Blick in die Zukunft ein Wagnis mit verschiedenen Aspekten

Blick in die Zukunft – ein Wagnis mit verschiedenen Aspekten 01.04.12 Wir sind angetreten, unsere Spuren auf Erden zu hinterlassen. Ein jeder vermag d...
Author: Eva Krause
0 downloads 0 Views 227KB Size
Blick in die Zukunft – ein Wagnis mit verschiedenen Aspekten 01.04.12 Wir sind angetreten, unsere Spuren auf Erden zu hinterlassen. Ein jeder vermag dies auf seine ganz eigene Weise, manchmal auch ohne irgend einer bewußten Initiierung, sondern zumeist in einer gewissen Selbstverständlichkeit, die das Leben so vielseitig und interessant werden läßt. Vermögen die Nachfahren allerdings dies zu erkennen und haben den Respekt, die Nachsicht, entsprechend das Bestmögliche verwertbar zu verwenden von unserer Hinterlassenschaft? Wenn wir uns die stetige Ignoranz dem weltlichen Dasein gegenüber vergegenwärtigen, könnte man fast meinen, daß da nicht viel übrig bleibt von einer behutsamen Analyse oder gar Rücksichtnahme. Um zu verdeutlichen, wie sich bestimmte Entwicklungen gestalten, wagen wir doch mal einen kurzen Blick in die Zukunft, dabei aber unterschiedliche Aspekte offenhaltend.

Mitten in einer deutschen Großstadt „Hey, du bloody Type, kannste mal deine Rübe aus meinem Sichtfeld schieben, sonst raucht’s“, bemerkte ziemlich wirsch ein gedungener, eher schmächtig erscheinender, junger Mann seinem Gegenüber, während gleichzeitig ein gewisses Gedrängel auf dem Gehweg herrschte zu dieser späten Abendstunde. Eigentlich durfte hier niemand mehr sich tummeln, da die Sicherheitskräfte mal wieder eine Sperrstunde verhängt hatten wie schon so oft in letzter Zeit. Aber daran hielt sich wohl

augenscheinlich niemand dran. Das hatte auch ganz viel mit der generellen Einstellung der Staatsmacht gegenüber etwas zu tun. Die Menschen hatten ohnehin keinerlei Interesse mehr, sich an Regeln oder Gesetze zu halten, Anarchie traf man daher immer mehr an, sobald kein „wachsames Auge“ einer Videokamera oder Drohne in der Nähe lauerte. Und viele Zeitgenossen machten sich einen Sport daraus, eben genau diese „Lücken“ für sich zu nutzen. Die Reaktion nach dieser bewußten Provokation blieb nicht aus. Der Angesprochene, ein breitschultriger Mittfünfziger schwang extrem schnell sein rechtes Bein, traf den jungen Mann mit zwei gekonnten und gezielten Tritten einmal an der linken Schläfe und mit dem zweiten Tritt exakt den Solarplexus, so daß der Getroffene schnell auf dem Bürgersteig aufschlug. Die vorrübergehenden Menschen beachteten diese Auseinandersetzung überhaupt nicht, manche rempelten den nach Luft Schnappenden sogar teilweise fluchend an. Keine Kamera hatte dies gesehen, keine Drohne war unterwegs.

Wartesaal in einem Hospiz Inzwischen hat sich längst die Vision des Science FictionFilms „Soylent Green“ auf eine ganz spezielle Weise verwirklicht, aber mit dem entscheidenden Unterschied, die menschliche Hinterlassenschaft nicht lebensmitteltechnisch zu verwerten. Somit sitzt eine Kleinfamilie in stiller Erwartung im hellerleuchtenden Wartesaal, der angenehm nach frischgeschnittenem Lavendel duftet. Dabei blättern sie per Fernbedienung, um sich die verschiedenen Angebote auf dem großen Bildschirm anzuschauen, und werden sich nach einer Weile auch einig: Opa soll seinem Wunsch entsprechend mit den Klängen der Doors auf einer Sommerwiese liegend Abschied nehmen von seinen Angehörigen. Niemand muß mehr unnötig lange leiden, sondern kann frei selbst bestimmen, wann sein Leben endet, ohne jedwede gesetzliche Bedenken. Allerdings erst nach

einem ausführlichen Prozedere, um einen Irrtum auszuschließen. Mit dem Tod werden sämtliche Rechte des Körpers abgetreten, was auch die Entnahme aller verfügbar gesunder Organe anbelangt.

Eine Welt fast ohne Wälder und Tiere Der Mensch hat nicht die jahrelangen Sorgen beachtet, sondern weiterhin bedenkenlos Mutter Erde ausgebeutet, weil der Run aufs Geld oberstes Ziel blieb. Neulich hat Großmutter ihren zwei Enkelkindern mal wieder den Film schauen lassen, wo Silberpappeln sich im Herbstwind rauschend wiegen. Krähen tummeln sich krächzend auf den Baumkronen, während Schwäne im nahegelegenen See ihre Runden drehen. Das war die Welt vor sechzig Jahren. Inzwischen kann man nur noch in speziellen, riesigen Gebäuden, gänzlich verglast, Tiere, Bäume und viele andere Pflanzen bewundern, während da draußen die Landschaft lebensbedrohlich nur noch im Schutzanzug betreten werden kann. Dem waren neben weltweiten Atomkriegen noch Kriege mit Biowaffen vorausgegangen. Anstatt Homo sapiens sich global mal wirklich einigen konnte, stellten einige Wenige die Wesen der Erde vor vollendete Tatsachen: Zerstörung eines bis dahin nie gekannten Ausmaßes.

Viele mögliche Szenarien – wir haben es allesamt in der Hand Jeder Schachspieler weiß, daß es nahezu unendlich viele Möglichkeiten strategischer Art gibt, um das Ziel zu erreichen, den König Schachmatt zu setzen. Genau so verhält es sich für die Menschheit, die es selbst in der Hand hat, welch weiteren Verlauf sie durchleben möge. Solange die Völker willenlos es zulassen, daß ein paar herrschende Familien letztlich über ihr weiteres Schicksal bestimmen, werden diese nicht aufhören, sämtliche Register zu ziehen, um ihre Macht auszubauen. Dabei werden weder moralische Grenzen gezogen,

noch wird irgend welche behutsame Rücksicht angewandt. Stets zählen nur die eigenen Vorteile. Das gilt es zu erkennen und entsprechend weise zu handeln. Und so schließe auch ich mal mit eigenem Zitat: „Keine Religion, keine Weisheit vermag die unendliche Gier einiger Wenige zu stoppen, aber mit Sicherheit der Humanismus, der genau dann für Momente diesen überdenken muß, wenn es darum geht, das Überleben von Mutter Erde zu retten.“ Ihr Lotar Martin Kamm

Geldsystem: Entdemokratisierung Finanzelite

durch

31.03.12 Seit Beginn der globalen Finanzmarktkrise im Jahr 2008 wachsen Geldsystemkritiker wie Pilze aus dem Boden. Plötzlich möchten alle kritischen Strategen etwas beitragen, ihre neuen Visionen vorstellen, in der Hoffnung, dass ihre Zeit gekommen ist. Indes merken viele unter ihnen jedoch nicht, dass nur mittels ergänzendem Zusammenschluss mehrere Konzepte einer ganzheitlichen Lösung erarbeitet werden können. Inmitten aller Visionen und Meinungen äußerte nun auch Gregor Gysi in einer Parlamentssitzung, dass der Fiskalpakt grundgesetzwidrig sei. Was vor Jahren bereits in Ansätzen deutlich erkennbar, wird nunmehr Realität: der endgültige Souveränitätsverlust

europäischer Industrienationen. Eine freie „Wahl“ haben Europas Völker mitnichten, ihnen bleibt einzig der Widerstand in Form diverser Straßenproteste, welche dank des Lissabonvertrages allerdings stark eingeschränkt, denn der exzessive Einsatz von Wasserwerfern, Gummiknüppeln sowie Reizgasen gehört inzwischen zum guten europäischen Staatston. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis Proteste als Aufstände deklariert werden, geheime EU-Privatarmeen wie Eurogendfor samt scharfen Waffen innerhalb Europas verstärkt zum Einsatz kommen. Söldnereinheiten, welche im Auftrag der Finanzeliten die Entdemokratisierung ganzer EU-Staaten vollziehen, gehören dank des imperialen Geldsystems bereits jetzt zur konspirativen Tagesordnung, was heimlich geplante Grundgesetzänderungen mit dem Zweck, dass der Bürger gegen Grundgesetzverletzungen nicht mehr klagen kann, aus deutscher Sicht deutlich unterstreichen. Der Fiskalpakt spricht allen Menschen die Selbstbestimmung ab; sämtliche Landeshaushalte werden aus Brüssel heraus dirigiert bzw. kontrolliert. Bevölkerungskontrolle auf ganzer Linie, fernab jedweder einst so hoch gelobter freiheitlicher, demokratischer Werte. Bereits seit einigen Jahren finden wegen dem Karrieresystem sowie indoktriniertem Berufschema Sortierungsprozesse statt: Nur der Starke überlebt. Aus Elitensicht hat diese Taktik einen angenehmen Nebeneffekt: die Selbstzerstörung. Menschen buhlen um Karrierepositionen, bekämpfen einander. Ergo überlebt der Stärkste, welcher dann wiederum auf Raten im elitären Europa verweilt, Demokratie „kosten“ darf, bis junge Kontrahenten kommen, die ihn ablösen, das System mit frischer Energie versorgen.

Die

größte

Revolution?

