp: Bei Anschaffungen und Inbetriebnahme bis zum 30. Juni kann ein ganzes Besonderes Augenmerk gilt beim Beleg ei- Jahr Abschreibung gewinnmindernd gelner Ausgabe, die an einen nahen Verwand- tend gemacht werden. Anschaffungen nach ten geleistet wird. Um diese als Betriebs- dem 1. Juli erlauben nur eine Halbjahresausgabe anerkannt zu bekommen muss abschreibung. ausreichend Außenwirkung vorliegen, die Ein besonderes Anschaffungsgut ist der Vereinbarung mit genügender Deutlichkeit Pkw. Die Nutzungsdauer wird mit acht abgeschlossen werden, müssen die wesent- Jahren festgelegt, d.h. die Anschaffungslichen Inhalte konkretisiert werden, so wie kosten, die mit maximal EUR 40.000 vorsie auch mit einem Dritten abgeschlossen gegeben sind, sind gewinnmindernd über worden wäre. Die wirtschaftliche Betrach- acht Jahre verteilt geltend zu machen. tung ist die Perspektive. Tipp: In der Investitionsplanung beurteiTipp: Die Vereinbarungen schriftlich fest- len, ob die Anschaffung eines Lkws die paslegen. sendere Variante wäre.

Verluste in der Einnahmen-Ausgabenrechnung sind vortragsfähig. Genau die Verluste der vorangegangenen drei Wirtschaftsjahre können gegen den Gewinn des kommenden Jahres gerechnet werden.

Die gesetzliche Sozialversicherung stellt eine Betriebsausgabe dar, nicht aber so eine freiwillige Personenversicherung.

Grundsätzlich gilt das Belegprinzip, d.h. alle Betriebsausgaben sind regelmäßig mittels Beleg nachzuweisen, wobei auch Ei-

Aussage der EinnahmenAusgabenrechnung Das Ergebnis der Einnahmen-Ausgabenrechnung ist nicht ein Maß für den tatsächlichen Geldfluss aus bzw. ins Unternehmen. Kreditraten oder Rückzahlungen für Darlehen sind nicht ersichtlich. Auch wieviel Geld tatsächlich in Anlagegüter investiert wurde, kann einer Einnahmen-Ausgabenrechnung nicht direkt entnommen werden. Erst in der Analyse kann der wirtschaftliche Geschäftserfolg ermittelt werden. Um kalkulatorische Überlegungen anzustellen, ist der Wert der Leistung der Unternehmerin/des Unternehmers anzusetzen. Ein Wert, der in der Einnahmen-Ausgabenrechnung fehlt. Conclusio Einnahmen-Ausgabenrechnungen werden nach steuerlichen Regelungen erstellt. Dennoch sollte eines nicht außer Acht gelassen werden: Es sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen steueroptimierenden Maßnahmen, wie z. B. Abschreibungen, und dem Interesse, von der finanzierenden Bank ein gutes Rating zu erhalten, gefunden werden. junge wirtschaft wien

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So funktioniert Brüssel In Österreich ist es wichtig, dass man jemanden kennt, der jemanden kennt. Persönliche Befindlichkeiten sind nicht nur in Unternehmen, sondern ganz besonders auch in der öffentlichen Verwaltung wichtiger als sachliche Inhalte. So jedenfalls suggeriert es das Bild der Medienberichterstattung über die Verfehlungen österreichischer Politiker und Lobbyisten.

Constantin Wollenhaupt wollenhauptc@ me.com Zur Person: Constantin Wollenhaupt ist Journalist und Kommunikationsberater. Sein Schwerpunkt liegt in der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. 26

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In Brüssel würden derartige Auswüchse der Freunderlwirtschaft nicht funktionieren, weil die Personen oft nur zwei oder drei Jahre, längstens aber fünf Jahre eine gewisse Funktion besetzen, bevor sie wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Wichtiger als Person ist dort also Funktion. Und damit einhergehend sind persönliche Kontakte gut, aber sachliche Professionalität hilft deutlich mehr.

das aber bisher noch nicht in alle Unternehmen und öffentlichen Stellen vorgedrungen. Besonders Österreich bildet hier oft das Schlusslicht. Ein Kommissionsmitarbeiter: „Wenn sich 26 EU-Staaten schon geeinigt haben und das ganze Verfahren abgeschlossen ist, kommt meist Österreich als Letzter ums Eck und beschwert sich. Meist auch mit wenig inhaltlicher Sachlichkeit, sondern eher mit politischer Meinung. Das ist aber ein Problem, denn wir, die Kommission, vertreten die Interessen aller EU-Staaten, und wenn Österreich eine Einzelposition hat, ist das kein Pro-

Politik Politik wird in Brüssel auch gemacht. Aber deutlich sachlicher ist die Auseinandersetzung der Themen in der wichtigsten europäischen Institution: Der Das Bild, das die Medien und die heimiEuropäischen Kommissi- schen Politiker über die Arbeit der EU on. Viele Unternehmen, Interessensvertreter und schaffen, hebt sich in kürzester Zeit völlig auch Regierungen re- auf, wenn man den Brüsseler Alltag peragieren erst, wenn ein sönlich miterlebt hat. Richtlinienvorschlag oder Gesetz im Europäischen Parlament diskutiert wird. Das ist blem der anderen Staaten. Das hätte im allerdings inhaltlich gesehen oft ein bis Vorfeld berücksichtigt werden müssen.“ drei Jahre zu spät. Denn die Kommission stößt Gesetzesinitiativen an, erarbeitet EU-Kommission Grünbücher und sammelt Informationen, Die EU-Kommission arbeitet prozessorienum den Vorschlag auszuarbeiten und dann tiert. Wer diesen Prozess nicht kennt und an das Parlament zu schicken. sich ungeschickt verhält, der findet kein Wer also schon in der ersten Phase dabei Gehör. Nicht etwa, weil der zuständige Mitist und mit dem Mitarbeiter der Kommis- arbeiter der Kommission nicht möchte oder sion spricht, ihm Informationen gibt, die bösartig ist, sondern weil einfach die falihm helfen, die Materie zu erarbeiten – schen Inhalte zur falschen Zeit am falschen der hat deutlich mehr Erfolg. Leider ist Ort auf dem falschen Weg ankommen.

Die Europäische Kommission belegt ganze Stadtteile mit ihren Neubauten, hier: Berlaymont.

