Das Inverted- Classroom-Konzept

Das InvertedClassroom-Konzept als hochschuldidaktische Alternative Bildquelle: Abgerufen am 23/04/2017 von http://soundforschools.co.uk/wordpress/wp-...
Author: Reinhardt Holst
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Das InvertedClassroom-Konzept als hochschuldidaktische Alternative

Bildquelle: Abgerufen am 23/04/2017 von http://soundforschools.co.uk/wordpress/wp-content/uploads/2014/01/flippedgraphicweb1100px_0.png

23/05/2017

Tag der Lehre | FH OÖ

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"A flipped classroom really starts with one simple question: What is the best use of your face-to-face classtime?" (Bergmann & Sams, 2013/2014, S. 24)

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Flipped Classroom Inverted Classroom

Bildquellen: pixabay.com (CC0 Public Domain Lizenz), Bergmann & Sams 2013/2014, S. 25

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"Begriffscloud"

ähnliche Begriffe und Konzepte

Flipped Classroom Inverted Classroom 24/7 Classroom Blended Learning Reverse Instruction

Alle o.a. Arbeitsweisen sehen vor bzw. haben gemein, dass ein Teil des Lernens eigenständig (computerund/oder internetgestützt) und ein anderer Teil im Seminar mit den gängigen Unterrichts- und Sozialformen umgesetzt wird (vgl. Avogaro-Bentele, 2016, S.4; Handke, 2015, S. 118 und Kück, 2014, S. 10). 23/05/2017

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Umsetzung der Methode • Masterstudium "Informationsmanagement und ELearning"

• LV "Einführung in die praktische Arbeit mit Lernplattformen" Zeitraum: April – Mai 2016 Thema: E-Portfolio-Arbeit (Mahara, Moodle exabis) 23/05/2017

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(forschungsleitende) Fragestellung Interesse

"Kann mithilfe des 'Inverted-Classroom-Konzepts' selbstständiges, eigenverantwortliches und kompetenzorientiertes Lernen gefördert werden?"

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Methode Mit der vorliegenden Methode (IC) können verschiedene Absichten verfolgt werden: • Möglichkeiten des kooperativen Lernens kooperative (Lern-)Haltung der Teilnehmer/-innen

• Gestaltung des Seminars unter Beachtung der Methodenvielfalt und unterschiedlicher individueller Lernvoraussetzungen

durch geeignete Unterrichtsorganisation, Methoden- und Medienwahl kann eine lernförderliche "Rhythmisierung" des Seminars erfolgen

• Individualisierung im Seminar

Raum für persönliche (und innovative) Lernformen

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Umsetzung der Methode

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Umsetzung der Methode

Erklärung

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bedingte Verfügbarkeit

Abschlussverfolgung

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Moodle-Test

Zertifikat

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Umsetzung der Methode

DEMO

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Umsetzung der Methode

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Evaluation Methode • punktuell eingesetzte Online-Befragung (unipark bzw. questback/EFS survey), post-interventionell • Befragungsgruppe (nicht randomisiert) Studierende des (aktuellen) Masterlehrgangs "Informationsmanagement und E-Learning" (n = 21) • Mixed Method – quantitative Items – qualitative Items

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Reliabilität

Fälle

N

%

Gültig

20

95.2

Ausgeschlossena

1

4.8

Gesamt

21

100.0

a. Listenweise Lösung auf der Grundlage aller Variablen in der Prozedur.

Cronbachs Alpha

Cronbachs Alpha für standardisierte Items

Anzahl der Items

.786

.745

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Deskriptive Statistiken Haben Sie bereits Erfahrungen mit dem selbstständigem Lernen (Inverted Classroom) aus Ihrer Schulzeit oder bisherigen Studienzeit gesammelt? (n = 21)

9; 43% v_3: nein (1) 12; 57%

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v_3: ja (2)

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Wie oft sehen Sie sich ein zur Lehrveranstaltung inhaltlich passendes Video (z.B. auf YouTube, Vimeo, TeacherTube etc.) VOR der Lehrveranstaltung an? (n = 21) 0% 5%

2

v_4: öfter (6) v_4: 4 mal (5)

0

v_4: 3 mal (4)

1

24%

v_4: 2 mal (3)

19%

4

v_4: 1 mal (2)

v_4: 3 mal (4) v_4: 4 mal (5)

9

v_4: öfter (6)

43%

5

v_4: 0 mal (1) 0

v_4: 0 mal (1) v_4: 1 mal (2)

v_4: 2 mal (3)