Ein

Perspektivenwechsel Geldsystems

des

jetzigen

Selbstverständlich hat dies mit traditioneller Kaufmannsehre sowie den humansozialen Gedanken so gar nichts gemein. Dennoch dürfen Europas Völker keinesfalls die Realwirtschaft pauschalisieren aufgrund entstandener Massenhysterie. Aus Angst heraus für die Abschaffung des Geldsystems zu plädieren, wäre dies nahezu fatal. Finanzeliten rechnen mit solchen Verhaltensmustern, würden das daraus resultierende Chaos zulassen, um infolgedessen gestärkt an die Bevölkerungsmassen heranzutreten. Wenn ihr Elitensystem ins Ungleichgewicht gerät, wie aktuell der Fall, erzeugen sie massive Unruhen, damit die Sehnsucht nach Sicherheit bei Bürgern wächst, ergo Verantwortliche Überwachungsmaßnahmen damit begründen können, das sie lediglich um die Sicherheit aller Bürger bemühen. Trotz unzähliger abschreckender Geschichts-Beispiele dieser Art, Lehren, welche jeder Einzelne daraus hätte ziehen müssen, funktionieren alte Machtstrategien im neuen Gewand über Jahrhunderte hinweg. Wer als Antwort darauf ein ultimatives, erlösendes Konzept sucht, läuft Gefahr, im Nirwana zu enden. Viele kleine fehlerhafte Symptome im System mögen zwar den Eindruck eines dringend benötigten, radikalen Systemwechsels erwecken, konsequent betrachtet, müssen Bürger aber letzten Endes nur das Geldsystem dem menschlichen Wohlergehen unterordnen. Bedeutet im Klartext, jenes geschaffene Geldsystem als Tauschmittel von Mensch zu Mensch erneut aufzubauen, rein auf Basis humaner Leistungsfaktoren unter Berücksichtung sozialer Aspekte. Demzufolge geht es keineswegs um die erneute Schaffung eines triebhaften Leistungszwangsystems, sondern viel eher darum, die Werthaltigkeit des Geldsystems zu harmonisieren. Weder Akkordarbeit, noch stetiger Zugzwang sind für eine gesunde Wirtschaft erforderlich, ganz im Gegenteil, tragen jene genannten Faktoren mitunter sogar zur Erkrankung

bei. Freies Arbeiten ohne Druck ist produktiver, das belegen diverse konkrete, psychologische Studien. Tägliche Arbeitszeiten von 6 Stunden, Mindestlöhne von 2.000 Euro, soziale Absicherung für jedermann, all das entspricht eigentlich der Realität, wenn das Geldsystem der gesamten Menschheit dienlich und nicht von den einflussreichsten Familien der Welt kontrolliert würde. Vehemente Forderungen, das Separieren humaner Visionen; so verhindern Menschen jede freie Entfaltung, die als Basis für ein dem menschlichen Wohlergehen untergeordnetem Geldsystem dringend erforderlich. Ich schließe mit einem eigenen Zitat: Nach dem Horizont strebend, verlieren wir das Wesentliche aus den Augen, erkennen den Berg des Lebens nicht an und schaffen Hürden, wo eigentliche Lösungen schon lange parat – welch Ironie, die Gestalt hat angenommen, dem menschlichen Dasein sei Dank. Ihr Joachim Sondern

Genmanipulierter Maispollen stellt erhöhtes Risiko für Bienen dar 31.03.12 Was im Jahre 2007 mit einem Rechtsstreit begann, den der Imker Karl-Heinz Bablok und vier weitere betroffene Imker als äußerst notwendig ersahen, führte jetzt am 16. März zu einem haarsträubenden Urteil des Bayrischen Verwaltungsgerichtshofs,

in dem die Imker aufgefordert wurden, dafür Sorge zu tragen, daß ihre Bienen eben nicht den Genmais MON 810 anzufliegen hätten. Darf man der Justiz unterstellen, sich auf die Gentechnik-Industrie einzulassen, so daß ein solches Urteil genau so gewertet werden muß? Über zwanzig Standorte hierzulande, bei denen der Anbau des Genmaises MON 810 inzwischen beantragt wurde, weisen sehr wohl darauf hin! In sofern muß man äußerst besorgt feststellen, daß genmanipulierter Maispollen ein erhöhtes Risiko für Bienen darstellt.

Mellifera e.V. und Bündnis zum Schutz der Bienen vor AgroGentechnik Ein massenhaftes Sterben der Bienenvölker im Jahre 1985, auch aufgrund der Varroa-Milbe führte viele Imker dazu, sich zusammen zu schließen. Von der „Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung e.V.“ entstand dann der „Mellifera e.V.“, der in erster Linie durch den tatkräftigen Einsatz von dem Vorsitzenden, Thomas Radetzki erfolgreich geführt wird. Im August 2003 wurde ein weiterer, wichtiger Schritt ins Leben gerufen: die Gründung des „Netzwerkes Blühende Landschaft“, dem sich inzwischen große Umwelt-, Naturschutz- und Imkerverbände partnerschaftlich angeschlossen haben. Nachdem der Freistaat Bayern keinerlei Probleme damit hatte, bereits schon ab 2003 den berüchtigten Genmais MON 810 des Agrarweltkonzerns Monsanto für Untersuchungszwecke anzupflanzen, fühlte sich der Imker Karl-Heinz Bablok berufen, zwei Jahre später sicherheitshalber seinen Honig untersuchen zu lassen. Und siehe da, bis zu vier Prozent des im Honig enthaltenen Pollens stammt aus dem gentechnisch veränderten

Mais. Zusammen mit der Unterstützung von Mellifera e.V. und somit auch des Imkermeisters Thomas Radetzki begann 2007 der Weg der Rechtsklagen, was auch zur Gründung des Bündnisses zum Schutz der Bienen vor Agro-Technik führte. Zwar wurde zunächst schnell ein Erfolg dahingehend erzielt, daß schon im Mai dem Konzern Monsanto die Zulassung für den Genmais MON 810 durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zunächst entzogen wurde, jedoch nachdem der Weltkonzern im Dezember einen Plan zur allgemeinen Überwachung des Anbaus vorgelegt hatte, folgte leider die Aufhebung.

Vorläufiger Stop des Genmaises kein Grund für Entwarnung Im April 2009 wurde durch die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner der Anbau vom umstrittenen Genmais gestoppt, wobei sie sich vorsorglich dahingehend absicherte, in dem sie betonte, es sei keine politische Entscheidung, sondern eine fachliche, diese müsse es aus rechtlichen Gründen auch sein. Na klar doch, sich politisch zu positionieren, könnte ja bedeuten, Farbe dahingehend zu bekennen, eben einer gentechnisch fragwürdigen Agrartechnik einen generellen Riegel vorzuschieben! Wo viel Kapitalinteressen ihren machtpolitischen Einfluß geltend machen, duckt man sich halt lieber prophylaktisch weg. Erinnert sei in diesem Zusammenhang auch an das Interview mit Steffi Ober, welches Buergerstimme Anfang dieses Jahres geführt hatte. Der letzten Novellierung des Gentechnikgesetzes aus dem Jahr 2008 wurden zwei Jahre später durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts der Gentechnik Grenzen gesetzt. Dies stellt dennoch kein Grund zur Freude dar, mit ein bißchen „besonderer Sorgfaltspflicht“, wie es die Karlsruher Verfassungsrichter gerne hätten, kann es keineswegs getan

sein! Wer von Ihnen, liebe Leser, ein wenig mehr wissen möchte, wie es um das Risiko in der Landwirtschaft bestellt ist, schaue mal hier rein. Noch haben die Bienenvölker nichts zu befürchten, da der Genmais MON 810 „abrufbereit“ vor sich hinschlummert, aber dies kann sich angesichts der mächtigen Lobby von Monsanto schnell wieder ändern, obwohl ein gewisser Optimismus seitens der Anwälte der betroffenen, klagenden Imkergruppe verkündet wird, weil sie in der nächsten Instanz vor das Bundesverwaltungsgericht Leipzig ziehen. Die Skepsis bleibt bestehen, auch wenn niemand ihren Erfolg ihnen mißgönnen möchte. Ihr Lotar Martin Kamm

Zwischen Diktatur und Demokratie – alle Macht dem Staat 30.03.12 Demokratie bleibt ein reiner Wunschgedanke, solange Menschen diese nicht ganzheitlich leben. Zwischenmenschliche Faktoren spielen hierbei eine wichtige Rolle, denn Systemeliten können ihr totalitäres Machtkonzept nur fortsetzen, wenn Bürger weiterhin im Gegeneinander verweilen. Würden vertrauensvolle Gemeinschaften entstehen, regionale Basisstrukturen, wären sämtliche Gesetze, welche die Bürgerrechte einschränken, bedeutungslos. Bevölkerungskontrolle basiert einzig auf

divergenten Strukturen, Basisfaktoren.

fernab

humanökonomischer

Kein Wunder, bisher funktionierte das Konstrukt trügerisch „gut“, der gemeine BRD-Bürger konnte für jegliche Angelegenheiten auf staatliche Werkzeuge zurückgreifen. Bei Meinungsverschiedenheiten, im Falle der Arbeitslosigkeit oder bei diversen weiteren Vorkommnissen; Systemmittel waren stets parat. Infolgedessen entstand eine Konsumgesellschaft, die Probleme mittels Inanspruchnahme sogenannter Dienstleistungen lösen wollte. Etappenweise funktionierte das Ganze auch, nur merkten Bürger indes nicht, dass sie die Grundregelen der zwischenmenschlichen Kommunikation nicht mehr beherrschten. Generelles

Interesse

am

allgemeinen

staatlichen

Wesen?

Fehlanzeige! Jeder ist sich bis dato selbst der Nächste. Dem europapolitischen Establishment wurden somit alle Türen geöffnet, dem Menschen sämtliche demokratischen Rechte konspirativ zu verwehren. Bestes Beispiel ist die heimlich geplante Grundgesetzänderung des Artikels 93. Neben Abgeordneten sowie Verfassungsorganen ermöglicht Artikel 93 des Grundgesetzes jedem Staatsbürger im Falle einer Verletzung des Grundgesetzes, Klage beim Bundesverfassungsgericht einzureichen. Dieses wichtige demokratische Grundrecht wollen Verantwortliche für Staatsbürger nunmehr einschränken. Offensichtlich befürchten Finanzeliten, dass unter anderem Klagen gegen den Rettungsschirm ESM erfolgreich sein könnten. Ob der Europäische Gerichtshof ganz im Sinne des Lissabonvertrags auf das deutsche Rechtssystem Druck ausgeübt hat, wird einzig der weitere Verlauf offenbaren. Zumindest liegt es nahe, angesichts der Tatsache, dass EU-Abgeordnete über das Vorratsdatenspeicherungs-Urteil des Bundesgerichtshofes aus dem Jahr 2010 nicht sonderlich erfreut waren und Druck auf Deutschland ausübten. Wird jene Grundgesetzänderung tatsächlich vollzogen, wäre das herrschende System quasi unantastbar, ergo die einst voller Stolz suggerierte Gewaltenteilung endgültig hinfällig.

