Das Betreuungsgeld darf nicht kommen

Die Zeitung der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Unna Nummer 2 Juli 2012 Wirksam arbeiten. Sozial bleiben. Bartmann weiter an der AWO-Spitze Editorial Li...
Author: Albert Geier
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Die Zeitung der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Unna Nummer 2 Juli 2012

Wirksam arbeiten. Sozial bleiben.

Bartmann weiter an der AWO-Spitze

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, in Zeiten sozialpolitischer Veränderungen und Einschnitte ist solidarisches und gerechtes Handeln dringender denn je. Der AWO als Sprachrohr der Schwächsten unserer Gesellschaft und als einem der wichtigsten Akteure in der sozialen Arbeit kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Die vielen hauptund ehrenamtlichen Mitarbeiter helfen bei akuter Not. Sie wissen aber auch durch ihre tägliche Arbeit um die Bedeutung sozialer Prävention und Bildung. Frühe Förderung ist die beste Vorsorge, um später nicht nachbessern zu müssen. Die AWO fordert deshalb zu Recht von der Politik einen konsequenten Ausbau der Kinderbetreuung, kostenlose frühkindliche Bildung, längeres gemeinsames Lernen und Hilfen beim Übergang von der Schule in den Beruf. Kurzum: Die Präventionskette muss bei der Geburt beginnen und darf bis ins junge Erwachsenenleben nicht reißen. Umso unsinniger ist die geplante Einführung des Betreuungsgeldes für Eltern, die ihr Kind in keine Kita schicken, sondern zuhause erziehen wollen. Dieses Betreuungsgeld darf nicht kommen. Es führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Gerechtigkeit. Denn zu viele Kinder wachsen immer noch unter schlechten Bedingungen auf, bleiben zurück – ohne Abschluss, ohne Ausbildung. Wir müssen alles tun, um hier zu helfen. Das Betreuungsgeld hilft dabei ganz bestimmt nicht.

Hartmut Ganzke MdL

Die AWO hat gewählt: Wilfried Bartmann bleibt an der Spitze des Unterbezirks- und Kreisverbandes. Er wurde einstimmig für weitere vier Jahre auf der Kreis- und Unterbezirkskonferenz im Amt bestätigt.

SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel zu Gast in der AWO-Kita „Rasselbande“ in Unna-Königsborn. Bei den Gesprächen mit Erzieherinnen, Einrichtungsleiter Christoph Hoch und heimischen Politikern war auch das umstrittene Betreuungsgeld Thema. Foto: Karl Dittrich, WR

Geld ist im Kita-Ausbau besser aufgehoben

Das Betreuungsgeld darf nicht kommen „Das unsinnige Betreuungsgeld für Eltern, die ihr Kind in keine Kita schicken, darf in dieser Form nicht kommen“, mahnt Wilfried Bartmann, Vorsitzender des AWO-Unterbezirks. „Das führt zu weniger Gerechtigkeit.“ Und: „Die Mittel sind im dringend notwendigen Ausbau der Kindertageseinrichtungen nun wirklich besser aufgehoben.“ Das aktuelle AWO-Sozialbarometer zeigt, dass auch eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung diese Einschätzung teilt: Knapp 60 Prozent der Befragten haben sich im Juni gegen die Einführung des Betreuungsgeldes ausgesprochen. Nur ein Drittel befürwortet die Prämie. Dagegen sind vor allem

die unter 30-jährigen. „Die Jugend will eine moderne Familienpolitik, die es ihnen ermöglicht, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Dazu gehört eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und nicht das Betreuungsgeld“, heißt es in der Auswertung. AWO-Sozialbarometer

Die AWO werde deshalb, so Wilfried Bartmann, weiterhin das Betreuungsgeld bekämpfen – auch wenn es für die regierende Koalition in Berlin scheinbar beschlossene Sache sei. „Verantwortungsvolle Politik muss sich stets an der Frage orientieren, was das Beste für die gesamte Gesellschaft ist“, betont der UB-Vorsitzende. Und das bedeute in diesem Fall,

Woche der AWO in Schwerte

Kraft und Mittel in die Verbesserung der Kinderbetreuung zu stecken. „Da ist noch jede Menge zu tun. Jenseits des quantitativen Bedarfs muss vor allem auch die Qualität der Angebote gewährleistet werden.“ Der AWO-Unterbezirk nimmt unabhängig von den politischen Rahmenbedingungen diese Aufgabe sehr ernst. Gelebtes Qualitätsmanagement ist in den 32 heimischen Kindertageseinrichtungen seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Leuchtturmprojekte der AWO wie das erfolgreiche Generationenprojekt „Zusammenspiel“, Sprachförderung für Kinder oder der Bewegungskindergarten sollen darüber hinaus künftig Standard in jeder Kita werden.

Als Stellvertreter im Kreisvorstand wurden ihm einstimmig Roswitha Ritter, Karin Schäfer und Heiko Klanke zur Seite gestellt. Beisitzer sind Peter George, Hartmut Ganzke, Christel Jachmann, Detlef Garus, Günter Schlüter, Dr. Jürgen Krüger, Wolfram Kuschke, Helma Eilers, Margret Mader, Gustav Rodrego, Jürgen Wiechert, Bernhard Krüger, Hermann Puls und Jürgen Schusser. Ehrenvorstandsmitglieder sind Helmut Spyra, Helene Jürgens und Werner Krüger, Ehrenvorsitzender ist Johannes Hermann. Revisoren sind Margret Bülow, Oliver Kaczmarek, Siegfried Pogadl und Rainer Schmeltzer. Im Unterbezirksvorstand sind künftig neben Wilfried Bartmann als Stellvertreter Karin Schäfer und Wolfram Kuschke. Beisitzer sind Detlef Garus, Hartmut Ganzke, Roswitha Ritter, Dr. Jürgen Krüger, Margret Mader, Heiko Klanke und Gustav Rodrego. Als Revisoren fungieren Wolfgang Rickert und Siegfried Pogadl. Ehrenvorsitzender ist Johannes Hermann.

Wilfried Bartmann

Richtfest an der Grillostraße

Generationenfest

ServiceWohnen

AWO-Einrichtungen und Ortsvereine haben sich in Schwerte eine Woche lang präsentiert. Seite 4

In Unna-Königsborn entsteht eine AWO-Begegnungsstätte mit angegliedertem ServiceWohnen. Seite 5

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Nummer 2 | Juli 2012

Im Gespräch mit Wilfried Bartmann

Woche der AWO

Deshalb sollen weitere Wochen der AWO folgen.

