Collage-Tiefdruck. Bereich: Bildende Kunst Ab Klasse 9 Arbeitszeit: ca. 4 bis 6 Doppelstunden

Collage-Tiefdruck Bereich: Bildende Kunst • Ab Klasse 9 • Arbeitszeit: ca. 4 bis 6 Doppelstunden Aufgabe und Motivation Schülerinnen und Schüler schät...
Author: Leopold Bösch
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Collage-Tiefdruck Bereich: Bildende Kunst • Ab Klasse 9 • Arbeitszeit: ca. 4 bis 6 Doppelstunden Aufgabe und Motivation Schülerinnen und Schüler schätzen die vielfältigen gestalterischen Möglichkeiten, die sich bei der Arbeit mit Drucktechniken ergeben. Zusätzlich bietet die Möglichkeit der Vervielfältigung einen wesentlichen Anreiz. Die Aufgabenstellung „CollageTiefdruck“ rückt von der Radierung als Technik und vom Illusionismus als künstlerischem Prinzip ab. Durch den experimentellen Einsatz unterschiedlichster Materialien erkennen die Schüler ihren Eigenwert für die Bildgestaltung und lernen, diese bewusst einzusetzen. Lernschwerpunkte • Neue gestalterische Möglichkeiten einer Tiefdrucktechnik über die Radierung hinaus kennen lernen • Mit verschiedenen Materialien und Verfahren experimentieren • Bewusster bildnerischer Einsatz verschiedener Materialien und Verfahren • Neue Bedeutungen von Materialien und Materialspuren im Bild wahrnehmen Material und Hilfsmittel Für die Druckplatte: Grauer Karton, ca. 1 mm stark, in beliebigem, am Anfang nicht zu großem Format; Cutter und schneidfeste Unterlage, UHU hart, UHU tape kristallklar oder beschriftbar, UHU tape packband, Kreppband, Aluminiumband (Abdichtband); Abbildungen oben und Mitte: Collage-Tiefdruck mit UHU tape; Abbildung unten: mit UHU hart

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verschiedene Collage-Materialien mit unterschiedlicher Oberfläche zum experimentellen Gestalten wie z. B. Perlongaze (Fliegendraht), Aluminiumgaze, Textilgeflechte, Stuhlgeflechte, Bindfaden, Feinrippwellpappe, Schmirgelpapier, Vogelfedern, Blätter, Gräser – alle Texturen können Verwendung finden Für den Druck: angefeuchtetes Kupfertiefdruckbütten, Kupfertiefdruckfarbe oder Offsetfarbe mit Leinölfirnis, Tampons, Baumwollwischgaze, Schlemmkreide, Tiefdruckpresse, Holzpappen zum Trocknen Gestaltungsablauf Tipps zur Technik: Grauer Karton als Druckplatte hat die Eigenschaft, Druckfarbe satt aufzunehmen und beim Druckabzug dunkel bis schwarz auf dem Büttenpapier wiederzugeben. Diese Materialeigenschaft kann mit verschiedenen abdeckenden Materialien wie Klebstoff, Klebefilm und Paketband beeinflusst werden, um HellDunkel-Kontraste bildnerisch einzusetzen. UHU tape kristallklar bzw. beschriftbar, UHU tape packband sowie das Aluminiumband mit ihrer sehr glatten Oberfläche lassen sich mit der Wischgaze nach dem Einfärben mit Druckfarbe gut auswischen, sodass ein starkes Kontrastbild zum Karton entsteht. Die Flächen des Klebefilms und des Paketbandes können zudem durch lineares Einschneiden mit dem Cuttermesser grafisch gestaltet („gezeichnet“) werden. Es ergeben sich Linienmuster, die auch beim Druck als dunkle Linien sichtbar werden. Kreppband hat eine raue Oberfläche und hinterlässt deswegen einen noch dunkleren Ton als der graue Karton. Das Aluminiumband zeigt neben seiner glatten Oberfläche eine große Anschmiegsamkeit an untergelegte Texturmaterialien, wie z. B. Schmirgelpapierkorn, Gazeraster, Bindfadenlinien, textile Netze oder auch Naturmaterialien wie Gräser, Blätter, Vogelfedern und Ähnliches. Mit UHU hart lassen sich lineare Zeichnungen auf den grauen Karton aufbringen oder – flächig verwischt – malerische fleckartige Formen. Nach dem Einfärben und Auswischen der schnell trocknenden Zeichnungen oder Verwischungen ergeben sich im Bild helle bis weiße Linien und Flächen. 2

1. Bearbeiten der Druckplatte: Den grauen Karton mit UHU tape (kristallklar oder beschriftbar), UHU tape packband, Kreppband, Aluminiumband, UHU hart und anderen Materialien so gestalten, dass die verschiedenen Oberflächenqualitäten beim Druck Helligkeitsunterschiede ergeben. Mit verschiedenen Materialien in unterschiedlichen Verfahren (Zeichnen, Verwischen, Collagieren, Abdecken, Einschneiden, Einritzen, Aufrauen) experimentieren, bis hin zum bewussten und gezielten Einsatz dieser Mittel. 2. Druck: Die gestaltete Druckplatte mit Druckfarbe und Tampon ganzflächig einfärben. Die Farbe mit der Baumwollgaze unter leichtem Druck abziehen, bis die Helligkeitsunterschiede sichtbar werden. Es sollen sich alle Strukturen der Oberflächen zeigen. Mit einem leicht saugenden Papier oder dem Handballen weitere feinste Helligkeiten ausreiben. Tipp: Mit filmartig an Papier oder Handballen haftender Schlemmkreide kann Helligkeit bis zum Weiß freigerieben werden. Fertig gestaltete Druckplatte auf den Drucktisch mit der vorgezeichneten Unterlage legen, ein angefeuchtetes Büttenpapier auf die eingefärbte Seite legen und durch die Presse laufen lassen. Der Druckvorgang kann nach erneutem Einfärben und Auswischen wiederholt werden, bis das Material auf der Platte durch die Abnutzung seine grafische Wirkung verändert und die Qualität des Druckes nicht mehr den Vorstellungen entspricht. Drucke zum Trocknen zwischen Holzpappen legen. Heinz Treiber 3

Zum Trocknen ausgelegte Arbeiten

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© 2005 UHU GmbH & Co. KG, Bühl (Baden) und Elke Fox. Redaktion und Fotos: Elke Fox.

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