Confronted with dying patients

Confronted with dying patients Projektbeschrieb Swiss Medical Students’ Association April 2010 Bern Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 4 2. Kont...
Author: Jasper Geier
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Confronted with dying patients

Projektbeschrieb

Swiss Medical Students’ Association April 2010 Bern

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

4

2. Kontext

5

3. Strategie

6

4. Ziel

7

5. Evaluation

8

6. Finanzierung

9

Kontaktdaten

9

1.

Einleitung

Die swimsa (Swiss Medical Students’ Association) ist die schweizerische Vereinigung der Medizinstudierenden der Universitäten Basel, Bern, Freiburg, Genf, Lausanne, Neuchâtel und Zürich. Mitglieder sind sowohl die Fachvereine und Fachschaften dieser Universitäten als auch Vereinigungen mit speziellem Fokus. Die swimsa fördert den Austausch und Kontakt zwischen den Universitätsstandorten und vertritt die Interessen aller Medizinstudentinnen und -studenten der Schweiz nach aussen. Sie ist in den wichtigsten Gremien des schweizerischen Gesundheitswesens vertreten und Mitglied der IFMSA (International Federation of Medical Students' Associations), welche die Medizinstudierenden der ganzen Welt vertritt. „Doctors and Death“ ist ein Projekt der swimsa und verfolgt das Ziel, Medizinstudierende für die Bedeutung der Palliativmedizin zu sensibilisieren. Damit reagieren wir auf das Bedürfnis von Medizinstudierenden, besser auf den Umgang mit Sterbenden vorbereitet zu werden, welches nämlich im sechsjährigen Studium nur selten abgedeckt wird. Zudem will das Projekt die Verbreitung der Palliativmedizin fördern, da sie nach unserer Meinung für eine zunehmende Anzahl von Patienten die einzig sinnvolle Behandlung darstellt.

2.

Kontext

Die rasanten technologischen Entwicklungen in der High-Tech-Medizin im Verlauf der letzten Jahre haben dazu geführt, dass immer mehr Krankheiten behandelt werden können. Gleichzeitig treten aber vermehrt chronische, progrediente Krankheiten auf, die bestenfalls verzögert, nicht jedoch geheilt oder gar verhindert werden können. Diese Tendenz dürfte sich mit der demographischen Entwicklung der Bevölkerung noch verstärken. In vielen Fällen müssen Ärzte feststellen, dass sie für den Patienten keine Heilung anbieten können, kurz: dass auch die moderne Medizin ihre Grenzen hat. Wie aber geht man mit solchen Menschen um, die auch mit den Mitteln der modernen Medizin nicht mehr mit dem Ziel „Heilung“ behandelt werden können? Hat der Arzt seine Pficht getan und kann damit die Krankenakte geschlossen werden? Für Menschen in solchen Situationen ist die Palliativmedizin der einzig sinnvolle Ansatz, weil sie die Lebensqualität des Patienten und sein subjektives Leiden in das Zentrum der Betrachtungen stellt und keine realitäts- und patientenfernen Therapien verfolgt. Sie will dem Patienten vielmehr durch eine optimale Symptomlinderung und Unterstützung im sozialen, seelischen und religiös-spirituellen Bereich das Leben erleichtern und ihn bis zu seinem Lebensende begleiten. Heute haben vor allem Menschen, die an Krebs oder Aids leiden, Zugang zur Palliativmedizin (ca. 80-90%). In den letzten Jahren hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass man auch Menschen mit anderen schweren chronischen Leiden eine palliativmedizinische Betreuung ermöglichen sollte. Palliative Dienstleistungen werden in der Schweiz in Hospizen, auf Palliativpfegestationen und durch ambulante Versorgungsdienste angeboten. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse eines Sterbenden abzudecken, muss eine Betreuung und Behandlung durch ein interdisziplinäres Team von Fachleuten sichergestellt werden. Selbst wenn keine medizinisch-therapeutische Option mehr vorhanden ist, müssen auch Ärzte einen Teil der Betreuung am Lebensende und ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Auf diesen äusserst schwierigen Umgang mit Sterbenden werden die Medizinstudierenden jedoch im Verlauf ihres sechsjährigen Studiums nur unzureichend vorbereitet. Der Palliativmedizin kommt (noch) nicht die ihr gebührende Bedeutung im Studium zu. Es zeichnet sich klar ein Missverhältnis zwischen praktischem Bedarf und der erforderlichen Vorbereitung ab. Um in Zukunft nicht hilfos und überfordert am Bett eines Sterbenden zu stehen, möchten wir interessierten Studierenden einen Einblick in dieses wichtige Gebiet der Medizin geben.

3.

Strategie

Um die Studierenden für die Palliativmedizin umfassend zu sensibilisieren, haben wir uns für zwei Ansätze entschieden: Einerseits organisieren wir einen Workshop, um die Problematik aus einer theoretischen Perspektive anzugehen, andererseits wollen wir in einem Praktikum auch direkte Einblicke in die Praxis ermöglichen.