Wilfried Bartmann Gerade ist die Woche der AWO in Schwerte mit Erfolg zu Ende gegangen. Ortsvereine und Einrichtungen haben mit ihren Angeboten große Resonanz gefunden. „Die AWO muss sich in dieser Form verstärkt öffentlich präsentieren – auch mit Blick auf das wichtige Thema Mitgliedergewinnung“, sagt der UB- und Kreisverbandsvorsitzende Wilfried Bartmann. Herr Bartmann, die AWO im Kreis Unna steht mit ihrer Mitgliederzahl an zweiter Stelle im Bezirk Westliches Westfalen. Da kann der Verband doch eigentlich zufrieden sein.

Das ist richtig. Aber natürlich bekommen auch wir zu spüren, dass die Mitglieder immer älter werden und zu wenig junge Menschen nachkommen. Es ist nun einmal so, dass heute immer weniger Männer und Frauen bereit sind, sich auf Dauer zu binden und zu engagieren. Was kann eine Woche der AWO da bewirken?

Zum einen wird durch die Vorstellung und Öffnung der Einrichtungen ganz praktisch vor Augen geführt, was die AWO alles leistet. Und dann sind da natürlich die vielen persönlichen Gespräche, die unsere Mitarbeiter und Mitglieder mit den Besuchern führen. Sie geben der AWO ein Gesicht. Wer könnte besser für die gute Sache werben als ein Mensch, der sich selbst engagiert.

Ja, wenn möglich Jahr für Jahr von allen Stadtverbänden. Die Kamener haben uns das erfolgreich vorgemacht – erstmals bereits 2008. Im vergangenen Jahr waren die Lüner mit einer Woche der AWO sehr erfolgreich, an deren Ende ein großes Familienfest in der Innenstadt stand. Unna hatte im vergangenen Jahr einen Tag der AWO in der Innenstadt und will im Herbst eine komplette Woche ausrichten. Wir sind da auf einem guten Weg. Ist es denn tatsächlich gelungen, auf diesem Weg neue Mitglieder zu gewinnen?

Das ist es, obwohl es bei der Woche der AWO natürlich auch darum geht, über unsere vielfältigen Aufgabenfelder zu informieren. Verändert zu früher hat sich allerdings die Art dieser neuen Mitgliedschaften. Früher war die lebenslange Mitgliedschaft die Regel. Heute werden viele Menschen Mitglied auf Zeit, weil sie sich zum Beispiel durch den Besuch ihrer KInder in einer AWOKita oder durch die Eltern im Seniorenzentrum während eines bestimmten Lebensabschnitts mit der Arbeiterwohlfahrt verbunden fühlen. Ist das problematisch?

Es bedeutet zumindest, dass wir in Sachen Nachwuchswerbung immer aktiv sein müssen und uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen können. Aber es bedeutet auch, dass der Verband immer in Bewegung ist und neue Ideen einfließen. Außerdem bewirkt der Kontakt zu möglichst vielen und immer wieder anderen Menschen, dass wir die Sorgen und Bedürfnisse, auf die wir mit unserer Arbeit reagieren müssen, gut kennen. Gerade das ist ja die Stärke des Mitgliederverbandes AWO und macht den großen Unterschied zu vielen anderen Verbänden aus.

Impressum Herausgeber:

Geschäftsführer Bezirk Westliches Westfalen

Arbeiterwohlfahrt, Unterbezirk Unna,

Gestaltung, Realisierung:

Unnaer Straße 29a, 59174 Kamen

Horschler Kommunikation GmbH,

Vorsitzender: Wilfried Bartmann

Friedrich-Ebert-Straße 19, 59425 Unna.

v.i.S.d.P.: Achim Schwarz, Geschäftsführer

Auflage: 10.000 Exemplare

E-Mail: [email protected],

Erscheinungsweise: 4 Mal pro Jahr

Internet: www.awo-un.de

Fotos: AWO, www.horschler.eu,

Seite 7 v.i.S.d.P: Wolfgang Altenbernd,

www.fotolia.de

Achim Schwarz ist ab 1. Juli Geschäftsführer des AWO Unterbezirks Unna. Der bisherige Geschäftsführer der AWOTochter Bildung + Lernen und stellvertretende UB-Geschäftsführer tritt die Nachfolge von Peter Resler an.

Achim Schwarz kennt die Arbeiterwohlfahrt bestens

Vom AWO-Zivi zum UB-Geschäftsführer Die AWO hat Achim Schwarz als Zivi kennengelernt – in der mobilen sozialen Hilfe in Lünen. Die erste Aufgabe: Kohlenschleppen für eine alte Dame. Aus dem Keller in den zweiten Stock. Nun wird er der neue Geschäftsführer des Unterbezirks. Dass er die AWO so gut und so lange kennt, ist sicherlich ein dicker Pluspunkt. „Ich bin ein Mannschaftsspieler. Damit bin ich immer gut gefahren“, sagt Achim Schwarz von sich selbst. Bereits seit Ende des vergangenen Jahres ist er stellvertretender Geschäftsführer des Unterbezirks. Seit vielen Jahren ist er Geschäftsführer der AWO-Toch-

ter Bildung + Lernen. Als Industrie-Kaufmann und Diplom-Sozialwissenschaftler bringt er eine Doppelqualifikation mit, die er in seinem Job gut gebrauchen kann. Denn die AWO ist ein Unternehmen, das sich am Markt behaupten muss. Aber, so Achim Schwarz: „Es ist nicht irgendein Unternehmen, sondern ein Sozialunternehmen, das sich den Werten der Arbeiterwohlfahrt verpflichtet fühlt.“ Politisch engagiert

Der gebürtige Lüner, der seiner Heimatstadt nach wie vor treu ist, engagiert sich auch in seiner Freizeit. Seit 17 Jahren ist der Sozialdemokrat im Rat der Stadt Lünen und Vorsitzender des Ju-

gendhilfeausschusses. Gerade in der Jugendhilfe sieht er auch mit Blick auf die Geschäftsfelder der AWO einen großen Handlungsbedarf – ebenso wie in der Behindertenhilfe und bei der Kinderbetreuung. Ein weiteres Thema, das er verstärkt anpacken will, ist das Fundraising, um zusätzliche Mittel für die gute Sache zu gewinnen. Zunächst aber, so betont der 44jährige, gehe es für ihn erst einmal darum, einen guten Überblick zu gewinnen und Gespräche mit möglichst vielen Mitarbeitern und Partnern zu führen. „Unser Unterbezirk ist mit seinen vielfältigen Leistungsangeboten einzigartig breit aufgestellt. Das ist schon eine Herausforderung.“