©Fotos beigestellt

JCI Know-howTransfer in Brüssel

Lobbying in Brüssel hat also nichts mit Geldkoffern oder persönlichen Beziehungen zu tun. Auch nicht mit Politik. Und schon gar nicht mit Deal-Making. Lobbying in Brüssel ist eine sehr arbeitsintensive, schweißtreibende Aufgabe, die viel Wissen, Geschick und Erfahrung erfordert. Wer das nicht aufweisen kann, der hat dort nichts verloren. Die Mitarbeiter der Kommission sind allerdings sehr entgegenkommend und rücksichtsvoll, wenn man sich als Anfänger vorstellt und vorsichtig agiert. Hier wird einem geholfen, sofern man nicht auf „dicke Hose“ macht. Ganz klar: Ein Vorstandsvorsitzender eines österreichischen Konzerns bekommt keinen Termin in der Kommission, wenn er inhaltlich nichts vorzutragen hat, das für den Mitarbeiter der Kommission gänzlich neu ist und ihm konkret weiterhilft. Persönliche Bedürfnisse des Konzernchefs interessieren nicht und werden auch nicht berücksichtigt. Wenn hingegen ein EPU anruft und als One-Man-Show einen inhaltlichen Beitrag leistet, bekommt dieser ohne große Überlegungen einen Termin und darf an dem Vorhaben der Kommission mitgestalten. Schwieriger ist es allerdings herauszufinden, an welchen Themen die Kommission gerade arbeitet und welche Personen involviert sind. Das kostet sehr viel Zeit, und das ist auch ein Grund, weshalb seriöses Lobbying viel Geld kostet. Das Gute aber ist, dass man auf fast alle Fragen auch Antworten erhält und die Lobbyisten anderer Staaten und Institutionen gerne weiterhelfen. Aber Achtung: Irgendwann muss man den Informationskredit auch wieder zurückzahlen, sonst wird das Informationskonto gesperrt. Es gibt nicht wenige „Lobbyisten“, die

für eine Kontaktvermittlung oder die Einbringung eines Änderungsantrags sehr viel Geld verlangen, und genauso gibt es genug Unternehmen, die das gerne bezahlen. Über diese Vorgehensweise wird in Brüssel nur müde gelächelt. Man weiß ja, dass das überhaupt nichts bringen wird. Als Faustregel gilt: Wer für eine Kontaktvermittlung Geld verlangt, hat wenig Ahnung von Lobbyismus. Denn Kontakte und Termine bekommt man ja, wie erwähnt, recht schnell und kostenlos. Wer mit seinen Inhalten jedoch nicht soweit kommt, dass er Gehör findet, der findet auch dann kein Gehör, wenn er für viel Geld einen Termin bekommt. Zudem sind an jedem Gesetz ja mehrere Personen beteiligt. Alle jedesmal mit Geld zu überzeugen, könnten sich selbst die größten Konzerne kaum leisten. Daher ist Korruption kein tägliches Problem in Brüssel – zumal sie auch strafbar ist und im doch relativ transparenten Brüssel schnell auffliegt. Fazit Das Bild, das die Medien und die heimischen Politiker über die Arbeit der EU schaffen, hebt sich in kürzester Zeit völlig auf, wenn man den Brüsseler Alltag persönlich miterlebt hat. Jeder hat eine Stimme in der EU. Kennt Ihr den Film Momo? Das kleine Mädchen überwindet alle Widerstände und die großen Bosse mit den dicken Dienstwägen scheitern schon auf den ersten Metern. Frei übersetzt heißt das für Brüssel: Wer nicht dort ist, existiert auch nicht. Wer laut schreit, wird überhört. Wer es eilig hat, der wartet länger. Wer vorwärts will, muss auch bereit sein, einen Schritt rückwärts zu machen. Wer nur an sich denkt, an den denkt keiner mehr.

Der JCI Know-how-Transfer mit dem EU Parlament findet in diesem Jahr vom 2. bis 5. Oktober in Brüssel statt. JungunternehmerInnen aus ganz Europa kommen in die europäische Hauptstadt, um miteinander und mit Entscheidungsträgern über unsere Zukunft zu sprechen. Gerade die EU, das Parlament und die Kommission sind für uns oftmals nicht klar skizziert. Um uns eine Meinung über Entscheidungswege, Prozesse und Gesetze zu bilden, sollten wir in Brüssel gewesen sein und es mit eigenen Augen gesehen haben.

Was passiert im Oktober in Brüssel? Neben einem Treffen mit einigen Jungunternehmern vor Ort, verschiedenen Abendveranstaltungen und allgemeinen Informationen zu Brüssel und der Entstehung der EU, hast Du die Möglichkeit mit Vertretern der Europäischen Kommission u.a. über die Themen Bildung, erneuerbare Energien, Unternehmertum und Innovationen zu sprechen.

Kern des KHTs ist es, ein Mitglied des EU-Parlaments bei seiner Arbeit zu begleiten. Wichtig ist, dass Du Dich selbst um einen Abgeordneten kümmerst und Kontakt mit dem Büro aufnimmst. Bitte überlege Dir gut, welcher Abgeordnete für Dich am interessantesten ist. Wählst Du einen MEP (Member of the European Parliament), dann kannst Du dadurch sicherlich auch Kontakte, sofern nicht schon vorhanden, vor Ort knüpfen. Interesse? Dann bewirb Dich noch heute. Die Anmeldung erfolgt bei Patricia Tomek: [email protected] Die Kosten des KHTs betragen EUR 99. Hierfür werden u.a. die Transportkosten innerhalb Brüssels, die Abendveranstaltungen und die Eintrittspreise bezahlt. Vorschläge zur Übernachtung erhälst Du auf Wunsch. Der Ablauf in Kürze: 1. Anmelden 2. Bestätigung abwarten 3. Kontakt mit dem Büro des „WunschParlamentariers“ aufnehmen 4. Vom 2. bis 5. Oktober nach Brüssel kommen

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Wann muss ein Unternehmer

Gewähr leisten? Bei einem Kauf ist der Verkäufer daran interessiert, möglichst teuer zu verkaufen. Der Erwerber hingegen möchte möglichst günstig kaufen. Durch den Vertrag kommt ein Kompromiss zustande, den beide wollen. Es wird angenommen, dass die Vereinbarung richtig ist.

Christina Drösler [email protected] Zur Person: Mag. Christina Drösler ist seit 2010 als Rechtsanwältin in Wien selbständig. Zu Ihren Schwerpunkten gehören vor allem das Immobilien- und Unternehmensrecht. 28

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Für Unternehmer ist es wichtig zu wissen, wann und wofür sie einstehen müssen. Gewährleistung bedeutet, dass der Unternehmer für Mängel, die das Produkt oder die Leistung bei Übergabe aufweist, verschuldensunabhängig einstehen muss. Die Gewährleistung soll das Gleichgewicht zwischen Kunden und Unternehmer, sofern es durch einen Mangel in „Schieflage“ geraten ist, unabhängig von einem Verschulden wieder herstellen. Um dies zu erreichen muss entweder der Mangel beseitigt oder das empfangene Entgelt angepasst werden. Es kann aber auch zur Rückabwicklung, also der Beseitigung des Vertrages, kommen. Was ist ein Mangel? Ein Mangel liegt dann vor, wenn die Leistung vom Vereinbarten abweicht. Im Prinzip kann man den Mangel als unerwünschte Abweichung vom Vertrag sehen. Es kommt also darauf an, was vertraglich vereinbart wurde. Ein altes, nicht mehr fahrtüchtiges Fahrrad, zum Beispiel, ist für einen Kunden, der ein gebrauchsfähiges Fahrrad wollte, wertlos, für einen Sammler aber möglicherweise wertvoll. Wichtig für den Unternehmer ist, dass der Kunde mit Eigenschaften rechnen darf, die entweder ausdrücklich vereinbart wurden oder die durch Aussagen, die über das Produkt in der Öffentlichkeit, meist durch Werbung, gemacht worden sind, bekannt geworden sind. Wann muss der Mangel auftreten, damit überhaupt ein Gewährleistungsfall vorliegt? Vereinfacht gesagt muss der Unter-

