verstanden, die den Einstrom von Ca-Ionen in die Zelle durch die Ca-Kanäle verhindern. Sie werden auch als Ca-Kanal-Blocker bezeichnet. Die derzeit im Handel befindlichen Ca-Antagonisten beeinflussen vor allem den L-Typ-Ca-Kanal und können aufgrund ihrer Bindungsstellen (in Analogie zu ihrer Struktur) in 3 Gruppen eingeteilt werden:
Herz-Kreislauf-System / Ca-Antagonisten T-Typ-Ca-Kanäle (Transient/Tiny-Kanäle) vermitteln transiente Calciumströme, die für die Erzeugung von Aktionpotentialen in Neuronen und Herzen verantwortlich sind.
N- und P-Typ Ca-Kanäle finden sich vor allem in Nervenzellen, wo sie für die Neurotransmitterfreisetzung bedeutsam sind
L-Typ-Ca-Kanäle
beeinflussen
den
Tonus
der
Gefäße
sowie
die
Kontraktilität des Myokards. Dieser Kanaltyp besteht aus einem Komplex von 5 Proteinuntereinheiten: α −, α −, β−, γ- und δ-Untereinheit. 1
2
Die α 1-Untereinheit ist die größte und besteht ihrerseits wieder aus 4 homologen Domänen mit jeweils 6 transmembranären Segmenten, die für die Ionenporen zuständig sind.
In ihr befinden sich die Bindungsstellen für den Nifedipin-, Benzothiazepin- und Phenylalkylamin-Typ. Die α 2- und β-Untereinheit zeichnen für die konformatorische Stabilität und regulatorischen Funktionen verantwortlich. Die δ-Untereinheit moduliert die Funktion der α -Untereinheit. Sie ist mit der α21
Untereinheit durch eine Disulfidbrücke verbunden.
-2– W04HE12A
Herz-Kreislauf-System / Ca-Antagonisten
Wirkung - Wirkmechanismus Die Bindung der Ca-Antagonisten an ihre Rezeptoren der α1-Untereinheit bewirkt eine Reduktion der Öffnungswahrscheinlichkeit der Ca-Kanäle, wodurch der CaEinstrom abnimmt und es zur Abnahme der intrazellulären Ca-Konzentration kommt. Die Folge davon sind eine Dilatation der glatten Gefäßmuskelzelle sowie eine Verminderung der Aktivität der Ca- abhängigen Myosin-ATPase (negativer inotroper Effekt). Dadurch verringert sich der Umsatz an energiereichem Phosphat, der Sauerstoffbedarf nimmt ab. Ferner kommt es zu einer indirekten Entlastung des Herzens durch Reduktion der Vor- und Nachlast. Die einzelnen Gruppen der Ca-Antagonisten unterscheiden sich in Bezug ihrer Gefäß und Herzwirkung:
Abb.: Vergleich der Gefäß- und Herzwirkung von Ca-Antagonisten
Ca-Antagonisten von Verapamil- sowie Diltiazemtyp reduzieren Frequenz, AV-Überleitung und Kontraktionskraft des Herzens und besitzen bestimmte antiarrhytmische
Effekte.
Sie
blockieren
neben
den
L-Kanälen
auch
unterschiedlich stark die T-Kanäle. Ca-Antagonisten vom Dihydropyridintyp beeinflussen in Konzentrationen, in denen sie vasodilatierend wirken, den Herzmuskel nicht.
Die Unterschiede zum Nifedipin sind in den nachfolgenden Tabellen färbig gekennzeichnet. Nicardipin, Barnidipin, Amlodipin und Lercanidipin besitzen im Gegensatz zu den übrigen Dihydropyridinen eine basische Seitenkette.