Christus trifft Buddha - Anregungen zur Gestaltung eines thematischen Gottesdienstes über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Religionsstifter Christus und Buddha auf dem Boden des christlichen Glaubens (orientiert an der katholischen Liturgie, bei entsprechender Abwandlung aber auch anderweitig verwendbar). -

Vorbereitung Für das „Spiel“ werden gebraucht: Darsteller für drei verschiedene „Lehrer“, Vater des Buddha, Buddha, seine Frau mit Kind (= Puppe), ein Sitzkissen, darüber einen Ast mit schönen Blättern, königliches Gewand Buddhas, das er dann während des Spiels gegen ein ziegelrotes oder safrangelbes Gewand austauscht (Überwurf). Abkürzungen: L = LektorIn

S = SprecherIn

PR = Priester

Als Grundlage für die Darstellung des Lebenswegs des Buddha diente vor allem: Thich Nhat Hanh, Wie Siddhartha zum Buddha wurde. München, dtv, 2004.

Eingangslied Ihr Mächtigen... (Lied Nr. 114 in Troubadour für Gott, Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Würzburg e.V., Auflage 1988)

Begrüßung + Tagesgebet (Pr) Christ meets Buddha. – Christus trifft Buddha. … Hinführung i. V. m. Bußakt (2 SprecherInnen und Pr – evtl. 1 weitere(r) für wörtl. Rede) S1:

Der Eine vor ca. 2000 Jahren im römisch besetzten Judäa als Sohn eines Zimmermanns geboren in einem Stall. Jesus von Nazaret. – Doch als man das Kind nach 8 Tagen zur Beschneidung in den Tempel bringt, ruft der Weise Simeon: Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und die Herrlichkeit für dein Volk Israel.1 – Christus. Das heißt: der Erlöser.

S2:

Der Andere geboren vor mehr als 2500 Jahren im Norden Indiens als Sohn eines Königs. Thronfolger soll er werden, Stratege, Politiker. Siddhartha Gautama. Doch als der Weise Asita den 3 Tage alten Jungen sieht, prophezeit er: Er wird die Geheimnisse des Universums durchdringen. Himmel und Erde werden sein Zuhause sein und alle Wesen seine Verwandten. Er wird das Rad der Lehre in Gang setzen. – Buddha. Das heißt: der Erwachte.

Pr:

Gottes Wege sind oft anders, als wir sie uns vorstellen. – Herr, erbarme dich!

1

Lk 2, 30-32.

-2S1:

Der Eine als Kind noch Flüchtling in Ägypten. Doch gerettet – und weit weg vom Kindermorden in Israel.

S2:

Der Andere wohlbehütet aufgewachsen am Hofe seines Vaters. Doch erkennt er das Leiden der Menschen und aller Wesen früh.

Pr:

Gottes Wege sind oft voll von Gegensätzen, die wir nicht verstehen. – Christus, erbarme dich!

S1:

Der Eine verlässt als junger Mann sein Heim, tritt nicht in die Fußstapfen des Zimmermanns, sondern geht, vom Heiligen Geist erfüllt, in die Wüste – symbolische 40 Tage lang. Dann ist er bereit, dem Teufel zu widerstehen. Von nun an verkündet er das Reich Gottes und sagt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben2.

S2:

Der Andere verzichtet als junger Mann auf Reichtum und Thron und macht sich als hausloser und bettelnder Mönch meditierend auf die Suche nach dem Weg, der das Leiden aller Wesen überwindet. Auf der Suche nach Erleuchtung fastet er sich fast zu Tode, bevor er „erwacht“ und von nun an die Vier Wahrheiten über das Leiden und den Achtfachen Pfad der Erlösung davon verkündet.

Pr:

Gottes Wege führen oft durchs Feuer, bevor wir zum Ziel gelangen. – Herr, erbarme dich!

Lied (Jesus und Siddhartha – zwei völlig verschiedene Lebensgeschichten. Aber auch jeder von uns hat seine eigene Geschichte. Und darum singen wir…) Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben (Lied Nr. 1 aus: Das Liederbuch - Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf, vgl. http://www.tvd-verlag.de/start.htm)

Spiel statt Lesung (Statt einer Lesung hören und sehen wir etwas über das Leben und die Lehre Buddhas. Personen treten z. T. wortlos auf. Verschiedene Kurzszenen jeweils an den Säulen der Kirche; 1 Lektor + verschiedene Darsteller, Vater des Buddha, Ehefrau mit Kind (Puppe), 3 Lehrer sowie Siddhartha = Gautama = Buddha; wechselnde Gewänder; letzte Station mit Ast mit Blättern; evtl. vorm Alter. Zu Beginn: Der Prinz Siddhartha sitzt oder steht vorne, in sich versunken.) L:

Buddha – der Erwachte. Wie wurde Siddhartha zum Buddha? Er war doch der erstgeborene Sohn des Königs.

