Curriculum Vitae Prof. Dr. Peter R. Schreiner

Curriculum Vitae Prof. Dr. Peter R. Schreiner Name: Peter R. Schreiner Geboren: 17. November 1965 Forschungsschwerpunkte: Physikalisch-organische...
Author: Lukas Krause
1 downloads 3 Views 179KB Size
Curriculum Vitae Prof. Dr. Peter R. Schreiner

Name:

Peter R. Schreiner

Geboren:

17. November 1965

Forschungsschwerpunkte: Physikalisch-organische Chemie, Tunnelkontrolle, Nanodiamanten, Diamantoide, Organokatalyse, nachhaltige Chemie Peter R. Schreiner forscht auf dem Gebiet der organischen Chemie. Er war maßgeblich an der Entdeckung und Definition einer neuen Steuerungskraft chemischer Reaktionen beteiligt, der Tunnelkontrolle. Mit seiner Arbeit hat er das Gebiet nanometergroßer Diamanten (Nanodiamanten, Diamantoide) erschlossen und diese Materialien für Anwendungen zugänglich gemacht. Als einer der Ersten hat er das Konzept der Organokatalyse eingeführt, die Grundlage für eine nachhaltige Chemie ist.

Akademischer und beruflicher Werdegang 2013

Ruf auf eine W3-Professor für Nachhaltige Organische Synthesenchemie, GeorgAugust-Universität Göttingen, abgelehnt

2012

Ruf als Direktor für Green Chemical Futures, Monash University, Melbourne, Australien, abgelehnt

seit 2002

Professor für Organische Chemie, Justus-Liebig-Universität Gießen

1999 - 2002

Associate Professor für Organische Chemie, University of Georgia, Athens, USA

1999

Habilitation an der Georg-August-Universität Göttingen

1996 - 1999

Liebig-Stipendiat an der Georg-August-Universität Göttingen

1995

Ph.D., Computational Chemistry, University of Georgia, Athens, USA

1994

Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg

1992

Diplom in Organischer Chemie, Universität Erlangen-Nürnberg

1991

Master of Science in Organischer Chemie, University of Georgia, Athens, USA Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 1

Funktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien 2012 - 2015

Vize-Präsident für Forschung der Justus-Liebig-Universität Gießen

2010 - 2012

Sprecher der Liste „Vereinigte Professoren“, Justus-Liebig-Universität Gießen

seit 2011

Associate Editor, Beilstein Journal of Organic Chemistry

2011 - 2012

Mitglied des Senats der Justus-Liebig-Universität Gießen

2011 - 2013

Leiter der Arbeitsgemeinschaft deutscher Universitätsprofessoren Chemie (ADUC)

seit 2008

Vorsitzender des Arbeitsausschusses „Kinetik und Reaktionsmechanismen“, Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (Dechema)

seit 2008

Editor-in-Chief, WIRES-Computational Molecular Sciences

2006 - 2009

Dekan der Fakultät für Biologie und Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen

2003 - 2006

Stellvertretender Dekan der Fakultät für Biologie und Chemie der Justus-LiebigUniversität Gießen

seit 2000

Editor, Journal of Computational Chemistry

Minerva-Beirat, Lise Meitner Center for Computational Chemistry und Weizmann-Institut Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes

Projektkoordination, Mitgliedschaft in Verbundprojekten seit 2015

Sprecher des DFG Schwerpunktprogramms SPP 1807 “Control of London dispersion interactions in molecular chemistry”

seit 2015

DFG-Projekt „London-Dispersionskräfte als Design-Element zur Kontrolle molekularer Strukturen und chemischer Reaktivität“, Teilprojekt zu SPP 1807

seit 2013

DFG-Projekt „Wege zu chemisch und topologisch reinen (Nano)diamanten“

seit 2013

DFG-Projekt „Synthetisches Maßschneidern von Diamantoiden für Halbleiteranwendungen“, Teilprojekt zu FOR 1282 „Controlling the electronic structure of semiconductor nanoparticles by doping and hybrid formation“

seit 2012

DFG-Projekt „Multifunktionelle reaktive Zwischenprodukte: Darstellung, Charakterisierung, Reaktivität und Katalyse“

2011 - 2015

DFG-Projekt “Hydrogen Tunneling in Carboxylic and Amino Acids”

2009 - 2014

DFG-Projekt “Tunneling in novel hydroxycarbenes“

2008 - 2012

DFG-Projekt “Functionalized Diamondoids and Their Electronic Properties for Field Emission”

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 2

2006 - 2011

DFG-Projekt „Rationale Synthese und theoretisches Verständnis von zwitterionischen Oligoazaacenen – Organische Materialien mit geringer Singulet-TripletEnergieaufspaltung“

2005 - 2010

DFG-Projekt “Beyond Corey Reagents: A New Route to Key Intermediates and Materials”

2005 - 2013

DFG-Projekt "Cooperative and concurrent tandem organocatalysis”, Teilprojekt zu SPP 1179 „Organokatalyse“

2003 - 2008

DFG-Projekt „Phasentransferkatalytische Radikalreaktionen: Anwendungen auf ausgesuchte Alkane, Toleranz funktioneller Gruppen und Enantioselektivität“

1999 - 2003

DFG-Projekt „ Substituierte Harnstoffe als Wasserstoffbrücken-Donoren zur katalytischen Beschleunigung und stereochemischen Beeinflussung organischer Reaktionen“