„Ich konnte eine Menge gestalten“

Vordenker und Visionär – Peter Resler hat die AWO fast drei Jahrzehnte geprägt Wer Weggefährten von Peter Resler danach fragt, was den scheidenden Geschäftsführer auszeichnet, der hört vor allem eines immer wieder: Peter Resler ist ein Vordenker, er ist innovativ, dabei ungeheuer engagiert. Und diese Fähigkeiten haben denn auch die vergangenen 27 Jahre, in denen er das Unternehmen AWO geführt hat, geprägt. Nirgendwo ist die Arbeiterwohlfahrt so breit aufgestellt wie im Unterbezirk Unna. Die Mitarbeiterzahl stieg während seiner Amtszeit von rund 100 auf zwischenzeitlich über 1.000. Zur AWO ist Peter Resler 1972 als Zivildienstleistender gekommen – das hat er mit seinem Nachfolger Achim Schwarz gemeinsam. Eingesetzt war er in einem Obdachlosenprojekt in Dortmund. Und in Dortmund blieb er dann zwölf Jahre – unter anderem als Leiter der Behindertenwerkstätten. 1984 suchten die Unnaer dann einen neuen Geschäftsführer. Peter Resler, als Kaufmann und Sozialarbeiter mit einer Doppelqualifikation bestens gerüstet, sah das Potential, das hier vorhanden war, und kam gerne. „Die Chemie stimmte sofort beim ersten Gespräch. Daraus sind viele gute Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit geworden“, erinnert sich der damalige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende der AWO, Johannes Hermann.

Peter Resler war ein toller Chef. Ich habe gern mit ihm gearbeitet und wünsche ihm für seinen Ruhestand alles Gute. Horst Zeschke, ehem. kommissarischer Betriebsleiter der Behindertenwerkstätten Dortmund

Das sozialpolitisch Wünschbare mit dem kaufmännisch Machbaren zu versöhnen und dabei das spezifische Gütesiegel AWO im Blick zu behalten – gerade bei diesem Spagat hat sich Peter Resler als sehr erfolgreich erwiesen. Wilfried Bartmann, Vorsitzender Unterbezirk und Kreisverband Peter Resler (r) mit dem AWO-Vorsitzenden Wilfried Bartmann und seinem Nachfolger Achim Schwarz (l) im Kreise der Mitarbeiter. Sie hatten sich ebenso wie der Vorstand für den scheidenden Chef eine Menge einfallen lassen.

Peter Resler rechne ich hoch an, wie engagiert er sich für die Hilfstransporte nach Osteuropa eingesetzt hat – erst nach Russland, dann nach Rumänien. Er hat diese Aufgabe sehr ernst genommen und ist selbst mehrfach mitgefahren. Das war nicht selbstverständlich. Helmut Spyra, Ehrenmitglied des Kreisvorstandes Peter Resler und ich haben jahrzehntelang gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Wir haben in dieser Zeit gemeinsam viele Innovationen auf den Weg gebracht. Dafür danke ich ihm herzlich. Johannes Hermann, Ehrenvorsitzender der AWO

Eine Menge Aufgabenfelder lagen damals brach: Es gab keine Behindertenhilfe, kein Beschäftigungswerk, kein betreutes Wohnen, keine Tagespflege, nur einige wenige Kindergärten, gibt Peter Resler Beispiele. Doch es war auch die Zeit, in der die Rahmenbedingungen zum Aufbau ermunterten. Stimmten Idee und Konzept, standen die nötigen finanziellen Mittel für die Umsetzung meist zur

Verfügung. Allein der Einsatz von AB-Kräften machte eine Menge möglich. „Es gab Zeiten, da hatten wir 500 Mitarbeiter jährlich in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.“ Struktur muss mitwachsen

Potentiale erkennen und nutzen – das ist für Peter Resler auch eine entscheidende Fähigkeit, wenn es um den Umgang mit Mitarbeitern geht. „Nur wenn man die Stärken des Einzelnen erkennt und nutzt, hat das Unternehmen Erfolg und sind die Beschäftigten motiviert und zufrieden“, sagt der scheidende Geschäftsführer. Das sei eine der wichtigsten Erfahrungen, die er in seinem Berufsleben gemacht habe. Und: Ein wachsendes Unternehmen muss eine Struktur haben, die mitwächst. Dieser Er-

kenntnis ist die Gliederung zu verdanken, die der Unterbezirk heute hat. 1996 erfolgte mit Bildung + Lernen die Gründung der ersten AWO-Tochter, weitere wie die DasDies Service GmbH folgten. Erst im vergangenen Jahr wurde die Reinigungsfirma APLO ins Leben gerufen. Weitere entscheidende Schritte: die Einführung des Betriebsleitersystems und 1998 die Trennung von Haupt- und Ehrenamt mit der Unterscheidung von Kreisverband und Unterbezirk.

Künftig will Peter Resler sein Know how ehrenamtlich für Sozialunternehmen einbringen, aber auch deutlich mehr Zeit mit der Familie verbringen und sich seinen vielen Hobbys widmen. Auf seine Zeit als AWO-Geschäftsführer blickt er dankbar und zufrieden zurück. „Ich konnte eine Menge bewegen und gestalten.“

Peter Resler ist ein Vordenker, er ist innovativ. Deshalb weiß er auch um die Bedeutung des Betriebsrates und dass zufriedene Mitarbeiter sich stärker mit ihrer Arbeit identifizieren, gesund bleiben und mehr leisten. Daraus ergab sich eine gute und vor allem kontinuierliche Kommunikation mit dem Betriebsrat. Auch „kurze Wege“ waren möglich. Annette Stirnberg, Betriebsrätin

Peter Resler war schon mit vielem und allem vernetzt, als das Wort „Vernetzung“ noch nicht erfunden war. Und bei alldem hat er immer die Menschen im Auge, um die es bei der AWO geht – die Benachteiligten und Schwachen. Roswitha Ritter, stellv. Vorsitzende des Kreisvorstandes und ehem. hauptamtliche Mitarbeiterin

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Nummer 2 | Juli 2012 AWO-Woche in Schwerte – Unna folgt

Ein Fest der Generationen

Viele Gäste beim Familienfest in Bönen: V.l. Charlotte Dittmann, Dr. Jürgen Krüger, Jürgen Kolar, Karina Lazar Wilfried Bartmann, Rüdiger Weiß MdL, Rainer Eßkuchen