Lektor (spricht den gesamten nicht eingerückten Erzähltext): Mehr als in die äußere zieht es schon den jungen Siddhartha in die innere Welt. Im Äußeren sieht er das Leiden der Menschen und aller Wesen. Was ist der Weg der Befreiung? Doch da sind zunächst andere Verpflichtungen:

2

Joh 14,6

-3Der Vater:

(zu Siddhartha) „Mein Sohn, es wird Zeit, dass du heiratest, Kinder bekommst und dich um die Regierungsgeschäfte kümmerst. Was soll aus unserem Reich werden? Mönch kannst du werden, wenn du über 50 bist.“

Und so wird er mit 16 verheiratet (die Frau tritt hinzu) und bekommt – allerdings erst dreizehn Jahre später – mit seiner Frau Yasodhara einen Sohn, Rahula (sie legt eine Babypuppe auf ihren Arm). Die schwere Geburt und die Begegnung mit einem Sterbenden führt ihm einmal mehr vor Augen: Leben ist Leiden. Geburt, Alter, Krankheit und Tod sind Leiden. Und es bleibt die Frage: Was führt aus dem Leiden heraus? Siddhartha:

„Mein Herz findet keine Ruhe. Ich kann nicht warten, bis ich alt bin. Ich muss den Weg finden, der vom Leiden befreit. (An Vater, Frau und Kind gerichtet:) Ich lasse euch nicht im Stich. Ich komme zurück, wenn ich den Weg gefunden habe.“

So tauscht Siddhartha mit knapp 30 Jahren seine königlichen Gewänder gegen eine einfache Robe und zieht auf seiner Suche als Mönch Gautama durch die Lande – von einem Lehrer zum nächsten. (Er zieht umher.) 1. Lehrer:

„Du musst über den Bereich des grenzenlosen Bewusstseins in den Zustand des Nicht-Seins eintreten.“ (Siddhartha Gautama verneigt sich mit gefalteten Händen ehrerbietig dankend vor dem Lehrer.)

Doch nach einiger Meditationspraxis erkennt er: Gautama:

„Eine kostbare Erfahrung, doch befreit sie mich letztlich nicht von meinem Schmerz und meinen Ängsten.“ (S. G. verneigt sich erneut und zieht weiter)

Also zieht er weiter. 2. Lehrer:

„Du musst alle Wahrnehmungen transzendieren (überschreiten).“ (Verneigung wie vor)

Doch als er dies tut… Gautama:

„Ein friedvoller Zustand, doch erschließt er mir nicht die Wirklichkeit.“ (S. G. verneigt sich erneut und zieht weiter)

Und wieder zieht er weiter. 3. Lehrer:

„Du musst alle Ängste überwinden und deinen Körper unterwerfen.“ (Verneigung wie vor)

Doch nach Monaten des Meditierens an unwirtlichem Ort, zwischen wilden Tieren, in brennender Sonne und unter Missachtung jeglicher körperlicher Bedürfnisse erkennt er… Gautama:

„Sicher, wir überwinden das Leiden nicht, indem wir unseren Körper verwöhnen. Doch es ist auch nicht hilfreicher, unseren Körper zu misshandeln. Körper und Geist gehören zusammen. Wer den Körper misshandelt, misshandelt auch den Geist.“

(Während der nächste Absatz gelesen wird lässt sich S. G. in üblicher Meditationshaltung des Buddha auf einem Sitzkissen unter dem Ast mit den Blättern nieder.) So beschließt er, seine Gesundheit wiederzuerlangen und durch die Meditation Körper und Geist zu nähren. Er isst und trinkt wieder, doch maßvoll. Er gibt das Verlangen auf, der Welt der Erschei-

-4nungen zu entkommen, und beginnt, in dieser Welt vollkommen gegenwärtig zu sein. Ein Atemzug, der Gesang eines Vogels, ein Sonnenstrahl… alles wird zum Gegenstand seiner Meditation. Er meditiert über seinen Körper, seine Empfindungen, Wahrnehmungen, Gedanken… Gautama:

„Körper und Geist sind eine Einheit und die Weisheit des Universums ist enthalten in jeder Zelle meines Körpers. So ist jede Zelle meines Körpers wie ein Tropfen im endlos dahin fließenden Strom von Geburt, Existenz und Tod. Nichts, das unverändert bleibt.

