nr. 12 | Montag, 31. Januar 2011

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Informationsmagazin für alle eingesetzten Sicherheitskräfte am WEF 2011 /// www.kapo.gr.ch/wef /// www.armee.ch/wef /// Hotline: 081 258 22 22 ///

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«Wir kommen erst bei Straftaten zum Einsatz» Die Sicherheit am WEF wird gross geschrieben. Dafür sorgen unzählige Polizistinnen und Polizisten der Sicherheitspolizei. Eine andere Abteilung der Kantonspolizei Graubünden steht in diesen Tagen weniger im Fokus: Die Kriminalpolizei. th. Auch die Kriminalpolizei erfüllt während des WEF in Davos wichtige Aufgaben. «Wir kommen immer dann zum Einsatz, wenn es um gerichtspolizeiliche Vorfälle – also um Straftaten – geht», erklärt Edi Gabathuler, der am WEF als Dienstchef Kripo amtet. Die KripoArbeit während des WEF wird in erster Linie vom Kripo-Stützpunkt Davos übernommen. Für spezielle Aufgaben, wie zum Beispiel Spurensicherungen, kann zusätzlich auch der Kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Graubünden oder der Wissenschaftliche Forschungsdienst der Stadtpolizei Zürich beigezogen werden. Ausserdem ist auch ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Graubünden in Davos vor Ort. Kriminalität am WEF tiefer Die grosse Polizeipräsenz in Davos wirke sich präventiv aus, meint Gabathuler. So geht die Anzahl Straftaten, wie zum Beispiel Sachbeschädigungen oder Diebstähle, in Davos während der WEF-Tage deutlich zurück. «Aus diesem Grund hatten wir in den letzten Jahren glücklicherweise keine grossen Delikte.» Auf entsprechende «Fälle» in diesem Jahr angesprochen, meint der Dienstchef: «In erster Linie machen wir Identitätsabklärungen oder nehmen allenfalls Personen, die sich oder andere gefährden, vorübergehend in Polizeigewahrsam.» Konkret wurde etwa festgestellt, dass zwei Sicherheitsleute einer ausländischen Delegation Pistolen auf sich trugen, obwohl sie dazu nicht berechtigt waren und einer Person musste eine unerlaubte Schlagwaffe abgenommen werden. Natürlich stand die Kripo auch im Einsatz, als im Morosani Posthotel ein Feuerwerkskörper explodierte. «In solchen Fällen nehmen wir die

Wenn es ernst wird, greifen sie ein: Kriminalpolizei-Dienstchef Edi Gabathuler (r.) und Staatsanwalt Patrik Bergamin.

Ermittlungen vor und rapportieren zuhanden der Staatsanwaltschaft Graubünden oder der Bundesanwaltschaft», führt Gabathuler weiter aus. Fünf spannende Tage Für Gabathuler ist das WEF eine gute Sache, es mache Davos und die Schweiz in der ganzen Welt bekannt. «Ich bin gerne während des WEF in Davos, es sind im-

Bild: rk.

mer fünf spannende Tage.» Als Dienstchef ist es seine Aufgabe, eingehende Meldungen über Straftaten zu beurteilen und die Arbeiten entsprechend zu koordinieren. Darüber, dass er während des WEF – im Gegensatz zu vielen anderen – eher weniger Einsätze hat als sonst, ist er gar nicht mal so unglücklich. Es hat zwar viele VIP und Polizisten in Davos, dafür hält das die Langfinger fern.

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Kontrolle in Anzug und Krawatte Die Militärpolizei sorgt während des WEF für Ruhe und Ordnung in der Truppe. Aber nicht nur das: Sie ist ein wichtiges Element zum Schutz der WEF-Gäste im Hotel Belvédère. md. Vom Demonstrationszug der durch die Davoser Strassen zieht, war rund um das Hotel Steigenberger Belvédère nichts zu sehen. Doch Einsatzoffizier Daniel Brunner und sein Team der Militärpolizei hatten trotzdem alle Hände voll zu tun. Sie konzentrierten sich auf die zugewiesenen Sicherheitsaufgaben innerhalb des Hotels. Während des WEF hatte die Militärpolizei eine ganz besondere Aufgabe. Die Berufsmilitärs waren sowohl für die Personenzutrittskontrolle als auch die Kontrolle sämtlicher Güter, welche in das Hotel geführt wurden, verantwortlich. Das Material für 220 Veranstaltungen bescherte einen nicht zu unterschätzenden Aufwand. Die Militärpolizei kontrollierte die Gäste stilecht in Anzug und Krawatte. Nur ein schlichter Pin verriet ihre Herkunft. Ansturm als Herausforderung Die Militärpolizei leistete den WEFEinsatz unter der Führung der Kantonspolizei Graubünden. Die beiden Korps unterschieden sich während dieser Zeit kaum voneinander. Es wurden gleiche Waffen und Kommunikationsmittel eingesetzt. Für die Personenzutrittskontrolle wurden im Vorfeld

