BURGRUINE HOHENBREGENZ (Gebhardsberg) Dokumentation der Ringmauerrestaurierung 2006

HOHENBREGENZ / Gebhardsberg RHOMBERG 2006 BURGRUINE HOHENBREGENZ (Gebhardsberg) Dokumentation der Ringmauerrestaurierung 2006 von Raimund Rhomberg ...
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HOHENBREGENZ / Gebhardsberg

RHOMBERG 2006

BURGRUINE HOHENBREGENZ (Gebhardsberg) Dokumentation der Ringmauerrestaurierung 2006 von Raimund Rhomberg

Dornbirn 2006

Umschlag:

Der Gebhardsberg von Nord, Bregenz 1643 nach Matthaeus Merian aus Kleines Vorarlberger Burgenbuch 1983. Foto: Nordringmauer innen, R. Rhomberg 1991.

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Burgruine Hohenbregenz (Gebhardsberg) Eine Dokumentation der Ringmauerrestaurierung 2006 von Raimund Rhomberg

1 Inhalt 1 Inhalt ...................................................................................................................................................................................................... 2 2 Einleitung ............................................................................................................................................................................................... 3 2.1 Historischer Abriss .......................................................................................................................................................................... 4 3. Baubeschreibung .................................................................................................................................................................................. 8 3.1 Nordringmauer ................................................................................................................................................................................ 8 3.1.1 Befunde der Restaurierung 2006.............................................................................................................................................. 9 3.1.2 Außenseite.............................................................................................................................................................................. 10 3.1.3 Innenseite ............................................................................................................................................................................... 18 3.1.4 Historische Fotos der Nordringmauer ..................................................................................................................................... 19 3.2 Restaurierung................................................................................................................................................................................ 22 3.2.1 Die Bauetappen im Überblick ................................................................................................................................................. 23 3.2.2 Mörtelmischverhältnisse ......................................................................................................................................................... 24 3.2.3 Historische Rekonstruktion ..................................................................................................................................................... 25 4 Literatur................................................................................................................................................................................................ 26 5 Quellen ................................................................................................................................................................................................ 27 6 Fotonachweis....................................................................................................................................................................................... 27 7 Anhang Pläne ...................................................................................................................................................................................... 28

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2 Einleitung Die in diesem Jahr durchgeführte Mauerrestaurierung betraf nur ein Mauerstück von einer Länge von etwa 5 m. Dabei wurde für diese Sanierung nur die Mauerkrone auf der Innen- und Außenseite herangezogen sowie Teile der unverfugten Bereiche über der Zwingerpforte an der Außenseite. Diesmal war es möglich, die Situation vor der Restaurierung fotogrammetrisch zu dokumentieren. Dies beinhaltet zumindest den Zustand nach der Renovierung aus den 1964/66er Jahren. Begleitend zur Abtragung der Zementmörtelkruste konnten einige neue Befunde genau mitdokumentiert werden. Dieser Bericht stellt eine Ergänzung zu der Zusammenfassung aller Bauetappen des letzten Jahres dar, welche aus der „Dokumentation der Ringmauerrestaurierung 1997-2005“ zu entnehmen ist. Dabei wurden Teile des Textes verbessert und ergänzt sowie die wichtigen Zeichnungen auf einen aktuellen Stand gebracht. Die neuesten Daten lieferte Hr. Franz Meier vom Stadtbauamt Bregenz. Er übernahm die Stellung von Hr. Walter Elmenreich, der im Jahre 2005 in Pension ging. Für seine Zusammenarbeit sei ihm herzlich gedankt. Unterstützt wurde diese Dokumentation von der Stadtgemeinde Bregenz und dem Bundesdenkmalamt.

DI Raimund Rhomberg e.h.

