Das Buch. Die Herausgeberin

Das Buch Niederlande hin, Portugal her: In einem scheinen sich alle Europäer einig, in ihrem Reden über Frauen. Die Sprichwörter und Redensarten aus g...
1 downloads 2 Views 16MB Size
Das Buch Niederlande hin, Portugal her: In einem scheinen sich alle Europäer einig, in ihrem Reden über Frauen. Die Sprichwörter und Redensarten aus ganz Europa, die Mineke Schipper hier versammelt hat, offenbaren keineswegs einen spezifischen Volkscharakter, sondern ein höchst gemeinsames Interesse: das der Männer an der Macht über Frauen. In Sprichwörtern, deren Palette von parodistischen Redensarten bis hin zu sogenannten Volksweisheiten reicht, erscheint die Frau in ihrer Rolle als Mädchen/Ehefrau/Mutter, an die sich zweierlei knüpft: zwingende Vorschriften und Regeln für die eine, Warnungen an die anderen - seien sie Vater, Bruder, Ehemann. Viele Körnchen Wahrheit auch über die heutige Lebensrealität von Frauen sind in dieser Sammlung enthalten - eine amüsante und lehrreiche kleine Lektüre.

Die Herausgeberin Mineke Schipper ist Professorin für Vergleichende Literaturwissenschaft an der niederländischen Universität Leiden. Zwischen 1981 und 1992 Gastprofessuren an verschiedenen afrikanischen Hochschulen. Zahlreiche Veröffentlichungen zu ihren Spezialgebieten Afrikanistik, »oral history«, Geschlechtertheorien und Semiotik.

»Eine gute Frau hat keinen Kopf « Europäische Sprichwörter über Frauen Herausgegeben von Mineke Schipper Aus dem Niederländischen von Jörg Schilling und Rainer Täubrich

Deutscher Taschenbuch Verlag

Die Reihe »Proverbs on Woman World-Wide« steht unter der Schirmherrschaft von UNESCO's International Fund for the Promotion of Culture.

Unseren europäischen Vormüttem

Deutsche Erstausgabe März 1996 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München © 1993 M. Schipper, Amstelven Titel der niederländischen Originalausgabe: Een goede vrouw is zonder hoofd Uitgeverij Ambo, Barn 1993 ISBN 90-263-1258-X ©der deutschsprachigen Ausgabe: 1996 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG., München Umschlaggestaltung: Costanza Puglisi unter Verwendung des Bildes »Der große Krieg« von René Magritte (© VG Bild-Kunst, Bonn 1995) Umschlagfoto Rückseite: Loek Zuyderduin, Voorschoten Satz: Design-Typo-Print GmbH, Ismaning Druck und Bindung: C. H. Beck'sche Buchdruckerei, Nördlingen Printed in Germany • ISBN 3-423-30521-5

Inhalt

Vorwort Einführung in die Reihe »Sprichwörter über Frauen in aller Welt« Sprichwörter als Spiegel Europäische Sprichwörter über Frauen Zur Übersetzung

7 8 24 30 40

Teil I: Lebensphasen I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X.

Mädchen Frau Ehefrau Mutter Tochter Stiefmutter Schwiegermutter Witwe Großmutter Alte Frau

45 51 58 71 78 84 87 91 95 97

Teil II: Lust und Last I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X.

Schönheit Liebe Sex Schwangerschaft und Geburt Arbeit Reden und Schweigen Streit, Gewalt, Kampf Untreue und Unzuverlässigkeit Hexerei und Teufelswerk Macht

105 115 122 132 137 145 151 157 164 . 171

Quellen a) mündliche Quellen b) schriftliche Quellen Bibliographie

178 181 190

Ich meine, Sancho, daß es kein Sprichwort gibt, das nicht wahr ist, denn sie sind alle Aussagen, die der Erfahrung selbst entstammen, der Mutter aller Wissenschaften. (M. Cervantes, Don Quichote) Mit Geld, Latein und einem guten Pferd kommt man durch ganz Europa. (Deutschland, England)

Eine Frau, die Latein kann, und ein Mädchen, das widerspricht, taugen beide nicht. (Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Spanien)

Wie der Mann, so seine Sprache. (Dänemark)

Vorwort

Gern möchte ich mich bei einer Reihe von Leuten bedanken, ohne die diese schwierige Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Den Anfang mache ich bei den Studenten des Leidener Seminars »Männliche und weibliche Ansichten in und zu mündlicher Überlieferung« (1991). Ihr Enthusiasmus war inspirierend. Dank auch den studentischen Hilfskräften Betty van Zoelen und Silvia Viergever für ihre Hilfe und Nachforschungen, Youdi Schipper und Liesbeth Wilmer für unverzichtbare Hilfe bei der Dokumentation und dem Quellenindex, Meke Cooijman für das Abtippen des Anhangs, Paulette Lordereau, die viele Seiten für mich in der Bibliothèque Nationale in Paris fotokopierte, Laure Wolter für Beiträge und Übersetzungen aus dem Letzenburgischen, J. Rentes de Carvalho für Beiträge aus Portugal, Ruud Hisgen und Emmy Kunst für Dokumentationen aus Irland, Annelies van Hees und Amy van Marken für einen Schatz an dänischen und Gertjan van Dijk für die griechischen Beiträge und Übersetzungen. Die Namen dieser Gewährspersonen und alle weiteren mündlichen und schriftlichen Quellen und Nachweise sind im Anhang dieses Buches verzeichnet. Der Kollegin Agnes Verbiest danke ich für ihren Kommentar zur ersten Fassung der Einleitung. Abschließend möchte ich der UNESCO für die moralische Unterstützung des Projektes »Proverbs on Women World-Wide« - dieses Buch ist ein Teil davon - meinen Dank bezeugen.

Einführung in die Reihe »Sprichwörter über Frauen in aller Welt«

»Wer Sprichwörter zitiert, bekommt, was er/sie will.- (SlioHii. Simbabwe)

Dieses Buch ist Teil einer Reihe, die nach zwei Gesichtspunkten gegliedert ist. Erstens nach »Lebensphasen«, in denen die verschiedenen Lebensmuster - vom Mädchen zur Frau, von Ehefrau zur Mutter, von Tochter zur Schwiegermutter, Witwe, Großmutter und alte Frau - zur Sprache kommen, und zweitens nach »Lust und Last«, in dem Aspekte des Lebens - Schönheit, Liebe, Sex, Schwangerschaft, Arbeit, Streit, Untreue, Hexerei - präsentiert werden, wie sie in Sprichwörtern weltweit zu finden sind. Vom ersten Buch aus dieser Reihe Afrikanische Sprichwörter, >Source of All Evil. African Proverbs and Sayings on Women« sind inzwischen englischsprachige Ausgaben in Europa, Amerika und Afrika erschienen. Es umfaßt Sprichwörter aus allen Ländern südlich der Sahara, aus etwa achtzig Sprachen. Meinem niederländischen Verleger schien es ratsam, zuerst den Band über Europa zu veröffentlichen und danach zu zeigen, wie es sich im Rest der Welt mit der Frau im Sprichwort verhält. Es spricht sicher einiges dafür, zunächst unser eigenes Erbe zu beleuchten. Das Projekt »Sprichwörter über Frauen in aller Welt«, an dem ich schon eine Reihe von Jahren arbeite, steht unter der Schirmherrschaft des Ins

ternationalen Fonds zur Förderung der Kultur der UNESCO. Es umfaßt eine Sammlung von derzeit etwa tausend Sprichwörtern über Frauen aus verschiedenen Teilen der Welt, beginnend in Europa und Afrika. Später folgen hoffentlich die Arabische Welt, Asien, die Karibik und Lateinamerika. Bevor ich nach Afrika ging, hatte ich Sprichwörtern nie viel Aufmerksamkeit geschenkt. Anders als in Europa sind Sprichwörter dort aber noch immer das »Palmöl, mit dem Worte gegessen werden«, wie es der nigerianische Schriftsteller Chinua Achebe einmal ausgedrückt hat. Weil sie mir auffielen, begann ich, Sprichwörter über Frauen aufzuschreiben. Über die Jahre hin wurden es viele hundert. Die europäischen begann ich erst zu sammeln, nachdem ich in Afrika immer wieder gefragt wurde, was denn unsere Sprichwörter über Frauen aussagen. Waren sie ganz anders? Ich wußte es nicht. Ich trug also das Material aus Europa zusammen und habe so versucht, eine bescheidene Antwort auf diese Frage zu finden. Sprichwörter über Sprichwörter Was sind Sprichwörter? Wenn es auch keine allumfassende Definition gibt, werden Sprichwörter dennoch sofort als solche erkannt, wenn jemand sie zitiert. Man könnte sie als kurze, den Kern einer Sache treffende Redeweisen umschreiben, die in einer erfindungsreichen Form eine Meinung oder eine allgemein akzeptierte Wahrheit enthalten. In Definitionen werden dem Sprichwort im allgemeinen folgende vier Merk-

male zugeschrieben: 1. seine kurze, kunstvolle, feste Form; 2. seine normative und konservierende Funktion in der Gesellschaft; 3. seine keinen Widerspruch duldende Gültigkeit; 4. die Anonymität seiner Quelle. Das Motto dieser Einführung ist ein Sprichwort über das Sprichwort. Davon gibt es viele. Sie unterstreichen die Macht und die Bedeutung des Genres: Das Sprichwort muß ernstgenommen werden. Sprichwörter über Sprichwörter findet man in zahlreichen Kulturen (siehe u.a. Meier-Pfaller 1980, S. 14 ff.). Hier noch weitere Beispiele: »Hundert Sprichwörter - hundert Wahrheiten.« (Spanien)

»Ein altes Sprichwort ist immer richtig.« (Rußland) »Sprichwörter sind Töchter der alltäglichen Erfahrung.« (Niederlande, Sierra Leone) »Sprichwörter sind die Sahne der Sprache.« (Afar) »Alle Sprichwörter gehen auf Stelzen.« (Schweden) »Ein Sprichwort ist der Schmuck der Sprache.« (Iran)

»Sprechen ohne Sprichwörter ist wie Nahrung ohne Salz.« (Amharik, Äthiopien)

»Sprichwörter sind die Pferde der Sprache.« tjoruha, Nigeria)

Das letzte Sprichwort meint, daß immer dann Sprichwörter benutzt werden, wenn sich Gespräche festlaufen, um den Gesprächsfaden wiederzufinden. Leser im Westen denken vielleicht, daß Sprichwörter in ihrer Gesellschaft nicht mehr gefragt sind, aber das >Penguin Dictionary of Proverbs< (Ferguson 1986, S. 197) erinnert an ihre bleibende Bedeutung: »Wird das Sprichwort im Stich gelassen, ist es noch nicht widerlegt.«

10

Sprichwörter als Zitate

Wie funktionieren Sprichwörter in der Praxis? Ob sie nun aus dem Koran, der Bibel, von Politikern, vom Papst, von Kirchenvätern, Philosophen und Gelehrten oder aus mündlich überlieferten Weisheiten stammen, Sprichwörter, Redensarten und andere Zitate verleihen dem Sprecher Glaubwürdigkeit, sofern seine Quellen hohes Ansehen genießen. In einer mündlichen Kultur sind die Quellen zumeist anonym. Die Sprichwortkundigen sind - ausschließlich oder hauptsächlich die Führer und die Ältesten, die sich auf die Überlieferung der Ahnen berufen. Sie treten als Spezialisten in Fragen der Traditon auf und sehen sich selbst als deren vornehmste Vertreter. Der tschechische Literaturwissenschaftler Jan Mukarovsky hat einen Beitrag über den Gebrauch von Sprichwörtern verfaßt. Er führte den Begriff »Zitierverhalten« ein. Zitate werden gebraucht, um das mitzuteilen, was der Sprecher, aus welchen Gründen auch immer, nicht direkt sagen kann oder will (Mukarovsky 1971, S. 299): Darum beruft er sich auf Autoritäten. Wenn diese etwas gesagt haben, wer wagt es dann, gegen so viel gottesfürchtige, traditionelle oder akademische Würde anzugehen? Bei jeder mündlichen Kommunikationssituation gibt ein Sprecher eine Botschaft in einem spezifischen Kontext an einen oder mehrere Zuhörer weiter. Dies gilt auch für das Zitieren eines Sprichwortes: Es ermöglicht dem Sprecher gefühlvolle Themen auf eine indirekte Art und Weise zur Sprache zu bringen. In mündlichen Kulturen ist der indirekte Sprachgebrauch sehr häufig. Er zeugt von Höflichkeit und ist unverfänglich. In11

dem man etwas nicht direkt anspricht, wird man für seine Äußerungen nicht persönlich verantwortlich gemacht. So kann man sich verstecken und ungestraft nicht nur Kritik, sondern auch Spott oder Beleidigungen äußern: Man hat es sich ja nicht selbst ausgedacht. Prestige Zitieren ist eine Kunst, und wer sie geschickt anzuwenden versteht, gewinnt an Prestige. In mündlichen Kulturen machen Leute Eindruck, wenn sie viele Sprichwörter zitieren. Man erhält auf diese Weise Autorität: Das Sprichwort wird mit der Macht alter Weisheit assoziiert. Indem er auf die unzweifelhafte Gültigkeit dieser Weisheit verweist, verleiht sie dem Sprecher selbst Macht und Respekt. Auf diese Weise werden nicht allein traditionelle Werte gefestigt, sondern auch bestehende Machtverhältnisse. So bekommt der, der Sprichwörter gebraucht - mit den Worten Schonas - was er oder sie will. Die kunstvolle Art, mit der die Sprache zerlegt oder »von ihrem Automatismus befreit wird« (Sklovski 1966, S. 84), wird in Sprichwörtern gut sichtbar. Der Botschaft wird durch poetische Mittel wie Rhythmus, Reim, Klangassoziationen, Alliterationen, Parallelismen, Bilder, Kontraste, Wortspiele besonderer Nachdruck verliehen. Mit Hilfe der reizvollen Form führt jede Wiederverwendung eines bekannten Sprichwortes zu neuer Aufmerksamkeit für die alte Botschaft. Der Benutzer des Sprichwortes beruft sich auf Normen und Werte der Zuhörer in der betreffenden Kulturgemeinschaft: »Sowohl die allgemeine

