Das erste Grillfest war das beste. Mit Abstand

SONNABEND / SONNTAG, 3. / 4. JULI 2010 27 2010 Unterwegs: Kultursommer im Herzogtum Lauenburg › Stadtgespräch: Maria Ketikidou › Titel-Thema: Die 10...
Author: Louisa Busch
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SONNABEND / SONNTAG, 3. / 4. JULI 2010

27

2010 Unterwegs: Kultursommer im Herzogtum Lauenburg › Stadtgespräch: Maria Ketikidou › Titel-Thema: Die 10 schönsten Grillplätze Lokal-Termin: Maritime Leckerbissen im „Au Quai“ › Gestern & Heute: „Meer Gerechtigkeit“ am Seegerichtshof › Rätsel: 3-mal grübeln

Das Beste

am Mann Nichts gegen Emanzipation – aber mein Grill gehört mir! Ein Manifest von JENS MEYER-ODEWALD.

D

as erste Grillfest war das beste. Mit Abstand. Anno 74, eine Kiesgrube irgendwo in der norddeutschen Walachei. Ein Dutzend Mädels, ein paar mehr Jungs, allesamt stark pubertierend. Aber bärenstark. Ein „Pfund“ Umlage pro Nase. Dafür gab’s einen VW-Bully randvoll mit Beck’s. Weitere Zutaten einer unvergessenen Orgie: laue Luft, Sternenhimmel, Rock aus dem Recorder, Sparwasser – und, ganz entscheidend, Gevatter Bernie am Grill. Plus eine Palette Bratwürste von Aldi und eine Drittel Sau, halb verbrannt. Weltklasse! Erstes Juniwochenende 2010, Grillfest bei Etienne-Constantins Eltern. Gartenanlage nach Art Feng-Shui, Frauen vom Feinsten, Duftfackeln, gepflegte Gespräche, sphärische Klänge aus dem Nirgendwo, Prosecco direkt aus der Toskana – und, ganz entscheidend, Vater Kai-Uwe am Grill. Am Elektrogrill. Plus Garnelenspießchen mit Ingwerscheiben. Kreisklasse! Zeitiger Abschied auf Französisch und schnell zu Kumpel Teddy, dem Gott des Grillens. Eine Koryphäe, Hamburger Meister deftiger Verkostung am offenen Feuer. Kurz: ein Mann, der seinen Instinkten folgt. Weibliche Häme, er sei nicht viel mehr als ein Brutzelmännchen, pflegt Teddy mit einem tiefen Schluck aus der Astraknolle wegzuspülen. „Grillen ist Männersache“, weiß er. Ein jeder nach seinen Talenten, Fähigkeiten – und vor allem seiner Bestimmung. Und die besagt nun mal: Der Platz am Grill gebührt ihm! Nur er darf nach der Wintersaison den verrosteten Grill aus der Garage schleppen, beim Schlachter nach herrlich ungesundem Schweinbauch oder gnadenlos gewürztem Nackensteak schauen und sodann das erledigen, was nur ein Mann perfekt erledigen kann: der Holzkohle zur richtigen, genau richtigen Glut zu verhelfen. Und wer das Grillgut, von Meisterhand zum Biss-Optimum gebracht, als verbrannte Schuhsohlen verteufelt, kann nur eines sein. Eine Frau. Ist uns absolut wurscht! Mann steht über den Dingen, besonders in diesen vortrefflichen WM-Tagen. Handelt es sich doch um ein Ritual, das an selige Zeiten erinnert. Als er, nur er allein, mit Steinen eine Flamme entfachte, Holzscheite von selbst gefällten Bäumen zum Brennen brachte, um sodann die besten Stücke, selbst gejagt, appetitlich gebräunt zur Vollendung zu rösten. Derweil sie Hirsefladen formte und der Nachwuchs dankbar zu des Höhlenherrn Füßen hockte und seine natürliche, von Odin verliehene Begabung pries. Im Prinzip hat sich daran nichts geändert. Außer dass die vom Intelligenzquotienten her besser ausgestatteten Lebewesen, die Frauen also, heute meist das Weite suchen – zumindest zu fortgeschrittener Stunde. Und, Hand aufs Herz, das ist auch besser so. Weil dann die Grillprofis unter sich sind. Ungestört können sie nun Themen erörtern, deren Bedeutung kein Dazwischenquatschen gestattet. Jogis Seidenschal zum Beispiel. Schweinis Klebe. Mesuts filigrane Technik. Wembley II am vergangenen Wochenende. Das Ding mit Zidane damals. Maradonas Hand Gottes. Nur Männer verstehen solche Wunder. Ebenso wie jenes, warum der Gusseisengrill für neun neunundneunzig von der Tanke schmackhaftere Produkte abliefert als manches Wunderwerk der Technik. Auch wenn Pyro-Manni bei seiner WM-Fiesta alle Blicke auf sich zog, als er sein Modell „Grandhall Odeon 32“ einweihte – 1400 Euro teuer, aber dafür sind die Roste mit Porzellan überzogen. Locke, ältestgedienter Griller in der Runde, verwies auf seine digitale Zange mit Thermometer plus LCD-Anzeige. Ähnlich neiderfüllt habe sein Nachbar nur geblickt, als Locke mit seinem ersten, von einem Heckspoiler gezierten Jetta vorfuhr. Und das ist verdammt lang her. Zu jener Zeit muss es gewesen sein, als Wissenschaftler der Universität Freiburg die Berufung spürten, ein epochales Forschungsprojekt zu starten. Studien ergaben: „Grillen ist ein autopoietisches System.“ Die FAZ übersetzte dankenswerterweise: „Alle tun es.“ Stimmt. Mehr als 20 Millionen Deutsche grillen regelmäßig. Satte 66,8 Prozent der Männer haben enorme Freude daran. Immerhin 6 Prozent der Grillmaster werden von Albträumen heimgesucht, dass Frau ihm seine Domäne streitig machen könnte. Vielleicht trägt es zur Beruhigung bei, dass Freiburgs

Wissenschaftlich erwiesen: Frauen halten große Stücke drauf, wenn er am Grill wahre Männlichkeit demonstriert. FOTO: MARKUS BERNHARD/GETTY IMAGES

Forscher nachgelegt haben. Wohl wissend, was in der Welt wirklich wichtig ist, kommt die habilitierte Soziologin Nina Degele zu folgendem Ergebnis: „Am Grill ist der Mann Chef. Hier findet er Bestätigung und Anerkennung.“ Wer Feuer macht, stehe in der Sozialhierarchie ganz oben. Danke, Frau Professorin! Um auch empirisch nichts anbrennen zu lassen, fährt sie fort: „Am Grill wird mit Beute hantiert, die mit eigenen Händen in freier Natur zubereitet wird.“ Arbeit mit rohem Fleisch werde als „eindeutig männlich“ empfunden. Der Umgang mit der Bratwurstzange stehe an der Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne. Das weiß Kumpel Teddy auch ohne lange studiert zu haben. Seine Feldforschung an der Glut führte zur inoffiziellen Meisterwürde. Wenn er zur Tat schreitet, meist mit nacktem Oberkörper und Muttis Schürze drüber, gibt es Grillgut vom Feinsten. Früher heizte Teddy der Holzkohle noch per Haarfön ein (mit dem der Freundin natürlich; bei Teddy gibt’s oben schon lange nichts mehr zu trocknen). Auch auf Kamikazeart in die Flamme gespritzter Spiritus hat ausgedient. Teddy erlernte in langwierigen Tests, dass klein gerissene Eierkartons als Brennhilfe nicht zu toppen sind. Ebenso schwört er darauf, das Grillgut kurz vor Verlassen des Rostes mit einem Spritzer Beck’s zu krönen. Dass er die Kohle vor dem Ritual heimlich mit einigen Tropfen Malt-Whisky zu benetzen pflegt, verriet er nur dem internen Zirkel wahrhaftiger Alphatiere. Nur wer diese Erkenntnisse, in Teddys Fall quasi eine Fortentwicklung des historischen Materialismus, als höhere Wahrheit begreift, kann tatsächlich Feuer und Flamme fürs Grillen sein. Diese innere Stärke eint Koryphäen wie Gevatter Bernie, Altmeister Locke oder Kumpel Teddy. Sie sind immun gegen das Gestänkere all der Neider, Bagaluten oder Förderer des Matriarchats. Der höchste Grad der Erleuchtung zwingt zu der Aussage: Nichts, aber auch wirklich gar nichts geht über einen Grillabend mit Männern, die diesen Namen noch verdienen. Und wenn dann außerdem das WM-Viertelfinale steigt, ist die Herrlichkeit perfekt.

S. 4/5 – Hamburg grillt am besten: Die zehn schönsten Plätze, perfekte Rezepte und Charakter-Studien.

II › WOCHENENDE

Sonnabend / Sonntag, 3. / 4. Juli 2010

Ab ins Herzogtum KARTE: GRAFIKANSTALT

Schnuppern, schlemmen und shoppen: das Rosenfest in Uetersen, hier das Rosarium.

Ratzeburger See

206

9

2 10

Schiphorst Wentorf

7 Panten

8

al eck-Kan Elbe-Lüb

Kasper Holmboe

FOTO: FRANK P. WARTENBERG

FOTO: CORNELIA KOLODZIEJ

Der dänische Musical-Star, 36, aus „Ich war noch niemals in New York“ geht den Tag extrem entspannt an.

Ratzeburg

4 Naturpark Lauenburgische Seen

Mölln

5+6

Mein perfekter Sonntag

3 Niendorf-Stecknitz

7.30 Uhr Spätestens jetzt sind meine Söhne Arthur und Viktor richtig wach. Die erste Stunde verbringt die ganze Familie Bücher lesend im Bett – der perfekte Sonntag fängt bei uns gemütlich an!

9.15 Uhr Am Wochenende wird immer spät und lange gefrühstückt, und dazu gehören frische Brötchen. Die hole ich mit den Kindern in der kleinen Bäckerei „Das Brötchenhaus“ bei uns um die Ecke. Dort wird auch sonntags gebacken – wie ich feststellen musste, ist das in Deutschland ja nicht normal. 9.45 Uhr In der Zwischenzeit hat meine Frau den Frühstückstisch gedeckt. Jeden Morgen freuen wir uns über unsere grandiose Kaffeemaschine, die auf Knopfdruck den perfekten Latte Macchiato bereitet – den Luxus mussten wir uns einfach gönnen! 11 Uhr Wir schicken die Kinder in den Garten zum Fußballspielen, trinken noch einen Kaffee und quatschen in Ruhe die Woche durch – Zeit zu zweit ist für uns selten, aber wichtig!

12.45 Uhr Kurze Schrecksekunde: Ich bin zu spät für die Vorstellung! Doch dann fällt mir ein, dass ich ja heute nur die Abendshow spiele …

13 Uhr Sonnenschein – also ab an die Elbe. Wir laufen von Teufelsbrück Richtung Wedel bis zur „Kleinen Rast“, einem kleinen Büdchen, wo man Eis, Pommes, Currywurst und Getränke bekommt. Gratis dazu: der fantastische Elbblick und die großen Pötte. Und die Kinder können super am Strand spielen! 15 Uhr Zurück zu Hause und im Garten. Wir genießen unsere Lounge-Möbel auf der überdachten Terrasse – endlich wieder Sommer! Dazu noch die leckersten Zimtschnecken der Welt – frisch aus dem Ofen und mit Liebe von meiner Frau gebacken.

17.30 Uhr Der Sonntag ist für mich ein Arbeitstag – wenn ich aber Glück habe wie heute, spiele ich nur um 19 Uhr, und die Nachmittagsvorstellung übernimmt ein Kollege. Jetzt muss ich mich aber langsam auf den Weg ins Operettenhaus machen, eine Stunde vor Vorstellung ist „Sing in“. Zeit, um noch mit den Kollegen zu plaudern, für Maske, Kostüm – und um sich von Kasper in Axel Staudach zu verwandeln. 22 Uhr Feierabend. Nach drei Stunden Show wird Axel Staudach wieder zu Kasper Holmboe. Schnell noch abgeschminkt, dann geht’s ab nach Hause. Jetzt freue ich mich auf mein Wochenende. Denn montags ist unser „Theatersonntag“: Da habe ich frei.

4300 Tonnen

Müll trug allein die Stadtreinigung Hamburg 2008 aus dem Stadtpark (Kosten: 85000 Euro, Kosten für weitere Firmen: 208000 Euro). Das entspricht etwa dem Gewicht von 8,6 Mio. Einweg-Grills.

1

404 207

Gut Wotersen

24

2 km

STADTLEBEN

10 AUSFLÜGE FÜR FEINGEISTER

Im Namen der Rose

Kultursommer am Kanal 2010 Links und rechts des Elbe-Lübeck-Kanals gibt es vom 4. Juli bis 2. August einiges zu entdecken: Im Herzogtum Lauenburg findet mit Musik und Malerei, zahlreichen Festen und Kinder-Aktionen der „Kultursommer am Kanal“ statt. In Kirchen, Herrenhäusern und Bauernhöfen steigen Konzerte von avantgardistisch bis klassisch, 20 Dörfer zeigen Malerei, Performances und Videoinstallationen. Auf Seen und in Gewächshäusern treten Theatergruppen auf, Künstler öffnen ihre Ateliers und laden zur Ausstellung ein: Bereits zum fünften Mal findet die Veranstaltungsserie „Kultursommer am Kanal“ statt, dieses Jahr unter dem Motto So nah, ganz fern. Die Region um den Elbe-Lübeck-Kanal präsentiert sich bei diesem besonderen Festival in all ihren bunten Facetten. An 32 Orten sind Kunstaktionen und Konzerte geplant, insgesamt 80 Veranstaltungen wird es geben. Hier zehn Ausflugstipps:

Dieses Wochenende blüht die Rosenstadt Uetersen richtig auf: Im Rosarium verbreiten über 36 000 Pflanzen ihren Duft, und beim 19. Rosenfest mit großem Markt kann man sie sich als Marmelade, Bowle und Gebäck sogar auf der Zunge zergehen lassen.

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TEXT: SOPHIE LAUFER

ie ist die Königin unter den Blumen – die Rose: Für viele besitzt sie die schönste Blüte und den verführerischsten Duft, auf der ganzen Welt verehrt man ihre Eleganz und feiert ihr zu Ehren Feste. Besonders in Norddeutschland: An diesem Wochenende steht Uetersen ganz im Zeichen der Rose. In der gesamten City wird dann das Rosenfest gefeiert, für den kleinen Ort in der Nähe von Hamburg das Ereignis des Jahres. „Da feiert die ganze Stadt“, sagt Gabriela Schramm von der Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe in Uetersen (IHG), die mit der Stadt das Fest veranstaltet. Rosen haben in Uetersen eine lange Tradition: Das Rosarium, das vergangenes Jahr sein 75. Jubiläum feierte und bundesweit die Fachleute anlockt, ist mit sieben Hektar das größte in Norddeutschland, über 36000 Pflanzen aus 1000 verschiedenen Sorten stehen derzeit in Blüte. Seit 1992 darf sich Uetersen auch „Rosenstadt“ nennen, als eine von nur sechs in ganz Deutschland. Seitdem feiert man hier das Rosenfest, das offiziell am Sonnabend um 14 Uhr unter anderem von der Rosenkönigin eröffnet wird. „In Uetersen hat die professionelle Rosenzucht ihren Ursprung“, erklärt Schramm. „Aber nicht nur für

Spezialisten ist das Rosarium etwas, viele Rosen kann man direkt vor Ort kaufen“ – von historischen Exemplaren bis zu den neuesten Sorten. Im Rosarium, das für die beiden Tage eigens in „Rosenparadies“ umbenannt wird, finden viele der Festivitäten statt: Im Namen der Rose stellen hier Pflanzenhändler und Kunsthandwerker aus, und jeweils um 10.30 und 15.30 Uhr starten kostenlose Führungen. Dieses Jahr können die Besucher riechen, schmecken und auch probieren: Beim neuen „Testparcours der Sinne“ erleben sie Zuchtrosen, deren Duftnoten mit Weinen vergleichbar sind. Für Kinder gibt es ebenfalls jede Menge Programm: Höhepunkt ist die Kinderolympiade am Sonnabend von 11 bis 16 Uhr mit zahlreichen Aktionen und Gewinnmöglichkeiten. Am Rosen-Sonntag lädt zudem ein Flohmarkt in der Uetersener Innenstadt ein, von 9 bis 17 Uhr darf hier geschaut, gestöbert, gehandelt und gefeilscht werden. Auch die Geschäfte in der Innenstadt haben dann geöffnet und locken mit Sonderaktionen wie der Flaniermeile zwischen der Fußgängerzone und Uetersen-Ost. Natürlich steht hier wieder die Blumenkönigin im Mittelpunkt: So werden an den Ständen nicht nur die üblichen Speisen aufgefahren – sondern auch Rosengetränke, -marmelade und -gebäck.

1 ERÖFFNUNGSFEST „SOMMERBEATS“ 400 Schlagzeuger, Maler, Tänzer, Erzähler und Künstler laden auf dem Gelände des Schlosses Wotersen zu einem Fest mit lateinamerikanischen Rhythmen und Tanz, afrikanischen Trommeln und einem großen Picknick ein. » Schloss Wotersen, 21514 Wotersen, So, 4. Juli, Festakt zur Eröffnung um 14 Uhr. 2 KONZERT „KLÄNGE DEM ORIENT ENTGEGEN“ Ein theatralisch-musikalisches Rendezvous von Orient und Okzident findet im Rokokosaal in Ratzeburg statt: Bei der Sound-Expedition begleiten die Zuhörer eine fiktive herzögliche Delegation, die im Jahr 1635 von Schleswig-Holstein bis nach Persien reist. » Kreismuseum auf dem Domhof 12, 23909 Ratzeburg, Do, 8. Juli, 20 Uhr. 3 KRIMI-THEATER „DER FREMDE IM PARK“ Der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot ist auf ein Gartenfest im Herrenhaus in Niendorf/Stecknitz geladen. Er erzählt der illustren Gesellschaft seine spannenden Erlebnisse, bis plötzlich ...? Wie es weitergeht, wird erst beim Krimi-Theater „Der Fremde im Park“ verraten. » Herrenhaus von Hollander, Zum Herrenhaus 1, 23881 Niendorf/Stecknitz, Do, 8. Juli, 20 Uhr, und Sa, 10. Juli, 19 Uhr.