Zweifelsohne eine dramatische Entwicklung: In Ländern wie Deutschland schränken Eliten Bürgerrechte massiv ein, während dank Lissabonvertrag das Staatsorgan Europa zeitgleich alle Strafen gegen Staatsbürger verschärft, nicht nur im Bezug auf Straßenproteste, sondern ebenfalls im Internet: Die Mindeststrafe für Hacker soll in der EU auf zwei Jahre angehoben werden. Scheinbar haben gewisse Herrschaften nicht verkraftet, dass mit Hilfe von Anonymous die Machenschaften des US-Militärberaters Stratfor aufgeflogen sind. Alle Zusammenhänge purer Zufall? Wohl kaum. Viel eher desensibilisieren Systemläufer Bürger bezüglich anstehender Entdemokratisierung. Wie immer versuchen Eliten den Bürger zu manipulieren, damit dieser am Ende mit jeder Gesetzesänderung mehr Sicherheit assoziiert, demnach seine freiheitliche Selbstbestimmung mit einem Lächeln gern aufgibt, schließlich ist Eigenverantwortung unlängst aus der „Mode“ gekommen. Ihr Joachim Sondern

Revolution im ZDF – wenn Sie wollen! 30.03.12 Buergerstimme-Journalist Jörg Gastmann kämpft als einer von 11 Kandidaten um den Platz des Publikumsfavoriten in der ZDF-Show „Ich kann Kanzler“. Als einziger Kandidat stellt er die Systemfrage und bietet mit dem „Bandbreitenmodell“ auch gleich ein revolutionäres System an, das die Wirtschaft den Menschen unterordnet. Mit Ihrem Voting für unseren Journalist haben Sie

die Möglichkeit, dem Establishment einen Streich zu spielen und dem ZDF eine echte Alternative zur angeblichen Alternativlosigkeit ins Programm zu schmuggeln.

Kapitale Konstruktionsfehler „Ich kann Kanzler“ ist die Neuauflage einer Show, die 2009 an ihrem Anspruch scheiterte, als anspruchsvolle Sendung gegen die allgemeine Politikverdrossenheit zu wirken. Warum sind Bürger politikverdrossen? Weil Politik u.a. aus ratlosem Durchwursteln, hohlen Phrasen, hektischem Aktionismus, Desinteresse an Details und immer den gleichen gebrochenen Versprechen besteht. Selbst wer gute Vorsätze hat und sinnvolle Dinge fordert, scheitert an der Frage, wie es sie umsetzen bzw. finanzieren will. Die Abscheu der Bürger vor Politik wird durch eine unerträgliche Floskel-Sprache abgerundet. Das ZDF machte bei seiner Erstauflage 2009 (siehe Rückblick in der ZDF-Mediathek) fast alles falsch, was man falsch machen konnte, wenn man hohe Ziele hat: Ausschluss aller Menschen über 35, also aller Menschen mit Lebenserfahrung und hohem Know How Extremer Zeitdruck zur Vermittlung rudimentärer Botschaften, was zu entsprechender Oberflächlichkeit und Floskeln zwingt Personenfixierung statt Inhalte Kamera-Posieren statt Authentizität Abwesenheit geistig herausfordernder neuer Ideen, die die großen Probleme unserer Zeit lösen könnten Austoben auf einer Spielwiese banaler Themen, deren Niveau der Auffassungsgabe des dümmsten anzunehmenden Zuschauers angepasst ist. Damit wird die große Mehrheit der durchschnittlich intelligenten Zuschauer beleidigt und verkannt. Man darf den Menschen durchaus mehr

geistige Herausforderung zutrauen Angst vor schlechten Quoten und daher Unterhaltungsformat mit einer Mischung aus Spielen und Mitmach-Quizfragen Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete die Sendung folgerichtig als die Suche nach „Germanys next Top-Streber“ und einen „Abend voller Floskeln“. Fernsehkritik.TV stellt fest: „Uns nerven Parteikarrieristen, die mit 18 Jahren in Anzug und Krawatte herum rennen und meinen, sie seien die Bundeskanzler von morgen. Und das Schlimme ist ja: Die machen auch Karriere in den Parteien… Und diejenigen, die Visionen und Ideen und Visionen haben für unser Land, kommen nicht nach oben…. Bei „Ich kann Kanzler“ sind Parteikarrieristen unter sich“. Sieger wurde ein Kandidat, der die Jury und über 70 Prozent der Anrufer, aber weniger als 5 Prozent aller Zuschauer (!) dadurch beeindruckte, daß er mit 18 Jahren Floskeln aus dem Ärmel schütteln und substanzlose Forderungs-Worthülsen in den Raum werfen kann wie ein alter Polit-Profi. Also jemand, der genau so ist, wie intelligente Bürger die Politiker nicht haben wollen – nur viel jünger. Konsequenterweise ist der Sieger heute ein kleines Rädchen im Getriebe der CDU. Völlig auf der Strecke blieb, wie es in politischen Sendungen die Regel ist, der Erkenntnisgewinn, das Neue, das Riskante, das Spannende und wirklich Interessante.

Die gleichen Fehler 2012? Die Jury aus der 2009er-Ausgabe wählte ins Finale u.a. einen extrem jungen Floskel-Schmied ein niedliches junges Mädchen einen lockeren Typ mit verwegenem Bart einen konservativen bayerischen Unternehmer (Autohaus)

Die Jury aus der aktuellen Ausgabe wählte ins Finale einen extrem jungen Floskel-Schmied ein niedliches junges Mädchen einen lockeren Typ mit verwegenem Bart einen konservativen bayerischen Unternehmer (diesmal: Zeitarbeitsunternehmer) Inhalte? Neues? Riskantes? Spannendes? Interessantes? Eine Lösung für die großen Probleme unserer Zeit? Nicht dabei. Zeit, um Ideen gründlich zu analysieren? Bei 15 Kandidaten an 1 Tag wohl eher wenig. Das Einzige, was das ZDF bisher dazu gelernt hat, ist die Aufhebung der unsinnigen Altersbegrenzung, und so waren die 3 ältesten Kandidaten auch die kompetentesten, fielen aber alle bei der Jury durch. Da würde man gern in die Köpfe der Jury schauen, warum sie gerade diese Finalisten wählten. Machen wir den Finalisten-Check:

Finalistencheck – Teil 1: der Jungliberale Einem jungen Menschen, der sich für die marktradikale FDP entscheidet, fehlt per Definition die Reife, um zu erkennen, welcher menschenverachtenden Ideologie er folgt. Über Leslie P. schreibt das ZDF, er „überzeugte die Jury mit seinen liberalen Ideen. Freiheit, Toleranz und Eigenverantwortung stehen für ihn ganz oben.“ Als politisches Vorbild nennt er Guido Westerwelle (!)…… Äußerlich, in Habitus und FloskelTechnik ähnelt er dermaßen Philipp Rösler, daß der Verdacht aufkommt, es gebe irgendwo eine geheime FDP-Androiden-Fabrik. In seiner Forderung, unbedingt die BildungsverliererHauptschulen zu erhalten, sieht er keinen Widerspruch zur Bildungsgerechtigkeit. Seine „Idee für Deutschland“: Markt und Wettbewerb bei Schulen, mehr Wettbewerb im öffentlichen Personenverkehr, mehr marktwirtschaftlichen Wettbewerb

überall, und alles wird gut. Daß die Realität täglich und überall beweist, weil die Märkte versagen, ist in der Welt des FDP-Juniors noch nicht angekommen. Große Themen wie Niedriglöhne, Armut, Staatsschuldenkrise usw.: Fehlanzeige. Dafür reichlich Piratenpartei-Bashing. Damit empfiehlt er sich natürlich gründlich bei vielen jungen Menschen, die die Piratenpartei wählen. Parallelen zum Sieger der 2009er-Ausgabe: Extrem jung, extremes Floskel-Talent, keine nennenswerten Inhalte. Also ein klarer Favorit auf den Gesamtsieg. Die weiteren 3 Finalisten Buergerstimme-Artikeln.

checken

wir

in

kommenden

Revolution im ZDF – wenn Sie es wollen Die großen Themen, die wirklich neuen Ideen, die spannende Vision, die Lösung für die großen Probleme unserer Zeit hat Buergerstimme-Kollege Jörg Gastmann angeboten. Wie man allerdings das Bandbreitenmodell, ein grundlegend neues Steuersystem, einen neuen Arbeitsmarkt, der sich an den Wünschen der Arbeitnehmer orientiert, ein neues Gesundheitssystem, ein neues Rentensystem, die Maßnahmen zur Abschaffung von Spekulationen am Finanzmarkt und so viel mehr in wenigen Minuten einer Jury vermitteln sollte, ist mir ein Rätsel. Einen ersten Eindruck vermitteln diese 2-Minuten-Videos: Teil 1: Einleitung Teil 2: Die Vision Teil 3: Staatsentschuldung Teil 4: Arbeitsmarkt

Teil 5: Familienpolitik Teil 6: Parteienentmachtung Passt das in eine Zackzack-Casting-Show? Natürlich nicht. Und genau deshalb ist der Gedanke so reizvoll, das ZDF mit den geballten Ideen des Kollegen Gastmann unter Stress zu setzen. Zugegeben, es ist ein wenig gemein, das Format dieser ZDFSendung in derart konstruktiver Weise zu sprengen, aber mal ehrlich: Wollen Sie etwas ändern? Wollen Sie eine spannendelektrisierende oder eine quotenkonforme Sendung mit Einschlafgarantie? Wollen Sie ersteres, dann haben Sie nicht nur eine im Ergebnis bessere Sendung mit (zum ersten Mal im Fernsehen) echten Lösungen, sondern darüber hinaus auch noch richtig Spaß! Den gönne ich Ihnen von ganzem Herzen! Helfen Sie mit! Geben Sie unter Jörg Gastmann Ihre Stimme, und legen Sie dem ZDF ein Osterei der Überforderung ins Nest! Ihr Roland Kahl

Nonverbale Kommunikation und ihre unterschiedlichen Folgen 29.03.12 Betrachten wir uns die verschiedenen Musikzeitgeist-Strömungen wie den Rock ’n‘ Roll, die Hippies, die Beatmusik und vor allem den Punk, um nur mal einige aufzuzählen, so haben sie allesamt eines gemeinsam: Sie wollen auf eindeutige, nonverbale Art auf ihr Anliegen hinweisen. Außenstehende oder

Gesinnungsgenossen können dann ganz leicht am Äußeren sie erkennen. Es handelt sich somit um einen Austausch, ohne die Sprache selbst zu verwenden. Jedoch hat nonverbale Kommunikation noch ganz andere Möglichkeiten des Austausches parat und daher auch unterschiedliche Folgen für das gesellschaftliche Miteinander.