Und er kehrt zurück zu seiner Frage nach dem Leiden, das seinen Ursprung nimmt in Angst, Wut, Hass, Überheblichkeit, Eifersucht, Gier und… Gautama:

„Unwissenheit. Es ist das Dunkel der Unwissenheit. Achtsamkeit aber führt ins Licht. Die Unwissenheit überwinden wir durch tiefes Eintauchen in das Herz der Wirklichkeit.

Und so taucht er ein in eben dieses Herz der Wirklichkeit. Und er schaut hinauf (S. G. schaut hinauf!) zu einem Blatt, das sich gegen den blauen Himmel abhebt. Und wie er es betrachtet, sieht er die Gegenwart der Sonne, ohne deren Licht und Wärme das Blatt nicht sein kann. Er sieht die Gegenwart der Wolken, ohne deren Regen das Blatt nicht sein kann. Er sieht die Erde, die Zeit, den Raum, den Geist… Das ganze Universum ist in diesem Augenblick in diesem Blatt. Ewig schon da in der Sonne, in den Wolken, dem Baum, ja in ihm selbst. Niemals geboren. Niemals wird es sterben. Gautama:

Nichts ist selbst; alles ist voneinander abhängig. Das Leiden aber entsteht aus der Unwissenheit darum und aus dem falschen Glauben an ein beständiges, eigenständiges Selbst.

Mit 35 Jahren erwacht Siddhartha Gautama zum Buddha. Und er kehrt zurück in die Welt, wo er von nun an seine Lehre verkündet. (Buddha steht auf; übrige Darsteller sammeln sich um ihn und verneigen sich vor ihm.)

Zwischengesang Eines Tages kam einer (Lied Nr. 257 aus: Das Liederbuch - Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf, vgl. http://www.tvd-verlag.de/start.htm)

Evangelium (Mk 9.38-40) Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

Statt Predigt eine Begegnung zwischen Christus und Buddha …und Jesus könnte vielleicht dann gesagt haben: Kommt, lasst uns hören und sehen, was er, der da Dämonen austreibt, zu sagen hat…

-5(Christus und Buddha begegnen einander. – Pr oder anderer Sprecher für Christus geht zu dem vor dem Altar noch sitzenden und lehrenden Buddha-Darsteller.) Christus:

Ich höre, du treibst Dämonen aus?

Buddha:

Ja, ich zeige den Menschen den Weg, wie sie das Leiden überwinden können.

Christus:

Das ist interessant. Auch ich habe den Eindruck, die Menschen leiden sehr, und erlöse sie davon. Wie ist denn da dein Ansatz?

Buddha:

Nun, ich gehe von vier Grundwahrheiten aus. Die erste Wahrheit ist die von der Existenz des Leidens. Die zweite Wahrheit ist die von der Ursache des Leidens – vor allem in der Unwissenheit, in Gier und Hass. Die dritte Wahrheit ist die von der Aufhebung des Leidens, die möglich ist. Die vierte Wahrheit schließlich ist die vom Pfad, der zur Aufhebung des Leidens führt. Das ist der Edle Achtfache Weg.

Christus:

Der Weg und die Wahrheit spielen auch bei mir eine große Rolle für die Erlösung hin zum wahren Leben. Ich habe das einmal mit den Worten zusammengefasst, ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben3. Aber sag, was meinst Du mit dem Edlen Achtfachen Weg?

Buddha:

Der Achtfache Weg, das sind acht Regeln, die das Leiden überwinden lassen, wenn wir sie befolgen. Dazu gehört zunächst einmal das rechte Verstehen. Das Verstehen bringt Licht in die Welt, das Verstehen der Wahrheit über das Leben und das Leiden und über die wahre Natur der Dinge, nämlich dass alles voneinander abhängt. Nichts ist letztlich eigenständig. Ein Staubkorn oder eine Zelle von mir ist das ganze Universum und das ganze Universum in einer Zelle von mir oder einem Staubkorn.

