Block „Haut“ 12.10. - 06.11.2009

Einführung Sie umgibt den Körper, durch sie steht unser Organismus mit der Umwelt in Verbindung. „Unsere Haut ist persönlicher, privater als jede Kleidung. Sie ist einzigartig, vollkommen subjektiv, unvergleichlich.“ „Während das blaue Business Hemd und das kleine Schwarze die Blicke auf Kleiderordnungen und gesellschaftliche Konventionen lenken, ist unsere Haut eine unverwechselbare Hülle unserer selbst“. Eduard Kopp, 2001 Eine Erkrankung der Haut kann zahlreiche psychosoziale Konsequenzen nach sich ziehen. Dies betrifft vor allem chronische Erkrankungen der Haut, die zu einer Beeinträchtigung des Selbst und der Interaktion mit der Umwelt im Berufs- und Privatleben führen können. Aber auch akute Erkrankungen der Haut, und vor allem die Geschlechtserkrankungen, beeinträchtigen die Betroffenen auf der Beziehungsebene. Auf der ärztlichen Ebene ist das Wissen um diese umfangreichen Folgen wesentlich für ein einfühlsames und verständnisvolles Umgehen mit unseren Patienten. Die Dermatologie ist traditionsgemäß ein Fach mit zahlreichen Schnittstellen zu anderen Bereichen der Grundlagen- und klinischen Medizin, hierzu gehören u.a.: • Mikrobiologie, Virologie, Immunologie, Genetik • Innere Medizin, Pädiatrie, Gynäkologie, Chirurgie, Psychosomatik, Psychiatrie Dies zeigt Ihnen, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit dringend erforderlich ist, um in diesem großen Kreis von Fachgebieten der Medizin eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten. Bei der Planung des Blocks haben wir dies berücksichtigt, wenngleich die Vermittlung der besonderen Bedeutung unseres Faches für uns ein wesentliches Anliegen darstellt. Wir möchten Ihnen ebenfalls vermitteln, dass die moderne Dermatologie des 21. Jahrhunderts Bereiche wie die Aesthetische Dermatologie, die Allergologie, die Andrologie, die Phlebologie, die Onkologie und die Lasermedizin in sich vereint. Erkrankungen der Haut werden Ihnen im Verlauf des Studiums, aber auch Ihrer späteren klinischen Tätigkeit immer wieder begegnen. Wesentlich ist hierbei das Erkennen! In keinem anderen Fach werden Sie die Möglichkeit haben, zahlreiche Erkrankungen mit dem bloßen Auge zu diagnostizieren. Erster Schritt hierbei ist eine genaue Befundbeschreibung nach definierten Kriterien. Daher legen wir im Block „Haut“ ein großes Gewicht auf dieses nicht invasive und unter einfachsten Bedingungen anwendbare diagnostische Hilfsmittel. Neben den wichtigsten Erkrankungen der Haut werden in diesem Block vor allem die Sinnesfunktionen der Haut besprochen. Wir wünschen Ihnen beim Erlernen dieses grenzenüberschreitenden Faches viel Freude und Erfolg und hoffen ein Fundament zu legen, dass es Ihnen ermöglicht, in der Zukunft die wichtigsten Erkrankungen der Haut zu (er)kennen.

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5. Semester, WiSe 2009/2010

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Blockübersicht "Haut" Einführung: Prof. Worm, Montag, 12.10.2009, 08:00 - 08:30 Uhr, Cohn-HS (Alte Zahnklinik) Seminare klinisch-theoretische Grundlagen Termin POL-Fall Termin und Ort Thema

12.10. - 16.10.

19.10. - 23.10.