Service » Rosenfest der Rosenstadt Uetersen Sa, 3. Juli, 11 – 20, und So, 4. Juli, 9 – 17 Uhr, Tel. 04122 / 90 23 16, www.uetersen.de

DER GRÜNE PUNKT „Entdecke die Schnecke“ ist das Thema des Boberger Sommerfestes am 4. Juli im Naturschutz-Infohaus, Boberger Furt 50. Ab 14.30 Uhr gibt es Führungen, Aktionen, Spiele, Kaffee, Kuchen und Gegrilltes. Highlight: Bildhauer Klaus Peters gestaltet mit Kindern Schnecken aus Holz.

Comedy zur Geisterstunde

7 KINDER-AKTION „DIE SACHENSUCHER“ Dass die Welt voller Dinge ist, die nur gefunden werden müssen, wissen Kinder spätestens seit Pippi Langstrumpf: Hier streifen Jungen und Mädchen mit der stärksten Zopfträgerin der Welt über den Erlebnishof Nehls in Panten, sammeln Sachen und basteln daraus Neues. » Erlebnishof Nehls, Dorfstr. 19, 23896 Panten, Do, 15. Juli, ab 15 Uhr.

Um 24 Uhr steigt im Schmidt-Theater heute die legendäre Mitternachtsshow – Unverschämtheit gehört zum Programm.

M

5 JUGENDPROJEKT „DU MACHST KUNST“ Mit Videos, Bildern, Klangperformances u. m. zeigen junge Künstler in Mölln, was sie bewegt. » Stiftung Herzogtum Lauenburg im Möllner Stadthauptmannshof, Hauptstr. 150, 23879 Mölln; Ausstellung 9.–25 Juli, tägl. 15–19 Uhr; Clubabend am Fr, 9. Juli, 20 Uhr. 6 FOTO-EXPERIMENT „EIN TAG – EIN MOMENT“ Bei diesem einzigartigen Versuch drücken zahlreiche Fotografen am gleichen Tag und im gleichen Augenblick – aber an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Situationen – auf den Auslöser. Alle Momentaufnahmen werden in Mölln zusammengefügt und ergeben ein Bild, das die Region in überraschenden Facetten zeigen wird. » Stadthauptmannshof, Hauptstr. 150, 23879 Mölln, Vernissage am Sa, 10. Juli, 15 Uhr, Ausstellung bis 2. August (Öffnungszeiten: Info-Tel. 04542/870 00).

KULTUR ERLEBEN

8 „HAPPY DAYS – GLÜCKLICHE TAGE IM GLASHAUS“ Ein bitter-komisches Theaterstück an einem ungewöhnlichen Ort: im Gewächshaus der Gärtnerei Aeschlimann. Eine Dame (Angela Bertram) steckt bis zum Hals in einer alten Geschichte fest. Trotzdem ist jeder Tag für sie ein glücklicher Tag. » Gewächshaus der Gärtnerei, Dorfstraße 12–14, 23911 Harmsdorf, Fr, 16. Juli, und Sa, 17. Juli, jeweils 20.30 Uhr.

TEXT: KLAUS WITZELING

itternacht ist jetzt genau die rechte Zeit für einen Abstecher ins Schmidt-Theater an der Reeperbahn. Die Gewinner und Verlierer des WM-Tages stehen dann fest, die Sonne überm Elbstrand ist längst untergegangen und endlich macht sich nächtliche Kühle breit. Umso cooler lässt es sich beim Spaß-Programm der Schmidt Mitternachtsshow abhängen, bei der es oft bis in die frühen Morgenstunden hoch hergeht. Das Comedyfest zur Geisterstunde gilt zu Recht als Hamburg-Klassiker. Entstanden aus der berüchtigt-gnadenlosen Schmidt-Show, die jahrelang vom NDR-Fernsehen bundesweit ausgestrahlt wurde, hat sich die Mitternachtsshow zu einer echten Attraktion entwickelt – mit Stand-up-Comedians und Schwertschluckern, Breakdance-Artisten und Jongleuren, Magiern und Musikern, Travestie-Elsen und PopPoeten. Für so manchen Kabarettisten und Komiker wurde die Show zum Sprungbrett für eine rasante Karriere. Helge Schneider, Bastian Pastewka und Atze Schröder haben hier, noch wenig bekannt, ihre Sketche abgerissen. Auch Vince Ebert, Bodo Wartke und zuletzt René Marik, der sich mit seinem Maulwurf („Schneewante und Rapante“) auf „You tube“ Millionen Fans machte, feierten Bühnenerfolge. Emmi & Willnowsky oder Eckart von Hirschhausen übernahmen dann später auch die Moderation der Show – genau wie der aufgebrezelte Kollege Kay Ray.

4 WASSER-THEATER „REISE ZUM MITTELPUNKT DES SEES“ Bei dieser Aufführung in Ratzeburg gleiten die Zuschauer im Kanu an Theaterfiguren vorbei, die vom Ufer winken. Aber auch auf dem See warten noch diverse Überraschungen ... » An der Schmilauer Brücke, Schmilauer Str./ Abzweigung Farchau, Ratzeburg, Fr, 9. Juli, 15 Uhr, Anmeldung unter [email protected]

Begeisternd: Sänger Kay Ray moderiert die Talentshow – und ist dank seiner Unverfrorenheit selbst das größte Talent. FOTO: ELSNER-KRAUSE

Diesen Sonnabend ist der knallige Entertainer und Sänger wieder am Zug. Mit neongrellen Strähnchen im gesträubten Haar, entpuppt sich der schrille Vogel im Scheinwerferlicht als schlagfertige, unverschämte Rampensau. Da müssen die von Kay Ray präsentierten Künstler schon Klasse zeigen, um sich vom „Master of Ceremonies“ nicht die Show stehlen zu lassen. Aber genau darin liegt auch der spezielle Reiz: Kein Programm gleicht dem anderen, erst der jeweilige Mix aus Moderator, Alleinunterhalter und Publikum prägt den Abend. Der hanseatisch-seriöse Herr Momsen, mit trockenem Witz geführt von Puppenspieler Detlef Wutschik, hat da heute Nacht sicher leichtes Spiel. Auch der Weltmeister in Yo-Yo-Artistik Dennis Schleußner punktet beim Publikum sicherlich durch fingerflinke Geschicklichkeit. Mit ulkiger Sprachverwirrung zwischen Deutsch und Englisch und frivolen Kalauern unterhält der Komödiant Don Clark. Und singen dann die Hamburger Covercomedians Henning Mehrtens und Ralf Meyring ihre „Blues Brothers“-Parodien, wird selbst das coolste Publikum angesichts der selbsternannten „Kiez Brothers“ vor Begeisterung dahinschmelzen.

9 SOUND-PERFORMANCE „JETZT – KLANG“ Drei Avantgarde-Komponisten bringen die neueste Musik aus ihren Laboratorien zu Gehör – aus der Region und für die Region. Dabei driften vertraute Instrumente ins Geräuschhafte und Töne versetzen die Luft in ungewöhnliche Schwingungen. » Steinhorster Weg 2, 23847 Schiphorst, 30. Juli, 20.30 Uhr. 10 AUSSTELLUNG „ERNST BARLACH – KÄTHE KOLLWITZ“ Die Kirchen von Ratzeburg präsentieren diese Gegenüberstellung zweier großer Künstler. Zu den Plastiken, Holzschnitten, Reliefs, Kuperstichen und Lithografien gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, von Gottesdiesten über Lesungen bis zu Vorträgen. » Ökumenischer Bischofsgottesdienst und Eröffnung, Ratzeburger Dom, So, 4. Juli, 10.15 Uhr, alle Orte und Termine unter: www.barlach-kollwitz-ratzeburg.de INFORMATIONEN: Stiftung Herzogtum Lauenburg, 23879 Mölln, Hauptstr. 150, Tel. 04542/870 00, Mo–Fr 8–13 Uhr, [email protected], www.rzkultur.de

Service » Schmidt Mitternachtsshow 3. Juli, 24 Uhr, Saaleinlass ab 23.45 Uhr, Schmidt-Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 24, Karten 12,10 – 16,50 Euro, Tel. 31 77 88 99, www.tivoli.de

Kunststück: Picknick am Elbe-Lübeck-Kanal. FOTOS: ISTOCKPHOTO, PETER BEHREND

III

Sonnabend / Sonntag, 3. / 4. Juli 2010

› STADTGESPRÄCH

Nikolas Marten trifft Maria Ketikidou

Drehbuch fürs Leben

Seit 1994 auf dem „Großstadtrevier“: Maria Ketikidou, 44, vor der Wache 14 – der Fernsehkulisse in Bahrenfeld.

Die griechische Schauspielerin Maria Ketikidou erzählt, wie sie mit 15 Nena eine Hauptrolle wegschnappte, und warum sie heute trotz Trennung an die Liebe glaubt.

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FOTO: THOMAS LEIDIG

s war wieder mal ein langer Drehtag in Bahrenfeld, wo Maria Ketikidou als Zivilfahnderin Hariklia „Harry“ Möller seit 1994 auf der Wache des ARD-SerienKlassikers „Großstadtrevier“ Dienst tut. Sie ist quasi verbeamtete Schauspielerin. Aber es ist kein Routine-Job, sondern „immer wieder herausfordernd“. Heute war es ein neuer Regisseur, der sie wieder „neu motiviert“, erzählt die 44-jährige Griechin über ihre 12 Stunden auf der Wache. Das Film-Make-up ist ab, und ungeschminkt spricht sie über ihr „neues Leben“. Nach öffentlich verkündeter Trennung von PR-Manager Tom Yamaoka jetzt ohne Partner, dafür mit mehr Zeit für sich und „spannende Produktionen“. Zuletzt eine Folge mit Dieter Pfaff in „Der Dicke“, eine Rolle in Fatih Akins Erfolgsfilm „Soulkitchen“ und im Herbst wird sie im Fernsehspiel „Fasten à la Carte“ (ARD) als Französin zu sehen sein. Das alles neben 24 Folgen Dauerarbeit im Quotenhit „Großstadtrevier“. Sie spricht öffentlich „fast nie“ über sich, Interviews gibt sie noch weniger. „Eigentlich bin ich ein schüchterner Typ.“ Aber das gilt nur in Bezug auf Privates. Denn ihr Beruf gilt ihr als Berufung. Seit sie 15 ist, verdient Maria Ketikidou damit ihr „eigenes Geld“. Mit dem Kinofilm „Heartbreakers“ begann 1982 ihre Karriere. Vor dem Gespräch will sie noch das letzte GriechenlandSpiel bei der WM schauen. Fachkundig seziert sie Taktik und Spielgeschehen, um nach einem Blick auf Otto Rehhagel im Fernsehen zu bekunden: „Den mag ich, er erinnert mich immer an meinen Vater.“

MAGAZIN: Griechenland oder Deutschland. Bei der WM für Sie eine Frage des Herzens? MARIA KETIKIDOU: Momentan hat eher Deutschland – auch fußballerisch – mein Herz erobert.  MAGAZIN: Kennen Sie den Text der griechischen Hymne? KETIKIDOU: Die Deutsche kenne ich viel besser. Aber ich lege nicht so viel Wert auf Nationalitäten. Gerade weil ich in Deutschland nie richtig Deutsche und in Griechenland nie richtig Griechin bin, verstehe ich mich als Kosmopolitin. MAGAZIN: Derzeit werden Sie eher ungerne auf Ihre Heimat angesprochen. Die „Pleitegriechen“ lassen grüßen … KETIKIDOU: Es hat mich verletzt, dass plötzlich etwas Fremdenfeindliches da war – auf beiden Seiten. Wir sind mitten in einer Debatte, von der wir „normalen Bürger“ gar nicht genau verstehen, was da passiert. MAGAZIN: Sogar griechische Restaurant-Besitzer aus Hamburg wurden als „Experten“ befragt. KETIKIDOU: Das auf den Souvlaki-Bruzzler zu münzen und den RTL-Schuldenexperten Zwegat nach Griechenland zu schicken ist peinlich.  MAGAZIN: Sie waren ein „Gastarbeiterkind“ … KETIKIDOU: … ja, nur bin ich hier geboren und eigentlich urdeutsch – spießbürgerlich – aufgewachsen. MAGAZIN: Aber zu Hause wurde Griechisch gesprochen. KETIKIDOU: Damals ja, und meine Eltern haben quasi mit mir Deutsch gelernt. 

KETIKIDOU: Meine Mutter wurde bei einem Reeder Hauswirtschafterin. Ich wechselte aufs Gymnasium Hochrad. Da kam ich mit Palästinenser-Tuch und Atomkraft-Nein-Danke-Aufkleber nicht so gut an. Aber ich habe mich assimiliert. Wie schnell ich Popper wurde, das kann man sich gar nicht vorstellen.  MAGAZIN: Versetzen Sie sich zurück ins Jahr 1982. Damals wurden Sie vom unscheinbaren Schulmädchen zum Star – ein bisschen wie bei Lena Meyer-Landruth … KETIKIDOU: Ich hörte in den Frühjahrsferien auf NDR 2 im „Club“ von einem offenen Casting im Filmhaus Altona für den neuen Film von Peter F. Bringmann. Der hatte gerade mit „Theo gegen den Rest der Welt“ einen großen Erfolg gelandet. Ich war so eine pubertierende „Kleene“, die vor Langweile nicht mehr weiterwusste. Meine Eltern meinten nur, geh da hin.  Nach drei Stunden warten kam ich endlich rein zu Peter F. Bringmann. Ich weiß nicht mehr, was ich da alles so gesagt habe. Aber zum Schluss blieben nur noch Nena und ich übrig.  MAGAZIN: Nena gegen den 15-jährigen Nobody Maria? KETIKIDOU: Das sagte ich auch zum Regisseur: Bist du irre? Nena sieht besser aus und kann wenigstens singen. Meine Gesangsqualitäten reichen ja nicht einmal unter der Dusche … Aber er meinte, ich hätte „das gewisse Etwas“. Dieses Wilde, dieses Aufmüpfige, dieses „Ich will das“. In meinem Leben habe ich wirklich unglaublich viel Glück gehabt. MAGAZIN: Das ist nun 28 Jahre her – aber Sie sind immer noch da. Sie sprechen von Glück … KETIKIDOU: … „Moira“ nennen das die Griechen. Eine schicksalhafte Weichenstellung. Lange habe ich mich zur Schauspielerei nicht richtig bekannt. Also habe ich Anglistik und Germanistik studiert. 10 Semester. Dabei habe ich gegen mich gearbeitet. MAGAZIN: Das müssen Sie erklären. KETIKIDOU: Ich wollte etwas Bodenständiges machen: Auslandskorrespondentin werden. Aber dann verunglückte mein Bruder am 23. Februar 1990 bei einem Verkehrsunfall tödlich. Das warf mich so aus der Bahn, dass ich das Angebot für die TV-Serie „Sterne des Südens“ annahm. Diese Rolle war für mich eine Art der Trauerarbeit. Fünf Jahre reiste ich durch die Welt, habe gedreht und war beschäftigt. MAGAZIN: Und 1994 schrieb Ihnen Jürgen Roland die Rolle der „Harry“ beim „Großstadtrevier“ auf den Leib. KETIKIDOU: Als ich „vereidigt“ wurde, gab es noch keine Ausländer bei der Hamburger Polizei. So entwickelten wir gemeinsam die Rolle der Zivilfahnderin. MAGAZIN: Haben Sie jemals ein Großstadtrevier unfreiwillig von innen gesehen? KETIKIDOU: Nein, aber wegen zu schnellen Fahrens bin ich schon angehalten worden. Sogar auf dem Fahrrad. Manche „Kollegen“ wollen dann überpenibel sein. Dann muss ich innerlich immer schmunzeln. Ich verbuche das unter Rollenstudium. MAGAZIN: Können Sie mit Waffen umgehen? KETIKIDOU: Ja, denn das ist Teil meines Berufsethos. MAGAZIN: Und mit was schießen Sie? KETIKIDOU: Am liebsten mit meinem Dienstrevolver. Eine 357er Magnum. Aber die Waffe muss ich nach dem Dreh immer abgeben.  MAGAZIN: Das Großstadtrevier möchte ja auch Abbild der sozialen Wirklichkeit Hamburgs sein. KETIKIDOU: Ich finde, die Realität ist in Hamburg viel brutaler, als das, was wir zeigen. Ich würde mir manchmal mehr Härte wünschen – denn ich mag die Geschichten lieber, wo es wirklich um was geht. Die Oma heil über die Straße zu bringen, ist jetzt nicht mein Lieblingsfall, um es mal überspitzt zu sagen.

MAGAZIN: Wurden Sie als „Ausländerin“ stigmatisiert? KETIKIDOU: Nie! Das war in Itzehoe alles so wohlbehütet. Mit dem Tante-Emma-Laden gegenüber, wo ich von Frau Arndt immer meinen Lolli bekam.  

MAGAZIN: Ihren Look haben Sie seit Ihrer Teenagerzeit nicht verändert. Nicht einmal die Frisur. KETIKIDOU: Ich bin mir immer treu geblieben. Ich weiß, was mir steht. Nur das trage ich. Zudem musste ich mich nie über mein Aussehen definieren. 

MAGAZIN: Von der einen heilen Welt in die andere: Mit 13 zog Ihre Familie nach Hamburg Othmarschen.

MAGAZIN: Schönheits-OPs sind ja sonst in Ihrer Branche üblich. Und Sie kommen ungeschminkt zum Interview. 

KETIKIDOU: Das hat auch was mit Authentizität zu tun. Wenn man sich selber so akzeptiert, wie man ist, strahlt man das auch aus. Viele glauben, weil sie die Augen offen haben, sehen zu können. Aber sie blicken nicht dahinter! Die meisten schauen nur auf die glatte Oberfläche. Ich finde den zweiten Blick wichtig.  MAGAZIN: Aber das Alter ist für Schauspielerinnen häufig ein Problem: 40 gilt oft als K.-o.-Kriterium. KETIKIDOU: In meiner Rolle als „Harry“ ist es zum Glück so, dass man mir den Job und das Alter ansehen muss. Das ist der Anspruch an Realismus, den auch ich an diese Serie habe. Ein Mensch, dem man Kummer und Schichtdienst ansieht – ich bin da ein offenes Buch. Und ich mag keine glatt gespritzten Gesichter, sondern wahre Emotionen. Das ist meine Stärke! MAGAZIN: Verfluchen Sie nicht manchmal Ihre Prominenz: Am 11. Oktober 2008 gaben Sie per Pressemitteilung die Trennung von Ihrem Ehemann bekannt. KETIKIDOU: Zu dem Zeitpunkt waren wir ja schon länger getrennt. Die emotionale Verarbeitung hatte bereits stattgefunden. Dann mit der Öffentlichkeit konfrontiert zu sein, fiel mir total schwer. Aber es war richtig.  So blieb kein Raum für Spekulationen. Und was wirklich wichtig in meinem Leben ist, bleibt privat.  MAGAZIN: Und wie haben Sie wieder Kraft getankt? Es ist ja doch eine Zäsur, das Leben alleine zu gehen. KETIKIDOU: Ich bin jemand, der unter Freunden auch zu seinen Fehlern und den Sachen steht, die einem Schmerz zubereitet haben. Ich verdränge das nicht.  Ich stehe zu meinen Schwächen, weil sie mein Leben bereichern und mich stärker machen. Es gibt nicht immer nur Glück. Gerade die „andere Seite“ lehrt einen viel mehr. MAGAZIN: Sind Sie inzwischen geschieden? KETIKIDOU: Getrennt ja, geschieden nicht. MAGAZIN: Berühmt und Single, das ist auch nicht leicht. KETIKIDOU: (lacht) Stimmt …

Ich stehe zu meinen Schwächen, weil sie mein Leben bereichern und mich stärker machen. Es gibt nicht immer nur Glück!