12

Akzeptanz als auch die Zugehörigkeit zur Tradition sind eine Folge der Sozialisation bestimmter Ausdrucksformen, die anfänglich rein persönlich waren. Die kollektive Akzeptanz beinhaltet hier (...) eine aktive Wahl, sie bedeutet, daß etwas nicht nur einen allgemeinen Gebrauchswert, sondern auch eine allgemeine Gültigkeit bekommt.« (Mukarovsky 1971, S. 295). Ob die Akzeptanz wirklich so allgemein ist, steht gar nicht mehr zur Diskussion. Der Zuhörer wird angespornt, oder besser gesagt moralisch gezwungen, sich damit einverstanden zu erklären. Jemand, der der These von der Gültigkeit der Sprichwörter zustimmt, beruft sich auch oft nostalgisch und romantisch auf ihre ewige Wahrheit und unschätzbare Weisheit. Dadurch erscheint die Tradition unwandelbar. So nennt Wander (1987, Bd V; in der Nachfolge von Venedey 1842) die Sprache »das Herz des Volkes« und Sprichwörter »die Adern, die das Blut nach allen Teilen des Körpers leiten«, um damit ihre Bedeutung zu unterstreichen. Ihm zufolge tragen sie »die Farbe und den Charakter des Volkes an sich und (geben) Kenntnis von dessen Sitten und Gebräuchen«. Sie enthüllten auch, wie Völker Dinge betrachten und denken, kurz und gut, Sprichwörter sind in seinen Augen Produkte »des Volksgeistes«, die durch vielfältigen Gebrauch Gemeingut geworden sind: Genau wie Geldstücke, die von Hand zu Hand gehen, bleiben sie bei den Leuten im Umlaut. Im Vorwort seiner Kikuyu-Sammlung nennt der Kenianer Barra (1984) Sprichwörter »das Wesen der Beredsamkeit (...), die ganze von Gott in die Herzen aller Menschen geschriebene Weisheit und ein kostbares Erbe, das in den heutigen Zeiten der Veränderung nicht verloren ge13

hen sollte«. Zweifel an der allgemeinen Gültigkeit und die Frage, welche Perspektiven und wessen Vorstellungen hier zum Tragen kommen, werden in diesen Kommentaren ebensowenig angesprochen wie in den meisten anderen Quellen. Sprichwörter seien in das kulturelle Erbe eines Volkes eingebettet, erklären die Quellen immer wieder. Es liege in ihrem Wesen, die Normen und Werte einer Gesellschaft zu bestätigen. Wie so oft sind auch hier die herrschenden Normen immer die der Herrschenden. Im übrigen wird auch immer betont, daß das Studium der Sprichwörter einen Einblick in die Mentalität eines Volkes gibt. Hier ist, meine ich, große Vorsicht geboten. Schnelle Rückschlüsse auf die Wirklichkeit, auf die die Sprichwörter verweisen sollen, sind ebenso verführerisch wie oberflächlich und deshalb nutzlos. Sie können sicher nicht in dieser Weise aus dem vorliegenden Material gezogen werden. Dennoch bestehen einige auffallende Übereinstimmungen zwischen Sprichwörtern aus verschiedenen Kulturen und Weltteilen, wenn wir auf Form und Inhalt achten. Form Sprichwörter bestehen zumeist aus einem, nur selten aus mehr als zwei Sätzen. Sie verfügen über viele Übereinstimmungen im Satzbau (Röhrich und Mieder 1977, S. 60ff.) trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft. Ich beschränke mich auf ein paar Beispiele von häufig vorkommenden Mustern, und ich wähle natürlich als Illustrationsmaterial Sprichwörter über Frauen. Diese Beispiele zeigen nicht allein die folgenden formalen 14

Merkmale, sondern transportieren auch eine nicht mißzuverstehende Botschaft: 1. A ist (wie) B: »Ein Haus voller Töchter ist ein Keller voll saurem Bier.« (Niederlande, Deutschland); »Eine Witwe ist wie ein Schiff ohne Ruder.« (China); »Eine Frau ist wie die Erde, jeder sitzt auf ihr.« (Luba, Zaire) 2. A ist nicht (wie) B: »Eine Frau ist kein Maiskolben, bei dem man die Blätter abstreift, um zu sehen, was er wert ist.« (Baule, Elfenbeinküste) 3. Nicht A, sondern B: »Keine junge Frau ohne Spiegel, keine alte Frau ohne Ratschlag. » (Spanien); »Keine Frau ohne große Schwester.« (Ruanda) 4. Besser A als B: »Besser eine dumme Frau als ein Chaos zu Hause.« (Bassari, Togo); »Besser mit einem Drachen zusammenzuwohnen als mit einer Frau, die nichts taugt.« (England) 5. Wenn A, dann B: »Wenn eine alte Frau tanzt, hat der Teufel Zugang zu ihrem Erbe.« (Deutschland); »Wenn du mit deinem Nebenbuhler tanzt, tue kein Auge zu.« (Burundi); »Wenn der Vater sich nicht wie ein Vater verhält, muß die Tochter sich dennoch als Tochter verhalten.« (China) 6. Sagte-Sprüche: nach der Figur Samuel Weller in Charles Dickens Roman >The Pickwick Papers< auch Wellerismen genannt. Wellerismen setzen sich aus drei Teilen zusammen: einem Ausspruch, einem Mittelteil, in dem der Sprecher vorgestellt wird, und einem dritten Teil, der auf die Situation verweist, in der der Ausspruch gemacht wurde, wie in folgendem Beispiel: »Nun beginnt die Ehe, sprach die Frau, nachdem sie mit Dornen gestriegelt wurde.« (Hausa, Niger/Nigeria); »Die Wahrheit ist hart, sagte der Mann und schlug seiner Frau mit der Bibel auf den Kopf.« (Friesland) 15

Inhalt Weltweit kann man Sprichwörter unterteilen in ursprünglich direkte Aussagen, Sprüche oder Redensarten, die von Anbeginn an eine metaphorische Form hatten. Ein Beispiel für eine direkte Aussage: »Wer seine Frau liebt, hält sie im Haus.« Ein Sprichwort,das in vielen Varianten, Tonarten, Sprachen und Ländern Europas vorkommt. Eine indirekte bildhafte Aussage läßt sich in folgendem Ashanti-Sprichwort aus Ghana finden: »Das Huhn weiß auch wohl, daß es Morgen ist, aber es schaut auf den Schnabel des Hahns«, das heißt, er allein darf krähen, was konkret bedeutet, daß die Frau schweigen muß und der Mann das Wort führt. Inhaltlich müssen Sprichwörter zunächst ganz konkret betrachtet werden. Dann lassen sich Fragen beantworten wie: Wer sind die Benutzer und wer die Adressaten (z.B. Mann, Frau, Alte oder Junge)? Und: welche Stellung habe beide in der betreffenden Gesellschaft? Welche Sprichwörter kommen am häufigsten vor, und wie ist ihre Wirkung? Die konkrete Bedeutung eines Sprichwortes wird erst in dem Moment deutlich, in dem es gebraucht wird. So lesen wir oft: »Losgelöst von der Situation gibt es kein Sprichwort.« (BrookmanAmissah 1971/72, S. 264). In neuen Situationen können sich in der Tat immer neue Bedeutungen entwickeln. Ein armer Mann, der sich über sein Elend beklagt, könnte dies zum Beispiel folgendermaßen tun: »Ob die Witwe unpäßlich ist oder nicht, macht überhaupt keinen Unterschied.« (Baule, Elfenbeinküste). In seiner Kultur bedeutet es buchstäblich, daß eine Witwe kein Recht auf 16

sexuellen Verkehr hat, genau wie die Frau, die unpäßlich ist. Im speziellen Fall dieses Mannes meint das Sprichwort noch etwas anderes, etwas neues: daß es nämlich für die Armen keinen Unterschied macht, ob ein Festtag oder ein gewöhnlicher Tag ist, ihre Situation bleibt immer gleich grau und eintönig. Ein derartiges ursprünglich simples und eindeutiges Wort mit einer direkten Botschaft läßt sich metaphorisch auf unendlich viele andere Situationen übertragen. Dessen ungeachtet macht es deutlich, daß in dieser Kultur Witwen eingeschränkte Rechte haben. Witwen werden übrigens oft verdächtig beäugt; auch in europäischen Sprichwörtern: »Trau nie einer Witwe, es sei denn, ihr Mann wurde aufgehängt«, sagen die Engländer, und die Franzosen warnen: »Eine Frau, die einen Ehemann unter die Erde gebracht hat, findet auch noch einen, um ihn zu begraben.« Für unseren Zweck wurden beide Arten aufgenommen, sowohl Sprichwörter, die ursprünglich direkt etwas über Frauen in einer bestimmten Gesellschaft sagen, als auch Sprichwörter, in denen dies metaphorisch geschieht. In beiden Fällen liefern sie Informationen über Frauenbilder. Ein weltweites Phänomen Trotz wechselnder Kontexte und Konnotationen wird immer eine relativ konstante Kernbedeutung weitergegeben (vgl. Cox in: Van Dale 1989, S. 332). Anhand der Kernbedeutungen will ich einige vergleichbare Züge skizzieren. Zunächst: Es scheint, daß Frauen in einer ganzen Reihe unterschiedlicher Kulturen übereinstimmende Eigenschaften

17

zugeschrieben werden. Dies erkannte ich zuerst bei den Vorbereitungen zur Ausgabe >Unheard Words< (1985). Jedes Kapitel dieses Buches über Frauen und Literatur in verschiedenen Weltteilen wurde durch eine kleine Auswahl von Sprichwörtern aus dem betreffenden Gebiet eingeleitet. Es war auffallend, daß die einzige allgemein positiv beurteilte Kategorie die Rolle der Frau als Mutter war: einzigartig, liebevoll, vertrauenerweckend, hart arbeitend. Daraus folgt: »Eine Frau muß sein wie deine Mutter«, wie die Swahili in Ostafrika sagen. Beim Thema Kinderkriegen werden bevorzugt Söhne erwähnt: »Das schönste und begabteste Mädchen ist immer weniger wert als ein Junge, selbst wenn er verunstaltet ist« (China) oder: »Eine Tochter zu gebären heißt, ein Problem zu gebären« (Tigrinya, Eritrea). Es gibt seltene Gegenbeispiele: »Eine Tochter, ein Wunder«, sagt man in Spanien, aber dort heißt es auch: »Eine ganze Nacht Wehen und dann nur eine Tochter.« Geht es nicht um Mutterschaft, wird die Frau in Sprichwörtern in der Regel als eher untreu denn tugendhaft vorgestellt. Männer werden ständig gewarnt, nicht ihrem Charme und ihren schlechten Absichten zu verfallen. Frauen und Mädchen müssen ständig unter Kontrolle gehalten werden: »Ein Sack voll Flöhe ist leichter zu hüten als ein Mädchen« ist ein in vielen Ländern Europas gebräuchliches Sprichwort. »Eine Frau ist wie die Rinde eines Baumes, wer in die Nähe kommt, kann sie abschälen« (Shona, Simbabwe); »Wer ein weißes Pferd und eine schöne Frau hat, hat immer Probleme« (Dänemark, Italien). Die schweigsame und unterwürfige Art wird wärmstens empfohlen: »Tugendsam ist das Mädchen, 18

das leidet und stirbt, ohne einen Laut von sich zu geben.« (Bengali, Indien); »Schweigen ist der schönste Schmuck der Frau.« (England, Griechenland, Italien) Ein weiterer Punkt, der oft betont wird, macht klar, daß Frauen Männern im allgemeinen und ihren Ehemännern im besonderen untertänig sein oder gemacht werden müssen. »Eine Frau, die Latein kann, findet nie einen Mann und kommt auch sonst nicht zurecht.« (Frankreich, Italien, Spanien, Argentinien). Die Sena (Malawi, Mosambik) drücken sich folgendermaßen aus: »Heirate nie eine Frau mit größeren Füßen als den deinen.« Die großen Füße sind hier nicht nur wörtlich gemeint, obwohl in Sprichwörtern oft der Wunsch geäußert wird, daß eine Frau am besten auch physisch kleiner sein sollte: »Das Unglück bleibt überschaubar, sagte der Mann und heiratete eine kleine Frau« (Friesland); »Die Frau und die Sardine, je größer sie sind, desto größer ist der Schaden« (Portugal). Sollte sie doch etwas größer ausfallen, dann haben die Ngbaka (Zentralafrikanische Republik) mit folgendem Sprichwort eine Lösung zur Hand: »Ein kleines Seil bindet einen großen Packen zusammen«, was bedeutet, daß ein kleiner Mann sehr gut eine große, dicke Frau heiraten kann, denn er bleibt der Boß (der schwächste Vertreter der Gruppe, die die Macht besitzt, ist immer stärker als der stärkste der Gruppe, die untergeordnet ist). Die allgemeine Botschaft scheint zu sein: Frauen sollten nie zu viele Kenntnisse besitzen, je jünger, kleiner, ungebildeter oder inkompetenter als ihre Partner sie sind, um so eher werden sie akzeptiert. Mir sind sowohl in Europa als auch in Afrika weitaus mehr Sprichwörter über Frauen als über 19

Männer begegnet. Im >Penguin Dictionary of Proverbs« (Fergusson 1986) und in der Sammlung »Proverbs and Sayings from Ireland« (Gaffney und Cashman 1992) fehlt im Anhang ein Verweis auf das Stichwort »Mann« (in der Bedeutung des englischen Wortes «male«), während »Frau« breiten Raum einnimmt. Vielleicht ist das Sprichwort ein »Männergenre« geworden. Und zwar in dem Sinn, daß diejenigen, die Sprichwörter häufiger verwenden, sie sich für ihre Zwecke eingerichtet haben. Damit könnte auch die auffällige Tatsache zusammenhängen, daß viele Sprichwörter über Frauen außerordentlich negativ und augenscheinlich oft von einem männlichen Standpunkt aus formuliert sind. In seiner das Abendland betreffenden Untersuchung kommt der deutsche Forscher Daniels (1985, S. 18) zu folgendem Ergebnis: »Während solche Sprichwörter, die den Mann aus der Sicht der Frau beurteilen, sehr selten sind, ist die Zahl der Sprichwörter zum Thema Frau fast unüberschaubar, wobei in signifikanter Weise negative Eigenschaften und rigide festgelegte Rollenzuweisungen dominieren.« Diesen Schluß zieht auch der Ghanaer Amba Oduyoye (1979) aus Material aus Westafrika. Dagegen könnte eingewendet werden, daß Sprichwörter einander auch widersprechen und sich somit neutralisieren. Nehmen wir die Frage nach den Vor- und Nachteilen der Polygamie: Das Sprichwort »Eine Frau bedeutet ein Auge« (Luba, Zaire) wird widerlegt durch » Wenn man zwei heiratet, stirbt man um so jünger« (ebd). Sammlungen enthalten tatsächlich Sprichwörter und Gegensprichwörter. Wenn man sie aber quantitativ betrachtet, erkennt man, daß positive 20

Sprichwörter über Frauen seltene Vögel in ganzen Schwärmen von negativen sind (vgl. Oduyoye 1979; Daniels 1985 u. a.). Vor dem Hintergrund seiner europäischen Sammlung bestätigt auch Cox (in: Van Dale 1989, S. 334) die »im allgemeinen sexistischen Züge (...) in den bestehenden von Männern angelegten Sprichwortsammlungen«. Daß die meisten Sammlungen von Männern angelegt wurden, ist in der Tat auffallend. Stereotypen Aussagen in Sprichwortform sind vergleichbar mit anderen Stereotypen. Daniels (1985, S. 21) macht den sozial-psychologischen Hintergrund deutlich: Stereotypen sind in Worte gefaßte Überzeugungen, die auf Individuen oder Gruppen ausgerichtet sind. Sie nehmen den Charakter allgemeiner, tendenziöser Aussagen an, die simplifizierend und zu Unrecht bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensweisen einer Gruppe von Menschen zu- oder aberkennen. Stereotypen sind das Ergebnis einer Auswahl aus bestimmten Zügen und Wahrnehmungen, wobei andere geleugnet werden, so daß die »typischen« Züge herausgeschält werden. Wer sie hört, braucht über solche Aussagen nicht mehr selbständig nachzudenken, sofern er sie kommentarlos übernimmt. Solche Klischees und rhetorischen Figuren eignen sich auch gut für die Werbung; und um sie zu durchschauen, kann man bestimmte Fragen aus der Erzählforschung (siehe z.B. Bai 1985) heranziehen, die man an Sprichwörter selten oder nie stellt: l. Wer zitiert das Sprichwort? 2. Welche Sichtweise spiegelt sich darin? 3. Wer ist Subjekt und wer

21

Objekt? 4. Wer profitiert von der Wirkung eines solchen Zitats? Bei einer Reihe von Sprichwörtern ist das Geschlecht des Sprechers einfach zu ermitteln. Könnte eine Frau jemals folgendes sagen: »Frauen und Koteletten, je mehr man sie schlägt, um so besser werden sie« (Deutschland)? Oder: »Eine Frau ist wie eine Ziege: Man läßt sie grasen, wo die Disteln wachsen« (Ruanda)? Oder: »Vertraue nie einer Frau, selbst wenn sie dir schon sieben Söhne geschenkt hat« (Japan)? Auch die Vorstellung, daß sie mit harter Hand regiert werden muß, macht deutlich, wer hier als Subjekt und wer als Objekt betrachtet wird, und auch, welche Gruppe von der möglichen Wirkung solcher Aussprüche wohl nicht profitiert. Viele Sprichwörter legen Frauenrollen und Verhaltensweisen von Frauen diktatorisch fest und zeigen damit, was die Gesellschaft von ihnen erwartet. Nach diesen Vorstellungen muß die Frau untertänig sein, am besten schweigen, hart arbeiten und für die Nachkommen (vor allem die männlichen) sorgen. Ihr ist so wenig zu trauen, daß sie ständig in ihrer Freiheit eingeschränkt und bewacht werden muß. Und sie ist so gefährlich, daß sie mit Verderbnis, dem Teufel und Hexerei assoziiert wird. Die reizvolle Form und die rhetorischen Mittel werden oft mit zwingend wirkenden Ausdrücken wie »Unsere Vorväter sagten schon...« oder »Wie die Überlieferung uns gelehrt hat ...« kombiniert. Der Autoritätsaspekt soll bei Sprichwörtern bestimmte Rollenmuster legitimieren, um ein Ausbrechen aus diesen Rollen möglichst zu verbieten, in jedem Fall aber davor abzuschrecken, wie in dem Ashanti-Sprichwort: »Wenn die Frau die große Trommel schlagen will, wird sie im Zimmer 22

des Mannes verwahrt.« Amba Oduyoye (1979, S. 7) gibt folgenden Kommentar zu diesem Sprichwort aus ihrer eigenen Kultur: »Warum sollte jemand auch nur versuchen, die Initiative zu ergreifen, wenn der Ruhm dafür jemand anderem zukommt? Wenn eine Frau versucht, ebenso bedeutend zu sein wie ihr Mann, bedeutet das nur ihr Unglück. (...) Solche Sprichwörter sind eine Warnung an die Adresse aller Mädchen, die Verhaltensweisen an den Tag legen, die die Gesellschaft als >männlich< abgestempelt hat.« Und sie zitiert eine bekannte Redewendung von Frauen aus ihrer Kultur: »Ich komme nicht als Frau zurück«, das heißt, in ein nächstes Leben, so lange eine Gesellschaft existiert, in der Männer Vorrechte haben, die Frauen nicht beschieden sind.