Militärpolizei (l.) und Kantonspolizei führten zahlreiche Warenkontrollen durch. Bild: zvg.

Spezialausbildungen am Röntgengerät durchgeführt. Diese waren notwendig und halfen den schubweisen Besucheransturm in das Hotel zu bewältigen. Speziell herausfordernd am Einsatz zu Gunsten des WEF ist, dass mehrere Kulturen und Sprachen aufeinandertreffen und dass die Militärpolizisten als Formation und nicht wie gewohnt als Einzelpersonen im Einsatz sind. Trotz der Herausforderungen bekräftigt Hauptmann Daniel Brunner: «Ich möchte jederzeit wieder am WEF arbeiten.» Dieses Ansinnen stösst wohl auf Gegenliebe: Die Bündner Regie-

rung lobt die Leistung der Militärpolizei Jahr für Jahr ausdrücklich. Koordination über Einsatzzentrale Nicht nur in Davos sind erfahrene Militärpolizisten im Einsatz, sondern auch in der Einsatzzentrale. Täglich herrscht während 24 Stunden reger Betrieb. In der Einsatzzentrale arbeiten während des WEF-Einsatzes Mitarbeiter, die den Einsatzraum bestens kennen. Daniel Brunner streicht die Wichtigkeit in der internen Zusammenarbeit heraus: «Der regelmässige Informationsaustausch mit der Zentrale ist entscheidend.»

Kopf des Tages: Fourier Martin Wenzel

Bild: scd.

ks. Fourier Wenzel. Das ist bereits ein fester Begriff in der Terminologie der Dienstleistenden am WEF. Denn Martin Wenzel, so sein vollständiger Name, hat sich mit seiner offenen und hilfsbereiten Art einen Namen gemacht – und dies weit

über die Grenzen der Thurgauer Höhenklinik in Davos hinaus. Der 29-Jährige leistet bereits seinen vierten Einsatz am WEF. Zu weiteren Einsätzen wird es nicht kommen, denn der stellvertretende Geschäftsführer einer Grossbäckerei in Zürich hat seine Diensttage erreicht. «Mit

Fourier Patrick Riniker weiss ich meine Nachfolge in besten Händen», lässt Wenzel gar nicht erst Sentimentalitäten aufkommen. Wenn ihn jedoch selbst Bundesrat Ueli Maurer anlässlich seines Truppenbesuchs zum Verbleib zu überreden versuchte, will das etwas heissen.

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Das Tenü fängt auf dem Kopf an Im Freien hat sich der Soldat nur mit Kopfbedeckung zu zeigen. Das ist – wie fast alles – in einem Reglement festgehalten. Wir offerieren dem stilbewussten Soldaten einen kleinen Modeführer. sg. Es gibt einen Grund, warum Soldaten immer wieder gerne darauf hingewiesen werden, dass sie ihr Tenü korrekt tragen sollen. Dieser Grund heisst «Reglement 51.009 der Schweizer Armee, Bekleidung und Packungen» und ist 84 Seiten stark. Darin zur Sprache kommt auch die vielleicht häufigste Tenüregelverletzung: das Nicht-Tragen der Kopfbedeckung. Dabei ist in Paragraph 39, Absatz A deutlich nachzulesen: «Während der Arbeitszeit im Freien wird die Kopfbedeckung grundsätzlich getragen; der Vorgesetzte befiehlt Abweichungen.» Eine Regel also, bei der es relativ wenig Interpretationsspielraum gibt. Natürlich ist dann das Tragen der verschiedenen Kopfbedeckungen auch im Detail geregelt. Hier aber soll nicht darauf eingegangen werden, sondern auf das modisch-praktische Potenzial einer jeden Kopfbedeckung. Béret 95 Wie der Name schon sagt erst 15 Jahre alt – aber eigentlich schon ein Klassiker in der Armee. Bringt etwas Farbe in die grüne Tenüwelt des Militärs. Die farbliche Vielfalt ist eindrücklich (die Farbwahl liegt allerdings nicht in der Kompetenz des gemeinen Soldaten). Natürlich entfaltet das Béret erst in Kombination mit dem Ausgänger seinen ganzen Charme. Die Variation mit dem Tarnanzug hingegen wird gerne vom höheren Kader getragen. Im Handling stellt einen das Béret nicht vor grosse Ansprüche. Allerdings tut der Soldat gut daran, um einen guten Sitz des Bérets stets besorgt zu sein. Falsch getragen, wirkt man nämlich schnell einmal wie ein Pizzabäcker. Und das ist weder im Sinne der Armee noch des modebewussten Armeeangehörigen.

