BIOENERGIE IN DER SLOWAKEI. Zielmarktanalyse 2016 Mit Profilen der Marktakteure

BIOENERGIE IN DER SLOWAKEI Zielmarktanalyse 2016 Mit Profilen der Marktakteure www.german-energy-solutions.de Herausgeber: Deutsch-Slowakische Indu...
Author: Ina Bergmann
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BIOENERGIE IN DER SLOWAKEI Zielmarktanalyse 2016 Mit Profilen der Marktakteure

www.german-energy-solutions.de

Herausgeber: Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer (AHK Slowakei) Suché mýto 1, SK-811 03 Bratislava Tel.: +421 2 2085 0620 Fax: +421 2 2085 0632 E-Mail: [email protected] Web: www.dsihk.sk

Erstellt durch:

Markus Halt, [email protected] Eva Holubek, [email protected] Juli 2016

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Titelbild:

Lightbulb with a tree growing inside in field. Fotograf: robert_s, © Shutterstock Inc.

2

Inhaltsverzeichnis Abkürzungen ................................................................................................................................................................ 5 Energieeinheiten .......................................................................................................................................................... 7 1

Zusammenfassung ............................................................................................................. 8

2

Slowakei – Zielmarkt allgemein ......................................................................................... 9

3

2.1

Politischer und wirtschaftlicher Überblick ...............................................................................................9

2.2

Wirtschaft, Struktur und Entwicklung.................................................................................................... 10

2.3

Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Slowakei ................................................... 13

2.4

Investitionsklima und -förderung in der Slowakei ................................................................................. 14

Energiemarkt Slowakei ..................................................................................................... 18 3.1

Energieerzeugung und -verbrauch .......................................................................................................... 18

3.2

Strommarkt...............................................................................................................................................22

3.3

Wärmemarkt.............................................................................................................................................28

3.4

Energiepreise ............................................................................................................................................33

3.5

Energiepolitische Rahmenbedingungen .................................................................................................36

3.5.1

Administration .................................................................................................................................36

3.5.2

Politische Ziele ................................................................................................................................. 37

3.6

Gesetzliche Rahmenbedingungen ...........................................................................................................40

3.6.1

Energiewirtschaftsgesetz .................................................................................................................40

3.6.2

Wärmeenergiewirtschaftsgesetz .....................................................................................................40

3.6.3

Gesetz über die Regulierung der Netzbranchen.............................................................................40

3.6.4

Gesetz über die Beurteilung von Umwelteinflüssen (UVP-Gesetz) .............................................. 41

3.6.5

Gesetz zur Förderung von erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung (EEG) ............ 41

3.6.6

Gesetz über die Immobiliensteuer .................................................................................................. 41

3.6.7

Gesetz über die Verbrauchsteuer für Strom, Kohle und Erdgas ................................................... 41

3.6.8

Weitere gesetzliche Rahmenbedingungen .....................................................................................42

3.7 4

Bedeutung erneuerbarer Energien ..........................................................................................................42 Energie aus Biomasse und Biogas..................................................................................... 45

4.1

Natürliches und technisches Potenzial ...................................................................................................45

4.1.1

Landnutzung ....................................................................................................................................45

4.1.2

Verfügbare Ressourcen ...................................................................................................................46

4.1.3

Bioenergiepotenzial ......................................................................................................................... 51

4.2

Gegenwärtige Nutzung............................................................................................................................. 52

4.2.1

Verbrauch und Erzeugung insgesamt ............................................................................................. 52

4.2.2

Stromerzeugung ...............................................................................................................................54

4.2.3

Wärmerzeugung ..............................................................................................................................56

4.3

Geplante Projekte ....................................................................................................................................58

4.4

Förderung von Bioenergie .......................................................................................................................59 3

4.4.1

Europäische Förderprogramme......................................................................................................59

4.4.2

Nationale Förderprogramme ..........................................................................................................62

4.5 5

Genehmigungsverfahren und Konzessionen ..........................................................................................65

Marktchancen für deutsche Unternehmen ........................................................................ 67 5.1

Marktstruktur ........................................................................................................................................... 67

5.1.1

Biogasanlagen .................................................................................................................................. 67

5.1.2

Biomasse-Heizkessel ....................................................................................................................... 67

5.1.3

Holzabfälle .......................................................................................................................................68

5.1.4

Abwasserbehandlung ......................................................................................................................70

5.1.5

Anlagenbetrieb ..................................................................................................................................71

5.2 5.2.1

Absatzpotenzial in der Lebensmittelindustrie ............................................................................... 72

5.2.2

Absatzpotenzial in der holzverarbeitenden Industrie.................................................................... 73

5.2.3

Absatzpotenzial in der Versorgungswirtschaft............................................................................... 74

5.2.4

Absatzpotenzial in der Abfallwirtschaft.......................................................................................... 75

5.3

Barrieren bei der Nutzung von Biomasse und Biogas ............................................................................ 76

5.4

Vertriebs- und Projektvergabestrukturen ............................................................................................... 76

5.5

Allgemeine Chancen und Risiken der Markterschließung .....................................................................78

5.5.1

Chancen ............................................................................................................................................78

5.5.2

Risiken ..............................................................................................................................................78

5.6 6

Absatzpotenziale........................................................................................................................................71

Handlungsempfehlungen für den Markteinstieg ................................................................................... 79

Profile der Marktakteure .................................................................................................. 82 6.1

Lieferanten von Biogasanlagen/Blockheizkraftwerken .........................................................................82

6.2

Holzverarbeitende Industrie....................................................................................................................86

6.3

Hersteller und Lieferanten von Maschinen zur Biomassebearbeitung .................................................94

6.4

Abfall- und Abwassertechnik...................................................................................................................95

6.5

Verbände und Institutionen..................................................................................................................... 97

6.6

Messen und Veranstaltungen zum Thema erneuerbare Energien.......................................................100

6.7

Fachzeitschriften und Nachrichtenportale zu erneuerbaren Energien ................................................101

7

Schlussbetrachtung......................................................................................................... 102

8

Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................................... 104

9

Tabellenverzeichnis......................................................................................................................................... 105

10

Informationsquellen, Bibliographie........................................................................................................... 107

4

Abkürzungen BAT

Bratislavská teplárenská, a. s. (Bratislavaer Heizkraftwerk)

BMWi

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

BIP

Bruttoinlandsprodukt

DSIHK

Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer

ECB

Energy Centre Bratislava

EE

Erneuerbare Energien

EEG

Erneuerbare-Energien-Gesetz (Nr. 309/2009)

EPH

Energetický a průmyslový holding (Tschechisch-slowakischer Energiekonzern)

EU

Europäische Union

GGE

Grafobal Group Energy

GTAI

Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH

HGB

Handelsgesetzbuch (Nr. 513/1991)

IPPC

International Plant Protection Convention

k. A.

keine Angabe

KMU

Kleine und mittelständische Unternehmen

KWK

Kraft-Wärme-Kopplung

MF SR

Ministerstvo financií SR (Finanzministerium der SR)

MH SR

Ministerstvo hospodárstva SR (Wirtschaftsministerium der SR)

MOEZ

Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa

MPRV SR

Ministerstvo pôdohospodárstva a rozvoja vidieka SR (Ministerium für Landwirtschaft der SR)

MZP SR

Ministerstvo životného prostredia SR (Umweltministerium der SR)

NBS

Národná banka Slovenska (Slowakische Nationalbank)

OKTE

Organizátor krátkodobého trhu s elektrinou (Organisator des Stromspotmarktes)

OLO

Odvoz a likvidácia odpadu, a. s. (Abfallentsorgungsbetrieb der Stadt Bratislava)

OP

Operationelles Programm

SARIO

Slovenská agentúra pre rozvoj investícií a obchodu (Slowakische Investitionsagentur)

SAŽP

Slovenská agentúra životného prostredia (Slowakische Umweltagentur)

SE

Slovenské elektrárne, a. s. (Slowakische Elektrizitätswerke)

SEPS

Slovenská elektrizačná prenosová sústava, a.s. (Slowakisches Stromübertragungssystem)

SES

Slovenské energetické strojárne, a. s. (Slowakische Energieanlagen)

SIEA

Slovenská inovačná a energetická agentúra (Slowakische Innovations- und Energieagentur)

SITA

Slovenská tlačová agentura, a. s. (Slowakische Presseagentur)

SITC

Standard International Trade Classification (Internationales Warenverzeichnis für den Außenhandel)

SlovSEFF

Slovak Sustainable Energy Finance Facility

SNS

Slovenská národná strana (Slowakische Nationalpartei)

SOI

Slovenská obchodná inšpekcia (Slowakische Gewerbeaufsicht)

SPP

Slovenský plynárenský priemysel, a. s. (Slowakische Gasindustrie) 5

SR

Slowakische Republik

SSE

Stredoslovenská energetika, a. s. (Mittelslowakischer Energieversorger)

Teko

Tepláreň Košice, a. s. (Heizkraftwerk Košice)

ÚRSO

Úrad pre reguláciu sieťových odvetví (Regulierungsbehörde für Netzbranchen)

ÚV SR

Úrad vlády SR (Regierungsamt der SR)

ÚVO

Úrad pre verejné obstarávanie (Slowakisches Vergabeamt)

UVP

Umweltverträglichkeitsprüfung

VSE

Východoslovenská energetika, a.s. (Ostslowakischer Energieversorger)

WEF

World Economic Forum

ZSE

Západoslovenská energetika, a.s. (Westslowakischer Energieversorger)

6

Energieeinheiten GJ

Gigajoule

GWh

Gigawattstunde

ktRÖE

1.000 Tonnen Rohöleinheiten

kWel

Kilowatt elektrische Leistung

kWh

Kilowattstunde

kWth

Kilowatt thermische Leistung

MJ

Megajoule

MWel

Megawatt elektrische Leistung

MWh

Megawattstunde

MWth

Megawatt thermische Leistung

PJ

Petajoule

RÖE

Rohöleinheiten

V

Volt

W

Watt

7

1

Zusammenfassung

Die Slowakei ist eine kleine, offene Volkswirtschaft, die zu den am stärksten industrialisierten Ländern Europas gehört. Dank guter Konjunkturaussichten, sowohl auf den Weltmärkten als auch auf dem heimischen Parkett, rechnet das Land in den Jahren 2016 und 2017 mit einem Wirtschaftswachstum von über 3 %. Die Energieversorgung in der Slowakei ist maßgeblich gekennzeichnet durch Importe fossiler Brennstoffe und eine starke Stellung der Atomkraft. Nach einer anfangs sehr schleppenden Entwicklung nimmt die Rolle erneuerbarer Energien (EE) stetig zu. Dominierte einst fast ausschließlich die Wasserkraft als alternativer Energieträger, konnten inzwischen vor allem Biomasse und Biogas, aber auch bis zu einem gewissen Grad Solarenergie und Geothermie Fuß in dem Land zwischen Karpaten und Donau fassen. 2014 standen erneuerbare Energien bereits für 23 % der Primärerzeugung und 13 % des Bruttoendenergieverbrauchs. Die Slowakei ist damit auf einem gutem Weg, ihr Ziel für 2020 zu erreichen: Bis dahin soll der Anteil von EE am Bruttoendenergieverbrauch auf mindestens 14 % ansteigen. Um die Energiesicherheit des Landes langfristig zu gewährleisten, sind die vorrangigen politischen Ziele in der Slowakei die Steigerung der Energieeffizienz, eine höhere Unabhängigkeit von Energieimporten sowie die Diversifizierung der Energieversorgung und dadurch auch die weitere Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energiequellen. Gleichzeitig hält die Regierung, unabhängig politischer Couleur, an der Kernkraft als elementarem Bestandteil des Energiemixes fest. Die positive Entwicklung wurde im Wesentlichen durch die Verabschiedung eines Erneuerbare-EnergienGesetzes (EEG) im Jahr 2009 begünstigt, wenngleich die Änderungen vor allem die grüne Stromerzeugung und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrafen. Die zunächst großzügig bemessenen Einspeisetarife für Strom aus Photovoltaik (PV) lösten einen Boom auf dem bis dato unbelebten PV-Markt aus, der durch eine konsequente Drosselung jedoch schnell wieder zum Erliegen kam. Für Unsicherheit sorgte die Ankündigung der neuen Regierung im Frühjahr 2016, das bisherige System der Einspeiseförderung umfassend zu reformieren. Hinzu kommt, dass ein Wärme-EEG seit jeher fehlt. Biomasse ist schon heute der am stärksten genutzte erneuerbare Energieträger in der Slowakei. Aufgrund der geografischen Verhältnisse weist Biomasse auch mittelfristig das höchste Potenzial aller alternativen Ressourcen auf. Fast die Hälfte der Landesfläche war 2014 für die landwirtschaftliche Nutzung verfügbar, weitere 40 % bestanden aus Wäldern. Obwohl 2014 schätzungsweise 450.000 ha Agrarfläche unbewirtschaftet waren, ist die bisherige Biomassenutzung noch unzureichend. Vor allem bei der Verbrennung von Biomasse in der Landwirtschaft und der Vergasung von Abfällen und Klärschlamm liegt der Nutzungsgrad nach wie vor deutlich unter dem möglichen Potenzial. Bislang zeichnen sich im Wesentlichen die Forstwirtschaft und holzverarbeitende Industrie für die Lieferung von Biomasse verantwortlich. Die installierte Leistung für die Wärmeerzeugung aus Biomasse lag bereits 2011 bei über 1.800 MWth. 2014 betrug der Biomasseverbrauch 41,6 PJ, was 6,1 % des gesamten slowakischen Energieverbrauchs entsprach. Theoretisch möglich wäre ein Anteil von 18 %. Dennoch kommt der slowakische Markt für Biomasse in Bewegung. Seit 2009 nimmt der Verbrauch an Biomasse und Biogas überdurchschnittlich zu. Die Tendenz ist weiter steigend, da in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung in Betrieb genommen wurden. Gerade die installierte Kapazität von Biogasanlagen konnte sich so innerhalb kurzer Zeit vervielfachen. Chancen ergeben sich aus dem neuen Abfallgesetz, das es seit diesem Jahr verbietet, Bioabfälle zu deponieren. Noch 2013 wurden 67 % des Aufkommens deponiert. Die energetische Verwertung von Bioabfällen, insbesondere in Form von Biogas, sollte daher in den kommenden Jahren stetig wachsen. Die notwendigen Technologien für den weiteren Ausbau kann der heimische Markt nicht in vollständigem Umfang bereitstellen. Entsprechend hoch fällt der Importbedarf aus. Da deutsche Unternehmen in der Slowakei allgemein und im EE-Sektor speziell als zuverlässige und qualitativ hochwertige Anbieter gelten, könnten sich in diesem Bereich sehr gute Geschäftschancen für Firmen aus Deutschland ergeben.

8

2

Slowakei – Zielmarkt allgemein

2.1

Politischer und wirtschaftlicher Überblick

Die Slowakische Republik wurde nach der Teilung der ehemaligen Tschechoslowakei im Jahr 1993 gegründet. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 49.035 km² und hat eine gemeinsame Grenze mit der Tschechischen Republik, Polen, der Ukraine, Ungarn und Österreich. Die Slowakische Republik (SR) hatte im Jahr 2015 nach Angaben des Statistikamtes 5.423.800 Einwohner. Die Hauptstadt des Landes ist Bratislava. Abb. 1: Slowakische Republik (politische Karte, Stand: Mai 2004)1

Die letzten Parlamentswahlen fanden im März 2016 statt, dabei verlor die sozialdemokratische Partei Smer – SD ihre absolute Mehrheit. Mit dem Einzug von acht Parteien in das slowakische Parlament stellte sich die Regierungsbildung als schwierig heraus. Premierminister Robert Fico benötigte die Unterstützung von drei Koalitionspartnern, um im Amt zu bleiben. Mit der nationalkonservativen SNS, der wirtschaftsliberalen Sieť und der Partei der ungarischen Minderheit Most-Híd sind nun drei ungleiche politische Kräfte mit in der Regierungsverantwortung.2 Das Staatsoberhaupt des Landes ist seit Juni 2014 Andrej Kiska.

1

Vereinte Nationen, 2004

2

Schulze, 2016

9

Tab. 1: Slowakische Republik (Zahlen und Fakten)3 Amtssprache

Slowakisch (als Geschäftssprachen fungieren häufig auch Englisch oder Deutsch)

Fläche

49.035 km²

Bevölkerung (2015)

5,42 Mio. Einwohner

Bevölkerungsdichte (2015)

111 Einwohner/km²

Hauptstadt

Bratislava

Stadtbevölkerung (2015)

2,92 Mio. Einwohner

Verwaltungsbezirke

Banská Bystrica, Bratislava, Košice, Nitra, Prešov, Trenčín, Trnava, Žilina

Nationalitäten (2011)

Slowakisch (80,7%), Ungarisch (8,5%), Roma (2,0%), andere (8,8%)

Währung

Euro – EUR (seit 1.1.2009)

Bruttoinlandsprodukt (2015; nominal)

78,1 Mrd. EUR, 14.400 EUR pro Kopf

Export (2015)

67,9 Mrd. EUR

Import (2015)

64,6 Mrd. EUR

Ausländische Direktinvestitionen (zum 31.12.2014)

43,2 Mrd. EUR

Körperschaftssteuer

22%

Einkommensteuer

19%, bzw. 25% für höhere Einkommensgruppen

Mehrwertsteuer

20%, bzw. 10% auf Bücher, Medikamente und Grundnahrungsmittel

Dividendensteuer

0%

2.2

Wirtschaft, Struktur und Entwicklung

Die Struktur der slowakischen Wirtschaft hat sich seit dem Fall des Kommunismus 1989/90 stark an die Wirtschaftsstruktur der alten EU-Länder angenähert. Das gilt vor allem für die Bereiche Land-, Bau- und Finanzwirtschaft. So ist das Gewicht des Agrarsektors am Bruttoinlandsprodukt von 10 % (1989/1990) auf unter 4 % (2015) gesunken. In Übereinstimmung mit dem gesamteuropäischen Trend gewinnt der Dienstleistungssektor in der gesamtwirtschaftlichen Produktion eine immer größere Bedeutung. Das ändert jedoch nichts an dem nach wie vor hohen Gewicht der Industrie am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Slowakei zählt zu jenen Ländern der EU, in denen der Anteil der industriellen Erzeugung am BIP (2015: ca. 23 %) den entsprechenden EU-Durchschnittswert deutlich übersteigt. Bei regionaler Betrachtung zerfällt die Slowakei wirtschaftlich in zwei Teile, den gut entwickelten Westen (Hauptstadt Bratislava und Umgebung) und die ökonomisch noch vergleichsweise rückständige Mittel- und Ostslowakei.