Sprichwörter als Spiegel >Wann immer du über Frauen redest, denk' an deine Mutter.< (Spanien)

Es ist nicht möglich, ein bestimmtes Sprichwort bis zu seinem Ursprung zu verfolgen. Die Forscher, die sich mit Sprichwörtern aus einem einzigen Land oder Sprachgebiet beschäftigen, treffen dasselbe Sprichwort oder eine Variante in den verschiedenen Regionen an; wer einen ganzen Weltteil betrachtet oder eine weltweite Sammlung anstrebt, kommt auch zu dem Schluß, daß Sprichwörter von überallher Übereinstimmungen zeigen können: »Was wir für echt niederländisch halten, weil es uns so vertraut ist, das haben die Deutschen auch, und auch die Dänen und die Norweger und die Franzosen und die Italiener.« (Ter Laan 1988, S. 7). Champion (1938) geht noch viel weiter. Ihm zufolge sind Sprichwörter in der ganzen Welt gleich, wenn auch die lokale Umsetzung ein und derselben Idee differiert. Er gibt eine Anzahl frappanter Beispiele aus der ganzen Welt, unter anderem auch das hier aufgenommene Sprichwort: »Ich Frau und du Fräulein, aber wer macht den Haushalt?« (Spanien). Varianten sind zum Beispiel: »Ich eine Königin und du eine Königin, aber wer macht die Butter?« (Punjab); »Du eine Dame, ich eine Dame, aber wer melkt die Kuh?« (Serbien); »Ich der Herr und du der Herr, aber wer putzt die Schuhe?« (Deutschland). Nach Champion ist es ausgeschlossen, daß solche Sprichwörter sich nur als Entlehnungen verbreiteten. Dennoch drücken sie 24

genau dasselbe aus, auch wenn die Metaphorik manchmal abweicht. Dafür gibt er eine Erklärung: »Liebe, Hunger und Angst sind die Basisgegebenheiten, die die Menschheit beherrschen, (...) Gegebenheiten, die nicht durch Umwelt oder Kultur beeinflußt werden. Auch jahrhundertelange Zivilisation wird die primären Instinkte der Menschheit nicht ausrotten.« Die Untersuchung der Sprichwörter hat seiner Meinung nach einen überzeugenden Beweis der stetigen Gleichheit der Menschen erbracht: »überall, unbeeinflußt von Sprache oder Kultur«. Champions These ist einfach und wenig differenziert: Sprichwörter haben genau wie die Menschen, die sie zitieren, universale Züge. Daher ist anzunehmen, daß angeborene Instinkte dahinterstecken. Wenn das so wäre, spiegelten die weitverbreiteten Ansichten über Frauen in Sprichwörtern einen Teil der unausrottbaren Primärinstinkte. Das glaube ich überhaupt nicht. Verhalten, Gefühle und Erwartungen sind doch vor allem kulturell bestimmt und veränderbar. Champion, der seine reichhaltige Sammlung 1938 veröffentlichte, berücksichtigt dies nicht; geschlechtsspezifische Fragen wurden in dieser Zeit noch nicht gestellt. Die anthropologischen Wissenschaften haben sich aber in den Jahrzehnten danach intensiv mit diesem Konzept beschäftigt: geschlechtsspezifisch als die Art und Weise, wie dasjenige, was als typisch männlich oder weiblich gilt, sozial konstruiert und somit veränderlich ist. Das Biologische wird vom Sozialen gelöst, wobei die Vorstellung herrscht, daß man mehr zu Mann oder Frau gemacht denn als solche geboren wird. Die beiden Geschlechter sind nun einmal ihrem historischen und kulturellen Kontext unterworfen und 25

werden dadurch in bestimmte Rollen gezwungen. Das hat für die Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen Folgen. In »Woman, Culture and Society< (1985, S. 3) kamen Rosaldo und Lamphere zu der Schlußfolgerung, daß es keine Gesellschaft gibt, die nicht durch einen gewissen Grad an männlicher Dominanz gekennzeichnet ist, und daß keine Gesellschaft von Anthropologen beobachtet wurde, »in der Frauen über öffentlich anerkannte Macht und Autorität verfügten, die nicht von der der Männer übertroffen worden wäre. Überall finden wir, daß Frauen von bestimmten wirtschaftlichen und politischen Aktivitäten ausgeschlossen werden, daß ihre Rollen als Ehefrauen und Mütter mit weniger Macht und Vorrechten ausgestattet sind als die Männerrollen. Die Behauptung scheint daher auch richtig zu sein, daß alle heutigen Gesellschaften in einem gewissen Maß männerdominiert sind und daß, auch wenn der Grad und die Form des weiblichen Unterdrücktseins stark variieren, Ungleichheit auf der Grundlage des Geschlechts heute eine weltweite Tatsache des gesellschaftlichen Lebens ist«. Einer Pressemeldung zufolge wurden 1993 sechs von 179 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen von einer Frau regiert. Lediglich 3,5 Prozent der Ministerposten in der Welt sind von Frauen bekleidet, und sie haben weniger als zehn Prozent der Parlamentssitze inné. Auf der Grundlage der heutigen Tendenz und der Langsamkeit früherer Entwicklungen hat die ILO (die Internationale Arbeitsorganisation) berechnet, daß es noch 475 bis 500 Jahre dauern wird, bis ungefähr genauso viele Frauen wie Männer Machtpositionen einnehmen und die beiden Geschlechter in 26

gleichem Maße im öffentlichen Leben vertreten sein werden. Das klingt zwar nicht optimistisch, aber es kann keine Rede von einem unveränderbaren Schicksal sein. Es hat sich schon viel verändert, insbesondere in industrialisierten Gesellschaften. Daß das hier präsentierte Bild vielen Lesern trotzdem stark veraltet erscheinen kann, ist vielsagend: Denn von diesen Veränderungen haben vor allem Frauen aus privilegierten Gruppen profitiert, die schon immer mehr Ausbildungs- und Entwicklungschancen hatten als die große Masse der chancenarmen Frauen. In unserer Zeit ist die Situation erbärmlich für viele Frauen aus den Entwicklungsländern und auch für die meisten, die nach Europa eingewandert sind. Aus der soziologischen Forschung wird deutlich, daß gerade bei weniger gebildeten Gruppen die traditionellen Meinungen über das, was männlich und weiblich ist, am stärksten vertreten sind (vgl. u.a. Naber 1992). Das bedeutet übrigens nicht, daß solche Vorstellungen nicht auch in anderen Gruppen latent fortbestehen. Denn es hat natürlich immer große Vorteile eingebracht, andere in eine untergeordnete Position zu manövrieren und dort festzuhalten. Wer immer andere unangenehme und schwere Tätigkeiten ausüben ließ, wird dies im allgemeinen auch gern so beibehalten: »Der eine macht das Bett, und der andere liegt drin« (Deutschland). Es ist eine Machtfrage, und aus der komfortablen Machtposition heraus liegt das Angebot, die langweiligen Hausarbeiten gleichberechtigt aufzuteilen, nicht nahe. »Ein schlechtes Heim schickt dich raus, um Wasser und Brennholz zu holen« (Ruanda) be27

deutet, daß man der Sklave seiner Frau würde, wenn man an ihrer Stelle solch erniedrigende (Frauen-)Arbeit erledigte. In Europa wird in so einem Fall gesagt, daß die Frau die Hosen anhat, eine oft gehörte Klage: »Wo die Frau die Hosen anhat und der Mann die Schürze, geht es schlecht« (Italien). Aber wem? Aus der Position derjenigen, die an der Festigung ihrer Macht interessiert sind, zeigen die Sprichwörter, >wie sich was gehörte Wir selbst sind dadurch auch in unserem Verhalten als Männer und Frauen programmiert, oft ohne daß wir uns dessen bewußt sind. Der Sprichwörter-Diskurs müßte mit anderen Textarten wie Romanen, Filmen, Werbung und dergleichen konfrontiert werden, um erkennen zu können, inwieweit die hier vorgegebenen Normen darin bestätigt oder auch zur Diskussion gestellt oder rundheraus durchbrochen werden. All diese Warnungen an Männer und zwingenden Vorschriften für Frauen offenbaren viel Angst und Unsicherheit. Wenn Frauen so untertänig wären, wie sie es nach den Regeln sein sollten, wären Angst und Unsicherheit genauso überflüssig wie die zahlreichen diskriminierenden Sprichwörter, zu denen sie Anlaß gaben. Vielleicht sind sie auch inspiriert durch den widerborstigen weiblichen Freiheitsdrang. Die Reihe über Sprichwörter über Frauen weltweit hält uns einen kleinen Spiegel überwiegend männlicher Vorstellungen über ideale und abweichende Weiblichkeit vor, die damit gleichzeitig Sichtweisen auf die ideale und abweichende Norm der Männlichkeit deutlich werden lassen. In diesem Sprichwörterspiegel lassen wir sie Revue passieren - die vorgeschriebenen und akzep28

tierten, abgelehnten und angepriesenen, früheren und fortbestehenden Rollen -, so wie die Regisseure des Schauspiels unserer Welt sie sich vorgestellt haben. Sie sind hier aufgeführt, um zu zeigen, daß die Zeiten ebenso wie die Vorstellungen sich ändern, aber auch um uns daran zu erinnern, daß auch solcher Ansichten wegen zahllose Frauen selbst heute noch erheblich weniger Freiheit genießen als Männer.

Europäische Sprichwörter über Frauen

Bei den alten Griechen waren Sprichwörter so populär, daß viele klassische Autoren, von Plato bis Homer, Aristophanes, Aischylos und Euripides, sie in ihr Werk aufgenommen haben. Auch bei den Römern finden sie sich, unter anderem in den Werken von Plautus, Cicero und Horaz. Aus der Arbeit von Otto (1890) wird deutlich, daß viele lateinische Sprichwörter griechischen Texten entlehnt sind. Diese Entlehnungen wurden oft auch in andere europäische Sprachen übersetzt. So legte Erasmus eine Sammlung klassischer Sprichwörter an. Sie erschien erstmals 1500 in Paris als ein kleines Büchlein mit achthundert Sprichwörtern. Von seiner >AdagiaDeutsches Sprichwörterlexikon. Ein Hausschatz für das Deutsche Volk< in fünf Bänden publiziert (1867-1880), in denen zehntausende deutscher Sprichwörter versammelt sind. Für die vielen anderen europäischen Sammlungen verweise ich auf die Bibliographie im Anhang dieses Buches (siehe auch Röhrich und Mieder 1977). Gliederung

Wie gesagt, für die einzelnen Bände des Sprichwörterprojektes wird soweit wie möglich dieselbe Gliederung beibehalten. Diese ist aufgrund gesammelten Materials aus anderen Weltteilen erstellt worden. In Hinsicht auf Europa stieß ich dabei auf zwei Schwierigkeiten. In Teil I: Lebensphasen lag für Afrika die Kategorie »Nebenfrau« nahe, weil Polygamie dort oft vorkommt, eben auch in Sprichwörtern. In Europa habe ich dieses Thema durch »Stiefmutter« ersetzt. In Teil II: Lust und Last war das Thema »Unfruchtbarkeit« in Afrika reichlich vertreten und in Europa kaum. Ein Sprichwort wie »Glücklich wer Kinder hat, nicht unglücklich, wer keine hat« (Frankreich) ist bei uns auch nicht so weitverbreitet, wäre in Afrika aber fast undenkbar. Für Europa habe ich »Unfruchtbarkeit« durch »Reden und Schweigen« ersetzt, ein auffallend stark besetztes Kapitel. Daß Klassifikationen im Bereich des Sprachgebrauchs problematisch sind, gilt auch für das 31

Genre Sprichwörter. Es gibt ständig Überschneidungen. Dafür habe ich nicht immer befriedigende Lösungen gefunden. Manchmal kommen zwei Kategorien in einem Sprichwort vor, Frau und Mutter zum Beispiel: »Wer schlecht über Frauen spricht, weiß nicht, wer seine Mutter war« (Dänemark); auch kommen die verschiedenen Aspekte von »Lust und Last« immer in bezug auf eine der Frauenkategorien vor, beispielsweise Ehefrau und Teufel: »In die Frauen der anderen gießt der Teufel einen Löffel Honig« (Frankreich). Solche Sprichwörter hätten zweimal und gelegentlich noch öfter genannt werden können, aber von solchen endlosen Wiederholungen habe ich abgesehen: Jedes Sprichwort kommt nur einmal vor, und manche hätten sicher auch in eine andere Kategorie gepaßt. Tot oder lebendig? In einer Schriftkultur wie der europäischen hat sich die Bedeutung des Sprichwortes im zwanzigsten Jahrhundert stark vermindert. Wer von uns kann noch spontan Sprichwörter zitieren? Wie sie früher gebraucht wurden, ist schwer zu überprüfen, und wir wissen auch nicht, wieviele verlorengegangen sind oder wie oft sie zitiert wurden. Sprichwörter sind in der Europäischen Gemeinschaft heutzutage weniger gebräuchlich als der Ecu und sicher nicht, wie Wander noch im neunzehnten Jahrhundert konstatierte, »wie Geld im Umlauf unter den Menschen«. Dennoch sind auch jetzt noch welche in der Umgangssprache gebräuchlich. Wenn man darauf achtet, hört