Von der Basisemotion Verständigung ohne Worte

zur

Alle Menschen haben eines gemeinsam: Ihre Gefühle werden durch Angst, Freude, Liebe oder Hass geleitet, wobei sich dies in sämtlichen Kulturen weltweit so verhält. In seinem 1872 erschienenen Werk The Expression of the Emotions in Man and Animals (Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren) setzte Charles Darwin sich mit der Mimik als sichtbaren Ausdruck bestimmter Emotionen auseinander, auch um seine Evolutionstheorie zu stützen. Obwohl sein Werk relativ schnell in Vergessenheit geriet, weil er unter anderem behauptete, Tiere hätten Gefühle, die diese wiederum auch sichtbar zum Ausdruck bringen würden, manche seiner Beispiele sich als fehlerhaft erwiesen, entdeckte insbesondere die aufkommende Ethologie (vergleichende Verhaltensforschung) dennoch dieses Werk für sich. Sprache

erleichtert

zwischenmenschliches

Zusammenleben

ungemein zum Vorteil aller, aber bei der Verständigung gänzlich ohne Worte wird es bereits problematisch: andere Länder, andere Sitten. Während wir per Augenkontakt bereits erste Erfolge verbuchen können, kann schon die Mimik uns einen Strich durch die Rechnung machen. Erleben wir insbesondere recht eindrucksvoll bei Theateraufführungen die ganze Bandbreite des Minenspiels, als Mittel der jeweiligen Rolle Ausdruck zu verleihen, kann dieses in außereuropäischen Kulturen gänzlich mißverstanden werden, eben weil dort andere

Bedeutungen gelten. Noch wesentlich dramatischer gestalten sich Mißverständnisse, wenn die Hände mit ins Spiel kommen. Wer hierbei meint, er müsse seine Sprachenkenntnisse durch gewisse Handzeichen eventuell verbessern, kann sehr schnell ins sogenannte Fettnäpfchen treten mit entsprechenden Folgen. Wer kein Risiko eingehen möchte, dem sei das praktische Handbuch „Versteh mich nicht falsch! Gesten weltweit“, welches die beiden Auslandskorrespondentinnen Julia Grosse und Judith Reker zusammen mit dem Portrait- und Modephotograph Florian Bong-Kil Grosse verfaßt haben, durchaus zu empfehlen. In dieser Rezension können Sie erste Eindrücke ersehen, liebe Leser. Was für den einfachen Touristen gilt, demzufolge sollten sich Politiker erst recht gut vorbereiten, wenn sie auf Auslandsreisen unterwegs sind. So hatte 1992 der US-Präsident George Bush beim Besuch in Australien gemeint, es sei besonders lässig, mit dem Victoryzeichen aufzutreten. Jedoch bedeutet genau diese Geste im fünften Kontinent im harmlosen Fall schon: „Du kannst mich mal!“, wobei andere dort durchaus dies als „Doppelstinkefinger“ deuten. Die Empörung blieb nicht aus, so daß die Anwesenden direkt mit gleicher Geste antworteten.

Sprache hilfreichste Verständigung

Möglichkeit

der

Solange wir uns in gewohntem Kulturraum aufhalten, also bei den Meisten in der Nähe des eigenen Wohnortes, kommen wir ganz gut klar mit der nonverbalen Kommunikation. Ansonsten mögen bestimmte Ratgeber hilfreich sein, um Mißverständnissen vorzubeugen. In sofern zeigen uns diese Beispiele, wie wichtig doch die Sprache dazu dient, sich zu verständigen. Zwar gibt es auch dort bestimmte Redewendungen, die oftmals Übersetzungshilfen nicht parat haben, so daß diese erst bei

einer längeren, intensiveren Beschäftigung mit der jeweiligen Sprache entdeckt werden und zur Anwendung sich im Sprachgebrauch festigen können. Obendrein vermögen wir natürlich nicht alle Sprachen dieser Welt mal eben so in einem kurzen Crashkurs uns vor Reiseantritt aneignen. Es versteht sich von selbst, daß zumindest die Weltsprache Nummer Eins, nämlich Englisch, äußerst hilfreich uns auf Reisen weiterhilft. Wer dabei noch mit Französisch, Spanisch oder Italienisch unterwegs sich verständigen kann, hat dadurch noch mehr Vorteile.

Wie formulierte Jean-Paul treffsicheren Humor:

Belmondo

mit

so

herrlich

„Auch ein Mensch, der zwanzig Sprachen beherrscht, gebraucht seine Muttersprache, wenn er sich in den Finger schneidet.“ Ihr Lotar Martin Kamm

Vision – Freiheit – System: Revolution beginnt im Herzen 28.03.12 Philosophen, Erfinder, Wissenschaftler, Schriftsteller, einzigartige, revolutionäre Querdenker, welche die Menschheit heute würdigt, aus ihren Werken lernt, wurden zu Lebzeiten meist von Mitmenschen diffamiert, denn im Denken sowie Handeln waren sie ihrer Zeit voraus. Heutigen Visionären geht es ähnlich; viele Menschen halten ihre Ausführungen für utopisch,

wollen die etwas anderen Sichtweisen nicht verstehen. Ergo entstehen Diskussionen, welche lediglich der Erniedrigung dienlich, weil eine Auseinandersetzung mit freien Gestaltern ja unnötige Verantwortung mit sich bringen könnte, was dem modernen Zeitgeist entsprechend natürlich strikt abgelehnt wird vom systemkonformen Bürger, schließlich ist man „zivilisiert“. Großen, trügerischen Namen folgend, geht der unter, welcher einfach seiner Vision folgt, jener Berufung, welche zur gegenwärtigen Lebenswertverbesserung aller Menschen beitragen kann. Doch anstatt neuen Projekten eine Chance einzuräumen, wird mittels imperialer, schädlicher Wirtschaftsstruktur jedwede Herzenshandlung gnadenlos ausgehungert, getreu dem Motto: „Und bist du nicht willig, so brauche ich Gewalt“. Würde ein Großteil der Menschen stattdessen entgegen dem Hochfinanzsystem wirken, dem eigenen Gewissen verpflichtet, müsste niemand hungern, jeder Berufstraum wäre realistisch, und niemand müsste aus Angst vor eigenem Versagen andere Mitmenschen erniedrigen. Jeder Mensch sollte dem individuellen Gedanken Folge leisten, Visionäre akzeptieren, sie unterstützen, da stetige, dynamische Prozesse erforderlich, um das Aussterben unserer Art gänzlich zu verhindern. Die Gesellschaft darf keinesfalls blind einem System folgen über Jahrzehnte hinweg. Demokratie bedeutet: Hinterfragung, zwischenmenschliches Verständnis, Zusammenhalt, oder um es einmal mit den Worten Che Guevaras auszudrücken: „Solidarität ist die Zärtlichkeit aller Völker.“ An Großkonzerne spenden, weil im Fernsehen dazu aufgerufen, das nächste Buch eines angeblich kritischen Ex-Politikers zu frönen, so etwas hat mit Solidarität herzlich wenig gemein. Unterstützung, die Gegenseitigkeit einfacher Bürger, das zählt. Sogenannte „Verlierer“, Menschen, welche in dieser Zeit keinen Sinn mehr erkennen, werden produziert mittels einer Masse, die kreatives, gesellschaftliches Handeln konsequent ablehnt. Menschen, die nicht dem industriellen Weltbild

entsprechen, werden diskriminiert.

in

jeder

nur

erdenklichen

Form

Das führt zur Frage: Warum vernichten Menschen ihren eigenen Freiraum, die Revolution aus dem Herzen heraus? Gefühle, offene Emotionen machen eine Welt lebenswert. Wenn die Menschheit als solche damit jedoch nicht umgehen kann, ist jeder scheinbare Fortschritt eine Farce. Einzig aus dem Freiheitsgedanken konzipierte Visionen ermöglichen wahrhaftige, ganzheitliche Entwicklungen. Zwar hat die Menschheit den Lebenswendepunkt bereits konspirativ erreicht, erkennt allerdings darin keine Möglichkeiten, aufgrund fehlender Kenntnis über vorhandene Fehler im Herrschaftsmechanismus, dem eigentlichen Systemkern. Entgegen dem bürgerlichen Irrgedanken, dass der Systemkern etwas mit Politikern zu tun hat, gestaltet sich die Realität ein wenig anders: Menschen wurden zu Sklaven ihres eigens erschaffenen Geldsystems, wollten den Umgang keinesfalls geduldig erlernen, sondern verweilten von Beginn an im boshaften Kontrollnutzgedanken. Zweifelsohne ein fataler Fehler, durch welchen einige Wenige unermesslichen Reichtum auf Kosten der einfachen Bevölkerung aufbauen konnten. Ergo führen Proteste jedweder Art niemals zum erwünschten Erfolg, da durch die Zerstörung verschiedener Visionen, das fehlende Verständnis existiert. Revolution einzustehen, was fern dem natürlichen Dasein Ihr Joachim Sondern

für Visionäre, keinerlei Herz mehr ist Liebe, das freie Gefühl für etwas dem Zeitgeist Kraft vermittelt nur aus heraus.

Kultur und Wissen für alle – das Urheberrecht auf dem Prüfstand 28.03.12 Der schnelle Aufstieg der Piraten als Protestpartei kommt nicht von ungefähr, sondern verdeutlicht ebenfalls, in wie weit sich ihre Anhänger und neuen Wähler von der Wirtschaft „betrogen fühlen“. Dabei hat sich diese Partei das Recht auf Wissen der heutigen Informationsgesellschaft auf ihre orangefarbene Fahne geschrieben, was zunächst angesichts der rasanten Entwicklung des Internets durchaus nachvollzogen werden muß. In ihrem Grundsatzprogramm steht das Urheberrecht auf dem Prüfstand, die derzeitig gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich des Urheberrechts sollen das Potential der aktuellen Entwicklung beschränken, da sie auf einem veralteten Verständnis von so genanntem „geistigem Eigentum“ basieren, wie im Kapitel „Urheberrecht und nicht-kommerzielle Vervielfältigung“ des Parteiprogramms nachgelesen werden kann.