„Hilfe! Ausschlag!“ (Philipp, Worm)

„Schlaflos in Berlin“ (Worm, Forschner)

Anatomischer Aufbau der Haut, Grundlagen der Effloreszenzen Sinnesphysiologie der Haut I, Hautanhangsgebilde und deren Erkrankungen Sinnesphysiologie der Haut II, Entzündliche und ekzematöse Hauterkrankungen

Praktika Dozent/in

Termin

Ort

Dozent/in

Histologie der Haut

16.10.2009 11:15-12:45

Centrum für Anatomie, Histologiesaal

Anatomie/ Dermatologie Welker/Ulrich

13.10.2009 SG C

09:15-10:45

SR 3

SG B

11:15-12:45

SR 3

SG A

14:15-15:45

SR 3

Anatomie/ Dermatologie: Welker/Worm

14.10.2009 SG B

09:15-10:45

SR 3

SG A

11:15-12:45

SR 3

SG C

14:15-15:45

SR 3

SG C

09:15-10:45

SR 3

SG B

11:15-12:45

SR 3

SG A

14:15-15:45

SR 3

SG B

09:15-10:45

SR 3

SG A

11:15-12:45

SR 3

SG C

14:15-15:45

SR 3

Physiologie/ Dermatologie: Kann/Blumeyer

20.10.2009

Physiologie/ Dermatologie: Kann/Worm

21.10.2009

Licht und Haut, Nutzen und Risiken

Thema

Dermatologie: Ulrich/Lademann

23.10.2009 08:00 - 11:00

Institut für Mikrobiologie und Hygiene Mikrobiologie: Hindenburgdamm Presber, Ignatius, Vogt 27/ Ecke Dermatologie: Worm Krahmerstr. Treff: Foyer

Diagnostik infektiöser Hauterkrankungen II (Mykologie, Bakteriologie, Virologie)

30.10.2009 08:00 - 11:30

Institut für Mikrobiologie: Mikrobiologie und Presber, Ignatius, Vogt Hygiene Virologie: Bogner Hindenburgdamm Dermatologie: 27/ Ecke Worm, Czaika Krahmerstr.

Operative Dermatologie

Donnerstag, der 05.11.2009 14:00 - 17:30 (nach Einschreibung)

Diagnostik infektiöser Hauterkrankungen I (Parasitologie und Bakteriologie)

27.10.2009

Interne und externe Therapie: Grundlagen und Indikationen 26.10. 30.10.

"Unter der Haut" (Lee, Worm)

SG C

09:15-10:45

SR 3

SG B

11:15-12:45

SR 3

SG A

14:15-15:45

SR 3

Dermatologie/ Pharmakologie: Stefaniak/Steckelings

28.10.2009

Infektiöse Erkrankungen der Haut (bakteriell, viral)

SG B

09:15-10:45

SR 3

SG A

11:15-12:45

SR 3

SG C

14:15-15:45

SR 3

Dermatologie: Worm/Nindl

03.11.2009

02.11. - 06.11.

"Zukunftsangst" (Tribius, Worm, Lee)

Bösartige Tumoren, Früherkennung von Krankheiten

SG C

09:15-10:45

SR 3

SG B

11:15-12:45

SR 3

SG A

14:15-15:45

SR 3

Dermatologie/Epidemiologi e: Trefzer/Pelz

04.11.2009

Gutartige Tumoren Block "Haut",, Seite S 2

5. Semester, WiSe 2009/2010 200

SG B

09:15-10:45

SR 3

SG A

11:15-12:45

SR 3

SG C

14:15-15:45

SR 3

Dermatologie: Gellrich, Hermes

s. Aushang: TÄF SR 5, SR-CCM

TÄF: Harth, Hermes und Mitarbeiter; CCM: Gussmann, Schneider

Immunologische Sprechstunde, Zeit nach Vereinbarung per Email, Dermatologie, Dozent: Dr. med. Heine ([email protected]) Sprechstunde:"Spannendes in Spandau", 28.10.2009, 15-16:30 Uhr (nach Einschreibung) Treffpunkt: Vivantes Spandau Haus 5 vor dem Chefsekretariat, Dozent: PD Dr. Harth Vorlesung "Zellzyklus und zellbiologische Grundlagen der Tumorgenese": Mo 02.11.2008, 11:15 - 12:45 Uhr, HS 3, Lehrgebäude, CVK, Dozent: Sperling Abschlussbesprechung: Prof. Worm und Dozenten des Blocks, Donnerstag, 05.11.2008, 17:30 Uhr, Seminarraum 4344, 3. Ebene, Hautklinik, CCM SR = Seminarraum, SR-CCM = SR 4344, 3. Ebene Hautklinik, CCM