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2.1 Historischer Abriss Die Burg Hohenbregenz, auch Schloss Bregenz, Gebhardsberg oder Pfannenberg genannt, liegt im Gemeindegebiet der Landeshauptstadt Bregenz auf 598 m Höhe. 1043 wurde Udalricus Priganticus (Ulrich VII) als erster Graf von Bregenz erwähnt, allerdings ohne Verweis auf die Existenz einer Burg Hohenbregenz.1 1079 wurde im Investiturstreit bei den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der päpstlichen und kaiserlichen Partei in Bregenz eine Burg zerstört. Dabei dürfte es sich um die Burg in der Oberstadt gehandelt haben. Dieses Ereignis könnte aber der Anlass zur Erbauung von Hohenbregenz auf sichererem Standort gewesen sein.2 Ob früher schon eine einfache Wehranlage an dieser Stelle stand, ist bis heute nicht bekannt.3 Mit Ulrich X. starben die alten Grafen von Bregenz aus. Durch Heirat der Erbtochter Elisabeth mit Pfalzgraf Hugo von Tübingen (gest. 1182) kam ein neues Geschlecht nach Bregenz.4 Ihr jüngerer Sohn Hugo (gest. um 1228) erbte nach langen Erbstreitereien den mütterlichen Besitz und nannte sich Graf von Montfort.5 Er dürfte auf Grund der langen, wirren Herrschaftverhältnisse im Raume Bregenz kaum als Bauherr auf Hohenbregenz in Erscheinung 1 2 3 4 5

Abb. 1, Hohenbregenz/Gebhardsberg, nach R. Rhomberg 2006.

Zösmair 1896, S. 6. Bitschnau 1983, S. 34; Huber 1985, S. 54. Zösmair 1896, S. 7. Man kann nicht ausschließen, dass es eine ältere Anlage gegeben hat. Archäologische Ausgrabungen könnten vielleicht Aufschluss bringen, sind aber in dem mehrfach umgeänderten Burgbezirk sicher schwierig. Zösmair 1896, S. 7; Niederstätter 1994, S. 272. Stammvater des Hauses Montfort; Niederstätter 1994, S. 272-277.

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getreten sein. Die erste urkundliche Erwähnung der Burganlage erfolgte erst unter den Grafen von Montfort 1338.6 Graf Hugo III. (VII.) von Montfort-Bregenz (der Minnesänger) weilte 1378 wieder in Bregenz. Sein Vater Wilhelm III. starb bereits 1373. 1379 teilten Hugo III. und sein Bruder Konrad das väterliche Erbe und somit auch die Feste Hohenbregenz.7 In der Teilungsurkunde erfolgte eine genaue Beschreibung der Burganlage.8 1399 erfolgte eine geistliche Stiftung für den Kaplan des St. Georgsaltars auf der Bregenzer Burg.9 Weil Hugo III. der Minnesänger mit Margaretha von Pfannenberg verheiratet war, nannte man die Burg auch Pfannenberg.10 1451 kam die eine Hälfte der Herrschaft, Stadt und Burg Bregenz, an den Habsburger Herzog Sigismund von Tirol.11 Die zweite Hälfte erwarb das Haus Österreich erst 1523.12 Im Auftrag Erzherzog Maximilians III. wurde 1608 ein Umbau zwecks Verbesserung der Wehrhaftigkeit begonnen und 1614 vollendet.13 Am 8. März 1647 wurde Hohenbregenz durch die Schweden nach dreimonatiger Besetzung in die Luft gesprengt und verbrannt. Das bedeutete das Ende der Burganlage.14 Um das Jahr 1670 ließ sich ein Eremit in der Ruine nieder, dem weitere folgten.15 Anfang des 18. Jahrhunderts wurde eine kleine Kapelle errichtet und 1723 den Heiligen Georg und Gebhard geweiht.16 1791 brach ein Brand aus und äscherte Kirche und Wohnhaus ein.17 1811 erfolgte der Antrag zur Errichtung eines "Belvederes" auf der Westseite über dem südlichen Rondell des nunmehrigen Mesnerhauses.18

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Zösmair 1896, S. 8. Burmeister 1996, S. 225. 8 Bitschnau 1983, Transkription der Urkunde, S. 39-41. 9 Burmeister 1996, S. 225. 10 Zösmair 1896, S. 3. 11 Zösmair 1896, S. 15. 12 Zösmair 1896, S. 18. 13 Bitschnau 1983, S. 14. 14 Zösmair 1896, S. 25-26. 15 Ulmer 1938, S. 19. 16 Dehio 1983, S. 71; Rapp 1896, S. 494. 17 Rapp 1896, S. 500. 18 ALB 398 II Geb 1811 Bl1. 7