Was die einen fordern, beklagen zurecht die anderen Die Wogen könnten kaum höher schlagen, wenn es sich um dieses „geistige Eigentum“ dreht, ganz im passendem Sprachjargon der Seefahrt. Denn ein wenig weiter unten im zitierten Kapitel dieser Protestpartei kann man lediglich unter der Überschrift „Ausgleich zwischen Ansprüchen der Urheber und der Öffentlichkeit“ die „schwammige Formulierung“ entdecken, es seien Rahmenbedingungen zu schaffen, welche eine faire

Rückführung in den öffentlichen Raum ermöglichen, dies schließe eine drastische Verkürzung von Rechtsansprüchen auf urheberrechtliche Werke unter die im TRIPS-Abkommen vorgegebenen Fristen ein. Wie das im konkreten Fall sich tatsächlich realisieren läßt, wird nicht erläutert, Hauptsache man hat erst mal kräftig protestiert, ganz im Sinne der Rechte der Öffentlichkeit. Und wo bleiben dabei die Rechte der Urheber? Nun hat sich kürzlich der Element-of-Crime Sänger, Sven Regener, in der Sendung „Zündstoff“ des Bayrischen Rundfunks (BR) mal so richtig Luft gemacht, wie unter der Überschrift „Man pinkelt uns ins Gesicht!“ nachgelesen werden kann. Durchaus verständliche Worte fielen in seinem kurzen Statement des Telephoninterviews, eine Kritik an der Kostenloskultur des Internets mag für die Piraten und ihre Anhänger als willkommener Spielball gewertet werden, sich auf richtigem Kurs zu wähnen, dennoch mache der Ton die Musik, wie selbst Jörg Augsburg in seiner Artikelüberschrift betont. In diesem wird zumindest haarscharf differenziert zwischen allgemein einfach gestrickter Forderung nach kostenlosem Kopieren im Netz und den Machenschaften einer GEMA. In dieser Zerreißprobe der sich verhärtenden Fronten befindet sich der umworbene Künstler, der Musiker, aber auch der Schriftsteller, wie schon hier bereits im Kapitel unter der Überschrift „SOPA, PIPA und ACTA – der trügerische Schein“ nachgelesen werden kann. Schon vor knapp drei Jahren warnten Verleger und Autoren nicht zufällig vor der Aushöhlung des Urheberrechts durch die Methoden von Google im „Heidelberger Appell“, sehen somit die Kultur in Gefahr.

Respekt und Freizügigkeit – wer seine Künstler mißachtet, vergewaltigt kreative

Ideen Sie haben völlig richtig gelesen, weil eine geforderte Freizügigkeit zum geistigen Eigentum stets auch den Künstler selbst „mitnehmen“ muß. Wer diesen aber mißachtet, seine Leistungen nicht entsprechend honoriert, muß sich den Vorwurf einer „Vergewaltigung“ seines Ideenreichtums gefallen lassen. Mag polemisch klingen, trifft aber den Kern. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, hier wollen sich andere auf Kosten der Kunstschaffenden sogar „bereichern“. Daher kann man ohne weiteres den spontanen Wutausbruch des Sven Regener verstehen. Wir müssen sehr genau hinschauen, was da noch so an neuen Forderungen erwogen werden. Auf der einen Seite sollten natürlich alle Menschen in den Genuß sämtlicher Informationen gelangen, gleichzeitig muß auf der anderen Seite aber dennoch das Urheberrecht der Künstler weiterhin geschützt werden, wobei sehr viele von ihnen ohnehin am Rande der Existenz ihr Dasein zu fristen haben. Bei einer Fortsetzung der genannten Kostenloskultur würden sie erst recht leiden müssen. Wer antritt, eine Welle des Protestes loszutreten, sollte auch entsprechend klare Lösungen formulieren und dabei nicht die Rechte vieler Künstler in Frage stellen. Freizügigkeit für die Allgemeinheit mag man fordern, jedoch gilt es gleichzeitig auch, den Respekt den Künstlern gegenüber nicht zu unterlassen. Diese hatten sowieso schon immer in sämtlichen Gesellschaften und Geschichtsepochen kein leichtes Los. Ihr Lotar Martin Kamm

Landtagswahl am 13. Mai 2012: die nächste illegitime NRWLandesregierung? 28.03.12 Es heißt: Geschichte wiederholt sich nicht. Doch es gibt offensichtlich Ausnahmen. Wie die der NRW-SPD und ihr florierendes, illegales Parteispenden-System, das ihr bei der vorhergehenden Landtagswahl den Wahlsieg ermöglichte. Das von mir hier in Buergerstimme in mehreren Artikeln ausführlich dargestellte Muster: Da kommunal bestimmte Unternehmen nach dem Parteiengesetz Parteien kein Geld zukommen lassen dürfen, ist von Ralf Jäger und Lothar Vauth eine illegale Umwegfinanzierung institutionalisiert worden. Ralf Jäger wurde zur Belohnung NRW-Innenminister. Lothar Vauth hat wohl Berufsverbot als Rechtsanwalt, erfreut sich seines unveränderten Lebens in Freiheit. Trotz mehrerer Verurteilungen wegen Unterschlagungen von Mandantengeldern, die eine Summe von mehreren Millionen Euro ausmachen, ist er gegen das geltende Recht nicht in Untersuchungshaft, die strafrechtlichen Ermittlungen des zuständigen Krefelder Oberstaatsanwalts Ipers werden immer weiter in die Länge gezogen. Auf Anweisung aus dem NRW-Justizministerium. Die Struktur des Umwege-Parteispenden-Systems der NRW-SPD am konkreten realen Beispiel: Ralf Jäger ist Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Beschäftigung Duisburg. Er veranlasst, dass diese Gesellschaft Gutachtenaufträge an die Krefelder Anwalts-GbR Vauth, Jellacic, Wittmann- Dr. Stoeber & Partner- vergibt. Vauth ist bis heute trotz Berufsverbots als Anwalt zu 50 Prozent an der GbR beteiligt. Die „Gutachten“, die auch aus leeren Blättern Papier bestehen könnten, werden von der GbR in Rechnung

gestellt. Nach Zahlung geht der überwiegende Teil der Summe auf (Partei)Anderkonten, ein Teil bleibt der GbR als „Vermittlungsprovision“. So ist das Geld öffentlicher Parteien-Kontrolle entzogen. Die Anderkonten werden mit sehr vielen solchen Transaktionen gespeist, die sich auf Millionenbeträge summieren, aus denen dann NRW-SPD-Wahlkämpfe maßgeblich illegal mit-finanziert werden. Was den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Parteien bedeutet. Die Geldflüsse laufen i.d.R. über Sparkassen-Konten. Den zuständigen und weiteren NRW-Staatsanwaltschaften sind die Beteiligten, die Struktur, die Summen und die Nutzung der Gelder bekannt. Sie werden von der SPD-geführten NRWLandesregierung über deren politisches Weisungsrecht des NRWJustizministers Kutschaty ausgebremst, wenn es nicht im vorauseilenden Gehorsam wie bei der Untersuchungshaft von Lothar Vauth funktioniert. Der hinter dem mafiagleichen System stehende Pate ist Meik Groschek, bis dato Generalsekretär der NRW-SPD, Bundestagsabgeordneter und Intimus des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel. Hannelore Kraft ist NRW-Ministerpräsidentin von Gnaden Meik Groschek. Nun transformiert Meik Groschek das System auf Bundesebene. Und es ist dann nur folgerichtig, wenn er SPD-Generalsekretär wird. Und dann Sigmar Gabriel von seinen Gnaden Bundeskanzler. Die Partei-Bürokratie erschleicht sich illegal und illegitim die Macht, dies in jeder Wortbedeutung verantwortungslos. Aktuell erleben wir die Phase bis zur NRW-Landtagswahl am 13. Mai 2012. Machen Sie sich bewußt: Was Sie medial, an Plakaten, Informationsmaterial etc. von der NRW-SPD erleben – es ist zum entscheidenden Teil illegal finanziert. Geschützt durch die von der NRW-Landesregierung abhängige NRWStaatsanwaltschaften. Ein Staatsstreich auf dem kalten Weg. Ihr

Lothar Klouten

Mensch im Rausch der Superlative – kein Platz für Bescheidenheit? 27.03.12 Stets sich strecken nach einer neuen Herausforderung, sich dabei messend mit anderen Konkurrenten, wer denn wohl der Bessere, der Schnellere, der Stärkere oder Schlauere sei, den es zu bezwingen gilt. Solange eine gewisse Rivalität vorherrscht, neigen wir Menschen dazu, im Rausch der Superlative uns zu bewegen. Doch bleibt dabei noch Platz für Bescheidenheit, wobei all diejenigen, die sich solchen „Wettbewerben“ eben nicht aussetzen, viel eher nur Zuschauer und Unbeteiligte sind?

Von Rekorden und Überreichtum Schnelles Laufen, besser als Rennen bezeichnet, hat schon einen gewissen Reiz, oder? Kennen wir doch alle, die bei den Bundesjugendspielen uns haben begeistern müssen während der Schulzeit. Die wohl klassischste Distanz ist der Hundertmeterlauf. Den derzeitigen Weltrekord beansprucht der Jamaikaner Ursain Bolt, der am 16. August 2009, bei den 12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin seinen eigenen Rekord noch verbessern konnte und die 100 Meter in nur 9,58 Sekunden lief. Bleiben wir beim Laufen. Beim Berliner-Marathon

vom 25.09.2011 erzielte der damals noch 26-jährige Kenianer Patrick Makau Musyoki den neuen Weltrekord und lief die 42,195 Kilometer in nur 2 Stunden, 3 Minuten und 38 Sekunden. Den Weltrekord im Weitsprung, den der US-Amerikaner Mike Powell am 30.August 1991 bei den 3. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio mit 8,95 m aufstellte, wurde bislang nicht getoppt. Ähnliches gilt für den Hochsprung. Der Kubaner Javier Sotomayor erreichte den Weltrekord am 23.07.1993 in Salamanca mit einer Höhe von 2,45 m. Belassen wir es bei diesen vier Beispielen menschlicher Höchstleistungen. Nahezu unendlich viele Superlative ließen sich aufzählen, die Menschen beflügelten, sich hervorzutun, wobei auch der Überreichtum eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Ausgerechnet im größten, verarmten Schwellenland, nämlich in Indien, im Finanzzentrum von Mumbai steht das wohl teuerste, 173 Meter hohe Haus der Welt, welches der indische Milliardär Muskesh Ambani, der Vorstandsvorsitzende der Petrochemiefirma Reliance Industries zusammen mit seinen zwei Kindern und der Großmutter bewohnt. Die 37.000 Quadratmeter Wohnfläche bietet mehr Platz als das Schloß Versailles. Der geschätzte Wert soll ca. eine Milliarde US-Dollar betragen. Einerseits wurde längst die grausame Zahl von über einer Milliarde Menschen überschritten, die zu hungern haben, wobei jedes Jahr ungefähr 9 Millionen auch tatsächlich an den Folgen von Hunger sterben.