32

man ab und zu, daß ein Sprichwort in Gesprächen, im Radio, im Fernsehen oder von Politikern zitiert wird. In der Literatur finden sie sich in vielfältiger Weise, oft in Cervantes' Tradition ironisch gemeint. Bei einer Radiosendung 1992 über meine Forschungen wurden die Hörer dazu aufgerufen, Sprichwörter über Frauen zu nennen. Die fünf Studiotelefone standen während der Stunde nicht still, und es wurden noch eine Menge brieflich mitgeteilt (eine Anzahl habe ich aufgenommen bei den mündlichen Quellen: von diesen Gewährsleuten fehlt manchmal leider der Vorname). Nein, sie sind nicht wirklich ausgestorben, und das Interesse für das Sprichwort in geschriebener Form nimmt vielleicht sogar zu, angesichts der unveränderten Neuausgaben, die in den zurückliegenden Jahrzehnten von einer Reihe wichtiger Sammlungen des neunzehnten Jahrhunderts veröffentlicht wurden. Frauenbilder Die Weise, in der Sammler vorgegangen sind, wird nicht immer kundgetan. Was im neunzehnten Jahrhundert zu weit ging, waren allzu frivole Redewendungen: Bürgerliche Ohren waren zu empfindlich, um die nach ihren Maßstäben wenig differenzierten Formulierungen »des Volkes« zu ertragen: »Alle Sammlungen sind schließlich, wie die meisten Volksgeschichten und Volkslieder, durch das Sieb der christlichen Ethik gegangen. Man muß sich ganz sicher fragen, ob diese Sammler auch das Triviale und Anstößige notiert haben. Aufgezeichnet wurde - und das über Jahr33

hunderte hinweg - nur dasjenige, was man der Aufzeichnung für >würdig< hielt.« (Cox 1989, S. 333f.) Viele negative Sprichwörter über Frauen sind trotz (oder wegen) der christlichen Ethik offenbar für so »würdig« befunden worden, daß sie tatsächlich in großem Ausmaß überliefert worden sind. »Nennt mir eure Sprichwörter, und ich werde euch sagen, wer ihr seid«, ist der Gedanke, der hinter der Erforschung des »Volkes im Spiegel seiner Sprichwörter« im neunzehnten Jahrhundert stand. Man sollte daraus den »Volkscharakter« oder »das Bild der Nation« ableiten können (vgl. Wander 1867; Röhrich und Mieder 1977, S. 70f.). Davon sind wir jetzt nicht mehr so überzeugt. Die Geschichte Europas ist eine der massenhaften Völkerwanderungen gewesen. In diesen sind die Sprichwörter mitgezogen, daher findet sich das gleiche Sprichwort manchmal in verschiedenen Ländern, im Norden wie im Süden Europas. Die Erforschung des Volkscharakters hat sich schon dadurch als unmöglich erwiesen. Außerdem sind die häufig vorkommenden Übertreibungen und Generalisierungen in den Sprichwörtern oft auch parodierend gemeint gewesen. Für unseren Gegenstand, Vorstellungen über Frauen in europäischen Sprichwörtern, ist das alles keine Schwierigkeit. Die Grundzüge, die in der Einführung schon genannt wurden, finden sich hier in großen Linien ebenfalls. Es gibt viel Material über alle weiblichen Lebensphasen, vom Mädchen bis zur alten Frau, und über die damit assoziierten »Lüste und Lasten«. Kurz zusammengefaßt, stellt es sich folgendermaßen dar: Der Sprichwort-Diskurs über das 34

Mädchen richtet sich genau wie anderswo über ihren Kopf hinweg an die Väter oder zukünftigen Ehegatten, die Geber und Nehmer des zu übergebenden Objekts. Alle möglichen Qualitäten, Mängel und Risiken passieren Revue: Von Wichtigkeit ist vor allem ein guter Ruf, das heißt, nicht zu oft auf Feste gehen, nicht zu viel lachen, reden, tanzen, pfeifen, am besten bescheidenes Verhalten, nicht zu gelehrt und nicht zu sichtbar für die Außenwelt, nicht einmal am Fenster. Sie darf sich nie »anbieten« - das tut sie offensichtlich, wenn sie ein Geschenk annimmt - und bestimmt nicht hinter einem Jungen herlaufen: »Wenn das Heu dem Pferd folgt, will es gefressen sein« (Niederlande). Das Bild läßt keinen Zweifel daran, wer wen konsumiert. Eine schweigsame, geduldige Frau, eifrig und dienstwillig, scheint das Ideal. Wenn sie hübsch ist, kann sie eine gute Partie machen. Es kommt auch die finanzielle Seite zur Sprache: Ein Junge bringt Geld ein, ein Mädchen kostet Geld. Sie muß, wenn sie heiratet, eine Mitgift bekommen, und die vermindert den Familienbesitz. Auf der anderen Seite hat ein Mädchen, das nicht heiratet, einen geringen oder gar keinen gesellschaftlichen Status. Ein Vater, der zu lange wartet, sie zu verheiraten, weil er auf eine bessere Partie hofft, geht das Risiko ein, daß seine Tochter »sitzenbleibt«, und das macht nicht nur sie, sondern auch ihn als Vater lächerlich. Also muß sie rechtzeitig an den Mann: »Äpfel zu Ostern und Mädchen mit dreißig schmecken nicht mehr« (Deutschland/Frankreich/Luxemburg). Das gilt weniger für Jungen: »Verheirate deinen Sohn, wenn du willst, und deine Tochter, wenn du kannst«, sagt ein häufig vorkommendes Sprich35

wort. Das Mädchen bekommt in allen Sprachen zu hören, daß ihr Heiratswert nur von kurzer Dauer ist: »Ein Toter und eine Tochter müssen schnell aus dem Haus« (Niederlande). Dem Manne wird geraten, die Augen aufzuhalten und ein Mädchen niemals bei Kerzenschein um ihre Hand zu bitten, und auch nicht an Sonn- und Festtagen: »Eine Jungfrau lernt man beim Teigkneten kennen und nicht beim Reigen« (Dänemark). Selbstverständlich bekommt man die ganze Schwiegerfamilie gratis dazu - mit allen dazugehörigen Vorurteilen (von beiden Seiten). Der Hochzeitstag hat für den Jungen andere Folgen als für das Mädchen: »Aus Knaben werden Leute, Mädchen werden Bräute« (Deutschland). Was ist heiraten? fragen Mädchen ihre Mutter, und die Antwort in verschiedenen europäischen Sprachen lautet: »Spinnen, Kinder und bereuen« (Niederlande). Mit anderen Worten: »Wenn die Braut im Kahn ist, dann ist's aus mit den Versprechungen« (Niederlande). Sprichwörter bilden überall vor allem für die verheiratete Frau eine Aneinanderreihung von Ge- und Verboten. Für sie scheint nur eine Wirklichkeit vorbehalten zu sein: das Haus und ein Wesen, um das sich alles dreht: der Ehemann. Er muß sich ihretwegen viele Gedanken machen. Schönheit ist ebenso anziehend wie gefährlich. Ehemänner haben Grund, sich darüber Sorgen zu machen und werden auf vielfältige Weise gewarnt: »Wer eine schöne Frau hat, braucht mehr als zwei Augen« (England). Insgesamt scheint sie vor allem Laster zu haben und wenn auch relgemäßig zwischen guten und schlechten Frauen unterschieden wird, so ist die gute Sorte außergewöhnlich selten vertreten: 36

»Eine vernünftige Frau ist ein unbezahlbarer Schatz« (Griechenland). An den Sprichwörtern ist ein unverkennbarer Machtkampf abzulesen. Die größte Angst des Mannes scheint, daß ihm seine Frau in welcher Hinsicht auch immer überlegen sein könnte, ob Reichtum, Wissen, Intelligenz oder Willenskraft. Schweigsam und folgsam, das ist das beste: »Eine gute Frau hat keinen Kopf« (Belgien/Niederlande), was bedeutet, daß sie nicht an ihren eigenen Ideen festhält und nicht eigensinnig, starrköpfig oder launisch ist. Mädchen werden meistens etwas weniger negativ dargestellt als Frauen. Das bestätigt auch Martine Ségalen (1975, S. 82): Auf der Grundlage einer umfangreichen französischen Untersuchung kommt sie zu dem Schluß, daß die sexuelle Beziehung die Sichtweise verändert. Sex wird unverkennbar als so bedrohlich erfahren, daß man das Schlimmste nur verhüten kann, wenn man der Frau strenge Regeln auferlegt. Darum gehört sie zu Haus und Hof; wenn sie sich nach draußen begibt, geht es schief, dann wird sie »sich verirren« und sich verführen lassen. Ségalen bemerkt weiter, daß schon seit der Römerzeit die Franzosen stets darauf beharrten, daß Frauen außer Haus keine Aufgaben erfüllen sollten. Um die Frau nicht auf dumme Gedanken zu bringen, ist schwere Arbeit anzuraten: Waschen, spinnen, backen und saubermachen gehören zu ihren sprichwörtlichen Aufgaben. Wenn der Haushalt ihre Lust und ihr Leben ist, dann ist sein Leben gut: »Glücklich der Mann, der mit einer Biene verheiratet ist« (Deutschland). Wenn nicht, aufgepaßt - sie kann von all der Arbeit mürrisch werden: »Wenn Frauen Brot backen und die Wäsche machen, haben sie den Teufel im Leib« 37

(Deutschland/Niederlande). Allenthalben wird dem Manne geraten, seine Frau unter dem Daumen zu halten: Die Mittel reichen von Worten bis hin zu physischer Gewalt. Ihr Tod kann als Befreiung erfahren werden, daran lassen manche Sprichwörter keinen Zweifel. Man kann sich in solch einem Fall als Mann sogar verbessern (wenn es etwas zu erben gibt). Ein Sprichwort, das sich gegen diese Sichtweise ausspricht, ist dennoch nicht wirklich positiv: »Eine Frau zu haben, ist schlimm, sie zu verlieren, noch schlimmer« (Dänemark). Man braucht nun einmal eine. Eine zweite ist auch gut, zumal sie wieder eine neue Mitgift mitbringt: »Neue Frau, neues Silber«, sagen die Franzosen. Die »sagte«Sprüche formulieren alles in spaßhaftem Ton: »Mach' nie eine Schufterei aus Vergnügen, sagte der Mann, als er das Grab seiner Frau nur drei Fuß tief grub« (Irland). Ihrerseits holt auch die Frau erleichtert Atem: »Das räumt auf, sagte Gretchen, als ihr Mann starb« (Niederlande). Es klingt nicht wie eine warme Empfehlung für die Ehe als Eckpfeiler der Gesellschaft. Die Mutter aller Wissenschaften Sprichwörter vermitteln Einsichten in die Ehe als Spannungsfeld hierarchischer Verhältnisse und gegenseitiger Abhängigkeit. Sie schreiben mehr Verhaltensregeln für Frauen als für Männer vor, was mehr Freiheit für Männer als für Frauen bedeutet. Wie anderswo auf der Welt erweist sich auch in Europa das Sprichwort als ein überwiegend männlicher Diskurs über gesellschaftliche Rollenmuster und Beziehungen. Diese Botschaft

38

wurde oft auch von solchen Müttern an Söhne und Töchter weitergegeben, die ihr gleichermaßen aus eigener Überzeugung zustimmten wie sie sie von außen auferlegt erhielten. So hat auch die folgende Generation diese Richtlinien wiederum ganz oder teilweise ihrer »Wirklichkeit« einverleibt (vgl. Kapeteyn 1975). Ob oder wie Lust und Last verteilt sind, ist in diesem Diskurs nicht die Frage. Viele Sprichwörter präsentieren Frauen sogar als Lust- und Lastobjekte. Macht es einen Sinn, soviel altmodisches, rollenbestätigendes Material zu sammeln und erneut darauf aufmerksam zu machen? Die Antwort ist ja. Männlichkeit und Weiblichkeit sind veränderliche Konstruktionen. Wie diese Begriffe inhaltlich gefüllt werden, hängt sehr ab von den Erwartungen von Männern und Frauen über die Rollen- und Aufgabenverteilung zwischen den Geschlechtern. Diese Erwartungen verändern sich, wenn auch langsam. Durch die Geschichte sind wir als Männer und Frauen belastet mit traditionellen Selbstverständlichkeiten. Um diese zu durchbrechen, müssen wir sie (wieder)erkennen und in Worte fassen. Das erneute Lesen von Sprichwörtern kann deutlich machen, inwieweit wir persönlich und auch die Gesellschaft heute noch weiterspinnen an überlieferten und vorgelebten Verhältnissen. Um zu wissen, wohin wir wollen, ist es gut zu wissen, woher wir gekommen sind. Möge die Erfahrung, diese Mutter aller Wissenschaften, uns einen gangbaren Weg weisen.

39

Zur Übersetzung

Die Sprichwörter sind so wörtlich wie möglich übersetzt. Wo es nötig ist, wurde eine kurze Erklärung hinzugefügt. Wo diese Erklärung ein Zitat ist, wird dies angegeben. Für jedes Sprichwort werden alle Länder und Sprachen angeführt, in denen ich es gefunden habe. Insgesamt stehen in dieser Sammlung ungefähr vierzehnhundert europäische Sprichwörter über Frauen. Der Index im Anhang gibt mehr Quellen und Fundstellen an, weil dasselbe Sprichwort in vielen verschiedenen Sammlungen, Ländern und Zeiten angetroffen wurde und es manchmal auch aus verschiedenen mündlichen Überlieferungen stammte. Diese kleine Sammlung ist eine Auswahl. Ich hätte noch Jahre fortfahren können und noch viel mehr Sprichwörter aus noch viel mehr Quellen sammeln können. Aber das war nicht die Absicht. Diese erste Inventarisierung erfaßt die wichtigsten Sprichwort-Bilder über Frauen in Europa. Eine vollständige Sammlung anzustreben wäre nicht nur eine aussichtslose Arbeit, sondern würde auch so endlos viele Varianten mit derselben Bedeutung erbringen, daß die Lesbarkeit verloren ginge. Die Europäische Gemeinschaft hat mehr Sprachen als Länder. Wo es nötig war, habe ich neben dem Land die Sprache angegeben und in den anderen Fällen nur das Land genannt. Die verwendeten Abkürzungen lauten wie folgt: 40

Länder: Bel = Belgien; Dän = Dänemark; D = Deutschland; Fra = Frankreich; Eng = England; Gri - Griechenland; Ir = Irland; It = Italien; Lux = Luxemburg; Nied = Niederlande; Port = Portugal; Spa = Spanien Andere Abkürzungen: Kat = Katalanisch; Fries = Friesisch; Lat = Lateinisch; Scho = Schottisch; Mon = Monegassisch; Skand = Skandinavisch; Fla = Flämisch; Wal = Wallonisch; Walis = Walisisch

TEIL I LEBENSPHASEN

I. Mädchen

d) Jungfräulichkeit, Worte und Zeit kommen nicht wieder zurück. (2) Wo Mädchen sind, gibt es keine Spinnweben. (Kat)

(3a) Man kann eher auf einen Sack Flöhe aufpassen als auf ein Dutzend junge Mädchen. (Dän, D, 1t, N it-ill

(b) Ein Mädchen, ein Weinberg und ein Bohnenfeld sind schwer zu bewachen. (Port) (4) Viele Mädchen und ein großer Garten verderben den besten Hof. Viel Nähen verkürzt den Faden. (Nied) 128

(67) Die Frau und das Pferd wollen einen würdigen Reiter. (Grie) (68) Die keusche Frau hat an Gott genug. (Spa) (69) Die Schönheit einer keuschen Frau ruft bittere Worte hervor, (ir) (70a) Freien unterm eignen Dach ist ein großes Vergnügen. (Nied) (b) Du freist am besten, wo dein eigener Kessel über dem Feuer hängt. (D) (c) Im eigenen Garten ist am besten grasen. (D) (7ia) Im fremden Garten ist gut grasen. (D) (b) Besser die Frau eines anderen als selbst betrogen. (Nied) (72) Eine Frau braucht nicht nach draußen, um die beste Medizin für ihren Mann zu holen, (ir) (73) Wer nichts besseres hat, geht mit seinem alten Weib ins Bett. (Nied) (74) Sogar deine eigene Frau ist besser in einem anderen Heuhaufen. (Dän) (75) Wie du dein Bett gemacht hast, so mußt du darauf liegen. (52) Eine Frau, die kein Fest versäumt, taugt nichts. (Port)

(53) Die Frau, die ausgeglitten ist, kehrt niemals auf den [rechten] Pfad zurück. (Grie) (54) Wenn eine Frau zu weit geht, wird es dem Mann angerechnet. (Lat) (55) Wenn Zorra predigt, Bauer, achte auf deine Hühner [Zorra = >Füchsin< oder >Dirne Frauen und Wein machen Männer verrückt. (Eng, Lat, Pon) (b) Frauen, Wein und Würfeln, paß' auf, du bist verkauft, (it) (61) Eine törichte Frau erkennt man an ihrem Röckchen. (Nied, Fra)