Die Armee bietet ein breites Potpurri an Kopfbedeckungen.

Schirmmütze (Mutz) Auch hier haben wir es mit einem zeitlosen Behütungsmittel zu tun. Die Schirmmütze (Mutz) ist vor allem dann angebracht, wenn sich die Truppe im so genannten «Arbeitsanzug» präsentiert. Oder anders ausgedrückt: In jeglichen Situationen, in denen man mit dem Béret overdressed wirken würde, kommt die Schirmmütze gerade recht. Optisch nimmt sie die variantenreiche Farbgebung des Tarnanzuges auf. Die Schirmmütze ist kein Kleidungsstück, das die Individualität des Soldaten unterstreichen soll. Aber sie ist ein treuer Begleiter, wenn kurzfristig ein Kopfbedeckungsbedürfnis entsteht. Ein bekanntes Problem ist die begrenzte Verfügbarkeit in grossen Grössen. Gerade Menschen mit grösserem Kopfumfang müssen sich dann oftmals mit einer zu kleinen Mütze begnügen. Was wiederum der modischen Optik wenig förderlich ist. Rollmütze Sie ist der neue Trend in der soldatischen Bekleidungswelt. Und da noch nicht sehr etabliert, soll es ab und an Armeeangehörige geben, denen dieser Trend etwas zuwider ist. Nichtsdestotrotz: Beim Soldaten scheint das neue, in schlichtem Schwarz

Bild: tae.

gehaltene Kleidungsstück anzukommen. Naturgemäss vor allem in der Wintersaison getragen, überzeugt die Rollmütze durch ihren unkomplizierten Chic und ihre Anpassungsfähigkeit an jede noch so komplizierte Kopfform. Trendprognose: Steigend. Lupo (auch Winterfellmütze genannt) Dieses kleidsame Kopfbedeckungsmittel gibt es offiziell nicht mehr; es wurde durch die modernere Rollmütze ersetzt. Altgediente Armeeangehörige kennen den «Lupo» aber noch gut. Ein Kleidungsstück, das einem Wärme in kalten Tagen versprach. Die Ohren wurden dabei mittels herausklappbaren Lappen geschützt. Modisch eigentlich doch eher fragwürdig, erinnerte dieses Bild an eine bekannte Comicfigur, und so bekam die Winterfellmütze ihren Übernamen «Lupo». Der Lupo ist Beweis dafür, dass Mode nicht unbedingt etwas mit Stilsicherheit zu tun hat. Wer Lupo trägt, gibt das modische Statement ab, dass er nicht jedem Modetrend hinterherhechelt. Für ihn sind praktische Gründe ausschlaggebend. Es gibt einen Begriff für solches Modeverhalten, und der Lupo fällt wohl definitiv in diese Kategorie: Kult.

