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Brescia - Die historische Stadtmitte

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Die ereignisreiche Geschichte der Stadt Brescia und ihrer Provinz kann anhand der vielen im Laufe der Jahrhunderte vom Menschen hinterlassenen Spuren zurückverfolgt werden. Brescia gehört zu den historisch bedeutendsten und dynamischsten Produktionsgebieten Italiens. Dies lässt sich an der großen Präsenz von Industrie- und Produktionsstätten sowie daran erkennen, dass auch heute noch in Brescia einer der ältesten Industriezweige der Welt eine Weltmarktführungsposition einnimmt. Aber mit Erstaunen können wir feststellen, daß das wahre Herz Brescias in der an manchen Stelen noch unberührten Natur und in der Schönheit der Landschaften und Dörfer beheimatet ist, die trotz des natürlichen Verstädterungsprozesses ihre einmaligen und hochgeschätzten Merkmale aufrechterhalten konnten. Versuchen wir, uns das weiße Meer eines Gletschers vor Augen zu halten, stellen wir uns das intensive Blau eines mit bunten Blumen, Sträuchern und natürlichen Wäldern umgebenen großen Sees vor. Öffnen wir die Augen und blicken wir auf die ausgedehnten Ebenen, die Hügel und die Bergseen, in denen sich Felsen und verschneite Gipfel spiegeln. Oder wandeln wir an den Ufern der großen Seen Gardasee und Iseosee, die Dichter und Träumer verzaubert haben.

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Diese Mannigfaltigkeit ist in der gesamten Provinz von Brescia anzutreffen und es überrascht einen sicherlich, wie nah die industrialisierten Städte, die anmutigen kleineren Orte mit konsolidierter Fremdenverkehrsstruktur und die unberührten Landschaften beieinander liegen. Auf verschlungenen Wegen in einer friedlichen und wilden Natur können wir wahrhaftige Naturjuwele entdecken, die in einem faszinierenden und harmonischen Kontext eingebettet sind. Die Hügellandschaft entfaltet ihren größten Charme in der fruchtbaren Franciacorta westlich von Brescia und in dem Gebiet, das den unteren und mittleren Gardasee säumt. Würdevolle Abteien und zinnengekrönte Türme überwachen vom Gipfel sanfter Anhöhen aus die paradiesischen Weinberge der Franciacorta. Antike Paläste, ehemals die Sommerfrische des örtlichen Adels, wurden mit Liebe restauriert und beherbergen heute bedeutende Winzerbetriebe oder Gaststätten, in denen lokale Qualitätsweine und -produkte gekostet werden können. Der blaue Streifen am Horizont der grünen Wiesen und Hügel ist der nahe gelegene Iseosee, der mit seinem milden und gemäßigten Klima den Weinrebenanbau begünstigt und uns zu jeder Jahreszeit unterschiedliche Farbtöne und immer neue Landschaften schenkt. Die relative Entfernung, die die gesamte Franciacorta und ein weitläufiges Netz an Fahrradwegen umfasst, regt zu angenehmen Fahrradtouren an.

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Auch die am Gardasee liegenden Hügel bescheren uns eine unglaubliche Farbenpracht, die sich je nach Jahreszeit in stets wechselnden Schattierungen in den großen See ergießen, der täglich in neuen Farbnuancen glänzt. In diesem von Touristen äußerst beliebten Gebiet werden ausgezeichnete Öle und Weine erzeugt. Die Pflanzenwelt wartet mit einer erstaunliche Vielfalt an Palmen, Bougainvilleen, Oliven und einer typisch mediterranen Flora auf, die der Grund ist, warum der Gardasee als der nördlichste mittelländische See angesehen wird. Die Valtenesi präsentiert ein grünes Szenarium sanfter Hügel, in denen kleine Landdörfer und elegante Bauten liegen, die sich in der üppigen Vegetation versteckt halten.

9 - Luftaufnahme der Weinberge in Franciacorta, Torfgruben und des Iseo Sees im Hintergrund Montisola und der Guglielmo Berg.