(62) Röcke töten mehr als Kugeln. (Spa) (63) Hüte dich vor Frauen, die sich nachts zurechtmachen. (Kat, Fra) (64) Ich bin eine Freundin der Wappenkunst, sagte die Frau und setzte ihrem Mann Hörner auf [= sich mit jemand anders einlassen]. (D> (65) Eine schamlose Frau ist schlimmer als Gift. (Port)

(66) Wenn du eine schlechte Frau triffst, grüße sie zweimal [aus der Ferne]. (Gric) (67) Eine Frau mit Latein und eine Magd, die nicht spricht, taugen beide nicht. (Bei, D, Fra, Nied, spa) (68) Ein Kind, das mit Wein aufgezogen wird, eine Frau, die Latein spricht, und eine Sonne, die zu früh scheint, laufen auf nichts Gutes heraus. (Fra, Nied, spa) 162

(69) Wenn eine Frau jammert, will sie betrügen. (Lat)

(70) Ein Pferd, das schwitzt, eine Frau, die weint, und ein Mann, der flucht, glaub' ihnen nicht, (it) (71) Frauentränen, Fontänen des Betrugs, (it) (72) Hinken beim Hunde und Tränen bei Frauen, wer soll dem trauen? (Spa) (73) Frauenrat und Buchweizensaat gelingen nur einmal in sieben Jahren. (Nied) (74) Der Zeuge des Lügners ist seine Frau, (h) (75) Eine Frau, die ihrem Mann vertraut, bekommt [Grund zum] Kummer. (Port)

163

IX. Hexerei und Teufelswerk

(1) Hexen ist nicht jedermanns Sache. (D, (2) Wer hexen kann, für den ist es keine Kunst. (D) (3) Den Hexen hilft das Lügen nicht, man erkennt sie am Gewicht [= Hexen wiegen unnatürlich wenig]. (D) (4) Hexengold und Musikantenlohn verfliegt über Nacht. (D) (5) Das ist heiß, sagte die Hexe, als sie verbrannt wurde. (Fla) (6) Das wird heute ein heißer Tag werden, sagte Maartje van Assen, als sie verbrannt werden mußte. (Fla) (7) Ist die Hexe verbrannt, wird Ruhe im Land. in> (H) Hexen haben allzeit Unheil im Sinn. (D) (9) Es gibt nicht überall Hexen, wo ein Besenstiel liegt. (D) HO) Hexen weinen nicht. (D) (U) Ist die Hexe fertig, so sind auch die roten Augen da [= vor Kummer über die Opfer). (D) 164

(12) Frauen, die sich nachts herumtreiben, sind Katzen oder böse Geister. (Kat, Fra) (13) Hexerei ist kein Spaß. (D) (14) Eine fromme Hexe verbirgt ihr Bein, aber zeigt ihren Schenkel. (Kat, Fra) (15) Eine eifersüchtige Frau ist eine wahre Hexe. (Eng)

(16) Eine Hexe ist eine gute Frau für einen Geisterbeschwörer. (Eng) (17) Wenn es regnet und die Sonne scheint, backen die Hexen Pfannekuchen. (Nied) (18) Eine gescheite Hexe kann auch ohne Besenstiel tanzen. (D) (19) Junge Huren, alte Wetterhexen [= alte Prostituierte verlegten sich auf die Kunst des »Wettermachens«, um auf diese Weise ihr Geld zu verdienen]. (D) (20) Wenn eine Frau mager ist, ohne Hunger zu leiden, verlasse sie, sonst wirst du aufgegessen. (Port)

(21) Giftmischen ist Frauenarbeit. (22) Hexerei und Schelmerei ist des Teufels Liverei [= Machwerk]. ti)>

165

(23) Eine Frau mit zehn ist ein Engel, mit fünfzehn eine Heilige, mit vierzig ein Teufel, mit achtzig eine Hexe. (Eng) (24) Mutter nicht gesehen, Vater nicht gehabt, der Teufel hat dich gemacht. Wo die Frau regiert den Mann, da ist der Teufel Hauskaplan. (D) (b> Wo die Frau die Hosen anhat, da ist der Wirt der Teufel. (D) (O Wo die Frau im Haus regiert, ist der Teufel Hausknecht. (40) Zu große Freundschaft mit den Weibern hat den Teufel im Beutel, un (4 Ja) Eine betrunkene Frau ist ein Engel im Bett, aber ein Teufel im Haus. (Dän) (b> Frauen sind Heilige in der Kirche, Engel auf der Straße, Teufelinnen im Haus. (Fra) (c) Draußen Engel und drinnen Teufel, davon gibt's viele. (Dän) (42) Die Frau ist ein Engel mit Flügeln und ein Teufel mit Schwanz. (Grie) (43) Malus mulier ist schlechtes Latein und noch schlechter, es im Haus zu haben. (44) In die Frau eines anderen gießt der Teufel einen Löffel Honig. (Fra) 167

(45) Die Frau kennt die schwache Stelle, wo der Teufel sein altes Eisen verwahrt. (Fra) (46) Eine schlechtgelaunte Frau ist des Teufels Türnagel. (Oän) (47) Wer eine böse Frau hat, dessen Hölle beginnt auf Erden. (Dan, D, It, Nied)

(48) Die Töchter des Teufels sind mit allen Ständen verheiratet. (Dan) (49) Eine Frau, die ihren Mann schlägt, im Lande des Teufels findet sie den Tod. (Port) (50) Frauen wissen viel, mehr sogar als der Teufel. (it) (Sla) Wo der Teufel kocht einen Brei, da ist ein Mönch und ein Weib dabei. (D, Niai) (b) Wo der Teufel sich selbst nicht hinwagt, dahin schickt er einen Mönch oder ein altes Weib. (D, Nied) (c) Wo der Teufel selbst nicht hinkann, da schickt er seine Mutter hin. (Fra) (52) Die Frau ist der Satan des Mannes. (D) (53) Eine Frau, die verdient, eine Henne, die legt, sind schlimmer als der Teufel im Haus. (D) (54) Eine Frau sei noch so klein, sie stellt dem Teufel ein Bein. (D) (55) Die Frau weiß immer einen Punkt mehr als der Teufel. (D, Fra, ir, it) 168

f56; Neunundneunzig Tücken entdeckt man an einer Frau, die hundertste hat sogar der Teufel noch nicht gefunden. (D) (S7a) Die Frau hat den Teufel beschummelt. (Grie) (b) Eine Frau besiegt den Teufel. (Ir) (58) Die Frau hat dem Teufel die Suppe gekocht und sie ihn dann essen lassen. (D) (59) Zwei Glauben auf einem Kissen, da schläft der Teufel zwischen. (Nied) (60) Ein untüchtig Herz ist des Teufels Wannenbad. (D) (61) Der Rosenkranz in der Hand, der Teufel im Herzen. (D, Port, Spa) (62) Wer eine alte Frau heiratet ums Geld, schließt eine Ehe, die dem Teufel gefällt. (D) (63) Wo Geld die Braut ist, hat der Teufel ein Ei in die Wirtschaft gelegt. (D) (64) Man schlägt eher zehn Teufel in ein böses Weib hinein als einen heraus. (Dem) (65) Frauen haben sieben Geister [auch: Teufel] im Leibe. (Fra, It, Nied) (66) Eine Frau und eine Katze haben neun Leben. (Eng)

(67) Huren zünden eine Kerze für den Teufel an.

169

(68) Mit einem schlechten Weib fängt man den Teufel im freien Feld. (D) (69) Zwei Gretchen und eine Anne, können den Teufel aus der Hölle verbannen. (Nted) (70) Wenn Frauen herrschen, ist der Teufel los. (it)

X. Macht

Wenn die Frauen herrschen, klettern die Stühle auf die Bänke. (D) ni» Ein Weiberregiment nimmt selten gut End. (D) dl) Wer in Frieden leben will, lasse seiner Frau das Oberhaupt. (Nied) 171

(12) Den, der seine Frau zu seinem Meister macht, mußt du weiden lassen. (Eng) (13) Im Hause des Schlappschwanzes ist die Frau Meisterin. (Spa) (14) Frauen kommandieren einen bescheidenen Mann, aber lieben ihn nicht. (Eng) (15) Weh dem, der seine Harfe für sie verbrennt [= der Geschichte eines Harfespielers entlehnt, der kein Holz hatte und seine Harfe für seine Frau verbrannte, die völlig durchfroren war; sie belohnte ihn kurz danach für sein Opfer, indem sie mit einem anderen durchbrannte], (in (16) Frauen kommen mit der Bürde zur Welt, ihren Männern zu gehorchen, und wenn es auch ausgemachte Tölpel sind. (Spa) (17) Was meiner Frau gehört, gehört mir, was mir gehört, gehört mir selbst. (Eng) (18) Ich werde heiraten und als erster das Beste essen und als erster am besten sitzen. (Spa) (19) Wenn die Frau will, kann sie alles. (Lat, DI (20) Was eine Frau will, setzt sie durch. (i)> (2la) Was die Frau will, will Gott. (Fra, Lux, Spa) (b) Was die Frau will, steht im Himmel geschrieben. (Fra) (22) Frauenlist geht über alle List. (D, 172

(23) In Spanien herrschen die Röcke. (Spa) (24a) Die Frau kann mit ihrer Schürze mehr aus dem Hause tragen, als der Mann mit dem Heuwagen einfährt. (D, Lux, Niai) (b) Eine Frau trägt mehr aus mit einem Löffel, als ein Mann einbringt mit einem Scheffel. (Nied, Fla) (c) Der Mann bringt herein, und die Frau verwahrt. (Grie) (d) Wenn der Hahn sammelt und das Huhn breitet's aus, wird niemals ein Haufen daraus. (D) (M) Mein Name steht auf der Tür, sagte der Mann, aber im Hause befehle ich, sagte die Frau, (in

173

(31) Ich bin der Herr im Haus, aber was meine Frau sagt, soll geschehen. (Nied) (32) Ich bin der Herr, sagt Vater Hahn, wenn ich nicht war', sagt Mutter Henn'. (Nie (33) Wehe dem Haus, wo die Henne kräht und der Hahn schweigt. (Eng, it) (34) Gönnt euch 'was, Hühner, der Hahn ist bei der Weinlese. (Spa) (35) Ein Hahn ist Herr über zwölf Hühner, eine Frau über halb soviel Männer. (D) (36) Der Mann ist das Haupt und die Frau der Nacken, mit dem es sich dreht. (Fries, Nw (37) Frau, Pferd und Schiff gehören dem, der sie reitet. (Port) (38) Eine Frau, die gehorchen kann, ist zu Hause wirklich der Herr. (Port) (39) Ein Esel und eine Frau tun, was von ihnen erwartet wird. (40) Besser ein Esel, der mich trägt, als ein Pferd, das mich abwirft. (Eng) (41) Dreh' Frau und Huhn den Hals um, wenn du selbst leben willst. (Spa, Port) (42) Eine kluge Frau überläßt ihrem Mann die Hose. (D, Nied)

174

(43) Beide ein Hosenbein, sagte die Frau, und schnappte sich die ganze Hose. (Fries) (44) Wo die Frau die Hose anhat, wickelt der Mann das Kind. (Lux) (45) Die gute Frau trägt die Hose, der gute Mann die Hörner [= sie ist ihm untreu]. (Eng) (46a) Wenn die Frau die Hosen, der Mann die Schürzen trägt, geht's schlecht, (it) (b) Wo Kühe pflügen, Priester bezahlen und Frauen befehlen, gehen die Geschäfte schlecht.

m

(47) Wenn die Frau ohnmächtig wird, ist sie am stärksten. (Lux) (48) Solange sie Tränen hat, bekommt die Frau ihren Willen. (Spa) (49) Frauentränen kosten nichts und bringen viel ein. (Lux) (50) Wenn das Unglück anklopft, ist die Frau die letzte, die zusammenbricht, und die erste, die wieder aufsteht. (Lux) (51) In Unglückszeiten sind Frauen vernünftiger als Männer. (Lux) (52) Eine kluge Frau überlistet ihren Mann. (S3) Ist der Fuchs auch noch so schlau, viele Frauen tragen seinen Pelz, (in 175

f54) Das Alter in den Rat, die Frau ins Bad. (D) (55) Die Frau und der Garten wollen nur einen Besitzer. (Spa, Port) (56) Wehe der Spindel, wenn der Bart nicht darüber geht. (Port) (57) Je mehr du einer Frau schmeichelst, desto mehr widerstrebt sie. (Fra) (58) Nur eine große Frau hält einem kleinen Mann die Waage. (Dän) (59) Das Unglück bleibt überschaubar, sagte der Mann, und er heiratete ein kleines Frauchen. (Fries) (60) Wenn sie eigensinnig ist, hat niemand etwas mit ihr im Sinn, (ir) (61) Der Mann befiehlt, und die Frau macht, wozu sie Lust hat. (Kat, Fra) (62) Ein Mann kann allein gedeihen, wenn seine Frau ihn [in Ruhe] läßt. (Eng) (63) Wer seine Frau mitgenommen hat, ist niemals zu spät heimgekommen. (Nied) (64) Wer seine Frau auf jedes Fest mitnimmt, wird sicher Kopfschmerzen bekommen, (in (65) Das einzige Recht der Frau ist die Anrichte [niederländisches Wortspiel mit »recht« und »aanrecht«]. (Nied) 176

(66) Ein Mann muß eine Frau und den Donner fürchten. (Eng) (67) Frauen sind stärker als Männer, sie sterben nicht an Weisheit, (ir) (68) Der Mann weiß, die Frau weiß besser. (D) (69) Eine Frau mit Schnurrbart kann mehr als ein Mann. (Port) (70) Der Mann denkt, die Frau lenkt. (Spa) (71) Gäbe es sieben andere Frauen, dann gäbe es sieben andere Männer [= die Frau macht den Mann]. (Nied) (72) Eine einzige Frau ist tausend Männern über. (Nied)

(73) Schande über die Frau, die alles tut, was ihr Mann ihr befiehlt. (Fra) (74) Unwillige Bräute ist übel tanzen lehren. (Nied)

177

Quellen a. mündliche Quellen und Gewährsleute für schriftliche Quellen Die fettgedruckten römischen Ziffern weisen auf Teil I bzw. II hin; die anderen römischen Ziffern verweisen auf die verschiedenen Kapitel von Lebensphasen und Lust und Last. Die arabischen Ziffern entsprechen den Nummern der Sprichwörter. Beker, Martha: I. II, 10 Berg, Cora van den: I. II, 7; III, 29; V, 36; VIII, 8a; x, 9a; II. IV, 22; V, 34; X, 23, 70 Beurs, P. de: II. V, 4 Böttcher, Fried: II. II, 70; VII, 38b Boongaard, Mw de: I. Ill, 94 Bosgoed, Mw: II. V, I Calsbeek, Jan: I. Ill, 27a, 55, 121; VIII, 28; II. V, 3, 61, 62; X, 30, 59 Dijk, J.G.M, van: sammelte eine Anzahl alt- und neugriechischer Sprichwörter, die er auch (unter Mitarbeit von A.H.M. Kessels, W.L.G.M. Slenders und Thenia und Dora Ntonggas) übersetzte: I. I, 49a; II, 44; III, 9, 98; IV, 5, 58; V, 23; VII, Ia, 5, 8 10, 15, 16; VIII, 3; X, I, 4, 8, 9b, 14, 27, 47; II. I, 3, 76; III, 2b, 16, 67, 90; VI, 38; VII, 34, 38; VIII, 6, 26, 28, 32, 33, 53, 66; IX, 38, 42, 57a; X, 24c Dot, Mw van: II. VIII, 50 Frisart, B.C.: I. II, 4c (roosens, Mw: l. IV, 49 Grooteman, Truus: I. I, 24b; II. V, 3 Hartog, C.M. den: I. IV, 51; V, 17; VIII, 30; II. l, 35; II, 29; IV, 27; VIII, 33; IX, 47 Hees, Annelies van: wählte aus und übersetzte alle Beiträge aus Storm Petersen, Kjaer 6* Holbek und Molbech, siehe unter h. Heimweg, Janny: I. III, 55 Hengst, F.veline den: I. X, 55 Hermans, Mw: II. II, 37a