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1841 wurde eine Erweiterung für einen Balkon an der Gastwirtschaft ausgeführt.19 1857 entstanden Entwürfe für den Vollausbau des Torbereiches mit einer Terrasse über dem Westtor.20 Am 1. Jänner 1865 ging die Ruine mittels Kaufvertrag an die Stadt Bregenz über.21 1878 erfolgte ein Ausbau der Gastwirtschaft mit einer Aufstockung der Tortürme.22 1903 Abtrittanbau an der Ostseite des Gasthauses.23 1939-1944 Gedanken und Briefwechsel des Bregenzer Bürgermeisters Ing. Carl Solhardt für einen Gesamtausbau der Burg im Sinne der Nationalsozialisten. Der Ausbau kam nicht zustande.24 1949 erfolgten nach einer Mitteilung in einem Brief des Bregenzer Bundesdenkmalamtaktes 910/59 "erste" Sicherungsmaßnahmen an der Burgruine.25 Anhand von alten Fotografien ist es möglich, die Sanierung aus dieser Zeit zu bestätigen. 1964 wurde das alte Mesnerhaus/Schlossgaststätte am Westtor abgebrochen und zum heutigen Burgrestaurant Gebhardsberg umgestaltet.26 Die Fertigstellung des Neubaues fand 1966 statt. 1977 plante man einen Hotelneubau beim Brunnenturm. Der Brunnenturm sollte die Parkgarage mit dem Hotel verbinden und als Aufstiegshilfe dienen. Eine Verwirklichung erfolgte nicht mehr.27 In den 1970/80er Jahren führte der Bauhof der Landeshauptstadt Bregenz wiederholt Ausbesserungsarbeiten durch.28

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Ulmer 1925, S. 69. ALB 398 II Geb 1857. 21 BDA, Abschrift in 910/59. 22 Ulmer 1925, S. 69. 23 ALB 398 II Geb_1903. 24 ALB 398 II VARIA 11 24 Geb 1939 und 1944. 25 BDA, Akte von 1949 in 910/59. 26 Bauamt Bregenz, Pläne von Willibald Braun und Franz Menia 1964. 27 Plan von 1977. Brief 28.1.1986 in BDA 161/86. 28 Mit freundlicher Mitteilung von Herrn Walter Elmenreich. 20

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1997 - 2006 erfolgt die Restaurierung der Nordwestringmauer in neun Bauetappen. Eine genauere Auflistung kann im Kapitel 3.2 nachvollzogen werden.

Abb. 2: Gebhardsberg. Luftaufnahme von NW, ALB 912 Nr. 157 Foto 1966. Hier sind die Zinnen in der NWRingmauer deutlich erkennbar. Roter Pfeil: Restaurierung der Nordringmauer 2006.