MAGAZIN: Glauben Sie noch an die Liebe? KETIKIDOU: Absolut. Ich glaube, das einzige, wofür man wirklich lebt, ist die Liebe. Der Beruf ist ja nur eine Beschäftigung, die man auf einer Reise durchs Leben hat, aber nicht das, woraus man seine innere Kraft schöpft. Es ist die Liebe, wofür wir da sind.  MAGAZIN: Möchten Sie sich noch einmal fest binden? KETIKIDOU: Momentan bin ich in so einem Schwebezustand: Die Vergangenheit ist nicht mehr, und die Zukunft hat noch nicht begonnen. MAGAZIN: Hat der Beruf in so einer Zeit auch eine therapeutische Funktion? KETIKIDOU: Es ist das Tolle an meinem Job, dass man alle Gefühle ausleben kann. Wirklich alle! Es nutzt mir, dass ich gelebt habe in meinem Leben. Dass ich alle Höhen und Tiefen durchgemacht habe. Es nutzt mir, Leid und Glück erlebt zu haben. Ich bin kein Mensch, der Gefühle verdrängt, sondern ich gehe da durch. Und ich bin dankbar dafür. Weil mir nur das zeigt, dass ich lebe. MAGAZIN: Sie ziehen aus Schmerz neue Lebenskraft? KETIKIDOU: Zumindest bin ich stolz darauf, dass mir gute Freunde bestätigen, eine starke Frau zu sein. Weder gehe ich mit meinem Glück noch mit meinem Leid hausieren. Manchmal denke ich: aber, wenn ich jetzt sterben würde … Mein Leben wäre das Drehbuch für einen spannenden Film. Mit ganz viel Romantik, ganz viel Liebe, ganz viel Drama, ganz viel Leid und ganz viel Glück. Da ist alles drin!

Kurz-Biografie » Maria Ketikidou, geboren am 9. Juni 1966 in Hagen, wuchs im schleswigholsteinischen Itzehoe auf. Mit 13 zog sie mit ihrer griechischen Familie nach Hamburg, wo sie 1982 für die Hauptrolle der Lisa im preisgekrönten Kinofilm „Die Heartbreakers“ von Peter F. Bringmann entdeckt wurde. Nach etlichen Rollen in großen TV-Poduktionen hatte Maria Ketikidou Hauptrollen in Serien wie „Leonie Löwenherz“ (1991 – 1993) und „Sterne des Südens“ (1992–1996). Seit 1994 ist sie ununterbrochen die Zivilfahnderin „Harry“ Möller im „Großstadtrevier“ (ARD, Mo 18.50 Uhr). 2005 wurde sie zur „Bayrischen Ehrenkommissarin“ ernannt. Auf der Leinwand war Maria Ketikidou zuletzt in einer Gastrolle in Fatih Akins Hamburg-Drama „Soul Kitchen“ (2009) zu sehen.

IV › THEMA DER WOCHE

Sonnabend/Sonntag, 3./4. Juli 2010

Hamburg grillt ambesten! REDAKTION: VERA ALTROCK, SOPHIE LAUFER, VANESSA SEIFERT

Yachthafen Wedel

Grillvergnügen in herrlichster Waldidylle: Im Niendorfer Gehege finden Familien einen schnuckeligen Platz mit drei festen Feuerstellen. Laut Förster Sven Wurster sollte man jedoch Grillschalen mitbringen – „wegen der Hygiene“ – und Kohle, denn die ist Pflicht. Die rustikalen Sitzmöbel aus Holz bieten auch größeren Gruppen Platz, und eine Hecke schützt rundum vor Wind und Funkenflug – gestört wird man hier höchstens durch die eine oder andere Mücke. Auch ein Regenschauer kann einem nichts anhaben, denn gleich nebenan gibt es einen Spielplatz mit Unterstand, zudem stehen direkt am Platz Mülleimer bereit und das Café bietet öffentliche Toiletten. Wer es ruhig mag, sollte den frei zugänglichen Grillplatz in der Woche besuchen, denn am Wochenende ist das Niendorfer Gehege nicht wirklich ein Geheimtipp, sondern vielmehr ein äußerst beliebter Treffpunkt.

Über 200 Hektar erstreckt sich Hamburgs größter öffentlicher Park in Bahrenfeld mit seinen steilen Hügeln, tiefen Schluchten und streng terrassierten Rasenflächen wie dem Tutenberg, von dem man eine herrliche Aussicht hat. Neben Attraktionen wie dem Dahliengarten und der Minigolfanlage darf man in dieser romantischen Kulisse auch sein SonntagsBarbecue veranstalten: Auf der Festwiese gibt es mehrere Grillstellen und reichlich Platz, sodass man nicht Decke an Decke liegen muss – was beim bunt gemischten Publikum aber auch nicht weiter stören würde. Fürs Kicken oder Frisbeewerfen gibt es genügend Auslauf, Grills und Kohle müssen mitgebracht – und nachher auch wieder eingepackt werden. Da es sich um eine Grünfläche handelt, sollte der Boden unbedingt geschont werden.

Wer maritimes Flair liebt, findet im Park am Yachthafen in Wedel einen wunderbaren Platz, um die mitgebrachten Lachsfilets zuzubereiten. Hier gibt es auf und neben den Stegen immer etwas zu schauen: spannende Manöver der einund auslaufenden Yachten, arbeitende Bootsbesitzer und natürlich jede Menge Besucher, die von der eigenen Yacht träumen. Der offizielle Grillplatz liegt im Westhafen dieser großen Anlage hinter den Hallen. Der direkte Blick auf das Wasser ist allerdings dank der schützenden Büsche nur selten zu finden. Hier gibt es zwei gemauerte Grills und für sportliche Aktivitäten der Großen und Kleinen einen Fußballplatz sowie den neuen großen Spielplatz. Lust auf einen Cocktail? Dann nichts wie in den Beach-Club El Beach ganz in der Nähe.

» Altonaer Volkspark, Anfahrt per S-Bahn bis

» Das Parken ist nur außerhalb des Geländes

Altona und von dort mit den Metrobussen 2 oder 3 bis August-Kirch-Straße. Autos können lediglich auf den Parkstreifen rund um den Volkspark abgestellt werden, zum Beispiel an der Luruper Hauptstraße.

gestattet, innerhalb der Schranken sind die Parkplätze gebührenpflichtig und für die Liegeplatzinhaber reserviert. Mit der S1 lässt sich Wedel jedoch gut erreichen.

» Zwischen Waldcafé Corell und Ponyreiten, großer Parkplatz vorhanden, bis 22 Uhr, Anfahrt mit U2 bis Niendorf Markt oder Buslinie 181 bis Eidelstedter Platz.

Rissener Kiesgrube Wer den etwas längeren Weg nach Rissen in Kauf nimmt, wird mit einem sehr gepflegten Picknickpark belohnt: Mehrere gemauerte Grillplätze (zum Teil überdacht), Holzbänke und Tische laden zu lauschigen Abenden und fröhlichen Nachmittagen ein. Drum herum ist eine Wiese mit großen Bäumen, auf der man seine Decke aufschlagen kann, um mit Blick in den Himmel das Gegrillte zu verzehren. Kinder können sich derweil auf dem großen Spielplatz oder im benachbarten Freizeit- & Skate-Park austoben. Grillkohle muss mitgebracht und natürlich auch wieder entsorgt werden. Dafür stehen Müllbehälter bereit.

» Rissener Kiesgrube, Anfahrt mit S1 oder S11 bis Blankenese, weiter mit dem Bus 189 bis Sülldorfer Brooksweg. Zu Fuß weiter bis in den Waldpark in Richtung Sülldorfer Landstraße. Autofahrer können über einen Waldweg zum Parkplatz gelangen, der an den Grillplatz grenzt.

Kinderspielplatz Gleisdreieck

Haynspark Eine der fünf offiziellen – und sehr gut ausgeschilderten – Grillzonen im Bezirk Nord ist die Meenkwiese im wunderschönen Haynspark in Eppendorf. Auf rund 7000 Quadratmetern Rasenfläche kann man hier nach Herzenslust grillen und chillen, und da die Meenkwiese etwas erhöht liegt, bietet sie einen tollen Blick über die Alster. Vor allem abends ist hier ein beliebter Treffpunkt der Eppendorfer Jugend, die sich zum Ballspielen und Feiern verabredet. Nur einen Brückenschlag entfernt liegt das Bootshaus Barmeier, wo man Hamburgs einzige Gondel mieten kann. Grills und Zubehör müssen mitgebracht werden, Einweggrills sind verboten. Fürs Aufräumen stehen Mülleimer und rote Container für die verglühte Grillkohle bereit.

» Das Parken ist in Eppendorf bekanntermaßen eine reine Glückssache. Daher lieber mit der U1 bis Lattenkamp oder mit der Buslinie 109 bis Lattenkampstieg fahren.

Ruhe und Natur in der Idylle der Vierund Marschlande: Während die Kleinen auf dem Spielplatz toben, heizen die Großen schon mal dem mitgebrachten Grill ein. Reetgedeckte Häuschen, die Elbe ist einen Steinwurf entfernt – man fühlt sich wie in einem kleinen Feriendorf. Der 4000 Quadratmeter große Grillplatz mit vier Banktischkombinationen ist von altem Baumbestand umgeben und liegt direkt am Elbe-Radwanderweg, was einen auf die gute Idee bringen könnte, diesen Platz mit dem Fahrrad anzusteuern und zwischendurch eine Grillpause einzulegen. Zurück geht’s dann über den Kirchenwerder Marschbahndamm nach Bergedorf und von dort mit der S-Bahn weiter nach Hause. Müll und Kohle bitte entsorgen!

» Ab Bahnhof Bergedorf mit der Buslinie 225 bis Ost-Kraueler Bogen oder radeln. Wer mit dem Auto anreist, muss in der Umgebung nach einer Abstellmöglichkeit suchen, einen ausgewiesenen Parkplatz gibt es nicht.

Für 6 Personen Zubereitungszeit: 25 Min.

Für 4–6 Personen Zubereitungszeit: 25 Min.

Grillmethode: direkte starke Hitze (230–290 °C) und direkte mittlere Hitze (175–230 °C) Grillzeit: 11–13 Min.

Grillmethode: direkte starke Hitze (230–290 °C) Grillzeit: 3–6 Min. Zubehör: 12 Holzspieße, mind. 30 Min. gewässert

1 Das Öl in einer großen Bratpfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Die Zwiebeln hinzufügen und mit Zucker bestreuen. Bei geschlossenem Deckel 15 – 20 Min. braten, bis die Zwiebeln goldbraun und weich sind. Gelegentlich umrühren. Nach Geschmack salzen, dann vom Herd nehmen. 2 Die Brotscheiben mit Butter bestreichen und beiseitestellen. FOTOS: GU VERLAG/TIM TURNER

Altonaer Volkspark

Lachs mit Curry-Kokos-Sauce

3 EL Pflanzenöl 2 große Zwiebeln, halbiert und in feine Streifen geschnitten ½ TL Zucker grobes Meersalz 60 g weiche Butter 12 Scheiben Roggenbrot, je etwa 1 cm dick 900 g Hackfleisch vom Rind (Fettanteil 20 %) 2 EL Worcestersauce ½ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 120 g geriebener Havarti oder Emmentaler Dijon-Senf oder ein anderer scharfer Senf (nach Belieben)

Alle Zutaten für das perfekte Barbecue: die 10 schönsten GRILLPLÄTZE der Stadt, vier Rezepte-Klassiker vom Burger bis zum Steak – und ein kleines Grillmaster-Psychogramm.

Niendorfer Gehege

American Burger auf Roggenbrot

3 Den Grill für direkte starke Hitze vorbereiten. In einer großen Schüssel das Hackfleisch mit der Worcestersauce, 1 TL Salz und dem Pfeffer gut vermischen. Aus der Masse sechs möglichst gleich große, 2 cm dicke Burger formen. Mit dem Daumen oder einem Teelöffel eine etwa 2,5 cm breite Vertiefung in die Mitte jedes Burgers drücken.

5 TIPPS ZUM BURGER-GRILLEN:

Stadtpark

Öjendorfer Park

Stadtpark Harburg

Grillen mit Aussicht: Wollen Sie lieber auf Stadtparksee und Planetarium schauen oder auf den Spielplatz und die planschenden Kinder? Der wunderschöne Stadtpark kann nämlich mit gleich zwei offiziellen Grillplätzen aufwarten: der Festwiese und der Wiese neben dem Planschbecken. Ruhig ist es hier an sonnigen Tagen allerdings selten. Man muss immer damit rechnen, dass der Grill von einer Frisbeescheibe oder einem Ball getroffen wird. Gut für den Grillmaster: Ein Kinderspielplatz sorgt dafür, dass die Kleinen nicht zu nah am Feuer toben.

Für die Freunde der gepflegten OpenAir-Küche stellt der Öjendorfer Park im Osten der Stadt ein echtes Dorado dar: Der Park ist der drittgrößte Hamburgs, und der Öjendorfer See ist sogar zweimal so groß wie die Binnenalster. Hier gibt es gleich mehrere Grillstellen mit fest montierten Vorrichtungen und auch eine Stelle für Lagerfeuer. Es ist dennoch empfehlenswert – besonders bei gutem Wetter – den eigenen Bratrost mitzubringen, denn die Grillstellen sind im Wurstumdrehen besetzt. Familien können hier ohne Probleme einen ganzen Sommertag verbringen: Kinder werden nur mit Würstchen vom Abenteuerspielplatz, dem Minigolfplatz, der Pony-Reitbahn und dem nagelneuen Spielplatz mit Rutsche und Klettergerüst fortzulocken sein.

Auch südlich der Elbe gibt es einen wunderschönen Stadtpark, der zum Grillen einlädt – den Harburger Stadtpark. Die Lage am historischen Außenmühlenteich und das hügelige Gelände verleihen diesem Park mit seinen Wasserflächen, den Wiesen und schön bepflanzten Ecken einen verwunschenen Charakter. Fest installierte Feuerplätze gibt es hier zwar nicht, allerdings wurde der Boden für das Aufstellen von Grills hergerichtet. Auch für Zeitvertreib ist gesorgt: Ganz in der Nähe sind das Freizeitbad Midsommerland, ein Bootsverleih und sogar zwei Wasserspielplätze. Und sollten die Grillwürstchen misslungen sein, gibt es den Kiosk des Bootshauses „Zur Außenmühle“ oder das Restaurant „Leuchtturm“.

» Gerade an sonnigen Tagen kann die Parkplatzsuche in den umliegenden Straßen lange dauern. Mit dem HVV geht es mit der U3 bis Borgweg oder mit der Buslinie 6 bis Borgweg.

Alster Wer gern in rummeliger Atmosphäre und rauchgetränkter Luft grillt, der ist auf der großen Wiese am Schwanenwik genau richtig. Denn hier glüht bei gutem Wetter alle paar Meter ein Grill, umringt von fröhlichen Menschen – aber schließlich ist der Blick über die Außenalster und die unzähligen Segelboote auch einmalig. Für Grillkohle steht ein kleiner Container bereit, Mülleimer für die Abfälle – abends sind sie allerdings oft restlos überfüllt. Beinharte Würstchenwender schwören auf diesen etwas anderen Grillplatz.

» Parkplätze sind an der Alster rar, also lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Buslinie 6 bis Graumannsweg) oder dem Fahrrad anreisen.

» Parkmöglichkeiten gibt es am Driftredder, Barsbüttler Weg und am Reinskamp. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es beispielsweise mit der U2 bis Berliner Tor und weiter mit der Buslinie 161 bis Öjendorfer Steinkamp.

5 Die Grilltemperatur auf mittlere Hitze absinken lassen. Die Brotscheiben 1 Min. über direkter mittlerer Hitze nur auf einer Seite grillen. Das Brot mit der getoasteten Seite nach oben auf eine Arbeitsfläche legen. 6 Die karamelisierten Zwiebeln gleichmäßig auf 6 Brotscheiben verteilen und mit je 1 Burger belegen. Den Käse über die Burger streuen und mit einer weiteren Scheibe Brot, getoastete Seite nach unten, bedecken. Die belegten Brote mit einem breiten Grillwender vorsichtig über die direkte mittlere Hitze auf den Rost legen und etwa 1 Min. grillen, bis das Brot unten geröstet ist. Behutsam wenden und von der anderen Seite rösten. Warm servieren, nach Belieben mit Senf.

am Gotthelfweg und am Marmstorfer Weg. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geht es zum Stadtpark Harburg unter anderem mit der S3/ S31 bis Harburg Rathaus. Oder mit den Buslinien 145 und 245 ab Harburg bis Marmstorfer Weg.

2 Den Grill für direkte starke Hitze vorbereiten. 3 Noch vorhandene Gräten mit einer Pinzette aus dem Lachsfilet entfernen. Das Filet in 2 cm dicke Streifen schneiden und diese einzeln auf Holzspieße aufziehen. 4 In einer kleinen Schüssel die restlichen 1 ½ EL Currypaste mit dem Öl verrühren und den Lachs mit der Mischung bestreichen. Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Fischspieße über direkter starker Hitze bei geschlossenem Grilldeckel 2 – 4 Min. garen, bis sie sich mit einer Zange leicht vom Rost lösen lassen. Die Spieße wenden und bis zum gewünschten Gargrad weitergrillen. Nach 1 – 2 Min. ist der Lachs medium rare, also halb durch. Die Curry-KokosSauce erneut erwärmen und in eine Servierschüssel füllen oder bereits auf den einzelnen Tellern verteilen. Die Lachsspieße darauf anrichten und mit den Frühlingszwiebeln bestreuen. Warm servieren.