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Übungen zu Diagnostik und Therapie Klinische Untersuchung der Haut und der Hautanhangsgebilde 13.10.2009 POL 7 SG C POL 8 11:15-12:45 POL 9

TÄF, KGR 1

13.10.2009 Siebenhaar

TÄF, KGR 2

Lee

TÄF, KGR 3

Schäfer-Hesterberg

POL 4 SG B POL 5 14:15-15:45 POL 6

14.10.2009

TÄF, KGR 1

Bachmann

TÄF, KGR 2

Lee

TÄF, KGR 3

Stefaniak

SG A 14:1515:45

POL 1

TÄF, KGR 1

Soost

POL 2

TÄF, KGR 2

Lee

POL 3

TÄF, KGR 3

Stefaniak

Patienten sehen und untersuchen 20.10.2009 POL 7 SG C POL 8 11:15-12:45 POL 9

20.10.2009

Dermatologie, CCM

Magerl

Dermatologie, CCM

Lee

Dermatologie, CCM

Hiepe

POL 4 SG B POL 5 14:15-15:45 POL 6

21.10.2009

Friedrichshain

Hermes et al.

Friedrichshain

Hermes et al.

Friedrichshain

Hermes et al.

SG A 14:1515:45

POL 1

Friedrichshain

Hermes et al.

POL 2

Friedrichshain

Hermes et al.

POL 3

Friedrichshain

Hermes et al.

POL 1

Dermatologie, CCM

Soost

POL 2

Dermatologie, CCM

Lee

POL 3

Dermatologie, CCM

Bachmann

Patienten sehen und untersuchen 27.10.2009 POL 7 SG C POL 8 11:15-12:45 POL 9

27.10.2009

Dermatologie, CCM

Magerl

Dermatologie, CCM

Lee

Dermatologie, CCM

Hiepe

POL 4 SG B POL 5 14:15-15:45 POL 6

28.10.2009

Friedrichshain

Hermes et al.

Friedrichshain

Hermes et al.

Friedrichshain

Hermes et al.

SG A 14:1515:45

Histopathologie 03.11.2009 Block "Haut", Seite 3

5. Semester, WiSe 2009/2010

POL 7 SG C POL 8 11:15-12:45 POL 9

03.11.2009

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

POL 4 SG B POL 5 14:15-15:45 POL 6

Achtung: 03.11.2009

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

SG A 09:1510:45

POL = Kleingruppe, SG = Seminargruppe, KGR = Kleingruppenraum Dermatologie, CCM = Hautklinik, Luisenstr. 2-5, 3. Ebene, Station 161 T, Friedrichshain = Vivantes Krankenhaus Friedrichshain, Landsberger Allee 49, Treffpunkt: vor dem Sekretariat der Dermatologie Anatomie = Histologie-Saal, Institut für Anatomie, CCM

POL 1

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

POL 2

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

POL 3

Mikroskopiersaal CVK, LG

Beyer

Veranstaltungsinformationen Einführungsveranstaltung In der Einführungsveranstaltung wird ein Einstieg in die Dermatologie mit klinischen Bildern gegeben. Ziel ist es, den Studierenden praktisch darzustellen, welche Inhalte in dem Block abgehandelt werden.