1999 - 2002

DFG-Projekt „Neue Synthesen von 2-Alkyliden-3-oxindolen und deren Anwendung bieim Aufbau von Naturstoffen“, Teilprojekt zu SFB 416 „Chemische und biologische Synthese und Transformation von Naturstoffen und Naturstoff-Analoga“

1997 - 2002

DFG-Projekt „Acyclische, stereoselektive Radikalreaktionen: Synthese, Mechanismen und Katalyse. Experiment und Theorie“

1995 - 1996

Koordinator des Projekts “The Encyclopedia of Computational Chemistry”

Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften 2017

Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)

2015

Kurt-Alder-Vorlesung, Universität zu Köln

2015

Universitatis Lodzienzis Amico-Medaille der Universität Lodz, Polen

seit 2015

Korrespondierendes Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste

2014

Forschungspreis der Deutschen Technion Gesellschaft (DTG) am Technion – Israel Institute of Technology

seit 2013

Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

seit 2013

Ehrenmitglied der Polnischen Chemischen Gesellschaft

2012

Schulich Visiting Professorship, Technion – Israel Institute of Technology

2010

P. v. R. Schleyer Lectureship Award, University of Georgia, USA

seit 2009

Ehrenmitglied der Israelischen Chemischen Gesellschaft

2009

Török Lectureship Award, Eötvös University, Budapest, Ungarn Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 3

2003

Dirac Medaille der World Association of Theoretical and Computational Chemists

2000

Research Innovation Award der Research Corporation, Tucson, Arizona, USA

2000

Chemical Research Publicity Award der University of Georgia, USA

1999

ADUC-Preis für Habilitanden der Gesellschaft Deutscher Chemiker

1999

Habilitations-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft

1999

Förderung der Otto Röhm-Gedächtnisstiftung

1997 - 1999

Liebig-Stipendium des Fonds der Chemischen Industrie

1996

Robert C. Anderson Memorial Award

1995

Karl Giehrl-Preis für die beste Promotion 1994, Universität Erlangen-Nürnberg

1993

Martin Reynolds Smith-Award der American Chemical Society (ACS)

1992 - 1994

Promotionsstipendium des Fonds der Chemischen Industrie

1992 - 1994

Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes

1990 - 1991

DAAD Stipendium

Forschungsschwerpunkte Peter R. Schreiner ist Chemiker. Sein Forschungsschwerpunkt ist die organische Chemie, speziell grundlegende Mechanismen organischer Reaktionen. Er war an der Entdeckung einer neuen Steuerungskraft chemischer Reaktionen maßgeblich beteiligt, der Tunnelkontrolle. Mit seiner Arbeit hat er das Gebiet nanometergroßer Diamanten (Nanodiamanten, Diamantoide) erschlossen und diese Materialien für Anwendungen zugänglich gemacht. Peter R. Schreiner hat mit Kollegen das Konzept der Tunnelkontrolle chemischer Reaktionen entdeckt und definiert. Bis dahin war bekannt, dass eine chemische Reaktion in Richtung der geringsten Barriere (kinetische Kontrolle) oder in Richtung der energetisch günstigsten Reaktion (thermodynamische Kontrolle) läuft. Schreiner konnte das Konzept der Tunnelkontrolle nachweisen, bei dem Materie von A nach B transportiert wird, ganz gleich, welche Hindernisse dazwischen liegen. In einer Versuchsanordnung mit einem kleinen Molekül (Methylhydroxycarben) wurde eine thermische Reaktion ausgeschlossen, da Temperaturen um den Nullpunkt herrschten. Es bildete sich aber auch nicht das Produkt mit der geringsten Barriere. Die Beschreibung dieses neuen Mechanismus führte zur Etablierung der Tunnelkontrolle als drittes Paradigma neben kinetischer und thermodynamischer Kontrolle chemischer Reaktionen. In der Folge untersuchte Schreiner die Grundlagen von Tunneleffekten und konnte ihr weit verbreitetes Auftreten in chemischen Reaktionen aufzeigen. In weiteren Arbeiten hat Peter R. Schreiner das Gebiet der Nanodiamanten erschlossen. Nanodiamanten kommen in Erdöl und Erdgas vor und sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Sie Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 4

haben jedoch für viele Gebiete interessante Eigenschaften: Sie sind hart, unempfindlich gegen Strahlung und leiten Wärme gut. Schreiner hat Technologien entwickelt, mit denen Nanodiamanten und ihre Eigenschaften genutzt werden können. Er bringt chemische Haftstellen an, wodurch sie als harte Beschichtung aufgetragen werden können. In Verbindung mit bestimmten Molekülen werden sie als Katalysatoren in der Industrie, als Bauteile in der Nachrichtentechnik oder als Arzneimittel gegen Alzheimer eingesetzt. Schreiner war einer der Ersten, die das Konzept der Organokatalyse einführten. Hierbei werden metallhaltige Katalysatoren durch kleine organische Moleküle ersetzt. Die Forscher versuchen, die Moleküle so zu konstruieren, dass sie Reaktionen beschleunigen. Das Verfahren ist ressourcenschonender, da keine Metalle eingesetzt werden und Moleküle benutzt werden, die leicht herzustellen sind und der Umwelt nicht schaden. Dies führt zu einer nachhaltigen Chemie.

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 5