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In der Nähe des Iseosees bietet das Tal der “Steinfeen” ein atemberaubendes Panorama. Nachdem man von Süden nach Norden den gesamten See entlanggefahren ist und zauberhafte Dörfer durchquert hat, gelangt man zu der Gemeinde von Zone, in der sich das Pyramidental Valle delle Piramidi befindet. Eine unwirkliche Atmosphäre begleitet uns bei der Entdeckung eines der kuriosesten Naturphänomene. Bis zu einer Höhe von 30 Metern erheben sich Nadeln, auf deren Spitzen riesige Felsen sitzen. Diese Erscheinungen sind auf die durch die Einwirkung von Wasser hervorgerufene Erosion der Erdoberfläche zurückzuführen. Aufgrund der Witterungseinflüsse können die Besucher, wenn sie Glück haben, auch heute noch einem einzigartigen Schauspiel beiwohnen, wenn alte Pyramiden zerfallen oder neue entstehen.

Mit seiner typischen Canyongestalt legt das Pyramidental ein eindruckvolles Zeugnis des alten Gletschers ab, der ehemals das gesamte Gebiet bedeckte. Der umliegende Park ist frei zugänglich und kann bei einem kurzen und leicht zu Fuß zu bewältigenden Rundgang erkundet werden. Die Pyramiden von Zone führen uns zu dem nahegelegenen Tal Valle Camonica und seiner regen Geschichte, bei der das Tal Valle dei Magli eine besondere Rolle spielte. In der kleinen Gemeinde von Bienno und in ihrem Umfeld dienten alte Schmieden aus dem 17. Jahrhundert und alte Wassermühlen der Eisenbearbeitung. Einige von ihnen sind heute noch in Betrieb und die Hauptattraktion für Touristen und Gelehrte. Sie bewahren die historische Erinnerung an eine Zeit, in der sich die gesamte Wirtschaft auf die Tätigkeit der Werkstätten, in denen die Arbeit besonders beschwerlich war, stützte. Die technische Eigenheit dieser alten Arbeitsgeräte ist so erfinderisch, das ihre Systeme auch heute noch Verwendung finden. Im nahegelegnen Völkerkundemuseum für Eisen (Museo Etnografico del Ferro) wird uns anhand einer originellen historisch-ökonomischen Untersuchung die Beziehung zwischen den Naturelementen und der Betriebsamkeit des Menschen veranschaulicht.

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10 - Luftaufnahme der historischen Stadtmitte von Iseo. 11/12 - Landschaften und das Pyramidental. 13 - Schmiedehammer.

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Im Hintergrund des Tals Valle Camonica beginnen die Gipfel des Adamello die typische Alpenlandschaft, die den nördlichen Hang der Brescianer Provinz kennzeichnet, zu umreißen. Kommt man in das Tal, hat man den Eindruck, daß die imposanten Berge ein bedeutendes Geheimnis bergen. Ein mysteriöser Zauber verleiht diesen Orten eine magische Atmosphäre. Und das kommt nicht von ungefähr, denn bei Capo di Ponte empfängt uns der einzigartige und allumfassende Reiz des Parco Regionale delle Incisioni Rupestri. Über 30.000 Darstellungen von Menschen, Tieren, Riten und Szenen des täglichen Lebens sind in etwa hundert flache und geschliffene Felsen eingeritzt. Der Kunstsinn des Menschen und die Solidität der Felsen haben uns die Geschichte, die Riten und das Alltagsleben des Camuni genannten Volks erhalten. Das gesamte Gebiet ist von der UNESCO zum Weltkulturgut ernannt worden. Hier, wo ein großer Teil des Erbes aus der Altsteinzeit konzentriert ist, können Kinder an Führungen teilnehmen, die ihnen ermöglichen, bei einem faszinierenden Bildungsabenteuer die zahlreichen Symbole zu erkennen und zu deuten. Weiter im Norden gelangen wir zu Orten, die ideal sind, um den direkten Kontakt mit der Natur wiederherzustellen. In der Provinz von Brescia befinden sich zwei der bekanntesten und eindruckvollsten Naturschutzgebiete Italiens: der Parco Nazionale dello Stelvio und der Parco Regionale dell'Adamello. Sie sind das Zeugnis für den Respekt vor der Umwelt und die Liebe zur Natur und bieten der reichen Fauna und der mannigfaltigen Flora mit ihren seltenen Arten Schutz und Asyl. Schulen und Einrichtungen für die Umwelterziehung fördern die Erziehung der Kinder zum Respekt vor der Natur, während professionelle Führungen Sportlergruppen auf den Wegen zwischen den Bergen und den Gletschern begleiten. Bei den vielen sportlichen und naturwissenschaftlichen Aktivitäten vergehen hier die Tage zwischen Bergwanderungen und dem Erforschen der Tier- und Pflanzenwelt wie im Flug. An den Beobachtungsplätzen können besonders gut die in den Parks lebenden Tiere gesichtet werden, wenn sie zu den zahlreichen Bächen zum Trinken kommen. So viel angenehme Mühe fordert zur großen Freude des Gaumens die richtige Erholung. Entweder in den Berghütten, in denen köstlicher Käse serviert wird, oder in den zahlreichen Agrotourismen des Tals, die die typischen Speisen der Brescianer önogastronomischen Tradition anbieten.