3

Zusammengestellt aus Daten von Statistikamt SR, NBS, GTAI, 2016

10

Abb. 2: Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (2015)4 Land- und Forstwirtschaft 4% Sonstige Sektoren 23%

Verarbeitende Industrie 23%

Immobilien 6% Bauwesen 8%

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 4% Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Erziehung Gesundheitswesen 12%

Handel, Verkehr, Beherbung und Gastronomie 20%

Aktuelle wirtschaftliche Entwicklung 2015 konnte die Slowakei mit einem Wirtschaftswachstum von 3,6 % das beste Ergebnis seit 2010 erzielen. Im vierten Quartal war das Land mit einer Rate von 4,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal sogar die wachstumsstärkste Volkswirtschaft der gesamten EU. Auch 2016 bleibt die slowakische Wirtschaft auf der Spur: Prognosen zufolge soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen 3,0 und 3,6 % steigen. Die Daten für das erste Quartal 2016 bestätigen diesen Trend: Verglichen mit der Vorjahresperiode legte das slowakische BIP um 3,4 % zu.5 Auch 2017 soll das BIP um mehr als 3 % steigen, ab 2018 rechnet die Regierung mit Wachstumsraten von über 4 %, wenn der Autobauer Jaguar Land Rover seine Produktion in der Slowakei aufnimmt.6 Das etwas schwächere Wachstum in diesem Jahr erklärt sich durch den hohen Basiseffekt von 2015, als durch das Abschöpfen der EU-Fonds aus der abgelaufenen Förderperiode ein Investitionsboom entstanden war. Für 2016 besteht diese Möglichkeit nicht mehr. Impulse bekommt die Konjunktur besonders durch die Binnennachfrage. Die Erwerbslosenquote ist im Frühjahr erstmals seit 2009 unter die 10%-Marke gerutscht. Die Realeinkommen wachsen kräftig. Das Statistikamt hat für 2015 einen Reallohnzuwachs von 3,2 % ermittelt. Bis 2019 sollen die Gehälter jährlich real um rund 3 % zulegen. Etwas langsamer steigen die Realeinkommen der Haushalte, was aber immer noch ausreicht, um mehr Geld in den Konsum zu stecken. Die Regierung erwartet, dass der Privatverbrauch 2016 die wichtigste Säule des BIP-Wachstums sein wird. Ab 2017 übernimmt der Exportüberschuss wieder diese Rolle.7 Weniger Unterstützung kommt von der öffentlichen Hand. Nach dem Anstieg des Haushaltsdefizits 2015 auf 3,0 % des BIP (durch die Kofinanzierung der EU-Projekte) ist Konsolidierung angesagt. Darauf werden die neuen Koalitionspartner drängen. Für 2016 ist ein Budgetfehlbetrag von 2,4 % geplant. Dabei hat sich die Steuerbasis durch das Wirtschaftswachstum und effizientere Finanzbehörden erheblich vergrößert. Allein bei der Körperschaftsteuer stieg das Aufkommen 2015 um 700 Mio. Euro.8

4

Statistikamt SR, 2016

5

Statistikamt SR, 2016

6

Schulze, 2016

7

Schulze, 2016

8

Schulze, 2016

11

Tab. 2: Makroökonomische Eckdaten in %, sofern nicht anders genannt9

Indikator

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017*

Reales BIP-Wachstum

-4,9

4,4

3,0

1,8

0,9

2,4

3,4

3,2

3,2

Exportwachstum

-19,8 21,5

17,6

9,4

3,6

4,6

7,0

3,6

4,8

Importwachstum

-22,9 22,5

17,4

5,1

2,5

5,0

8,2

2,5

4,9

Inflation (Mittelwert)

1,6

1,0

3,9

3,6

1,5

-0,1

-0,3

-0,3

1,3

Realer Lohnzuwachs

1,4

2,2

-1,6

-1,2

1,0

4,2

3,2

3,6

2,5

Arbeitslosenquote

12,1

14,4

13,5

13,9

14,2

13,2

11,5

10,1

9,3

Haushaltsdefizit (% BIP)

-7,9

-7,5

-4,1

-4,3

-2,7

-2,7

-3,0

-2,1

-1,3

* Prognose Bei allen Erfolgen bleiben einige strukturelle Schwächen bestehen. Immer noch ist die Abwanderung von Fachkräften hoch. Die Integration der großen Roma-Minderheit in den Arbeitsmarkt kommt kaum voran. Außerdem steckt die duale Ausbildung in den Kinderschuhen. Besonders in Boombranchen wie Automotive und IT fehlen Fachkräfte.10

Slowakische Industrie Im Industrieland Slowakei hängt die Konjunkturentwicklung zu großen Teilen vom verarbeitenden Gewerbe ab. Obwohl sich das Bruttoinlandsprodukt sehr positiv entwickelt, hinken einige Industriebranchen der dynamischen Entwicklung hinterher. Dazu gehörten zu Jahresbeginn 2016 vor allem der Maschinenbau, die Chemie- und Elektronikindustrie. Wichtigster Taktgeber der Industrie bleibt der Automobilsektor.11 2015 betrug der Anteil der Automobilbranche an der gesamten Industrieproduktion der Slowakei 48 %. Die Impulse gingen hauptsächlich von den drei Automobilwerken Volkswagen (Bratislava), PSA Peugeot Citroën (Trnava) und Kia (Žilina) aus, an die ein dichtes Netz von Zuliefererfirmen angebunden ist. Nach Angaben des Branchenverbands ZAP SR kletterte die slowakische Pkw-Produktion 2015 erstmals auf über eine Mio. Fahrzeuge. Anders als in den Vorjahren ist aktuell aber nicht das VW-Werk in Bratislava Motor der Entwicklung. Vielmehr sorgen die beiden Fabriken von PSA (Peugeot, Citroën) in Trnava und Kia in Žilina für die Dynamik. Sie haben in den vergangenen zwei Jahren ihre Fertigung deutlich ausgebaut.12 Aktuell drängt mit dem indisch-britischen Konzern Jaguar Land Rover ein vierter Autobauer in die Slowakei. Im Werk bei Nitra sollen ab 2018 jährlich bis zu 300.000 Premiumfahrzeuge vom Band laufen. Im Umfeld der Fabrik siedeln sich weitere Zulieferer an, sodass sich die Struktur des Außenhandels künftig etwas verändern wird.13 Der zweitstärkste Bereich des verarbeitenden Gewerbes ist die Produktion von Metallerzeugnissen mit einem Umsatzvolumen von rund 8,3 Mrd. Euro im Jahr 2015. Darauf folgt die Produktion von elektronischen Einrichtungen mit einem Absatz von ca. 6,5 Mrd. Euro. Bei der Herstellung von elektrischen Maschinen und Geräten beliefen sich die Umsätze auf 3,8 Mrd. Euro.14 2015 waren im Industriesektor laut Angaben des slowakischen Statistikamtes fast 500.000 Mitarbeiter mit einem Durchschnittsgehalt von 935 Euro pro Monat beschäftigt.

9

Zusammengestellt aus Daten von Statistikamt SR, NBS, GTAI, 2016

10

Schulze, 2016

11

Schulze, 2016

12

Schulze, 2016a

13

Schulze, 2016b

14

Statistikamt SR, 2016

12

Tab. 3: Umsatzentwicklung in der Industrie nach Branchen in Mio. Euro15

Bereich

2013

2014

Index 2015/2014 2015 (in konstanten Preisen)

Bergbau

498,6

552,2

544,3

101,0

Lebensmittelproduktion

4.533,4

4.278,3

4.213,5

102,4

Textil- und Bekleidungsproduktion, Lederverarbeitung

1.537,9

1.640,9

1.696,8

101,4

Holz-, Papier- und Druckindustrie

3.335,5

3.515,8

3.677,4

104,8

Koksproduktion und Petrochemie

4.286,3

3.593,1

3.377,9

119,9

Chemische Industrie

1.861,0

1.757,7

1.798,2

104,4

231,7

193,2

201,4

105,4

Pharmazeutische Industrie Kunststoff- und Gummiproduktion und sonstige nichtmetallische Erzeugnisse

5.489,2

5.770,3

6.095,6

106,7

Hüttenindustrie, Metallkonstruktionen

9.604,4

10.715,7

11.088,3

105,7

Elektronische und optische Industrie

5.916,8

6.059,7

5.935,2

97,8

Elektrotechnische Industrie

3.114,2

3.364,6

3.619,8

109,1

Maschinenbau

3.870,6

4.074,2

4.428,8

108,5

Kfz-Industrie

21.626,2

21.778,4

24.865,9

114,7

3.048,1 3.268,6 69.789,9 74.267,3

106,3 108,6

Sonstige Industriezweige Verarbeitende Industrie gesamt

2.751,1 68.158,3

Strom-, Gas- und Wassererzeugung INDUSTRIE GESAMT

13.590,5

2.3

82.247,5

11.894,1

12.279,1

107,1

82.236,2 87.090,7

108,9

Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Slowakei

Die starke Binnennachfrage hat 2015 dazu geführt, dass die Importe schneller gestiegen sind als die Exporte. Während das slowakische Statistikamt ein Plus von 7,6 % bei den Einfuhren verzeichnete, stiegen die Ausfuhren nur um 4,9 %.16 Stärker legte der Handel mit Deutschland zu. Das Außenhandelsvolumen Deutschlands mit der Slowakei hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2015 wurden bei den Ein- und Ausfuhren neue Rekorde erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes exportierten deutsche Unternehmen Waren für 12,4 Mrd. Euro in das mittelosteuropäische Land. Das war ein Plus von 10 % im Vergleich zum Vorjahr. In umgekehrter Richtung wurden Waren für 13,7 Mrd. Euro geliefert, ein Plus von 7 %. Mit einem Handelsvolumen von 26,0 Mrd. Euro lag die Slowakei 2015 auf Platz 19 der wichtigsten Handelspartner der Bundesrepublik.17 Die slowakische Außenhandelsstatistik liefert aufgrund unterschiedlicher Berechnungsmethoden und Meldeschwellen abweichende Zahlen zum bilateralen Handel.18 An den slowakischen Gesamtimporten waren deutsche Firmen 2015 demnach mit etwa 15 % (9,7 Mrd. Euro) und an den Ausfuhren des Landes mit rund 23 % (15,6 Mrd. Euro) beteiligt. Deutschland war damit wie schon in den Vorjahren der führende Außenhandelspartner der Slowakei. Für 2016 erwartet das Finanzministerium einen größeren Handelsüberschuss. Die Exporte sollen um 4,9 % steigen, die Importe um 3,6 %. Bis 2019 könnten die Ausfuhren dank der Autoindustrie jährlich um bis zu 8,5 % zulegen, so die Prognosen.19

15

Eigene Darstellung nach Statistikamt SR, 2016.

16

Schulze, 2015 mit Daten von Statistikamt SR, 2016

17

Schulze, 2016b

18

Schulze, 2016b

19

Schulze, 2016

13

Abb. 3: Deutsch-slowakischer Außenhandel 2005-2015 (in Mio. Euro)20 16.000,00 14.000,00 12.000,00 10.000,00 8.000,00

Deutsche Importe aus der Slowakei

6.000,00

Deutsche Exporte in die Slowakei

4.000,00

Saldo

2.000,00 0,00 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 -2.000,00 -4.000,00 -6.000,00

Die Abhängigkeit der Wirtschaft von wenigen Industriebranchen zeigt sich in der Exportstruktur. Nach Eurostat-Angaben entfielen 2015 rund 27 % der Ausfuhren auf Fahrzeuge und Kfz-Teile (SITC-Position 78). Für 14 % sorgten Monitore und Fernsehgeräte (SITC 76). Bei den Verkäufen in Deutschland stammt sogar ein Drittel des Gesamtvolumens aus der Fahrzeugindustrie. Jeweils 6 % Anteil an den slowakischen Exporten haben elektrische Maschinen und Apparate (2015: 4,2 Mrd. Euro) sowie Industrieausrüstungen (SITC 74, 3,8 Mrd. Euro). Weitere wichtige Ausfuhrgüter sind Chemieerzeugnisse (3,2 Mrd. Euro), Stahl und Eisen (3,1 Mrd. Euro) sowie Kautschukprodukte (vor allem Reifen, 2,1 Mrd. Euro).21 Ein Exportschlager sind außerdem Schuhe, die 2015 im Wert von über 1 Mrd. Euro ins Ausland gingen. Internationale Marken wie Gabor oder Ecco haben große Produktionsstätten im Land. Ebenfalls auf jeweils über 1 Mrd. Euro Ausfuhrwert kommen die Bekleidungsindustrie und die Möbelhersteller.22 Die Importstruktur ist etwas stärker diversifiziert. Hier entfielen 2015 rund 14 % des Wertvolumens auf Kfz und Autoteile (9,4 Mrd. Euro). Da die Fernsehgeräteproduzenten in der Regel nur Montagewerke betreiben, die asiatische Komponenten zusammenschrauben, liegt die SITC-Position 76, zu der auch Teile für Elektronikgeräte gehören, mit einem Anteil von 11 % am Importvolumen weit vorn (2015: 7,6 Mrd. Euro). Weitere wichtige Einfuhrgüter sind elektrische Maschinen und Geräte (SITC 77, 5,2 Mrd. Euro), Kühl- und Klimatechnik, Pumpen und andere Maschinen der SITC-Kategorie 74 (3,4 Mrd. Euro) sowie Metallerzeugnisse (2,8 Mrd. Euro). Bei Erdöl- und Ölprodukten hat sich der Einfuhrwert 2015 wegen der gesunkenen Weltmarktpreise 2015 um fast ein Viertel auf 3,2 Mrd. Euro verringert. Bei Erdgas schrumpfte der Import um 7 % auf 1,6 Mrd. Euro.23

2.4

Investitionsklima und -förderung in der Slowakei

Aktuelle Entwicklung Dank ihrer starken Automobilindustrie hat die Slowakei in den letzten Jahren erfolgreich große Investitionen aus dem Ausland anlocken können. Besonders Kfz-Zulieferer, Metall- und Kunststoffverarbeiter sowie Logistikunternehmen siedelten sich zwischen Donau und Hoher Tatra an. Daneben entdecken immer mehr IT-

20

Statistikamt SR, 2016

21

Schulze, 2016a

22

Schulze, 2016a

23

Schulze, 2016a

14

Unternehmen die Standortvorteile des kleinen Landes.24 Nach einem außergewöhnlich hohen Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen von 14 % im Vorjahr geht es 2016 ruhiger zu. Das Finanzministerium erwartet einen Zuwachs von 0,9 %, die Nationalbank von 0,2 %, die EUKommission immerhin von 1,5 %. Für das Wirtschaftswachstum leisten die Investitionen damit nur einen geringen Beitrag. Erst ab dem nächsten Jahr sollen die Werte wieder kräftiger nach oben gehen, weil dann der Ausbau der Jaguar-Fabrik seinen Höhepunkt erreicht, in deren Umfeld zahlreiche Zulieferer Werke bauen. Außerdem dürften bis dahin die Bauarbeiten an der fast zwei Mrd. Euro teuren Ringautobahn um Bratislava durchstarten.25 Neben Infrastrukturvorhaben laufen derzeit größere Investitionsprojekte in der Energiewirtschaft (Kraftwerksmodernisierung, Netzausbau) und in der verarbeitenden Industrie. Ein Schwerpunkt bleibt der Automotive-Sektor.26 Im Wirtschaftsteil des Regierungsprogramms konnten die kleineren Koalitionspartner einige Neuerungen durchsetzen. Für Unternehmen dürfte die Verringerung der Körperschaftsteuer von 22 auf 21 % interessant sein. Besonders die SNS drängt auf eine weitere Senkung, damit die Slowakei unter den Visegrad-Staaten27 wieder den niedrigsten Steuersatz aufweist (Polen, Ungarn und Tschechien erheben aktuell 19%). Ab 2018 soll außerdem die sogenannte Steuerlizenz abgeschafft werden. Diese Pflichtsteuer müssen seit 2014 alle Unternehmen zahlen, auch wenn sie nicht profitabel arbeiten. Selbstständige Unternehmer können sich auf eine Anhebung der Bemessungsgrenze freuen, bis zu der sie Abgaben pauschal entrichten können.28 Wichtigstes Ziel der Wirtschaftspolitik ist es, bis spätestens 2020 mindestens 100.000 Arbeitsplätze zu schaffen und die Erwerbslosenquote unter 10 % zu drücken. Dieses Ziel sollte leicht zu erreichen sein, da die gute Konjunkturlage zu einer konstanten Nachfrage nach Personal führt. Dagegen wurde das Ziel eines ausgeglichenen Staatshaushalts nun bis ins Jahr 2020 verschoben. Die vorherige Fico-Regierung wollte bereits 2018 ohne Neuverschuldung auskommen. Für 2015 beziffert Eurostat das slowakische Etatdefizit auf 2,97 % des Bruttoinlandsprodukts. Die Gesamtverschuldung des Staates sank um einen Prozentpunkt auf 52,9 % der Wirtschaftsleistung.29

Investitionsvolumina und -standorte

30

Der Gesamtbestand der ausländischen Direktinvestitionen (ADI) betrug per 31.12.2014 rund 43,2 Mrd. Euro. Wichtigstes Herkunftsland waren die Niederlande. Sie hatten einen Anteil von 21 % (9,3 Mrd. Euro). Grund hierfür ist vor allem, dass die Niederlande aus steuerlichen Gründen von internationalen Holdings gern als Firmensitz benutzt werden. An zweiter Stelle der größten Direktinvestoren rangierte Österreich mit 6,3 Mrd. Euro (15% Anteil) vor Tschechien mit 5,2 Mrd. Euro (12%) und Italien mit 5,0 Mrd. Euro (20%). Deutschland liegt mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Mrd. (7%) auf dem fünften Platz. Außerdem haben Südkorea (Kia-Werk in Žilina) und Frankreich (PSA in Trnava) eine starke Position im Land, ebenso wie Ungarn durch die Beteiligung von MOL am Petrochemiekonzern Slovnaft. Im Branchenvergleich konnte der Banken- und Versicherungssektor mit 10,3 Mrd. Euro die meisten Direktinvestitionen verbuchen (24% am Gesamtbestand per 31.12.2013). Dahinter folgten die Energiewirtschaft mit 6,1 Mrd. Euro (14%) und die Fahrzeugindustrie mit 3,3 Mrd. Euro (8%). Weitere wichtige Zielbranchen waren der Immobiliensektor, die Metallindustrie, Petrochemie, Telekommunikation und Einzelhandel. Beliebtester Standort für ausländische Investoren war der Bezirk Bratislava. Bis Ende 2013 flossen über zwei Drittel aller ADI in die Hauptstadtregion (29,8 Mrd. Euro). Dahinter folgten mit großem Abstand die Regionen Žilina (2,7 Mrd. Euro, Standort der Kia-Autofabrik) und Košice (2,6 Mrd. Euro, Standort der größten Einzelinvestition von U.S. Steel).

24

Schulze, 2015

25

Schulze, 2016

26

Schulze, 2016

27

An der Visegrad-Gruppe sind die Länder Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn beteiligt. Ihr Ziel ist eine lose politische Kooperation.

28

Schulze, 2016b

29

Schulze, 2016b

30

Entnommen aus Schulze, 2015a mit Daten von NBS, 2015

15

Abb. 4: Direktinvestitionen in der Slowakei bis Ende 2014 nach Herkunftsländern31

Investitionen aus Deutschland Nach verschiedenen Angaben sollen 2014 rund 500 deutsche Firmen in der Slowakei investiert und dort über 100.000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Besonders häufig haben sich Zulieferer für die Kfz-Industrie angesiedelt. Zu den größten deutschen Investoren gehören Volkswagen, Siemens, Continental, RWE und TSystems. Eine starke Position haben sie außerdem im Einzelhandel (Metro, Schwarz, Rewe) und in der Elektronikindustrie.32 Wie die Stimmungsumfrage der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer 2016 gezeigt hat, beurteilen die deutschen Investoren die konjunkturelle Lage überwiegend positiv. Noch besser sehen sie die eigene Geschäftssituation. Jeder vierte Umfrageteilnehmer möchte daher seine Investitionen ausweiten. Anlass zur Kritik gibt es dennoch. Konkreten Handlungsbedarf sehen die befragten Unternehmen aus Deutschland mehrheitlich bei der Bekämpfung von Korruption, der geringen Transparenz öffentlicher Vergabeverfahren, dem komplizierten Zugang zu EU-Fördermitteln und der Durchsetzung von Rechtsansprüchen. Sorgen bereitet den Investoren auch eine mögliche politische Instabilität. Bei der Umfrage äußerten 46 % der Befragten die Befürchtung, dass die politische Entwicklung sich negativ auf ihre Geschäfte auswirken könnte.33

Staatliche Investitionsförderung In der Slowakei gelten seit 2016 neue Regelungen für die Investitionsförderung. Der Schwerpunkt der staatlichen Finanzhilfen liegt weiterhin auf der Schaffung von Arbeitsplätzen. Darüber hinaus sollen künftig die Anreize für Investitionen in strukturschwachen Gebieten noch stärker ausfallen.34 Insgesamt hat der Gesetzgeber vier Zielbereiche benannt, in die die öffentliche Investitionsförderung vorrangig fließen soll: verarbeitende Industrie, Technologiezentren, Shared Service Center (SSC) und Tourismus. Ausgenommen von staatlicher Unterstützung ist in der Regel die Hauptstadt Bratislava, deren Wirtschaftskraft weit über dem Durchschnitt im Rest des Landes liegt.35 Die Unterstützung von Investitionen in die begünstigten Wirtschaftszweige ist eine Mischung aus direkten Zuschüssen und Steuerbefreiungen. Die Zuschüsse werden sowohl für die Anschaffung von Vermögensgütern als auch für Lohnkosten bezahlt. Zudem kann die Übertragung von staatlichen oder kommunalen Grundstücken zu Vorzugspreisen erfolgen. Es spielt keine Rolle, ob es sich um ein Neubauprojekt oder um die Erweiterung der Produktion handelt. Auch Investitionen in die Diversifizierung des Produktportfolios oder in

31

NBS, 2015

32

Schulze, 2015a

33

DSIHK, 2016

34

BMB Leitner, 2016

35

Schulze, 2015b

16

die komplette Umstellung auf neue Produkte können gefördert werden.36 Begründete Ausgaben sind Investitionen in Sachgüter (Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Technologie) oder in immaterielle Vermögenswerte wie Patente, Lizenzen oder Rechte. Ebenso sind die Lohnkosten für Arbeitsplätze, die durch die Investition neu geschaffen wurden, in einem Zeitraum von zwei Jahren anrechenbar.37 Die maximale Förderung ist in der Regel nur eine theoretische Größe; in der Praxis wird sie selten erreicht. Gerade bei großen Investitionsprojekten schöpft der Staat das Anreizspektrum nicht voll aus, sondern beschränkt sich meist auf Steuervorteile. Wichtigste Steuerbegünstigung ist ein Nachlass auf die Körperschaftsteuer. Je nach Region und Art der Investition wird ein Rabatt gewährt, der bis zu 55 % der Investitionssumme betragen kann.38 Die konkrete Förderhöhe hängt von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Zielregion ab (in erster Linie gemessen an der Arbeitslosenquote). Diesbezüglich wurde zuletzt das Investitionsfördergesetz novelliert. Bei Investitionsvorhaben in besonders strukturschwachen Gebieten in den Bereichen industrielle Fertigung und Reiseverkehr sinkt die Mindesthöhe der förderfähigen Kosten auf 200.000 Euro. Zugleich sinkt auch der Anteil für die Anschaffung neuer Produktions- und technologischer Anlagen auf 30 % des Investitionsvolumens. In der Industrie muss das Vorhaben zur Bildung von mindestens zehn und im Tourismus von mindestens fünf neuen Arbeitsplätzen führen. Die Höhe der staatlichen Förderung hängt von der regionalen Arbeitslosenquote ab, wobei die Obergrenze bei 35 % der gesamten förderfähigen Investitionskosten liegt (Bratislava 0%, Westslowakei 25%, Mittel- und Ostslowakei 35%). Für mittelständische Unternehmen kann die Grenze auf 45 % und für Kleinbetriebe bis auf 55 % erhöht werden. Dies gilt auch für besonders strukturschwache Regionen. Wenn z. B. ein kleines Unternehmen indirekte Förderung beantragt, kann die Steuererleichterung bei einer Investition von 500.000 Euro bis zu 275.000 Euro betragen.39 Zusätzlich zur allgemeinen Investitionsförderung gelten bereits seit 01.01.2015 Steuerregelungen, die Investitionen in Forschung und Entwicklung fördern sollen. 25 % der Ausgaben für die Entwicklung innovativer Produkte können die Steuerbasis noch einmal zusätzlich verringern. Weitere 25 % der Lohnkosten für Absolventen, die extra für Forschungsarbeiten eingestellt werden, wirken sich ebenfalls steuermindernd aus. Damit will Bratislava gegenüber den Nachbarländern Boden gut machen, die ebenfalls mit Steuervergünstigungen Innovationen fördern. Außerdem verkürzen sich die Abschreibungsfristen für Produktionsmittel von zwölf auf acht Jahre.40

36

Schulze, 2015d

37

Schulze, 2015d

38

Schulze, 2015b

39

BMB Leitner, 2016

40

Schulze, 2015b

17

3

Energiemarkt Slowakei

Das Geschehen auf dem slowakischen Energiemarkt wird von wenigen Akteuren bestimmt. Durch die Privatisierung der staatlichen Energieversorger und sukzessive Liberalisierungsmaßnahmen hat sich zwar die Anzahl der Anbieter deutlich erhöht, doch an der Vormachtstellung der großen Versorger hat sich dadurch wenig geändert. Aus diesem Grund kann nicht von einer vollständig funktionierenden Wettbewerbssituation auf dem Energiemarkt gesprochen werden. Der Strommarkt ist offen für alle Marktakteure und verfügt über ausreichende Transferkapazitäten. Die Teilnahme an regionalen Märkten und grenzüberschreitende Übertragung sorgen für ein wettbewerbliches Umfeld. Erzeugung und Vertrieb von Strom wurden 2005 liberalisiert, die Strompreise im Großhandel sind seitdem nicht mehr reguliert. Die Preise für Stromimporte und -exporte werden durch bilaterale Vereinbarungen zwischen Abnehmer und Lieferant bestimmt. Seit 2005 ist das Exportvolumen von Strom unbegrenzt, seit 2009 besteht mit der Tschechischen Republik ein sog. market coupling, das wenige Jahre darauf auch mit Ungarn geschlossen wurde. An der dominierenden Position des ehemaligen Staatskonzerns Slovenské elektrárne (SE) änderte all dies nichts. 2014 gingen drei Viertel des inländisch erzeugten Stroms weiterhin auf das Konto von SE. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Erdgasversorgung. Die Konkurrenzsituation hat sich zwar in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert, jedoch wird der Markt nach wie vor von dem ehemaligen Monopolanbieter Slovenský plynárenský priemysel (SPP) dominiert. Mit einem Jahreserlös von 1,5 Mrd. Euro (2014) gehört SPP zu den zehn umsatzstärksten Unternehmen der slowakischen Wirtschaft. Auffällig ist das verstärkte Engagement des tschechisch-slowakischen Energiekonzerns Energetický a Průmyslový Holding (EPH) während der letzten Jahre. EPH übernahm von mehreren westeuropäischen Spielern wie E.ON, EdF, Enel oder GdF sukzessive deren Anteile an den großen inländischen Versorgungsunternehmen.