nehmer für solche Mängel Gewähr leisten, die bei der Übergabe der Ware vorhanden waren. Es kommt auch nicht darauf an, ob der Mangel bei der Übergabe erkennbar war oder nicht. Bei neu hergestellten Sachen, außer bei Liegenschaften, muss der Unternehmer zwei Jahre Gewährleistung erbringen. Grundsätzlich muss der Käufer beweisen, dass ein Mangel vorliegt, der schon bei der Übergabe vorhanden war. Von dieser Regel wird aber abgewichen, indem in den ersten sechs Monaten nach Übergabe vermutet wird, dass der Mangel schon bei der Übergabe vorhanden war. Für den Unternehmer ist also in den ersten sechs Monaten die Gefahr, Gewährleistungsansprüchen ausgesetzt zu werden, größer. Wenn nun tatsächlich ein Mangel vorliegt? Wenn ein Mangel vorliegt, für den der Veräußerer einzustehen hat, muss er zuerst den Mangel verbessern oder das Produkt austauschen. Ist dies nicht möglich, steht dem Käufer Preisminderung oder Wandlung zu. Zuerst soll versucht werden, das vertragliche Verhältnis doch noch ins Gleichgewicht zu bringen. Der Unternehmer kann die Leistung verbessern, also den Mangel nach Möglichkeit beheben oder die Leistung durch eine neue ersetzen, und behält dabei seinen Anspruch auf das Entgelt. Auf zweiter Ebene wird allerdings nicht mehr an der ursprünglichen Vereinbarung festgehalten. Diese Ebene, nämlich Preisminderung und Wandlung, kommt nur dann zur Anwendung, wenn es

unmöglich ist, die Sache zu verbessern oder auszutauschen. Es kann aber auch sein, dass Verbesserung und Austausch für den Unternehmer mit übermäßigen Belastungen verbunden sind. Sind also weder die Verbesserung noch der Austausch der Ware möglich, gibt es die Möglichkeit der Preisminderung für die mangelhafte Leistung. Der Preis wird auf einen der Leistung entsprechenden Wert herabgesetzt. Im Falle einer Wandlung wird der Vertrag aufgehoben und es folgt dessen Rückabwicklung. Die Parteien des Vertrages müssen die erhaltenen Leistungen zurückstellen. Zwischen Preisminderung und Wandlung besteht grundsätzlich ein Wahlrecht, außer der Mangel ist bloß geringfügig. In diesem Fall steht nur Preisminderung zu. Die Frage, ob ein Mangel geringfügig ist, muss im Einzelfall beurteilt werden. Für Verträge zwischen Unternehmern und Konsumenten gibt es besondere Regelungen. Die wichtigste dieser Regelungen ist, dass der Unternehmer die Gewährleistung dem Konsumenten gegenüber nicht ausschließen kann. Das bedeutet, Vertragsklauseln, die die Haftung für Mängel bei Übergabe ausschließen, sind unwirksam.

Exkurs: Garantie Die Garantie ist nicht gesetzlich geregelt und es besteht auch keine Pflicht, eine solche anzubieten. Wichtig ist, die Garantie nicht mit der gesetzlichen Gewährleistung zu verwechseln. Bei der Garantie handelt es sich um eine zusätzliche Zusage, meistens des Produktherstellers, die garantiert, dass ein Produkt zum Beispiel eine bestimmte Lebensdauer hat. Die Garantie besteht grundsätzlich neben der gesetzlichen Gewährleistung. Wird eine Garantie vereinbart, kann der Kunde sich sowohl auf die Garantie als auch auf die Gewährleistung berufen. Art, Dauer und Inhalt der Garantie muss in einer Garantievereinbarung geregelt werden. Bei Verträgen mit Konsumenten sind auch für die Garantie gesetzliche Sonderregelungen zu erwähnen. Verpflichtet sich der Unternehmer, eine Garantie auf ein Produkt zu gewähren, so muss er auch auf die gesetzliche Gewährleistung des Übergebers hinweisen, sowie darauf, dass sie durch die Garantie nicht beeinflusst wird. Der Unternehmer ist an die gemachten Zusagen und an die in der Werbung ergangenen Erklärungen

gebunden. Diese Erklärung muss den Namen und die Anschrift des Unternehmers, welcher die Garantie übernommen hat, beinhalten und in klarer Form den Inhalt der Verpflichtung sowie die Möglichkeiten der Inanspruchnahme der Garantie darlegen. Zusammenfassung Schließlich kann gesagt werden, dass bei der Gewährleistung der Übergeber für Mängel haftet, die zum Zeitpunkt der Übergabe bestanden haben. Die Gewährleistungsfrist beträgt zwei Jahre. Werden Mängel innerhalb von sechs Monaten nach Übergabe geltend gemacht, so vermutet das Gesetz, dass sie bereits bei Übergabe vorhanden waren. Der Unternehmer muss das Gegenteil beweisen. Werden Mängel nach den sechs Monaten ab Übergabe geltend gemacht, muss der Käufer beweisen, dass sie bereits bei Übergabe vorhanden waren. Von der gesetzlichen Gewährleistung ist die Garantie zu unterscheiden. Dabei handelt es sich um üblicherweise über die Gewährleistung hinausgehende Zusagen, die ausdrücklich in einer Garantieurkunde vereinbart werden müssen.

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02.04.2012 16:30:37

Die Kunst des Lesens einer

Bilanz Eine Vielzahl von Interessenten möchte gern einen Blick in die Unternehmensbilanz werfen. Fremdkapitalgeber, Lieferanten, Förderstellen sowie Ratinginstitutionen. Aber was lesen diese in den Bilanzen?

Mag. Claudia Melchert-Strohmaier www.cms-consulting.net Zur Person: Akkreditierter Consultant für Bonitätsmanagement und Controlling Unternehmensberaterin im Wifi Beraterpool Lektor an der FH Wien Unternehmensführung 30

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Wir gehen in diesem Artikel der Frage nach, was eigentlich in einer Bilanz steht.

Ein Unternehmen hat in der Regel langfristiges und kurzfristiges Vermögen. Langfristiges Vermögen stellt Anlagevermögen dar, wie z.B. Fuhrpark, Büromöbel und Hardware, aber auch Rechte und Lizenzen zählen dazu. Kurzfristiges oder Umlaufvermögen sind z.B. die Handelsware, die auf Lager liegt, Forderungen gegenüber Kunden und Guthaben bei Banken. Wobei die Unterscheidung kurzfristig und langfristig im Zweifelsfall eine Frage der Widmung ist. So stellt ein Notebook Anlagevermögen dar, wenn es im Unternehmen länger als ein Jahr genutzt werden soll,