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3. Baubeschreibung 3.1 Nordringmauer Dieser Teil der Ringmauer setzt sich mit einer Länge von 32 m fort und endet beim so genannten Brunnenhaus. Dort wurde sie an den älteren Bestand (Brunnenturm) angebaut. Auch hier ist die gleiche Mauertechnik wie im westlichen Teil zu erkennen. Ein großer Unterschied besteht in der noch gut erhaltenen Zwingerpforte (III) (Abb. 15) im Westteil und einer kaum noch erkennbaren, durch einen Rücksatz auffallenden Türlaibung einer weiteren primär vermauerten Pforte (V). Diese wurde durch spätere Umbauten im Bereich des kleinen heute noch bestehenden Durchbruchs vermauert. Der Durchbruch ist als neuer Zugang nach der Zerstörung der Burganlage durch die Schweden zu verstehen. Die Fuge der vermauerten Pforte ist nicht nur auf der Außenseite, sondern auch auf der Innenseite deutlich erkennbar. Die gotische, noch heute bestehende Pforte (III) könnte aus wieder verwendeten Sandsteinen neu errichtet worden sein, da sie eher der Tradition des 14. Jh. Entspricht.29 Sie war bis in die 1960er Jahre vermauert, wie aus den Plänen der Frau Paula Büchele (verst. 2006) zu entnehmen ist. Bei deren Öffnung in den 1960ern wurde eine neue, heute noch bestehende Schmiedeisengittertüre30 angebracht. Einen weiteren Befund bildet der Schließmechanismus dieser Pforte unter Zuhilfenahme eines Schubbalkens. Der ehemalige hölzerne Riegelbalkenkanal ist nicht mehr erhalten. Das heutige Loch besitzt eine Dimension von 153 x 17 x 24 cm. Gegenüber ist das ca. 6 cm tiefe Komplementärloch. Ein weiteres an der westlichen Laibung liegendes, ca. 26 cm tiefes Loch könnte von einem sekundären Schließmechanismus stammen. Eine weitere Besonderheit bildet in 5 m Höhe das Kordongesimse31 (Abb. 5), erhalten in ein paar Reststeinen. Etwa ab dort beginnen die Brüstungsmauer und die Zinnen (VIII). Dies ist fast derselbe Befund wie auf der Nordwestringmauer. Auch hier wurden die Zinnenlücken später zugemauert und der Wehrgang erhöht. Die Brüstungsmauer ist fast gänzlich abgekommen und durch eine unästhetische Restaurierung mit Flussspat aus den 1960ern (nach 1966) ergänzt worden (Abb. 3). Übrig blieben die ausgefüllten Teile der Zinnen. Ab der Brüstungsmauer wurden genauso wieder Nagelfluhsteine verwendet. Eine einzige Schießscharte hat sich im Ostteil der Nordringmauer erhalten. Sie wurde im Zuge der Restaurierung von 1997 wieder rekonstruiert. Verwirrend ist die Tatsache, dass diese Scharte bei Paula Büchele ganz anders eingezeichnet wurde, als sie heute erscheint. Auf der Innenseite dieses Ringmauerabschnittes haben sich so genannte Balkenlöcher (IX) (Abb. 24) erhalten. Man kann davon ausgehen, dass nicht alle zur selben Zeit entstanden sind. Einer in den 1960er Jahren entstandenen Fehlinterpretation des Ausbruches zufolge wurden sie als Balkenlöcher angesehen. Nach genauerer Untersuchung ergab sich allerdings ein mit 29

Bitschnau 1983, S.18. Diese wurde während der Bauarbeiten entfernt und danach wieder angebracht. 31 Ein Gesims, das zur architektonischen Akzentuierung der Wehrgangmauer oder später von Bastionen diente. Ab dem Kordongesims beginnt die Brüstungsmauer bzw. das Gehniveau. Vergleiche das Westtor der Burgruine. 30

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Zementmörtel aufgemauerter Teil der Laibungen. Obwohl auf historischen Fotos die vier östlichen Balkenlöcher schon existieren, könnte es sich möglicherweise in diesem Bereich ebenfalls um Rekonstruktionen aus dem Jahr 194932 handeln. Dieser Befund kann dann erst bei einer folgenden Restaurierung komplettiert werden. Interessant sind die noch gut erkennbaren Stützlöcher oder Stützschuhe für Schrägstützen, die sehr wahrscheinlich den auskragenden, überdachten33 hölzernen Wehrgang einst trugen.

3.1.1 Befunde der Restaurierung 2006 Beim Abtragen der Betonsanierung der 1960er Jahren wurde folgender Befund festgestellt: An der Außenseite kamen vier weitere Rüstlöcher zum Vorschein. All diese Löcher sind primär im Mauerverband etwa in der Höhe des Wehrgangbodens in der ehemaligen Brüstungsmauer anzutreffen. Die Brüstungsmauer bestand vornehmlich aus Kalksandsteinen. Nur ab und zu sind Nagelfluhsteine vorzufinden. Die Rüstlöcher haben eine unterschiedliche Größe und Form und liegen mehr oder weniger in einer Ebene. Sie besitzen ursprünglich alle dieselbe Länge von 74 cm und sind nur im äußeren Bereich nicht mehr erhalten (siehe Zeichnung). Der Rest von 2 flachen Steinen des so genannten Kordongesimses blieb bei dieser Restaurierung erhalten und wurde als Original bestätigt. Eine bereits im Jahre 2005 aufgefundene Fuge bezeugt das Vorhandensein von einem zinnenbewehrten Wehrgang. Bei der Verstärkung und Aufstockung der Nordringmauer wurden diese Zinnenlücken mit Nagelfluhsteinen vermauert und erhöht. Dabei kam ein Negativabdruck zu Tage, der an drei Stellen noch in Resten erhalten blieb. Die Zinnenmauer ist bis auf den ersten Zinnenzahn abgegangen. Diese Fuge, wie oben beschrieben, stellt auch die Restaurierungsgrenze zu dem Jahre 2005 dar (Abb. 9). An der Innenseite wurden die vermutlichen Balkenlöcher von der Sanierung der 1960er Jahre befreit. Um eine halbwegs statische Sicherung zu Stande zu bringen, wurden die Zwischenräume zwischen den Balkenlöchern belassen und sonst bis auf den Originalbestand abgetragen. Dabei stellte sich heraus, dass diese Löcher eine Neuinterpretation früherer Restaurierungen waren. Auf alten Fotos ist dies noch halbwegs nachvollziehbar (Abb. 21). Ein Teil der Mauerkrone wurde in den 1960ern genauso erneuert und bei der Restaurierung von 2006 wieder abgetragen.