3.1

Energieerzeugung und -verbrauch

Energieverbrauch Im Zuge der Wirtschaftskrise 2009 kam es zu einem deutlichen Rückgang des Energieverbrauchs, der sich mit Ausnahme der Jahre 2010 und 2013 auch in der Folgezeit fortsetzte. 2014 erzielte die Slowakei schließlich mit einem Volumen von 16.181 tRÖE den niedrigsten Bruttoinlandsverbrauch seit ihrer Staatsgründung. Rückläufig war der Bedarf insbesondere bei fossilen Brennstoffen, während er bei Kernenergie stabil blieb und bei erneuerbaren Energien zunahm.41 Vom gesamten Bruttoinlandsverbrauch an Energie entfiel 2014 unter anderem auf feste Brennstoffe und Erdöl ein Anteil von 21 bzw. 20 %. Noch höher fiel der Verbrauch bei Erdgas und Kernenergie aus, die einen Anteil von 23 bzw. knapp 25 % erreichten. Erneuerbare Energien trugen zu knapp 9 % am Bruttoinlandsverbrauch bei. Die übrigen 2 % verteilen sich auf nicht erneuerbare Abfälle, abgeleitete Wärme und Elektrizität.42

41

Eurostat, 2016

42

Eurostat, 2016

18

Tab. 4: Bruttoinlandsverbrauch in der Slowakei in 1.000 tRÖE, 2010-201443

2010

2011

2012

2013

2014

Anteil in %, 2014

Feste Brennstoffe

3.897

3.699

3.476

3.454

3.424

21,16

Rohöl und Mineralölerzeugnisse

3.683

3.633

3.367

3.335

3.275

20,23

Gas

5.006

4.637

4.365

4.558

3.772

23,31

Kernenergie

3.819

4.028

4.048

4.106

4.041

24,97

Erneuerbare Energien

1.325

1.293

1.359

1.409

1.420

8,77

Sonstige

125

102

77

134

249

1,56

Summe Bruttoinlandsverbrauch

17.855

17.392

16.692

16.996

16.181

100

Der Energieendverbrauch betrug 2014 insgesamt 10.075 tRÖE. Seine Verteilung auf die verschiedenen Wirtschaftssektoren ist während der letzten Jahre relativ stabil geblieben. 2014 gingen auf das Konto des Industriesektors 44 % des Endenergieverbrauchs, Haushalte kamen auf einen Anteil von 20 %. Die Dienstleistungsbranche zeichnete sich für einen Anteil von 13 % verantwortlich, während das Transportgewerbe einen Anteil von 22 % verbuchte.44 Abb. 5: Endenergieverbrauchsstruktur der Slowakei in %, 201445

Der Endenergieverbrauch hatte sich nach dem Krisenjahr 2009 sowohl bei privaten Haushalten als auch bei der Industrie zunächst sehr ähnlich entwickelt. 2013 lagen beide Sektoren mehr oder weniger auf dem Niveau von 2010. 2014 stieg dann der Verbrauch in der Industrie um 4,2 %, während er bei den Haushalten um 9,1 % sank.

43

Eurostat, 2016

44

Eurostat, 2016

45

Eurostat, 2016

19

Abb. 6: Entwicklung des Endenergieverbrauchs in Haushalten und der Industrie in 1.000 tRÖE46 6.000

5.000

4.000 Industrie 3.000 Haushalte 2.000

1.000

0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

In seiner Prognose vom Oktober 2014 rechnet das Wirtschaftsministerium damit, dass der Energieverbrauch von 2015 bis 2028 kontinuierlich steigen soll. Nach einigen Jahren auf diesem Niveau soll er bis 2035 dank eines niedrigeren Kohlebedarfs wieder leicht sinken. 2030 würde demnach der Bruttoinlandsverbrauch 14 % höher ausfallen als 2012. Nach den Berechnungen des Wirtschaftsministeriums fiele 2030 der Verbrauch von Kernenergie um 50 % höher aus als noch 2012. Durch den massiven Ausbau der Atomkraft hofft die Regierung, den Verbrauch von Kohle nachhaltig senken zu können und damit weniger abhängig von Energieimporten zu werden. Ungeachtet dessen soll der Verbrauch von Erdöl und Erdgas auf dem Niveau von 2012 verharren. Regenerativen Energiequellen misst das Land ebenfalls eine wichtigere Rolle in der Zukunft zu. Im Jahr 2030 soll der Verbrauch an erneuerbaren Energien erstmals über dem von Kohle liegen.47 Abb. 7: Ausblick des Bruttoinlandsverbrauchs bis 203548

Erneuerbare Energieträger Kernkraft Erdöl Erdgas

Kohle

46

Eurostat, 2016

47

MH SR, 2014

48

MH SR, 2014

20

Energieerzeugung Die Primärerzeugung pendelte im Zeitraum 2005 bis 2014 stabil um das Niveau von 6.000 ktRÖE. Den größten Anteil hatten 2014 die Kernenergie (64 %), erneuerbare Energien (22,8 %) und feste Brennstoffe (9,2 %; vor allem Kohle). Die Erzeugung von erneuerbaren Energien nahm von 2005 bis 2014 um 67,3 % zu, wohingegen die Kernenergieerzeugung um 12,7 % und die Erzeugung von festen Brennstoffen um 9,1 % zurückgingen. Auch nicht-biologisch abbaubarer Abfall wird zur Energieproduktion genutzt, jedoch nur zu einem sehr niedrigen Anteil von rund 2 %. Die Erzeugung von Öl und Gas spielt aufgrund des Mangels an einheimischen Quellen eine noch geringere Rolle.49 Tab. 5: Primärerzeugung in der Slowakei in 1.000 tRÖE, 2010-201450

2010

2011

2012

2013

2014

Anteil in %, 2014

Feste Brennstoffe

613,4

601,6

567,4

584,3

579,3

9,18

Rohöl und Mineralölerzeugnisse

15,3

17,3

14,2

12,5

11,8

0,18

Gas

88,3

102,8

127,2

104,4

83,8

1,33

Kernenergie

3.819,1

4.028,1

4.047,5

4.106,3

4.040,9

64,07

Erneuerbare Energien

1.403,8

1.386,8

1.433,5

1.466,7

1.440,8

22,84

Nicht-erneuerbare Abfälle

34,3

34,0

43,1

134,1

150,6

2,39

6.170,6

6.233,0

6.408,3

6.307,4

100

Summe Primärerzeugung 5.974,3

2014 exportierte die Slowakei knapp 5.000 ktRÖE Energie. Dabei handelte es sich vor allem um Mineralölerzeugnisse (75,6 %) und Strom (20,9 %). Entsprechend musste das Land nahezu 15.000 ktRÖE Energie importieren, um den Inlandsbedarf an den fossilen Brennstoffen Gas (Anteil an Gesamtimporten: 26,8 %), Kohle (19,8 %) und Öl (45,3 %) zu decken.51

49

Eurostat, 2016

50

Eurostat, 2016

51

Eurostat, 2016

21

Abb. 8: Energieimporte und -exporte im Vergleich mit der Energieerzeugung in 1.000 t RÖE, 201452 7.000

6.668

6.000

5.000 4.041

3.956

4.000

Produktion

3.688

Importe 3.000

Exporte

2.925

2.000 1.441

1.000

579 74

12

84

3

0

0

69 96

0 Feste Brennstoffe

3.2

Rohöl u. Mineralölprodukte

Gas

Nuklearenergie

Erneuerbare Energien

Strommarkt

Die inländische Stromerzeugung ist stark auf die Nutzung von Kernenergie ausgerichtet. Entsprechend haben die Inbetriebnahme und Stilllegung von Atommeilern gravierende Auswirkungen auf die Energiebilanz des Landes. So wurde in den Jahren 2006 und 2008 jeweils ein Reaktor des Atomkraftwerkes Jaslovské Bohunice stillgelegt. In beiden Fällen tat sich im darauf folgenden Jahr eine deutliche Lücke zwischen Strombedarf und inländischer Erzeugung auf. Durch die Inbetriebnahme eines großen Gas-Dampfkraftwerks, das jedoch im Herbst 2013 nach nur 2½ Jahren Betriebsdauer heruntergefahren wurde, und regenerativer Energieanlagen konnte das Land in den Folgejahren die Lücke wieder schließen. Eine Rolle spielte dabei auch die Wirtschaftskrise, die 2009 einen deutlichen Rückgang des Stromverbrauchs bewirkt hatte. Seitdem hat sich dieser auf einem Wert unterhalb des Vorkrisenniveaus stabilisiert. 2014 sank die Stromerzeugung schließlich stärker als der Verbrauch (-4,7% vs. -1,1%). Die Lücke wurde mit Stromimporten vor allem aus Tschechien und Polen geschlossen.53

52

IEA, 2012

53

MH SR, 2015

22

Abb. 9: Entwicklung von Stromerzeugung und -verbrauch in GWh, 2005-201454 32.000

31.000

30.000

29.000

28.000

27.000

26.000

25.000 2005

2006

2007

2008 Bruttoerzeugung

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Bruttoinlandsverbrauch

Im Jahr 2014 erzeugten Kernkraftwerke 15.499 GWh Strom, während die slowakische Energiewirtschaft insgesamt 27.401 GWh Strom erzeugte.55 Mit einem Anteil von 57 % der Kernenergie an der gesamten Stromerzeugung steht die Slowakei trotz der beiden stillgelegten Kernreaktoren diesbezüglich im europäischen Vergleich nach Frankreich auf dem zweiten Platz.56 Die gesamte installierte Leistung der Kernkraftwerke betrug 1.940 MWel, während die kumulierte Kapazität aller Elektrizitätskraftwerke bei 8.122 MWel lag. Auf Importe von Atomstrom ist die Slowakei nicht angewiesen.57 Weitere 5.277 GWh der inländischen Stromerzeugung stammten 2014 aus fossilen Brennstoffen, was einem Anteil von rund 19 % entsprach. Diese Leistung wurde überwiegend in den Kohlekraftwerken erbracht. Dabei konnte selbst die einheimische Braunkohleförderung nur 81 % des Braunkohlebedarfs decken, die restlichen 19 % sowie alle anderen Kohlesorten wurden zu 100 % importiert.58 Die Wasserkraft ist das dritte Standbein der inländischen Stromversorgung. Wasserkraftwerke standen 2014 für rund 16 % der gesamten erzeugten Strommenge. 2014 wurden 4.462 GWh Strom aus Wasserkraft gewonnen, wobei die gesamte installierte Leistung der Anlagen 2.553 MWel betrug.59 Andere regenerative Anlagen, z. B. Biomasse-/Biogasanlagen oder PV-Kraftwerke, haben zwar in den letzten Jahren kontinuierlich an Kapazität hinzugewonnen, mit einem jährlichen Output von 2.045 GWh (2014) spielen sie aber immer noch eine untergeordnete Rolle bei der Stromerzeugung. Der aus erneuerbaren Energieträgern erzeugte Strom stammte 2014 zu 69 % aus Wasserkraft.60 2014 wurden zudem 118 GWh Strom aus sonstigen Quellen erzeugt.61

54

MH SR, 2015

55

Statistikamt SR, 2015

56

BMWi, 2015

57

Statistikamt SR, 2015

58

Statistikamt SR, 2015

59

Statistikamt SR, 2015

60

Statistikamt SR, 2015

61

Statistikamt SR, 2015

23

Abb. 10: Übersicht über Kraftwerkstandorte in der Slowakei, 201662

Kernkraftwerk Kohlekraftwerk Wasserkraftwerk Windkraftwerk Solarkraftwerk

Marktakteure Zu Zeiten des Sozialismus lag die gesamte Stromversorgung in der Hand des damaligen Staatsunternehmens Slovenské elektrárne (SE). Seit 2005 sind Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Elektrizität voneinander getrennt. SE befindet sich zu jeweils 33 % in Eigentum des italienischen Energiekonzerns Enel und des tschechisch-slowakischen Energiekonzerns Energetický a Průmyslový Holding (EPH), die restlichen 34 % hält der slowakische Staat. Ende Juli 2016 kaufte EPH die Hälfte der Anteile von Enel, womit die erste Phase der im Dezember 2015 vereinbarten Übernahme abgeschlossen wurde.63 Die zweite Stufe soll nach Fertigstellung der beiden Neubaublöcke im Atomkraftwerk Mochovce erfolgen, die für 2017/18 vorgesehen ist. Außerdem soll es dem slowakischen Staat ermöglicht werden, seinen Anteil an SE aufzustocken.64 Mit einer Menge von 22.015 GWh zeichnete sich SE 2014 für 81 % der gesamten Stromerzeugung des Landes verantwortlich.65 In das Verteilungsnetz wurden davon 20.215 GWh eingespeist.66 SE betreibt neben den beiden Atomkraftwerken in Jaslovské Bohunice und Mochovce auch die beiden Kohlekraftwerke in Nováky und Vojany sowie 34 Wasserkraftwerke und zwei PV-Kraftwerke. Die kumulierte Kapazität der Anlagen von SE betrug 2014 rund 4.500 MWel.67 Im März 2015 verlor SE die Managementkontrolle des größten Wasserkraftwerkes in Gabčíkovo an das Staatsunternehmen Vodohospodárska Výstavba, nachdem zuvor die Regierung den Betreibervertrag einseitig gekündigt hatte.68 Im Juli 2016 wurde bekannt, dass SE die Standorte Nováky und Vojany schließen möchte, da ab 2017 die einheimische Kohleförderung nicht mehr subventioniert wird.69 Die endgültige Entscheidung wird nach der erfolgten Übernahme bei EPH liegen.70 Weitere nennenswerte Stromerzeuger sind Betreiber größerer Wärmekraftwerke wie Grafobal Group Energy

62

energy online, http://energia.dennikn.sk/energeticka-mapa (11.7.2016)

63

Slovak Spectator, 2016

64

Schroeter, 2016

65

SE, 2015 und eigene Berechnung

66

SE, 2015

67

SE, 2015. Zählt man den 2008 heruntergefahrenen Kernreaktor V1 und das 2014 noch von SE betriebene staatliche Wasserkraftwerk Gabčíkovo hinzu, waren es sogar 5.267 MW. 68

Liptáková, 2015

69

Odkladal, 2016

70

Ružinská, Viera

24

(installierte Stromleistung: 60 MWel), Tepláreň Košice (55 MWel) oder Bratislavská teplárenská (2 x 25 MWel) sowie die Firma JAVYS, die seit 2007 bzw. 2009 die zwei vom Netz getrennten Nuklearreaktoren in Jaslovské Bohunice bis Ende 2025 stilllegt, aber nicht als Stromanbieter tätig ist. Darüber hinaus existieren noch etliche kleinere Erzeuger. Die Regulierungsbehörde ÚRSO bezifferte 2015 die Gesamtzahl der Versorger mit einer Genehmigung zur Stromerzeugung in der Slowakei auf 435.71 Die Stromverteilung erfolgt weitestgehend durch drei teilprivatisierte Unternehmen, die nach der geografischen Lage ihres Versorgungsgebietes benannt sind: Západoslovenská energetika (ZSE, Westen), Stredoslovenská energetika (SSE, Zentral) und Východoslovenská energetika (VSE, Osten).72 Diese betreiben das Hoch- (110 kV), Mittel- (20 kV) und Niederspannungsnetz (0,4 kV). Die Versorgungsflächen sind zwar vergleichbar, trotzdem ist ZSE im Westen mit der Hauptstadt Bratislava das umsatzstärkste Unternehmen. Für den Stromabsatz haben alle drei Versorger eigene Vertriebsgesellschaften gegründet. An ZSE und VSE sind die deutschen Energiekonzerne E.ON (ZSE) und RWE (VSE) beteiligt, an SSE das tschechische Energieunternehmen EPH. Im Geschäft mit Privatkunden dominieren die drei Versorger mit einem Marktanteil von über 85 %, wohingegen auf dem Markt für gewerbliche Abnehmer mittlerweile ein starker Wettbewerb herrscht. Vor allem der tschechische Energiekonzern ČEZ und die Vertriebsgesellschaft von SE (SE Predaj) konnten sich hier als feste Größen etablieren. Zusammen kamen sie 2015 bereits auf einen Marktanteil von beinahe 27 %.

71

ÚRSO, 2014

72

In allen drei Unternehmen hält der Staat weiterhin einen Aktienanteil von jeweils 51 %. Die Vorstandsmehrheit liegt jedoch bei den privaten Investoren.

25

Abb. 11: Marktanteile an Stromlieferungen an Privathaushalte, 201573

Abb. 12: Marktanteile an Stromlieferungen an gewerbliche Abnehmer, 201574

Slovakia Energy; Sonstige Versorger; 4,20% 4,19% ŽSR; 4,45%

SPP; 4,96% ČEZ; 12,57%

Sonstige Versorger; 11,91%

VSE; 21,56% ZSE Energia; 37,32%

SE Predaj; 14,10%

ZSE Energia; 27,20%

VSE; 12,64%

SSE; 27,77%

SSE; 17,13%

Darüber hinaus gab es 2015 157 weitere Inhaber einer Lizenz zur Stromverteilung, wobei es sich überwiegend um Betreiber lokaler Verteilnetze im verarbeitenden Gewerbe handelt oder von Verteilnetzen, an die weniger als 100.000 Verbraucher angeschlossen sind.75

Übertragungsnetz

76

Für das Stromübertragungsnetz ist die staatliche Gesellschaft SEPS zuständig. Sie liefert den Strom an die drei Verteilergesellschaften oder direkt an einige Großabnehmer wie den Chemiebetrieb Duslo oder das Stahlwerk U.S. Steel Košice. Das SEPS-Leitungsnetz hatte Ende 2015 eine Länge von 2.860 km.77 SEPS hat große Ausbaupläne, die im Entwicklungsprogramm für die Jahre 2013 bis 2022 beschrieben sind. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass der Stromverbrauch in den nächsten Jahren stabil ansteigen wird und 2030 um ein Drittel über dem Stand von 2012 liegen könnte. Ein Schwerpunkt der Investitionen liegt auf dem Anschluss der neuen Atomkraftwerks (AKW)-Blöcke in Mochovce an das Übertragungsnetz. Die beiden Reaktoren verfügen über eine installierte Leistung von jeweils 471 MWel. Ihre Inbetriebnahme ist für 2017 bzw. 2018 geplant.78 Außerdem muss das Netz weiter ausgebaut und präpariert werden für die unregelmäßige Einspeisung aus Wind- und Solarkraftanlagen. Ein Schwerpunkt der Ausbaupläne sind grenzüberschreitende Leitungen Richtung Ungarn und Polen. Langfristig sieht der Investitionsplan bis 2022 die Sanierung und den Neubau von vorrangig 400-kVÜbertragungsleitungen vor, daneben den Bau von Schaltanlagen und die Installation neuer Transformatoren (vor allem 400/110 kV). Den größten Investitionsbedarf haben die alten 220-kV-Leitungen. Sie sollen zum Teil durch 400-kV- oder 110-kV-Leitungen ersetzt werden.