Müssen alle Unternehmen eine Bilanz haben? Ist der Umsatz in einem Wirtschaftsjahr über EUR 700.000, so ist ein Bestandsvermögensvergleich zu machen. Dies bedeutet, doppelte Buchhaltung zu führen und am Ende des Wirtschaftsjahres eine Bilanz sowie eine Gewinn- und Verlustrechnung aufzustellen. Unabhängig vom Umsatz ist dies bei einer GmbH bzw. GmbH & Co KG immer erforderlich. Der Grundsatz lautet: Alle Geschäftsfälle sind so aufzuzeichnen, dass sich ein fachkundiger In der Bilanz wird das Vermögen der linDritter in angemessener Zeit einen Überblick ken Seite (Aktiva) direkt mit dem Kapital über die Geschäftsvorfäl- der rechten Seite (Passiva) verglichen. le und die Lage des Unternehmens verschaffen kann. aber kurzfristiges Vermögen, also UmlaufWas steht in einer Bilanz? vermögen, wenn es für das Unternehmen In der Bilanz wird das Vermögen der lin- Handelsware sein soll. ken Seite (Aktiva) direkt mit dem Kapital Nach österreichischem Recht sind diese der rechten Seite (Passiva) verglichen. So Vermögenswerte maximal mit den seinerwird gegenübergestellt, wofür ein Unter- zeitigen Anschaffungskosten in der Bilanz nehmen seine Mittel verwendet und wo- auszuweisen. Wenn z.B. ein Grundstück her diese Mittel kommen. Die Bilanz ist im Anlagevermögen des Unternehmens eine Momentaufnahme an einem ganz be- ist, kann der Verkehrswert dieses Grundstimmten Tag: dem Bilanzstichtag, in den stückes weit höher sein, als der in der meisten Fällen der 31. Dezember. Bilanz ausgewiesene Wert. Weiters ist Was ist Vermögen im Unternehmen? Handelsware als kurzfristiges Vermögen

maximal zum Einstandspreis ausgewiesen. Dieser kann aber auch niedriger werden, wenn zwischen dem Kauf der Handelsware und dem Bilanzstichtag die Ware am Markt weniger wert geworden ist. Wie setzt sich das Kapital zusammen? Das Kapital in der Bilanz zeigt, wie das Unternehmen sein Vermögen finanziert. Das kann entweder mit Eigenkapital oder

sammengestellt. Die Differenz zwischen den Erträgen und Aufwendungen ist der Jahresgewinn des Unternehmens. Typische Erträge sind die Umsatzerlöse des Wirtschaftsjahres, aber auch Mieterträge oder Erträge aus Anlagenverkäufen. Aufwendungen sind der Einsatz zur Leistungserstellung. Typisch sind Materialaufwand oder Wareneinsatz. Weiters zählen der Personalaufwand des Unternehmens, also alle Gehälter samt Lohnnebenkosten

Die Bilanz stellt eine Stichtagsbetrachtung dar! Demgegenüber zeigt die Gewinn- und Verlustrechnung einen Zeitraum von - maximal - 12 Monaten. In einer Gewinn- und Verlustrechnung sind die Erträge und Aufwände eines Wirtschaftsjahres zusammengestellt. Fremdkapital erfolgen. Der wesentliche Unterschied ist, dass für die Nutzung von Fremdkapital Entgelt in Form von Zinsen zu bezahlen ist und jederzeit fällig gestellt werden kann. Auch die Fristigkeit unterscheidet die Kapitalien: Eigenkapital steht dem Unternehmen auf Bestand zur Verfügung, Fremdkapital nur auf Vertragsdauer. So hat ein Kreditvertrag eine Laufzeit von beispielsweise fünf Jahren oder eine Lieferantenverbindlichkeit 30 Tage. Eine spezielle Position der Kapitalseite sind Rückstellungen. Diese sind Fremdkapital und berücksichtigen in Anspruch genommene Leistungen des Unternehmens aus dem abgelaufenen Wirtschaftsjahr, wobei noch keine Rechnung dafür vorliegt. Durch die Rückstellung wird der Gewinn des Jahres verringert, unabhängig davon wann die Rechnung eingeht und bezahlt wird. Rückstellungen sind nicht zu verwechseln mit Rücklagen! Rücklagen sind Gewinne aus Vorjahren, die nicht aus dem Unternehmen herausgenommen wurden, sondern als Eigenkapital die Kapitalausstattung des Unternehmens stärken. Wie hängt die Gewinn- und Verlustrechnung mit der Bilanz zusammen? Die Bilanz stellt eine Stichtagsbetrachtung dar! Demgegenüber zeigt die Gewinn- und Verlustrechnung einen Zeitraum von maximal - 12 Monaten. In einer Gewinnund Verlustrechnung sind die Erträge und Aufwände eines Wirtschaftsjahres zu-

sowie der freiwillige Sozialaufwand dazu, Aufwendungen wie Büromieten, Pkw-Leasingraten aber auch Unternehmensberatungsaufwand. Existiert noch ein Gewinnvortrag aus den Vorjahren, erhöht sich der Jahresgewinn um den Gewinnvortrag und stellt den Bilanzgewinn dar. Der Gewinn des Jahres erhöht das Eigenkapital, ein Jahresverlust verringert das Eigenkapital des Unternehmens.

keiten gesetzt und damit ermittelt, wie liquide das bilanzierende Unternehmen zum Bilanzstichtag war. Aber auch Vergleiche mit historischen Kennzahlen oder mit Benchmarks aus der Branche dienen dazu, weitere Informationen zu erhalten. Was ist der Unterschied zwischen Bilanz und EinnahmenAusgabenrechnung? Die wirtschaftliche Betrachtung der Bilanzierung im Gegensatz zur Einnahmen -Ausgabenrechnung zeigt sich gut am Beispiel des Wareneinsatzes. In der Einnahmen-Ausgabenrechnung wird die Zahlung an Wareneinkäufen innerhalb eines Wirtschaftsjahres als Wareneinsatz ausgewiesen. Im Vergleich dazu stellt in der Bilanzierung der in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Wareneinsatz den tatsächlichen Einsatz an Warenwerten zur Erreichung des Umsatzerlöses eben dieser Periode dar. Dies ist dadurch gegeben, dass in der Bilanzierung der Bestandsvermögensvergleich der Handelsware am Ende der Periode mit jener am Anfang der Periode zu machen ist. Erst durch die Ermittlung des Warenbestandes zu jedem Bilanzstichtag kann der wirtschaftliche Wareneinsatz ermittelt werden. Rückstellungen sind nur möglich, wenn bilanziert wird. Der Unterschied zwischen Bilanz und Einnahmen-Ausgabenrechnung liegt in der Informationsqualität. In der Bilanz sehe ich auf einen Blick, welche Forderungen bzw. Verbindlichkeiten ein Unternehmen

Was ist beim Lesen einer Bilanz zu beachten? Wichtig beim Lesen einer Bilanz ist, dass es sich um eine Momentaufnahme eines Stichtages in der Vergangenheit handelt. Der Gewinn des Unter- Der Gewinn des Unternehmens wird bei nehmens wird bei der der Bilanzierung nicht nach dem ZahBilanzierung nicht nach dem Zahlungsfluss er- lungsfluss ermittelt, sondern danach, in mittelt, sondern danach, welche wirtschaftliche Periode ein Gein welche wirtschaftliche schäftsfall gehört. Periode ein Geschäftsfall gehört. So entsteht ein Umsatzerlös dann, wenn die Leistung voll- hat. Man kann aus der Bilanz herauslesen, ständig erbracht wird und die Rechnung wie hoch die Eigenkapitalausstattung eiausgestellt wird. Wann dann tatsächlich nes Unternehmens ist und ob das Unterdie Zahlung der Rechnung erfolgt, ist für nehmen dem/der UnternehmerIn gehört den Gewinn unerheblich. oder ob eigentlich der Fremdkapitalgeber Werden bestimmte Positionen einer Bilanz wirtschaftlich die Oberhand hat. miteinander in Beziehung gesetzt, erhält man weitere Aussagen. Erst die Analyse der Bilanz liefert jene Dies können zum Beispiel Liquiditätskenn- Detailinformationen, die zur Planung des zahlen sein: Dabei werden liquide Mittel zukünftigen Unternehmenserfolgs erforin Bezug zu den kurzfristigen Verbindlich- derlich sind. junge wirtschaft wien