Christus:

Ich habe einmal durchaus ähnliche Worte gefunden, aber man erinnert sie heute kaum noch. Damals sagte ich: Ich bin das Licht, das über allem ist. Ich bin das All. Aus mir ist das All herausgegangen, und zu mir ist das All gelangt. Spaltet ein Stück Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf, und ihr werdet mich dort finden.4 Einer meiner Jünger, Thomas, hat das damals auch aufgeschrieben, aber es war lange verschollen. Doch sprich weiter, was sind die anderen sieben Regeln?

Buddha:

Nun, die zweite ist das rechte Denken. Im Grunde kommt das ganz automatisch, wenn man verstanden hat. Gemeint ist ein Wohlwollen gegenüber allen Wesen, Mitfühlen und Nicht-Schädigung, aber auch sich selbst gegenüber, daraus folgt die Abkehr von allem Übermäßigen.

Christus:

Ja, wir sollen unseren Nächsten lieben wie auch uns selbst. Und im Denken fängt alles schon an. Darum sage ich, liebt (sogar) eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen5. So entsteht ein ganz anderes Klima und Freude und Friede können gedeihen. Wenn uns negative Gedanken kommen, sollten wir sie nicht unterdrücken, aber verwandeln.

3

Joh 14,6 Thomasevangelium, log. 77. 5 Mt 5,44. 4

-6Buddha:

Hinzu kommt dann die rechte Rede. Das heißt, wir sollten Geschwätz, üble Nachrede und Lüge vermeiden.

Christus:

Selbstverständlich. Wie oft habe ich das wohl schon gesagt?!

Buddha:

Als viertes dann das rechte Handeln. Damit ist gemeint, dass wir beispielsweise nicht töten und stehlen sollen, aber auch keinen Ausschweifungen nachgehen. Und die fünfte Regel ist der rechte Lebenserwerb, das heißt, nicht von Tätigkeiten zu leben, die andere Wesen schädigen oder quälen.

Christus:

Schon unsere Vorfahren kannten diese Regeln. Ich gehe da noch etwas weiter und sage: Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen.6

Buddha:

Ja, so verstehe auch ich die Haltung des Mitgefühls. – Als sechstes kommt dann das rechte Bemühen. Das richtet sich vor allem nach innen.

Christus:

Das fällt den Menschen besonders schwer, nach innen zu schauen. Bei anderen entdecken sie alles und wissen auch immer, worum diese sich bemühen sollten. Aber bei sich selbst… Ich habe dazu gesagt: Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?7 In der Tat, wir müssen uns zunächst nach innen bemühen.

Buddha:

Da sind wir dann auch schon beim siebten Punkt, der rechten Achtsamkeit. Es ist nämlich wirklich wichtig, in jedem Augenblick ganz bei der Sache zu sein, ganz achtsam, ganz gegenwärtig. Sonst geht das Wesentliche an uns vorbei. Wir verpassen das Leben.

Christus:

Ja, wir verpassen das Wesentliche, wenn wir nicht achtsam sind. Was habe ich gesagt? Lasst eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herren warten...8 Aber manchmal habe ich das Gefühl, die Menschen verstehen mich nicht oder sind einfach zu bequem.

Buddha:

Vielleicht ist es auch eine Frage der – und da sind wir beim achten und letzten Punkt – rechten Konzentration. Das muss man einfach üben, sonst wird daraus nichts. Die rechte Konzentration, vor allem in der Meditation ist nicht etwas, das man mal tun und mal lassen kann. Man muss das wirklich regelmäßig praktizieren.

Christus:

Ich selbst habe mich ja auch immer wieder zurückgezogen. So konnte ich erst wirklich erfahren, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist9. Doch gerade an diesem Punkt liegt viel im Argen. Die Menschen kommen nicht zur Ruhe. Über all ihre Sorgen und Zwänge vergessen sie, was wesentlich ist, und finden nicht einmal mehr die Zeit, sich diese Frage überhaupt zu stellen. Dabei könnten sie all ihre Sorgen und Zwänge vergessen, wenn sie sich nur einlassen würden auf das, was ich das Reich Gottes nenne. Ich kann es nur wiederholen: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.10 Du und ich, wir könnten darüber jetzt sicher noch stundenlang weiterreden, doch wer hört uns zu? Aber vielleicht sollten wir den Leuten jetzt einfach etwas Ruhe schenken. Vielleicht finden sie ihn ja, den Weg, und verstehen…, konzentriert und achtsam…