73

ÚRSO, 2016

74

ÚRSO, 2016

75

ÚRSO, 2016

76

Schulze, 2014a sofern nicht anders genannt

77

SEPS, 2016

78

Liptáková, 2016a

26

Abb. 13: Stromübertragungsnetz der Slowakei (Stand: 31.12.2015)79

400 kV Leitung 220 kV Leitung 400 kV Leitung im 110 kV-Betrieb

Ausblick Das Wirtschaftsministerium erwartet einen kontinuierlichen Anstieg des Stromverbrauchs in den nächsten 20 Jahren. Unter Annahme eines moderaten Wirtschaftswachstums rechnet es mit einer jährlichen Zunahme des Verbrauchs von 1,2 %. Damit würde der Stromverbrauch von 28.700 GWh 2013 auf 36.200 GWh im Jahr 2035 ansteigen.80 Bereits ab 2018, wenn der Ausbau des Atomkraftwerks in Mochovce abgeschlossen sein soll, wird die Slowakei ihren Strombedarf wieder vollständig aus eigener Erzeugung decken können bzw. einen Stromüberschuss produzieren. 2030 soll der Saldo 4.700 GWh betragen, also rund 12 %. Sollte zudem der Bau eines neuen Atomkraftwerks mit einer installierten Leistung von 1.200 MWel in Jaslovské Bohunice tatsächlich genehmigt werden und die Anlage gegen Ende des kommenden Jahrzehnts in Betrieb gehen, würde die Slowakei im Jahr 2030 ein Drittel mehr Strom erzeugen als benötigt. Der positive Saldo soll über Exporte bereinigt werden. Auch die Erzeugung erneuerbarer Energien soll deutlich zunehmen. Das Wirtschaftsministerium sagt bis 2030 einen Anstieg um 47 % gegenüber dem Niveau von 2012 voraus.81

79

SEPS, 2016

80

MH SR, 2014

81

MH SR, 2014

27

Abb. 14: Entwicklung von Stromerzeugung und -verbrauch, 2013-203582

3.3

Wärmemarkt

Die Wärmeerzeugung betrug in der Slowakei 2014 insgesamt 286 PJ. Dabei handelte es sich mit 170 PJ mehrheitlich um in Kernreaktoren erzeugte Abwärme, die jedoch nur in geringem Umfang energetisch genutzt wurde. Die restliche Wärmemenge stammte zu 96 % aus Brennstoffen (fossil und erneuerbar). Die Wärmebereitstellung bezifferte das Statistikamt für 2014 auf rund 74 PJ.83 2015 verwendeten die von ÚRSO regulierten Wärmeversorger 9.218 GWh Erdgas, 1,7 Mio. t Biomasse, 323 GWh Biogas und 578.000 t Kohle zur Wärmeerzeugung. Dies ergab laut ÚRSO eine gesamte Wärmebereitstellung von rund 14.000 GWh. Der Verbrauch an sonstigen Brennstoffarten fiel mit einem Anteil von 1 % minimal aus. Der Anteil von Erdgas an der Wärmeerzeugung entsprach mit 55 % dem Vorjahresniveau. Danach folgten Biomasse mit 26 % und Kohle mit 16 %. Von 2012 bis 2015 sank der Verbrauch von Kohle zur Wärmeerzeugung um mehr als ein Fünftel und der von Gas um 7 %, wohingegen der Biomasseverbrauch geringfügig und der Biogasverbrauch exponentiell zulegten.84

82

MH SR, 2014

83

Statistikamt SR, 2015

84

ÚRSO, 2016

28

Abb. 15: Struktur der Wärmebereitstellung nach Brennstoff, 201585 Sonstige; 1,0% Biogas; 2,1% Kohle; 15,7%

Erdgas; 55,0% Biomasse; 26,2%

Die einheimische Erdgasproduktion deckte 2014 mit einem Volumen von 100 Mio. m³ lediglich 2,2 % des Bedarfs ab.86 Wichtigstes Bezugsland von Gas ist Russland, das sich für rund 98 % aller Lieferungen in die Slowakei verantwortlich zeichnet.87 Von der gesamten erzeugten Wärme in der Slowakei liefern die Versorger 65 % an den Wohnbereich und 27 % an gewerbliche Abnehmer in der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Dienst. 2014 betrug der Wärmeendverbrauch 27,7 PJ.88 Die Hauptwärmequelle in Privathaushalten ist Gas. Laut der letzten Volkszählung im Jahr 2011 wurden über 60 % aller Wohnungen mit Gas beheizt. Bei weiteren 16 % wurden feste Brennstoffe verfeuert. Bei knapp 7 % der untersuchten Wohnungen basierte die Wärmezufuhr entweder auf Strom oder flüssigen Brennstoffen.89

85

ÚRSO, 2016

86

Statistikamt SR, 2015

87

ÚV SR, 2016

88

Statistikamt SR, 2015

89

Statistikamt SR, 2015a

29

Abb. 16: Wärmeendverbrauch nach Art des Abnehmers in %, 201490

Land- und Energiesektor 7,9% Forstwirtschaft 0,1% Industrie 18%

Gewerbliche und öffentliche Dienstleistungen 9%

Haushalte 65%

Marktakteure Der Wärmeenergiemarkt hat sich nach der 2001 erfolgten Umwandlung der staatlichen Fernwärmeerzeuger in Aktiengesellschaften zunächst unübersichtlich entwickelt, seit den Jahren 2008/2009 aber stabilisiert. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise sind zunehmend kleinere Unternehmen auf den Markt gedrängt, die Strom und Wärme in Blockheizkraftwerken produzieren. Zudem betreiben mehrere industrielle Großunternehmen Heizkraftwerke zur Deckung ihres Eigenbedarfs. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche kommunale Wärmeversorger. Insgesamt verfügten in der Slowakei 2014 etwa 320 Unternehmen über eine Genehmigung zur Wärmeversorgung. 2014 erzeugten davon 87 % in eigenen Anlagen, während die übrigen 13 % Wärme aus externen Quellen bereitstellten.91 Knapp 63 % der Fernwärmeversorger mit eigenen Anlagen wiesen 2010 eine installierte Kapazität von weniger als 20 MWth auf.92 Wie schon im Stromgeschäft hat SE auch im Wärmesektor eine führende Stellung. 2014 erzeugte der Energiekonzern rund 2.800 TJ Wärme. Die Wärmeerzeugung erfolgt bei SE vor allem auf Basis von KraftWärme-Kopplung.93 In mehreren Städten der Slowakei sind größere Versorgungsbetriebe in Staatsbesitz, die Heiz- bzw. Wärmekraftwerke betreiben und die erzeugte Wärme an kommunale Versorgungsgesellschaften oder direkt an den Verbraucher liefern. Die beiden absatzstärksten Vertreter sind in der Hauptstadt Bratislava (Bratislavská teplárenská) und in Košice (Tepláreň Košice) zu finden. Beide Versorger hatten 2015 einen Anteil von jeweils 6 % an der Wärmebereitstellung, womit sie zugleich Marktführer waren.94 Größere Anbieter aus dem privaten Sektor sind: Veolia Energia Slovensko – Teil der Veolia Group – versorgt mehrere Stadtteile Bratislavas sowie 26 weitere Städte in der Slowakei mit Wärme. Insgesamt 98.000 Haushalte gehören zum Kundenstamm des französischen Energieunternehmens.95 ENGIE Services – Teil der ENGIE Group – erzeugt in der Slowakei ca. 2.500 TJ Wärme und betreibt landesweit zehn Fernheizwerke, fünf KWK-Anlagen und sechs Verbrennungsanlagen von Holzhackschnitzeln.96

90

Statistikamt SR, 2015

91

ÚRSO, 2015

92

MH SR, 2014

93

SE, 2016

94

ÚRSO, 2016

95

Veolia Energia Slovensko, http://www.veolia.sk/media/tlacove-spravy/dalkia-na-slovensku-sa-meni-na-veolia-energia (12.7.2016)

96

ENGIE, http://www.engie.sk/skupina-engie/engie-services-na-slovensku (12.7.2016)

30

Stefe SK – Teil der Energie Steiermark Holding – hat sein Versorgungsgebiet hauptsächlich in der Mittelslowakei und beliefert insgesamt 200.000 Menschen in 17 Städten und Gemeinden mit Wärme.97 Spravbytkomfort – Teil von Energiecomfort Energie- und Gebäudemanagement – versorgt in der ostslowakischen Großstadt Prešov 23.000 Wohnungen mit Wärme.98 Teplo GGE – Teil von Grafobal Group Energy – versorgt 35.000 Wohn- und Nicht-Wohneinheiten mit Wärme mit einem Aufkommen von insgesamt 1 Mio. GJ.99 Bei der Gasversorgung hielt der Gaskonzern Slovenský plynárenský priemysel (SPP) bis vor wenigen Jahren ein landesweites Monopol.100 Nach einer ursprünglichen Teilprivatisierung an E.ON Ruhrgas und Gaz de France, die ihre Anteile 2013 für 2,6 Mrd. Euro an den tschechischen Energiekonzern EPH veräußerten, kaufte der Staat 2014 sämtliche Anteile der Muttergesellschaft zurück. EPH ist weiterhin an den profitablen Tochtergesellschaften SPP - distribúcia (Gasvertrieb) und eustream (Betrieb des Gasübertragungsnetzes) beteiligt.101 Die Preisgestaltung von SPP unterliegt ebenfalls der Aufsicht durch die ÚRSO. Darüber hinaus gab es 2015 noch 29 weitere Gasversorger in der Slowakei. SPP hielt jedoch weiterhin einen Marktanteil von 70,2 % bei Endverbrauchern. Als Nummer Zwei auf dem Markt konnte sich in diesem Jahrzehnt der deutsche Anbieter RWE Gas Slovensko etablieren (Marktanteil 2015: 14,8%). An dritter Stelle stand mit einem Marktanteil von über 6 % der Stromanbieter ZSE Energia, der 2012 auch ins Gasgeschäft eingestiegen war. Alle übrigen Gasversorger hatten einen kumulierten Marktanteil von unter 9 %.102

Abb. 17: Marktanteile an Gaslieferungen an Privathaushalte, 2015103

Abb. 18: Marktanteile an Gaslieferungen an gewerbliche Abnehmer, 2015104

ČEZ Slovensko; 3,19% Sonstige Versorger; Slovakia Energy; 1,47% 4,02%

ZSE Energia; 2,84% Sonstige Versorger; ČEZ Slovensko; 3,72% 12,88% ELGAS; 6,21%

ZSE Energia; 6,33%

RWE Gas Slovensko; 14,78% SPP; 70,21%

RWE Gas Slovensko; 22,53% SPP; 51,82%

Bei gewerblichen Abnehmern unterscheiden sich die beiden größten Versorger nicht von denen für Privathaushalte, jedoch hat RWE Gas Slovensko einen deutlich höheren Marktanteil (22,5%) zulasten von SPP

97

Stefe SK, www.stefe.sk (12.7.2016)

98

Spravbytcomfort, http://www.spravbytkomfort.sk/clanok/42/teplo.html (12.7.2016)

99

GGE, www.gge.sk/site/teplo-gge-s-r-o (12.7.2016)

100

Am 1. Juli 2006 wurden die Distributionsgesellschaft SPP – distribúcia und der Pipelinebetreiber SPP – preprava (heute: eustream) gegründet. Beide Firmen sind zu 100 % in Besitz von SPP. 101

Balogová, 2014

102

ÚRSO, 2016

103

ÚRSO, 2016

104

ÚRSO, 2016

31

(51,8%) bei der Versorgung von gewerblichen Abnehmern als von Privathaushalten. Der zu GGE gehörende Anbieter ELGAS hat mit 6,2 % den dritthöchsten Marktanteil.105 Die Gasspeicherbetreibergesellschaft Nafta förderte 2015 an den Standorten Ptruška, Stretava und Bánovce 85,6 Mio. m³ Erdgas. Die Speicherkapazität betrug 2015 2,6 Mrd. m³.106 Ein weiterer Betreiber von Erdgasspeichern ist die Firma Pozagas. Die Lager des Unternehmens umfassen eine gesamte Speicherkapazität von 655 Mio.m³.107 Den Treibstoffmarkt beherrscht der Monopolhersteller Slovnaft, der sich fast vollständig in der Hand der ungarischen MOL befindet. Slovnaft ist nicht nur Hersteller sondern auch Betreiber von über 200 Tankstellen in der Slowakei. Andere namhafte Anbieter sind OMV, Shell oder Lukoil, deren Tankstellennetze jedoch nicht über die Größe Slovnafts verfügen.

Wärmeverteilung

108

Fernwärme spielt eine wichtige Rolle bei der Wärmeverteilung. 2010 existierten in der Slowakei 2.350 zentrale Fernwärmenetze, an die 306 Städte angebunden waren.109 Die gesamte Netzausdehnung bestand aus 2.082 km an Warmwasserleitungen, 1.994 km an Heißwasserleitungen und 308 km an Dampfleitungen.110 Die Verwaltung der Leitungen und der Verteilerstationen obliegt in der Regel den regionalen Wärmeversorgern. So fallen etwa in die Zuständigkeit von Bratislavská teplárenská der Betrieb von 140 km Leitungen und 343 Verteilerstationen in der Hauptstadt.111 Die Heiß- und Warmwasserleitungen waren schon 2010 überwiegend mehr als 20 Jahre alt. Entsprechend schlecht fällt der technische Zustand aus, der für zunehmende Übertragungsverluste verantwortlich gemacht wird. Selbiges gilt für die Dampfleitungen: Hier betrug 2010 das durchschnittliche Alter zwischen 20 und 30 Jahren.112 Für die Leitungsmodernisierung ist im Aktionsplan zur Energieeffizienz ein Investitionsbedarf von insgesamt 89 Mio. Euro für den Zeitraum von 2014 bis 2016 veranschlagt.113 Rund 16.000 Wohngebäude mit 650.000 Wohnungen wurden 2010 mit Fernwärme versorgt. Damit wurden mehr als 30 % des Wärmeverbrauchs über dieses System verteilt. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums stammte 2010 die zentral erzeugte Wärme überwiegend aus Erdgas und Kohle. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen, namentlich von Biomasse, lag bei unter 10 %.114

Ausblick Das Wirtschaftsministerium rechnet langfristig mit einem Rückgang des Wärmeverbrauchs, der Energieeffizienzmaßnahmen (insbesondere der Wärmedämmung und der Erneuerung der zentralen Fernwärmenetze) geschuldet ist. Der Beitrag von Kohle zur Wärmeerzeugung sollte weiter sinken, während der Gasverbrauch seinen Sinkflug ab 2018 beenden und sich anschließend dauerhaft stabilisieren dürfte.115 Erneuerbaren Energien misst das Ministerium im Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien von 2010 eine wachsende Bedeutung zu, bis 2020 komme es demnach zur einer Verdopplung der regenerativen Wärmeerzeugung gegenüber 2010. Dabei sollen sich Geothermie und Biogas dynamischer entwickeln als Biomasse. Bis 2020 soll sich der Anteil von Biomasse an der aus erneuerbaren Quellen erzeugten Wärme demnach von 98,9 (2005) auf 76,8 % verringern.116

105

ÚRSO, 2016

106

Nafta, 2016

107

Pozagas, http://www.pozagas.sk/en/ungsf-lab-4 (12.7.2016)

108

Die statistischen Angaben zum slowakischen Fernwärmenetz stammen überwiegend aus dem Jahr 2010. Neuere Zahlen sind nicht verfügbar, das Wirtschaftsministerium verwendet im im Oktober 2014 vorgestellten Plan für die Energiepolitik weiterhin die 2010er Werte. 109

Pejko, 2013

110

MH SR, 2014

111

BAT, 2015

112

MH SR, 2014

113

MH SR, 2014a

114

MH SR, 2014

115

MH SR, 2014

116

MH SR, 2010. Im Plan für die Energiepolitik, den das Wirtschaftsministerium im Oktober 2014 veröffentlicht hat, wird explizit auf die 2010 im Nationalen Aktionsplan für Erneuere Energien formulierten Ziele verwiesen.

32

Abb. 19: Prognose der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2020 in ktRÖE (2010)117 900 800 700 EE aus Wärmepumpen 600 Biomasse 500 Biogas 400 Solarenergie 300 Geothermie 200 100 0 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

3.4

Energiepreise

Während die Preisgestaltung für gewerbliche Verbraucher dem Markt überlassen ist, bedarf die Preisfestsetzung bei Strom und Gas für Privathaushalte der Genehmigung durch die Regulierungsbehörde ÚRSO. Auf Strom, Erdgas, Fernwärme und Mineralöl werden grundsätzlich der Mehrwertsteuer-Regelsatz von 20 % und Verbrauchsteuern erhoben. Der Strompreis setzt sich seit 2009 aus folgenden Komponenten zusammen:118 •

Preis für Strombeschaffung und -vertrieb (reguliert durch ÚRSO bei Haushaltsabnehmern),



Netzentgelte (reguliert durch ÚRSO; 2015: 44,0782 Euro/MWh),



Umlage zur Förderung der einheimischen Kohleförderung, der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und Kohle, der Kraft-Wärme-Kopplung sowie zur Kostendeckung des Betreibers des StromSpotmarktes (reguliert durch ÚRSO; 2015: 21,82 Euro/MWh),



Abgabe für den nationalen Kernenergiefonds (2015: 3,21 Euro/MWh119),



Verbrauchsteuer (Haushaltsabnehmer befreit),



Mehrwertsteuer (gewerbliche Abnehmer befreit).

Die Strom- und Gaspreise in der Slowakei entsprachen 2015 in etwa dem durchschnittlichen EU-Niveau. Bereits seit dem Jahr des EU-Beitritts 2004 liegen sie höher als in den meisten anderen Ländern Mittel- und Osteuropas. 2015 zahlten Privathaushalte mit mittlerem Verbrauch einen durchschnittlichen Nettostrompreis von 12,23 Eurocent/kWh. Das Preisniveau blieb damit im Vergleich zum Vorjahr unverändert.120 Der eigentliche Preis der Stromlieferung machte im Jahr 2015 33,75 % des Nettoendpreises aus.121 Im EU-Durchschnitt betrug der Preis

117

MH SR, 2010

118

ÚRSO, 2016

119

SE Predaj, 2015

120

Eurostat, 2016

121

ÚRSO, 2016

33

für Privatabnehmer zwar 14,02 Euro/kWh, im mittel- und osteuropäischen Raum jedoch war in keinem anderen EU-Land der Strom so teuer wie in der Slowakei (Polen und Slowenien auf Rang 2 und 3 mit jeweils rund 11,2 Euro/kWh). 122 Industrieunternehmen mit mittlerem Verbrauch kamen 2015 auf einen durchschnittlichen Nettostrompreis von 10,81 Eurocent/kWh. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen geringfügigen Rückgang um 0,26 Eurocent/kWh. Bereits der EU-Durchschnittspreis von 8,9 Eurocent/kWh lag deutlich unter dem slowakischen Niveau. Mit Ausnahme von Lettland (9,1 Eurocent/kWh) zahlten Industriebetriebe in den mittel- und osteuropäischen Staaten einen Strompreis unterhalb des EU-Durchschnittswertes, im Nachbarland Tschechien waren es sogar nur 7,61 Eurocent/kWh. 123 Abb. 20: Entwicklung der durchschnittlichen Nettostrompreise (in Euro/kWh)124 0,16 0,1372

0,1416

0,14

0,1292

0,12

0,1197

0,1123 0,1216

0,10

0,1400

0,1384 0,1224 0,1223

0,1294 0,1277 0,1233

0,1194

0,1161

0,1273 0,1242

0,08 0,0703

0,06

0,1081 0,1107

0,0932 0,0773

Haushalte Industrie

0,04 0,02 0,00 2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

An der tschechischen Strombörse PXE sank 2015 der durchschnittliche Strompreis für slowakische Abnehmer von 34,40 Euro/MWh auf 29,30 Euro/MWh. Am slowakischen Spotmarkt OKTE dagegen blieb 2015 der durchschnittliche Strompreis mit einer Höhe von 33,57 Euro/MWh unverändert zum Vorjahr (33,64 Euro/MWh).125 Der Preis für Wärme, die über das zentrale Fernwärmenetz in der Slowakei bereitgestellt wird, setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen und bedarf der Genehmigung durch ÚRSO. 2015 machte der variable Bestandteil 59,4 % des Endpreises aus. Im Durchschnitt zahlten Abnehmer 8,1 Eurocent/kWhth, was marginal unter dem Vorjahresniveau lag. Um 3 % gesunken war der variable Preisanteil, wohingegen die fixe Komponente um 0,9 % auf 174,59 Euro/kWth gestiegen war. Laut ÚRSO hatten vergangenes Jahr 22 Versorger beantragt, insgesamt 89 Mio. Euro in Wärmeerzeugungsanlagen zu investieren.126 Der Wärmepreis kann je nach Region erheblich variieren. So betrug etwa die Preisdifferenz zwischen dem teuersten Versorger in Bratislava und dem günstigsten in Trnava rund 2 Eurocent/kWhth.127

122

Eurostat, 2016

123

Eurostat, 2016

124

Eurostat, 2015. Daten bilden die Durchschnittspreise in den ersten sechs Monaten eines Jahres ab.