• Zum Erdboden oder Rasen circa 50 cm Abstand halten, das reduziert die Brandgefahr und schont die Grünflächen. Nach Möglichkeit keine Einweggrills verwenden: Sie versengen den Untergrund und produzieren unnötig viel Müll. • Die Glut nicht zurücklassen, sondern bitte vorsichtig löschen und im roten Behälter entsorgen. Sie finden keinen in der Nähe? Dann haben Sie wild gegrillt!

Strip-Steak mit Espresso-Sauce

Hähnchenschenkel provenzalisch

Für 4 Personen Zubereitungszeit: 20 Min.

Für 6 Personen Zubereitungszeit: 15 Min. Marinierzeit: 4–8 Std.

Grillmethode: direkte starke Hitze (230–290 °C) Grillzeit: 6–8 Min.

5 TIPPS ZUM FISCH-GRILLEN: • Übung macht den Meister. Fischfilets sind nicht ganz leicht zu grillen, weil sie häufig am heißen Rost festkleben. Die Erfolgsaussichten steigen, wenn man fettreichere, festfleischige Sorten nimmt wie Lachs, Schwertfisch oder Thunfisch. • Das Timing beachten: Marinaden wirken auf Fisch viel schneller und intensiver. Um ein zu starkes Aufweichen der Filets zu vermeiden, die Marinierzeit auf wenige Stunden beschränken. Wichtig ist auch, dass der Fisch nicht zu lange gart. • Keine Angst vor großer Hitze! Sie erzeugt auf der Oberfläche des Fisches eine dünne Kruste, das Ablösen vom Rost fällt dann um einiges leichter. Als Faustregel gilt: Je dünner die Filets, desto größer sollte die Hitze sein. • Einmal den Fisch zu wenden sollte reichen. Denn jedes Mal, wenn man den Fisch auf dem Grill wendet, läuft er Gefahr, am heißen Rost hängen zu bleiben. • Der Fisch sollte auf der ersten Seite länger grillen als auf der zweiten. So bekommt die spätere Oberseite auf dem Teller eine appetitliche Kruste. Grillt man mit geschlossenem Deckel (und das sollte man), gart die obere Seite schon mit. Deshalb braucht sie nach dem Wenden weniger lang.

Grillmethode: indirekte mittlere Hitze (175–230 °C) Grillzeit: 50–60 Min.

Für die Sauce 1 EL Butter 2 TL fein gehackte Schalotten 1 zerdrückte Knoblauchzehe 120 ml Ketchup 4 EL starker Filterkaffee oder Espresso 1 EL Aceto balsamico 1 EL brauner Zucker 2 TL Ancho-Chilipulver

Für die Marinade 250 ml trockener Weißwein 5 EL Olivenöl 3 EL grobkörniger Senf 3 EL Weißweinessig 2 EL Kräuter der Provence 3 Knoblauchzehen, fein zerdrückt 2 TL grobes Meersalz ½ TL zerstoßene rote Chiliflocken

4 Rindersteaks aus dem hohen Roastbeef, je 300 – 350 g schwer und 2,5 cm dick, überschüssiges Fett entfernt 2 EL Olivenöl ¾ TL grobes Meersalz ¾ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

ILLUSTRATIONEN: JULIA WAGNER

1 Von der Sahne, die sich bei der gekühlten Kokosmilch oben abgesetzt hat, 4 EL abschöpfen und in einem kleinen Topf auf mittlerer Stufe aufkochen. 2 EL Currypaste hinzufügen und unter ständigem Rühren 3 – 5 Min. kochen, bis sich der Curryduft voll entfaltet. Die restliche Kokosmilch hinzufügen und alles gut verrühren. Fischsauce, Sojasauce und Zucker hinzufügen, erneut aufkochen und bei niedriger Hitze 5 – 10 Min. köcheln lassen, bis die Sauce leicht eindickt. Vom Herd nehmen.

» Parkplätze gibt es am Außenmühlendamm,

5 REGELN FÜRS GRILLEN IM PARK • Auf Schilder achten: Grillen Sie in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen bitte nur an den vorgesehenen Zonen und Plätzen. • Den Grill nicht in der Nähe von spielenden Kindern und Sporttreibenden aufbauen. Nicht unter Ästen grillen, sondern Abstand zu Bäumen und Sträuchern halten! • Funkenflug wegen der Feuergefahr und Rauchschwaden wegen der Geruchsbelästigung bitte vermeiden.

• Fett macht Burger saftig. Deshalb am besten Hackfleisch aus der Schulter nehmen oder aber den Metzger bitten, ein Schulterstück extra durch den Wolf zu drehen. • Gut würzen! Außer Salz und Pfeffer eignen sich auch Worcestersauce, Chilisauce oder geriebene Zwiebeln. • Der ideale Hamburger ist 2 cm dick. Ist er dünner, wird er trocken, ist er zu dick, verbrutzelt er außen, bevor er innen „medium“ ist. • Immer schön flach halten: Damit sich der Burger auf dem Grill nicht wölbt, mit Daumen oder Teelöffel eine etwa 2,5 cm breite Vertiefung in die Mitte des rohen Burgers drücken. • Man sollte den Burger nur einmal wenden – und zwar im richtigen Moment. Den erkennt man daran, wenn man den Grillwender unter den Burger schiebt und ihn vorsichtig anhebt. Löst er sich: wenden. Klebt er fest: den Versuch eine Minute später wiederholen.

4 Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Burger über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel 8 – 10 Min. grillen, bis sie halb durch (medium) sind. Einmal wenden. Die Burger auf eine Arbeitsfläche legen.

300 ml gekühlte Kokosmilch 3 ½ EL thailändische rote Currypaste (Asia-Laden) 1 EL Fischsauce (Asia-Laden) 1 EL Sojasauce 1 ½ TL Vollrohrzucker 1 Lachsfilet ohne Haut, etwa 1 kg 2 EL Pflanzenöl 2 EL fein gehackte Frühlingszwiebel

Der „Homo bratiens“

Der Lifestyle-Griller

Der Einsteiger-Brutzler

Der ewige Pfadfinder

Dieser Typ spielt gern mit dem Feuer. Früher vor der Höhle, heute vorm Häusle. Er folgt dem Ur-Instinkt des Jägers und Sammlers, wenn er die im Supermarkt höchstpersönlich eingekaufte Beute abends auf den Grill knallt. Sein Wahlspruch: Wer leidenschaftlich brennt, der entflammt auch andere. Und dieser Grill-Meister will seine Jünger, gern auch die weiblichen, bekehren und (für sich) begeistern. Ein Antrieb, der auch den Neandertalern nicht fremd war, die sich bereits vor 300 000 Jahren nach Feierabend über der offenen Feuerstelle gerne mal ein Stück Fleisch brutzelten. Denn laut Soziologen galt und gilt die einfach Regel: Wer das Feuer entfachte, war begehrt – und stand in der Hierarchie der Herde ganz oben. Der „Homo bratiens“ ist also alles andere als ein Würstchen. Folglich kommen die in seiner kulinarischen Welt auch bis heute nicht vor. Lieber haut er Steaks und Koteletts auf den Rost, dazu gibt es einen gekühlten Gerstensaft aus der Flasche („Früher hatten die doch auch keine Gläser.“). Selbstverständlich verabscheut der „Herr mit dem Haufen Kohle“ neumodische Errungenschaften wie den Elektrogrill. Man hat schließlich nicht zur „Gartenparty“ geladen, sondern zum „Grill-Fest“.

Sein Rezept: Das Auge isst mit. Dieser ästhetische Imperativ bezieht sich aber nicht nur auf die Speisen, sondern vor allem auf den Grill. Und, noch wichtiger: auf den Mann am Gerät. Damit er nicht schwitzend auf heißen Kohlen sitzt, hat dieser Gas(t)geber in einen Gasgrill investiert. Natürlich nicht in irgendeinen, sondern in den teuersten und neuesten. Der hat 20 000 Funktionen, kann quasi alles – und ist im Idealfall auch als Grill einsetzbar. „Wisst ihr, geschmacklich gibt es mittlerweile ohnehin keinen Unterschied mehr zum Holzkohlegrill“, will der Lifestyle-Griller sich und seinen Freunden einreden, während er ihnen mit einem „schönen Chardonnay“ zuprostet. Was der LifestyleGriller eigentlich sagen will, aber nicht ausspricht: „Bei einem Holzkohlegrill hätte ich Sorge, dass ich meine Thunfischsteaks in SushiQualität versehentlich flambiert auftischen würde.“ Serviert werden alle kreativen Köstlichkeiten (gern auch vegetarische!) übrigens stilsicher auf Porzellantellern, Dips und Saucen sind selbstverständlich (meist von der „Grill First Lady“) hausgemacht. Schließlich befindet sich im Bücherregal auch eine Abteilung mit hochwertiger Grill-Literatur. Alles Werke, deren Einbände perfekt aussehen. Das Auge wohnt mit.

„Nein, das Kochen übernehme heute mal ich!“, bietet dieser Typ seiner Frau an. Grillen sei schließlich Männersache – und er selbst dafür Feuer und Flamme. Damit ist er seinem Grill auf Balkonien schon mal einige Stunden voraus. Es will einfach nicht angehen, aber den Grill kriegt der Einsteiger-Brutzler nicht heiß. Immerhin bringt das schon mal die Partnerin, die den Kartoffelsalat bereits seit dem Morgen fertig hat, zur Weißglut. Kurze Zeit später vernebeln dann Rauchschwaden den Blick auf den praktischen Kugelgrill aus dem Baumarkt. Was der angehende Sterne-Griller mit der Äußerung „Mensch, Nebel hatten die Wetterfrösche für heute doch gar nicht vorhergesagt“ quittiert – und die Nachbarn mit lautstarkem Reizhusten. Doch so schnell lässt sich dieser Typ nicht aus der Ruhe bringen – die unendliche Wartezeit gehört schließlich zur Zeremonie, redet er sich glücklich. Derweil haben die Gäste bereits die Freuden der Rohkost für sich entdeckt, zarte Filets und pikante Steaks werden gemeinhin auch überschätzt. Und so kommt dann kurz vor Mitternacht, eingeleitet von der Bemerkung, dass die Würstchen ja zum Glück eingeschweißt seien, die Frage auf: „Was meint ihr, wollen wir nicht doch eine Pizza kommen lassen?“

Wann kann man(n) sich als Städter schon fühlen wie ein WesternHeld? So eins mit der wilden Natur und hoch zu Ross wie früher der „Marlboro-Mann“? Beim Grillen natürlich, denn dabei steigt schließlich auch Rauch auf. Aber damit hat es sich noch nicht: An einem gelungenen Grillabend muss der ewige Pfadfinder zumindest gefühlt ins Ferienlager – also raus an einen See oder zumindest ganz weit rein in den eigenen Garten. Am liebsten mit den drei besten Kumpels, die natürlich ebenfalls ewige Pfadfinder sind. Für den gemütlichen Ausflug wird ein handlicher kleiner Holzkohlegrill bevorzugt, damit die Last nicht zu schwer ist – das Six-Pack (also das Bier) und die abgezählten Eierbriketts wiegen schließlich schon genug! Gleichzeitig aber ist der ewige Pfadfinder ein Mann mit großen Ambitionen und plant, sich am Teich sein Grillgut selbst mit der Angel an Land zu ziehen. Ein Vorhaben, das meist zu einem Schlag ins Wasser wird. Gut, dass die Freundinnen ihren Jungs doch ein paar Käsekrainer und Nürnberger ins „Survival-Kit“ gepackt hatten. So wird es dann doch noch was mit dem echten Männerabend. Und Fisch ist ja sowieso nur etwas für Mädchen. Darauf noch ein Bier und ein Prosit auf die Grillsaison.

6 ganze Hähnchenschenkel, je ca. 300 g 1 Die Marinade-Zutaten in einer mittelgroßen Schüssel verquirlen. 2 Die Hähnchenschenkel an den fleischigen Stellen mit einem Messer mehrmals tief einschneiden. Das Fleisch in einen Beutel legen und die Marinade hineingießen. Die Luft aus dem Beutel streichen, ihn verschließen und wenden, bis die Marinade verteilt ist. In einer Schüssel 4–8 Std. kalt stellen. Gelegentlich wenden.

1 Für die Sauce die Butter in einem mittelgroßen Topf auf mittlerer Stufe zerlassen. Die Schalotten hinzufügen und unter häufigem Rühren etwa 3 Min. glasig dünsten. Die restlichen Zutaten hinzufügen und aufkochen, dann sofort auf niedrige Stufe stellen. Die Sauce unter häufigem Rühren etwa 10 Min. köcheln lassen, bis sie ein wenig eingekocht ist. In einer Schüssel abkühlen lassen. 2 Die Steaks auf beiden Seiten dünn mit Öl bestreichen und gleichmäßig mit Salz und Pfeffer würzen. Vor dem Grillen 20 – 30 Min. bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Den Grill für direkte starke Hitze vorbereiten. 3 Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Steaks über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel bis zum gewünschten Gargrad grillen (6 – 8 Min. für rosa/rot bzw. medium rare/halb durch). Einmal wenden. Die Steaks vom Grill nehmen und 3 – 5 Min. ruhen lassen. Warm mit der Sauce servieren.

3 Den Grill für indirekte mittlere Hitze vorbereiten.

5 TIPPS ZUM STEAK-GRILLEN: • Früh salzen! Am besten 20, 30 Minuten vorher. Das Salz entzieht dem Fleisch zwar Feuchtigkeit, aber in der entstehenden Flüssigkeit löst es sich auf. Kommt das Fleisch dann auf den Rost, verbinden sich der Zucker und die Proteine dieser Flüssigkeit mit dem Salz und anderen Gewürzen und bilden eine köstliche Kruste. • Die Steaks sollten vor dem Grillen Zimmertemperatur haben, dann werden sie innen schneller heiß und bleiben saftiger. • Die Hitze macht den Geschmack: Durch scharfes Anbraten entfalten sich die Aromen an der Oberfläche. Der Profi grillt

sein Steak über direkter Hitze, bis es ins dunkelste Dunkelbraun gehüllt ist. • Steaks, die viel dicker als 2,5 cm sind, brät man zuerst schön an, dann legt man sie in eine Zone des Grills, die nicht so heiß ist. Dort garen sie gefahrlos fertig, ohne dabei zu verkohlen. • Auf das richtige Timing kommt es an. Über starker Hitze verlieren die Steaks rasch Fett und Fleischsäfte. Das Wichtigste ist deshalb, das Steak rechtzeitig vom Grill zu nehmen. Dafür muss man wachsam sein – also lassen Sie ein Steak auf dem Grill niemals aus den Augen!

4 Schenkel aus dem Beutel nehmen, die Kräuter am Fleisch belassen. Die Marinade weggießen. Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Schenkel bei geschlossenem Deckel 50–60 Min. grillen, bis beim Einstechen klarer Fleischsaft austritt und die Kerntemperatur an der dicksten Stelle des Schenkels (ohne mit dem Thermometer den Knochen zu berühren) 75 ° C beträgt. Einmal wenden. Die Haut wird besonders knusprig, wenn die Schenkel die letzten 5 Min. über direkter mittlerer Hitze grillen und einmal gewendet werden. Vom Grill nehmen und Ober- und Unterschenkel trennen.

5 TIPPS ZUM HÄHNCHEN-GRILLEN: • Bei Hähnchenschenkeln überhängende Haut entfernen. Das Fett unter der Haut schmilzt beim Grillen und kann unerwünschte Flammen verursachen. • Das Fleisch um das Gelenk des Schenkels gart am langsamsten. Mit einem Einschnitt zwischen Unter- und Oberschenkel legt man das innere Fleisch frei und verkürzt dessen Garzeit. Ein paar Schnitte am äußeren Teil des Schlegels lassen die Marinade schneller und tiefer einziehen. • Zum Marinieren Hähnchenteile und Marinade in einen großen, verschließbaren Plastikbeutel geben. Die Luft aus dem Beutel streichen, diesen fest verschließen

und so oft wenden, bis die Stücke gleichmäßig mit der Marinade bedeckt sind. • Hähnchenflügel kann man auf Spieße stecken, dann bleiben sie schön flach. Je flacher sie sind, umso mehr Kontakt mit dem Grillrost haben sie – das verleiht ihnen eine knusprigere Haut und mehr Aroma. Die Spieße vorher ca. eine Stunde wässern. Übrigens: Gewässerte Spieße kann man auf Vorrat einfrieren, kurz vor dem Grillen dann die gewünschte Anzahl aus dem Gefrierfach nehmen. • Die Flügel vor dem Servieren mit einer Honig-Glasur (150 g Honig und 1 EL mittelscharfe Chili-Sauce) bestreichen.

Das perfekte Grill-Buch Die Rezepte, Tipps und Fotos auf dieser Seite stammen aus „Weber’s Grillbibel“. Darin beantwortet der amerikanische Barbecue-Papst Jamie Purviance jede erdenkliche Frage (Was ist ein Glutring? Antwort: eine kreisartige Anordnung der Kohle) und gibt Hunderte Tipps – von gegrillten Erdbeeren über eine Fleischkunde bis hin zum Funkthermometer. Wahrscheinlich das männlichste Buch, das jemals geschrieben wurde. » Weber’s Grillbibel von Jamie Purviance, Gräfe und Unzer 2010, 320 Seiten, ca. 160 Rezept- und 1100 Schritt-für-Schritt-Fotos, 24,95 Euro.

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IV › THEMA DER WOCHE

Sonnabend/Sonntag, 3./4. Juli 2010

Hamburg grillt ambesten! REDAKTION: VERA ALTROCK, SOPHIE LAUFER, VANESSA SEIFERT

Yachthafen Wedel

Grillvergnügen in herrlichster Waldidylle: Im Niendorfer Gehege finden Familien einen schnuckeligen Platz mit drei festen Feuerstellen. Laut Förster Sven Wurster sollte man jedoch Grillschalen mitbringen – „wegen der Hygiene“ – und Kohle, denn die ist Pflicht. Die rustikalen Sitzmöbel aus Holz bieten auch größeren Gruppen Platz, und eine Hecke schützt rundum vor Wind und Funkenflug – gestört wird man hier höchstens durch die eine oder andere Mücke. Auch ein Regenschauer kann einem nichts anhaben, denn gleich nebenan gibt es einen Spielplatz mit Unterstand, zudem stehen direkt am Platz Mülleimer bereit und das Café bietet öffentliche Toiletten. Wer es ruhig mag, sollte den frei zugänglichen Grillplatz in der Woche besuchen, denn am Wochenende ist das Niendorfer Gehege nicht wirklich ein Geheimtipp, sondern vielmehr ein äußerst beliebter Treffpunkt.