Seminare „Klinisch-theoretische Grundlagen“ I und II Seminar 1.I: Anatomischer Aufbau der Haut/Grundlagen der Effloreszenzen Das Seminar beschäftigt sich mit den anatomischen Besonderheiten der Haut in Bezug auf ihre Schichten, die Zelltypen und Strukturen in Epidermis und Dermis sowie deren Differenzierung. Anhand dieser anatomischen Grundlagen wird das Beschreiben von Effloreszenzen bei verschiedenen Hauterkrankungen vermittelt. Seminar 1.II: Sinnesphysiologie der Haut I/Hautanhangsgebilde und deren Erkrankungen Ausgehend von den allgemeinen Funktionen der Haut und der Bedeutung einzelner Hautanhangsgebilde wird auf die Funktion der Schweißdrüsen im Rahmen der Thermoregulation eingegangen. Weiterhin werden im Seminar grundlegende Eigenschaften von Rezeptoren anhand der Sinnesrezeptoren der Haut besprochen. Schwerpunkt des Seminars ist die Charakterisierung der Mechano- und Thermorezeptoren der Haut.Der zweite Teil des Seminars ist klinisch ausgerichtet und befasst sich schwerpunktmäßig mit der Differenzialdiagnose von Haarerkrankungen und gibt einen Einblick zu Erkrankungen der Nägel. Seminar 2.I: Sinnesphysiologie der Haut II/Entzündliche und ekzematatöse Hauterkrankungen Schwerpunkt der physiologischen Grundlagen im ersten Teil des Seminars ist die detaillierte Beschreibung der Nozizeptoren, der Prozess der peripheren und zentralen Sensibilisierung, die beteiligten Mediatoren und die Entstehung von Juckreiz. Es werden Möglichkeiten zur Schmerz- und Juckreizunterdrückung diskutiert. Im Seminar werden weiterhin interaktiv die häufigsten ekzematösen Hauterkrankungen einschließlich der atopischen Dermatitis und des Kontaktekzeme sowie der Psoriasis vulgaris und ihre verschiedenen Subtypen besprochen. Schwerpunkte sind genetische Grundlagen, immunologische Mechanismen und neue Therapieansätze. Seminar 2.II: Licht und Haut, Nutzen und Risiken Es werden positive Wirkungen des Lichts wie UV-Therapie und negative Wirkungen wie Sonnenbrand, Hautalterung und Schwächung des Immunsystems besprochen. Untersuchungen zu Wirkungen der Sonnenstrahlung auf die Haut und Bewertung von Sonnenschutzmittel werden dargestellt. Darüber hinaus wird gezeigt, wie das antioxidative Potenzial unsere Haut vor schädigender Wirkung der UVStrahlung schützt und wie wir mit unserer Nahrungsmittelaufnahme das antioxidative Potenzial beeinflussen. Vorbereitend sollte gelesen werden: physikalische Eigenschaften optischer Strahlung wie Beugung, Eindringtiefe, Quantenenergie („Warum ist der Himmel blau und das Morgenrot rot?“), Sonnenschutz, Sonnenbrand und photoallergisches Ekzem. Seminar 3.I: Interne und externe Therapie: Grundlagen und Indikationen Die Haut stellt eine wichtige Barriere für die Resorption von Fremdstoffen, einschließlich Arzneimitteln, dar. Ob ein Arzneimittel über die Haut resorbiert wird oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren, wie z. B. der Lipidlöslichkeit ab. Die Applikation von Arzneimitteln mit Hilfe von transdermalen therapeutischen Systemen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Bei Erkrankungen der Haut werden Pharmaka entweder extern (externe Therapie) oder systemisch (interne Therapie) eingesetzt. Zur externen Therapie kommen abhängig von der Erkrankung Glucocorticoide, Vitamin-A- und -D-Derivate, gewisse antiinfektiöse Wirkstoffe, antiparasitäre Mittel, usw. zur Anwendung. Interne Therapien erfolgen mit Glucocorticoiden, Vitamin-A-Derivaten, antibakteriellen, antimykotischen oder antiviralen Arzneimitteln und Immunsuppressiva. Neben dem Wirkstoff kommt dem Vehikel, das dem aktuellen Hautzustand angepasst sein muss, eine ebensolche Bedeutung wie dem Wirkstoff zu.