Was treibt anzustreben?

uns

an,

Superlative

Darf man von einem „Spiel“ reden, wenn der Homo sapiens sich ständig in nahezu allen Bereichen messen muß am anderen? Und wer unterliegt, hat verloren? Selbst im trivialen Bereich glauben immer noch so einige Männer, daß die Größe ihres „besten Stückes“ einen ganzen Kerl aus ihnen macht, wobei

längst bekannt sein müsste, daß die allermeisten Frauen sich davon eben nicht beeindrucken lassen. Das ließe sich, wenn man schon diesen Bereich zitiert hat, auch auf die PS-Zahl, inzwischen lautet sie ja KW (für Kilowatt), manch motorisierter Vehikel übertragen: Je mehr, desto eindrucksvoller fühlt sich Mann, wobei Frauen im Rahmen der Emanzipation durchaus sich ebenso einreihen. Macht all dieses Gehabe aus uns einen „besseren Menschen“? Mitnichten. Viel eher zählt doch das harmonische Zusammenleben mit seinen Nächsten, seinen Freunden, Bekannten und seinen Arbeitskollegen. Wobei in allen Gruppierungen stets „Gewinner und Verlierer“ anzutreffen sind. Es stellt sich nur die Frage, ob ein bestimmter Gruppenzwang auch genau diese Superlative einfordert? Ein besonders gelungenes Beispiel einer völlig verfehlten Verhaltensweise seinen Mitmenschen gegenüber stellt diese Werbung dar: mein Haus, mein Auto, mein Boot. Wer dabei nicht mithalten kann, hat versagt. Um dies zu erreichen, bedarf es nur der richtigen Anlage bei der entsprechenden Bank: der Sparkasse, wie die Werbung den potentiellen Kunden in den 1990iger Jahren weismachen wollte. Und so schließt sich der Kreislauf zwischen den ganz Armen, den Superreichen und einer Menschheit, die immer noch meint, Rekorde in jeglicher Form anzustreben. Ein bißchen Wettbewerb, so auch sich sportlich zu messen, mag ja völlig in Ordnung sein, doch wo sind die Grenzen, ab wann werden sie überschritten, so daß es fragwürdig sich gestaltet? Dieser Prozess ist fließend, und es liegt nur an uns selbst, was wir zulassen und was wir verhindern wollen. Ihr Lotar Martin Kamm

Ein Briefwechsel zum Thema Gefühle, Empathie und Bewusstsein bei Tieren 26.03.12 Lieber Papa, ja, auch bei mir bemerke ich in letzter Zeit immer häufiger, dass wenn bei mir ein Stück Fleisch auf dem Teller landet, ich mich dabei erwische, wie ich dieses Stück Fleisch – oder auch Wurst – anstarre und mich frage, was ich da eigentlich tue. Ist es Rechtens, dass ein denkendes und fühlendes Wesen sein Leben lassen muss, um meines zu verlängern? Ein denkendes und fühlendes Wesen … Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie schockiert ich als Kind darüber war, wenn sich unsere „Großfamilie“ an Weihnachten über ein Kaninchen oder gar einen Rehrücken unter freudigem „Oh“ und „Ah“ hermachte – und ich mit einem dicken Kloß im Hals traurig dachte: „Wie kann man nur so ein armes, niedliches Tier essen?“, während ich selbst meine Chicken-Nuggets mümmelte. Das war okay – Hühnchen waren nicht niedlich genug! Ich habe nie viel Fleisch gegessen, wie Du weißt. Schwein und Rind mag ich ohnehin nur in Form von Hack, und Geflügel auch nur dann, wenn es nicht mehr als Tier erkennbar ist – makaber, aber wahr! Beim Anblick eines halben Hähnchens dreht sich mir der Magen um. Das schlechte Gewissen isst bei mir immer mit. Das Hähnchen-Nugget im Panade-Mantel ist leckerer Selbstbetrug. In diesem Zusammenhang stelle ich mir auch immer öfter die Frage, wie wir Menschen auf die Idee kommen, Tiere als weniger wert zu betrachten als uns selbst, und diese aus eben dieser Idee und auch wohl aus großem Appetit heraus als Mast- und

Schlachtvieh und das immer häufiger unter miesen Bedingungen zu halten. Doch wohl nur mit dem Recht des Stärkeren. Da schleicht sich die bitterböse Frage ein, wer hier denn nun „primitiv“ ist. Ich habe heute einen sehr interessanten Artikel über die Fähigkeit einiger Tiere zur Selbstwahrnehmung gelesen. Eine Katzenhalterin fragte einen Professor, warum sich ihre Katzen im Spiegel nicht selbst zu erkennen scheinen. Ich, die ich nun seit einem Jahr selbst überstolze Katzenhalterin bin, habe das selbst schon beobachtet. Wenn ich meine beiden Stubentiger auf dem Arm halte und mit ihnen vor dem Spiegel stehe, sehen sie sich selbst nicht an, alle anderen Himmelsrichtungen scheinen hundertfach interessanter, nur das eigene Spiegelbild nicht. Da hilft kein Deuten, Zeigen und wild mit den Armen Rudern. Die Spiegelkatze wird standhaft ignoriert. Solche Tests hat man mit vielen anderen Tieren auch in Laboren gemacht. Dort hat man allerdings den Tieren einen farbigen Fleck auf die Stirn gemalt, um ihre Reaktion zu beobachten. Einige Tiere, wie zum Beispiel Schimpansen, Orang-Utans, Delphine und sogar Elstern bemerkten diesen nicht dort hingehörenden Fleck und versuchten, diesen wegzuwischen oder anders zu entfernen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie sich im Spiegel selbst erkannten. Katzen bestehen diesen Test leider nicht und Gorillas auch nicht, obwohl letztere unsere nächsten Verwandten sind. Aber auch menschliche Kleinkinder bestehen diesen Test erst etwa ab dem zweiten Lebensjahr. Und dies ist der Beweis dafür, dass es nicht unbedingt etwas mit Selbstbewusstsein zu tun hat, da man davon ausgeht, dass Kleinkinder eine Ich-Identität schon vor dem zweiten Lebensjahr entwickeln. Wenn ich daran zurück denke, wie schwierig in den ersten Tagen die Zusammenführung meines Katers mit meiner kleinen Katze war, die ich neu dazu holte, fällt mir Folgendes auf: Der kleine Reviereindringling wurde aufs Fürchterlichste angefaucht, angeknurrt, bedroht und räumlich doch gemieden wie

die Pest. Wenn ich mit meinem Kater vor dem Spiegel stehe, reagiert er aber überhaupt nicht feindselig auf sein Spiegelbild. Erkennt er vielleicht doch, dass es sich nicht um einen Fremdling handelt? Zugegeben – ich habe ihm keinen Fleck auf die Stirn gepinselt. Aber vielleicht würde ihn dieser auch gar nicht interessieren?! Der Professor gab schließlich zu, dass man nicht wisse, warum zum Beispiel Katzen den Test mit dem Farbfleck nicht bestehen. Ob andere Gehirnstrukturen oder etwas anderes dafür verantwortlich wären, habe man bisher nicht herausfinden können. Ich wage die Behauptung, meinen Katzen ist ihr Spiegelbild einfach schnurz-piepe. Kann ja nicht jeder so eitel sein wie wir Menschen oder wie eine Elster! Und die stehen da, das weiß der Volksmund seit Langem, auf viel Bling Bling. Ich finde es da viel interessanter, zu beobachten, wie sich ein Tier im „Alltag“ verhält. Bei einem einfachen Fisch – sagen wir mal, einem Karpfen – kann ich mir gut vorstellen, dieser hat keinen blassen Schimmer, dass es ihn selbst gibt. Sein tristes Dasein besteht aus Geborenwerden, Fressen, sich Erleichtern, Schlafen, sich Fortpflanzen und irgendwann Sterben. Was Emotionen betrifft, besitzt er vermutlich nur die Basisausstattung: Angst, Hunger, Fortpflanzungsbedürfnis. Spielen, Neugierde, Streitereien, Liebe, Zärtlichkeiten – nur einige der Dinge, die ich bei meinen Katzen beobachte. Wenn ich meinen beiden Katzen dabei zusehe, wie sie gemeinsam riesige Freude beim Spielen haben (besonders mein kleines Mädchen stößt beim Spielen regelmäßig kleine Jauchzer aus), Zärtlichkeiten austauschen, sich zanken, neugierig sind, oder mein Kater mir selig schnurrend die Hände abschleckt, wenn ich seine Öhrchen kraule – dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, meine Katzen sollen keine Ahnung haben, dass es sie selbst nicht gibt. Denn setzt die Freude am Leben nicht voraus, dass man auch weiß, man lebt? Und wenn ich hier vom „Leben“ spreche, meine ich damit nicht die bloße Tatsache „am Leben zu sein“, sondern freudig jauchzend eine Gummimaus vor

sich her zu kicken! Du siehst, es ist viel Leben und Lieben in meiner Bude. Und was meinst Du? Sind jene Tiere, die zu fühlen scheinen und sich selbst bewusst sind, nicht genauso schützenswert wie wir selbst? HDL Maren

Liebe Tochter, da hast Du was angerichtet. Ich hatte, wie Du sicherlich bemerkest, in der letzten Woche den Artikel geschrieben Wieso wird Ethik in den Kulturen so unterschiedlich ausgelegt? und dies am Beispiel der Esskulturen der Völker untersucht. Aufgrund Deiner Mail wollte ich es nun doch etwas genauer wissen, wozu unsere Tiere in der Lage sind und habe mal ein wenig im Internet recherchiert und dabei eine Fülle von Belegen darüber gefunden, wie die unterschiedlichsten größeren Säugetiere, ob Fleisch- oder Pflanzenfresser, bis hin zu den Primaten in den verschiedensten Situationen zeigen, dass sie Gefühle haben, empathisch sind und sich um bedürftigen Nachwuchs, der nicht ihr eigener ist und sogar artfremd, kümmern. Ich hatte meine interessanten Funde in diesem Facebook-Artikel gepostet. Darin findest Du einen Film über Gorillas, wo besonders ab Minute 18 zu sehen ist, wie liebevoll eine Mutter ihr Kind anschaut. Danach ein kurzer Film, der zeigt, dass Schimpansen und Gorillas eine Zeichensprache mit ca. 200 Elementen lernen können. Danach ein Video, dass auf die Erkenntnisse der Delphin-Sprache eingeht. Hierzu hatte ich auch schon einen Artikel gelesen, in dem Forscher berichteten, dass sie die in den Klicklauten enthaltenen Bilder visualisieren konnten. Du hattest die Selbstwahrnehmung via Spiegelbild angesprochen: Ein weiteres Video zeigt, wie sich Delphine in einem Spiegel erkennen können. Und dann habe ich einen Artikel verlinkt, in