Familienzentren Schatzkästchen und Auf dem Mühlenberg

Über 30 Jahre alt – und immer noch ganz jung Das eigentliche Jubiläum war im vergangenen Jahr – doch gefeiert wurde der 30. Geburtstag im ganz großen Rahmen erst jetzt. Das AWO Familienzentrum Schatzkästchen in Bönen hatte zum Familienfest eingeladen. Das Motto: Eine Reise um die Welt. Entsprechend international geprägt war das Programm – vom gastronomischen Angebot über die Dekoration bis hin zu den Spielen für große und kleine Gäste. Ein Höhepunkt: die Aufführung des Musicals „Vier-Farben-Land“. Da waren die vielen Gäste begeistert – darunter auch Bönens Bürgermeister Rainer Eßkuchen, Unterbezirks- und Kreisverbandsvorsit-

zender Wilfried Bartmann sowie der Vorsitzende des Bönener Ortsvereins, Dr. Jürgen Krüger. Das Schatzkästchen, 1981 eröffnet, ist seit 2007 anerkanntes Familienzentrum. Rund 65 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren werden hier in drei Gruppen betreut. Der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund ist groß. Entsprechend viel Wert wird im Schatzkästchen auf Sprachförderung und die Einbeziehung der Eltern in diese Programme gelegt. „Eine Reise um die Welt – dieses Motto passt gut zu uns“, betont denn auch Karina Lazar, Leiterin des Schatzkästchens. Das Miteinander der Nationen bedeutet für die Einrichtung eine besondere Herausforderung, macht aber

auch ihren Reiz aus. „Wir lernen hier alle sehr viel voneinander“, so Karina Lazar.

Ein großes Fest der Generationen war Abschluss und Höhepunkt der Woche der AWO in Schwerte. Vom 18. bis 23. Juni präsentierten sich Einrichtungen und Ortsvereine der Öffentlichkeit. Egal ob Kindergartenkinder oder Mitarbeiter der Radstation – alle hatten sich etwas einfallen lassen.

AWO Altenheim dabei. Auch das Wetter spielte an diesem Tag mit. Bei strahlendem Sonnenschein genossen Jung und Alt das abwechslungsreiche Programm. „Es war eine gute Mischung aus Information, Unterhaltung und vielen netten Gesprächen“, sagt Charlotte Dittmann, Leiterin des Kindergartens Regenbogen.

„Entdecken Sie die Vielfalt unserer Angebote für Kinder, Familien und Senioren“, hieß es auf dem Programmzettel, mit dem die AWO für die Informationswoche bereits lange im Vorfeld geworben hatte. Und entsprechend breit war denn auch das Spektrum der Angebote: Der Kindergarten Regenbogen hatte ebenso zum Tag der offenen Tür geladen wie die Begegnungsstätte am Kirchplatz oder die verschiedenen Ortsvereine. Beim großen Generationenfest waren unter anderem das Familienbildungszentrum, der Kindergarten Zauberland und das

Werben für die gute Sache

Damit hat Schwerte das Konzept umgesetzt, das auch in anderen Städten bereits großen Erfolg hatte. Der Stadtverband Kamen ist bereits vor Jahren beispielhaft voran gegangen. Lünen folgte 2011 mit einer ganzen Woche voller Informationsangebote, Unna mit einem Tag der AWO im vergangenen Herbst, der dieses Jahr ebenfalls eine Woche der AWO folgen soll. Ziel ist es nun, dass jeder Stadtverband möglichst jedes Jahr einen solchen Veranstaltungsreigen auf die Beine stellt.

Festakt und Jubiläumsstand

Das gilt auch für das Fröndenberger Familienzentrum Auf dem Mühlenberg, das ebenfalls 30-jähriges Jubiläum gefeiert hat. Anfang Juni gab es aus diesem Anlass einen Festakt. Anschließend feierte die Kita am Treffpunkt Windmühle im Rahmen des Stadtteilfestes weiter. Das Kita-Team hatte einen Jubiläumsstand aufgebaut mit vielen Angeboten für die Jüngsten. Im Familienzentrum werden rund 70 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in drei Gruppen betreut – auch hier viele mit Migrationshintergrund.

Woche der AWO in Schwerte

+++ Christel Jachmann bleibt Vorsitzende des Stadtverbandes Unna +++ D + Bewährtes Team bleibt im Amt Christel Jachmann ist und bleibt erste Vorsitzende des Stadtverbandes Unna. Sie wurde auf der Delegiertenkonferenz der vier Ortsvereine Hemmerde/Lünern, Königsborn, Massen und Oberstadt wiedergewählt. Bestätigt im Amt wurde auch die zweite Vorsitzende Margret Bülow. Ihr zur Seite steht künftig

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Gaby Pogadl. Geschäftsführerin bleibt Ilse Hallmann, Stellvertreter Heiko Sondermann. Schriftführer sind H.-Jürgen Vogelsang und Wolfgang Rickert.

+ Gaby Pogadl übernimmt Vorsitz Gaby Pogadl übernimmt den Vorsitz im Ortsverein UnnaOberstadt. Die 50-jährige, die

bereits im Vorstand mitgearbeitet hatte, ist nun die erste Frau an der Spitze des OV, der mit 200 Mitgliedern der größte der Stadt ist. Vervollständigt wird der Vorstand durch Wolfgang Rickert (Stellvertreter und Kassierer), Maik Luhmann (stellv. Kassierer), Theo Thoben (Schriftführer), Petra Faulseit (stellv. Schriftführerin) sowie Wilfried Bartmann, Uwe Becke, Anneliese Döhl, Christine Böttcher, Melanie

Ludwig, Siegfried Pogadl und Marlies Rebbert (Beisitzer).

+ Margret Mader an der Spitze

+ Ehrungen in Schwerte

Wahlen im OV Holzwickede: An der Spitze bleibt Margret Mader. Weitere Positionen: Ursula Lüdecke (Stellv.), Elvira Viehler (Geschäftsführerin), Karin Hagenkäter (Stellvertreterin), Erika Uklei, Inge Rechziger, Angelika Sieger (Beisitzerinnen) sowie Inge Bell, Ulrike Annacker (Revisorinnen). Geehrt wurden Walter Adelt (56

UB-Vorsitzender Wilfried Bartmann ehrte jetzt Mitglieder des OV Schwerte für langjährige Treue: Else Kienitz ist 55 Jahre dabei, Ernst Schmerbeck 35 Jahre, Theresia Michael 30 Jahre. Karl-F. Michael war viele Jahre Geschäftsführer.