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Silicon Valley How-to-Guide

Aus früheren Elektronikzulieferern der US-Rüstungsindustrie hat sich in der Bay Area, südlich von San Francisco, das Silicon Valley geformt. Im heutigen Epizentrum in Sachen Neue Medien und Informationstechnologie treffen Global Player und Entrepreneure aus aller Welt mit einem Großteil des Kapitals amerikanischer Investmentfonds zusammen. Für Jungunternehmer aus der Branche wird das Silicon Valley damit, zumindest beruflich gesehen, zum Himmel auf Erden. Ein riesiger Co-Working Space in dem zu jeder Tagessi-

©Foto Suchart Wannaset

Das Mekka für Jungunternehmer und Start-ups ist beinahe jedem ein Begriff. Was tatsächlich dahinter steckt und welche Möglichkeiten und Herausforderungen es zu meistern gilt, ist zumeist jedoch weitgehend unbekannt.

Vincenz Leichtfried [email protected] Zur Person: War für seinen Nachrichtenreader I2U.cc drei Monate lang im Silicon Valley. 32

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zen mit ersten Hilfestellungen und bieten Support bei allgemeinen Problemstellungen. Bedient man sich aber einiger Grundregeln, kann sich jeder auch abseits des Programms schnell im Valley zurecht finden. Grundvoraussetzungen Kommunikationsstärke: „Von nix kommt nix.“ Man muss aktiv und offen auf die Menschen zugehen. Investoren und potentielle Geschäftspartner kann man in der Warteschlange bei Starbucks genauso kennenlernen, wie im Super-

„In bloße Ideen investiert mittlerweile keiner mehr. Gefragt sind vielmehr erste Prototypen, die durch Social Proof und eine gewisse Traction im Markt überzeugen.“ Alexander Pinter erstellt mit seinem Unternehmen insposo.com individualisierte Trainingspläne für den internationalen Spitzensport

tuation nur ein Ziel verfolgt wird: Sein Unternehmen voranzutreiben. Selbst das Social Life dient primär dem Gedanken des Networkings. In Sachen Lifestyle hat das Valley allerdings nicht sehr viel zu bieten. Wer etwas mehr Lebensqualität haben möchte, findet diese in San Francisco. Auch dort gibt es eine riesige Start-up Szene, die speziell im SoMaViertel ein neues Zentrum gefunden hat. Die „Go Silicon Valley Initiative“ der WKÖ ist eine interessante Option zur ersten Orientierung. Die Außenwirtschaft Österreich in Wien sowie das Team in Los Angeles rund um Dr. Rudolf Thaler und Tony Emsenhuber unterstüt-

markt oder abends in der Bar. Visitenkarten sollte man grundsätzlich immer dabei haben. Bei Veranstaltungen mit einem Auditorium von einigen hundert Leuten seine Firma zu präsentieren ist keine Seltenheit. Reisebudget: Die Lebenshaltungskosten in der Bay Area sind extrem hoch. In San Francisco sind die Mietpreise ähnlich teuer wie in Manhattan, und im Silicon Valley kommt man kaum günstiger weg. Dazu kommen Mietwagen- und Eventkosten. Die richtigen Zielsetzungen: Networking, die Evaluierung von Geschäftsmo-

dellen sowie der Aufbau von Geschäftspartnerschaften sind grundsätzlich in jedem Stadium der Produktentwicklung sinnvoll. Wer als ausländisches Unternehmen nach Investoren sucht, sollte aber bereits nachweisbare Markterfolge und die Absicht einer Firmengründung in den USA mit im Gepäck haben. Ausreichend Zeit: Selbst bei guter Vorbereitung muss man das Silicon Valley erst richtig kennenlernen, Kontakte aufbauen und herausfinden, in welcher Form man sein Unternehmen passend zu den lokalen Gegebenheiten richtig präsentiert. Ein dreimonatiger Aufenthalt ist für viele nur der Anfang. Erst wiederholte Besuche oder die permanente Firmenansiedlung bringen tatsächlichen Nutzen. Produktpräsentationen: Ein sogenanntes „Pitch Deck“ für kurze und lange Präsentationen zählt zur Grundausstattung. Auch wenn es normal ist, nach der ersten Woche alles über Bord zu werfen und von Grund auf neu zu überdenken, muss man Produktvorteil und Erlösmodell von Anfang an klar kommunizieren können. Leben und Agieren Events: Um im Silicon Valley Fuß zu fassen besucht man so viele Veranstaltungen wie möglich. Diese sind zumeist kostenpflichtig und ein Großteil davon findet abends statt. Zur Orientierung nutzt man Plattformen wie Plancast.com oder Meetup.com. Zusätzlich sollte man die Newsletter von StartupDigest.com und Workit.com abonnieren. Besonders zu empfehlen sind StartupGrind.com und SVNewTech.com. Feedback aufnehmen: Wer Kritik scheut ist am falschen Platz, denn genau darin liegt die Stärke des Valleys. Von Brancheninsidern kommen viele Anmerkungen, welche man offen und dankbar annehmen sollte. Soziale Profile: Gepflegte LinkedIn und Facebook Profile sind ein Muss. Mobile Kommunikation: Amerikanische Telefonwertkarten sind zu empfehlen und am besten gemeinsam mit einem Google Voice Account zu nutzen (kann nur mit amerikanischer IP-Adresse registriert werden). Dadurch kann man später auch von Europa über die gleiche Telefonnummer kommunizieren und behält selbige auch nach Ablauf der Wertkarte oder bei

Anbieterwechsel. Vorsicht aber bei der Datengeschwindigkeit: Freigeschaltene europäische Telefone verwenden oft Frequenzen, mit denen in amerikanischen Netzen nur langsame Verbindungen möglich sind. Unterkunft: Plattformen wie airbnb.com und craigslist.com sind hilfreich. Gerade am Anfang empfiehlt sich aber auch ein Hotel, weil die Unterkunftssuche vor Ort erheblich einfacher ist. Ein akzeptables Zimmer in Wohngemeinschaften kann man mit etwas Glück ab USD 1.000 pro Monat finden. Der direkte Austausch mit Mitbewohnern, die oft selbst aus der Branche sind, ist dabei meist von Vorteil. Hackathons und Start-up Weekends: An einem Wochenende werden unter dem Motto „Launch a startup in 54 hours“ ganze Projekte aus dem Boden gestampft. Besonders interessant sind Veranstaltungen wie Disrupt SF Hackathon, AngelHack. com oder StartupWeekend.org. Durch die Teilnahme kann man viel von der amerika-

nischen Arbeitsweise kennenlernen. Auch die Teamkultur ist ganz anders. Negatives Feedback wird in den USA nur sehr indirekt gegeben. Man muss lernen, das zu erkennen und auch umgekehrt in gleicher Form an andere zu kommunizieren. Ansonsten kann es schwierig werden, neue Freunde zu finden. Austrian Community: Nicht zuletzt durch die „Go Silicon Valley Initiative“ der WKÖ hat sich eine starke österreichische Community mit vielen Alumnis sowie in den USA ansässig gewordenen Unternehmern gebildet. Von Österreich aus bleibt eine E-Mail Adresse oft die einzige Kontaktmöglichkeit zu den Global Playern, doch im Valley hatte ich im Rahmen meiner Newsplattform I2U.cc innerhalb einer Woche persönliche Gespräche mit Google, Facebook und Turner Broadcasting. Als Serial Entrepreneur kann ich das Silicon Valley jedem Start-up Unternehmer empfehlen.