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Seminar 3.II: Infektiöse Erkrankungen der Haut (bakteriell und viral) Infektionskrankheiten der Haut und Schleimhäute durch Bakterien und Viren sind einerseits Volkskrankheiten, die jeder Mensch durchmacht, andererseits zum Teil tödlich verlaufende Maximalvarianten mit Folgeerkrankungen. Ausgehend von natürlichem Schutz, Virulenz und pathogenetischen Eigenschaften (Enzyme, Toxine, Allergene) über die Dignität der Erkrankungen bis zur medizinischen und sozialen Bekämpfung heute führender – und am Rande – heute selten vorkommende Dermatosen wird hier ein Kapitel behandelt, welches jeden approbierten Arzt und jedes Familienmitglied herausfordert. Seminar 4.I: Bösartige Tumoren, Früherkennung von Krankheiten Es werden häufige bösartige Tumoren wie z. B. Plattenepithel-Karzinome, Melanome und Lymphome der Haut besprochen. Insbesondere wird auf Früherkennung anhand konkreter Beispiele eingegangen. Es werden exemplarisch Fälle, wie sie sich in den Kliniken präsentieren, dargestellt und diagnostische und therapeutische Möglichkeiten genannt und diskutiert. Des Weiteren wird eine Diskussion unter gesundheitspolitischen Aspekten mit den Studierenden angestrebt. Das Thema Früherkennung von Krankheiten beschäftigt sich mit den Zielen und Kriterien (Krankheit, Testqualität, Integrierbarkeit in Routine, Therapie, Kosten) von Screening-Programmen. Es werden Beispiele für Screening-Programme (sekundäre Prävention), Rechenbeispiele, die Interpretation der Ergebnisse und die Kommunikation mit Personen mit positivem Testergebnis und gebräuchliche Kennziffern vorgestellt. Seminar 4.II: Gutartige Tumoren Ausgehend vom normalen histologischen Aufbau der Haut werden häufige gutartige Hauttumoren präsentiert, die sich bei Vermehrung einzelner Zelltypen entwickeln. Anhand von Bildbeispielen, werden Morphe, typische Merkmale, Epidemiologie und Therapieoptionen besprochen. Insbesondere finden epitheliale und melanozytäre Tumoren neben Zysten sowie angiomatösen und mesenchymalen Neubildungen Berücksichtigung. Wichtige Kriterien zur Abgrenzung von bösartigen Hauttumoren werden aufgezeigt.

Übungen zur Diagnostik und Therapie Übung 1: Klinische Untersuchung der Haut und Hautanhangsgebilde (Selbstuntersuchung) In der Übung soll unter Anleitung die dermatologische Untersuchung gegenseitig geübt werden. In Vorbereitung darauf sind die theoretischen Grundlagen der dermatologischen Untersuchung im „Leitfaden zur Klinischen Untersuchung und Ärztlichen Fähigkeiten“ nachzulesen. Der Leitfaden ist im Blackboard auf der Seite der TÄF-Tutoren zu finden. Übung 2: Patienten sehen und untersuchen Übung 3: Patienten sehen und untersuchen Übung 4: Histopathologie Anhand ausgewählter Dermatosen und Hauttumoren soll ein Einblick in die möglichen Reaktionsmuster der Haut gegeben werden. Dabei wird Wert auf die Korrelation der histologischen Phänomene mit den klinisch erkennbaren Effloreszenzen der Haut gelegt. Bei Hauttumoren sollen prinzipielle Unterschiede im Wachstumsmuster gutund bösartiger Tumoren erklärt werden. Für das maligne Melanom wird auf die histologischen Pendants der ABCD-Regel eingegangen.

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Praktika Die Teilnahme an allen Praktika ist nur nach Einschreibung möglich. Die Listen hängen in der ersten Woche im TÄF aus. Praktikum 1: Histologie der Haut Dieses Praktikum dient zur Vertiefung und Anwendung der Inhalte des Seminars " Anatomischer Aufbau der Haut/Grundlagen der Effloreszenzen " und bildet die Grundlage für die Übung "Histopathologie" in der vierten Woche. Praktikum 2 & 3 : Diagnostik infektiöser Hauterkrankungen I (Parasitologie und Bakteriologie) & II (Mykologie, Bakteriologie, Virologie) Mit diesem Praktikum werden verschiedene Ziele verfolgt: • Aufbauend auf den Kenntnissen der Blöcke "Ernährung/Stoffwechsel/Verdauung" und "Entzündung/Abwehr" sollen neue Erreger, die Haut und Weichteilinfektionen und solche, die Geschlechtskrankheiten hervorrufen können, vorgestellt werden. Die Kenntnisse über Pathogenese, Diagnostik und Therapie der in den vorherigen Blöcken schon behandelten Erreger sollen vertieft werden. • Die Vielfalt der Normalflora der Haut und Möglichkeiten von Kontamination sollen demonstriert werden. • Die Demonstration von Ektoparasiten soll zeigen, dass man mit einfachen (mikroskopischen) Mitteln diese Erreger erkennen und differenzieren kann. Praktikum 4: Operative Dermatologie In diesem Praktikum werden Grundlagen der Schnittführung, Nahttechniken und Probleme der plastischen Defektdeckung erläutert. Der Hauptteil besteht aus Übungen und praktischer Durchführung am Schweinefuß, die selbstständig unter Anleitung durchgeführt werden.