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9%

2

4

6

8

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Wie sehen Sie sich Vorlesungsvideos (bzw. thematisch mit der Lehrveranstaltung verwandte Videos) an? (Mehrfachnennungen)

v_11: gezielt Abschnitte aus dem Video mehrmals an (und überspringe Teile) v_10: gezielt Abschnitte aus dem Video einmalig an (und überspringe Teile) v_9: das ganze Video mehrmals und bei Bedarf nochmals einzelne…

v_5: nie zum Inhalt der Lehrveranstaltung passende Videos an

2

v_6: das ganze Video einmalig an

3

8% 12%

3

v_8: das ganze Video mehrmals an v_7: das ganze Video einmalig und bei Bedarf nochmals einzelne… v_6: das ganze Video einmalig an

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0%

11

3 2

v_7: das ganze Video einmalig und bei Bedarf nochmals einzelne Abschnitte an v_8: das ganze Video mehrmals an

v_9: das ganze Video mehrmals und bei Bedarf nochmals einzelne Abschnitte an

42%

4

0

15%

12%

0

v_5: nie zum Inhalt der Lehrveranstaltung passende Videos an

11%

v_10: gezielt Abschnitte aus dem Video einmalig an (und überspringe Teile) v_11: gezielt Abschnitte aus dem Video mehrmals an (und überspringe Teile)

4

6

8

10

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Mit welchem Endgerät schauen Sie evtl. Vorlesungsvideos an? (Mehrfachnennungen) v_17: Ich schaue mir KEINE Vorlesungsvideos an.

8%

3

15%

13% v_15: Smartphone, Handy, iPod

5 20%

8

v_14: Tablet PC (z.B. iPad)

44% 17

v_13: Laptop, Notebook

v_12: Desktop PC v_13: Laptop, Notebook v_14: Tablet PC (z.B. iPad)

6

v_12: Desktop PC

v_15: Smartphone, Handy, iPod 0

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2

4

6

8

10

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18

v_17: Ich schaue mir KEINE Vorlesungsvideos an.

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Der Besuch bzw. das Erledigen der IC-Aufgaben führte zu einem Wissenszuwachs. (n = 20)

Md = 3.00

6

trifft zu (4)

M = 3.30 trifft eher zu (3)

14

trifft eher nicht zu (2)

0

trifft nicht zu (1)

0

0

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2

4

6

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8

10

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Eine selbstständige und aktive Auseinandersetzung mit den Lerninhalten wurde durch die Veranstaltung gefördert. (n = 20) Md = 3.50 trifft zu (4)

10

M = 3.50 10

trifft eher zu (3)

trifft eher nicht zu (2)

0

trifft nicht zu (1)

0

0

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4

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6

8

10

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Wenn ich inhaltliche Verständnisprobleme habe, stelle ich dazu gezielt Fragen im Seminar. (n = 20) 2; 10%

5

trifft zu (4)

5; 25%

Md = 3.00 trifft eher zu (3)

8

5; 25%

M = 2.80 trifft eher nicht zu (2)

5

8; 40% trifft nicht zu (1)

2

trifft nicht zu (1)

trifft eher nicht zu (2) trifft eher zu (3)

0

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2

3

4

5

6

7

8

9

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trifft zu (4) 20

Das Lernen nach dem IC-Konzept fällt mir leichter als das Lernen in der "traditionellen" Lehrveranstaltung. (n = 20)

trifft zu (4)

6; 30%

4

4; 20%

Md = 2.50 trifft eher zu (3)

6

M = 2.60 trifft eher nicht zu (2)

2; 10%

8 8; 40%

trifft nicht zu (1)

2 trifft nicht zu (1) 0

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1

2

3

4

5

6

7

8trifft 9

eher zu (3)

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trifft eher nicht zu (2) trifft zu (4)

21

Ich fühle mich nach dem Absolvieren des ICTeils gut auf das Seminar vorbereitet. (n = 20) 1; 5% trifft zu (4)

6

Md = 3.00

6; 30%

M = 3.25 trifft eher zu (3)

13

trifft eher nicht zu (2)

1

trifft nicht zu (1)

0

13; 65 %

trifft eher nicht zu (2) 0

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2

4

6

8

10

12

14

trifft eher zu (3)

trifft zu (4)

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Welche (Schul-)Note würden Sie diesem Konzept geben? (n = 20)

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Ich würde meinen Kollegen/-innen ... (n = 20)

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Faktorenanalyse

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Faktorenanalyse zusätzlich Prüfung der Nullhypothese mithilfe Bartlett-Test, ob die Variablen vollständig unkorreliert sind; Ergebnis hier: Variablen sind nicht vollständig unkorreliert: Chi-Quadrat 𝟀2(28) = 59.85, p = .000) > es darf mit Analyse fortgefahren werden Screeplot: Anzahl der Faktoren auf x-Achse und deren Eigenwerte auf y-Achse; Steigung flach = zufälliges Zustandekommen von Faktoren Faktoren "oberhalb" des "Ellbogens"