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BDA, Akte von 1949 in 910/59. Bei den Darstellungen von Merian (1643) und Ransperg (1652) ist ein überdachter Wehrgang zu erkennen.

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3.1.2 Außenseite

Abb. 3: Nordringmauer Mauerkrone außen vor der Restaurierung 2006. Foto R. Rhomberg 2005.

Abb. 4: Nordringmauer außen. Restaurierung der 1960er Jahre mit Bewährungsstäben (rote Pfeil) und Zementaufmauerungen. Fotos R. Rh. 2006.

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Abb. 5: Nordringmauer außen mit Kordongesims vor der Restaurierung 2006. Foto R. Rhomberg 2005.

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Abb. 6: Nordringmauer. Mauerkrone, Zinnenreste. Zu sehen ist auch die betonsanierte Mauerkrone der 1960er Jahre. Foto R. Rhomberg 2005.

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Abb. 7: Nordringmauer. Mauerkrone, Zinnenreste. Foto R. Rhomberg 2005.

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Abb. 8: Nordringmauer. Mauerkrone außen während der Freilegung. Rote Linie: Baufuge; blaue Linie: vermauerte Zinnenlücke; links der blauen vertikalen Linie der Rest des Zinnenzahns. Foto R. Rhomberg 2006.

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Abb. 9: Nordringmauer. Mauerkrone außen während der Freilegung. Baufuge zur noch in Resten erhaltenen Zinnenlücke rechts. Roter Pfeil: Zinnenzahn. Foto R. Rhomberg 2006.

Abb. 10: Nordringmauer. Rüstlöcher von links nach rechts nach der Freilegung. Fotos R. Rhomberg 2006.

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Abb. 11: Nordringmauer. Mauerkrone außen. Rote Linie: Baufugen; blauer Pfeil mit schwarzem Fleck: Vermauerung der 1960er Jahre; rote Pfeile: Kordongesimse hin. Foto R. Rhomberg 2006.

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Abb. 12: Nordringmauer. Restaurierte Mauerkrone. Rote Linie: Baufuge; rote Pfeile: Zinnenabdrücke der Zinnenlücken. Foto R. Rhomberg 2006.

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Abb. 13: Nordringmauer. Mauerkrone außen nach der Freilegung. Links die gut erkennbare Fuge der Doublierung. Foto R. Rhomberg 2006.

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Abb. 14: Nordringmauer. Mauerkrone außen nach der Freilegung mit Doublierungsfuge. Foto R. Rhomberg 2006.

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Abb. 15: Zwingerpforte in der Nordringmauer außen vor der Restaurierung 2006. Foto R. Rhomberg 2005.

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Abb. 16: Nordringmauer außen mit der Pforte vor der Restaurierung 2006. Foto R. Rhomberg 2005.

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Nach der Restaurierung 2006

Abb. 17: Nordringmauer. Mauerkrone außen nach der Restaurierung. Foto R. Rhomberg 2006.

Abb. 18: Nordringmauer. Mauerkrone außen nach der Restaurierung. Foto R. Rhomberg 2006.

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3.1.3 Innenseite

Abb. 19: Hohenbregenz. Nordringmauer innen vor der Restaurierung. Fotomontage R. Rhomberg 1991.

Abb. 20: Nordwestringmauer-Nordwestrondell-Nordringmauer nach der Restaurierung 2005. Fotomontage R. Rhomberg 2005.