125

Sepová et al., 2016

126

ÚRSO, 2016

127

ÚRSO, 2016

34

Abb. 21: Entwicklung der Wärmepreise (in Euro/kWhth)128 0,09

0,0829

0,0823

0,0823

2013

2014

2015

0,0804 0,08

0,0725

0,072 0,0691 0,07

0,0671

0,06

0,05

0,04 2008

2009

2010

2011

2012

2015 zahlten Privathaushalte mit mittlerem Verbrauch einen durchschnittlichen Gaspreis von 11,48 Euro/GJ. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen leichten Rückgang um 27 Eurocent/GJ. Im EU-Durchschnitt waren es im gleichen Zeitraum 14,24 Euro/GJ. Unter den mittel- und osteuropäischen Ländern mussten nur die Haushalte in Tschechien (13,18 Euro/GJ) und Slowenien (12,55 Euro/GJ) einen noch höheren Gaspreis entrichten als in der Slowakei. 129 Industrieunternehmen mit mittlerem Verbrauch wurde 2015 ein durchschnittlicher Gaspreis von 9,29 Euro/GJ berechnet, was ebenfalls unter dem Vorjahresniveau lag. Dies entsprach zwar dem EU-Durchschnitt von 9,27 Euro/GJ, jedoch galten für Produktionsbetriebe in Bulgarien (8,63 Euro/GJ), Lettland (9,16 Euro/GJ), Litauen (7,79 Euro/GJ), Rumänien (5,75 Euro/GJ) und Tschechien (7,93 Euro/GJ) teils deutliche niedrigere Preise.130

Abb. 22: Entwicklung der Gaspreise (in Euro/GJ)131 14

11,9300 11,5400

10,7810 9,9898

11,7500

11,4800

10,7800

12

10,1770 9,1219

9,6400

11,1200

10 9,2788

6,8442

8

7,6550

8,7390

10,6000 9,8800

9,9100

9,2200

9,2900

7,9998

Industrie Haushalte

6 5,0813

4 2 0 2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

128

Eurostat, 2015. Daten bilden die Durchschnittspreise in den ersten sechs Monaten eines Jahres ab.

129

Eurostat, 2016

130

Eurostat, 2016

131

Eurostat, 2015. Daten bilden die Durchschnittspreise in den ersten sechs Monaten eines Jahres ab.

2014

2015

35

Im Juni 2016 kostete der Liter Benzin durchschnittlich 1,26 Euro, ein Liter Diesel 1,08 und ein Liter LPG 0,56 Euro.132 Die Mineralölsteuer beträgt je nach stofflicher Zusammensetzung zwischen 0,515 Euro und 0,597 Euro pro Liter Benzin sowie 0,368 Euro oder 0,386 Euro pro Liter Diesel.133

3.5

Energiepolitische Rahmenbedingungen

3.5.1

Administration

Die Rahmenbedingungen für die slowakische Energiewirtschaft werden durch eine Vielzahl staatlicher Organe und Institutionen gesteuert und überwacht.

Nationalrat Der Nationalrat ist als einziger Träger der legislativen Gewalt in der Slowakei für die Umsetzung aller einschlägigen EU-Richtlinien in nationales Recht zuständig. Außerdem erlässt das Parlament sämtliche Gesetze, die den slowakischen Energiesektor regeln.

Wirtschaftsministerium Wichtigster Träger der slowakischen Energiepolitik ist das Wirtschaftsministerium. Es ist verantwortlich für alle energiewirtschaftlichen Aspekte des Landes einschließlich der Verwaltung von Kerntechnik und der Lagerung von nuklearen Abfällen.134 Seine Kompetenzen regelt das Energiegesetz Nr. 251/2012. Hierzu gehören: •

die Gewährleistung der Energieerzeugung und -versorgung des Landes (mit festen Brennstoffen, Erdöl und Erdgas inkl. Maßnahmen zur Nutzung von erneuerbaren Energien und Atomkraft);



die Ausarbeitung eines auf 20 Jahren ausgelegten energiepolitischen Rahmens sowie dessen Aktualisierung alle fünf Jahre und



die Erfüllung internationaler Verpflichtungen der Slowakischen Republik.

Das Ministerium besitzt eine eigene Abteilung für Energiewirtschaft, in deren Zuständigkeit obige Aufgaben fallen und die von einem der beiden Staatssekretäre geleitet wird. Diesem untersteht zugleich die Abteilung für Förderprogramme. Diese ist verantwortlich für die im Ministerium angesiedelten staatlichen und europäischen Programme zur Unterstützung von Energieeffizienzmaßnahmen sowie zur Nutzung erneuerbarer Energien.135 Dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist die Slowakische Agentur für Innovationen und Energie (SIEA).136

Umweltministerium Das Umweltministerium ist für die Luftreinhaltung, die Abfallwirtschaft und begrenzt auf den Bereich biologisch abbaubarer Abfälle auch für die Förderung erneuerbarer Energien zuständig. Das Umweltministerium stimmt sich bei seiner Tätigkeit mit dem Wirtschaftsministerium und im Fall von Biomasse auch mit dem Landwirtschaftsministerium durch Erfahrungsaustausch ab. Das Umweltministerium stellt im Fall von Baugenehmigungsverfahren, die sich auf die Errichtung von EE-Anlagen beziehen, für das Wirtschaftsministerium fachliche Stellungnahmen aus, welche insbesondere auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung beinhalten. Das Ministerium verwaltet zudem einen Teil der aus EU-Fonds finanzierten Förderprogramme, in deren Rahmen auch Subventionen für erneuerbare Energieträger bewilligt werden.137 Regulierungsbehörde für Netzbranchen (ÚRSO) Die Regulierungsbehörde wurde im Zuge der Harmonisierung des europäischen Energiemarktes 2001 als

132

DELPHINE, 2016

133

Finančné riaditeľstvo SR, 2016

134

MH SR, 2015a

135

MH SR, 2016

136

SIEA, 2015

137

MZP SR, 2014

36

eigenständige staatliche Institution in der Slowakei gegründet. Die Regulierungsbehörde ist demnach in erster Linie für die technische und preisliche Regulierung wirtschaftlicher Aktivitäten in den Bereichen Strom-, Gasund Wärmeversorgung und darüber hinaus für die Preisregulierung im Bereich der Trinkwasserversorgung sowie der Abwasserbehandlung zuständig. Die Behörde beschließt und genehmigt die Methoden, den Prozess und die Konditionen der Preisfestlegungen u. a. für: •

Strom-, Gas- und Wärmeerzeugung, -übertragung sowie -verteilung;



Unterstützungs- und Systemdienstleistungen für Systemausgleich bzw. Balance des Netzes;



Produktion, Absatz und Angebot von Trinkwasser;



Beihilfen für Wassermanagementservice und für Wasserenergie.

Die Regulierungsbehörde bestimmt die Einspeisevergütungen für Strom aus erneuerbaren Energien und ist darüber hinaus für die Sicherung eines nicht-diskriminierenden und effizienten Wettbewerbs in der Energiewirtschaft zuständig.138

Slowakischer Übertragungsnetzbetreiber (SEPS) Der Betrieb der Höchstspannungsnetze (400 kV und 220 kV) obliegt der Staatsgesellschaft Slovenská elektrizačná a prenosová sústava (SEPS). Diese ist sowohl für die Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung der inländischen Übertragungsnetze als auch für den Parallelbetrieb mit benachbarten Stromnetzen in Tschechien, Polen, Ungarn und der Ukraine verantwortlich. SEPS betreut zudem auch Teile des Hochspannungsnetzes (110 kV).139 Den grenzüberschreitenden Stromaustausch organisiert und überwacht OKTE, eine Tochtergesellschaft von SEPS. OKTE ist durch das Energiegesetz als Betreiber des Strom-Spotmarktes in der Slowakei autorisiert.140

Slowakische Gewerbeaufsicht (SOI) – Bereich Energieinspektion Die staatliche Energieinspektion war bis 31.03.2014 eine eigenständige Behörde und wurde danach in das Gewerbeaufsichtsamt eingegliedert.141 Gemäß §88 des Energiegesetzes und §32 des Wärmeenergiegesetzes kontrolliert sie den slowakischen Energiemarkt und die Einhaltung der Richtlinien in der Energiewirtschaft. Sie verhängt Geldstrafen und bestimmt Maßnahmen zur Korrektur von aufgedeckten Missständen. Slowakische Agentur für Energie und Innovation (SIEA) Die Agentur für Energie und Innovation erfüllt die Aufgaben des Wirtschaftsministeriums im Rahmen der Gesetze Nr. 251/2012 (Energiegesetz) und 455/1991 (Small Business Act). Die SIEA ist eine unabhängige Institution und zuständig für: •

die Geldschöpfung aus den Strukturfonds der EU für Energie;



die wissenschaftlich-technische Beratung des Wirtschaftsministeriums;



die Koordination der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Energiewirtschaft;



die Erfassung von Informationen über die Energiewirtschaft wie Analysen zu Energieeffizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs;



die Entwicklung der rationellen Energienutzung, Nutzung von EE und KWK sowie Beratung und Bildung im Bereich Energieeffizienz.142

3.5.2

Politische Ziele

Im Herbst 2014 beschloss die slowakische Regierung das Strategiepapier Energiepolitik der Slowakischen

138

ÚRSO, 2015b

139

Schulze, 2014a

140

OKTE, 2015

141

Holeš, 2014

142

SIEA, 2015

37

Republik (Energetická politika Slovenskej republiky), das ein gleichlautendes Dokument aus dem Jahr 2006 ersetzte und die Ziele der im Oktober 2008 verabschiedeten Strategie zur Energiesicherheit (Stratégia energetickej bezpečnosti SR) weiterführte. Die in dem Papier formulierten Vorgaben beruhen auf den 20-20-20-Zielen der Europäischen Union, bis 2020 die Treibhausgasemissionen um 20 % zu senken und die Energieeffizienz um 20 % zu erhöhen sowie einen Anteil von 20 % an erneuerbaren Energien zu erzielen. Angestrebt wird demnach eine stärkere Diversifizierung des Energiemixes, was sich jedoch im Wesentlichen auf die Reduktion fossiler Brennstoffe und den Ausbau erneuerbarer Energien bezieht. Auf diese Weise will das Land unabhängiger von Energieimporten werden. Der Primat der Kernkraft bzw. deren Ausbau wird ausdrücklich bekräftigt. Eine verstärkte Nutzung der Atomenergie würde bei der Stromerzeugung für Autarkie sorgen. Die Energieintensität des Landes soll auf das Durchschnittsniveau der EU sinken. Entsprechende Einsparziele beim Energieverbrauch wurden bereits in einem 2007 verabschiedeten Konzeptionspapier festgelegt. Um dies zu erreichen, sollen die aktuelle Richtlinie zur Energieeffizienz vollständig umgesetzt und finanzielle Fördermittel bereitgestellt werden. Ein Schwerpunkt ist dabei die Modernisierung und der Ausbau des bestehenden Fernwärmenetzes. Zudem möchte die Slowakei intelligente Messsysteme und intelligente Netze forcieren. Die Strategie zur Energiesicherheit beziffert den Investitionsbedarf zur Erreichung der langfristigen Ziele bis 2030 auf 20 Mrd. Euro allein bei der Stromerzeugung. Die Energiepolitik der Slowakischen Republik nennt folgende Großprojekte, die sich gegenwärtig entweder schon im Bau oder in der Planungsphase befinden: •

Ausbau des Atomkraftwerks in Mochovce, das bis 2020 über eine vollständige Kapazität von 3.100 MWel verfügen soll,



Bau eines weiteren Atomkraftwerks in Jaslovské Bohunice, das bis 2030 über eine vollständige Kapazität von 1.200 MWel verfügen soll,143



Modernisierung des 220-MWel-Kohlekraftwerks in Nováky mit Anschluss eines 98-MWBiomassekessels,144



Modernisierung des 220-MWel-Kohlekraftwerks Biomasseverbrennung (zu 20 %),145



Bau eines Wasserkraftwerks in Sereď mit einer Stromerzeugung von 180 GWh/Jahr,



Bau eines 560-MWe-Pumpspeicherkraftwerks an dem Ipeľ.146

in

Vojany,

Teilumstellung

auf

Gleichzeitig möchte die Regierung den Ausbau von kleinen EE-Anlagen vorantreiben. Hierzu legte das Wirtschaftsministerium im Frühjahr 2013 ein entsprechendes Konzeptionspapier vor, das die Schaffung gesetzlicher und finanzieller Rahmenbedingungen für die Installation von Kleinanlagen mit einer Leistung bis 10 kW vorsieht. Mit 115 Mio. Euro Fördermittel möchte die Regierung dazu beitragen, ab 2020 insgesamt 163 GWh grünen Strom pro Jahr aus solchen Quellen zu erzeugen. Der Plan ist, die Anschaffung von PV- und Windkraftanlagen, Wärmepumpen und Biomassekesseln in Privathaushalten zu forcieren. Zusätzlich soll das Stromübertragungsnetz dezentralisiert werden, um den Anschluss der Kleinanlagen zu unterstützen.147 Im Regierungsprogramm 2016-2020 vom April 2016 kündigte die Regierung an, das Fördersystem für grünen Strom und KWK reformieren zu wollen. Bei der Nutzung erneuerbarer Energien soll demnach künftig der Fokus auf einer kosteneffektiven Förderung mit möglichst geringen Auswirkungen auf den Energieendpreis liegen. Dies könnte das Ende der bis dato umlagefinanzierten Förderung bedeuten. Ein konkreter Gesetzesentwurf wird jedoch erst für Herbst 2016 erwartet. Bereits im zweiten Quartal 2016 veröffentlichte die Behörde ÚRSO den Entwurf für eine neue Preisregulierungspolitik für die Periode 2017-2021. Betreiber neuer EE- und KWK-Anlagen müssten sich demnach ab 2017 auf deutlich niedrigere Einspeisetarife einstellen, die um bis zu 30 % unter dem Niveau des vorangegangenen Drei-Jahres-Zeitraumes liegen könnten.148

143

Im April 2016 veröffentlichten Regierungsprogramm heißt es, dass die Regierung die „Möglichkeiten weiterer Herangehensweisen für die Nutzung neuer Kernenergiequellen am Standort Jaslovské Bohunice“ analysiere.

144

Zu Redaktionsschluss bereits im Gange, jedoch droht eine Werksschließung, falls die Subventionierung der einheimischen Kohleförderung ab 2017 gesenkt werden sollte. 145 Zu Redaktionsschluss bereits im Gange, jedoch droht eine Werksschließung, falls die Subventionierung der einheimischen Kohleförderung ab 2017 gesenkt werden sollte. 146

Der Bau wurde im ersten Halbjahr 2015 vom Wirtschaftsministerium genehmigt.

147

ÚV SR, 2014

148

energia.sk, 2016e

38

Tab. 6: Übersicht strategischer Energiedokumente der slowakischen Regierung149

Dokument Konzeption der Energieeffizienz in der SR (April 2007)

Ziel • • • • • •

Strategie zur Energiesicherheit der SR (Oktober 2008)

Nationaler Aktionsplan für erneuerbare Energien (Oktober 2010)

• • • • • • •

Konzeption der Entwicklung der Stromerzeugung aus kleinen erneuerbaren Energiequellen in der SR (Juli 2013) Aktionsplan zur Energieeffizienz (Juli 2014)

• • • • •

• • • • •

Energiepolitik der SR (Oktober 2014)

149

• • • • • • • • •

Senkung der Energieintensität auf das Niveau der EU-15-Staaten; Senkung des Endenergieverbrauchs um kumuliert 9 % von 2008-2016; Senkung des Endenergieverbrauchs um jährlich 0,5 % von 2017-2021; Senkung des Endenergieverbrauchs um jährlich 0,1 % von 2022-2030; Verbesserung des Wirkungsgrades von Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung; Minderung der Netzverluste bei der Einspeisung, Übertragung und Versorgung von Energie. Gewährleistung einer ungefährdeten, zuverlässigen und effektiven Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen; Priorität der Nutzung von Kernenergie; Effektivere Nutzung der heimischen Energiequellen; Intensivere Nutzung erneuerbarer Energieträger bei der Strom- und Wärmeerzeugung. Nationale Ziele für den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2020 (14 % - Ziel), Ziele für den Anteil von EE an der Energieerzeugung bis 2020: Strom (24 %), Wärme (14,6 %), Verkehr (10 %) Maßnahmen zur Zielerreichung: finanzielle, regulatorische und gesetzliche Förderung von EE durch den Staat Priorität von Biomasse als wichtigste Alternative zu fossilen Brennstoffen Stärkere Nutzung auch von Solarenergie und Geothermie Höhere Verbreitung der Nutzung von Biomasse, Windkraft, Solarenergie und Wärmepumpen in Privathaushalten; Schaffung von Bedingungen für die Installation kleiner EE-Anlagen; Implementierung von intelligenten Strommesssystemen.

Nationale Ziele für den Energieverbrauch bis 2020, Verbesserung der wärmetechnischen Eigenschaften von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie öffentlichen Gebäuden, Neubau von Gebäuden mit effizienten Wärmeeigenschaften (neue Bausysteme, Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser), hydraulische Regulierung der Heizsysteme bei Gebäuden mit einer Nutzfläche größer als 1.000 m², regelmäßiges Monitoring und Auswertung des Energieverbrauchs von Gebäuden. Schaffung eines optimalen Energiemixes; Entwicklung der Energieinfrastruktur; Diversifizierung der Energiequellen und Übertragungswege; Erhöhung der Energieeffizienz und Senkung der Energieintensität; Stärkung des Wettbewerbs auf dem Energiemarkt; Bildung eines Exportüberschusses bei der Stromerzeugung; Stärkere Nutzung von Kernenergie und kohlefreien Energieträgern; Förderung von hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung; Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der Strom- und Wärmeerzeugung.

Eigene Darstellung

39

3.6

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Folgende Gesetze und Verordnungen regeln die Energienutzung und die Förderung erneuerbarer Energien in der Slowakei:

3.6.1

Energiewirtschaftsgesetz

Das Energiewirtschaftsgesetz Nr. 251/2012 regelt die Bedingungen für unternehmerische Tätigkeiten im Energiesektor, die Marktzutrittsbedingungen, Rechte und Pflichten der Marktteilnehmer, Abnahmeverpflichtungen sowie die Kontrolle durch die Staatsorgane. Demnach dürfen Energieunternehmen nur auf Grundlage einer staatlichen Genehmigung tätig werden. Für folgende Tätigkeiten ist keine Genehmigung notwendig: •

Stromerzeugung aus erneuerbaren Gesamtleistung von bis zu 1 MWel;



Gaserzeugung aus Biomasse;



Gaserzeugung aus Biogas.

Energieträgern

in

Anlagen

mit

einer

installierten

Wer Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, hat das Recht, eine Bestätigung über die Herkunft des erzeugten Stroms zu erhalten. Darin sind die Bezeichnung der Anlage/des Energieträgers, das Datum und der Ort der Erzeugung angeführt. Die Bestätigung wird von ÚRSO ausgegeben.150

3.6.2

Wärmeenergiewirtschaftsgesetz

Das Wärmeenergiewirtschaftsgesetz Nr. 657/2004 regelt die Bedingungen für Unternehmen in der Wärmeenergiewirtschaft und die Rechte und Pflichten der Marktteilnehmer auf dem Wärmemarkt. Die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern wird im Gesetz im Zusammenhang mit der Pflichtabnahme von Wärme genannt. Der Inhaber einer Lizenz zur Wärmeversorgung muss sicherstellen, dass die Wärme, die von Inhabern einer Genehmigung zur Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, zu einem bestimmten oder genehmigten Preis abgenommen wird. Die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien ergibt sich aus §12 des Gesetzes. Eine Genehmigung zum Bau von Wärmekraftanlagen oder Teilen mit einer installierten Gesamtleistung von 10 MWth und mehr wird nach Auswertung verschiedener Faktoren vom Wirtschaftsministerium ausgegeben.151 Die Nutzung erneuerbarer Ressourcen wird demnach als begünstigender Faktor für die Genehmigungserteilung definiert.

3.6.3

Gesetz über die Regulierung der Netzbranchen

Das Gesetz Nr. 250/2012 regelt für alle Marktbeteiligten die Bedingungen für den Zugang und die Arbeitsweise der Übertragungs- und Verteilsysteme bzw. -netze sowie die Kompetenzen der Regulierungsbehörde. Das Gesetz bezieht sich auf den Strom-, Gas- und Wärmemarkt sowie die Regulierung wasserwirtschaftlicher Tätigkeiten. Ebenfalls reguliert werden Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern und KWK. Zu den in der Praxis wichtigsten Kompetenzen der Regulierungsbehörde ÚRSO gehört die Preisregulierung. Diese kann folgendermaßen erfolgen: •

durch direkte Festlegung von Höchstpreisen, Festpreisen oder eines Vergleichspreises;



durch Festlegung der Berechnungsart der Höchstpreise, Festpreise oder Vergleichspreise;



durch Festlegung der anfallenden Kosten, die in den Preis eingerechnet werden müssen; oder



durch Festlegung der Höhe eines angemessenen Gewinns.152

150

MOEZ, 2008

151

MOEZ, 2008

152

MOEZ, 2008

40

3.6.4

Gesetz über die Beurteilung von Umwelteinflüssen (UVP-Gesetz)

Das slowakische UVP-Gesetz Nr. 24/2006 legt die Bedingungen für die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und für den Verfahrensverlauf fest. Es bestimmt auch, für welche Maßnahmen eine UVP-Pflicht besteht.