„If you come with an open mind and a positive attitude the Silicon Valley is the most conducive environment to meet interesting people.“ Lona Duncan betreibt mit ihrem Unternehmen luxresale.com ein Concierge Service für den Wiederverkauf von Luxusmarkenartikeln.

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Starthilfe

für Wiener Jungunternehmer

Sichern Sie sich rechtzeitig die passende Förderung. Gerade bei der Unternehmensgründung oder der Übernahme eines Betriebes ist es wichtig, die Ressourcen bestmöglich einzusetzen.

Informieren Sie sich daher rechtzeitig und umfassend, welche Art von Förderung zu Ihrem Projekt und Ihrer Unternehmenssituation passt. TIPPS • Bereiten Sie sich gut auf das Finanzierungs- und Fördergespräch vor (Businessplan, Kostenschätzungen, Finanzierungsplan, etc.) • Stellen Sie den Förderantrag VOR Ihren Investitionen • Rechnen Sie Bearbeitungszeiten ein

Förderreferat der WKW Stubenring 8 – 10 1010 Wien T + 43 1 51450 – 1055 [email protected] wko.at/wien/foerderung

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Geförderte Kredite > Gemeinsame Kreditaktion der Wirtschaftskammer Wien und der Stadt Wien JungunternehmerInnen in den ersten zwei Jahren ab Gründung können einen Kredit bis EUR 10.000 mit einem Zinssatz von 3% und einer Laufzeit von max. vier Jahren beantragen. Dieser Kredit ist zu besichern (z.B. Bürgschaft oder Lebensversicherung mit Rückkaufswert von 2/3 der beantragten Kreditsumme). > erp-Kleinkredit AWS (Austria Wirtschaftsservice)/ÖHT (Österreichische Hotel und Tourismusbank) Der erp-Kleinkredit für Projekte zwi-

©Fotos Fotolia

Hier eine Übersicht der wichtigsten Starthilfen:

schen EUR 10.000 und EUR 100.000 ist fix mit 1,5% bei sechs Jahren Laufzeit verzinst. Dieser Kredit kann von kleinen Unternehmen aller Branchen für aktivierungsfähige Investitionen beantragt werden. Der Kredit ist mit Haftungen und der Jungunternehmerprämie kombinierbar. Für Haftungen werden zusätzlich zum Kreditzinssatz Haftungsprovisionen berechnet. Barzuschüsse > Betriebsübernahme-Zuschuss der WK Wien

> Jungunternehmerförderung der AWS (alle Branchen ausgenommen Tourismus und Freizeitwirtschaft) Die Förderung erfolgt durch gestaffelte Zuschüsse zu aktivierungsfähigen Investitionen, geförderten Krediten und Haftungsübernahmen.   > Jungunternehmerförderung der ÖHT (Branchen der Tourismus und Freizeitwirtschaft) Jungunternehmer aus dem Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft wenden sich über Ihre Hausbank an die ÖHT. Auch hier wird mit Barzuschüssen und Haftungsübernahmen gefördert. > Nahversorgungsaktion der Wirtschaftsagentur Wien Bestimmte Investitionen von Nahversorgungsbetrieben werden mit Zuschüssen unterstützt. Voraussetzung ist entweder eine seit mind. zwei Jahren aufrechte Gewerbeberechtigung oder die Übernahme eines lebenden Betriebes oder die Reaktivierung eines Geschäftslokales, das seit mindestens einem Jahr leer steht. Die Höhe des Investitionszuschusses ist abhängig von Branche, Art und Höhe der Investitionen und Lage des Betriebes. Haftungen Eine Haftungsübernahme ist dann sinnvoll, wenn eine Kreditaufnahme bei der Bank an den Sicherstellungen scheitert. AWS und WKBG übernehmen Haftungen bis zu 80% der Kreditsumme. Gerne helfen Ihnen die MitarbeiterInnen des Förderreferates weiter. Die Förderdatenbank bietet Ihnen einen schnellen Überblick über eventuelle Fördermöglichkeiten. Förderüberblick: http://wko.at/wien/foerderung

19. JW Bundestagung „Gemma Styria 2012!“

©Foto beigestellt

Voraussetzung für die Gewährung ist die Übernahme eines lebenden Betriebes. Der Zuschuss beträgt 8% des Kaufpreises (z.B. Kundenstock, Ablöse). Das Warenlager ist nicht Fördergegenstand. Der max. förderbare Kaufpreis ist mit EUR 75.000 gedeckelt. Die Auszahlung erfolgt in zwei Raten.

In wirtschaftlich fordernden Zeiten kommt es ganz besonders auf junge Unternehmer und Unternehmerinnen an, die die Zukunft aktiv gestalten wollen. JungunternehmerSein bedeutet aber viel Arbeit, viel Einsatz und viel Engagement und dadurch fehlt es oft an der Zeit, neue Ideen und Perspektiven zu generieren. Dafür gibt es die JWBundestagung – sie hilft, die Ideen-Batterien wieder aufzuladen und neue Sichtweisen zu entdecken. Um mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse erzielen zu können. Die Junge Wirtschaft wird auf der Bundestagung in Graz vom 14. bis 15. September genau das auf den Punkt bringen und die jungen Unternehmer und Unternehmerinnen „raus aus ihrem Saft“ holen. Bei dem größten Event seiner Art in Österreich treffen junge Unternehmer auf Spitzen-Politiker, Top-Referenten und originelle Querdenker, die neue Horizonte und Perspektiven für jungunternehmerrelevante Themen aufzeigen. Neue Perspektiven und Reformen sind auch für die Politik angesagt: „Mit dem Sparpaket hat Österreich nur einen ersten Schritt gesetzt, damit die Schulden von gestern nicht unsere Zukunft auffressen. Jetzt bedarf es nachhaltiger Reformen, damit Österreich wieder auf die Überholspur kommt. Und damit unternehmerisches Engagement im Land endlich Vorfahrt hat“, gibt JW-Vorsitzender Markus Roth die Devise vor.