Es sind noch Plätze frei

Tagesausflüge und Reisen mit der AWO Egal ob der Sinn nach Großstadt, beschaulicher Landschaft oder Kultur steht – im Reise- und Ausflugsprogramm der AWO findet sich für jeden Geschmack etwas. Kurzentschlossene aufgepasst: Für einige Termine im Herbst sind noch Plätze frei.

Richtfest an der Grilloschule in Unna-Königsborn: Nach dem traditionellen Richtspruch durch Zimmermann Heinrich Stricker bestand die Möglichkeit, die künftigen seniorengerechten Wohnungen und die Begegnungsstätte in Augenschein zu nehmen.

ServiceWohnen und Begegnungsstätte in der Grilloschule

Aus Alt mach Neu: Richtfest in Königsborn Die alte Grilloschule ist aus Königsborn nicht wegzudenken. Immer schon war sie Treffpunkt für den Stadtteil – als Schule ebenso wie als Ort der Begegnung. In dieser Tradition füllt sie sich nun mit neuem Leben: Ende Juni feierte die AWO Richtfest für die neue Begegnungsstätte mit angegliedertem ServiceWohnen. Alt- und Neubau fügen sich harmonisch zusammen. „Auf diese Weise erhalten wir ein über 100 Jahre altes Gebäude, das die Königsborner lieb gewonnen haben“, betont AWO-Vorsitzender Wilfried Bartmann. Auch die Erinnerung an den Gewerkschafter Gottlieb Gerlach, der dem Haus später seinen Namen gab, solle wach gehalten werden. Was Bartmann aber ganz besonders am

Herzen liegt: „Hier entstehen seniorengerecht ausgestattete Wohnungen, die auch für Menschen mit kleinem Einkommen bezahlbar sind. Darauf können wir stolz sein.“ Insgesamt sind es 17 Wohnungen, die im ersten und zweiten Obergeschoss des alten sowie im neuen Gebäude an der Grillostraße entstehen. Im Erdgeschoss findet die Begegnungsstätte künftig ihr Zuhause. Ein Aufzug und ein Treppenhaus verbinden Alt- und Neubau miteinander. Bezahlbare Mieten

Die AWO investiert rund 1,6 Millionen Euro für Neu- und Umbau. Der Mix aus zinsgünstigem Darlehen der NRW-Bank, Eigenmitteln und Unterstützung durch die Stiftung Wohlfahrtspflege macht eine Finanzierung möglich, die

anschließend auch bezahlbare Mieten erlaubt. Sie liegen voraussichtlich bei knapp fünf Euro pro Quadratmeter. Mit der Stadt Unna gibt es ein Abkommen, das der AWO das Nutzungsrecht auf dem Gelände zu fairen Konditionen überträgt. Im Gegenzug mietet die Kommune einen Bereich des Altgebäudes wieder an. Unter anderem findet der Fotoclub hier seine Heimstatt. Die seniorengerechten Wohnungen finden bereits jetzt großes Interesse. Die Nachfrage ist enorm. Rund 80 potentielle Mieter haben sich bereits gemeldet. Vorrang haben aber Senioren aus Königsborn, um ihnen das Alt werden in vertrauter Umgebung zu ermöglichen. Bis zum Spätherbst soll die Begegnungsstätte bezugsfertig sein, bis zum Jahresende auch der Wohntrakt.

So bietet der Ortsverein KamenSüdkamen vom 11. bis 15. September eine Fahrt nach Berlin an. Der Ortsverein Unna-Oberstadt macht am 15. Oktober einen Ausflug nach Bochum mit Varieté-Besuch. Bereits am 19. August geht

es mit dem AWO Stadtverband Unna zur Freilichtbühne nach Heessen. Wer sich für Mode interessiert, sollte sich zwei weitere Termine merken: Der Ortsverein UnnaMassen bietet am 22. September eine Fahrt ins Outletcenter Gerry Weber an. Der Ortsverein KamenSüdkamen kombiniert im Dezember Weihnachtsmarktbesuch und Modenschau. Kontakt Weitere Informationen zum Reise- und Ausflugsprogramm bei Ulrike Plothe, Tel. 02307 91221-12.

Fest rund um AWO-Begegnungsstätte

125 Jahre Bergbau in Heeren-Werve 125 Jahre Bergbau in KamenHeeren-Werve – das feiert der ganze Stadtteil. Und die AWO feiert mit. Rund um die Begegnungsstätte findet das zweitägige Fest am 7. und 8. Juli statt. 1887 wurde der erste Spatenstich zum Schacht Königsborn 2 getan. Die Teufe begann und damit der Beginn des Kohlebergbaus im heutigen Stadtteil. Ortsheimatpfleger Karl Heinz Stoltefuß regte nach dem Erfolg der Aktion „Schachtzeichen“ im Kulturhauptstadtjahr RUHR 2010 an, dieses Jubiläum mit einer Veranstaltung entsprechend zu würdigen. Die Vereine und Verbände vor Ort haben sich dafür einiges einfallen lassen. Nun erwartet die Besucher ein ebenso infor-

matives wie unterhaltsames Programm am und im Pförtnerhaus der ehemaligen Zeche Königsborn 2/5 – heute Begegnungszentrum der Arbeiterwohlfahrt in der Westfälischen Straße 48. Die Stadt Kamen hat zudem die Veranstaltung „Summer Life“ auf das Festwochenende gelegt. Der AWO-Ortsverein HeerenWerve konnte jetzt auch verdiente Mitglieder auszeichnen. Seit 50 Jahren dabei sind Hans Kaiser und Hans Neumann, seit 40 Jahren Günter Brinkmann, Marlene Stoltefuß, Helga Grae und Hans Heseler. 25 Jahre Mitglied sind Kerstin Heiduck, Ellen Samsen, Erika Theis, Inge Geier, Michael Jänicke, Petra Schieferstein-Radke und Wolfgang Klesse.

Dank für viele Jahre Engagement Jahre), Heinrich Gieselmann (52), Marie-Luise Rump (40), Hildegard Buresch, Margot Hagelschur, Waltraud Adelt (25), Agnes Spännhof, AnneMarie Garbatz, Hilde Klostermann, Elsbeth Drescher, Johanna Wachenberg (20).

+ Martha Ahlers gibt Vorsitz ab Nach 15 Jahren als erste Vorsitzende der AG 60 plus in

Lünen-Brambauer legt Matha Ahlers aus Altersgründen das Zepter aus der Hand. Ihr Nachfolger im Amt ist Hans Demmerle. Stellvertreter sind Günther Janßen und Peter Korte. Martha Ahlers wird dem Vorstand als Beisitzende weiterhin zur Seite stehen – ebenso wie Anneliese König, Gunter Leimann und Heinz Peper. Schriftführerin ist Ingrid Janßen.