3.1 Workshop Im theoretischen Teil des Projekts führen Fachpersonen aus verschiedenen Berufsgruppen (Palliativmediziner, Pfegefachleute, Psychologen, Seelsorger) Workshops durch, um die Rolle des Arztes nach dem Befund, dass der Sterbeprozess irreversibel eingesetzt hat, zu beleuchten. „Wie geht man als Arzt mit einem Patienten um, für den medizinisch nichts mehr getan werden kann? Welche Erwartungen hat das Pfegepersonal (und andere Berufsgruppen) in solchen Situationen an den Arzt? Wie gehe ich selbst mit dem Versagen der Medizin und etwaigen Schuldgefühlen um?“ sind Fragen, die thematisiert werden sollen. Ein wichtiges Thema ist auch der persönliche Umgang mit der Diskrepanz zwischen dem Versagen der Medizin und der Rolle als „Lebensretter“, der man in einer palliativen Situation nicht mehr gerecht werden kann. Als Vorbereitung auf den praktischen Teil sollen Hilfestellungen und Tipps zur Kommunikation und zum Umgang mit sterbenden Menschen gegeben werden. Um diesen Halbtag nachhaltig zu gestalten, sind die Workshops interaktiv und praxisnah konzipiert.

3.2 Praktikum Im praktischen Teil des Projekts erhalten die Medizinstudierenden die Möglichkeit, ein ein- bis zweitägiges Praktikum auf einer Palliativ-Station zu absolvieren. Durch den Kontakt und die Pfege von sterbenden Menschen können die angehenden Ärzte und Ärztinnen versuchen, ihr theoretisches Wissen über die Kommunikation anzuwenden. Für uns noch wichtiger ist allerdings, dass die Studierenden die Komplexität und Schwierigkeiten des Umgangs mit Sterbenden begreifen.

4.

Ziel

Die zukünftigen Ärzte und Ärztinnen werden während ihres Studiums nicht ausreichend auf die Begegnung mit Patienten am Lebensende vorbereitet, obwohl von Seite der Studierenden ein ausgewiesenes Bedürfnis besteht. Unser Projekt will dazu beitragen, dieses Defzit zu beheben. Während die Workshops eine theoretische Annäherung an die Palliativmedizin ermöglichten, erfolgt die Umsetzung des angeeigneten Wissens während eines anschliessenden Praktikums auf einer Palliativstation. Die Anwendung des theoretischen Wissens in Echtsituationen der Pfege von Sterbenden soll den Studierenden eine gewisse Sicherheit verschafen, wie ein Arzt dem Patienten begegnen soll. Uns ist es wichtig, dass diese erste Konfrontation mit dem Tod bereits während des Studiums und nicht erst in der Assistenzzeit erfolgt. Denn ein natürlicher Umgang und konstruktive Gespräche mit Sterbenden tragen zur Lebensqualität der Patienten und ihren Angehörigen bei. Ferner wollen wir mit unserem Projekt die berufsübergreifende Zusammenarbeit vor allem von Pfegepersonal und Ärzten fördern und verbessern. Längerfristig erhofen wir uns, zur Verbreitung der Palliativmedizin unter den Medizinstudierenden der Universität Bern bzw. aller Schweizer Universitäten beizutragen und die Integration der „palliative care“ als Subdisziplin der heutigen Medizin in das akademische Curriculum zu bewirken.

5.

Evaluation

Um zu ermitteln, ob unser Projekt den Erwartungen der Teilnehmenden entsprochen hat und welche Verbesserungen vorgenommen werden könnten, werden wir am Ende des Workshops Fragebögen verteilen. Zusätzlich werden wir auch von den Workshopleitern Rückmeldungen einholen. Jene Studierende, die nach dem Workshop ein Praktikum auf einer Palliativ-Station absolvieren, werden auch eine Rückmeldung von den Pfegenden und wenn möglich den Patienten erhalten.

6.

Finanzierung

Unser Projekt soll fnanziell in einem möglichst kleinen Rahmen gehalten werden. Wir gehen davon aus, dass die Workshopleiter auf ehrenamtlicher Basis mitmachen und dass uns die Räumlichkeiten zu einem geringen Entgelt zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt werden sich die Kosten für die Spesen der Workshopleiter, Verpfegung der Teilnehmenden und Merchandising auf etwa CHF 1000.- belaufen. Wir hofen, diesen Betrag durch Sponsorengelder abdecken zu können und werden allenfalls von den Teilnehmern einen kleinen Unkostenbeitrag verlangen.

Kontaktdaten: •

Serena Galli

[email protected]



Gabriela Jermann

[email protected]



Alexandra Leuenberger

[email protected]



Rebekka Reber

[email protected]