3.6.5

Gesetz zur Förderung von erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung (EEG)

Das Gesetz Nr. 309/2009 hat zum Ziel, den Strommarkt im Hinblick auf erneuerbare Energien zu optimieren und eine dezentrale Energieversorgung zu fördern. Durch dieses Gesetz wird geregelt: -

Förderung von Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und kombinierten Produktionsverfahren;

-

Prioritätsanbindung von EE-Anlagen an Stromübertragungs- und -verteilnetze;

-

Rahmenbedingungen zur Ausgabe und Anerkennung von Zertifikaten über grünen Strom;

-

verbindliche Einspeisung von Strom aus EE durch die regionalen Netzbetreiber (kein Mindestanteil vorgeschrieben);

-

Haftung für Schwankungen in der Netzfrequenz durch die regionalen Netzbetreiber, wenn die installierte Kapazität der EE-Anlage unter 1 MWel liegt;

-

Rechte und Pflichten der Stromproduzenten;

-

auf 15 Jahre garantierte Einspeisevergütung für Strom aus EE.153

Durch Garantie der Einspeisetarife von Strom aus EE für einen Zeitraum von 15 Jahren wurde für die Rückflussdauer der Investition ein stabiler Regulierungsrahmen gebildet. Mit diesem Gesetz wurde die Richtlinie des EU-Parlaments Nr. 2004/8/EG umgesetzt. Mit der letzten Novelle des Gesetzes, die am 01.12.2014 in Kraft trat, wurde der Rechtsanspruch auf Einspeisung und Vergütung auch auf größere Kraftwerke mit einer installierten Kapazität bis zu 125 MWel bzw. 200 MWel, wenn mindestens 30 % der zugeführten Brennstoffe aus EE stammen, erweitert.

3.6.6

Gesetz über die Immobiliensteuer

Das Gesetz Nr. 91/2004 über die Immobiliensteuer beinhaltet steuerliche Vergünstigungen u. a. für den Bau und Ausbau von Anlagen: -

die durch Nutzung z. B. erneuerbarer Energien den Zustand der Umwelt verbessern bzw.

-

in denen erneuerbare Energieträger anstelle von festen Brennstoffen als Wärmequellen genutzt werden und wenn sich in Folge dieser Veränderungen der Energieverbrauch wesentlich reduziert.

Des Weiteren sind natürliche oder juristische Personen, die EE durch den Betrieb kleiner Wasser-, Wind-, Biogas- und Solaranlagen sowie Wärmepumpen nutzen, fünf Jahre lang von der Immobiliensteuer befreit. Mit einer Steuerbefreiung von ebenfalls fünf Jahren können Betreiber von Geothermieanlagen mit einer Leistung bis 10 MWe rechnen.

3.6.7

Gesetz über die Verbrauchsteuer für Strom, Kohle und Erdgas

Das Gesetz Nr. 609/2007 über die Verbrauchsteuer für Strom, Kohle und Erdgas, das seit 01.01.2008 in Kraft ist, spezifiziert und gewährt Steuerbefreiungen für grünen Strom, sofern er dem Endverbraucher direkt geliefert wurde oder wenn er direkt vom Stromproduzenten verbraucht wird. Die gesamte installierte Leistung darf hierbei 5 MWel nicht überschreiten.

153

Vgl. Kap. 4.4.2 für konkrete Vergütungssätze im Jahr 2016

41

3.6.8

Weitere gesetzliche Rahmenbedingungen

Erlass des Amtes für die Regulierung der Netzbetreiber (ÚRSO) Nr. 143/2015 vom 18.06.2015 Durch den Erlass wurde der bestehende Erlass des Amtes für die Regulierung der Netzbetreiber Nr. 189/2014 vom 23.06.2014 angepasst. Er bildet die aktuelle Rechtsgrundlage für die Preisregulierung von Strom durch ÚRSO und legt zugleich die aktuelle Höhe der Einspeisetarife für Strom aus erneuerbaren Energiequellen fest.

Erlass des Amtes für die Regulierung der Netzbetreiber (ÚRSO) Nr. 144/2015 vom 18.06.2015 Durch den Erlass wurde der bestehende Erlass des Amtes für die Regulierung der Netzbetreiber Nr. 190/2014 vom 23.06.2014 angepasst. Er bildet die aktuelle Rechtsgrundlage für die Preisregulierung von Wärme durch ÚRSO.

Verordnungen In Folge des EU-Beitritts übernahm die Slowakische Republik auch die europäischen Vorschriften und Richtlinien. Zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wurde die Richtlinie Nr. 2001/77/EG umgesetzt. Seitdem wurde sie durch die Richtlinie Nr. 2009/28/EG ersetzt. Die Regierungsverordnung Nr. 246/2006 über den Mindestanteil von Komponenten aus erneuerbaren Energieressourcen in den auf dem slowakischen Markt verkauften Treibstoffen (Benzin und Diesel) legt die Zielwerte für den Gehalt von Biokomponenten fest. Für die Periode 2006 bis 2009 galt eine Beimischquote von 2,0 %, seit 2010 gilt ein Wert von 5,75 %. Die Regierungsverordnung Nr. 211/2010 über die Regulierung des Strommarktes führte eine gesetzliche Verpflichtung zur Abnahme von Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu begünstigten Preisen ein, um Leitungsverluste im Verteilnetz von mindestens 1.500 GWh zu kompensieren.

3.7

Bedeutung erneuerbarer Energien

Die Nutzung erneuerbarer Energieträger profitiert von dem hohen Energiepreisniveau wie auch von der Tatsache, dass die Slowakei selbst nur sehr geringe Eigenvorkommen fossiler Energieträger besitzt. Die Gaskrise von 2009 trug ebenfalls dazu bei, dass erneuerbare Energien in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik rückten. Sie gelten als wichtige Ergänzung, um die Versorgungssicherheit im Land zu gewährleisten. Nach den Vorgaben aus Brüssel müssen alternative Energiequellen bis 2020 einen Anteil von 14 % am Bruttoendenergieverbrauch haben. Bis 2030 soll dieser Wert auf 20 % steigen.154 Um diese Ziele zu erreichen, muss die Slowakei weiterhin in EE-Technologien investieren. Ebenso wie in den meisten anderen neuen EU-Mitgliedstaaten flossen auch in der Slowakei lange nicht ausreichend hohe Investitionen in den Energiesektor. Viele Anlagen sind inzwischen am Ende ihrer Betriebsdauer angelangt. Deshalb besteht ein hohes Potenzial für Investitionen in neue Kraftwerke und lokale Leitungen. Im Aktionsplan zur Energieeffizienz ist für den Bau und die Modernisierung von Anlagen sowie Leitungen ein Investitionsbedarf von insgesamt 326 Mio. Euro für den Zeitraum von 2014 bis 2016 veranschlagt, darunter 89. Mio. Euro für Wärmeverteilsysteme.155 Die Bedeutung erneuerbarer Energien spiegelt sich in den strategischen Dokumenten der slowakischen Energiepolitik wider. So rechnet das Wirtschaftsministerium in seinem Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien mit einem Anstieg des Verbrauchs regenerativer Ressourcen von 50 PJ im Jahr 2012 auf 80 PJ bis 2020, was 15,3 % des Bruttoendenergieverbrauchs entspräche.156

154

Schulze, 2014a

155

MH SR, 2014a

156

MH SR, 2014. Die Ziele des Aktionsplans aus dem Jahr 2010 hat das Wirtschaftsministerium im Oktober 2014 veröffentlichten Entwurf des Plans für Energiepolitik bekräftigt.

42

Abb. 23: Prognose des Anteils erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2040157

Wärme

Strom

Verkehr

Gesamtanteil

Laut dem aktuellen Entwurf des Plans für Energiepolitik geht die Regierung von einem kontinuierlichen Wachstum der erneuerbaren Energien auch nach dem Jahr 2020 aus. Bis 2040 soll ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch auf 26 % ansteigen. Ausbaupotenzial sehen die Regierungsexperten vor allem bei der Nutzung alternativer Quellen zur Wärmeerzeugung. Im Jahr 2035 soll der Anteil regenerativer Ressourcen am Wärmeverbrauch erstmals den Anteil am Stromverbrauch übersteigen.158 Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Erneuerbare Energien aus dem Jahr 2010 räumt das Wirtschaftsministerium der Nutzung solcher EE-Technologien Priorität ein, deren Einsatz zu marktnahen Energiepreisen führt. Die Biomasse wird hier als preisgünstigster Energieträger gesehen, wobei sie dank vorteilhafter natürlicher Bedingungen auch den höchsten Nutzungsgrad erreichen soll.159 Biomasse wird in allen strategischen Dokumenten zur Energiepolitik als der aussichtsreichste erneuerbare Energieträger gehandelt. Danach folgen Solarenergie, Geothermie und Wasserkraft. Stark eingeschränkt ist dagegen das Potenzial für Windkraft.

157

MH SR, 2014

158

MH SR, 2014

159

MH SR, 2010

43

Tab. 7: Technisches Potenzial erneuerbarer Energien in der Slowakei160 Nutzbares Potenzial Quelle

PJ

GWh

Wasserkraft

23,8

6.600

Große Wasserkraftwerke (> 10 MW)

20,2

5.600

Kleine Wasserkraftwerke (≤ 10 MW)

3,6

1.000

Biomasse

120,3

33.400

Forstbiomasse

16,9

4.700

Landwirtschaftliche Biomasse

28,6

7.950

Biokraftstoffe

7,0

1.950

Biogas

6,9

1.900

Sonstige Biomasse

60,9

16.900

Windkraft

2,2

600

Geothermie

22,7

6.300

Solarenergie

34,0

9.450

GESAMT

202,9

56.350

160

MH SR, 2007

44

4

Energie aus Biomasse und Biogas

4.1

Natürliches und technisches Potenzial

2008 veröffentlichte das Landwirtschaftsministerium einen Aktionsplan für die Nutzung von Biomasse 20082013, der bis heute die detaillierteste Quelle für das Potenzial von Bioenergie in der Slowakei darstellt. Demnach beläuft sich das technische Gesamtpotenzial auf ein Biomasseaufkommen von 24,9 Mio. t, woraus 163,2 PJ Bioenergie pro Jahr erzeugt werden können. Dies entspricht laut den Berechnungen des Ministeriums einem Anteil von 20,4 % am nationalen Energieverbrauch.161 Im Plan für die Energiepolitik vom Oktober 2014 bezifferte das Wirtschaftsministerium das theoretische Potenzial von Biomasse auf 120 PJ pro Jahr. Biomasse wird als der aussichtsreichste Energieträger unter allen erneuerbaren Quellen gehandelt.162 Das Landwirtschaftsministerium schätzte in seinem Bericht über die Forstwirtschaft vom Sommer 2015, dass das Biomassepotenzial über 60 % des nutzbaren Potenzials aller erneuerbaren Energien ausmacht.163

4.1.1

Landnutzung

Die Voraussetzungen für die Erzeugung von Bioenergie in der Slowakei sind günstig, da 2014 knapp 4 Mio. Hektar (ha) und somit 80 % des Staatsgebietes aus Wald oder landwirtschaftlichen Nutzflächen bestehen. Die Slowakei gehört zu den europäischen Ländern mit dem höchsten Waldbestand. In Mitteleuropa weist sie nach Österreich die größte Waldausdehnung auf. So waren 2014 41 % des Staatsgebietes mit Wald bedeckt. Dabei hat die Fläche seit 2001 um 8 % zugenommen und betrug Ende 2014 2,02 Mio. ha. Die bestockte Fläche belief sich auf 1,94 Mio. ha.164 Die Regionen mit dem höchsten Waldbestand waren 2014 die Selbstverwaltungsbezirke Banská Bystrica (465.449 ha), Prešov (442.553 ha) und Žilina (381.457 ha).165 Von der Forstfläche entfielen 2014 1,39 Mio. ha (71,6%) auf Wirtschaftswald, der zu kommerziellen Zwecken genutzt wurde. 0,33 Mio. ha (17,1%) waren Schutzwälder, in denen eine Bewirtschaftung praktisch nicht stattfand. Die verbleibenden 0,22 Mio. ha (11,3%) stellten Sonderwirtschaftswald dar, dessen Bewirtschaftung dem Allgemeinwohl diente.166 Knapp 54 % des Waldbestandes wurden 2014 von Staatsbetrieben bewirtschaftet, wobei dem Konzern Lesy SR die größte Rolle zukam. Weitere 29 % wurden von privaten Forstgenossenschaften und neun % von den Gemeinden genutzt.167 Tab. 8: Waldausdehnung und landwirtschaftliche Nutzfläche in 1.000 ha, 2008-2014168 2008

2010

2012

2014

Waldausdehnung

2.007

2.011

2.014

2.017

Landwirtschaftliche Nutzfläche

1.937

1.922

1.927

1.921

davon:

1.349

1.354

1.360

1.359

Dauerkulturen

25

23

19

18

Wiesen und Weiden

532

513

515

511

Ackerboden

161

MPRV SR, 2008

162

MH SR, 2014

163

MPRV SR, 2015

164

Statistikamt SR, 2016

165

Statistikamt SR, 2015a

166

MPRV SR, 2015

167

MPRV SR, 2015

168

Statistikamt SR, 2016

45

Die Slowakei verfügte Ende 2014 über 1,92 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche, gut 200.000 ha weniger als noch im Jahr 2005. Hiervon wurden 71 % ackerbaulich genutzt. Weitere 27 % entfielen auf Grünland und 1 % auf Dauerkulturen. Der Anbau von Getreide, Industriepflanzen und Grünfuttermitteln machte 95,5 % der Ackerfläche aus. Allein die Anbaufläche für Getreide lag bei rund 1,1 Mio. ha.169 Die Regionen mit dem meisten Agrarland waren 2014 die Selbstverwaltungsbezirke Nitra (465.675 ha), Banská Bystrica (411.846 ha) und Prešov (379.638 ha).170 Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden 2014 beim Raps-, Mais- und Weizenanbau insgesamt 188.000 ha Fläche für energetische Zwecke genutzt. Ganze 93 % der Rapsfeldfläche waren zur energetischen Nutzung angebaut.171 Abb. 24: Flächennutzung nach ausgewählten landwirtschaftlichen Erzeugnissen in ha, 2014172 400.000

380.200

350.000 300.000 250.000

216.200 Anbaufläche

200.000

Energetische Nutzung 150.000

125.566 116.776

100.000 38.138

50.000

33.000

0 Raps

Mais

Weizen

Schätzungen des Wirtschaftsministeriums zufolge sind etwa 450.000 ha Boden und damit 18,5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche unbewirtschaftet. Für den Anbau von Energiepflanzen stünden davon theoretisch 300.000 ha Nutzfläche zur Verfügung.173 Der Verband für landwirtschaftliche Biomasse leitet daraus ein Potenzial für den Betrieb von 130 bis 150 Biogasanlagen mit niedriger installierter Kapazität ab.174

4.1.2

Verfügbare Ressourcen

Holz Der Holzbestand der slowakischen Wälder nimmt kontinuierlich zu. 2014 erreichten die verfügbaren Holzvorräte ein Volumen von 477 Mio. m³, 7 % mehr als im Jahr 2006. Der Holzbestand pro ha betrug durchschnittlich 246 m³ (2006: 231 m³).175 In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Holzernte in der Slowakei sehr dynamisch entwickelt. Im Jahr 2014 lag die Ausbeute bei 9,4 Mio. m³, was einem Zuwachs gegenüber 1995 von 77 % entsprach. Davon entfiel knapp die Hälfte auf den Staatsbetrieb Lesy SR. Der Ernteertrag erreichte damit wieder das Niveau von

169

Statistikamt SR, 2016

170

Statistikamt SR, 2015a

171

MH SR, 2015

172

MPRV SR, 2014

173

MH SR, 2015

174

Zacharda, 2016

175

MPRV SR, 2015

46

2011, nachdem er in den Jahren 2012 und 2013 stark rückläufig gewesen war. Für die kommenden 20 Jahre rechnet das Landwirtschaftsministerium mit stabilen Erträgen von jeweils rund 9 Mio. m³.176 Tab. 9: Entwicklung und Prognose von Holzernte und Forstbiomasse in 1.000 m³, 2006-2020177

Holzernte Rund- und Brennholz für Biomasse Anteil Biomasse / Holzernte

2006

2010

2011

2012

2013

2014

2020*

8.357

9.860

9.467

8.232

7.837

9.417

8.898

820

1.005

1.198

1.384

1.437

1.495

2.721

9,8%

10,2%

12,7%

16,8%

18,3%

15,9%

30,6%

* Prognose Im Zeitraum von 2006 bis 2014 stieg die Menge an unverarbeitetem Rund- und Brennholz zur Biomasseerzeugung kontinuierlich, obwohl die Holzernte in den Jahren 2012 und 2013 deutlich zurückgegangen war. Im Jahr 2014 wurden knapp 16 % der Holzernte (1,5 Mio. m³) unverarbeitet als Biomasse verwendet, ein Zuwachs von knapp 60.000 m³ im Vergleich zum Vorjahr.178 Bis 2020 soll nach Prognosen des Wirtschaftsministeriums gut ein Drittel der Holzernte der direkten Gewinnung von Biomasse dienen.179

Landwirtschaftliche Erzeugnisse Die slowakische Getreideernte besteht im Wesentlichen aus Weizen und Körnermais; der Rest verteilt sich vor allem auf Gerste. Andere Getreidearten sind kaum von Bedeutung.180 Die slowakische Zuckerrübenproduktion bringt Erträge von über 1 Mio. t im Jahr ein; Ölgewächse wie Raps und Sonnenblumen kommen zusammen auf über 0,5 Mio. t.181 Die letzte offizielle Schätzung, wie sich die landwirtschaftliche Produktion in der Slowakei langfristig entwickelt, wurde 2008 vom Landwirtschaftsministerium veröffentlicht und enthielt einen Ausblick bis zum Jahr 2025. Darin erwarteten die Analysten des Ministeriums bis 2025 gegenüber dem Referenzjahr 2005 einen moderaten Anstieg der Ernte von Getreide (+3,0%) und Ölgewächsen (+9,7%), eine stärkere Zunahme bei Kartoffeln (+48,1%), Weizen (+21,5%) und Raps (+20,2%) sowie einen drastischen Rückgang der Zuckerrübenproduktion (-58,7%). Die bisherige Entwicklung hat jedoch gezeigt, dass in starken Erntejahren wie 2013 oder 2014 die Prognosewerte für 2020 und 2025 bereits erreicht oder übertroffen werden konnten. Der Einbruch bei den Zuckerrübenerträgen fiel nicht so drastisch aus wie erwartet und statt dem kräftigen Wachstum beim Kartoffelanbau trat in der Realität eine rückläufige Ernte ein.182

176

Schulze, 2012 mit Daten von MPRV SR, 2015

177

MPRV SR, 2014

178

MPRV SR, 2014

179

MH SR, 2010

180

MPRV SR, 2012

181

Statistikamt SR, 2016

182

Statistikamt SR, 2016 und MP SR, 2008a

47

Tab. 10: Entwicklung und Prognose der Ernte ausgewählter Agrarprodukte in 1.000 t, 2005-2025183 2005

2010

2013

2014

2015

2018*

Getreide

3.630

2.554

3.412

4.708

3.806

3.759

3.740

- davon Weizen

1.629

1.185

1.684

2.072

2.082

1.993

1.979

Ölgewächse

462

501

612

739

563

514

507

- davon Raps

238

322

374

449

321

289

286

Zuckerrüben

1.737

978

1.145

1.550

1.205

740

717

310

126

164

179

144

466

459

Kartoffeln

2025*

* Prognose Ein wichtiges landwirtschaftliches Nebenprodukt in der Slowakei ist Maissilage, dessen Erzeugung bis 2014 stark zugenommen hatte und letztes Jahr wegen des heißen Sommers wieder rückläufig war.184 Der allgemeine Trend ist mit der hohen Nachfrage der Biogasbranche zu erklären – 85 % der in Biogasanlagen zugeführten Biomasse besteht aus Maissilage.185 Der Bedarf an Maissilage zur Erzeugung von Biogas beziffert sich auf rund 450.000 t im Jahr.186 Tab. 11: Produktion von Maissilage, 2010-2015187

Anbaufläche in ha Produktion in 1.000 t

2010

2011

2012

2013

2014

2015

76.645

77.269

85.050

93.161

85.785

88.842

2.116

2.219

2.275

2.193

2.796

2.106

Biogene Reststoffe (biologisch abbaubare Abfälle) Zur Klärung des Begriffs „biogene Reststoffe“: Im slowakischen Fachjargon ist ausschließlich von „biologisch abbaubaren Abfällen“ die Rede. Laut Definition des slowakischen Abfallgesetzes fallen darunter bestimmte Abfälle aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Tier- und Fischzucht, Hydroponik, Lebensmittel-, Holz-, Papier-, Zellulose- und Möbelverarbeitung sowie Klärschlamm und bestimmte Bestandteile getrennter Siedlungsabfälle.188 Waldrestholz und verarbeitetes Holz (wie Holzschnitzel, Pellets oder Briketts) wurden 2014 in einer Menge von 1,08 Mio. t als Biomasse verwertet, was einen Rückgang von 954.000 t gegenüber dem Vorjahr bedeutete.189 Für das Jahr 2020 schätzt das Wirtschaftsministerium das Aufkommen auf 2 Mio. t – ein Wert, der bereits in den Jahren 2012 und 2013 erreicht wurde.190 Dabei ist vor allem der Jahresausstoß an Holzschnitzeln kräftig gewachsen - von 5.000 t im Jahr 2000 auf 260.000 t im Jahr 2010. Die reine Brennholzproduktion hat in dieser Zeit um ein Drittel auf fast 700.000 t zugelegt.191 In der Slowakei werden laut aktueller Schätzung des Verbands Biomasa pro Jahr zwischen 100.000 und 140.000 t Holzpellets hergestellt. Die jährliche Produktionskapazität liegt bei 200.000 t. Hinzu kommen 50.000 t Importe aus der Ukraine, Weißrussland und Russland. Auf dem slowakischen Markt werden rund