Über 200 Hektar erstreckt sich Hamburgs größter öffentlicher Park in Bahrenfeld mit seinen steilen Hügeln, tiefen Schluchten und streng terrassierten Rasenflächen wie dem Tutenberg, von dem man eine herrliche Aussicht hat. Neben Attraktionen wie dem Dahliengarten und der Minigolfanlage darf man in dieser romantischen Kulisse auch sein SonntagsBarbecue veranstalten: Auf der Festwiese gibt es mehrere Grillstellen und reichlich Platz, sodass man nicht Decke an Decke liegen muss – was beim bunt gemischten Publikum aber auch nicht weiter stören würde. Fürs Kicken oder Frisbeewerfen gibt es genügend Auslauf, Grills und Kohle müssen mitgebracht – und nachher auch wieder eingepackt werden. Da es sich um eine Grünfläche handelt, sollte der Boden unbedingt geschont werden.

Wer maritimes Flair liebt, findet im Park am Yachthafen in Wedel einen wunderbaren Platz, um die mitgebrachten Lachsfilets zuzubereiten. Hier gibt es auf und neben den Stegen immer etwas zu schauen: spannende Manöver der einund auslaufenden Yachten, arbeitende Bootsbesitzer und natürlich jede Menge Besucher, die von der eigenen Yacht träumen. Der offizielle Grillplatz liegt im Westhafen dieser großen Anlage hinter den Hallen. Der direkte Blick auf das Wasser ist allerdings dank der schützenden Büsche nur selten zu finden. Hier gibt es zwei gemauerte Grills und für sportliche Aktivitäten der Großen und Kleinen einen Fußballplatz sowie den neuen großen Spielplatz. Lust auf einen Cocktail? Dann nichts wie in den Beach-Club El Beach ganz in der Nähe.

» Altonaer Volkspark, Anfahrt per S-Bahn bis

» Das Parken ist nur außerhalb des Geländes

Altona und von dort mit den Metrobussen 2 oder 3 bis August-Kirch-Straße. Autos können lediglich auf den Parkstreifen rund um den Volkspark abgestellt werden, zum Beispiel an der Luruper Hauptstraße.

gestattet, innerhalb der Schranken sind die Parkplätze gebührenpflichtig und für die Liegeplatzinhaber reserviert. Mit der S1 lässt sich Wedel jedoch gut erreichen.

» Zwischen Waldcafé Corell und Ponyreiten, großer Parkplatz vorhanden, bis 22 Uhr, Anfahrt mit U2 bis Niendorf Markt oder Buslinie 181 bis Eidelstedter Platz.

Rissener Kiesgrube Wer den etwas längeren Weg nach Rissen in Kauf nimmt, wird mit einem sehr gepflegten Picknickpark belohnt: Mehrere gemauerte Grillplätze (zum Teil überdacht), Holzbänke und Tische laden zu lauschigen Abenden und fröhlichen Nachmittagen ein. Drum herum ist eine Wiese mit großen Bäumen, auf der man seine Decke aufschlagen kann, um mit Blick in den Himmel das Gegrillte zu verzehren. Kinder können sich derweil auf dem großen Spielplatz oder im benachbarten Freizeit- & Skate-Park austoben. Grillkohle muss mitgebracht und natürlich auch wieder entsorgt werden. Dafür stehen Müllbehälter bereit.

» Rissener Kiesgrube, Anfahrt mit S1 oder S11 bis Blankenese, weiter mit dem Bus 189 bis Sülldorfer Brooksweg. Zu Fuß weiter bis in den Waldpark in Richtung Sülldorfer Landstraße. Autofahrer können über einen Waldweg zum Parkplatz gelangen, der an den Grillplatz grenzt.

Kinderspielplatz Gleisdreieck

Haynspark Eine der fünf offiziellen – und sehr gut ausgeschilderten – Grillzonen im Bezirk Nord ist die Meenkwiese im wunderschönen Haynspark in Eppendorf. Auf rund 7000 Quadratmetern Rasenfläche kann man hier nach Herzenslust grillen und chillen, und da die Meenkwiese etwas erhöht liegt, bietet sie einen tollen Blick über die Alster. Vor allem abends ist hier ein beliebter Treffpunkt der Eppendorfer Jugend, die sich zum Ballspielen und Feiern verabredet. Nur einen Brückenschlag entfernt liegt das Bootshaus Barmeier, wo man Hamburgs einzige Gondel mieten kann. Grills und Zubehör müssen mitgebracht werden, Einweggrills sind verboten. Fürs Aufräumen stehen Mülleimer und rote Container für die verglühte Grillkohle bereit.

» Das Parken ist in Eppendorf bekanntermaßen eine reine Glückssache. Daher lieber mit der U1 bis Lattenkamp oder mit der Buslinie 109 bis Lattenkampstieg fahren.

Ruhe und Natur in der Idylle der Vierund Marschlande: Während die Kleinen auf dem Spielplatz toben, heizen die Großen schon mal dem mitgebrachten Grill ein. Reetgedeckte Häuschen, die Elbe ist einen Steinwurf entfernt – man fühlt sich wie in einem kleinen Feriendorf. Der 4000 Quadratmeter große Grillplatz mit vier Banktischkombinationen ist von altem Baumbestand umgeben und liegt direkt am Elbe-Radwanderweg, was einen auf die gute Idee bringen könnte, diesen Platz mit dem Fahrrad anzusteuern und zwischendurch eine Grillpause einzulegen. Zurück geht’s dann über den Kirchenwerder Marschbahndamm nach Bergedorf und von dort mit der S-Bahn weiter nach Hause. Müll und Kohle bitte entsorgen!

» Ab Bahnhof Bergedorf mit der Buslinie 225 bis Ost-Kraueler Bogen oder radeln. Wer mit dem Auto anreist, muss in der Umgebung nach einer Abstellmöglichkeit suchen, einen ausgewiesenen Parkplatz gibt es nicht.

Für 6 Personen Zubereitungszeit: 25 Min.

Für 4–6 Personen Zubereitungszeit: 25 Min.

Grillmethode: direkte starke Hitze (230–290 °C) und direkte mittlere Hitze (175–230 °C) Grillzeit: 11–13 Min.

Grillmethode: direkte starke Hitze (230–290 °C) Grillzeit: 3–6 Min. Zubehör: 12 Holzspieße, mind. 30 Min. gewässert

1 Das Öl in einer großen Bratpfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Die Zwiebeln hinzufügen und mit Zucker bestreuen. Bei geschlossenem Deckel 15 – 20 Min. braten, bis die Zwiebeln goldbraun und weich sind. Gelegentlich umrühren. Nach Geschmack salzen, dann vom Herd nehmen. 2 Die Brotscheiben mit Butter bestreichen und beiseitestellen. FOTOS: GU VERLAG/TIM TURNER

Altonaer Volkspark

Lachs mit Curry-Kokos-Sauce

3 EL Pflanzenöl 2 große Zwiebeln, halbiert und in feine Streifen geschnitten ½ TL Zucker grobes Meersalz 60 g weiche Butter 12 Scheiben Roggenbrot, je etwa 1 cm dick 900 g Hackfleisch vom Rind (Fettanteil 20 %) 2 EL Worcestersauce ½ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 120 g geriebener Havarti oder Emmentaler Dijon-Senf oder ein anderer scharfer Senf (nach Belieben)

Alle Zutaten für das perfekte Barbecue: die 10 schönsten GRILLPLÄTZE der Stadt, vier Rezepte-Klassiker vom Burger bis zum Steak – und ein kleines Grillmaster-Psychogramm.

Niendorfer Gehege

American Burger auf Roggenbrot

3 Den Grill für direkte starke Hitze vorbereiten. In einer großen Schüssel das Hackfleisch mit der Worcestersauce, 1 TL Salz und dem Pfeffer gut vermischen. Aus der Masse sechs möglichst gleich große, 2 cm dicke Burger formen. Mit dem Daumen oder einem Teelöffel eine etwa 2,5 cm breite Vertiefung in die Mitte jedes Burgers drücken.

5 TIPPS ZUM BURGER-GRILLEN:

Stadtpark

Öjendorfer Park

Stadtpark Harburg

Grillen mit Aussicht: Wollen Sie lieber auf Stadtparksee und Planetarium schauen oder auf den Spielplatz und die planschenden Kinder? Der wunderschöne Stadtpark kann nämlich mit gleich zwei offiziellen Grillplätzen aufwarten: der Festwiese und der Wiese neben dem Planschbecken. Ruhig ist es hier an sonnigen Tagen allerdings selten. Man muss immer damit rechnen, dass der Grill von einer Frisbeescheibe oder einem Ball getroffen wird. Gut für den Grillmaster: Ein Kinderspielplatz sorgt dafür, dass die Kleinen nicht zu nah am Feuer toben.

Für die Freunde der gepflegten OpenAir-Küche stellt der Öjendorfer Park im Osten der Stadt ein echtes Dorado dar: Der Park ist der drittgrößte Hamburgs, und der Öjendorfer See ist sogar zweimal so groß wie die Binnenalster. Hier gibt es gleich mehrere Grillstellen mit fest montierten Vorrichtungen und auch eine Stelle für Lagerfeuer. Es ist dennoch empfehlenswert – besonders bei gutem Wetter – den eigenen Bratrost mitzubringen, denn die Grillstellen sind im Wurstumdrehen besetzt. Familien können hier ohne Probleme einen ganzen Sommertag verbringen: Kinder werden nur mit Würstchen vom Abenteuerspielplatz, dem Minigolfplatz, der Pony-Reitbahn und dem nagelneuen Spielplatz mit Rutsche und Klettergerüst fortzulocken sein.

Auch südlich der Elbe gibt es einen wunderschönen Stadtpark, der zum Grillen einlädt – den Harburger Stadtpark. Die Lage am historischen Außenmühlenteich und das hügelige Gelände verleihen diesem Park mit seinen Wasserflächen, den Wiesen und schön bepflanzten Ecken einen verwunschenen Charakter. Fest installierte Feuerplätze gibt es hier zwar nicht, allerdings wurde der Boden für das Aufstellen von Grills hergerichtet. Auch für Zeitvertreib ist gesorgt: Ganz in der Nähe sind das Freizeitbad Midsommerland, ein Bootsverleih und sogar zwei Wasserspielplätze. Und sollten die Grillwürstchen misslungen sein, gibt es den Kiosk des Bootshauses „Zur Außenmühle“ oder das Restaurant „Leuchtturm“.

» Gerade an sonnigen Tagen kann die Parkplatzsuche in den umliegenden Straßen lange dauern. Mit dem HVV geht es mit der U3 bis Borgweg oder mit der Buslinie 6 bis Borgweg.

Alster Wer gern in rummeliger Atmosphäre und rauchgetränkter Luft grillt, der ist auf der großen Wiese am Schwanenwik genau richtig. Denn hier glüht bei gutem Wetter alle paar Meter ein Grill, umringt von fröhlichen Menschen – aber schließlich ist der Blick über die Außenalster und die unzähligen Segelboote auch einmalig. Für Grillkohle steht ein kleiner Container bereit, Mülleimer für die Abfälle – abends sind sie allerdings oft restlos überfüllt. Beinharte Würstchenwender schwören auf diesen etwas anderen Grillplatz.

» Parkplätze sind an der Alster rar, also lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Buslinie 6 bis Graumannsweg) oder dem Fahrrad anreisen.

» Parkmöglichkeiten gibt es am Driftredder, Barsbüttler Weg und am Reinskamp. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es beispielsweise mit der U2 bis Berliner Tor und weiter mit der Buslinie 161 bis Öjendorfer Steinkamp.

5 Die Grilltemperatur auf mittlere Hitze absinken lassen. Die Brotscheiben 1 Min. über direkter mittlerer Hitze nur auf einer Seite grillen. Das Brot mit der getoasteten Seite nach oben auf eine Arbeitsfläche legen. 6 Die karamelisierten Zwiebeln gleichmäßig auf 6 Brotscheiben verteilen und mit je 1 Burger belegen. Den Käse über die Burger streuen und mit einer weiteren Scheibe Brot, getoastete Seite nach unten, bedecken. Die belegten Brote mit einem breiten Grillwender vorsichtig über die direkte mittlere Hitze auf den Rost legen und etwa 1 Min. grillen, bis das Brot unten geröstet ist. Behutsam wenden und von der anderen Seite rösten. Warm servieren, nach Belieben mit Senf.

am Gotthelfweg und am Marmstorfer Weg. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geht es zum Stadtpark Harburg unter anderem mit der S3/ S31 bis Harburg Rathaus. Oder mit den Buslinien 145 und 245 ab Harburg bis Marmstorfer Weg.

2 Den Grill für direkte starke Hitze vorbereiten. 3 Noch vorhandene Gräten mit einer Pinzette aus dem Lachsfilet entfernen. Das Filet in 2 cm dicke Streifen schneiden und diese einzeln auf Holzspieße aufziehen. 4 In einer kleinen Schüssel die restlichen 1 ½ EL Currypaste mit dem Öl verrühren und den Lachs mit der Mischung bestreichen. Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Fischspieße über direkter starker Hitze bei geschlossenem Grilldeckel 2 – 4 Min. garen, bis sie sich mit einer Zange leicht vom Rost lösen lassen. Die Spieße wenden und bis zum gewünschten Gargrad weitergrillen. Nach 1 – 2 Min. ist der Lachs medium rare, also halb durch. Die Curry-KokosSauce erneut erwärmen und in eine Servierschüssel füllen oder bereits auf den einzelnen Tellern verteilen. Die Lachsspieße darauf anrichten und mit den Frühlingszwiebeln bestreuen. Warm servieren.

• Zum Erdboden oder Rasen circa 50 cm Abstand halten, das reduziert die Brandgefahr und schont die Grünflächen. Nach Möglichkeit keine Einweggrills verwenden: Sie versengen den Untergrund und produzieren unnötig viel Müll. • Die Glut nicht zurücklassen, sondern bitte vorsichtig löschen und im roten Behälter entsorgen. Sie finden keinen in der Nähe? Dann haben Sie wild gegrillt!

Strip-Steak mit Espresso-Sauce

Hähnchenschenkel provenzalisch

Für 4 Personen Zubereitungszeit: 20 Min.

Für 6 Personen Zubereitungszeit: 15 Min. Marinierzeit: 4–8 Std.

Grillmethode: direkte starke Hitze (230–290 °C) Grillzeit: 6–8 Min.

5 TIPPS ZUM FISCH-GRILLEN: • Übung macht den Meister. Fischfilets sind nicht ganz leicht zu grillen, weil sie häufig am heißen Rost festkleben. Die Erfolgsaussichten steigen, wenn man fettreichere, festfleischige Sorten nimmt wie Lachs, Schwertfisch oder Thunfisch. • Das Timing beachten: Marinaden wirken auf Fisch viel schneller und intensiver. Um ein zu starkes Aufweichen der Filets zu vermeiden, die Marinierzeit auf wenige Stunden beschränken. Wichtig ist auch, dass der Fisch nicht zu lange gart. • Keine Angst vor großer Hitze! Sie erzeugt auf der Oberfläche des Fisches eine dünne Kruste, das Ablösen vom Rost fällt dann um einiges leichter. Als Faustregel gilt: Je dünner die Filets, desto größer sollte die Hitze sein. • Einmal den Fisch zu wenden sollte reichen. Denn jedes Mal, wenn man den Fisch auf dem Grill wendet, läuft er Gefahr, am heißen Rost hängen zu bleiben. • Der Fisch sollte auf der ersten Seite länger grillen als auf der zweiten. So bekommt die spätere Oberseite auf dem Teller eine appetitliche Kruste. Grillt man mit geschlossenem Deckel (und das sollte man), gart die obere Seite schon mit. Deshalb braucht sie nach dem Wenden weniger lang.

Grillmethode: indirekte mittlere Hitze (175–230 °C) Grillzeit: 50–60 Min.

Für die Sauce 1 EL Butter 2 TL fein gehackte Schalotten 1 zerdrückte Knoblauchzehe 120 ml Ketchup 4 EL starker Filterkaffee oder Espresso 1 EL Aceto balsamico 1 EL brauner Zucker 2 TL Ancho-Chilipulver

Für die Marinade 250 ml trockener Weißwein 5 EL Olivenöl 3 EL grobkörniger Senf 3 EL Weißweinessig 2 EL Kräuter der Provence 3 Knoblauchzehen, fein zerdrückt 2 TL grobes Meersalz ½ TL zerstoßene rote Chiliflocken

4 Rindersteaks aus dem hohen Roastbeef, je 300 – 350 g schwer und 2,5 cm dick, überschüssiges Fett entfernt 2 EL Olivenöl ¾ TL grobes Meersalz ¾ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

ILLUSTRATIONEN: JULIA WAGNER

1 Von der Sahne, die sich bei der gekühlten Kokosmilch oben abgesetzt hat, 4 EL abschöpfen und in einem kleinen Topf auf mittlerer Stufe aufkochen. 2 EL Currypaste hinzufügen und unter ständigem Rühren 3 – 5 Min. kochen, bis sich der Curryduft voll entfaltet. Die restliche Kokosmilch hinzufügen und alles gut verrühren. Fischsauce, Sojasauce und Zucker hinzufügen, erneut aufkochen und bei niedriger Hitze 5 – 10 Min. köcheln lassen, bis die Sauce leicht eindickt. Vom Herd nehmen.

» Parkplätze gibt es am Außenmühlendamm,

5 REGELN FÜRS GRILLEN IM PARK • Auf Schilder achten: Grillen Sie in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen bitte nur an den vorgesehenen Zonen und Plätzen. • Den Grill nicht in der Nähe von spielenden Kindern und Sporttreibenden aufbauen. Nicht unter Ästen grillen, sondern Abstand zu Bäumen und Sträuchern halten! • Funkenflug wegen der Feuergefahr und Rauchschwaden wegen der Geruchsbelästigung bitte vermeiden.