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3.1.4 Historische Fotos der Nordringmauer Abb. 21: Nordringmauer innen. Ausschnitt aus ALB 912 Nr. 090, Foto 1966. Rechts der Brunnenturm.

Abb. 22: Nordringmauer innen. Ausschnitt aus ALB 912 Nr. 156, Foto um 1966. Im Vordergrund das Osttor und rechts der Brunnenturm.

Es ist nicht eindeutig klärbar, ob es sich bei den Balkenlöchern (bei beiden Fotos noch 4 Stück rechts erkennbar) um historische Balkenlöcher handelt. Vielmehr könnte sich es um einen Ausbruch handeln. Durch frühere Restaurierungen neu interpretiert, ist heute einiges nicht mehr nachvollziehbar. Original sind einzig die länglichen Sandsteinplatten, die sich immer noch „in situ“ befinden. Bei den lang-rechteckigen Sandsteinen handelt es sich um die Abdeckplatten des Gehniveaus vom Wehrgang und nicht um eine Überbrückung von Balkenlöchern. Bewiesen durch die Zement - Mörtelmischung der 1949/60er Jahre. 19

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Abb. 23: Nordringmauer innen während der Freilegung. So genanntes Balkenloch (li.), rechte und linke Laibung aus den 1949/60er Jahren. Zu sehen ist eine weitere tiefer liegende Abdeckplatte des Wehrganges. Foto R. Rhomberg 2006.

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Abb. 24: Nordringmauer innen vor der Restaurierung. So genannte Balkenlöcher, Laibungen aus den 1949/60er Jahren. Foto R. Rhomberg 2005.

Abb. 25: Nordringmauer innen vor der Restaurierung. So genannte Balkenlöcher von li. nach re. während der Freilegung. Fotos R. Rhomberg 2006.

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Nach der Restaurierung 2006

Abb. 26. Nordringmauer innen nach der Restaurierung. Foto R. Rhomberg 2006.

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3.2 Restaurierung

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3.2.1 Die Bauetappen im Überblick34 Etappe

Jahr

1. Bauetappe

1997

2. Bauetappe

1998

3. Bauetappe

1999

4. Bauetappe

2000

5. Bauetappe

2001

6. Bauetappe

2002

7. Bauetappe

2003

8. Bauetappe

2005

9. Bauetappe

2006

BruttoAnwesende Firmen kostenaufwand 21 500.-€ Wilhelm & Mayer, Basil Schnetzer & Zimmermann 45 500.-€ Wilhelm & Mayer, Basil Schnetzer & Zimmermann 45 700.-€ Wilhelm & Mayer (nur technische Leitung), Basil Schnetzer & Zimmermann 32 000.-€ Basil Schnetzer & Zimmermann, technische Leitung F.J. Huber 36 500.-€ Basil Schnetzer & Zimmermann, technische Leitung F.J. Huber 39 700.-€ Basil Schnetzer & Zimmermann, technische Leitung F.J. Huber 39 500.-€ Basil Schnetzer & Zimmermann, technische Leitung F.J. Huber 35 000.-€ Basil Schnetzer & Zimmermann, technische Leitung F.J. Huber 33 805.-€ Basil Schnetzer & Zimmermann

Abschnitt

Bemerkung

Nordringmauer bei der Schießscharte Nordringmauer anschließend an Bauetappe 1 gegen Brunnenturm Nordwestringmauer innen, südlich

Musterabschnitt Bundesbeitrag: 1 454 .-€ Bundesbeitrag: 1 454 .-€

Nordwestringmauer außen, unterer Bereich Nordwestringmauer innen nördlich mit der Mauerkrone Nordwestringmauer außen und das halbe NW-Rondell 2. Hälfte Nordwestrondell Nordwestrondell und Nordringmauer Nordringmauer, Mauerkrone, innen und außen

Landesbeitrag für BE 1, 2 u. 3: 14 534 .-€ Bundesbeitrag: 726 .-€ Landesbeitrag: 4 800 .-€ Bundesbeitrag: 2 180 .-€ Landesbeitrag: 5 500 .-€ Bundesbeitrag: 5 120 .-€

Landesbeitrag für BE 6, 7 u. 8: 16 000 .-€ Bundesbeitrag: 10 000 .-€ Lb. Zusage: 5 500 .-€ Bb. Zusage: 5 120 .-€

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Amt der Landeshauptstadt Bregenz, Bauamt, Hr. Franz Meier (Projektleiter Restaurierung Hohenbregenz) und BDA (Bundesdenkmalamt Landeskonservatorat Vorarlberg).