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Faktorladungen

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Welchen Mehrwert bzw. Vorteile sehen Sie in diesem Konzept? 👍"Aktives auseinandersetzen [sic] in selbstgesteuertem Zeitmanagement mit dem Lernstoff." 👍"Zeit-, Orts- [sic] und Geschwindigkeitsunabhängig [sic]." 👍"Lernen in [sic] eigenem [sic] Tempo." 👍"Freie Zeiteinteilung von zu Hause aus machbar (Ortsunabhängig) [sic] trotzdem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen möglich." 👍"Ersparnis der Übernachtungskosten Freie Zeiteinteilung." 👍"Gezieltes Vorbereiten auf das präsenz [sic] Seminar." 👍"Finde das Konzept gerade für den eLearningbereich sehr passend." 23/05/2017

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Welche Probleme/Nachteile sehen Sie in diesem Konzept? 👎"Nicht für jede Veranstaltung (Problemstellung) möglich." 👎"Schülerinnen und Schüler mit eingeschränkten Möglichkeiten im medialen Bereich werden eventuell nicht dort abgeholt wo sie stehen." 👎"kein persönlicher Kontakt" 👎"Die Herausfoderung [sic] wann man nicht weiter arbeiten kann und Hilflos [sic] ist." 👎"Inverted Classroom ist bei jüngeren Schülern problematisch..Welches Bild vermitteln wir ?, andauernde Verfügbarkeit, Vermischung zwischen Schule und Freizeit, in weiterer Folge Arbeitswelt und Freizeit, kein Abschalten mehr, Kreativität geht verloren, burn out [sic], ..." 23/05/2017

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Resümee • (im besten Fall) Anwendung und Transfer des Gelernten im Präsenzseminar – Vertiefung • Möglichkeiten für innovatives, lernerzentriertes und kompetenzförderndes Lernen • Neugestaltung der eigenen Lehre in Bezug auf: – – – – – 23/05/2017

Öffnung Differenzierung Kompetenzorientierung Motivation Benotung (förderliche Leistungsbewertung) Tag der Lehre | FH OÖ

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Clintondale Highschool (Detroit)

Bildquelle: Abgerufen am 10/03/2017 von http://2.bp.blogspot.com/-hqRzsvVRca8/UFtil_WLmPI/AAAAAAAAAB8/DEP9XgyAIkA/s1600/flipped-classroom+(1).jpg

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• Integration (digitaler) Medien >> Medien- und Methodenkompetenz • authentisches Lehrmaterial (durch Videos, Screencasts, ...) • starke Lernerzentriertheit >> individuelle Unterstützungsmöglichkeiten • Nutzung der Unterrichtszeit als effektive Lern- und/oder Übungszeit >> stärkere Kompetenzorientierung • Steigerung der Eigenverantwortung für das Lernen der Einzelnen • Verbesserung von Lerner-Lehrer-Beziehung (durch angenehmeres Lernklima, förderliche Leistungsbewertung etc.) 23/05/2017

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How to? • was passiert mit Teilnehmer/-innen, die die Inputphase (zu Hause) nicht (mit-)machen?

– 3fache Wiederholung – Aneignung der Inhalte über verschiedene Kanäle (lesen, schreiben, hören, erklären) – indirekte Schulung von "Schlüsselkompetenzen" wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, (Eigen-)Verantwortung und Aneignung fachlicher Kompetenzen 23/05/2017

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"There is no specific methodology to be replicated, no checklist to follow that leads to guaranteed results. Flipping the classroom is more about a mindset: redirecting attention away from the teacher and putting attention on the learner and the learning." (Bergmann & Sams, 2012, S. 11)

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Literatur Avogaro-Bentele, C. (2016). Die flipped classroom-Methode als Bestandteil eines handlungsorientierten, inklusiven, kompetenzorientierten und selbstgesteuerten Englischunterrichts. Saarbrücken: AV Akademikerverlag. Bergmann, J & Sams, A. (2012). Flip your classroom. Reach every student in every class ever day. Washington, DC: Iste. Bergmann, J. & Sams, A. (2013/2014). The Flipped Classroom. Abgerufen am 02-05-2016 von https://www.acsi.org/Documents/Professional%20Development/CS E17.3%20-%20Bergmann%20-%20The%20Flipped%20Classroom.pdf Handke, J. (2015). Handbuch Hochschullehre Digital. Leitfaden für eine moderne und mediengerechte Lehre. Marburg: Tectum. Kück, A. (2014). Unterrichten mit dem Flipped Classroom Konzept. Das Handbuch für individualisiertes und selbstständiges Lernen mit neuen Medien. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

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Bildquellen • www.pixabay.com (alle Bilder unter CC0-Lizenz – Public Domain veröffentlich)

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