• Fett macht Burger saftig. Deshalb am besten Hackfleisch aus der Schulter nehmen oder aber den Metzger bitten, ein Schulterstück extra durch den Wolf zu drehen. • Gut würzen! Außer Salz und Pfeffer eignen sich auch Worcestersauce, Chilisauce oder geriebene Zwiebeln. • Der ideale Hamburger ist 2 cm dick. Ist er dünner, wird er trocken, ist er zu dick, verbrutzelt er außen, bevor er innen „medium“ ist. • Immer schön flach halten: Damit sich der Burger auf dem Grill nicht wölbt, mit Daumen oder Teelöffel eine etwa 2,5 cm breite Vertiefung in die Mitte des rohen Burgers drücken. • Man sollte den Burger nur einmal wenden – und zwar im richtigen Moment. Den erkennt man daran, wenn man den Grillwender unter den Burger schiebt und ihn vorsichtig anhebt. Löst er sich: wenden. Klebt er fest: den Versuch eine Minute später wiederholen.

4 Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Burger über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel 8 – 10 Min. grillen, bis sie halb durch (medium) sind. Einmal wenden. Die Burger auf eine Arbeitsfläche legen.

300 ml gekühlte Kokosmilch 3 ½ EL thailändische rote Currypaste (Asia-Laden) 1 EL Fischsauce (Asia-Laden) 1 EL Sojasauce 1 ½ TL Vollrohrzucker 1 Lachsfilet ohne Haut, etwa 1 kg 2 EL Pflanzenöl 2 EL fein gehackte Frühlingszwiebel

Der „Homo bratiens“

Der Lifestyle-Griller

Der Einsteiger-Brutzler

Der ewige Pfadfinder

Dieser Typ spielt gern mit dem Feuer. Früher vor der Höhle, heute vorm Häusle. Er folgt dem Ur-Instinkt des Jägers und Sammlers, wenn er die im Supermarkt höchstpersönlich eingekaufte Beute abends auf den Grill knallt. Sein Wahlspruch: Wer leidenschaftlich brennt, der entflammt auch andere. Und dieser Grill-Meister will seine Jünger, gern auch die weiblichen, bekehren und (für sich) begeistern. Ein Antrieb, der auch den Neandertalern nicht fremd war, die sich bereits vor 300 000 Jahren nach Feierabend über der offenen Feuerstelle gerne mal ein Stück Fleisch brutzelten. Denn laut Soziologen galt und gilt die einfach Regel: Wer das Feuer entfachte, war begehrt – und stand in der Hierarchie der Herde ganz oben. Der „Homo bratiens“ ist also alles andere als ein Würstchen. Folglich kommen die in seiner kulinarischen Welt auch bis heute nicht vor. Lieber haut er Steaks und Koteletts auf den Rost, dazu gibt es einen gekühlten Gerstensaft aus der Flasche („Früher hatten die doch auch keine Gläser.“). Selbstverständlich verabscheut der „Herr mit dem Haufen Kohle“ neumodische Errungenschaften wie den Elektrogrill. Man hat schließlich nicht zur „Gartenparty“ geladen, sondern zum „Grill-Fest“.

Sein Rezept: Das Auge isst mit. Dieser ästhetische Imperativ bezieht sich aber nicht nur auf die Speisen, sondern vor allem auf den Grill. Und, noch wichtiger: auf den Mann am Gerät. Damit er nicht schwitzend auf heißen Kohlen sitzt, hat dieser Gas(t)geber in einen Gasgrill investiert. Natürlich nicht in irgendeinen, sondern in den teuersten und neuesten. Der hat 20 000 Funktionen, kann quasi alles – und ist im Idealfall auch als Grill einsetzbar. „Wisst ihr, geschmacklich gibt es mittlerweile ohnehin keinen Unterschied mehr zum Holzkohlegrill“, will der Lifestyle-Griller sich und seinen Freunden einreden, während er ihnen mit einem „schönen Chardonnay“ zuprostet. Was der LifestyleGriller eigentlich sagen will, aber nicht ausspricht: „Bei einem Holzkohlegrill hätte ich Sorge, dass ich meine Thunfischsteaks in SushiQualität versehentlich flambiert auftischen würde.“ Serviert werden alle kreativen Köstlichkeiten (gern auch vegetarische!) übrigens stilsicher auf Porzellantellern, Dips und Saucen sind selbstverständlich (meist von der „Grill First Lady“) hausgemacht. Schließlich befindet sich im Bücherregal auch eine Abteilung mit hochwertiger Grill-Literatur. Alles Werke, deren Einbände perfekt aussehen. Das Auge wohnt mit.

„Nein, das Kochen übernehme heute mal ich!“, bietet dieser Typ seiner Frau an. Grillen sei schließlich Männersache – und er selbst dafür Feuer und Flamme. Damit ist er seinem Grill auf Balkonien schon mal einige Stunden voraus. Es will einfach nicht angehen, aber den Grill kriegt der Einsteiger-Brutzler nicht heiß. Immerhin bringt das schon mal die Partnerin, die den Kartoffelsalat bereits seit dem Morgen fertig hat, zur Weißglut. Kurze Zeit später vernebeln dann Rauchschwaden den Blick auf den praktischen Kugelgrill aus dem Baumarkt. Was der angehende Sterne-Griller mit der Äußerung „Mensch, Nebel hatten die Wetterfrösche für heute doch gar nicht vorhergesagt“ quittiert – und die Nachbarn mit lautstarkem Reizhusten. Doch so schnell lässt sich dieser Typ nicht aus der Ruhe bringen – die unendliche Wartezeit gehört schließlich zur Zeremonie, redet er sich glücklich. Derweil haben die Gäste bereits die Freuden der Rohkost für sich entdeckt, zarte Filets und pikante Steaks werden gemeinhin auch überschätzt. Und so kommt dann kurz vor Mitternacht, eingeleitet von der Bemerkung, dass die Würstchen ja zum Glück eingeschweißt seien, die Frage auf: „Was meint ihr, wollen wir nicht doch eine Pizza kommen lassen?“

Wann kann man(n) sich als Städter schon fühlen wie ein WesternHeld? So eins mit der wilden Natur und hoch zu Ross wie früher der „Marlboro-Mann“? Beim Grillen natürlich, denn dabei steigt schließlich auch Rauch auf. Aber damit hat es sich noch nicht: An einem gelungenen Grillabend muss der ewige Pfadfinder zumindest gefühlt ins Ferienlager – also raus an einen See oder zumindest ganz weit rein in den eigenen Garten. Am liebsten mit den drei besten Kumpels, die natürlich ebenfalls ewige Pfadfinder sind. Für den gemütlichen Ausflug wird ein handlicher kleiner Holzkohlegrill bevorzugt, damit die Last nicht zu schwer ist – das Six-Pack (also das Bier) und die abgezählten Eierbriketts wiegen schließlich schon genug! Gleichzeitig aber ist der ewige Pfadfinder ein Mann mit großen Ambitionen und plant, sich am Teich sein Grillgut selbst mit der Angel an Land zu ziehen. Ein Vorhaben, das meist zu einem Schlag ins Wasser wird. Gut, dass die Freundinnen ihren Jungs doch ein paar Käsekrainer und Nürnberger ins „Survival-Kit“ gepackt hatten. So wird es dann doch noch was mit dem echten Männerabend. Und Fisch ist ja sowieso nur etwas für Mädchen. Darauf noch ein Bier und ein Prosit auf die Grillsaison.

6 ganze Hähnchenschenkel, je ca. 300 g 1 Die Marinade-Zutaten in einer mittelgroßen Schüssel verquirlen. 2 Die Hähnchenschenkel an den fleischigen Stellen mit einem Messer mehrmals tief einschneiden. Das Fleisch in einen Beutel legen und die Marinade hineingießen. Die Luft aus dem Beutel streichen, ihn verschließen und wenden, bis die Marinade verteilt ist. In einer Schüssel 4–8 Std. kalt stellen. Gelegentlich wenden.

1 Für die Sauce die Butter in einem mittelgroßen Topf auf mittlerer Stufe zerlassen. Die Schalotten hinzufügen und unter häufigem Rühren etwa 3 Min. glasig dünsten. Die restlichen Zutaten hinzufügen und aufkochen, dann sofort auf niedrige Stufe stellen. Die Sauce unter häufigem Rühren etwa 10 Min. köcheln lassen, bis sie ein wenig eingekocht ist. In einer Schüssel abkühlen lassen. 2 Die Steaks auf beiden Seiten dünn mit Öl bestreichen und gleichmäßig mit Salz und Pfeffer würzen. Vor dem Grillen 20 – 30 Min. bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Den Grill für direkte starke Hitze vorbereiten. 3 Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Steaks über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel bis zum gewünschten Gargrad grillen (6 – 8 Min. für rosa/rot bzw. medium rare/halb durch). Einmal wenden. Die Steaks vom Grill nehmen und 3 – 5 Min. ruhen lassen. Warm mit der Sauce servieren.

3 Den Grill für indirekte mittlere Hitze vorbereiten.

5 TIPPS ZUM STEAK-GRILLEN: • Früh salzen! Am besten 20, 30 Minuten vorher. Das Salz entzieht dem Fleisch zwar Feuchtigkeit, aber in der entstehenden Flüssigkeit löst es sich auf. Kommt das Fleisch dann auf den Rost, verbinden sich der Zucker und die Proteine dieser Flüssigkeit mit dem Salz und anderen Gewürzen und bilden eine köstliche Kruste. • Die Steaks sollten vor dem Grillen Zimmertemperatur haben, dann werden sie innen schneller heiß und bleiben saftiger. • Die Hitze macht den Geschmack: Durch scharfes Anbraten entfalten sich die Aromen an der Oberfläche. Der Profi grillt

sein Steak über direkter Hitze, bis es ins dunkelste Dunkelbraun gehüllt ist. • Steaks, die viel dicker als 2,5 cm sind, brät man zuerst schön an, dann legt man sie in eine Zone des Grills, die nicht so heiß ist. Dort garen sie gefahrlos fertig, ohne dabei zu verkohlen. • Auf das richtige Timing kommt es an. Über starker Hitze verlieren die Steaks rasch Fett und Fleischsäfte. Das Wichtigste ist deshalb, das Steak rechtzeitig vom Grill zu nehmen. Dafür muss man wachsam sein – also lassen Sie ein Steak auf dem Grill niemals aus den Augen!

4 Schenkel aus dem Beutel nehmen, die Kräuter am Fleisch belassen. Die Marinade weggießen. Den Grillrost mit der Bürste reinigen. Die Schenkel bei geschlossenem Deckel 50–60 Min. grillen, bis beim Einstechen klarer Fleischsaft austritt und die Kerntemperatur an der dicksten Stelle des Schenkels (ohne mit dem Thermometer den Knochen zu berühren) 75 ° C beträgt. Einmal wenden. Die Haut wird besonders knusprig, wenn die Schenkel die letzten 5 Min. über direkter mittlerer Hitze grillen und einmal gewendet werden. Vom Grill nehmen und Ober- und Unterschenkel trennen.

5 TIPPS ZUM HÄHNCHEN-GRILLEN: • Bei Hähnchenschenkeln überhängende Haut entfernen. Das Fett unter der Haut schmilzt beim Grillen und kann unerwünschte Flammen verursachen. • Das Fleisch um das Gelenk des Schenkels gart am langsamsten. Mit einem Einschnitt zwischen Unter- und Oberschenkel legt man das innere Fleisch frei und verkürzt dessen Garzeit. Ein paar Schnitte am äußeren Teil des Schlegels lassen die Marinade schneller und tiefer einziehen. • Zum Marinieren Hähnchenteile und Marinade in einen großen, verschließbaren Plastikbeutel geben. Die Luft aus dem Beutel streichen, diesen fest verschließen

und so oft wenden, bis die Stücke gleichmäßig mit der Marinade bedeckt sind. • Hähnchenflügel kann man auf Spieße stecken, dann bleiben sie schön flach. Je flacher sie sind, umso mehr Kontakt mit dem Grillrost haben sie – das verleiht ihnen eine knusprigere Haut und mehr Aroma. Die Spieße vorher ca. eine Stunde wässern. Übrigens: Gewässerte Spieße kann man auf Vorrat einfrieren, kurz vor dem Grillen dann die gewünschte Anzahl aus dem Gefrierfach nehmen. • Die Flügel vor dem Servieren mit einer Honig-Glasur (150 g Honig und 1 EL mittelscharfe Chili-Sauce) bestreichen.

Das perfekte Grill-Buch Die Rezepte, Tipps und Fotos auf dieser Seite stammen aus „Weber’s Grillbibel“. Darin beantwortet der amerikanische Barbecue-Papst Jamie Purviance jede erdenkliche Frage (Was ist ein Glutring? Antwort: eine kreisartige Anordnung der Kohle) und gibt Hunderte Tipps – von gegrillten Erdbeeren über eine Fleischkunde bis hin zum Funkthermometer. Wahrscheinlich das männlichste Buch, das jemals geschrieben wurde. » Weber’s Grillbibel von Jamie Purviance, Gräfe und Unzer 2010, 320 Seiten, ca. 160 Rezept- und 1100 Schritt-für-Schritt-Fotos, 24,95 Euro.

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VI › BROT & SPIELE

Sonnabend/Sonntag, 3./4. Juli 2010

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Augenschmaus: Das „Au Quai“ lockt mit Logenplätzen, feinem Interieur – und Bouillabaisse.

LOKAL-TERMIN

Ein sicherer Hafen

6 8 4 7 8 4 2 1 6 9 2 4 9 4 7 1 7 3 6 1 6 4 5 3 8 1 3 8 Lösungsweg: Beim Samurai-Sudoku sind vier Eck-Sudokus so um ein ZentralSudoku angeordnet, dass jedes der vier Eck-Sudokus sich je

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8 1 1 6 4 6

einen Block mit dem ZentralSudoku teilt! Dabei gelten für jedes der 5 Sudoku-Diagramme die klassischen Spielregeln: Alle Diagramme sind mit den Zahlen

FOTO: GRAFIKANSTALT

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1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte sowie in jedem 3 x 3 Feld nur einmal vorkommen. Lösung: siehe unten …

Dieser Zaun, der nicht abweist, sondern mit Blüten Geborgenheit ausstrahlt, ist ein altruistisches Symbol: Die Witwe und die Tochter eines Weinhändlers, die hier von 1893 bis 1894 ein Stift erbauen ließen, wollten die Wohnungen nämlich mittellosen, christlichen Witwen und Jungfrauen aus gebildeten Kreisen überlassen – ohne Gegenleistung. Einzige Bedingung: Ihren Lebensunterhalt sollten sie selbst bestreiten. Noch heute werden die knapp 100 Zimmer-Wohnungen an bedürftige Menschen ab 55 Jahren mietfrei vergeben.

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Waagerecht 1 Er bewegt sich unentgeltlich. 16 Sie schafft beste Voraussetzungen für maximalen Heizmaterialverbrauch. 17 Ihr Hut, der hat sechs Ecken – aber wachsweiche. 18 Ein Weiser aus dem Orient. 19 Teilzahlung für eine begrenzte Arbeitsunfähigkeit. 20 Wer A sagt und den folgen lässt, landet auf einem Golf-Platz. 21 Tadel, mit dem ein jeder Betrueger leben muss. 22 Kurz für eine Kurzschrift. 23 Gegenstand faunistischer Studien. 24 Verärgert der Sohn den reichen Vater, tut der manchmal dies. 28 Stickstoffverbindung im Kamin. 30 Ihre Tochter hieß Kriemhild. 31 Es ist an den Blechmusikern, hier ein Signal zu setzen. 34 Vater der Dame aus dem Land des Lächelns. 38 Zum „Pegasus“ gehört der Stern; wie heißt er, meine Damen und Herrn? 39 Wer eine Zeitung abonniert, dem dieser Name gebührt. 40 Tausend; knapp, aber komplett. 41 Wann, Herr Uhland, muss sich alles, alles wenden? 42 Früher nannte man Tokio so. 43 So könnte der kleine Mörike von seiner Mutter gerufen worden sein. 44 Dieser Buchstabe steht im griechischen Alphabet. 45 Großmutters Mann. 46 Dieser italienische Autor stellte uns „Der Name der Rose“ vor. 47 Die kleine britische Badewanne enthält bei uns mit „e“ Pasten. 48 Flächenmaß einer Handlung. 49 Er macht am Ende daraus einen Hanseaten. 50 Einzige Hirschart, die Haustier wurde.

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Senkrecht 1 Blütenstand; nach Falschgeld sucht man hier aber vergeblich. 2 Tierische Verlautbarung. 3 Enthaltsamkeit ist sein Beruf. 4 Backware vor der großen Hitze. 5 Orchideenart – spanisch getanzt. 6 „Zaristischer Irade“. 7 Ausschussexemplar bei der Quadratfabrikation. 8 Diese Spritzmittel spielen bei Löscheinsätzen keine besondere Rolle. 9 Nur nach ihm ging es in der DDR. 10 Bringt Kraftfahrzeuge in Fahrt. 11 Rohr, Schilf, Ried. Wie noch? 12 Ehemaliger US-Schriftsteller namens Samuel L. Clemens. 13 Eine macht noch keine Kommode. 14 Auf ihn folgte der „Sieger von Tannenberg“. 15 Auftakt zu Herrn Deltgen, diesmal weiblich. 25 Finden Sie bitte heraus einen Pampasstrauß. 26 Drall beim Ball (französisch). 27 Wer sich so macht, fällt oft unangenehm auf. 28 Mit einem Wort: „Sauerstoff zum Leben brauchend“. 29 Hoffnungsvoller Beginn einer Inspektorenlaufbahn. 30 Durch Steigerung wird aus einem Aschenkrug ein Schweizer. 31 Mit zweien von ihnen wäre das Yard noch nicht komplett. 32 Hellgraues Metall; ist zum Walzen und Schmieden wie geschaffen. 33 Diesen männlichen Vornamen trifft man in der Bibel an. 34 Derlei Briefe werden selten per Post verschickt. 35 „Als ... grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“ 36 Beiname desjenigen, der mit der Rute Europapolitik machte. 37 Quellfluss der Schilka einerseits; andererseits zeitgenöss. ital. Komponist.

Auflösungen:

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44 14 04 18, Di–Sa 18–23, So 14–21 Uhr.

» ARMER RITTER, Bellealliancestr. 45, Tel. 18 14 03 12, Mo–Fr 11–23 (Küche 12–16 u. 18–22 Uhr), Sa/So ab 15 Uhr.

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» MACHU PICCHU, Bundesstr. 30, Tel.

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In Butterschmalz gebratenes Weißbrot steht natürlich auf der Tafel, gefüllt mit Apfelscheiben etwa. Und auch sonst wird in dem Eimsbütteler Eckrestaurant Bodenständiges geboten: Gurkensalat. Schnitzel. Rumpsteak. Pasta mit Sauce. Seit ein paar Wochen wird schon in der Küche ausprobiert, was nach der offiziellen Eröffnung Mitte Juli auf der Karte stehen soll. Ein Muss: die Bratkartoffeln.