6

Mt 7,12. Mt 7,3. 8 Lk 12,35.36. 9 Joh 14,11. 10 Mt 11,28. 7

-7Etwas Stille lassen, dann längeres Vorspiel zum…

Lied Wo Menschen sich vergessen = Da berühren sich Himmel und Erde (Lied Nr. 2 aus: Das Liederbuch - Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf, vgl. http://www.tvd-verlag.de/start.htm)

Fürbitten (Pr + 1 SprecherIn; Liedrufe jeweils aus: Das Liederbuch…, wie vor) Wenn ein Mensch sich zum Buddhismus bekennen will, dann tut er das, indem er die „dreifache Zuflucht“ nimmt. Das heißt, er – oder sie – wiederholt dreimal: „Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha.“ – Gemeint ist nicht nur die historische Person, sondern auch der im Inneren heute noch gegenwärtige Buddha. „Ich nehme meine Zuflucht zum Dharma.“ – Das ist die Lehre. Und: „Ich nehme meine Zuflucht zum Sangha.“ – Das ist die Gemeinschaft. Diese so genannten drei Juwelen – Buddha, Lehre und Gemeinschaft – werden oft auch mit einer medizinischen Symbolik beschrieben: Der Buddha ist der Arzt, die Lehre ist das Heilmittel, und die Gemeinschaft derer, die die Lehre leben und andere dabei unterstützen, ist die Krankenschwester, die das Heilmittel verabreicht. Auch Jesus hat sich selbst mit einem Arzt verglichen. Und auch wir suchen und finden Heilung durch seine Lehre und bauen dazu auf die Gemeinschaft unserer Kirche zur gegenseitigen Unterstützung. Darum bitten wir Gott, den Urgrund allen Seins: 1.

Hilf uns und allen Menschen, die suchen, ihren Arzt zu finden! – Als Liedruf: Refr. „Einer hat uns angesteckt…“ (Nr. 318 – Das Liederbuch…)

2.

Zeige uns und allen Menschen immer das passende Heilmittel! – Als Liedruf: Refr. „Den Weg wollen wir gehen…“ (Nr. 310)

3.

Lass uns und alle Menschen die nötige Unterstützung in der Gemeinschaft finden und sie unsererseits unterstützen zum Wohle aller! – Als Liedruf: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…“ (Nr. 15)

So werden wir vielleicht einmal eine einzige große Weltgemeinschaft werden.

Gabenlied Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht (Lied Nr. 290 aus: Das Liederbuch - Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf, vgl. http://www.tvd-verlag.de/start.htm)

Kanon zum Sanctus Der Himmel geht über allen auf

-8(Lied Nr. 3 aus: Das Liederbuch - Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf, vgl. http://www.tvd-verlag.de/start.htm)

Vaterunser Evtl. gesungene Fassung

Lied nach der Kommunion Ein Funke, aus Stein geschlagen (Lied Nr. 206 aus: Das Liederbuch - Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf, vgl. http://www.tvd-verlag.de/start.htm)

Schlussmeditation (2 SprecherInnen) 1.

Verstehen will ich weniger den Schein und mehr das Sein Denken will ich weniger das Schlechte und mehr das Gute

2.

Reden will ich weniger mit Schlangenzischen und mehr mit Engelszungen Handeln will ich weniger ohne Rücksicht auf Verluste und mehr mit Umsicht zum Wohle aller

1.

Mein Leben erhalten will ich weniger auf Kosten anderer und mehr im Einklang mit allem was lebt Bemühen will ich mich weniger um die Fehler anderer und mehr um das Wachsen meiner Liebe

2.

Achtsam will ich sein weniger für meine Sorge was sein könnte und mehr für das was wirklich ist Konzentrieren will ich mich weniger auf meine Kreise und mehr auf die Ruhe in Dir

-9vor dem Schlusssegen (noch als abschließende Information über das Leben des Buddha) Christus trifft Buddha. Wie die Geschichte mit Christus weiterging, wissen wir. Der Buddha lebte in friedlicheren Zeiten. Trotz einiger Anfeindungen konnte er noch zu Lebzeiten zahlreiche Mönchs- und dann auch Nonnengemeinschaften gründen und seine Lehre weiterentwickeln und auch unter Laien verbreiten. Als er mit 80 Jahren seine Augen schloss, so sagt man, bebte die Erde und die Blüten fielen von den Bäumen wie Regentropfen.

Schlusslied Alle Knospen springen auf (Lied Nr. 218 aus: Das Liederbuch - Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf, vgl. http://www.tvd-verlag.de/start.htm)

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