Fakultative Veranstaltungen 1. Immunologische Sprechstunde Anmeldung in der 1. und 2. Blockwoche über Email: [email protected] Termine: 3. und/oder 4. Blockwoche, Zeit nach Vereinbarung Im Rahmen der "immunologischen Sprechstunde" bekommen die Studierenden einen praktischen Einblick in die Krankheiten „Atopische Dermatitis“ sowie „ Psoriasis“. Über Email findet eine gezielte Vorbereitung mit Literaturhinweisen statt. In einer 90-minütigen Sitzung werden die von den Studierenden selbst anhand der vorgegebenen Literatur erarbeiteten Grundlagen besprochen. Die praktische Anwendung findet per Teilnahme in der Autoimmun - Sprechstunde statt. Es können maximal sechs Studenten betreut werden. 2. Sprechstunde: „Spannendes aus Spandau“ (Teilnahme nur nach Einschreibung) Spannende Fälle aus der Dermatologie. Die Haut als Spiegel innerer Krankheiten als Spiegel der Seele oder auch operative Herausforderungen. Das Spezialseminar soll die spannende Bandbreite des Faches aufzeigen und zur Detektivarbeit animieren wenn hinter einem einfachen Ausschlag eine schwerwiegende innere Erkrankung steckt. 3. Vorlesung „Zellzyklus und zellbiologische Grundlagen der Tumorgenese“ Charakteristische Kennzeichen normaler somatischer Zellen sind das kontrollierte Zellwachstum und die begrenzte Lebensdauer, charakteristisch für Tumorzellen sind das unkontrollierte Wachstum und ihre „Unsterblichkeit“. Heute sind die Proteine (Gene) gut bekannt, die den Zellzyklus steuern und auch dafür sorgen, dass die Mitose nicht beginnt, bevor die DNA vollständig repliziert oder repariert ist und dass die Anaphase nicht eintritt, bevor sämtliche Chromosomen korrekt in der Äquatorialplatte angeordnet sind. Wieder andere Gene leiten im Falle einer gravierenden Schädigung die Selbstzerstörung der Zelle ein. Grundlegende Einblicke in diese Prozesse haben Individuen mit Defekten in diesen Genen vermittelt. Diese Personen zeichnen sich oftmals durch Ihre Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Umweltnoxen (z.B. UV-Licht oder Röntgenstrahlen) und ihr extremes Krebsrisiko (z. B. für Hauttumoren oder hämatologische Neoplasien) aus. Generell sind somatische Mutationen Block „Haut“ Seite 4 © 2009 Reformstudiengang Medizin, Charité Universitätsmedizin Berlin

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und die Selektion die treibenden Kräfte der Cancerogenese. Auch hier war es die Identifizierung der mutativ veränderten Gene und Chromosomen, die den Durchbruch zu einem besseren Verständnis dieses Geschehens bewirkte. Dies wird am Beispiel der Identifizierung zellulärer Onkogene und Tumor-Suppressorgene illustriert. Zugleich wird auf die therapeutischen Implikationen dieser neuen Erkenntnisse hingewiesen. Literatur Neitzel H & Sperling K.: Zytogenetische Grundlagen der molekularen Medizin. In: D. Ganten & K. Ruckpaul (Hrsg.) Grundlagen der Molekularen Medizin. 3. Auflage, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, S 41 62, 2008

Ansprechpartner für Fachfragen Die Seminardozenten stehen den Studierenden als Ansprechpartner für fachliche Fragen zur Verfügung. Bitte respektieren Sie, dass die Fachvertreterinnen und Fachvertreter eine Kontaktaufnahme außerhalb der Unterrichtszeit mit ihren übrigen dienstlichen Verpflichtungen koordinieren müssen.