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14 - Felsengraphity in Capo di Ponte in Camonica Tal (Brescia). 16 - Hohe Camonica Tal (Brescia).

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17 - Trompia Tal. 18 - Pezzaze (Brescia) - Bergwerkszug. 19 - Der Schmelzofen von Tavernole.

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Die landschaftlich schönsten Gebiete des Tals Val Trompia sind die Nadelwälder und weitläufigen Talebenen mit ihren gut beschilderten Wegen, die zu sommerlichen Ausflügen einladen. Die zahlreichen Aussichten, die sich von den verschneiten Gipfeln aus dem Blick öffnen, setzen uns in Erstaunen und zeigen uns eine unerwartete Umgebung mit halbversteckten Berghütten oder lieblichen Landschaften, die uns unvergessliche Augenblicke schenken. Inmitten der Täler Sabbia, Camonica und Sebino birgt das Tal Valle Trompia unterschiedliche und gegensätzliche Eigenschaften in sich. Die Verstädterung und die Fabriken im südlichen Gebiet in Richtung der Hauptstadt Brescia verlieren sich immer mehr in den großen Eichen- und Kastanienwäldern und in der üppigen Vegetation, die ein unermessliches Skigebiet abschirmt. Die Schönheit der Umwelt und die von den Menschen hinterlassenen Spuren schmelzen in dem spektakulären Eisental (Valle del Ferro) zu einer harmonischen Einheit zusammen. Der Weg führt über ehemals im Tal weit verbreitete alte Bergwerke, um bis zu den Schmelzöfen und den Schmieden zu gelangen, in denen in vergangenen Zeiten Gewehre, Arkebusen und Arbeitsgeräte hergestellt wurden. In dem Schmelzofen von Tavernole, der direkt am Fluss Mella liegt, von dem die nötige Energie abgeleitet wird, lebt diese altehrwürdige Tradition weiter. Der vor kurzem behutsam restaurierte Ofen wird für den öffentlichen Gebrauch eingesetzt und kann von Gelehrten und Besuchern besichtigt werden. In der nahegelegenen Gemeinde Pezzaze kann man hingegen in das Herz dieser Produktionen “eindringen”. Ein paar alte stillgelegte Eisenbergwerke wurden für Touristen zugänglich gemacht, die sich bei ihrer Besichtigung einen Überblick über die Arbeitstechniken, die harte Arbeit der Minenarbeiter und die unterschiedlichen Felsschichten verschaffen können. Die Reise in das Innere der Bergwerke findet in einem sicheren Zug und in Begleitung von Fachexperten statt und stellt das Verbindungselement zwischen industrieller Archäologie und dem Interesse der Touristen für ein Gebiet dar, dessen Potentialitäten noch unerforscht sind.