183

Statistikamt SR, 2016 und MP SR, 2008a

184

Borbélyová, 2016

185

Gaduš und Giertl, 2015

186

Zacharda, 2012

187

Borbélyová, 2016

188

Bodíková und Jančárík, 2015

189

MH SR, 2012

190

MH SR, 2010 und MH SR, 2015

191

Schulze, 2012

48

70.000 t Holzpellets abgesetzt, der Rest ist für den Export bestimmt.192 Die zweitwichtigste Rohstoffquelle für die Erzeugung von Biogas ist Tiermist. Den größten Mistanteil liefert die Rinderzucht, jedoch sind einige Biogasanlagen in der Slowakei speziell für die Verwertung von Schweine- oder Geflügelmist konstruiert. Im Jahr 2009 betrug das Gesamtaufkommen an Tiermist mehr als 10 Mio. t.193 Tab. 12: Misterzeugung nach Nutztierkategorie, 2009194 Bestand

Misterzeugung in t

Rind

472.000

8.543.160

Erzeugung von organischer Trockensubstanz in t 640.700

Schwein

740.900

1.182.600

83.960

Geflügel

11.228.100

673.682

101.050

Insgesamt

12.441.000

10.399.442

825.710

Im Jahr 2015 waren gegenüber 2009 der Rinder- und Schweinebestand rückläufig (458.000 bzw. 633.000 Tiere), während der Geflügelbestand auf 12,8 Mio. Tiere zugelegt hatte.195 Damit kann das Mistaufkommen weiterhin auf rund 10 Mio. t geschätzt werden.196 Vor dem Hintergrund, dass es in der Slowakei über 800 landwirtschaftliche Betriebe mit einem Rinderbestand von über 100 Tieren (Durchschnitt: 420 Stück) und 160 Betriebe mit einem Geflügelbestand von über 500 Tieren (Durchschnitt: 3.125 Stück) gibt, sieht der Verband für landwirtschaftliche Biomasse ein Potenzial für den Bau von 400 bis 500 kleineren Biogasanlagen (bis 250 kWel).197 Laut dem Abfallwirtschaftsprogramm 2016-2020 fielen in der Slowakei 2013 gut 170.000 t biologisch abbaubare Siedlungsabfälle und knapp 850.000 t biologisch abbaubare Industrieabfälle an. Bei letzteren hatte sich das Aufkommen im Vergleich zu 2011 beinahe halbiert, wohingegen in den Kommunen gegenüber 2011 rund 22 % mehr Biomüll anfiel.198 Der Anstieg ist vor allem damit zu erklären, dass alle Städte und Gemeinden seit 2013 zur Trennung von biologisch abbaubaren Abfällen verpflichtet sind. Der Großteil des gesammelten Biomülls (2013: 67%) wurde jedoch weiterhin deponiert.199 Dies wird sich ändern, da das zum Jahreswechsel in Kraft getretene Abfallgesetz ein allgemeines Deponierungsverbot für bereits getrennte Abfallarten sowie für getrennten Biomüll enthält.200

192

Gespräch mit Ladislav Židek, Geschäftsführer des Verbands Biomasa, am 26.7.2016

193

Gaduš, 2012

194

Gaduš, 2012

195

Statistikamt SR, 2016

196

Zacharda, 2012

197

Zacharda, 2016

198

MZP SR, 2015a

199

Bodíková und Jančárík, 2015

200

Schulze, 2016c

49

Tab. 13: Aufkommen an biologisch abbaubaren Siedlungsabfällen in t, 2010-2013201 2010

2011

2012

2013

48.163

44.719

58.925

64.022

Biologisch abbaubare Küchen- und Kantinenabfälle

1.528

1.613

2.127

2.838

Holz

1.556

1.677

2.459

3.512

12

61

69

289

Biologisch abbaubare Abfälle

94.027

89.276

95.894

98.168

Marktabfälle

2.083

1.470

1.423

694

147.370

138.819

160.898

169.526

Papier und Pappe

Speiseöle und -fette

Insgesamt

Besser sah es schon 2013 bei der Verwertung von biologisch abbaubaren Industrieabfällen aus: 59 % des Aufkommens wurde wiederverwertet, 8 % energetisch genutzt und 11,5 % auf sonstige Weise verwertet. Der Deponierungsanteil des industriellen Bioabfalls betrug lediglich 10 %. Den starken Rückgang an biologisch abbaubaren Industrieabfällen erklärt das Umweltministerium mit einer Gesetzesänderung im Jahr 2013, wonach Dung, Stroh und weitere natürliche Stoffe aus der Land- und Forstwirtschaft nicht mehr als Abfall gewertet werden.202 Tab. 14: Verwertung biologisch abbaubarer Industrieabfälle in t, 2010-2013203 2010

2011

2012

2013

Wiederverwertung

798.473

1.280.904

901.372

504.088

Energetische Nutzung

67.750

77.067

61.628

67.806

Sonstige Verwertung

123.862

137.824

133.200

97.806

Deponierung

45.814

32.412

85.875

84.207

Verbrennung ohne energetische Nutzung

6.923

13.617

33.310

40.389

Sonstige Behandlung

23.728

42.929

58.197

12.235

Sonstige Beseitigung

119.321

45.041

29.144

42.015

1.185.870

1.629.793

1.302.727

848.547

Insgesamt

Das Abwasseraufkommen in der Slowakei nimmt seit Jahren ab. Betrug es im Jahr 2000 noch 1.048 Mio. m³, so waren es 2010 nur noch 745 Mio. m³ und 2014 603 Mio. m³. 2014 wurden 93 % des Abwasseraufkommens behandelt. Dagegen nimmt der Anteil der Einwohner, die an das öffentliche Kanalisationsnetz angeschlossen sind, stetig zu. Während 2006 dies nur auf 56,4 % der Bevölkerung zutraf, waren es 2014 bereits 64,7 %. Im den Nachbarländern Österreich und Tschechien liegt dieser Anteil jedoch bei über 85 %.204 2014 waren in der Slowakei 692 Kläranlagen in Betrieb, 44 mehr als im Vorjahr. Diese produzierten knapp 57.000 t Klärschlamm. Dieser wird überwiegend kompostiert oder energetisch verwertet, eine Verbrennung findet grundsätzlich nicht statt. 2014 verdreifachte sich die Menge an energetisch genutztem Klärschlamm. Sie macht mittlerweile 28 % am gesamten Aufkommen aus.205

201

MZP SR, 2015a

202

MZP SR, 2015a

203

MZP SR, 2015a

204

MZP SR, 2015

205

MZP SR, 2015

50

Tab. 15: Klärschlammaufkommen nach Art der Verwendung in t, 2007-2014206 2007 Einsatz in der Landwirtschaft Kompostierung Energetische Verwertung Deponierung Sonstige Verwendung Insgesamt

4.1.3

0

2008 0

2009 0

2010 923

42.315 38.368 47.056 47.120

2011 358

2012 1.254

2013 518

2014 8

50.111 46.446 45.261 36.524

0

0

0

0

0

3.196

5.008 16.038

3.590

8.676

2.696

16

2.306

1.615

1.666

1.073

9.400 10.766

8.830

6.681

5.943

6.195

4.980

3.240

55.305 57.810 58.582 54.760 58.718 58.706 57.433 56.883

Bioenergiepotenzial

Das mögliche Gesamtaufkommen von Forstbiomasse beläuft sich auf 4,6 Mio. t, was einem Energiewert von 52 PJ entspricht. Dazu sollen Hackschnitzel und Abfälle der holzverarbeitenden Industrie mit einem Volumen von jeweils über 1,8 Mio. t beitragen.207 Im 2010 verabschiedeten Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien prognostizierte das Wirtschaftsministerium einen sprunghaften Anstieg der Holzproduktion zur direkten energetischen Verwertung von 820.000 t im Jahr 2006 auf ein Volumen von 2,7 Mio. t im Jahr 2020. Das Wachstumspotenzial bei Holzabfällen und verarbeitetem Holz schätzte es etwas moderater ein - von 1,1 Mio. t im Jahr 2006 auf 2,0 Mio. t im Jahr 2020.208 In der Slowakei ließen sich zudem insgesamt 2 Mio. t landwirtschaftliche Biomasse verfeuern, woraus sich ein energetisches Potenzial von mehr als 28 PJ ergäbe. Von den einzelnen Biomassearten verfügt Getreidesilage mit einer jährlichen Produktionskapazität von 729.000 t über das größte Potenzial, gefolgt von Maissilage (668.000 t).209 Das Landwirtschaftsministerium hat zudem errechnet, dass der Anbau von 300.000 ha Energiewald und Energiepflanzen für eine Erntemenge von über 4 Mio. t Biomasse sorgen könne, was einem energetischen Potenzial von 57 PJ entspreche.210 Davon sollen bis 2020 bereits 3,2 Mio. t für die Biogaserzeugung eingesetzt werden.211 Ein weiterer wichtiger Rohstoff für die Biogaserzeugung ist Dung. Rund 14 Mio. t Dung könnten pro Jahr zu Biogas verfeuert werden, womit eine Energiemenge von 10 PJ entstünde.212 2020 sollen bereits knapp 11,4 Mio. t energetisch verwendet werden.213

206

MZP SR, 2015

207

MP SR, 2008

208

MH SR, 2010

209

MP SR, 2008

210

MP SR, 2008

211

MH SR, 2010

212

MP SR, 2008

213

MH SR, 2010

51

Tab. 16: Bioenergiepotenzial in der Slowakei, 2008214 Art der Biomasse

Menge in t

Energetisches Potenzial in PJ

Landwirtschaftliche Biomasse

2.031.000

28,6

- Getreidesilage - Maissilage - Rapssilage - Sonnenblumensilage - Landwirtschaftliche Holzabfälle Forstbiomasse

729.000 668.000 206.000 220.000 208.000 4.567.000

10,4 9,4 2,9 2,8 3,1 52,4

- Brennholz - Hackschnitzel - Industrielle Holzabfälle Biomasse für Biokraftstofferzeugung

850.000 1.882.000 1.835.000 200.000

9,5 20,9 22,0 7,0

400.000

8,4

Dung

13.700.000

10,0

Biomasse aus Energiewald und Energiepflanzenbau

4.050.000

56,8

Abfälle aus Biokraftstofferzeugung

Gesamt

24.948.000

215

163,2

Das Potenzial für die Biogasgewinnung aus festen Siedlungs- und Industrieabfällen sowie Deponiegas fällt im Vergleich zu Dung und Silage geringer aus. Bis 2020 schätzt das Landwirtschaftsministerium das jährliche Aufkommen auf 308.000 t.216 Laut einer Untersuchung des Technischen und Prüfungsinstituts für Landwirtschaft hat die Slowakei das Potenzial, über 8.000 Verbrennungsanlagen mit einer durchschnittlichen installierten Leistung von 500 kWth und einem Jahresbedarf von 600 t Biomasse sowie 280 Biogasanlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von 350 kWel und einem Jahresbedarf von 40.000 t Exkrementen zu errichten.217

4.2

Gegenwärtige Nutzung

4.2.1

Verbrauch und Erzeugung insgesamt

Biomasse hat sich im vergangenen Jahrzehnt zu dem am stärksten genutzten erneuerbaren Energieträger der Slowakei entwickelt. 2014 zeigte sich Bioenergie laut Angaben von Eurostat für genau 70 % des Bruttoinlandsverbrauchs an erneuerbaren Energien verantwortlich, was zu 75,7 % auf feste Biomasse, zu 13,5 % auf Biokraftstoffe, zu 9,7 % auf Biogas und zu 1,2 % auf Hausmüll zurückzuführen war. Der Anwendungsschwerpunkt liegt traditionell in der Wärmeversorgung aus Biomasse; wichtigste Rohstoffe sind dabei Holz und Holzabfälle. Andere bioenergetische Quellen konnten aber an Bedeutung gewinnen, denn noch 2005 beruhte die Bioenergienutzung zu über 90 % auf Holzbiomasse.218 Am gesamten Energieverbrauch trug Bioenergie 2014 zu 6,1 % bei. Im europäischen Vergleich hinkt die Slowakei trotz der erzielten Fortschritte anderen Staaten hinterher. So betrug in den Nachbarländern Polen und Tschechien der Anteil von Bioenergie am Bruttoinlandsverbrauch 2014 jeweils rund 9 %, in Österreich waren es sogar 30 %.219 Mit Ausnahme von 2013 konnte der Bioenergieverbrauch seit dem EU-Beitritt der Slowakei jedes Jahr

214

MPRV SR, 2008

215

Rechenfehler in der Quelle: Endsumme entspricht nicht der Menge der Teilsummen (20.381.000).

216

MH SR, 2010

217

Gaduš und Giertl, 2015

218

Eurostat, 2016

219

Eurostat, 2016

52

kontinuierlich zulegen. Besonders dynamisch entwickelte sich zuletzt der Bedarf an Biogas. Dessen Verbrauch fiel im Jahr 2014 doppelt so hoch aus wie 2011. Dagegen stagnierte 2014 der Verbrauch an Biomasse aus Holz und Siedlungsabfällen.220 Abb. 25: Bruttoinlandsverbrauch von Bioenergie in der Slowakei in ktRÖE, 2005-2014221 800

700

600

500 Feste Biobrennstoffe Flüssige Biobrennstoffe

400

Biogas

300

Siedlungsabfälle (erneuerbare)

200

100

0 2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Da die Slowakei nur eine geringfügige Menge an Biomasse importiert, unterscheidet sich die nachfolgend abgebildete Erzeugungsstruktur, die das Wirtschaftsministerium 2015 im Bericht über die Nutzung von Erneuerbaren Energien veröffentlichte, nur unwesentlich von der Verbrauchsstruktur.

220

Eurostat, 2016

221

Eurostat, 2016

53

Abb. 26: Energieerzeugung aus Biomasse nach Brennstoff in ktRÖE, 2014222

Industrie- und Energiepflanzen; 115,7; Siedlungsabfälle; 19,9; 11% 2%

Rund- und Brennholz; 339,3; 33%

Waldrestholz, verarbeitetes Holz, Holzabfälle; 566,3; 54%

4.2.2

Stromerzeugung

Im Jahr 2014 wurden aus Biomasse und Biogas 1.442 GWh Strom erzeugt. Davon stammten 64 % aus privat geführten KWK-Anlagen, was die Betreiber größtenteils zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz nutzten. Überhaupt wird in der Slowakei Strom aus Bioenergie fast ausschließlich über KWK-Technologien gewonnen; lediglich 12 % gehen auf reine Elektrizitätskraftwerke zurück.223 Tab. 17: Bruttostromerzeugung aus Bioenergie nach Betriebsart in GWh, 2014224 Öffentlich betriebene Industrieabfälle Feste Siedlungsabfälle (erneuerbar) Feste Siedlungsabfälle (n. erneuerbar) Holz, Holzabfälle und sonstige feste Abfälle Biogas Insgesamt

Privat betriebene

Gesamt

Stromkraftwerke -

KWK-Kraftwerke -

Stromkraftwerke -

KWK-Kraftwerke 14 22

14 22

-

-

-

11

11

-

281

11

624

916

13 13

63 344

158 169

245 916

479 1.442

Zwischen 2011 und 2014 hat die aus Biomasse und Biogas erzeugte Strommenge um 70 % zugenommen. Prozentual gesehen hatte den höchsten Anteil daran Biogas, dessen Stromproduktion sich in diesem Zeitraum

222

MH SR, 2015. Biokraftstoffe nicht berücksichtigt

223

Statistikamt SR, 2015

224

Statistikamt SR, 2015

54

vervierfacht hatte. Aber auch Holzbiomasse wurde vermehrt zur Stromerzeugung eingesetzt.225 Tab. 18: Bruttostromerzeugung aus Bioenergie in GWh, 2011-2014226 2011 Industrieabfälle Feste Siedlungsabfälle (erneuerbar) Feste Siedlungsabfälle (nicht erneuerbar) Holz, Holzabfälle und sonstige feste Abfälle Biogas Insgesamt

2012

2013

2014

11 24 15

11 27 14

13 21 11

14 22 11

682

724

677

916

113 845

190 966

213 935

479 1.442

Die installierten Bioenergie-Kraftwerkskapazitäten betrugen 2014 kumuliert 253 MWel, was einem Zuwachs von 34 MWel gegenüber dem Vorjahr entsprach. Während sich für die Verstromung von Biogas die Kapazitäten von 35 MWel auf 78 MWel mehr als verdoppelten, sanken sie bei Holzbiomasse um 13 % auf 153 MWel.227 Abb. 27: Installierte Kapazität nach Art der Biomasse in MWel, 2014228

Biogas; 78; 29%

Industrieabfälle; 11; 4% Holz, Holzabfälle und sonstige feste Abfälle; 171; 63%

Feste Siedlungsabfälle; 11; 4%

2015 wurden in 40 Anlagen 666 GWh Strom aus Biomasse erzeugt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wurde. Dies entsprach 90 % der gesamten Strommenge, die in diesen Anlagen generiert wurde. Daraus ergab sich eine Einspeisevergütung von 55 Mio. Euro.229 2015 wurden 535 GWh Strom aus 110 Biogasanlagen in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Dies entsprach 97 % der Strommenge, die insgesamt in diesen Anlagen erzeugt wurde. Die Einspeisevergütung betrug insgesamt 48 Mio. Euro.230 231 Noch 2009 hatte es lediglich fünf Anlagen gegeben.232 Die größten Zuwächse gab

225

Statistikamt SR, 2015

226

Statistikamt SR, 2015

227

Statistikamt SR, 2015

228

Statistikamt SR, 2015

229

Eigene Berechnung nach ÚRSO, 2016a

230

Eigene Berechnung nach ÚRSO, 2016a

55

es in den Jahren 2010 und 2011, seit 2014 ist das Wachstum jedoch merklich abgeflacht.233 Dies lässt sich mit der kontinuierlichen Senkung der Einspeisetarife und der Einführung des sogenannten G-Tarifes, eine seit 2013 zu entrichtende Abgabe für ans Netz angeschlossene Stromerzeuger, erklären.234 Mit einer installierten Leistung von 7,03 MWel bzw. 2,83 MWel stehen 2016 die beiden größten Anlagen des Landes in Badín und Bošany. Die durchschnittliche installierte Kapazität beträgt 0,96 MWel.235 Technologisch basieren fast alle in der Slowakei betriebenen Anlagen auf Feuchtfermentation; mittlerweile existieren aber auch erste Anlagen mit Trockenfermentation. Wichtigster Rohstoff für die Biogaserzeugung ist Maissilage mit einem Anteil von mehr als 85 %.236 Geografisch verteilen sich die im Land betriebenen Biogasanlagen schwerpunktmäßig auf die südwestliche Landeshälfte, in welcher die Landwirtschaft deutlich stärker als in der nördlichen oder östlichen Landeshälfte ausgeprägt ist. 2013 waren die meisten Standorte in den Selbstverwaltungsbezirken Banská Bystrica, Nitra und Trnava errichtet.237 Tab. 19: Geografische Verteilung von Biogasanlagen in der Slowakei, 2013238 Anzahl Bratislava Trnava Trenčín Nitra Žilina Banská Bystrica Prešov Košice Insgesamt

2 20 10 21 4 22 9 4 92

Installierte Kapazität in kWel 1.199 19.541 9.273 17.006 4.616 28.391 8.025 3.597 91.684

Darüber hinaus wurden in der Slowakei 45 Reinigungsanlagen in Klärwerken errichtet, in denen aus der anaeroben Abwasserbehandlung Biogas gewonnen wird. Zudem sind in 18 Kläranlagen KWK-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3,3 MWel installiert.239 Im Gegensatz zu klassischen Biogasanlagen lag das Stromaufkommen bei solchen Anlagen, für die eine Einspeisevergütung geltend gemacht wurde, nur bei 5,7 GWh.240

4.2.3

Wärmerzeugung

Im Jahr 2011 wurden aus Biomasse und Biogas 5.130 TJ Wärme erzeugt. Davon stammten gut drei Viertel aus öffentlich betriebenen Kraftwerken. 66 Prozent der erzeugten Wärme basierte auf KWK.241

231

Zacharda, 2016

232

Hutňan und Bodík, 2015

233

energie-portal.sk, 2015

234

Liptáková, 2016b

235

Zacharda, 2016

236

Gaduš und Giertl, 2015

237

Gaduš und Giertl, 2015

238

Gaduš und Giertl, 2015

239

Gaduš und Giertl, 2015

240

Eigene Berechnung nach ÚRSO, 2016a

241

Statistikamt SR, 2015

56

Tab. 20: Wärmeerzeugung aus Bioenergie nach Betriebsart in TJ, 2014242 Öffentlich betriebene Heizwerke Industrieabfälle Feste Siedlungsabfälle (erneuerbar) Feste Siedlungsabfälle (n. erneuerbar) Holz, Holzabfälle und sonstige feste Abfälle Biogas Insgesamt