Lernhilfen Lehrbücher: Titel Checkliste Dermatologie Dermatologie Dermatohistologie Color Atlas and Synopsis of Clinical Dermatology: Common and Serious Diseases 4th Edition Touching: The Human Significance of the Skin

Autor Sterry–Paus Fritsch Thomas Thomas B. Fitzpatrick, Dick Suurmond, Klaus Wolff

Verlag Thieme Springer de Gryuter

Ashley Montagu

Artikel: Aktuelle Artikel zu den einzelnen Themen im „Hautarzt“ (Sektion Übersichtartikel) oder „American Journal Dermatology“, beide über Charité-Bibliothek im Netz abrufbar. Déjavu: http://dejavu.charite.de/: Onlinekurs der Dermatologie; Ihr müsst euch erst einen Account einrichten, der Kursschlüssel lautet dann „derma“. Links: www.derma.de: Hier findet ihr Kasuistiken und Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. http://www.telemedicine.org/stamford.htm: Online-Lehrbuch zur Dermatologie http://www.dermis.net/index_e.html: englischsprachiges Dermatologielexikon mit vielen Bildern http://neurodermitis.dermis.net/content: sehr umfangreiches e-learning-Modul zur Neurodermitis http://hebra.dermis.net/content/e404/index_ger.html: historischer Dermatologieatlas mit interessanten Texten zum damaligen und heutigen Verständnis der Dermatologie TÄF: Die Tutorinnen und Tutoren des TÄF werden auch in diesem Block wieder studentische Tutorien („Von Studenten für Studenten“) anbieten, für die sich Studierende des Regel- sowie des Reformstudiengangs in Listen eintragen können.

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5. Semester, WiSe 2009/2010

Lernhilfen Lernziele: Lernziele dienen dazu, den zu erlernenden Stoff strukturieren zu helfen. Sie haben im Reformstudiengang u.a. die Funktion, das Studium für alle Beteiligten nachvollziehbar zu gestalten. Sie stellen die Grundlage für Inhalte sowie Methoden der jeweiligen Semesterabschlussprüfungen dar. Kognitive Lernziele (Reihenfolge keinerlei Gewichtung) Die Studierenden sollen: A

Anatomie und Histologie 1.

den anatomischen und histologischen Aufbau der Haut, der Hautanhangsgebilde und der Schleimhäute sowie regionale und altersbedingte Unterschiede beschreiben können.

2.

die funktionelle Bedeutung der verschiedenen kutanen Strukturen beschreiben können

B

Physiologie 3. 4.

verschiedene physiologische Funktionen der Haut benennen können. die Funktionen und elektrophysiologischen Eigenschaften (Sensorpotentiale, beteiligte Kanäle, pdVerhalten, Adaptation, rezeptive Feldgröße) der verschiedenen sensorischen Rezeptortypen der Haut (Mechanorezeptoren, Thermorezeptoren, Nocizeptoren) erklären können. die physiologischen Grundlagen der Entstehung von Schmerz und Juckreiz beschreiben und therapierelevante Möglichkeiten der Schmerz- und Juckreizunterdrückung aufzeigen können. die neuronale Verschaltung sensorischer Afferenzen der Haut im Rückenmark und ZNS beschreiben können. die funktionelle Bedeutung und die nervale und humorale/hormonelle Regulation der Hautanhangsgebilde (Talgdrüsen, Schweißdrüsen) erklären können.

5. 6. 7. C

Effloreszenzen und häufige entzündliche Erkrankungen 8.

primäre und sekundäre Effloreszenzen benennen und beschreiben sowie deren Entstehung und Verlauf erklären können.

9.

Ursachen, klinische Symptome, Diagnostik und Therapie der entzündlichen und immunologischen Hauterkrankungen (Kontaktekzem, atopische Dermatitis, seborrhoisches Ekzem und Psoriasis) beschreiben können. wesentliche histologische Merkmale von bakteriellen, viralen und chronisch entzündlichen Hauterkrankungen (Psoriasis, atopische Dermatitis und Kontaktekzem) beschreiben können. Prinzipien der Hautpflege beschreiben können. Grundlagen der Salbentherapie beschreiben können. Faktoren, die einen Einfluss auf die kutane Aufnahme von Arzneimitteln haben, beschreiben können. die transdermale Applikation von Arzneimitteln, den zugrunde liegenden Mechanismus und die Vorteile dieser Applikationsform beschreiben können.