Faire Steuern, Risikokapital für Wachstum und Innovationen, moderne Rahmenbedingungen für junge Unternehmen: das sind nur einige Themen, die bei der Bundestagung 2012 im Mittelpunkt politischer Debatten stehen werden. Die Bandbreite der Referenten auf der diesjährigen Bundestagung reicht von Simplifyyour-life-Experte Werner Küstenmacher über Teamwork-Profi Marc Zimmerli und Schoko-König Josef Zotter bis hin zu den Marketing-Spezialisten Anne Schüller und Sanjay Sauldie. Spannende Inputs liefern auch Bestseller-Autor Andreas Salcher, Tennis-Profi Thomas Muster sowie Gerhard Schadler, Andreas Rehklau und Bernhard Moestl, die sich als Innovations-Experten einen Namen gemacht haben. Wirtschaftscoach Christine Bauer-Jelinek, die die Spielregeln von Macht verrät und Marken-Guru Franz Hirschmugl, der Marke als spürbare Seele eines Unternehmens sieht, runden das Workshop- und Seminarprogramm ab. Ein vielfältiges Freizeit- und Abendprogramm mit der „Steirerland-Party“ und der JW-GalaNacht sorgen dafür, dass auch lockeres Netzwerken und beste Unterhaltung Top-Themen sind. Das heurige Bundestagungs-Motto ist in jeder Hinsicht programmatisch und eine konkrete Handlungsaufforderung für alle noch Unentschlossenen – „Raus aus dem eigenen Saft – Gemma Styria 2012“!

Alle Infos und das Programm zur Bundestagung unter www.jungewirtschaft.at/bundestagung

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Mysterium WKW Sparte Bank und Versicherung Der dritte Spartenobmann in unserer Serie ist Gen.Dir. Mag. Erwin Hameseder. Er wird uns Einblicke in die Sparte Bank und Versicherung und in seinen täglichen Aufgabenbereich gewähren. Dadurch soll klarer werden, wer Euch hilft und wo Ihr Euch hinwenden könnt.

Herr Mag. Hameseder, was sind die Hauptaufgaben Ihrer Sparte Bank und Versicherung? Die Sparte vertritt in Wien ansässige Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen und Pensionskassen. Wir haben 253 Mitglieder, davon sind 175 im Bankgeschäft tätig. Wir vertreten die Interessen unserer Mitglieder gegenüber Behörden, anderen Interessensvertretungen, gegenüber gesetzgebenden Körperschaften und innerhalb der Wirtschaftskammer. Darüber hinaus stellen wir vielfältige Serviceleistungen für die Spartenmitglieder bereit. Es geht aber auch darum, das Interesse für die Belange der Sparte in der Wirtschaft insgesamt zu wecken. Wir bearbeiten also ein breites Feld mit einer starken Fokussierung darauf, umfassender Dienstleister für unsere Mitglieder zu sein. Wie war Ihr persönlicher Werdegang? Nach der Matura startete ich meine berufliche Laufbahn beim österreichischen Bun-

Martin Puaschitz [email protected] Zur Person: Martin Puaschitz ist IT-Unternehmer in den Bereichen EDV-Outsourcing, Programmierung und Cloud-Services. In der JW Wien bemüht sich Martin als Landesvorsitzender um alle Anliegen zur Stärkung von jungen Unternehmern. 36

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desheer. Dort wurde ich zum Offizier ausge- Bundesheer. Heute bin ich einer der wenigen bildet. Parallel studierte ich zu dieser Zeit Einsterngeneräle der Miliz des österreichinebenberuflich Jus. schen Bundesheeres. Das erfüllt mich mit Im Februar 1987 wechselte ich zur Raiff- Stolz. eisenlandesbank Niederösterreich-Wien in die Rechtsabteilung, ein Jahr später in die Prägt einen die Zeit beim Militär zum BeiBeteiligungsverwaltung. Nach relativ kurzer Zeit Die Sparte vertritt in Wien ansässige – nach nur sieben Jahren Kreditinstitute, Versicherungsunterneh– wurde ich Geschäftsleiter, 1998 Generaldirektor men und Pensionskassen. Wir haben Stellvertreter. 2001 wurde 253 Mitglieder, davon sind 175 im Bankich zum Generaldirektor geschäft tätig. der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien bestellt, 2007 wurde ich zusätzlich spiel im Umgang mit den Mitarbeitern? Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Beim Militär gibt es Befehle, die durchgeNÖ-Wien. führt werden müssen. Meine MitarbeiterinSeit dem 4. Mai 2012 bin ich Obmann der nen und Mitarbeiter ersuche oder bitte ich Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien. um etwas. Das Resultat muss jedoch letztlich In diese Funktion wird man nicht mehr das Gleiche sein. bestellt, sondern von den Eigentümern gewählt. Mit dieser Position des höchsten Ei- Und wie war Ihr Weg zum Spartenobmann? gentümervertreters ist auch der Vorsitz im Ich bin davon überzeugt, dass man nur dann Aufsichtsrat der Raiffeisen Zentralbank ver- in einer Kammervertretung oder in einer bunden. Wirtschaftskammer ordentlich mitarbeiten kann, wenn man aus den Erfahrungen der Wieso wechselten Sie vom Militär in die täglichen Arbeit schöpfen kann. Denn in Privatwirtschaft? letzter Konsequenz steht immer der Kunde Es hat in meiner Militärzeit beim Bundesheer im Mittelpunkt. Daher habe ich die Funktieinige politische Entscheidungen gegeben, on, Spartenobmann der Sparte Banken und mit denen ich nicht einverstanden war. Ich Versicherungen zu werden, gerne angenomhabe daraufhin die Konsequenzen gezogen men. und das Angebot angenommen, in die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien zu Wie sehen Sie die in den letzten Jahren oft gehen. Trotzdem engagierte ich mich weiter- thematisierte „Kreditklemme“? hin als Milizoffizier für das österreichische Es gab und gibt Gott sei Dank keine Kredit-

klemme. Dies schließt aber natürlich nicht aus, dass es nicht den einen oder anderen Kunden gegeben hat, der keinen Zugang gefunden hat, um einen Kredit zu bekommen. Die Wirtschaftskammer Wien hat jedoch diese Diskussion zum Anlass genommen, eine neue Ombudsstelle einzurichten. Diese hat sich absolut bewährt. Dort unterstützen wir die Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer auf kürzestem Weg in allen Finanzierungsfragen.

Wie sieht es in der Zukunft von Seiten der Banken aus? Wird sich die Situation verbessern oder wird es schlechter? Die österreichischen Banken sind als Universalbanken grundsätzlich sehr gut aufgestellt. Das Kerngeschäft einer Universalbank ist auf der einen Seite Einlagen einzunehmen und diese dann auf der anderen Seite wieder über Kredite der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Dabei ist auch ein ordentliches Risikomanagement wesentlich. Unsere Kunden haben Vertrauen in die ös-

terreichische Finanzwirtschaft und das ist das Allerwichtigste. Denn Vertrauen schafft nachhaltig Sicherheit und Stabilität. Was würden Sie einem Mitglied der jungen Wirtschaft – das heißt einem Unternehmer oder einer Unternehmerin, die gerade gegründet hat oder jetzt gerade mitten drinnen ist, den Gewerbeschein zu lösen – auf den Weg mitgeben? Ich rate jeder Jungunternehmerin und jedem Jungunternehmer den frühzeitigen Gang zur Hausbank, um dort einen Kommerzkundenbetreuer mit dem Thema der Neugründung eines Unternehmens zu befassen. Im Vor-

feld ist es jedoch empfehlenswert, den Weg zur Wirtschaftskammer und damit auch zur Sparte zu wählen, um sich umfassend zu informieren, wie man gerade im Zuge von Gründungen ein Bankgespräch richtig führt, worauf man dabei achten sollte. Auf diesem Gebiet ist die Wirtschaftskammer Wien, und das sage ich wirklich mit Stolz, profunder Ansprechpartner. Ebenso ist zu empfehlen, ein persönliches Beratungsgespräch im Förderreferat der Wirtschaftskammer Wien zu vereinbaren. Diese gründlichen Vorbereitungen im Vorfeld führen in aller Regel auch zu einem positiven Abschluss bei der Bank.