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Irgendwo in Hamburg: August-HeerleinStift, Koppel.

Sattes Grün umgibt die Ruinenstadt der Inkas, und satt grasfarben leuchtet auch die Rückwand des neuen peruanischen Restaurants, dem einzigen in Hamburg. An den schlichten Holztischen sitzen Südamerikaner, die ein bisschen Heimweh, und Nordlichter, die Fernweh haben. Sie probieren mit Hack gefüllte Kartoffeltaschen, Muscheln mit Limone und Zwiebel, Seeteufel in Vinaigrette, und Inca Cola – und sind begeistert.

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R E N E E O N O N

Armer Ritter

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E B E R T D U C E

Machu Picchu

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L A D E U R N E R

RESTAURANT

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T W A I N A D A M

RESTAURANT

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R E E T I N S P E

Essen und ausgehen

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O T T O M O T O R

1 Die Zutaten für Zedernmilch mit 600 ml Wasser aufsetzen, bei kleinster Hitze ca. 1 Std. ziehen lassen. 2 Langostinoschwänze ausbrechen, Darm entfernen, kalt stellen. Karkassen und Köpfe anbraten, Knoblauch und Paprikapüree zufügen, kurz mitschwitzen. Mit Weißwein und Fischfond ablöschen. Kräuter und Fleur de Sel zugeben. 30 Min. bei kleiner Hitze ziehen lassen, durch ein Tuch passieren , sirupartig einkochen. Zedernmilch pürieren, passieren und auf die Hälfte einkochen. Beides lauwarm halten. 3 Rhabarber schälen und in Stifte schneiden (ca. 16 à 0,5 x 5 cm). Zucker im Topf zerlassen und mit Weißwein ablöschen, den Rhabarber kurz aufkochen. 4 Algen mit 200 ml Wasser aufkochen, die Langostinos ca. 4 – 5 Min. auf kleinster Hitze glasig pochieren. 5 Erst Zedernmilch und Rhabarber, dann die Langostinos mit etwas Fond auf Teller geben und ggf. mit Himbeeren und Shiso-Kresse dekoriert servieren.

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P L A N A E R O B

2 geschmorte und pürierte rote Paprika je 10 Stängel Blattpetersilie, Zitronenthymian, Oregano 500 ml Weißwein 500 ml Fischfond Einlage 1 Stange Blut-Rhabarber 100 ml Weißwein 1 EL brauner Zucker

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S E R E N L E H R

Für 4 Pers. als Vorspeise: 8 Langostinos (Größe 5/7er) 100 g Algen Zedernmilch 100 g getrocknete und geschrotete Zedernnüsse 100 ml Holunderblütenfond Langostinofond Karkassen und Köpfe von den Langostinos 1 geriebene Knoblauchzehe

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R A U T E E S R A

Langostino auf Zedernmilch

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U K A S B R E I T

REZEPT VON DANNY RIEWOLDT

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E S M E R A L D A

12–22.30, Sa 18–22.30 Uhr (So Ruhetag), www.au-quai.com

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T E I G E F F E T

» Au Quai, Große Elbstr. 145 B–D, Tel. 38 03 77 30, Mo–Fr

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A S K E T N I O B

Danny Riewoldt, 35, steht seit Juni 2004 im „Au Quai“ als Küchenchef am Herd. Nach der Lehre im „Landhaus am See“ in Garbsen hat der gebürtige Hannoveraner von 1999 bis 2002 in verschiedenen Lokalen sein Können erweitert und arbeitete zuletzt als Küchenchef im „Hotel Allegro“ in HannoverLangenhagen sowie im „Schlosshotel Liebenstein“, ehe er im „Au Quai“ – einer Top-Adresse für maritimmediterrane Küche – anfing.

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Für scharfe Denker

M I A U N A N D U

Kurz-Biografie

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Irgendwo in Hamburg. Nur wo?

A E H R E F E E T

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prechen wir es offen aus: Schon der Name des Restaurants „Au Quai“ klingt okay. Lässt man sich jedoch die maritim-mediterranen Spezialitäten auf der Zunge zergehen, wird schnell klar: Okay ist hier an der Großen Elbstraße rein gar nichts – sondern vielmehr ganz hervorragend. Das fängt bereits mit dem wunderschönen Elblick an, sofern man einen Logenplatz an einem der Teakholz-Tische auf der Terrasse ergattert. Man sitzt wortwörtlich „Am Kai“, wie die Gastro-Geschwister Sylviane und Enzo Caressa ihr Lokal getauft haben. Vor neun Jahren haben Schester und Bruder mit franko-italienischen Wurzeln das von den Architekten Gerkan, Marg & Partner umgebaute Kühlhaus in einen „Hot Spot“ der Haute Cuisine verwandelt. „Bei uns dreht sich alles um die schönste Nebensache der Welt: Essen“, sagt Sylviane Caressa mit charmantem französischen Akzent, während sie durch den geschmackvoll eingerichteten, in warmen Farben gehaltenen Gastraum mit 150 Plätzen führt. Jedes Detail habe sie als Inneneinrichtungs-Expertin, die schon in mehr als zehn Ländern gelebt hat, liebevoll ausgewählt. Für die essbaren Kompositionen, die auf Schieferplatten liebevoll arrangiert werden, ist dagegen Küchenchef Danny Riewoldt zuständig. Auch er ein Experte, wie das preislich faire DreiGänge-Menü „Wasser“ (36,50 Euro) beweist. Schon nach der sehr gelungenen Vorspeise, Sashimi von Thunfisch mit Steckrübe, Soja und Meerrettich (Ein-

zelpreis: 14,50 Euro), will der Genießer nur noch „Meer“. Da empfiehlt sich als Hauptgang einer der Bestseller der französischen Küche, der gleichzeitig auch eine Spezialität des Hauses ist: die Bouillabaisse (Einzelpreis 19,90 Euro), in der sehr viel edler Fisch und große, sehr leckere Scampi schwimmen. „Oh, schmeckt das nicht herrlich?“, fragt Chefin Sylviane Caressa. Nicht nur darin sind wir uns einig, sondern auch, dass man diese Suppe niemals zu Hause kocht, weil sie viel zu aufwendig ist. Hier wird sie mit Sauce Rouille und knusprigen Knoblauch-Brotchips serviert, und dazu noch ein Glas des empfehlenswerten Grauburgunders vom Weingut Christmann, der allerdings im 0,2 l-Glas stolze 9,30 Euro kostet. Für meine Begleitung gilt das Motto: „Fleisch ist mein Fisch.“ Nach dem geschmackvollen Büffelmozzarella, sommerlich mit frischen Erdbeeren serviert (14,50 Euro), entscheidet er sich für das Rinderfilet (27,90 Euro) – ein zartes Vergnügen. Ein verstohlener Blick auf die Dessertvariationen, die am Nachbartisch aufgetischt werden, ist mehr als eine Inspiration. Ein erneuter Blick in die Karte, die uns wieder den Mund wässert („Vielleicht heißt das Menü auch deshalb so?“), und der Entschluss steht fest: die hausgemachte Rhabarbertarte mit Buttermilch-Eis (9,90 Euro). Und noch bevor wir den Löffel aus der Hand legen, freuen wir uns auf das nächste Essen hier. Au revoir, Au Quai!

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Das „Au Quai“ an der Großen Elbstraße garantiert beste Aussichten – auf den Fluss und maritime Leckerbissen. TEXT: VANESSA SEIFERT • FOTOS: THOMAS LEIDIG

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IMPRESSUM Chefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.) Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich) Art Direction: Julia Wagner Mitarbeiter dieser Ausgabe: Vera Altrock, Albrecht Barke, Jörg Block, Daniel Herder, Oliver vom Hofe, Karola Kostede, Sophie Laufer, Thomas Leidig, Karin Lübbe, Peter Maus, Julia Marten, Jens Meyer-Odewald, Joachim Mischke, Norman Raap, Kirsten Rick, Vanessa Seifert, Julia Teves, Klaus Witzeling Konzeption & Realisation: mar10 media GmbH Geschäftsführer: Nikolas Marten Anzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel, Tel. 040/34 72 25 56 Verlag & Druck: Axel Springer AG, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg

VII

Sonnabend / Sonntag, 3. / 4. Juli 2010

› GESTERN & HEUTE 10 JAHRE SEEGERICHTSHOF

Meer

Gerechtigkeit

Wenn sich Staaten um Öl und andere Schätze der Tiefsee streiten, rufen sie den Internationalen Seegerichtshof in Hamburg an. DANIEL HERDER blickt hinter seine Kulissen.

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it leisem Surren schwenkt die elektronisch gesicherte Tür auf, vom Wachposten bis zur Eingangstür des Neubaus sind es noch gut 20 Schritte, und dann hinein in die große, lichtdurchflutete Lobby. 5000 Quadratmeter ist der dreigeschossige Komplex aus Stahl, Granit und Glas groß – reichlich Platz für 39 Mitarbeiter aus 19 Nationen. Nur wenige Meter entfernt bildet die alte Villa Schröder einen harten Kontrapunkt, als hätte man einen Kandinsky neben ein Spitzweg-Gemälde gehängt. Sattes Grün erstreckt sich bis zur Elbchaussee, dahinter fließt gleich die Elbe. Der Internationale Seegerichtshof, kurz ISGH, ist Hamburgs schönstes und – global betrachtet – auch wichtigstes Gericht, die erste und letzte Instanz in seerechtlichen Streitfragen zwischen Staaten. Und dazu ein Aushängeschild der Konsulatsstadt Hamburg mit ihrer stolzen internationalen und maritimen Tradition. Am 3. Juli 2000, fast vier Jahre nach Grundsteinlegung, weiht Kofi Annan, damals Generalsekretär der Vereinten Nationen, den Neubau ein. Bis dahin waren die Mitarbeiter in einem Bürogebäude an der Wexstraße untergebracht. Der Politiker ist gut gelaunt, so gut, dass er buchstäblich aufs Protokoll pfeift. Beim Nienstedter Görenlied, angestimmt von 30 Zweitund Drittklässlern, kommt er richtig auf Touren. „Backbord ist rot, und Steuerbord ist grün: Auf der Elbe gibt’s kein Alpenglühn!“, singen die Schüler – begleitet von Kofi Annan – als Kunstpfeifer. Seit zehn Jahren wird nun im mondänen Nienstedten entschieden, wenn sich Staaten ums Meer streiten. So modern der Bau, so weit reichen seine Wurzeln zurück: Was 1609 mit dem Aufsatz des niederländischen Rechtsgelehrten Hugo Grotius über „Das freie Meer“ beginnt, mündet 1982, nach zähen Verhandlungen, endlich im Seerechtsübereinkommen (SRÜ), einem Regelwerk zur Nutzung der Meere. Bei Streitigkeiten soll ein Internationaler Seegerichtshof Recht sprechen. 1981 bewirbt sich Hamburg als Sitz, neben Split, Dubrovnik, Lissabon und den Bermudas. Doch es geht nicht voran: Die Industriestaaten blockieren eine zügige Ratifizierung – auch weil sie Nachteile bei der Ausbeutung der Rohstoffe in der Tiefsee fürchten. Erst 1994 tritt das SRÜ in Kraft – die USA sind dem Vertrag bis heute nicht beigetreten. Immerhin erhält auch der ISGH grünes Licht. Er ist teuer, der geplante Neubau. Die Umwidmung der denkmalgeschützten Schröderschen Villa in ein Mini-Konferenzzentrum mit angeschlossener Cafe-

Rund ums Meer: der große Sitzungssaal im Internationalen Seegerichtshof – 123 Millionen Mark hat die Anlage nahe der Elbchaussee gekostet. FOTOS: PICTURE-ALLIANCE/DPA:

teria – überflüssiger Luxus, schimpfen Kritiker. Die 21 Richter? Überbezahlt und so gut wie nie vor Ort. Am Ende wird das Projekt 123,2 Millionen Mark kosten, 80 Prozent übernimmt der Bund, 20 Prozent die Stadt. Fast neun Millionen Mark fließen in die Restaurierung der Schröderschen Villa, drei Millionen allein in die moderne Medientechnik. Und die Richter sind tatsächlich nur da, wenn verhandelt wird: Für sie, außer für den Präsidenten José Luis Jesus, besteht keine Präsenzpflicht. Dass das bares Geld spart, geht in der allgemeinen Polemik häufig unter. Das Anwesen, wo einst der Hamburger Bankier Johann Rudolph von Schröder weilte, wird komplett entkernt, am Ende bleibt nur die Fassade stehen. Stuck, Fenster, Türen und Fußbodenfliesen werden nachkonstruiert. Drei Jahre später, das wundert dann auch die Kritiker, steht der Prachtbau schon. Der erste „Fall“ dreht sich um Couture. Wie die Richter zu ihren Roben kamen, ist noch heute ein gern erzähltes Bonmot. Die Rechtsgelehrten hatten sich erst eine Woche vor der Vereidigung am 18. Oktober 1996 für das Tragen von Roben entschieden. Doch für das Schneidern von 21 Amtstrachten reichte die Zeit nicht. Also borgten sich die Richter die marineblauen Roben der Kollegen vom Oberverwaltungsgericht Schleswig aus. Solche wollten sie dann auch haben. Richter Rüdiger Wolfrum schwärmt noch heute von der „kooperativen Gerichtsbarkeit“.

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eit 1996 ist Wolfrum Richter am Seegerichtshof, von 2005 bis 2008 war er Präsident. Wie die anderen 20 Richter ist auch der 68 Jahre alte Jurist von den Vertragsstaaten in geheimer Abstimmung gewählt worden. Dem voraus ging ein regelrechter Wahlkampf der juristischen Seerechts-Elite bei den zahllosen Botschaftern. Rüdiger Wolfrum: „Anstrengend ist noch ein milder Begriff dafür.“ Die erste Klage reichen St. Vincent und die Grenadinen am 13. November 1997 ein. Der karibische Inselstaat verlangt die sofortige Freigabe der MS „Saiga“, die von guineischen Soldaten vor der westafrikanischen Küste beschlagnahmt wird. Die Saiga hatte zuvor Fischereischiffe auf hoher See mit Treibstoff versorgt, Guinea sah darin eine Verletzung seiner Zoll- und Steuergesetze, pumpte die Ölladung ab und verkaufte sie für drei Millionen Dollar weiter. St. Vincent forderte Schadenersatz und Schmerzensgeld, 18 Monate später, am 1. Juli 1999, endet der Prozess. St. Vincent erhält recht und 4,14 Millionen Mark von Guinea. Der Prozess ist typisch für den ISGH: Allein neun der 17 bislang verhandelten Fälle befassten sich mit der sofortigen Freigabe arrestierter Schiffe.

Manchmal huschen Menschen wie auf Pantoffeln Das jüngste Gericht: der Rohbau des neuen durch das Gebäude, man hört sie kaum. Doch der etISGH-Sitzes und Kofi Annan, seinerzeit was behäbige Eindruck täuscht: Die Vorbereitungen Generalsekretär der Vereinten Nationen, für den nächsten großen Prozess laufen auf Hochtouder ihn am 3. Juli 2000 einweihte. ren. Bangladesch und Myanmar etwa streiten seit 22 Jahren über Seegrenzen im Golf von Bengalen. Die zuständig. Richter Wolfrum rechnet mit einer deutlivon beiden Staaten beanspruchten Gebiete sind reich chen Zunahme von „Tiefsee-Fällen“. Die rasante an Mineralien, Öl und Gas, 2008 gerieten sie durch technische Entwicklung mache den Abbau von RohMilitärmanöver an den Rand einer Krise. Nun soll der stoffen wie Mangan oder Kobalt im Meeresboden jenISGH die Seegrenzen ein für allemal festlegen. seits der 200 Seemeilen zunehmend attraktiv. Von Richtig zur Sache geht’s, wenn mündlich verhanden Manganknollen liegen geschätzte 10 Milliarden delt wird. Journalisten, Richter, ISGH-Mitarbeiter, Tonnen in der Tiefsee. „Ich gehe mittelfristig von vier Diplomaten und Berater bringen es da leicht auf 500 bis fünf Fällen pro Jahr aus“, sagt Wolfrum. Personen, und in der mit Präsenten der inzwischen Schon im September soll die größte Kammer, die 160 SRÜ-Vertragsstaaten bestückten Rotunde wimTiefseebodenkammer, ein Rechtsgutachten entwimelt es von Prozessbeobachtern. ckeln, das Stellung zur Frage beVerglichen mit einer Landgezieht, wer haftet, wenn beim Abrichtskammer erscheint die Zahl bau von Rohstoffen aus der Tiefder Fälle gering. 17-mal haben die see etwas schiefläuft. Gerade wenn sechs Kammern des SeegerichtsMangan aus der Tiefsee geholt hofs entschieden – in 14 Jahren. wird, wirbeln Unmengen von Gerade das schriftliche VorverfahSchwermetallen und Sedimenten ren kostet Zeit – wie im Fall von auf. Wer zahlt für mögliche UmBangladesch, das am 1. Juli seiweltschäden? Nur die Unternehnen Schriftsatz abgeben musste: men? Oder auch die Staaten, in Hunderte Seiten Akten, die noch denen sie ansässig sind? Neben in die Amtssprachen Englisch und den elf Richtern der Meeresbo„Allein durch die Präsenz denkammer werden sich rund 250 Französisch zu übersetzen sind. des Gerichts sind Schiffe Seerechtsexperten mit dem TheSelbst Optimisten rechnen nicht mit einem Urteil vor Dezember ma befassen. Wolfrum rechnet wieder freigekommen.“ 2011. „Ansonsten entscheiden wir auch damit, dass der Klimawandel Rüdiger Wolfrum, 68, ehem. Präsident mit einer Geschwindigkeit, die weitere Fälle nach Hamburg spüund Richter des Seegerichtshofs für viele atemberaubend ist“, sagt len könnte. Wer haftet für SchäWolfrum. Die Krux: „Vertrauen den durch den Klimawandel, der erhält man durch Fälle, aber wir theoretisch zur Ausrottung bebekommen erst Fälle, wenn wir Vertrauen haben.“ sonders ökonomischer Fischsorten führen könnte? Bislang haben erst 23 Vertragsstaaten den SeegeDie Industrienationen, die maßgeblich den Anstieg richtshof zum bevorzugten Forum der Streitschlichder Temperaturen zu verantworten haben? tung bestimmt. Schärfster Konkurrent ist der InterEine würdevolle Stille liegt über der fast 35 000 nationale Gerichtshof in Den Haag, dessen Befugnis Quadratmeter großen Anlage. Von der Elbe weht das auch in seerechtlichen Fragen sich nicht selten von Tuten eines Schiffshorns herüber – es klingt wie ein älteren bilateralen Abkommen ableitet – außer im Weckruf. Es wird künftig wohl deutlich hektischer Bereich Tiefseebergbau, dafür ist der ISGH exklusiv zugehen im Prachtbau an der Elbe.