10. 11. 12. 13. 14. D

Erregerbedingte Hauterkrankungen 15. Eintrittspforten und Pathomechanismen erregerbedingter Haut- und Schleimhauterkrankungen beschreiben können. 16. klinische Symptome, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten erregerbedingter Haut- und Schleimhauterkrankungen viraler Genese: HSV-1, HSV-2, VZV, Humanes Papilloma Virus; bakterieller Genese: Streptokokken, Staphylokokken; durch Protozoen: Leishmaniosen; durch Mykosen: Trichophyten, Candida species beschreiben können. 17. klinische Symptome, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten der sexuell übertragbaren Krankheiten Gonorrhöe, Lues, Ulcus molle, Lymphogranuloma venereum, Scabies, Pediculosis pubis beschreiben können.

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E

Erkrankungen der Anhangsgebilde und durch exogene Reize ausgelöste Erkrankungen 18. klinische Symptome, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten von Erkrankungen der Hautanhangsgebilde wie Alopezia areata, androgenetische Alopezie, Akne vulgaris und Rosazea beschreiben können. 19. Hauterkrankungen, die durch physikalische und chemische Reize bedingt sind, benennen können (toxisch-irritative Dermatitis, photoxisch/ photoallergische Kontaktdermatitis). 20. Grundlagen und Anwendung der Lichttherapie in der Dermatologie beschreiben können.

F

Gut- und bösartige Neubildungen der Haut 21. die häufigsten gutartigen (seborrhoische Keratosen, Fibrome, Nävuszellnävi, Lipome) und bösartigen (Basaliom, Spinaliom, maligne Melanom) Neubildungen an der Haut klinisch beschreiben, voneinander abgrenzen (Präkanzerosen) sowie therapeutische Möglichkeiten benennen können. 22. histologische Kriterien von häufigen gutartigen und bösartigen Hauttumoren benennen können. 23. Kriterien für die Auswahl verschiedener Screening-Verfahren kennen und die Bedeutung der Screening-Verfahren für die Prävention von Krankheiten am Beispiel des malignen Melanoms (oder bösartiger Hauterkrankungen) einschätzen können.

Anwendungsbezogene Lernziele (Reihenfolge keinerlei Gewichtung) Die Studierenden sollen: 1. 2.

3. 4. 5. 6. 7.

eine gezielte dermatologisch-allergologische Anamnese erheben können. einen dermatologischen Befund inklusive der Durchführung einfacher dermatologischer Untersuchungsmethoden (Palpation, Nutzung von Holzspatel, Glasspatel, Lupe, Sonde, Dermatoskop) erstellen können. am konkreten Fall Veränderungen der Haut beschreiben können. Hautmaterial (Schuppen, Sekret) gewinnen und als Präparat anfertigen und anfärben können. Hautmaterial unter dem Mikroskop beschreiben können. das Vorgehen bei einer Hautbiopsie beschreiben und am Modell durchführen können. die mikrobiologische Differenzierung von Infektionskrankheiten (Bakterien, Pilze, Protozoen) durchführen können.

Emotionale Lernziele (Reihenfolge keinerlei Gewichtung) Die Studierenden sollen: 1. 2. 3.

eigene Gefühle beim Anblick und im Umgang mit Hauterkrankungen reflektieren können. Auswirkungen von Juckreiz reflektieren können. die Bedeutung von Hautveränderungen (Haut, Haare, Nägel) für den Patienten und sein Umfeld reflektieren können.

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5. Semester, WiSe 2009/2010

Planungsgruppe Verantwortlich für den Block „Haut“ ist Prof. Margitta Worm, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Campus Charité Mitte. Sie ist die direkte Ansprechpartnerin zu Fragen der Organisation und Durchführung des Blockes. Die nachstehend genannten Personen haben als Arbeitsgruppe gemeinsam die Planung des Blocks übernommen. Es sei ausdrücklich angemerkt, dass sich zahlreiche weitere, hier nicht genannte, Personen intensiv an der Planung beteiligten. Frau Prof. M. Worm

Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie

Herr J. Pelz

AG Reformstudiengang

Frau J. Ueberreiter

AG Reformstudiengang

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