178

Hisgen,.Ruud: O'Farrell Houwelingen, Nathalie van: 1.1, 5, 19, 33, 68; III, 82, 113; VI, 12; VII, Ib, 149; X, 29, 45a; II. I, 7; XI, 27; VII, 54 Klintberg, Bengt af: I. X, 36c Kunst, Emmy: Gaffney & Cashman Kuyf, Lucy de: II. X, 36, 72 Kuzee, Marieke: I. II, 47, 58, 65, 78; III, 93, 108; IV, 14b; V, 15c, 31; VIII, 13a, II. I, l Ib, 86; VI, 11,14, 50, VIII, 8,17 Landman, Mw: II. VI, 53 Lordereau, Paulette: Ségalen Luxemburg, Mw: I. I, 24b Marken, Amy van: Wählte aus und übersetzte alle Sprichwörter aus Brix, siehe unter b. Meyer, Mw: II. I, 37a Muller, Mw: II. II, 25 Ned. Bond van Plattelandsvrouwen: I. Ill, 8 I; IV, 7; II. I, I; VII, 2; X, 63, 65 Nije, Hr: II. VIII, 50 Nijland, Judith: I. II, 16; III, 66, 77, 107; V, 23; VII, 23; X, 9b; II. IV, 2; VI, 11, 21a; VII, 31b; VIII, 6, 12, 17, 54, 69; X, 38 Peypers, Ankie: I. II, 7; II. II, 20; Ter Laan Pijlman, Mw: II. V, 3; X, 71 Pilgram, Ab: II. VIII, 24 Rentes de Carvalho, J.: II. III, 38b en Chaves Rijk, Thérèse de: I. I, 25 Schaar, Hr van der: II. I, 5 Schipper, Jan: I. Ill, I Schrijvers. P.H.: II. VIII, 6 Schröder, Beer: I. Ill, 133; X, 26; II. I, 83, 98; III, 44, 45 Segaar, Annemarie: I. II, 29, 47, 53; III, 49, 52, 66; IV, 14a, 14c, 28, 35a; VI, 4, 19, 20, 21; VIII, 12; X, 16; II. I, 1, 34, 35; II, 7, 27; VI, 1, 5, 50, 59a, 59c; VII, 14, 54; VIII, 14, 17, 68; X, 2, 11, 14,20,21,22 Siebelink, Mw: I. II, 5 Spil, Mw: II. II, 5 Spil, Mw: II. VII, 20 Stc-invoorte, Hr: II. VIII, 73 Verwijen, Mw: II. VIII, 16 Wagemakers, Ans: I. IX, 1 Weel, Hr.: II. Ill, 43 Wessels, A.: II. X, 32

179

Westerhof, Wibo: II. Ill, 12a Wolter, Laure: 1.1, 7a, 7d, 26, 32, 35, 47; II, 47, 66, 67; III, 4b, 17, 31, 44, 93, 94, 96, 103a; IV, 18a, 65, 72; II I, l, 9b, l i a , 33; III, 42; V, 18; VI, 10, 14, 49; VII, 17; VIII, 22; IX, 34; X, 21, 24b, 25a, 44, 47, 49, 50, 51 (s.a. Bibliographie) Zoelen, Betty van: I. IV, 36b; VIII, 14; II. I, lib; II, 4; IV, 11; VI, 21a; VIII, 51 Zuiderhof, Mw: II. X, 32 Zwaan, Petra: I. III, 55; II. VI, 59b

b. schriftliche Quellen

Die Nummern nach dem Doppelpunkt verweisen auf die entsprechenden Seiten in den schriftlichen Quellen. Für weitere Informationen über diese Quellen vgl. die Bibliographie. Alaimo: I. I l l , 87:75; VIII, 16:70; II. VIII, 30:63; X, 33:77, 64:66 Attanasio: I. IV, 8:33; II. I, 38:226, II, 52:36; IV, 29:25; V, 60:393; VI, 21a:l 79 Beintema: I. I, 6:107, 7b:54, 41:35, 49b:21; II, 50:92; III, 4a:134, 14:22, 50:93, 55:141, 85:92, 91a:67, 91b:67, 103b:67, 118:86, 127:53, 129:61; IV, 13b:94, 25a:46, 42:94, 54:14, 63:142; VI, 3:64; VII, 28:80; IX, 7:124; X, 2:120, 12:114, 48:120; II. I, 48:93, 79:108; II, 22b:83, 34:54, 56:333, 62:83; III 2a:46, 8:135, 10a:34, 10b:34, 53:75, 56:34, 81:50; V, 16:83; VI, 28:57, 35b:142, 63:50; VII, 1:86, 4:128, 5:141, 6:110, 8:75, 58b:140, 59:144; VIII, 39:128, 43:45; X, 30:100, 36:93, 43b:21 Bergua: I. I, 23:330, 36:161, 38:330, 39:329, 46:199, 54:109, 57:405; II, 8:343, 11:201, 12:109, 22:341, 25:342, 51:193, 57:495, 59:343, 60:109, 62:340; III, 8:366, 23:110, 67:108, 97:422; IV, 10:501, 26:425, 53:300; V, 1:498, 12b:495, 28b:444, 36:266, 39:266, 45:107, 52:267; VI, 5:299, 15:299,16:299, VII, lb:378, 3:140, 17a:480, 17b:480, 18:132, 26:380; VIII, 5:516, 8a:515, 10:514; X, 9a:511, 34b:514, 41:114, 49:342, 51:353; II. I, 12:267, 14:127, 32:340, 40a:342, 76:338, 83:329, 87:133, 92:133, 100:328, II, 7:132, 28:132, 38:142; III, 13:342, 38a:342, 45a:386, 45b:386, 87:113, 88:193; IV, 31:243, 37:425; V, 7b:217, 28:109, 31a:422, 34:265, VI, 2ob:343; VII, 14:494, 54:111M VIII, 17:342, 32:342, 49:342, 55:193; IX, 24:299, 36:109; X, 7:342,41:110 Bohn 1855: I. I, 5:283, 17:47, 19:283, 21:13, 22:13, 27:227, 29a:l, 37:561, 40:231; II, 3:304, 27:304, 181

30:195, 41:48, 43:23, 47:371, 49a:235, 51:44, 54:23, 54:93, 58:44, 61:46, 65:47; III, 21:44, 22:507, 28:346, 52:267, 53:459, 78:45, 79:45, 86:394, 87:44, 89a:289, 92:44, 102:108, 108:43, 111:43, 130:47, 132:399, 134:47; IV, 14:47, 18c:395, 24:394, 25:455, 27:394, 33:377, 52:228, 55:394; V, 4:196, 5c:233, 15c:342, 29:196, 31:42, 33:42, 34:234, 50:47; VI, 13:40, 22:46; VII, lh:455, 2:455, 3:201, 3:486, 14:228, 14:226; VIII, 12:268, 13a:43, 20:45; IX, 9:506; X, 5:227, 24:305, 34a:231, 40:371, 49:227; II. I, llb:100, 14:197, 15:7, 20:367, 22:109, 36:357, 56a:2, 56b:227, 57:227, 59:7, 70:304, 74:108, 75:227, 76:227, 86:48; II, 5:209, 19:41, 26:41, 31:294, 45:41, 46:41; III, 4:458, 6:200, 9:108, 18:209, 40:366; IV, 6:371, 1:45, 8:43, 11:48, 35:230, 50:194, 77:141, 78:394; VI, 1:268, 11:5, 11:108, 13:97, 14:312, 27:46, 33:229, 34:234, 35a:44, 37:399, 42:571, 43:108, 50:324, 50:267, 61:397; VII, 14:401, 24:377, 27:385, 29:396, 30:571, 35:400, 54:401, 54:399, 56a:384, 56b:109; VIII, 8:46, 17:44, 17:283, 21a:176, 47:93, 49:227; IX, 32:345, 46:397, 55:108; X, 14:571, 17:556, 18:208, 21:229, 31:45, 39:227, 40:2 Bohn 1857: I. I, 3b:283; II, 26:176, 43:125, 47:44, 47:18, 48:93; III, 12:313, 12:176, 42:231, 58:227, 70:201, 71:485, 73:227, 82:43, 87:201, 106:93; IV, 14b:106, 14c:280; V, 11:312, 22:293, 24:311, 27:370; V, 29:93, 32:230; VIII, 8a:268, 8b:396, 9:367; X, 6:346; II. I, 17:376, 42:176, 46:280, 59:8, 89:269; III, 13:18, 36:377, 82:2; IV, 6:18, 35:281, 37a:18; VI, 14:44, 14:401, 44:283, 52a:176; VII, 24:348, 36:344, 54:93; VIII, 5:273, 21b:176, 61:18, 71:106; IX, 27:385 Browning: I. IX, 5:341; X, 23:412, 35:404; II. I, 44:360, 48:353; II, 36:361; III, 48a:356; IV, 45:421 Brix: I. l, 1:331; III, 5:121, 27a:117, 84:35, 88:19, 116:77, 120:36; IV, 4:50, 17:17; VI, 2:106; VIII, 2:26; II. II, 2b:208, 22a:209, 23:209, 30:99, 37b:203, 47:209, 58:208; III, 83:107; VI, 26:202, 37:333, 54:203; VIII, 12:199,48:39, 58a:71 Büld:I. IX, 11:218 Champion: I. I, 21:34, 51:113; II, 7:305, 9:253, 14:186, 14:167, 17:45, 55:193; III, 6b:3H), 103b:33, 95:19, 124:191; IV, 7:174, 9:56, 14c:252, 30:305, 59:17; V, 11:112, 12b:298, 35:298, 42:298, 46:36, 50:60; VII, 182

21c:169; VIII, 7:184, 10:310, 20:34; X, 42:175; II. I, 116:157, 59:45, 86:45; II, 20:184, 28:304, 64:184; III, 27:186, 52:36; IV, 28:31; V, 3:19, 10:44, 14:184, 20:63, 24a:116, 31a:310, 65:108; VI, 4:45, 7:18, 9:111, 15a:310, 35a:44, 57:181, 59a:24; VII, 9:185, 13:310, 20:310, 24:111, S l b r l l l ; VIII, 3:62, 6:193, 9:44, 11:177, 18:63, 35:311, 40:185, 68:310; IX, 23:45, 55:63; X, 8:311, 24a:116, 24d:159, 34:185, 41:310, 41:880 Chaves: I. II, 7:906, 8:879, 22:936, 47:945; III, 103b:853; II. I, 27:871, 51:953, 69:867, 70: 876, 75:856, 76:863, 93:869; II, 59:926; III, 64:961; IV, 24:850; V, 19:860, 21:937, 22:857, 27:910, 27:929; VI, 18:894, 44:839; VII, 3:840, 54:884; VIII, 27:955, 32:903, 33:896, 46:912, 49:898, 52:938, 57:919, 60:900, 65:956; IX, 20:916, 49:931; X, 38:943, 55:881, 60:890, 71:859 Cibotto 1976: I. I, 3:6; II, 5:4, 17:8, 33:8, 42:7, 58:103, 45:7; H. I, 17:11, 18:108; II, 49:8; VIII, 37:12, 51:4, 70:29; X, 46b:10 Cibotto & Del Drago 1975:1.1, 28:18; IV, 1:13; II. V, 74:13 Cock 1908: I. I, 8:109, 10:117; II, 2:320; X, 16:279; II. I, 24:119, 40b:155; V, 5:222, 39:222; VIII, 5:117; X, 24b:325 Cock 1920: I. I, 24b:167; II. I, 37b:173 Collins: I. Il, 30:288; III, 26:324, 59:80, 71:216, 99:18; IV, 145:202; V, 3:202, 12a:373, 37:172, 40:173; VI, 14:186; VII, 13:192; VIII, 13b:388, 18:77, 23:203; X, 39:143;II. 1,13:190, 34:172, 36:326, 37b:187, 51b:389, 72:39; VII, 54:18; VIII, 17:216; X, 13:143,34:174, 41:19 Dale, Van, 1983: II. VI, 59a:1545; X, 21:1542 Dale, Van, 1984: L X, 16:1553 Dale, Van, 1986a: I. IV, 35a:1549 Dale, Van, 1986b: I. X, 16:1549; II. X, 22:1559 Dale, Van, 1988: I. VI, 24:45; VII, 21a:45, 21c:46; II. II, 22c:33; IV, 48:28 Düringsfeld: I. I, 7a:40, 7c:40; II, 8:248; III, 24:171; IV, 14c:67, 25a:247; V, 15a:40, 15b:41, 28a:251, 30:251, 48:249; VI, 8:242, 9:69; X, 39:245; II. l, llb:41, 90:478; II, 12:522, 20:249, 33a:365; III, 3:250, 70:251, 76b:247, 77:317; IV, 15:66; V, 13:248, 32:245, 33:245, 47:248, 50:6; VI, 40:153; VII, 24:246; IX, 50:247, 55:247; X, 24a:246, 46a:246, 56:246

183

Fergusson: I. VIII, 12:155 Gaffney & Cashman: 1.1, 24c:105, 58:28, 23:36; II, 38:28; III, 11:107, 37:67, 53:67, 117:67, 123:68; IV, 14c:69, 20:26, 34:65; V, 10:67, 50:27; VIII, 29:90, 31:103; II. I, 9a:93, 10:47, 30:20, 31:104, 49:106, 55:41, 69:26; VI, 3:93, 13:92, 46:50, 47:50, 48:50; VII, 11:92, 14:105, 26:93, 61:67; VIII, 42:90, 58:93, 47:62; IX, 57b:93; X, 67:92 Giusti: I. II, 33:90; IV, 51:117; V, 17:119; VIII, 7:89, 30:96, 35:36; II. II, 29:118; IV, 27:120; VIII, 33:88; IX, 47:87; X, 33:124 Gluski: I. II, 47:169, 53:169; III, 66:166; V, 27:172; VI, 4:173, 20:173; X, 5:102; II. IV, 15:234; VI, 14:169, 59a:169, 59c:169; VII, 14:169, 54:169; VIII, 17:168; X, 2:167,33:168 Guiter: I. I, 2:135, 30:101, 55:117; II, 4b:37, 13:37, 13:43, 50:33, 56:33, 64:109; III, 6c:119, 15:105, 39:187, 71:117, 72:119, 80:43, 106:115, 111:115, 113:115; IV, 2:141, 3:147, 14b:141, 32:135, 57:143, 60:143; V, 5a:147, 12a:137, 14:123, 25:121, 26b:119, 27:109, 41:143, 43:137; VII, lb:147, 4a:103, 5:147, 7:141, 9:147, 10:147, 19:147; VIII, 8a:45, 11:45, 17:105; IX, 8:123; X, 31:37; II. I, llb:35, 16:119, 19:115, 7:113, 56b:35, 63:37, 77:43; II, 44:101, 65:103; III, 19a:117, 60:45, 91:141; IV, 19:117, 21:147, 39:37, 40:37, 44:103; V, 12:45, 15:37, 25:45, 31b:119, 37b:39, 38:103, 64:113; VI, 16:43, 24:115; VII, 23:105, 54:41; VIII, 5:41, 7:35, 17:45, 22:45, 38:109, 45:37, 46:31, 63:39; IX, 12:39, 14:33, 28:39, 29:117, 36:31; X, 27:45,61:35 Hallen I. I, 3:514, 18:466; II, 39:254, 40:254; I I I , 18:73, 60:461, 70:461, 87:468, 87:463, 87:467, 101:254, 101:596, 108:467, 112:80, 115:466; IV, 12:464; V, 19a:514; II. I, 8:465, 8:461, 14:515, 17:514, 76:463; II, 15:201, 21:618, 28:210, 53:221; III, 46:462; IV, 34:468; V, 10:463; VI, 2:463, 15a:81, 32:611, 41:82, 55:82, 56:82; VII, 19:464, 31a:465, 48:465; VIII, 5:464, 36:464, 41:515, 43:514, 68:463; IX, 31:467, 36:520, 47:465, 47:467, 52:466, 55:467, 65:466; X, 19:468, 22:464 Harrebomée I: I. II, 7:40; III, 19:99; II. III, 54a:38, 70a:228, 84:312, 84:315 184