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3.2.2 Mörtelmischverhältnisse (BASIL SCHNETZER GMBH. & CO.) Mauer- und Stopfmörtel: Einheiten 7 6 3 1 1 Kronenmörtel: Einheiten 7 6 3 Beim Kronenmörtel wurde der Weißzementanteil erhöht 1

Material Feinkies Grubensand Sumpfkalk Weißzement Tubac-Trassmehl

Korngößen/Kommentar 0-16 mm 0-3 mm 3 Monate alt

Lieferfirma Moosbrugger Kennelbach Kressbronn a. Bodensee Röfix Rädler Baustoffe Rädler Baustoffe

Material Feinkies Grubensand Sumpfkalk Weißzement

Korngößen/Kommentar 0-16 mm 0-3 mm 3 Monate alt

Lieferfirma Moosbrugger Kennelbach Kressbronn a. Bodensee Röfix Rädler Baustoffe

Tubac-Trassmehl

Rädler Baustoffe

Bei der Restaurierung von 2006 wurde folgendes verändert: Aus finanziellen Gründen wurde nur die Mauerkrone restauriert. Dabei wurden die modernen Sanierungen der 1960er Jahre entfernt, vor allem an der Nordringmaueraußenseite. Es kamen dabei Reste von Bewährungsstäben ans Tageslicht. Der Beton von damals wurde bis zu dem „jetzt genannten“ Kordongesimse abgetragen und die Mauerschale bei gefährdeten Stellen ergänzt. An der Außenseite erhöhte man die Mauer in diesem Bereich wieder um ca. 80 cm und stellte zwei Rüstlöcher dar. Bei der Innenseite wurden die so genannten Balkenlöcher vermauert, jedoch mit einem Abstand von wenigen Zentimetern zurückversetzt, um diese Löcher noch erkennbar zu lassen. Alle Fugen und Zwischenräume wurden neu verstopft und zwei Ausbrüche im Wehrgangbereich (Nagelfluhbereich Innenseite) ausgemauert. Die Sockelzonen an der Innen- und Außenseite der Nordringmauer wurden vorläufig so belassen und werden bei folgenden Restaurierungen noch bearbeitet. Dem Osttor bekam eine Notüberdachung. 24

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3.2.3 Historische Rekonstruktion Rekonstruierte 4. und 5. Bauphase der Burgruine Hohenbregenz bei der Nordringmauer: Zu sehen sind das Rondell, die Zwingerpforte und die Zinnenmauer mit dem Wehrgang. Die Wehrgangebene wurde aufgestockt und dabei die Zinnen vermauert. Ob ein weiterer Wehrgang errichtet wurde ist wegen des fehlenden Befundes unklar, aber sehr wahrscheinlich. Schießscharten in Wehrganghöhe beim Rondell sind reine Annahme. Man kann laut Ransperg’sche Darstellungen (um 1652) davon ausgehen, dass die Zinnenmauer überdacht war. Der Befund ist jedoch nicht mehr vorhanden. Ein weiterer Befund liefert das noch in 4 flachen Steinen erhaltene Kordongesimse, das links dargestellt ist und nicht bis zum NW-Rondell lief.

Abb. 27: Bauphase 4. Rekonstruktion. R. Rhomberg 2006.

Abb. 28: Bauphase 5. Rekonstruktion. Aufstockung und Vermauerung der Zinnen; von der schraffierten Zinne ist kein Befund vorhanden. R. Rhomberg 2006.

Die orange gefärbte Mauer stellt die Bauphase des frühen 15. Jahrhunderts dar, die violette möglicherweise das 16. Jahrhundert.