dem ein Video zu sehen ist, wo eine traurige SchimpansenMutter ihr 18 Monate altes, gerade verstorbenes Kind immer wieder am Hals und im Gesicht prüft, ob es noch lebt. Es sieht also so aus, dass ihr so etwas wie tot sein bewusst sein könnte. Dann kommt ein anrührendes Video, in dem gezeigt wird, wie eine Katze ihren gerade totgefahrenen Kameraden versucht wiederzubeleben (es reichen die 30 Sekunden der 5 Minuten). Das letzte Video berichtet von einem Polizeieinsatz, in dem ein kleiner Hund zusammen mit gerade geborenen Katzenbabys, auf die er aufgepasst hat, gerettet wurden. Zu Hunden findet man noch viel mehr Videos, wie sie sich um tote Herrchen oder rührend um verletzte Kameraden kümmern. Andere erzählten mir von weinenden Kühen, die in einem Experiment beobachten mussten, wie ihre Wegbegleiter zum Schlachten getötet wurden. Auch von Schweinen wissen wir, dass sie übergroßen Stress haben, wenn sie das Töten ihrer Artgenossen mitverfolgen müssen. Nun hatte ich in den letzten Monaten aus den unterschiedlichsten Gründen schon immer weniger Fleisch gegessen, und wenn dann Bio-Fleisch. Jetzt wird es für mich noch schwieriger, ein Stück Fleisch zu genießen, wenn ich mir vorstelle, dass diese Tiere eine vermutlich ebenso starke Gefühlswelt inklusive Liebe haben wie wir. Um Deine Frage zu beantworten, ob wir Menschen, die wir uns an der Spitze der Evolution sehen, Tiere töten dürfen, weil wir uns als die Stärkeren empfinden: Ich mag es nicht für andere Menschen beurteilen, aber ich werde nun sehr viel achtsamer durch die Welt laufen, möglichst wenig Fleisch zu mir nehmen, und ich würde mir sogar wünschen, dass wir Tiere, die Sprache bewusst benutzen können, auf die gleiche rechtliche Stufe wie uns Menschen stellen, was das Morden angeht. Ich wünsche Dir mit Deinen beiden Tigern noch viel Freude. HDL Papa

Ihre Maren Bartonitz und Ihr Martin Bartonitz

Landtagswahlen im Saarland: kein Grund zur Freude – von Gewinnern und Verlierern 26.03.12 Große Koalitionen müssen stets als Kapitulation der politischen Aufgaben im Lande gewertet werden. Bisher haben sie weitestgehend einen gewissen Stillstand bewirkt, weil sich gegenseitig belauert wird, so daß die eigentlichen Herausforderungen und Probleme kaum gelöst werden, halbherzige und letztlich unbefriedigende Ergebnisse die Folge sind. Somit dürfen wir die Ergebnisse der Landtagswahlen im Saarland nicht als Grund zur Freude werten. Während die Mainstreammedien fast allesamt die CDU mit ihrer Kandidatin, der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, als Siegerin bezeichnen, darf man ruhig den mickrigen Stimmengewinn von 0,7 Prozent in Frage stellen. Wie verhält es sich tatsächlich mit den sogenannten Gewinnern und Verlierern im Saarland?

Zwei klare Gewinner und ebenso zwei eindeutige Verlierer Auch wenn die SPD mit ihrem Spitzenkandidat, Heiko Maas, nicht die erwartete Mehrheit erhalten hatte, so darf sie mit einem Stimmengewinn von 6,1 Prozent sich dennoch als Sieger bezeichnen. Allerdings hat diese Volkspartei mit der Zusage

zur Großen Koalition vor den Wahlen längst die eigene Kapitulation vorherbestimmt, das Unvermögen eigentliche sozialdemokratische Ziele auszurichten. Da bietet sich halt die Hochzeit mit der konservativen stärksten Kraft im Lande als nützlich, um selbst mit regieren zu können. Der Weg des geringsten Widerstandes wird eingeschlagen, sich mit den Belangen und Konzepten anderer, möglicher Koalitionsparteien auseinander zusetzen, eventuell sogar eigene Verfehlungen sich selbst zu gestehen, um gute Kompromisse zu erzielen, dies alles wird aus Machtgründen geopfert. Der freie Fall der SPD, was die ursprüngliche, tiefverwurzelte Seele dieser ältesten Partei anbelangt, zeigt sich mal wieder mit dieser Entscheidung. Das beste und eindrucksvollste Ergebnis erzielten die Piraten mit ihren 7,4 Prozent. Die neue Protestpartei hat sich somit längst positioniert und daher als fünfte Partei im Saarland die FDP verdrängt und eindeutig abgelöst. Hatte Buergerstimme noch in diesem Artikel optimistische zwei Prozent der neoliberalen Partei zugestanden, erreichte sie tatsächlich ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis mit 1,2 Prozent, wobei selbst die NPD mit nur wenigen Stimmen hinter ihr lag. Aber auch DIE LINKE darf sich keineswegs glücklich schätzen mit ihrem Wahlergebnis von 16,1 Prozent. Immerhin verlor sie 5,2 Prozent ihrer Stimmen im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2009. Woran liegt das? Die SPD beteuerte stets, sie traue der Linken keine finanziell schlüssige Lösungen zu, eine Koalition sei daher von vornherein ausgeschlossen. Somit muß DIE LINKE ihrer Rolle als größte Oppositionspartei im Landtag jetzt gerecht werden. Um auch kurz noch die Grünen zu erwähnen: Sie konnten mit sehr knappen 5,0 Prozent gerade noch mal in den Landtag ziehen, und verloren 0,9 Prozent der Wählerstimmen.

Große Koalitionen verheißen nichts gutes Jetzt gibt es mit dem Saarland inzwischen fünf Große Koalitionen (SPD und CDU) in noch folgenden Bundesländern: Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Es muß insofern festgestellt werden, daß die beiden sogenannten großen Volksparteien so gar nicht unterschiedliche Positionen vertreten, wie sonst muß man die Hochzeiten von solch Großen Koalitionen werten? Lediglich in Brandenburg gibt es noch eine andere Große Koalition: nämlich DIE LINKE mit der SPD. Und in Bremen darf man angesichts der Mehrheitsverhältnisse ebenso von einer solchen sprechen: zwischen der SPD und Bündnis90/Die Grünen. Auf Bundesebene gab es bisher zwei Große Koalitionen: von 1966-1969 und von 2005-2009. In beiden Fälle regierten SPD und CDU. Sind solche Notlösungen, und als etwas anderes kann man Große Koalitionen nicht bezeichnen, inzwischen auf dem Vormarsch? Denn immerhin gibt es sie lediglich in neun Bundesländern nicht, aber schon in sieben. Auf der anderen Seite müssen aber auch die Wähler selbst sich die Frage stellen lassen, ob sie nicht ein Stückweit mit an solchen Konstellationen sich beteiligt haben. Nichtwähler haben sich ohnehin aus der Verantwortung geschlichen, obwohl man dies ihnen dennoch nicht verdenken kann, wenn man die Wahlgesetze- und Praktiken sich vergegenwärtigt. Parteipolitik steht somit auf dem Prüfstand. Parteien müssen sich den Vorwurf der „Vetternwirtschaft“, der Unterordnung eines fragwürdigen Wahlsystems gefallen lassen. In sofern darf der mündige Bürger durchaus nicht nur die Parteipolitik in Frage stellen, sondern darüber hinaus das derzeitige System, welches sich weiterhin der Wirtschaft beugt. Sie bestimmt den Verlauf der Politik. Wie schrieb schon so treffend Gerhard Uhlenbruck: „Geld nennt man heute Knete, weil man jeden damit weich

bekommt.“ Ihr Lotar Martin Kamm

Malen mit Wasserfarben entpuppt sich als politische Einbahnstraße 25.03.12 Hurra, wir malen mit Wasserfarben. Das macht Spaß, und zwar für Jung und Alt. Unter „jung“ verstehen wir hierbei dennoch politisch interessierte Menschen, die ihre Pubertät wenigstens schon überstanden haben, denn innerhalb dieses Reifeprozesses wären sie ohnehin „abgelenkt“. Und bei allen anderen wird einfach mal ein parteipolitisches Allgemeinwissen vorausgesetzt. Nachdem Sie sich mit einem Wasserfarbmalkasten, einem Glas Wasser und einem großen, weichen Pinsel versorgt haben, fehlt natürlich noch einiges. Ein altes, großes T-Shirt, eine olle Zeitung, in der ohnehin wahrscheinlich viel zu viele Textbausteine stehen und ein Blatt Papier. Selbstverständlich sollten Sie noch einkalkulieren (keine Sorge, es geht hier nicht um eine Verkaufsstrategie), daß Sie hin und wieder das dunkler werdende Farbwasser mal wechseln müssen, um Ihrer Malerei eine Farbechtheit zu bescheren. Auch dürfen ruhig noch mehr Papierbogen bereit liegen, falls Sie großzügig malen. Dann beginnen wir mal die Kreativstunde mit fröhlichem Experimentieren. Und dabei kann man sicher sein, daß die ein

oder andere Erkenntnis sich offenbart. Tauchen Sie den Pinsel ins Wasserglas, streifen ihn ein wenig am Glasrand ab, zu naß sollte er somit nicht sein, und nehmen Sie mit kreisenden Bewegungen, mit dem Pinsel natürlich, viel gelbe Farbe auf. Jetzt kommt bestimmt Ihre erste Frage, warum hier mit gelb begonnen wird. Nun, wir möchten Ihnen nicht zumuten, laufend das Glas wechseln zu müssen. Mit hellen Farben zu beginnen, erweist sich einfach als vorteilhafter. Sie dürfen jetzt eine gelbe Fläche malen, ganz egal welche Form Ihnen spontan durch den Kopf schießt, locker fließen lassen, Ihre Gedanken, beim Malen. Und was sehen Sie? Genau, eine gelbe Fläche. Nein, es wird nicht andauernd wiederholt, wie Sie den Pinsel zu benutzen haben. Nach dieser kleinen Erfahrung wissen Sie das ohnehin. Nach jedem Malvorgang gründlich den Pinsel im Wasserglas auswaschen, bevor Sie die nächste Farbe benutzen. Stop….immer die Ruhe, die genaue Reihenfolge wird mitgeteilt, damit Ihnen klar ist, welcher Zweck sich hinter dieser Malerei verbirgt. Nun benutzen wir die unbunte Farbe schwarz und malen ebenso eine schwarze Fläche direkt neben die gelbe. Anschließend mischen wir, d.h. jeder Wasserfarbkasten hat in der Regel so abgeteilte Flächen mit erhöhtem Rand im Deckel; dies dient zum Mischen. Fügen Sie zuerst wieder gelb und danach schwarz in ein Mischfeld, und dabei nicht das zwischenzeitliche Pinselreinigen vergessen. Und was haben Sie für eine Farbe? Es sollte ein schmutziges olivgrün sein: Der Hinweis für das ökologische Gewissen bei der CDU/FDP Koalition wird deutlich. Benutzen Sie diese Farbe und malen großzügig, was Ihnen an Gedanken durch den Kopf schießt. Neugierig geworden setzen wir das Malen fort, bzw. das Mischen. Wechseln Sie jetzt das Wasser. Zunächst rot mit grün vermischen in einem anderen Feld, versteht sich. Und was sehen Sie? Genau, einen zarten Hauch von ockerbraun. Hm, das wird ein Hinweis sein, daß da gewisse „rote Kräfte“ gar nicht zum Zuge kamen. Sind da in den Reihen der Grünen bestimmte Ideale bei Machtantritt über Bord geworfen worden? In der Praxis