Harrebomée II: I. II, 29:417; III, 16:99, 48:420, 49:29; IV, 14a:92, 14c:92, 28:90; V, 8b:90; VI, 21:90; II. I, 34:419, 35:20, 80:99; II, 3:423; III, 32:416; IV, 16:424; V, 26:424, 41:113a, 52:101; VI, 5:419; VIII, 67:420, 68:420; X, 11:419,42:420 Herg: I. Ill, 1:18, 2:18, 6a:19; II. II, 48:54; VIII, 13:102-103 Ilg: I. IV, 35a:24, 35b:24; II. I, 1:12; VIII, 14:23; X, 20:23 Joos: I. Ill, 81:141; IV, 48:138; II. I, 73:137; IV, 33:138; V, 3:141; VI, 2:141, 7:141; VII, 14:136, 21:136, 51b:136 Kjaer & Holbek: I. I, 50:259, 52:259, 53:259; II, 35:135; IV, llb:171, 31:164; V, 8a:97; VI, 2:97, 12:148; VII, 24:213, 25:185; VIII, 33:192; X, 9a:146, 10a:129; II. I, 58:111; III, 2c:102, 17:181, 22:158, 26:96, 30:134, 34:178, 37:259, 58:215, 61:147, 62:103; IV, 7:103, 12:100, 13:168, 38:259, 42:255, 43:259; V, 2:204, 23:178, 3:253; VI, 12:195, 36:180; VII, 24:97, 39:195, 52:257, 57:130; IX, 41a:147, 41c:169, 48:146, 64:184; X, 58:159 Kloeke: I. II, 8:14; III, 32:42, 126:14; X, 33a:53; II. II, 12:36; IX, 65:31, X, 57:50 Kuusi: I. I, 24a:198; IV, 14a:90; VI, 17:163, 18:146; II. II, 40:213; III, 27:361, 74:324, 86:154; X, 24a:222 Laan, ter: I. I, 6:259; II, 4c:353, 70:353; III, 81:353; IV, 14a:220, 41:386; V, 16:63, 26a:78; VI, 1:308, 12:308; VIII, 4:384; X, 3:273, 13:382, 16:75, 20:248, 48:380; II. I, 6:353, 56c:256, 72:265; III, 29:250; V, 9:382; VII, 2:273, 55:211; VIII, 30:389; X, 25c:202 Leutsch & Schneidewin: I. I, 49a:208; III, 66:354, 77:354, 107:354; V, 23:354; X, 9b:154; II. Ill, 67:337/8; VI, 21a:354; VIII, 6:354, 26 und 28:355 I.oi: I. II, 15:49 Mauri, de: I. II, 16:353; II. IV, 2:165; VII, 31b:354; VIII, 54:355, 69:165; X, 38:352 Meier-Pfaller: I. I, 4:75, 7d:41, 9:53, 60:38; II, 1:59, 5:39, 8:89, 17:61, 25:66, 32:66, 46:66, 52:63, 59a:62, 68:63, 69:55; III, 13:54, 25:55, 26:55, 27b:53, 33:56, 44:68, 62:67, 71:71, 100:72, 114:68; IV, lla:66, 14b:84, 18b:74, 29:78, 30:79, 32:75, 32:83, 40:80, 50a:80, 56:76, 65:82, 71:78; V, 2:83, 5b:75, 13:78, 15b:80, 18:75, 19a:83; VI, 11:74, 12:75, 20:80; VII, 21b:67; VIII, 8b:54, 10:55, 27:52; IX, 6:74; X, 10c:53, 15:662, 16:661, 17:662, 37:61, 38:661, 42:59, 50:76; II. I, 2:60,

185

llb:40, 57:71, 80:40, 81:62, 95:89, 99:63; II, 1:38, 2a:48, 5:40, 7:40, 8:40, 10:48, 14:49, 18:51, 24:48, 27:40, 33b:57, 33c:52, 42:4, 43:41, 61:40, 69:61; III, 5:38, 13:58, 15:64, 21:39, 35:42, 80b:60; IV, 3:75, 32:74, 47:76; V, 7a:42; VI, 23:59, 29:60, 35a:72, 52c:64, 59c:60, 59b:60; VII, 10:63, 12:67, 46:68, 47:40, 49:59, 51a:61, 54:60, 58b:662; VIII, 1:661, 2:63, 5:66, 13:60, 23:63, 25:65, 29:44, 49:64, 49:59, 62:65, 67:89, 68:63, 72:64; IX, 34:63, 35:55, 37:64, 55:62, 56:60, 60:39, 63:53, 64:60, 68:60, 70:66; X, 3:67, 10:60, 16:63, 25b:59, 46a:72, 55:62, 68:67 Menarini:!. IV, 36b:16;VII, 12:20; VIII, 14:15; H. I, llb:7; II, 4:9; IV, 11:6; VIII, 51:3 Mesters: I. I, 3a:86, 11:194, 12:104, 13:105, 14:104, 16:104, 42:178, 43:114, 44:105, 59:163; II, 49b:69, 55:106; III, 1:75, 16:23, 30:64, 40:75, 46:114, 56:162, 57:106, 76:160, 81:160, 118:114, 119:56, 122:59, 125:175, 128:123; IV, 13a:64, 15:61, 16:49, 39:149, 48:128, 50b:70; V, 11:162, 13:74, 49:183; VI, 3:60; VIII, 6:104, 21:130, 241:87, 25:42; X, 5:79, 10a:130, 13:79, 20:162, 33a:167, 36a:175, 54:168; II. I, 25:17, 26:27, 28:161, 56c:90, 73:114; II, 6:18, 8:163, 9:123, 13:61, 51:94, 54:27, 55:155, 66:34, 67:29, 68:30; III, 2:53, 13:161, 14a:77, 17:74, 20:77, 24:82, 23b:15, 29:58, 31:162, 32:162, 33:162, 47a:67, 51:164, 59a:67, 59b:107, 60:34, 63:103, 66:120, 71:108, 73:21, 79:155, 84:176; IV, 3:129, 16:160, 25:127, 30:184, 44:184, 44:104; V, 1:64, 9:173, 35:149, 37a:85, 44:105, 45:22, 51a:114, 62:25, 66:163, 75:123; VI, 11:107, 25b:138, 39:160; VII, 7:160, 18:175, 44:164, 45:106; VIII, 10:161, 19:160, 44:104; IX, 1:173, 17:281, 25:56, 26:56, 47:67, 51b:36, 59:21, 69:67; X, 37:133, 42:27, 74:30 Molbech: I. I, 1:159, 56:172; III, 82:123; II. III, 14b:171, 22:158, 23a:158; IV, 44:172; V, 6:159, 65:158, 67:172; VI, 25:159, 37:123; VIII, 12:174; IX, 45:174; X, 53:23 O'Farrell: II. X, 60:57 O'Rahilly: I. II, 23:18, 63:68; I I I , 11:77, 63:33; V, 46:123, 47:4, 51:94; X, 5:30; II. I, 23:77, 49:76, 50:77, 65:6, 78:120, 88:77; II, 2a:22; III, 39:71, 75:98; V, 30:51; VI, 8:76, 19:7, 32:63; VII, 14:75, 15:78, 26:18, 60:1; IX, 30:102; X, 1:109, 15:110

186

Otto: I. VII, 23:246; II. VI, 11:189; VIII, 12:231, 17:231 Perry: I. X, 47:287 Pineaux: 1.1, 9:94, 27:90; II, 48:87; III, 7:87, 24:90, 26:90, 47:89, 60:89, 109:88; IV, 14a:90, 14b:91, 29:93; V, 19a:94, 19b:94, 20:94; II. I, 10:91, 59:94; IV, 4:92; VI, 42:86, 59a:92; VII, 21:91, 33:88, 43:87; VIII, 17:86, 20:86, 52:92, 64:88; IX, 41b:87; X, 21a:87 Politès: I. II, 44:195; III, 98:213; X,l:146, 4:127, 8:133, 27:219; II. Ill, 2b:242, 90:249; VI, 38:211; VII, 34:193, 38:194; VIII, 32:225, 53:187/8, 66:234; IX, 38:236, 42:203, 57a:184; X, 24c:220/l Quitard: I. II, 43:373, 47:375; III, 109:375; II. I, 1:372; V, 11:374; VI, 2b:373, 42:375; VII, 50:376; VIII, 8:375, 14:374; X, 21:371 Raimondi: I. II, 34:51; VII, 2:455, 6:56; X, 43:52; II. I, 4:54, llb:50, 91:50; III, 80b:51; VII, 22:54, 42:52; VIII, 71:56; X, 33:50, 37:51 Raub: I. I, 33:26, 34:26; VI, 12:50; X, 29:34 Rayner: I. I, 5:134, 19:135, 68:242; III, 113:241; VII, lb:149; X, 45a:242; II. VI, 27:118; VII, 54:243 Röhrich & Mieder: I. IX, 3:12 Roux de Lincy, Le: 1.1, 7.234, 7c:234, 29b:233, 48:235; II, 24:222, 48:228; III, 51:226, 90:228, 106:222, 109:18, 109:221; IV, 14b:232; VIII, 15:232; X, 53:220; II. I, 10:246, 43:133; V, 6:233, 17:226; VI, 59a:224; VIII, 8:231, 11:221, 68:227; IX, 55:224; X, 37:164, 73:225 Rovira: I. Ill, 29:132; II. X, 23:30, 70:129 Santoro: I. II, 25:63; VIII, 26:64; II. IV, 46:26; VII, 16:62 Sbardi: II. VIII, 5:31 Ségalen 1976: I. Ill, 12:35; VII, 4a:37, 4b:37, 4c:37, 28:39, 29:39, 30:38; VIII, 34:42, 35:42, 56b:56; II. I, 18:50, 60:50, 61:50, 62:53, 64a/b/c/:51, 85:51; II, 65:33; III, 47b:55; V, 79:53; VII, 25:59; IX, 44:59, 45:59 Seiler, 1918: II. X, 26:51 Smith & Heseltine: I. VI, 4:620, 7:552; VII, 3:700; X, 35:47; II. IV, 18b:382; VI, 13:406, 21a:589, 52b:28; VII, 54:609 Speroni: I. II, 28:222, 30:222; IV, 19:209, 38:209; II. I, l l b : 1 9 1 ; II, 6:189; VI, 14:222; VII, 14:222; VIII, 60:222; IX, 33:203 Spezzano: I. IV, 23:68 Stampoy: I. I, 34:37; V, 21:51 187

Storm Petersen: I. IV, 36a:12; VII, 27:120; VIII, 8b:27, 32:27; X, 19:21; II. II, 3:176; III, 83:21; IV, 26:175; V, 1:176, 40:87, 54:123, 69:54; VI, 30:175; VII, 40:175, 41:175; VIII, 1:610; X, 5:176 Suard: I. II, 59b:29; III, 3:171, 64:94; IV, 45:171; X, 56:143; II. I, 45:143; III, 28:177, 89:28; VII, 56a:220; VIII, 17:34 Suringar 1873: I. III, 54:99, 54:578; V, 7:574, 9:575; VIII, 1:572 Totskas: I. I, III, 9:60; IV, 5:127, 58:128; V, 23:460; Vil, la:129, 5:131, 8:128, 10:56, 15:127, 16:57; VIII, 3:56; X, 14:16; II. I, 3:13, 76:11; III, 16:13; VIII, 33:15 Wander I: I. II, 6:1124, 21:1128; III, 19:452, 55:1116, 68:1116, 69:1117, 110:1120, 114:1132; IV, 22:172, 37:108; X, 18:61, 30:1132, 42:1143, 44:56, 52b:56; II. l, 43:1125, 47:1137, 53:1116, 84:1135; II, 63:1108; III, 12b:1149, 19b:1133, 23b:1150, 55:1141, 57:1775, 65:1133, 70c:1343, 71a:1343, 78:1136, 80a:350, 85:249; IV, 5:1115, 17:1130, 18a:1131; V, 24a:1133, 24b:1134, 42:1122, 43:1122, 46:271, 46:1127, 48:1132, 49:1132, 51 b: 1138, 53a:348, 53b:348, 55:1116, 56:1116, 57:1132, 58:1132, 59:1121, 70:271, 71:1139, 73:68; VI, 13:1131, 17:1366; Vil, 12:1137, 53:1132; VIII, 31:1122, 64:1199, 64:1651, 67:1115; IX, 39a:1139, 39b:1139, 39c:1139, 40:1204, 53:1113, 54:1115,58:1109, 62:1138; X, 28:1126, 54:60 Wander II: I. IV, 66:1309, 70:1309; VI, 10:1314; VIII, 2:151, 4:151; IX, 12:1621; X, 33b:932, 33c:932; II. 1, 97:928, III, 84:930; IV, 3:1317, 35:1307, 36:1307; V, 29:149, 75:936, 76:527, 77:935; IX, 1:641, 2:641, 3:639, 4:641, 7:640, 8:640, 9:640, 10:640, 11:640, 13:642, 18:640, 19:931, 22:641; X, 9:172 Wander III: I. VU, 1b:475, 2:475, 19b:475, 19c:475, 20:475, 22:475; X, 16:1104; II. I, 68:418; IV, 39:418; IX, 51a:1104, 51b:1104, 51c:ll()4 Wander IV: I. VII, lb:475, 2:475, 19b:475, 19c:475, 20:475, 22:475; X, 16:1104; II. 1, 68:418; IV, 39:418; IX, 51a:ll()4, 51b:1104, 5U:11()4 Wander V: I. IX, 13:1382; X, 10b:2, 11:2, 32:2, 36b:2, 37:1, 46:1270, 55:1806; II. I, 52:1270; II, 32:1271, 35:739; III, 50:1; IV, 1:1272; IV, 49:1122; V, 68:1272; VI, 60:1273; X, 6:1270, 29:1271 188

Whiting: I. I, 17:397, 19:364, 20:365; II, 25:649; III, 79:19; IV, 14a:415, 61:22, 61:446, 64:82; II. VI, 51:652, VII, 3:508, 14:586, 37:676; VIII, 4:293, 15:30, 17:650, 56:505; IX, 21:619; X, 52:365 Williams I: I. Ill, 10:486, 20:465, 36:466, 38:468, 41:467, 73:475, 105:405; VIII, 19:466; X, 7:464, 22:467; II. I, 6:475, 41:472, 48:474; II, 11:470, 50:468, 60:447; III, 4:466, 25:461, 38c:464, 48h:467, 92:476; IV, 9:461; V, 10:471, 31a:408; VI, 5:472, 44:474; VII, 54:455; VIII, 17:372, 17:471, 34:473, 35:477, 58:409, 60:431,75:475; IX, 15:467, 16:467; X, 12:468, 45:464, 48:473, 66:471 Williams III: I. I, 18:282, 45:465; II, 4a:433, 17:200, 25:197, 31:60, 45:471, 54:200, 58:475, 58:397, 68:199; I I I , 7:391, 105:407, 111:382; X, 25:410, 45b:420; II. I, 59:401; III, 14a:409; VI, 20a:410; IX, 65:408, 66:408; X, 62:396 Williams IV: I. Ill, 82:148; IV, 21:143; VIII, 22:157; II. I, 89:64; II, 50:138; III, 15:142; IV, 8:198; V, 32:114; VI, 5:409, 31:200, 52b:409; IX, 67:196 Wolter: siehe a unter Wolter