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4 Literatur • • • • • • • • • • • •

AMMANN 1993: Ammann Gerd, Wallfahrtskirche auf dem Gebhardsberg, in: St. Gallus Bregenz, Anton Bereuter, Schnell Kunstführer, München 41993. BITSCHNAU 1983: Bitschnau Martin, Burg Bregenz. Bauanalyse und Baugeschichte der Burg auf dem Gebhardsberg. Jahresbericht des Vorarlberger Landesmuseumsvereins 1983 (1984), S. 13-41. BURMEISTER 1996: Burmeister Karl Heinz, Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), in: Ders., Die Grafen von Montfort: Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter, Konstanz 1996, S. 221-230. BURMEISTER 1998: Burmeister Karl Heinz, Geschichte Vorarlbergs, München 41998. EMSER CHRONIK 1616: Emser Chronik, 1616, Faksimile – Druck, Lindau 1980. HÄMMERLE 1974: Hämmerle Rudolf, Geschichte der Familie Rhomberg, Dornbirn 1974. HUBER 1985: Huber Franz Josef, Kleines Vorarlberger Burgenbuch, Ländle-Bibliothek Band III, 1985. LIRER Thomas 1486: Lirer Thomas, Schwäbische Chronik, gedruckt von Konrad Dinckmut in Ulm am 12. Januar 1486, Faks.-Ausg., Potsdam 1923. METZ 1960: Metz Friedrich, Vorarlberg - Landschaft - Kultur - Industrie, Lindau/Konstanz 1960. NIEDERSTÄTTER 1994: Niederstätter Alois, Neue Forschungen zu Graf Hugo von Montfort sowie Gründung der Stadt Bregenz. Montfort 1994/3. RANSPERG’SCHE 1652: Ransperg’sche Chronik um 1652, Vorarlbergische Kriegsgeschichte. Benediktinermönch Franz Ransperg (Kopie im Archiv der Landeshauptstadt Bregenz, ALB) RAPP 1896: Rapp Ludwig, Topographisch-historische Beschreibung des Generalvikariates Vorarlberg, Band II, Dekanat Feldkirch, zweite Abteilung und Dekanat Bregenz, Erste Abteilung, Brixen 1896.

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RICKLINGER 1972: Ricklinger Walther, Lindau im Bodensee, Graphik aus vier Jahrhunderten; ein Bilderbuch, Lindau, 41972. SEEBACH 1994: Denkmalpflege in Niederösterreich, Burgen und Ruinen, Band 12, Korneuburg 1994. ULMER 1925: Ulmer Andreas, Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925. ULMER 1938: Ulmer Andreas, Der Gebhardsberg bei Bregenz als Burgsitz, Wallfahrtsort und Aussichtswarte, eine historisch-topographische Darstellung, Dornbirn 1938. ZÖSMAIR 1896: Zösmair Josef, Ueber Schloß Bregenz, Vortrag gehalten am 7. September 1896, Bregenz 1896, aus: Vorarlberger LandesZeitung.

5 Quellen • • • • •

Archiv der Landeshauptstadt Bregenz (ALB), Akten Gebhardsberg / Hohenbregenz. Archiv des Bauamtes, Amt der Stadt Bregenz (AStBrg.), Akten. Archiv des Bundesdenkmalamtes (BDA), Akten Gebhardsberg / Hohenbregenz. Privatarchiv von Hr. Franz Josef Huber, Dornbirn. Privatarchiv von Hr. Raimund Rhomberg, Dornbirn.

6 Fotonachweis •

Fotoarchiv von Raimund Rhomberg, 1999-2006.

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7 Anhang Pläne 7.1 Nordringmauer Grundrisse EG, 1. OG. 7.2 Nordringmauer Gesamtansicht. außen 7.3 Nordringmauer Gesamtansicht. innen 7.4 Nordringmauer Detailansicht Bauphasen. außen 7.5 Nordringmauer Detailansicht Bauphasen. innen 7.6 Nordringmauer, Fotoentzerrung vor der 8./9. Bauetappe. außen 7.7 Nordringmauer, Fotoentzerrung vor der 9. Bauetappe. innen 7.8 Nordringmauer, Fotoentzerrung mit den Bauphasen. außen 7.9 Nordringmauer, Fotoentzerrung mit den Bauphasen. innen 7.10 Schnitte B / C der Nordringmauer

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DI Raimund Rhomberg Bauaufnahme, Baudokumentation und Bauforschung Schlachthausstr. 9/19 A-6850 Dornbirn 05572/394907 0664/4159465 [email protected]

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