+ Verdienstmedaille für Ilse Hallmann Ilse Hallmann gibt nach 20 Jahren aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt als Vorsitzende des OV Hemmerde-Lünern auf. Für ihr Engagement bekam sie vom Kreisverbandsvorsitzenden Wilfried Bartmann die Verdienstmedaille der AWO verliehen. Nachfolgerin von Ilse Hallmann ist Brigitte Sondermann.

Der Frühjahrs-Ausflug der ZWAR-Gruppe Fröndenberg in den Hemmerder Schelk war ein großer Erfolg. Rund 40 Aktive hat die Gruppe. Wer mitmachen möchte, kann sich an Birgit Mescher, Tel. 02373 976 306 wenden.

Nummer 2 | Juli 2012 Nach Ende des Modellprojekts

Radstationen setzen auf Jahresservice mit Sonderrabatt Über 600 Kunden nutzen die Radstationen an den Bahnhöfen in Unna und Kamen als optimale Schnittstellen zwischen Rad- und Bahnverkehr. Mit einem Chip haben die Radler 24 Stunden Zugang zur Station, von morgens bis abends zusätzlich den Service aus Meisterhand vom Stationsteam. Für einen beschränkten Zeitraum konnte das Integrationsunternehmen DasDies im Rahmen eines vom Land geförderten Modellprojektes im Kreis Unna das Radparken für Bahn- und Bus-Dauerkunden kostenlos anbieten. Das Land NRW, der Zweckverband Ruhr-Lippe, die Städte Kamen und Unna sowie der Kreis Unna hatten die Gebühren übernommen. „Mit dem Ende des Modellprojektes, das heißt ab 1. Juli 2012, freut sich die DasDies Service GmbH, den Kunden das Parken in den Radstationen, für den 24-StundenParkservice, zu einem unschlagbar günstigen Preis anbieten zu können. „Die Einnahmen sind für

die Finanzierung des qualifizierten und engagierten Personals in den Radstationen unverzichtbar. Sie schaffen Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen und Menschen mit Behinderungen“, erklärt David Thiele, Bereichsleiter des AWO-Tochterunternehmens. Parken, Reparatur & mehr

Der Service inklusive Parken, Information, Fahrradverleih und das Angebot von Ersatzteilverkauf und Reparatur durch ausgebildete Fachkräfte unter der Leitung eines Zweiradmechanikermeisters kostet nicht mal 50 Cent pro Tag. Für nur 100 Euro im Jahr (Erwachsene) oder nur 50 Euro jährlich (Kinder, Jugendliche, Schüler) können Radstations-Kunden die Leistung der Serviceknoten nutzen, monatlich kostet die Karte nur 10 Euro. Das Konzept, das für Unna und Kamen zum 1. Juli neu ist, hat sich in anderen Städten des Kreises wie zum Beispiel Lünen bestens bewährt. Fragen beantwortet das Radstationsteam gerne. Telefon: 02307 91221 34 E-Mail: [email protected]

Am Anfang der Fahrradgeschichte stand das Laufrad des Freiherrn von Drais. Das ist gerade einmal 200 Jahre her. Ein Nachbau des Orginals steht im Radmuseum in Kamen.

Radmuseum in Kamen mit neuer Präsentation

Mit dem Laufrad fing´s an Das Radmuseum in Kamen, im Jahre 2001 aus einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme heraus entstanden, bekommt ein moderneres Gesicht. Die Ausstellung ist bereits in neue Räume an der Unnaer Straße 29 in Kamen umgezogen. Nun verhilft ein Bürgerarbeiter den Exponaten zu altem Glanz. Gleichzeitig entstehen Informationstafeln, die die Geschichte des Fahrrades dokumentieren. Künftige Besucher können außerdem selbst aufs Rad steigen. „Die eigentliche Geschichte des Fahrrades ist mit rund 200 Jahren gar nicht so alt. Aber sie zeugt eindrucksvoll vom Erfindungsreichtum des Menschen, wenn es darum geht, sich das Leben zu erleich-

Das Hochrad war im 19. Jahrhundert ebenso populär wie unfallträchtig. Es verschwand deshalb schnell wieder von den Straßen. Stattdessen kam das so genannte „Safety“, ein Sicherheitsrad mit zwei beinahe gleich großen Rädern, das unserem heutigen Fahrrad schon sehr ähnlich ist. Das Radmuseum in Kamen zeigt diese Entwicklung. tern“, sagt Peter Resler, selbst passionierter Radfahrer. Der scheidende AWO-Geschäftsführer will sich auch künftig für das Radmuseum engagieren. Er ist immer wieder fasziniert von den vielen Ausstellungsstücken, die hier im Laufe der Jahre zusammengetragen worden sind: Einen Nachbau

des ersten Laufrades von 1817 gibt es ebenso wie ein Hochrad, ein Lastenfahrrad oder ein Collani-Design-Rad. „Wir werden mit einem Teil dieser Ausstellung künftig auch mobil sein und uns auf Festen oder in Einrichtungen präsentieren können“, kündigt Peter Resler an.

Fachtagung im AWO Zentrum Lippeaue

Inklusion braucht viele Partner Menschen mit Behinderung sollen am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen – gleichberechtigt, selbstbestimmt und selbstverständlich. So fordert es die UN-Behindertenrechtskonvention. Wie dies Wirklichkeit werden kann, war Thema der Fachtagung „Kreis Unna inklusiv“ im AWO Zentrum Lippeaue in Lünen. Die Ergebnisse münden in einen Aktionsplan

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ein, den die Kreisverwaltung erarbeitet. Dabei sollen möglichst viele Lebensbereiche in den Blick genommen werden: Schule und Kommunikation ebenso wie öffentlicher Nahverkehr, Wohnen und Arbeiten. Ums Wohnen ging es auch in einem Referat von Martin Hülsbusch, Betriebsleiter der AWO Behindertenhilfe. Er berichtete auf

der Tagung von einem Modellprojekt der AWO, das selbstständiges Wohnen von Menschen mit geistiger Behinderung fördert. Manchmal seien es Kleinigkeiten, die dabei große Wirkung zeigten, gab er ein Beispiel: „Eine Reihe Zeichnungen über den Herd zu hängen, die darstellen, wie man ihn benutzt, ist nicht sehr aufwändig. Man muss nur darauf kommen.“