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In den bewaldeten Landschaften befinden sich sehr interessante Naturreservate und eine in ihrer Art einzigartige Flora. Die hohen Berge am Horizont bilden eine der Talgrenzen, während die blaue Linie des nahen Gardasees den östlichen Teil absteckt. In der Mitte des Tals spiegelt sich die Berglandschaft im reinen Wasser des Idrosees, Ausgangspunkt zahlreicher Ausflüge zu Fuß oder mit dem Mountainbike und konstanter Mittelpunkt einer äußerst friedvollen Landschaft. Der Idrosee liegt 300 Meter über dem Meeresspiegel und ist daher der höchste Alpensee der Region und der ideale Ort für entspannende Bäder und belebende Spaziergänge in einer besonders schönen Umgebung. In der kleinen Gemeinde Serle liegt die Hochebene Cariadeghe, ein wahrer Entdeckungsschrein mit Quellen und natürlichen Wasserfällen und einer Naturschutzoase für die wichtigsten Tiergattungen der Alpenwelt. Die größte und bei Experten und Sportlern in ganz Europa wohl bekannteste Attraktion ist die Hügellandschaft, die sich mit unzähligen gut beschilderten Wegen und befestigten Straßen präsentiert. Hier sind verschiedene Talkessel anzutreffen, die "Dolinen" genannt werden und sich mit Grotten und Stollen unterschiedlicher Tiefe abwechseln. Das unterirdische Netz erstreckt sich mehr als 400 Meter tief über circa 10 Km und ist der Lieblingsort von Höhlenforschern. Es ist kein einfaches Unterfangen, alle Schönheiten dieser Provinz aufzuzählen. Eine weitere Domäne, die uns mit Sicherheit beeindrucken wird, ist Valvestino. Ein üppig bewachsenes Territorium mit kleinen typischen Dörfern, die sich noch stolz den Verlockungen des Fremdenverkehrs widersetzen. Eine einfache und aufrichtige Gastfreundschaft verleiht diesem unberührten Ort, der sich fast im Parco dell'Alto Garda (ein weiteres wichtiges Naturschutzgebiet) zu verstecken scheint, eine besondere Atmosphäre. Die Natur ist hier zum größten Teil noch unberührt und die Mannigfaltigkeit der Aussichten, Täler, Blumen und Pflanzen animiert die Forschungsreisenden dazu, ihre Entdeckungen mitzuteilen zu wollen. Die funkelnden Sterne am Himmel, die Umrisse der Berge, der Wasserspiegel des Gardasees am Horizont und das Mondlicht, das die Strohdächer der alten Gebäude erhellt, sind reinste Magie.

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21 - Serle (Brescia) - Landschaft von Cariadeghe. 22 - Luftaufnahme von Valvestino.

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Die Flüsse haben den Rhythmus dieses Lands geprägt. Sie dienten sowohl dazu, Schlösser und befestigte Dörfer zu umkreisen und zu schützen, als auch dazu, die weitläufigen Felder zu bewässern. Torbiera del Sebino (die Torfgrube von Sebino) ist ein feuchtes Gelände in der unmittelbaren Nähe des Iseosees, wo das Ökosystem noch intakt ist. Seine aktuelle Form geht zum größten Teil auf die Bodenförderung durch menschliche Hand zurück, bei der der Torf als Brennstoff für die Wirtschaft und später für die Landwirtschaft gefördert wurde.

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Die Ufer des Flusses Oglio berühren zahlreiche Dörfer, deren Wirtschaft sich hauptsächlich auf die Landwirtschaft stützt. Entlang diesen Ufern sind im Laufe der Zeit Bauernhäuser und Landhäuser entstanden, die sich auch heute noch mit ihren warmen Pastellfarben harmonisch in die Landschaft einfügen. Der Ursprung dieser Farben ist einfach und umstritten. Vielleicht sollten diese Farbtöne die Strenge des Winters und den herbstlichen Nebel mildern. Möglicherweise sind die Farben aber auch auf den Gebrauch des Sands der örtlichen Flüsse zurückzuführen, die die Farbe des Wandputzes bestimmt haben, oder sie sind die ungewollte Komplementfarbe einer sanften und harmonischen Farbskala. Entlang den Ufern des Flusses Oglio liegt der Parco Regionale, in dem Fahrrad- und Fischerwege, Badestrände, alte Pfarrhäuser und zahlreiche Zeugnisse des ländlichen Baustils sowie der völkischen Kunst zu entdecken sind. Die einen wie die anderen Sehenswürdigkeiten vereinen sich hier zu einer einzigartigen und atemberaubenden Naturattraktion.

24 - Die Torfgrube von Sebino. 25/26 - Der Oglio Fluss.

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BRESCIATOURISM Auf Veranlassung von:

PRO-BRIXIA Azienda Speciale della CAMERA DI COMMERCIO di Brescia

Provincia di BRESCIA

Mit der Zusammenarbeit von:

Ascom e Confesercenti di Brescia Graphischer Entwurf: Clerici & Associati (Brescia) Fotoaufnahmen: Archivio Riserva di Cariadeghe (22) Archivio Valle Sabbia (13, 19, 20, 21) Archivio Zone (11, 12) Paletti (3, 5, 14, 15, 18) Pini (1, 2, 6, 8, 9, 10, 22, 23, 24, 25, 26) Rapuzzi (4, 16, 17) Übersetzungen: Work Media (Brescia)

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Druck: Staged (Brescia) - Juni 2002

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