sowohl hier beim Malen als auch der Schröder-Fischer-Ära war dies unverkennbar der Fall. Weiten wir unser Experimentieren euphorisch aus. Gelb und rot, ja, das gab es auch mal. Erinnern Sie sich? Und, was kommt dabei heraus? Orange – nicht gut, zu aggressiv, zu ungewiss, war es ja auch. Vermischen wir rot mit schwarz, nähern wir uns dem Braun. Diese politische Farbe, die kann wohl niemand ernsthaft anstreben. Tat nicht gut in der Vergangenheit, hat in der Gegenwart überhaupt nichts verloren. Klar doch, die Große Koalition war ja nie in echt braun orientiert. Hat aber dennoch ganz besonders diese Kräfte mobilisiert, weil zuviel Stillstand und somit zuwenig Handlungsspielraum Politikverdrossenheit hervorrief. Zum selben Ergebnis kämen Sie auch, wenn Sie schwarz, rot, gelb und grün mischen, nur ist dann das Braun besonders kräftig. Nach diesem kleinen Malkurs bleibt nur noch zu bemerken: In der Politik gibt es längst kaum noch klare Unterschiede zwischen den hier benannten Parteien. Sie richten ihr politisches Kalkül eben nicht nach den Belangen der Bevölkerung, sondern viel eher nach eigener Vorteilsnahme. Merken Sie etwas? Eine Partei erscheint hier erst gar nicht: Die Partei, die heute rot ist – DIE LINKE. In der Bundespolitik hat sie noch keine Chance, weil niemand mit ihr eine Koalition eingehen möchte. Wenn die SPD wirklich (fast) rot wäre, was sie mal war, dann stünde dem rot-rotem Farb- und Politikexperiment nichts im Wege, außer einer Wirtschaft, die immer noch nicht human genug handelt. Und jede andere Koalition mit der LINKEN ist ab adsurdum zu führen. Ihr Lotar Martin Kamm

Heureka! gefunden



ich

habe

es

25.03.12 „Heureka, ich habe es gefunden“. Wer kennt diesen Ausspruch nicht, der von Archimedes von Syrakus, nackt schreiend und durch die Strassen laufend, ausgerufen wurde, als er durch eine plötzliche Eingabe das nach ihm benannte „archimedische Prinzip“ erkannt hatte. Wem geht es nicht manchmal so, daß urplötzlich der Name eines Schauspielers, ein Musiktitel oder was auch immer, ins Bewußtsein tritt, obwohl man vorher vergebens seine Gehirnwindungen angestrengt hat, eben diesen Begriff zu finden. Plötzlich ist das Wissen da! Heureka! Meistens dann, wenn man aufgehört hat, danach zu grübeln. Die Ideen, der Einfall, die Eingebungen fliegen ins Bewußtsein, viele Erfindungen basieren auf diesem Effekt, und es ist sozusagen die Gunst der Stunde, wenn aus dieser Eingebung ein verwendbarer Nutzen entsteht. Dichter, Denker, Musiker, sämtliche Kunstschaffende, aber auch Naturwissenschafter, etc. beschreiben oft den Anfang ihrer Erfindungen als plötzliche Eingebung. Bleibt diese Idee haften, und die Gunst der finanziellen Mittel ergeben sich, denn ohne diese geht es wohl nicht, kommt das manchmal langwierige Perfektionieren. Anders ausgedrückt: Kunst kommt nicht vom Können, sondern aus der Gunst der Stunde. Das Können beinhaltet bloß die konsequente Anwendung, das am Ball bleiben, die Ausarbeitung. Heureka! Im Laufe der Geschichte gab es immer wieder parallele Erfindungen, das heißt: Gleiche Eingebungen trafen an verschiedenen Orten Menschen, die einen konnten aus dieser

Eingebung Veränderungen herbeiführen, die anderen konnten daraus keinen Nutzen ziehen. Tatsache bleibt, daß Ideen, wenn sie sich entwickeln wollen, ihren Weg finden. Und sei es Jahre oder Jahrhunderte später, siehe Leonardo da Vinci. Utopische Vorstellungen, waghalsige Ideen, verrückte Eingebungen haben die Menschheit immer wieder begleitet und oft den sogenannten Fortschritt eingeläutet, der in jedem Jahrzehnt und Jahrhundert unter einer anderen Errungenschaft stehen konnte. Und nicht jede Erleichterung gerade im Arbeitsleben, (Webstuhl, Schreibmaschine, Nähmaschine), hat für die Menschen erstmals ein Segen bedeutet. Veränderungen, Umstellungen, brauchen Zeit, bis sie sozusagen im alltäglichen Lebensbereich keine Errungenschaft mehr sind, sondern Bestandteil der täglichen Praxis. Einen Überblick über die Erfindungen der Menschen kann man sich hier verdeutlichen: „Erfindungen und Entdeckungen„. Auffallend und nicht zu übersehen ist die Tatsache, daß alle Erfindungen, egal zu welchem Land und egal zu welchem Erfinder zugeordnet, weltweit zum Einsatz kamen, es war stets nur eine Frage der Zeit, bis jeder Winkel der Erde Nutzen von der „Gunst der Stunde“ zog. Woraus zu schließen ist, daß schon immer Austausch zwischen den Völkern vorhanden war und Ideen parallel stattgefunden haben. Da eine technische Erfindung ein Produkt ist zum Sehen und Anfassen und zudem auch noch auf ihre Wirksamkeit geprüft werden kann, haben über die Jahrhunderte diese Ideen einen einfachen Weg gefunden zur täglichen Handhabung und ihrem Einsatz. Heureka wird also noch oft von irgend jemanden irgendwo auf dieser Welt ausgerufen werden, mag er danach wie Archimedes von Syrakus nackt durch die Strassen rennen oder auch nicht, es wird so oder so, wenn es von Nutzen ist, auf der ganzen Welt Gebrauch finden. Wir waren immer schon bereit, Erneuerungen auszuprobieren, und wie zu ersehen, wurden sie schon stets von einem Platz der Erde über die ganze Erde verteilt und das auch in Zeiten, da es kein Internet gab!

Heureka! Lasst uns gespannt sein, was noch so alles als Geistesblitz in unseren Köpfen Einzug findet. Im Übrigen bin ich dafür, daß wir endlich verstehen: Grenzen werden nur durch Menschen manifestiert und festgesetzt, und infolgedessen können nur die Menschen diese Grenzen auch niederreißen – und seien es auch nur die Grenzen in unseren Köpfen. Ihre Columba

Die Piratenpartei NRW inside 24.03.12 Der Landesparteitag der Piratenpartei NRW zur Wahl der Landesreserveliste für die NRW-Landtagswahl am 13. Mai 2012 verbreitet medial den Eindruck: Basisdemokratisch und transparent machen sich die NRW-Piraten daran, den NRW-Landtag zu entern. Hinter den Vorhang gesehen kann sich ein differenziertes Bild einstellen. Verbunden mit der Frage: Wie basisdemokratisch und transparent sind die NRW-Piraten real? Das Nominierungsverfahren zur Landtagswahl ist an die verbindlichen Vorgaben des Landeswahlgesetzes NRW und der Landeswahlordnung NRW gebunden. Für die anderen Parteien ergibt sich daraus u.a.: Jedes legitimierte Mitglied wird persönlich auf dem Postweg zu den entsprechenden Veranstaltungen eingeladen. Nicht so bei den NRW-Piraten. Eine Einladung auf den Webseiten von Landesverband und Kreisverbänden wird den gesetzlichen Vorgaben entsprechend definiert. Das auch, wenn die dort wiedergegebenen,

vorläufigen Tagesordnungen nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen – weil sie unvollständig sind. Und diese auf den Webseiten stehenden, vorläufigen Tagesordnungen dann auch für nicht änder- bzw. ergänzbar erklärt werden. Nichts desto trotz dann die gesetzlich vorgeschriebenen fehlenden Punkte kurzerhand abgehandelt werden, d.h. z.B. Personen gewählt werden, die das vorgeschriebene Formblatt zur Protokollierung von Kreiswahlkonferenzen an Eides statt unterschreiben. Das Landeswahlgesetz normiert, dass für jeden Landtagswahlkreis eine Wahlkreiskonferenz mit den dazu legitimierten Parteimitgliedern zur Nominierung stattfinden muss. Wenn eine Stadt bzw. ein Kreis mehr als einen Landtagswahlkreis hat, dann kann zu einem Termin eingeladen werden, bei dem entsprechend Wahlkreiskonferenzen hintereinander stattfinden. Daraus hat der NRW-PiratenLandesverband in der von ihm für die Wahlkreiskonferenzen vorgegebenen Wahlordnung definiert: Alle Mitglieder einer Stadt bzw. eines Kreises Wahlkreiskandidaten.

nominieren

gemeinsam

alle

So weit die „Formalien“, über deren Einhaltung bei Abgabe der Kreiswahlvorschläge die zuständigen Wahlleiter zu entscheiden haben. Wenn sie im Einzelfall zu einem negativen Ergebnis kommen, dann bedeutet dies die Nichtzulassung des Kreiswahlvorschlages. Wie bei den etablierten Parteien haben sich in den Kreisverbänden der NRW-Piratenpartei jeweils „Eliten“ gebildet, die die Nominierungsergebnisse stark dominieren. Dies wegen des vom Landesverband vorgegebenen Wahlverfahrens leicht umsetzbar. Nach außen mögen die Wahlen und Nominierungsverfahren basisdemokratisch und transparent wirken. Das ist Schein – leider nicht Sein. Ihr Lothar Klouten