Nachrichten aus dem Bezirk Marie-Juchacz-Plakette verliehen

Hannelore Kraft erhält die höchste AWO-Auszeichnung

V.l. Geschäftsführer Wolfgang Altenbernd, der neue Vorsitzende Michael Scheffler, der Ehrenvorsitzende Bodo Champignon und der Vorsitzende des Präsidiums des AWO Bundesverbandes, Wilhelm Schmidt

Bezirkskonferenz – Bodo Champignon Ehrenvorsitzender

Michael Scheffler an der Spitze des Vorstands Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen – mit 40.000 Mitgliedern und 17.500 Mitarbeitern die größte AWO Gliederung im Bundesgebiet – hat einen neuen Vorsitzenden. Die Bezirkskonferenz wählte den SPD-Landtagsabgeordneten Michael Scheffler an die Spitze des Vorstands. Er löst damit den langjährigen Vorsitzenden Bodo Champignon ab, dessen Verdienste und großes Engagement von den über 500 Delegierten und Gästen im Schwerter Freischütz mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden gewürdigt wurde. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe, vor allem auf die Zusammenarbeit mit so vielen haupt- und

ehrenamtlich tätigen Menschen, die die gemeinsame gute Sache eint“, betonte Michael Scheffler. Der 1954 in Letmathe geborene Sozialdemokrat kennt sich in der Arbeiterwohlfahrt bestens aus. Neben seiner politischen Arbeit auf Kommunal- und Landesebene ist er seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen sowohl hauptals auch ehrenamtlich für die AWO tätig. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wählte die Bezirkskonferenz Christian Bugzel, Vorsitzender des Unterbezirks MünsterlandRecklinghausen und die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Unterbezirks Dortmund, Gerda Kieninger. Zu den 13 neu gewählten Beisitzern gehört der

Vorsitzende des Unterbezirks und Kreisverbandes Unna, Wilfried Bartmann. Dank für Engagement

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Ehrengast auf der Bezirkskonferenz und zu Beginn der Veranstaltung mit der höchsten AWO-Auszeichnung, der MarieJuchacz-Plakette, geehrt, dankte in ihrer Rede ausdrücklich dem scheidenden Vorsitzenden Bodo Champignon für die geleistete Arbeit der vergangenen 18 Jahre. Er habe die Arbeiterwohlfahrt auf dem Weg zum Sozialunternehmen mit modernen Dienstleistungsstrukturen entscheidend geprägt und die Weichen für die Zukunft richtig gestellt.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist Trägerin der MarieJuchacz-Plakette. Sie nahm die höchste Auszeichnung, die die AWO zu vergeben hat, auf der Bezirkskonferenz in Schwerte entgegen. Die Arbeiterwohlfahrt würdigt damit ihre engagierte Sozialpolitik, ihre Tatkraft und ihren Politik- und Regierungsstil, der „den Dialog in den Mittelpunkt setzt“. „Kein Kind zurücklassen“, so lautete der Leitgedanke, mit dem Hannelore Kraft 2010 ihr Amt als Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen angetreten hat. „Sie hat in den folgenden Jahren diesen Leitgedanken mit tatsächlichem Regierungshandeln ausgefüllt“, betonte Wilhelm Schmidt, Präsident des AWO-Bundesverbandes, in seiner Laudatio. Die zentrale Forderung der AWO nach kostenfreier Bildung im Vorschulalter sei zum Beispiel mit der Abschaffung des Elternbeitrages für das dritte Kindergartenjahr ein Stück weit realisiert worden. Auch mit der Förderung des Präventionsgedankens in der Kinder- und Jugendhilfe, der Bekämpfung der Kinderarmut in NRW und der Wiederabschaffung der Studiengebühren habe Hannelore Kraft wichtige Anliegen der AWO in erfolgreiches praktisches Handeln umgesetzt. „Sie nimmt die Menschen und ihre Anliegen ernst. Die Kommu-

Hannelore Kraft mit der Marie-Juchacz-Plakette. Neben ihr Wilhelm Schmidt. nikation mit den Bürgerinnen und Bürgern findet auf Augenhöhe statt“, heißt es in der Würdigung der AWO. Beispiele dafür seien ihre eintägigen Besuche in Unternehmen, um die Sorgen und Nöte der Beschäftigten unmittelbar und jenseits des Rampenlichts zu erfahren und die enge und kontinuierliche Kommunikation mit Organisationen und Verbänden. Hannelore Kraft betonte in ihrer Rede die Bedeutung der Arbeiterwohlfahrt als Sprachrohr der Schwächsten unserer Gesellschaft. Ausdrücklich dankte sie den vielen Menschen, die mit ihrer Arbeit im Haupt- und Ehrenamt der AWO ein Gesicht geben. „Ohne diese Arbeit wäre unser Land ärmer.“

Heute die Weichen für Morgen stellen – Den demographischen Wandel verantwortungsvoll gestalten

„Solidarisch und gerecht“ „Solidarisch und gerecht“ – unter diesem Motto stand die AWO Bezirkskonferenz in Schwerte. Grundtenor der Veranstaltung: In Zeiten sozialpolitischer Veränderungen und Einschnitte ist solidarisches und gerechtes Handeln in arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Fragen dringender denn je. Entsprechend dezidiert waren die Forderungen an Politik in Land und Bund, die in den Anträgen zur Arbeit der nächsten

Jahre formuliert wurden. Zentrale Herausforderung: die Gestaltung des demographischen Wandels. Die AWO Westliches Westfalen setzt sich für eine „nachhaltige und gerechte Reform der Pflegeversicherung ein, die an den Bedarfen der zu Pflegenden ausgerichtet und sicher finanziert ist“. Sie verlangt die Einbeziehung aller Einkommens- und Vermögensarten in eine Bürgerversicherung, um die Beitragslasten auf alle leistungsfähigen Schultern gerecht zu verteilen. Eine weitere Forderung: die Sicherung der am-

bulanten Alten- und Krankenpflege durch eine leistungsgerechte Vergütung. Mit Blick auf die wieder wachsende Altersarmut heißt es: „Alle Entscheidungen in der Renten- und Sozialpolitik sind auf ihre ökonomischen Wirkungen für ältere Menschen zu überprüfen. Der Niedriglohnbereich ist zu begrenzen. Ein gesetzlicher Mindestlohn ist einzuführen.“ Für die AWO ist dabei klar: Wer die Altersarmut wirksam bekämpfen und dem demographischen Wandel verantwortungsbewusst begegnen will, muss heute die

Bezirkskonferenz im Schwerter Freischütz Weichen für morgen stellen. Und das beginnt bei der Politik für die Jüngsten: „Kein Kind darf zurückgelassen werden“, so die AWO. Sie verlangt u.a. besondere Un-

terstützung für benachteiligte Familien, einen weiteren Ausbau der U3-Betreuungsplätze, ausreichend Ganztagsplätze und die Stärkung von Familienzentren.