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MARITIME INSTITUTIONEN

» Der Internationale Seegerichtshof in Hamburg ist die weltweit höchste Instanz in Fragen, die das Seerechtsübereinkommen betreffen. Der nächste Fall wird ab dem 14.9. verhandelt: Wer zahlt, wenn beim Rohstoffabbau am Meeresboden Umweltschäden verursacht werden? Am Internationalen Seegerichtshof 1, Tel. 39 99 90 90, www.itlos.org » Das Internationale Maritime Museum Hamburg beherbergt eine der größten Sammlungen zu 3000 Jahren Schifffahrtshistorie. Koreastr. 1, Tel. 30 09 23 00, Eintritt: 10 Euro, Kinder: 7 Euro, Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr–So 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr, www.internationales-maritimesmuseum.de » Das Deutsche Zollmuseum zeigt mit ca. 1000 Exponaten den Kampf zwischen Schmugglern und Zöllnern. Alter Wandrahm 16, Tel. 30087611, Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Eintritt: 2 Euro, Kinder frei, www.zoll.de » Die Stiftung Hamburg Maritim bewahrt alte Kutter und Dampfer, veranstaltet Charterfahrten u. m. Australiastraße, Schuppen 52A, Tel. 751 14 69 10, www.stiftung-hamburg-maritim.de

VIII › STIL & LEBEN

Sonnabend / Sonntag, 3. / 4. Juli 2010

HANDGEMACHT

Bilderbuchfamilie: Jonas Erdmann, Frau Julia, Vater Thomas und 13 weitere Angehörige sind „Papermoles“.

FOTOS: ISTOCKPHOTO, PRIVAT

Bindung für die Ewigkeit

Australien

Ob Fotoalbum, Organizer oder Tagebuch: Die Papermoles Portfolio Manufaktur Hamburg fertigt Ledermappen, die uns ein Leben lang begleiten.

JULIA TEVES, 25, Kauffrau für audiovisuelle Medien aus Bahrenfeld, bereist über ein Jahr lang Australien, Neuseeland und die Fidschi-Inseln.

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Jeden Tag um 5 Uhr aufstehen, 16 Kamele striegeln, satteln und füttern. Bei 35 Grad als „Cameleer“ (Kamelführerin) am Strand von Broome 25 Kilometer marschieren – neben den gutmütigen Tieren und den aufgeregten Touristen im Sattel. Und jeden Abend ein traumhafter Sonnenuntergang. Das war für zwei Monate mein Alltag in Australien.

TEXT: VERA ALTROCK • FOTOS: THOMAS LEIDIG

o aussagestark und doch dezent kann ein Geschenk sein: Hält der Abiturient einen Organizer von Papermoles in Händen, weiß er, was seine Eltern erwarten: „Junge, behalte dein Leben im Griff!“ Die schlichten Mappen aus feinstem, natürlich gegerbtem Leder sind Objekte, die mit uns reifen. Das Material dunkelt nach, trägt Spuren davon, erhält Patina. Die Dokumentenmappen und Notizbücher bieten Platz für alle Projekte des Lebens, fein säuberlich abgeheftet im Ringbuchsystem mit KlebeEtiketten, die den Weg durch die Kapitel weisen. Angefertigt werden diese Wertanlagen, aber auch Lederaccessoires wie Schreibunterlagen und Schlüsselanhänger, in der Portfolio Manufaktur an der Kanzleistraße. Im „Dorf“, wie viele Nienstedten nennen. Thomas Erdmann, 54, ist einer von rund zehn Buchbindern, die es überhaupt noch in Hamburg gibt. Seit über 30 Jahren übt er diesen Beruf aus, seit 15 Jahren ist er mit seiner Werkstatt im Hamburger Westen ansässig und hat im Lauf der Zeit die gesamte Großfamilie angesteckt. „Wir alle teilen eine Leidenschaft für Leder, Papier und Schreibkultur“, sagt Schwiegertochter Julia Erdmann. Erdmanns fünf Kinder zog es in die unterschiedlichsten Berufe und in die weite Welt. Doch irgendwann kamen sie alle wieder zurück nach Hamburg. „Bei einer Familienfeier entstand die Idee, diese Vielfalt an Fähigkeiten zusammenzuführen“, sagt die 34-Jährige. Im November 2009 wurde der Familienbetrieb geboren. Der Name leitet sich vom einstigen Spitznamen des Buchbindemeisters ab: In der Schule wurde Thomas Erdmann Maulwurf genannt. Und „weil er sich in seiner Werkstatt ständig durch einen Berg aus Papier und Leder arbeitete“, wie Sohn Jonas Erdmann erkärt, wurde daraus „PapierMaulwurf“ – auf englisch „Papermoles“. Seitdem gibt jedes der 16 Familienmitglieder seine Ideen in die Firma. Architektin Julia Erdmann ist verantwortlich für das Produktdesign, ihr 13-jähriger Sohn übernimmt gern mal kleinere Botengänge. Jonas Erdmann, Rechtsanwalt, führt die Geschäfte, während sein Vater mit zwei weiteren Buchbinderinnen

Seit ich im Juli 2009 für ein sogenanntes work&travel-Jahr aufgebrochen bin, erlebe ich das Abenteuer meines Lebens. Das erste Känguru, das ich gesehen habe, lag zwar tot am Straßenrand, aber abgesehen davon war das Outback ein tolles Erlebnis. Beeindruckend ist die Tropenlandschaft in Queensland, unvergesslich das Schnorcheln mit Seelöwen, Rochen und Schildkröten vor der Westküste und traumhaft schön die Wanderung im Karijini Nationalpark. In Western Australia, spaßeshalber auch „Wait Awhile“ (warte eine Weile) genannt, sind die Einwohner noch gelassener als sonst.

Handfest: Außen Leder, innen Wolle, kein Firlefanz, nur eine persönliche Prägung – ein DIN-A5-PortBook kostet ab 130 Euro.

die verschiedenformatigen Mappen herstellt. Dabei wird zunächst das Rindsoberleder mit Hilfe von Schablonen und einem Passepartout-Messer zurechtgeschnitten, danach folgt der Zuschnitt des Innenstoffs. Der aus reiner Schurwolle und in knalligem Orange, Lila oder Grün zu haben ist, während das Leder in zwei Brauntönen, Weiß und Schwarz angeboten wird. Anschließend werden beide Materialien mit einem natürlichen Leim in der Presse verbunden, Nieten und Ösen mit der Hand gestanzt und die Ringbuch- oder Schraubenmechanik eingesetzt. Selbst die Papier-Inlays für Notizen und Adressen werden von Hand hergestellt. Eine individuelle Prägung auf der Vorderseite gehört zu jeder Papermoles-Mappe dazu. Der Preis für ein PortBook im Format DIN A5 liegt bei 130 Euro, aus 36 verschiedenen Leder-Stoff-Kombinationen können Kunden in der Buchbinderei wählen – Papermoles ist ein Fest der Materialien. Dafür nimmt Thomas Erdmann gern Reisen nach Schweden, England und Italien auf sich, um das hochwertige Leder zu kaufen. Auch in Deutschland gibt es

mittlerweile fünf Leder-Lieferanten. Beim Design verzichten die Erdmanns auf jeden Schnickschnack wie Ziernähte und Applikationen. „Wir wollten einfach schöne Ledermappen auf den Markt bringen“, sagt Jonas Erdmann. „Klares Design auf das Wesentliche reduziert, ohne auf das Nützliche zu verzichten.“ In Zeiten von Smartphones erscheinen Ledermappen vielleicht antiquiert, aber „weil dennoch viele Menschen ihre Einkaufslisten oder Notizen gern mit der Hand schreiben, haben wir die klassische Ledermappe neu belebt“, erklärt der 30-Jährige selbstbewusst. Außerdem würden sich elektronische und handgeschriebene Organizer nicht ausschließen. Neben vielen Privatkunden, die Fotoalben und Notizbücher kaufen, kommen auch häufig Geschäftsleute in die Manufaktur – darunter einige namhafte Hamburger Restaurants wie East oder Poletto, die ihre Speisekarten binden lassen. Oder ein Yachthersteller, der hochwertige Lederordner bestellt. Sie alle haben eins gemeinsam: den Sinn für die perfekte Bindung.

Kontakt » Papermoles Portfolio Manufaktur Hamburg, Kanzleistraße 2, Tel. 85 41 46 98, Mo – Fr 10 – 18, Sa 10 – 14 Uhr sowie nach Vereinbarung, www.papermoles.com und www.buchbinderei-erdmann.de

MEIN STYLE-TRIO MISCHKES STADTGEFLÜSTER

Einfach das Beste Wie halten Sie sich fit? Mit Sport und gesundem Essen. Wenn ich in meiner Freizeit sportle, dann schwinge ich mich am liebsten aufs Fahrrad – gern mit meinem Sohn Max. Dann fahren wir ein Stück die Elbe entlang oder machen eine richtig große Tour, z.B. ins Alte Land. Ich gehe aber auch sehr gern schwimmen.

Damenopfer

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Herrenfahrrad „Gazelle Toer Populair“ mit 5-GangSchaltung, gesehen bei Cycle Point, Schanzenstr. 3, um 700 Euro.

Was essen Sie privat am liebsten? Oh, die Bandbreite ist groß. Das kommt auch immer auf den Anlass, die Jahreszeit, die Gesellschaft und auf die eigene Stimmung an. Gern esse ich z.B. Seezunge Müllerin oder aber auch Hüttenkäse auf geröstetem Schwarzbrot, originale italienische Pasta, gerne auch mal ein Steak. Auch zu einer gut gemachten Currywurst sage ich nicht nein!

Gnocchetti sardi, gesehen bei Fadda, sardische Spezialitäten, Heußweg 90, 500 g, 3,50 Euro. Hörbuch „Die Sagen Trojas“ von Gustav Schwab, gesehen bei Thalia im Elbe-EKZ, Osdorfer Landstr. 131, 4 CDs, um 25 Euro.

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Wobei können Sie am besten entspannen? Nach einem Tag bei der Arbeit freue ich mich, auf dem Sofa ein Glas Rotwein zu trinken. Dabei kann ich sehr gut den Tag Revue passieren lassen und abschalten. Sonst lese ich gern, z.B. Biografien bekannter Persönlichkeiten. Und derzeit entdecke ich die Welt der Hörbücher – für mich eine ganz andere Art, sich mit Literatur zu beschäftigen.

Die Wochenvorschau MONTAG

DIENSTAG

enn Hamburgs Männer hin und wieder höflich zu Frauen sein wollen, ist das per se durchaus begrüßenswert. Gehört sich ja auch so. Erst recht, wenn es die eigene ist. Aber, und das ist jetzt ein großes, grundsätzliches, uneingeschränktes Stahlbeton-Aber: Hanseaten tragen keine Damenhandtaschen. Niemals. Nie. Unter keinen Umständen. Geht gar nicht. Schon gar nicht in aller Öffentlichkeit, womöglich auf dem Jungfernstieg. Und ich meine jetzt nicht diese Kunstleder-Säcke mit Handgelenkschlaufe, die ältere Semester praktisch finden, weil man darin so schön den Mitgliedsausweis vom Schützenverein parken kann. Auch die soll man nicht dabei haben, ohne sich das dazu passende Schild mit der Warnung „Erbarmen! Entmannte Zone“ um den Hals zu hängen. Beim Anblick eines Manns, der sich von einer Frau freiwillig und ohne lautes Nölen eine ihrer tragbaren MiniParfümerien aufsäuseln lässt, schießen mir jedes Mal Tränen des Mitleids in die Augen. Shopping-Beute, Yogamatte, Wochenendproviant, Zeitungsstapel, Katzenstreu – all das schleppt unsereins klaglos und gern, damit das zauberhafte Wesen neben einem die Hände freihat für den Milchkaffee, den Schminkspiegel, das Schopenhauer-Taschenbuch oder wenigstens den nach Schoko-Eis kreischenden Nachwuchs. Aber jeder

Und was ich hier vermisse? Den „Tatort“-Sonntag bei meiner Mutter und meinem Stiefvater, gemütliche Abende mit Vater und Stiefmutter, mit Freundinnen in der WG-Küche zu sitzen und sich über den Straßenlärm der Bahrenfelder Chaussee zu ärgern – und Schwarzbrot. In ganz Australien gibt es nämlich nur Toast. Aber bis dahin sind erst noch Neuseeland und Fidschi angesagt …

ILLUSTRATION: JÖRG BLOCK

Ganz gleich ob Fahrrad, Pasta oder Literatur: Der Sternekoch Thomas Martin, 43, vom „Jacobs Restaurant“ liebt es klassisch-gut.

Mann, der noch halbwegs seine Chromosomensätze beisammen und einen Funken Restwürde im Leib hat, leidet Qualen, wenn ein Artgenosse sich durch das Tragen einer It-Bag als willenloses Damenopfer outet. Wer solche Handtaschen trägt, der hat auch sonst im Leben wenig zu melden, wäre meine Schlussfolgerung. Was, fragt man sich erschüttert, muss dieser arme Kerl sonst noch so alles durchmachen, wenn er wieder zu Hause ist? Unter Aufsicht alle Partnerschafts-Psycho-Tests in der „Cosmopolitan“ ausfüllen? Beidseitig die Bettwäschebügeln?Ildikó-von-KürthyRomane vorlesen, bis seinem Mäuschen die Augen unter den blonden Strähnchen zufallen und er sich zum Lesen des Sportteils ins Badezimmer schleichen kann? Es bricht einem das Herz, wenn Liebe nicht blind macht, sondern blöd.

MADE IN HAMBURG

Kolumnen-Buch » Hier schreiben im wöchentlichen Wechsel Maike Schiller und Joachim Mischke. Ausgewählte Kolumnen aus dem „magazin“ und der „Welt“ erscheinen in dem Band Hamburger Momente, 9,95 Euro. www.abendblatt.de/shop oder über Tel. 342 65 66.

KLASSIK: Kammermusik und Multimedia präsentiert die „Lange Nacht der Neuen Werke“. Hochschule für Musik und Theater, Harvestehuder Weg 12, 19 Uhr. Eintritt frei.

SHOW: Studenten der Hamburg School of Entertainment zeigen in ihrer Abschlussvorstellung Musicalszenen aus „Mamma Mia!“ u. m. Schmidt Theater, 20 Uhr.

VORTRAG: Von Rubens Malerei und Naturforschung erzählt Prof. Dr. Ulrich Heinen unter dem Titel „Haut und Knochen – Fleisch und Blut“. Bucerius Kunst Forum, 20 Uhr.

LITERATUR: Tipps für die beste Ferienlektüre geben Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz beim „Gemischten Doppel“. Die vorgestellten Bücher kann man an dem Abend kaufen. Literaturhaus, 20 Uhr.

LITERATUR: Beim Poetry-Slam zum Thema Fußball lesen 10 Autoren je einen 5 Minuten langen Text. Das Publikum stimmt ab. Mathilde, Literatur & Café, 20.15 Uhr.

FUSSBALL: Das Runde muss ins Eckige und die Kinder dürfen lange aufbleiben, denn heute findet um 20.30 Uhr das letzte Halbfinalspiel der Fußball-WM statt und morgen beginnen die Sommerferien.

DONNERSTAG FEST: Beim 17. Wein- und Gourmetfest Ahrensburg ist sie wieder das Highlight: die Auszeichnung zum Wein des Jahres. Bis 11. Juli. MUSICAL: Mit einer Zeitreise in die 50er begeistern in „Blinde Passagiere“ blinde und sehende Schauspieler. MS Bleichen, 19.30 Uhr. Anfahrt mit Barkasse Hedi, 18 und 18.45 Uhr, Landungsbrücke 10.

Diese rote HamburgSchürze schützt Hamburger beim Grillen von Hamburgern. Das praktische und tragbare Bekenntnis zur Hansestadt hat zwei große Taschen und ein verstellbares Nackenband.

Schürze aus der Haspa„Hamburg-Edition“, 10 Euro, erhältlich in allen Haspa-Filialen.

5.–11. JULI

MITTWOCH

Nach vier Monaten in „WA“ ging es von Perth nach Osten, inkl. Surfkurs in der Weinregion Margaret River. In den Snowy Mountains feierten wir auf einer Farm ein australisches Weihnachtsfest. Inzwischen bin ich quer über den Kontinent gereist und besonders von den hilfsbereiten Menschen begeistert. Sei es im Supermarkt oder auf der Straße, ein freundliches „Hey, how you going?“ oder „How has your day been so far?“ (Wie geht es dir? Wie war dein Tag bis jetzt?) höre ich überall. Auch beim Versuch, die „Tax File Number“, die australische Steuernummer, zu beantragen oder ein Konto zu eröffnen, bin ich immer auf hilfsbereite Australier getroffen. Mittlerweise verstehe ich den ungewohnten australischen Akzent auch einwandfrei.

FREITAG KONZERT: „Um alles in der Welt“ dreht sich das Programm des einzigartigen Damen-KammermusikQuartetts Salut Salon, das im Thalia Theater Premiere hat, 20 Uhr. OPEN-AIR-THEATER: Der Ruf „Jedermann!“ ertönt wieder in der Speicherstadt. Bereits im 15. Sommer wird „Der Hamburger Jedermann“ von Michael Batz gespielt, bis 28.8., Fr – So 20 Uhr.

SONNABEND PFERDESPORT: Edle Vollblüter kämpfen beim 141. Deutschen Derby 2010 um das Blaue Band. Horner Rennbahn, bis 18.7. LAUFEN: Beim „Reebok Runners World Women’s Run Hamburg“ am Naturbad Stadtparksee gibt’s für alle ein rosa „Favoritin“-T-Shirt. Online-Anmeldeschluss: 4. Juli. http://womensrun.runnersworld.de

SONNTAG FUSSBALLEKSTASE: Das WMFinale 1966 England–Deutschland „live vertont von einer toten Dame“, dazu britischer Brunch und dann das WM-Finale auf 2 Leinwänden. Hafenklang, 16 bzw. 18 Uhr. FLOHMARKT: „Schöner trödeln“ kann man auf dem Großneumarkt. Und bestimmt ist hier noch das eine oder andere Fußball-Shirt im Angebot. 10 – 17 Uhr.