©Fotos Photosandmore Barbara V. Ederer

Haben Sie 2008/2009 in der Sparte besonders viele Brände löschen müssen? Diese beiden Jahre waren wirtschaftlich herausfordernd und die konjunkturellen Auswirkungen deutlich spürbar. Durch die gute Verbindung zu den anderen Spartenobleuten haben unsere Service- und Beratungsleistungen sehr gut funktioniert. Wir haben jedoch aus dieser Zeit gelernt und deshalb seit Mitte des vorigen Jahres interne Abläufe nochmals deutlich verkürzt und Prozesse neu organisiert. So richteten wir z.B. die bereits erwähnte neue Ombudsstelle für Unternehmensfinanzierungen auf Wirtschaftskammer Wien-Ebene ein, die hervorragend funktioniert.

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Europkonferenz Wien vertritt Österreich - Majestätischer Auftritt der österreichischen Delegierten bei der JCI Europakonferenz in Braunschweig! Neben einem interessanten Tagungsprogramm wurden die TeilnehmerInnen aus ganz Europa mit Wein und Köstlichkeiten aus Wien am Stand der Jungen Wirtschaft Wien verwöhnt!

Der Messestand der Jungen Wirtschaft Wien war gut besucht.

Die Krönung war unser Kaiserpaar, Waltraud und Markus.

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Mit freundlicher Unterstützung: Gautier Mückstein Getränke GmbH

Weingut Michlits – Stadlmann Weingut Hagenbüchl

Weinbau Wolff Weingut Günter Wenzl

Die Österreich-Delegation am letzten Abend bei der Gala.

Auf zur Opening Ceremony – wir waren am lautesten! Nationalpresident Doris mit „Sissi“ Waltraud.

Alle Wiener auf einer Stiege.

Der Weltpräsident Bertold Daems mit dem Kaiserpaar am Galaabend.

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Unternehmer Wenn Du gleich nach unserem Sommerloch dabei sein willst, melde Dich jetzt an!

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Wirtschaftsblicke Hier ein kurzer fotografischer Rückblick auf die letzten Veranstaltungen. Warst Du dabei? Wenn nicht, dann vielleicht das nächste Mal?! Jour fixe – 8. Mai Und wieder wurden die Visitenkarten zum Glühen gebracht. Beim monatlichen Jour fixe im Stadtparkbräu wurde das Netzwerk der Jungen Wirtschaft Wien erneut erweitert!

„Neue Medien in der Interessensvertretung der Immobilientreuhänder - Gefahr oder Chance?!“ – 15. Mai 2012 Die Projektgruppe Immobilien lud zum gemeinsamen Informationsaustausch mit Fachgruppenobmann Komm Rat Oliver Brichard, MSc. Im kleinen Rahmen wurde über die Möglichkeit der Nutzung neuer Medien in der Interessensvertretung der Immobilientreuhänder gesprochen: Sind diese als Gefahr oder Chance zu sehen? Mitglieder der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder hatten die Gelegenheit sich mit Herrn Komm Rat Oliver Brichard über Erfahrungen und zukünftige Möglichkeiten des Informations- und Interessensaustausches zu unterhalten und verbrachten dabei einen sehr informationsreichen als auch angenehmen Abend im gemeinsamen Gespräch. junge wirtschaft wien

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Category Management - Wie platziere ich meine Produkte richtig. Am 22. Mai fand die gemeinsame Veranstaltung der PG Marketing & Kreativwirtschaft und PG Handel & Handwerk statt. Frau Rigler, verantwortlich für Space- und Floormanagement bei MERKUR, und Herr Kraus, Filialleiter MERKUR Markt Westbahnhof, führten durch die neue, moderne Filiale am Westbahnhof. Dabei erzählten sie über das richtige Platzieren der verschiedenen Produktgruppen und Produkte im Markt. Die Teilnehmer sehen den wöchentlichen Einkauf im Supermarkt nun ein wenig anders und konnten sicherlich auch die eine oder andere Information für den eigenen Shop mitnehmen.

Jour fixe – 5. Juni Am 5. Juni fand das monatliche Treffen der Jungen Wirtschaft Wien statt. Es wurde viel gelacht, geplaudert und genetzwerkt. Warst Du dabei?

Forum Zukunft – 22. Juni Beim Forum Zukunft geht es um Weiterbildung für Funktionäre und zukünftige Funktionäre. Wien war mit vielen Motivierten dabei! Engagiere auch du dich, dass du nächstes Jahr dabei sein kannst.

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Gründertage – 9.+10. Mai Großes Interesse herrschte bei den heurigen “16. Gründertagen 2012”, die vom Gründerservice der Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit der Jungen Wirtschaft Wien veranstaltet wurden.

Doris, Alex und Martin brachten den Gründern das Netzwerk zum Erfolg näher.

Das Social-Media Team durfte auch die Teilnehmer mit Fachwissen bereichern. Blutspende Aktion – 9. Mai Im Zuge der Gründertage haben wir zum „Jungunternehmer spenden ihr Herzblut“ aufgerufen. Das Rote Kreuz war mit einem Bus vor Ort und hat uns Unternhemerblut abgezapft.

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Sommerfest Die Junge Wirtschaft Wien feierte gemeinsam mit 180 Mitgliedern den Sommer! Bei sportlichen Aktivitäten, tollem Ausblick, sommerlichem Feeling und guter Laune wurde bis in die Nacht genetzwerkt und gefeiert.

Unser Team bei der Registrierung! Mutige beim Wakeboarden am Nachmittag!

© Florian Wieser

Im wake_up wurde von 16:30 Uhr an gefeiert und genetzwerkt.

Das Bewerbungsteam aus der Steiermark für die BUTA 2012!

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Der Spaß durfte nicht zu kurz kommen! Rechts: Kampf um den ersten Platz im Polaroid Wettbewerb!

Martin Puaschitz mit Petra Gregorits, Vorsitzende Frau in der Wirtschaft Wien, und ihre Geschäftsführerin Veronika Klimaschewski.

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Wenn’s ums Übernehmen geht, ist nur eine Bank meine Bank. Schritt für Schritt zur erfolgreichen Betriebsnachfolge! Mit unserem „Raiffeisen UnternehmerPass-[Übernehmer]“ bieten wir Ihnen klare Orientierung und ein Bündel an konkreten, messbaren Mehr[Wert]Dienstleistungen für eine erfolgreiche Betriebsübernahme. www.raiffeisenbank.at/hug

Ein gemeinsames Projekt mit

Impressum: Herausgeber, Medieninhaber (Verleger), Sitz der Redaktion: Wirtschaftskammer Wien, ARGE Junge Wirtschaft, Stubenring 8-10, 1010 Wien, wko.at/wien/offenlegung Layout: Doris Grussmann, Verlags- und Herstellungsort: Wien, Verlagspostamt: 1010 Wien, GZ 02Z032350 M. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für etwaige Druck- und Satzfehler wird keine Haftung übernommen. Ausgabe 04/2012. P.b.b.

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