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Nummer 2 | Juli 2012 Gebrauchtes gut und günstig: Klamotten, Hausrat, Möbel, Fahrräder und vieles mehr gibt es an der Unnaer Straße in Kamen

Das größte Secondhand-Kaufhaus der Region Die Kunden kommen zuhauf, die Umsatzzahlen stimmen und die ungewöhnliche Breite des Angebots lässt kaum Wünsche offen. Kein Zweifel: Zwei Monate nach der Eröffnung des Secondhand-Kaufhauses an der Unnaer Straße 39 in Kamen ist die erste Bilanz rundum positiv. Die Idee, auf dem ehemaligen Hülpert & Braucks-Gelände ein Shop in Shop-System zu schaffen, kommt an. Das Kaufhaus als Mittelpunkt, darin integriert eine Boutique mit Designer-Kleidung aus zweiter Hand, gleich daneben der Kostümverleih, eine Änderungsschneiderei, eine Textilreinigungs- und Schuhreparaturannahme, eine zentrale Fahrradwerkstatt, eine Postagentur und demnächst auch ein Bankautomat bieten eine breite Angebotspalette. Zusätzliche Serviceleistungen wie die Radputzmaschine, die jeden Donnerstag zur Verfügung steht, locken ebenfalls Kunden. Sie kommen aus einem Umkreis

1,5 Millionen Euro in den neuen Standort investiert

Das Secondhand-Kaufhaus wurde im Mai offiziell eröffnet. von bis zu hundert Kilometern, wie eine Auflistung gesammelter Postleitzahlen dokumentiert. Die Vielzahl der SecondhandSchnäppchen, die auf rund 2.000 Quadratmetern präsentiert werden, lohnt offensichtlich auch

eine weitere Anfahrt. Angeboten werden gut erhaltene und geprüfte Möbel und Hausrat ebenso wie Kleidung, Spielzeug, Sammlerstücke oder Elektrogeräte. Bleibt nun noch das Logistikproblem, das zu lösen ist. Denn Um-

Beitrittserklärung bitte ausfüllen und an die: Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Unna Unnaer Straße 29a 59174 Kamen schicken.

Die AWO braucht Menschen, weil immer mehr Menschen die AWO brauchen Machen Sie mit – werden Sie Mitglied in einem unserer Ortsvereine

Beitrittserklärung (bitte in Druckbuchstaben ausfüllen) Name:.................................................................................................................................................................................. Vorname:......................................................................................................................................................................... Straße:................................................................................................................................................................................ PLZ:............................................... Ort::............................................................................................................................................. Geburtsdatum:................................................................................. Eintrittsdatum:..................................................................

Beruf/Tätigkeit (bitte ankreuzen): Angestellte/r Arbeiter/in Beamte/r Hausfrau/mann Rentner/in Pensionär/in selbstständig Schüler/in Student/in Auszubildende/r (diese Angaben dienen ausschließlich statistischen Zwecken)

Als Monatsbeitrag zahle ich (bitte ankreuzen): 15,- € 10,- € 5,- € 4,- € 3,- € 2,50 € Hier mit ermächtige ich die AWO, Ortsverein......................................................... meinen Monatsbeitrag jeweils für (bitte ankreuzen) 1/4 Jahr 1/2 Jahr 1 Jahr von meinem Konto Nr.:.......................................... BLZ:........................................................ Bank:...................................................................................................................... einzuziehen. Datum

Juli

September

7. bis 15. Juli 2012

8. September 2012

Fahrt mit dem Ortsverein Holzwickede zum Möhnesee, Schnapps Hof, Informationen bei Margret Mader, Tel. 02301 3041

Versteigerungsaktion im Secondhand-Kaufhaus Kamen, Unnaer Straße 39

7. bis 8. Juli 2012 125 Jahre Bergbau in KamenHeeren-Werve, Fest rund um das AWO-Begegnungszentrum mit buntem Programm und Live-Musik

August

13. September 2012 Herbstfest „Rund um den Apfel“ ab 14 Uhr, Geschäftsstelle Kamen, Unnaer Straße

22. September 2012 Fahrt mit dem OV Unna-Massen ins Outletcenter Gerry Weber nach Brockhagen, Infos bei Margret Bülow, Tel. 02303 16301

25. August 2012 Fahrt mit dem OV Unna-Massen in den Movie Park Kirchhellen. Infos bei Margret Bülow, Tel. 02303 16301

26. September 2012 Arbeitskreis Junge Familie, 14 Uhr, Geschäftsstelle Kamen

Oktober

29. August 2012 Arbeitskreis Offene Seniorenarbeit und Seniorenreisen, 14 Uhr, Geschäftsstelle Kamen, Unnaer Straße

24. Oktober 2012 Arbeitskreis Seniorenforum/ AWO ZWAR, 14 Uhr, Geschäftsstelle Kamen

Unterschrift

Widerrufsrecht: Ich bin berechtigt, innerhalb einer Woche nach Erhalt meiner Bestätigung ohne Angaben von Gründen die Mitgliedschaft zu widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeituge Absendung. Datum Unterschrift

Die angegebenen Daten werden unter Berücksichtigung des Bundesdatenschutzgesetzes erhoben, gespeichert und genutzt

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züge, Haushaltsauflösungen und andere Serviceleistungen, die die AWO-Tochter DasDies bietet, und die damit auch für Waren-Nachschub im Kaufhaus sorgen, werden zurzeit noch von Lünen aus gesteuert.

Insgesamt wurden über 1,5 Millionen Euro an der Unnaer Straße 39 für den neuen AWO-Standort investiert und 14 Arbeitsplätze im Bereich des Verkaufs und der Logistik geschaffen, einige davon für Menschen mit Behinderungen. Denn die DasDies Service GmbH als AWO-Tochter und Betreiberin des Secondhand-Kaufhauses ist eine Integrationsfirma. 40 Prozent der Beschäftigten sind Menschen mit Behinderungen, die hier eine neue berufliche Perspektive gefunden haben. Darüber hinaus wird auch mehreren ehemaligen Langzeitarbeitslosen im größten Secondhand-Kaufhaus der Region ein Wiedereinstieg in ein geregeltes Beschäftigungsverhältnis ermöglicht.

Die nächste AWO-Zeitung erscheint im Oktober 2012