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Erwacht aus dem Dornröschenschlaf Die Thurgauer Höhenklinik thront verlassen über Davos. Während des Einsatzes zu Gunsten des WEF haucht ihr die Armee neues Leben ein und nutzt sie als First-ClassUnterkunft. han. Die Szenerie mutet an wie im Filmklassiker «Shining»: Ein Hotel, abgelegen und seit langer Zeit verlassen; auf den weitläufigen Fluren herrscht eine gespenstische Atmosphäre. Trotzdem sehen die Räume aus, als ob nächstens ein Gast einchecken würde. In der Lobby steht das auf Hochglanz polierte Piano; die Badezimmer sind blitzblank. Ein weiter Weg Die Rede ist von der Thurgauer Höhenklinik in Davos, die nicht mehr in Betrieb ist – eigentlich. Denn während vier Wochen im Jahr herrscht dort ein emsiges Treiben. Die Armee hat sich während ihres Einsatzes im Rahmen des WEF eingemietet, wie sie es seit 2008 macht. Heuer können die Angehörigen des Geb Inf Bat 29 die Vorzüge dieser First-Class-Unterkunft geniessen. So gibt es keine Massenschläge, sondern ehemalige Patientenzimmer mit eigenen Nasszellen und einem Balkon, von dem man eine herrliche Aussicht geniesst. Es war jedoch ein weiter Weg, bis die Höhenklinik als Unterkunft überhaupt in Frage kam. Die Vormieter haben bei ihrem Auszug alles stehen- und liegengelassen; für die Räumung musste die Armee 17 grosse Container mit Abfall füllen. Doch heute glänzt wieder alles wie in alten Tagen. Übergabe auf dem Fourierposten Für den Ablauf zeichnet, wie schon in den letzten Jahren, Fourier Martin Wenzel (siehe «Kopf des Tages») verantwortlich. Dieses Jahr allerdings das letzte Mal. Um eine reibungslose Übergabe gewährleisten zu können, ist sein Nachfolger Fourier Patrick Riniker bereits dieses Jahr im Einsatz. Die Höhenklinik

Die Thurgauer Höhenklinik bietet 300 AdA Unterkunft.

ist bis auf das letzte Bett ausgebucht, für rund 300 AdA bietet sie Unterkunft. «Wir erstellen 1200 bis 1400 Mahlzeiten pro Tag. Dieses Jahr das erste Mal sogar im 24-Stunden-Betrieb», erläutert

Bild: han.

Riniker die logistische Herausforderung für sein Team. Bis Ende Woche ist noch reger Betrieb in der Höhenklinik, danach fällt sie für elf Monate wieder in den Dornröschenschlaf.

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Drei Fragen an

«Das macht die Aufgabe attraktiver» Eder Richina, 26, aus Magadino Bild: er.

Was ist Ihre Aufgabe am WEF? Als Feuereinheitschef leite ich die wichtige Stellung der mittleren Fliegerabwehr. Ich verwalte die Übermittlungs-

gruppe, die Zutrittskontrolle und natürlich das Geschütz. Wir arbeiten im 24-Stunden-Betrieb und sind zwölf Stunden am Stück in der Stellung im Schichtbetrieb.

natürlich stets auch etwas angespannt und ernst. Freuen Sie die Besuche der hohen Kader? Wegen der Premiere mit der einsatzfähigen Flab-Kanone sind Besuche bei uns entsprechend häufig. Meistens sind diese eine Anerkennung unserer Arbeit und zeigen die erhöhte Verantwortung, die wir in unserer Einheit tragen.

Was ist das Spannendste an Ihrem WEF-Einsatz? Dass wir die Flab-Kanone das erste Mal während eines Ernsteinsatzes bedienen, ist sicher speziell. Es macht die Aufgabe attraktiver – aber die Lage ist deswegen

Zeitvertreib

Bild des Tages

Hahnenkampf Anzahl Spieler: zwei Spielverlauf: Die Spieler stehen sich gegenüber. Sie stehen auf einem Bein und haben die Hände vor der Brust verschränkt. Nach dem Startsignal versuchen sie sich durch gegenseitiges Anrempeln aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wer zuerst umfällt (oder den zweiten Fuss auf den Boden setzt) hat verloren.

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Chur, 30.01.2011, 13:21

Bild: das

Herausgeber: Gemeinschaftsproduktion der Kantonspolizei Graubünden / Armee, Kdo Ter Reg 3 Redaktion: Kapo GR / Komm Ter Reg 3 Hotline Cuminaivel: 081 258 22 22 (24-h-Betrieb) Mail: [email protected] Verantwortliche: Thomas Hobi, C Mediendienst Kapo GR Oberst Edgar Gwerder, C Komm Ter Reg 3 Ausgaben: Erscheint vom 19.1. - 2. 2. 2011