189

Bibliographie

Alaimo, M.E., Proverbi Siciliani, Alod Martello-Giunti Editore, o.O. 1974. Attanasio, S., Parole di Sicilia: frasi, espressioni, dctti, paragoni, proverbi e >vastasateSome Observations on the Proverbs of the Akan-Speaking peoples of Ghana«, in Afrika und Übersee, Band LV, 1971-1972, S. 262-267. Browning, D. C. (Comp.) Dictionary of Quotations and proverbs. The Everyman Edition, London (1951) 1989. Büchmann, G., Geflügelte Worte, Berlin 1867. Büld, H., Niederdeutsche Sprichwörter /.wischen Ems und Issel. Eine lÄ'bens- und Sittenlehre aus dem Volksmund, Münster 1983. Champion, S. G., Radical Proverbs, London 1938. Chaves, P., Rifoneiro Portugucs, Porto 1945 (.ibotto, G. A. & G. Del Drago, Proverbi Romaneschi, z.p. 1975. Cock, A. de, Spreekwoorden en zegswijzen, Gent 1908. Cock, A. de, Spreekwoorden ende zegswijzen over vrouwen, île liefde en het huwelijk, Gent 1911. Cock, A. de, Spreekwoorden en uitdrukkingen en ge/.cgeden op volksgeloof berustend, Antwerpen 1920. 190

Collins, J., A Dictionary of Spanish proverbs, London 1823. Cox, H. L. e a., rgl. Van Dale 1989. Dale, Van, Groot Woordenboek Frans-Nederlands, Utrecht 1983. Dale, Van, Groot Woordenboek hedendaags Nederlands, Utrecht 1984. Dale, Van, Groot Woordenboek Nederlands-Engels, Utrecht 1986a. Dale, Van, Groot Woordenboek Nederlands-Duits, Utrecht 1986b. Dale, Van, Spreekwoordenboek in vier talen. Nederlands/Frans/ Duits/Engels, Van Dale Lexicografie, Utrecht 1989. Daniels, K., >Geschlechtsspezifische Stereotypen im Sprichwort: Ein interdisziplinärer Problemaufriß< in: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht,Ed. 16, 1985, S. 18-25. Düringsfeld, I. von, & O. von Reinsberg-Düringsfeld, Sprichwörter der Germanischen und Romanischen Sprachen, Leipzig 1872. Fergusson, R., The Penguin Dictionary of Proverbs, Harmondsworth (1983) 1986. Gaffney, Sean & Seamus Cashman, Proverbs and Sayings of Ireland, Dublin (1974) 1992. Giusti, G., Raccolta di proverb} Toscani, Livorno 1971. Gluski, J., Proverbs. A Comparative Rook of English, French, German, Italian, Spanish and Russian Proverbs, Amsterdam/New York 1971 Guiter, H., Proverbs et dictons catalans, Forcalquier 1969. Haller,.)., Altspanische Sprichworter, l, Regensburg 1883. Harrebomée, D. )., Spreekwoorden der Nederlandse hen taal, Mil, Utrecht'(l858-1870) 1991. Herg, L., Deutsche Sprichworter im Spiegel fremder Sprachen, Berlin/l.eip/ig 1933. Ilg, G., Proverbes français, Amsterdam 1960. (olles, A., Einfache Formen, Tübingen 1930. Joos, A. M., Schutten uit de volkstaal, Gent 1887. Kapteyn, Paul, >Hiërarchie en ongehoorzaamheid tussen mannen en vrouwen. Aletta (acobs en de vrouwenemancipatie in de negentiende eeuw« in: l)c Gids, 10, 1975, S. 713-726. Kjaer, I. & B. Holbek, Ordsprog i Danmark. 4000 ürdsprog i skrift og talegennem 600 ar, Kopenhagen 1969.

191

Kloeke, G. G., Kamper spreekwoorden (uit 1550), Assen 1967. Krumbacher, K., Mittelgriechische Sprichwörter, (München 1894) Hildesheim/New York 1969. Kuusi, M., Proverbia septentrionalia, Helsinki 1985. Laan, K. ter, Nederlandse spreekwoorden, spreuken en zegswijzen, Amsterdam 1988. Leutsch, E. L. von, & F. G. Schneidewin, Corpus Paraemiographorum Graecorum, 2 Bde., Göttingen (1839/1851) 1965. Loi, S., Proverbi Sardi, Milano 1972. Maloux, M., Dictionnaire des proverbes, sentences et maximes, Paris 1960. Martin, E., Deux cents locutions et proverbes, Paris 1939. Mauri, L. de, 5000 Proverbi e motti Latini, Milano 1990. Meier-Pfaller, H.-J., Das grosse Buch der Sprichwörter, Esslingen am Neckar (1979) 1980. Menarini, A., Proverbi Bolognesi, Milano 1971. Mesters, G. A., Prisma spreekwoordenhoek, Utrecht 1986. Mieder, W., Ergehnisse der Sprichwörterforschung, Bern 1978. Mieder, W., Proverbs in Literature. Ribliopraphie, Bern 1978. Mieder, W., International Proverb Scholarship. An Annotated Bibliography, New York/London 1982. Molbech, C., Ordsprog, tankesprog og rijmspmg aftrykte og utrykte Kilder, Kopenhagen 1850. Mukarovsky, Jan, •Prislovi jako soucast kontextu« (1971) (»Proverbs as part of context«). Selected passages, translated by P. L. Gravin, in: Penfield 1983, S. 96-104. Naber, Pauline M., Vriendschap onder jonge vrouwen, Dissertation, Vrije Universiteit, Amersfoort 1992. Oduyoye, Amba, >The Asante Woman. Socialisation through Proverbs- in: African Notes, Bd. VIII, no. I, 1979, S. 5-11. O'Farrell, Padraic, Irish Proverbs and Sayings, (/cms of Irish Wisdom, Dublin (1980) 1990. O'Rahilly, Th. F., A Miscellany of Irish Proverbs, Dublin 1922. Otto, A., Die Sprichwörter und sprichwortlichen Redensarten der Romer, \ ei p/ig 1890. Oxford, vgl. Smith. Penfield, ]oyce, ( Ommunications with Quotes: Thelgbo (',ase, Westport/London 1983. Penguin, vgl. Fergusson.

192

Perry, B. E., Aesopka, I, Urbana 111. 1952. Pineaux, J., Proverbes et dictions français, Paris 1960. Politès, N., Meietai péri ton biou kai tes gloossès ton Hellénikou laou, Paroinai, Athene (1902) 1965. Quitard, P. M., Études historiques, littéraires et morales sur les proverbes français et le langage proverbial, Paris 1860. Quitard, P. M., Dictionnaire étymologique, historique et anecdotique des proverbes et des locutions proverbiales de la langue français, (Paris 1842) Genève 1968. Raimondi, P., Provebi Genovesi, o.O. 1975. Raub, J., Plattdeutsche Sprichwörter und Redensarten zwischen Ruhr und Lippe, Münster 1976. Rayner, J. L., Proverbs and Maxims, London/New York/ Toronto/Melbourne 1910. Rohrich, L. & W. Mieder, Sprichwort, Stuttgart 1977. Rosaldo, Michelle Zimbalist & Louise Lamphere (Hrsg.), Woman, Culture and Society, Stanford 1985. Roux de Lincy, M. Le, Le livre des proverbes français, I/II, Pans 1859. Rovira, L. L, Spanish Proverbs. A Survey of Spanish Culture and Civilization, Lanham 1989. Santoro, C., Proverb! Milanesi, Firenze 1975. Sbardi, J. M., Refranes, adogios v provebios castellanos, Madrid 1980. Schipper, Mineke (Hrsg.), Unheard Words. Woman and Literature in Africa, the Arab World, Asia, the Caribbean and Latin America, London 1985. St hipper, Mineke, Source of All Evil. African Proverbs and Sayings on Women, London 1991. Ségalen, Martine, -Le mariage et la femme dans les proverbes du sud de la France', in: Annales du Midi, Bd. 87, 23, 1975, S. 265-288. Ségalen, Martine, »Le mariage, l'amour et les femmes dans les proverbes populaires français«, in: Ethnologie française, V, 1975, S. 119-162. Ségalen, Martine, >Le mariage, l'amour et les femmes dans les proverbes polulaires français (suite)Pentameron« in: Modern Philology, Bd. XXIV, 1976, S. 180-276. Spezzano, F., Proverhi Calabresi, Milano 1970. Stampoy, P., A Collection of Scottish Proverbs, Los Angeles 1955. Stoett, F. A., Nederlandse spreekwoorden en ge/.egden, Zutphen 1974. Storm Petersen, R., Danske Ordsprog, Kopenhagen 1948. Strömberg, R., Greek Proverbs, Gotenburg 1954. Suard, F., & Claude Buridand, Richesse du proverbe, Bd. I: Le proverbe au Moyen Age; Bd. Il: Typologie et fonctions, Lille 1984. Surringar, W. H. [)., Over de proverbia communia, Leiden 1864. Suringar, W. H. D., Erasmus over Nederlandsche spreekwoorden en spreekwoordelijke uitdrukkingen, Utrecht 1873. Totskas, F, Hellètiikes paroimies, Thessaloniki/Athene o.J. Wander, K. F. W., Deutsches Sphchwörtcrlexikon, Ede I-V, (Leipzig 1867-1880) Augsburg 1987. Whiting, B. J., Proverbes, Sentences and Proverbial Phrases. From English Writings Mainly Before 1500, Cambridge Mass./Oxford 1968. Williams, T. W., Lean's Collectanea, Bde. I-IV, London 1903. Wolter, L., 2500 Spréch a Spréchwierder, Lëtzebuerg 1986.

Über die Sprache

FrfaR.GIunk: Schreib-Art Eine Stilkunde

Eike Christian Hirsch: Deutsch für Besserwisser

^^Rt

\?

M^l

dtv Klaus Bartels: Wie die Amphore zur Ampel wurde Neunundvierzig Wortgeschichten dtv 10836 Fritz R. Glunk: Schreib-Art Eine Stilkunde drv 30434 Klaus Jürgen Haller: Wörter wachsen nicht auf Bäumen 99 Allerweltsbegriffen auf der Spur dtv 30026 Eikc Chr. Hirsch: Deutsch für Besserwisser dtv 30028 Mehr Deutsch für Besserwisser drv 30065

Eike Chr. Hirsch: Der Witzableiter oder Schule des Gelächters Techniken und 1 heorie des Witzes dtv 30059 Kopfsalat Spott-Reportagen für Besserwisser

dtv

Ludwig Reiners: Stilfibel Der sichere Weg zum guten Deutsch dtv 30005 Hermann Schlüter: Grundkurs der Rhetorik dtv 4 149

dtv 30309

Werner König: dtv -Atlas zur deutschen Sprache dtv 3025 Die Kunst des Gesprächs Texte zur Geschichte der europäischen Konvcrsaronsthcorudtv 4446 Werner Lansburgh: Holidays for Doosie Eine Reise durch Europa oder Englisch mit Eiche dtv 11373

Otto Sea: Quintilian oder Die Kunst des Redens und des Schweigens dtv / KJett-Cotta 4459

Wahrig: dtv-Wörterbuch der deutschen Sprache dtv 3136 Harald Weinrich: Wege der Sprachkultur dtv 4486

Paargeschichten Dietmar Grieser: Liebe in Wien Ein* amourö*« Porirltgal*rie

Régine Pernoud: Heloise und Abaelard Ein Frauenschicksal im Mittelalter dtv 30394 Kate Millett: Sita Geschichte einer Frauenbeziehung dtv l 1086 Hörte Binkert: Frauen, die mit Frauen leben Freundinnen, Paare, Schwestern, Mütter und Töchter dtv 30455

dtv

Rudolf Dreikurs: Die Ehe — eine Herausforderung dtv 35061 Eva Jaeggi / Walter Hollstein: Wenn Ehen älter werden Liehe, Krise, Neubeginn dtv 35076

Dietmar ( Iric.scT: Liebe in Wien t ine .imouröse Portriitgalerie dtv 30032 H.ins Jürgen Schnitz (Hrsg.): Liebespaare ( H-M hichtc und Geschichten dtv 30356

Peter Schellenbaum: Das Nein in der Liebe Abgrenzung und Hingabe in der erotischen Beziehung dtv 35023 Tanz der Freundschaft Kine ungewöhnliche Annäherung an das Wesen der Freundschaft dtv 35067

MannsBilder im dtv

Absender: Dein Sohn Briefe an den Vater Herausgegeben von Wilfried Wieck dtv 30466

MannsBilder

Von Frauen

MannsBilder von Frauen dtv 11720 MannsBilder von Männern

dtv 11721 Philip Roth: Mein Leben als Sohn Eine wahre Geschichte dtv 11965 Klaus Theweleit: Männerphantasien Band 1: Frauen, Fluten, Körper, Geschichte dtv 30461 Band 2: Männerkörper zur Psychoanalyse des weißen Terrors dtv 30462

Camille Paglia: Die Masken der Sexualität dtv 30454 Esther Vilar: Der dressierte Mann Das polygame Geschlecht

Das Ende der Dressur

dtv 30072 David G. Gilmore: Mythos Mann Wie Männer gemacht werden Rollen, Rituale, Leitbilder dtv 30354

MannsBilder

Von Männern

Wassilios E. Fthenakis: Väter Band 1: Zur Psychologie der Vater-KindBeziehung Band 2: Kind-Beziehung in verschiedenen Familienstrukturen dtv 15046 Peter Schellenbaum: Homosexualität im Mann Eine tiefenpsychologische Studie dtv 35079 Loren E. Petersen: Das Weibliche im Mann Eine Psychologie des Mannes dtv 35083

Zwischen Arktis und Antarktis Meine Seele wird nach Süden ziehen LebensgeschichTen von nordamerikanischen India» •< Herausgegaben von Hartmut Krecn

dtv

Mary Crow Dog: Lakota Woman Die Geschichte einer Sioux-Frau drv 30399 Balduin Möllhausen: Geschichten aus dem Wilden Westen Herausgegehen v. Andreas Grat drv 2364 l.evi-Strauss: Die Luchs Geschichte Indianische Mythologie in der Neuen Welt dtv 4680

H a r t m u t Kux h: Meine Seele wird nach Süden ziehen Liebesge»chichten von Indianern aus der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts dtv 30508 Louig S.irno: Der Gesang des Waldes Mein Lehen hei den Pygm dtv 30513

Yue Daiyun: Als hundert Blumen blühen sollten l )ie ( Vlyssee einer modernen Chinesin vom Langen Marsch bis heute dtv 11040 l'riederike Harter: Hochzeitshemd und Leichentuch Frauen aus Kolumbien erzählen dtv 30424 Mark Mathahene: Kaffern Boy Hin Lehen in der Apartheid dtv 1091 3

Ulf Diederichs: Who s who im Märchen Hansel und Gretel, der kleine Muck, Pinocchio, Ali Baba oder Schneewittchen — diese Gestalten der Märchenwelt werden wohl die meisten nicht vergessen haben. Aber wer waren doch gleich Allerleirauh, die Froschzarin, die Jungfrau Maleen oder König Hirsch? Der reichhaltige Schatz, den Volks- und Kunstmärchen aus aller Welt bergen, droht heute immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Dabei sind die Märchen, wie nicht nur die Psychologie herausgefunden hat, geradezu eine Goldgrube für unsere Phantasien, unsere privaten Mythcnbildungen und auch für manche Ängste. Ulf Diederichs, profilierter Märchenkenner unserer Tage, hat die wichtigsten und bekanntesten Figuren ausgewählt und erzählt ihre Geschichten, skizziert wichtigste Deutungen und zeichnet Parallelen zu Figuren anderer Märchcntraditionen nach. Über dreihundertdrcißig Gestalten werden auf diese Weise wieder lebendig und erinnern daran, daß Märchen keinesfalls

»nur« Kinderliteratur sind, sondern eine grundlegende und fesselnde Quelle unserer Kultur.

Who's who im Märchen Von Ulf DmdBncha

Originalausgabe, 368 Seiten dtv 30503