-

KWKKraftwerke -

-

Privat betriebene Heizwerke

Gesamt

23 -

KWKKraftwerke 19 -

42 -

-

7

-

7

1.513

2.155

192

892

4.752

1.513

118 2.273

222

211 1.122

329 5.130

2012 nahm die aus Biomasse und Biogas erzeugte Wärmemenge um 62 Prozent zu, 2014 fiel sie wieder um 31 Prozent. Der Rückgang betraf vor allem die Biomasseerzeugung aus Abfällen und Holz. Wie bei der Stromerzeugung wies Biogas dagegen zuletzt eine hohe Dynamik auf. 2014 entstand daraus fast drei Mal so viel Wärme wie im Vorjahr.243 Tab. 21: Wärmeerzeugung aus Bioenergie in TJ, 2011-2014244 2011 Industrieabfälle Feste Siedlungsabfälle (erneuerbar) Feste Siedlungsabfälle (nicht erneuerbar) Holz, Holzabfälle und sonstige feste Abfälle Biogas Insgesamt

2012

2013

2014

169 48 73

127 48 69

130 27 80

42 0 7

4.248

7.225

7.067

4.752

154 4.692

112 7.581

117 7.421

329 5.130

Laut einer Untersuchung des Technischen und Prüfungsinstitut für Landwirtschaft existierten 2011 insgesamt 672 Anlagen, in denen Wärmeenergie aus Biomasse erzeugt wurde. Die kumulierte installierte Leistung betrug 1.842,5 MWth. Geografisch verteilten sich diese Anlagen schwerpunktmäßig auf die nördliche Landeshälfte, insbesondere in den Selbstverwaltungsbezirken Prešov und Žilina. Umgekehrt war die kumulierte installierte Kapazität im südlichen Landesteil, vor allem in den Bezirken Banská Bystrica und Košice, am größten.245

242

Statistikamt SR, 2015

243

Statistikamt SR, 2015

244

Statistikamt SR, 2015

245

Taraba, 2012

57

Tab. 22: Geografische Verteilung von Biomasseanlagen in der Slowakei, 2011246 Anzahl Bratislava Trnava Trenčín Nitra Žilina Banská Bystrica Prešov Košice Insgesamt

4.3

13 21 84 32 135 87 258 42 672

Installierte Kapazität in MWth 28,30 17,40 216,42 81,87 283,14 509,12 380,48 325,73 1.842,46

Geplante Projekte

Da Bioenergie in der Slowakei größtenteils via KWK erzeugt wird, werden im Folgenden auch Projekte im Wärmesektor vorgestellt. In Turňa nad Bodvou bei Košice soll eine Biomethananlage entstehen. Hierin sollen pro Jahr 26.000 t Maissilage zu Biogas verarbeitet werden, das wiederum in Biomethan umgewandelt wird. Die geplante Produktionskapazität beträgt 3 Mio. m³. Das 9 Mio. Euro teure Vorhaben befand sich im Juni 2016 in der UVPPrüfung. Der Baustart ist für die Oktober 2016 vorgesehen, die Inbetriebnahme für April 2017.247 In Leopoldov wird bereits seit 2007 Bioethanol aus Mais hergestellt. Der dabei erzeugte Strom wird zur Deckung des Eigenbedarfs verwendet. Die Betreiberfirma Enviral, die dem Großunternehmer Ján Sabol gehört, möchte die Produktion erweitern. Bis 2019 soll die Verarbeitungskapazität von 145.000 auf 169.000 m³ zunehmen. In diesem Zuge soll der Jahresverbrauch an Mais auf 402.000 t steigen. Um das Vorhaben zu verwirklichen, soll eine 8o MWth starke KWK-Anlage gebaut werden. Der Baustart ist für das vierte Quartal 2017 vorgesehen, die Inbetriebnahme soll im vierten Quartal 2019 erfolgen.248 Die Firma Simply Clean investiert 18 Mio. Euro in den Standort Selica bei Šaľa, um Strom und Wärme aus der Abfallverbrennung zu erzeugen. Die Verbrennungsanlage soll zwei Gasturbinen mit einer Leistung von jeweils 1 MW umfassen, um Synthesegas zu erzeugen. Pro Jahr sollen auf diese Weise 22.000 t Abfall energetisch verwertet werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung soll der Baustart im ersten Quartal 2017 erfolgen, die Inbetriebnahme ist für zweite Halbjahr 2018 geplant.249 Die Stadt Trebišov hat die kommunale Fernwärmeversorgung erneuert und setzt dabei seit Ende Mai 2016 auf Biomasse. 90 % der Wärmeversorgung von Trebišov sollen über die Verbrennung von Biomasse erfolgen. Als Brennstoffe dienen zu 75 % Stroh und zu 25 % Holzbiomasse. Die 9,5 Mio. Euro schwere Investition wurde durch den norwegischen Finanzmechanismus (siehe unten) gefördert.250 Der Investor SPV Granul gab bekannt, in Dunajská Streda pro Jahr 16.000 Pellets aus Biomasse herstellen zu wollen. Das fertige Erzeugnis, das sich aus Stroh (57%), Klärschlamm (40%) und Kalk (3%) zusammensetzen soll, soll als Brennstoff in der Energiebranche genutzt werden. Auf dem vorgesehenen Produktionsareal in Dunajská Streda werden bereits jetzt Pellets aus Stroh hergestellt. Mit der neuen Fertigungslinie soll das Verfahren um Klärschlamm aus der Kläranlage erweitert werden. Die Kosten der Investition belaufen sich auf 1,5 Mio. Euro.251 Im August 2016 war das Projekt nach Auskunft eines Branchenexperten bereits angelaufen, jedoch unter Federführung der Gesellschaft Akros Capital.252 Das Wärmekraftwerk Vojany, in dem gegenwärtig Steinkohle und Holzschnitzel verfeuert werden, könnte künftig auch Klärschlamm energetisch nutzen, sofern der Betrieb nicht eingestellt wird.253 Während des Sommers 2016 war es geplant, die energetische Verwertung von Klärschlamm zu prüfen, indem dieser

246

Taraba, 2012

247

energia.sk, 2016a

248

energia.sk, 2016b

249

energia.sk, 2016c

250

energia.sk, 2016d

251

energia.sk, 2016e

252

Gespräch mit Štefan Pásztor, Geschäftsführer der Firma DANAGRA, am 25.8.2016

253

Vgl. Kap. 3.3

58

zusammen mit Biomasse verbrannt wird.254 Das Technische und Prüfungsinstitut für Landwirtschaft in Rovinka bei Bratislava nimmt an dem Förderprogramm des norwegischen Finanzmechanismus Grüne Innovationen für die Industrie teil und hat einen Projektvorschlag für den Aufbau eines europäischen Forschungszentrums für die Untersuchung des Biomassepotenzials erarbeitet. Der Plan sieht vor, zwei Forschungslabore in der Slowakei sowie zwei innovative Biogasreaktoren in Norwegen und der Slowakei zu errichten. Die Kosten von 2,5 Mio. Euro werden aus dem norwegischen Finanzmechanismus und dem slowakischen Staatshaushalt geteilt.255

4.4

Förderung von Bioenergie

Für die Förderung der Nutzung von Bioenergie stehen in der Slowakei prinzipiell verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung – staatliche Zuschüsse und Garantien, steuerliche Vergünstigungen, vor allem aber Mittel aus den EU-Strukturfonds. Im Abfallwirtschaftsprogramm 2016-2020 vom Oktober 2015 kündigte das Umweltministerium an, den Bau von Biogasanlagen zu fördern, die biologisch abbaubare Abfälle energetisch verwerten.256 Konkrete Fördermaßnahmen wurden hierzu allerdings noch nicht bekannt gegeben.

4.4.1

Europäische Förderprogramme

In der aktuellen EU-Förderperiode 2014 bis 2020 stehen für die Slowakei über 15 Mrd. Euro Mittel zur Verfügung. Mit 3,5 Mrd. Euro fließen die meisten Gelder in den Ausbau der Verkehrs- und Netzinfrastruktur. Einen weiteren Schwerpunkt bildet mit fast 2 Mrd. Euro der Umweltschutz. Außerdem steht mehr als 1 Mrd. Euro bereit, um die CO2-Bilanz der Wirtschaft zu verbessern.257 Wer antragsberechtigt ist, hängt von der Thematik des jeweiligen Förderprogramms ab. Es können Unternehmen, Gebietskörperschaften, Einzelpersonen, Nichtregierungsorganisationen oder andere Institutionen sein. Die verlangte Rechtsform ist jeweils im Aufruf definiert. Außerdem sind einige Fördervorhaben auf bestimmte Regionen oder Unternehmensgrößen beschränkt. Auch die Höhe der Förderquote kann davon abhängen. Im Bezirk Bratislava gibt es meist geringere Zuschüsse als im Osten der Slowakei.258

Operationelles Programm Umweltqualität

259

Das Operationelle Programm (OP) Umweltqualität wird vom Umweltministerium gesteuert und ist thematisch in fünf Prioritätsachsen unterteilt. Mit einem Fördervolumen von 3,1 Mrd. Euro ist es nach dem OP Integrierte Infrastruktur das finanzstärkste Programm im Zeitraum von 2014 bis 2020. Erneuerbare Energien spielen vor allem in Prioritätsachse 4 eine Rolle, die eine energieeffiziente, CO2-arme Wirtschaft als Förderziel hat. 28 % der zugeteilten Mittel fließen allein in diese Sparte. Die in Prioritätsachse 4 definierten Maßnahmen betreffen im Wesentlichen die: -

Erhöhung der Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden,

-

Verringerung der Energieintensität in der Wirtschaft,

-

Installation von kleinen EE-Anlagen (bis 10 kWel),

-

Modernisierung und Rekonstruktion der Wärmeübertragungsnetze.

Insgesamt sind fast 940 Mio. Euro für Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz vorgesehen.

254

energia.sk, 2015

255

energia.sk, 2016f

256

MZP SR, 2015

257

Schulze, 2014a

258

Schulze, 2014a

259

MZP SR, 2015b

59

Tab. 23: Übersicht über Förderziele und Maßnahmen in der Prioritätsachse 4 des OP Umweltqualität260 Förderziel 4.1 Erzeugung und Verteilung erneuerbarer Energien

4.2 Energieeffizienz und erneuerbare Energien in der Wirtschaft 4.3 Energieeffizienz, intelligente Stromnetze und erneuerbare Energien in der öffentlichen Infrastruktur 4.4 Verlangsamung des Klimawandels

Maßnahmen mit Fokus auf EE • Bau von Biomasseanlagen • Bau von Anlagen zur Biomethanproduktion; Nutzung von Wasserkraft; Nutzung von luft-, wasser- oder geothermischer Energie mittels Wärmepumpen; Nutzung von Geothermie zur unmittelbaren Wärmeerzeugung; Erzeugung und energetische Verwertung von Bio-, Deponie- und Klärgas • Installation von kleinen EE-Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung • Installation von kleinen EE-Anlagen zur Stromerzeugung in Privathaushalten im Selbstverwaltungsbezirk Bratislava • Durchführung von Energieaudits in kleinen und mittelständischen Unternehmen • Umsetzung der sich aus den Energieaudits ergebenden Prämissen einschließlich des Einsatzes erneuerbarer Energien • Installation von EE-Anlagen in öffentlichen Gebäuden



• • • 4.5 Kraft-Wärme-Kopplung

• •

Erhöhung des Informationsgrades über Energieeffizienz und erneuerbare Energien einschließlich Beratung, Informationskampagnen, Fachseminaren und Konferenzen, Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche Erweitertes Monitoring der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien Einführung eines Systems für Energie- und Umweltmanagement einschließlich Energieaudits und des EU-Systems für freiwilliges Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) Entwicklung von Energiedienstleistungen auf regionaler und lokaler Ebene Bau, Rekonstruktion und Modernisierung der Wärmeverteilnetze Bau, Rekonstruktion und Modernisierung von KWK-Anlagen mit einer maximalen Leistung von 20 MWth.

Die Erzeugung von Biogas aus biologisch abbaubaren Abfällen wird in Prioritätsachse 1 berücksichtigt, die auf die Entwicklung der Umweltinfrastruktur abzielt und mit einem Fördervolumen von insgesamt 1,8 Mrd. Euro ausgestattet ist. Obwohl das OP Umweltqualität bereits im Oktober 2014 verabschiedet wurde, erfolgten die ersten konkreten Projektaufrufe erst ein Jahr später. Im Juli 2016 gab es keine offenen Aufrufe in den relevanten Prioritätsachsen 1 und 4, bei denen Projekte für Biomasse und Biogas förderwürdig sind. Grünes Licht für Haushalte261 Die Slowakei bietet seit Herbst 2015 ein Förderprogramm zur Nutzung von erneuerbaren Energien in Wohngebäuden an. Das Projekt Zelená domácnostiam (auf Deutsch etwa „Grünes Licht für Haushalte“) sieht in einer ersten Phase Fördermittel von 45 Mio. Euro vor. Damit könnten bis zu 15.000 Anlagen finanziert werden. Bis 2020 sollen im Rahmen dieses Vorhabens 115 Mio. Euro an Hauseigentümer verteilt werden. Davon kommen 100 Mio. Euro aus dem OP Umweltqualität, der Rest fließt aus dem Staatshaushalt. Es ist ausdrücklich vorgesehen, die Strom- und Wärmeerzeugung nur für den Eigenbedarf zu unterstützen. Eine Einspeisung in das öffentliche Netz soll nicht subventioniert werden. Gefördert werden Photovoltaikmodule und Windturbinen mit einer Leistung bis 10 kW sowie Solarkollektoren, Biomassekessel und Wärmepumpen. Neben den Anlagen zur Energieerzeugung sind auch die Kosten für Montagearbeiten und

260

eigene Darstellung nach MZP SR, 2015b

261

Soweit nicht anders genannt basiert dieser Abschnitt auf Schulze, 2015d

60

Elektroinstallationen, Tragekonstruktionen, Wechselrichter oder Strom- und Warmwasserspeicher förderfähig. Hersteller von entsprechender Technologie müssen sich bei der Slowakischen Innovations- und Energieagentur SIEA vorab akkreditieren lassen, um als Lieferanten ins Geschäft zu kommen. Die Behörde prüft, ob die Stromund Wärmeerzeugungsanlagen den technischen Anforderungen entsprechen. So dürfen Biomasseheizkessel nicht für die Verfeuerung von fossilen Brennstoffen geeignet sein und sollen bestimmte Emissionsgrenzwerte einhalten. Die Zuschüsse werden in Form eines Vouchers vergeben und können in Einzelfällen bis zur Hälfte der Gesamtinvestition abdecken. Der Wert des Vouchers bemisst sich nach der gewählten Energieerzeugungsquelle und der Anlagenkapazität. Mehr als 50 % der tatsächlich entstandenen Kosten darf der öffentliche Zuschuss aber nicht abdecken. Tab. 24: Fördersätze im Programm „Grünes Licht für Haushalte“262 Quelle der Energieerzeugung PV-Module für Eigenheime bis 1 kW installierte Leistung bis 10 kW installierte Leistung Windturbine für Eigenheime bis 1 kW installierte Leistung bis 10 kW installierte Leistung Solarkollektoren für Eigenheime

Fördersatz

1.200 Euro/kW plus Bonus von 180 Euro/kWh Kapazität für Stromspeicher 1.200 Euro für das erste kW Leistung plus 900 Euro je weiterer kWLeistung; maximal jedoch 2.550 Euro plus Bonus von 180 Euro/kWh Kapazität für Stromspeicher 1.500 Euro/kW plus Bonus von 180 Euro7kWh Kapazität für Stromspeicher 1.500 Euro für das erste kW Leistung plus 1.000 Euro je weiterer kWLeistung; maximal jedoch 3.000 Euro plus Bonus von 180 Euro/kWh Kapazität für Stromspeicher 500 Euro/kW installierter Leistung, maximal 1.750 Euro je Anlage

für Mehrfamilienhäuser, bis 20 kW installierter Leistung

450 Euro/kW; je Wohneinheit maximale Förderung von 1 kW

für Mehrfamilienhäuser, mehr als 20 kW installierte Leistung

9.000 Euro für die ersten 20 kW Leistung plus 350 Euro je weiterer kWLeistung; je Wohneinheit Förderung von maximal 1 kW

Biomassekessel für Eigenheime für Mehrfamilienhäuser Wärmepumpen für Eigenheime

100 Euro/kW Leistung, maximal 1.500 Euro 50 Euro/kW Leistung, je Wohneinheit Förderung von maximal 7 kW 370 Euro/kW Leistung, maximal 3.700 Euro je Anlage

Bis Mitte Mai 2016 wurden nach Angaben von SIEA mehr als 4.500 Voucher vergeben. Den größten Anteil hatten Installationen von Solarkollektoren (38,7%) und PV-Anlagen (36,9%), gefolgt von Wärmepumpen (17,1%) und Biomassekesseln (7,2%). Für Windturbinen wurde dagegen kein einziger Voucher beantragt.263

Slovak Energy Efficiency Financing Framework (SlovSEFF III)264 SlovSEFF III ist ein Förderprogramm zur Finanzierung von EE- und Energieeffizienzprojekten, das die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in Zusammenarbeit mit dem slowakischen

262

Schulze, 2015d

263

SIEA, 2016

264

SlovSEFF, 2016

61

Umweltministerium und dem spanischen Ministerium für Landwirtschaft, Lebensmittel und Umwelt aufgelegt hat. Im Rahmen von SlovSEFF III vergeben lokale Partnerbanken zweckgebundene Kreditlinien, auf die Zuschüsse gewährt werden.265 Der Förderumfang beträgt insgesamt 40 Mio. Euro. Das Programm richtet sich an Privatunternehmen, Energiedienstleister, Wohnungseigentümergemeinschaften und Hausverwaltungsgesellschaften. Förderfähig sind u. a. Projekte zur Einrichtung von Anlagen, Systemen und Prozessen, mit denen bei der Energieerzeugung fossile Brennstoffe durch erneuerbare Ressourcen ersetzt werden können. Als Beispiele hierfür seien genannt: -

Wasserkraftwerke bis zu einer installierten Leistung von 10 MW;

-

Windkraftanlagen bis zu einer installierten Leistung von 20 MW;

-

Biomassekraftwerke bis zu einer installierten Leistung von 5 MWel und Biomasseheizkessel;

-

gebäudeintegrierte Photovoltaikanlagen;

-

Geothermiesysteme einschließlich Wärmepumpen;

-

Biogasanlagen auf Basis landwirtschaftlicher Rohstoffe und Abwasser, Deponiegasanlagen.

Die Kredithöhe beträgt mindestens 500.000 Euro und höchstens 10 Mio. Euro. Der interne Zinsfuß muss bei mindestens 8 % liegen. Der Zuschuss schwankt zwischen 5 und 20 % des gewährten Kredits, abhängig von der erzielten CO2-Reduzierung.

Finanzmechanismen des Europäischen Wirtschaftsraums und von Norwegen

266

Über den Finanzmechanismus des Europäischen Wirtschaftsraums (54,9 Mio. Euro) und den norwegischen Finanzmechanismus (58,2 Mio. Euro) werden von 2014-2021 Gelder auch für Umwelt- und Klimaschutzprojekte zur Verfügung gestellt. Dies geschieht vor allem mittels folgender Programme: Grüne Innovationen für die Industrie (16,1 Mio. Euro) und Anpassung an den Klimawandel (12,5 Mio. Euro). Der für die Durchführung der Finanzmechanismen zuständige Träger ist das Regierungsamt der SR.

Central Europe 2020

267

Weitere Mittel kann die Slowakei aus dem Programm Central Europe 2020 beziehen, das Projekte in den Bereichen Innovation, Energieeffizienz, Kultur und Umweltschutz sowie Verkehr und Mobilität in neun Ländern unterstützt (Österreich, Deutschland, Italien, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Kroatien). Die Mittel kommen aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE). Für die Prioritätsachse zur CO2-Verringerung stehen insgesamt 44 Mio. Euro zur Verfügung.

4.4.2

Nationale Förderprogramme 268

Umweltfonds

Als nationales Programm zur Förderung von erneuerbaren Energien ist in der Slowakei insbesondere der Umweltfonds von Bedeutung. Dieses Förderinstrument beruht auf den Gesetzen Nr. 587/2004 und Nr. 207/2013. Bei dem Umweltfonds handelt es sich um einen Finanztopf, der zur Zielumsetzung der staatlichen Umweltpolitik auf staatlicher, regionaler oder kommunaler Ebene beitragen soll. Die finanzielle Förderung erfolgt mit Hilfe von Subventionen und Krediten. Bei Subventionen muss eine Gesamtfinanzierung aus anderen Bezugsquellen in Höhe von mindestens 5 % der Projektkosten erfolgen. Erfolgt die Förderung mittels Kredit, ist eine Gesamtfinanzierung dagegen nicht notwendig. Der Kredit wird zu einem Zinssatz von 1 % gewährt und verfügt über eine Laufzeit von bis zu 15 Jahren. Der Antragsteller haftet hierbei mit seinem Vermögen.

265

Aktuell beteiligen sich die Bankinstitute Slovenská sporiteľňa und Všeobecná úverová banka.

266

EEA Grants - Norway Grants, 2016

267

Schulze, 2014b

268

MZP SR, 2016

62

Im Rahmen des Umweltfonds ist insbesondere das Programm Luftreinhaltung von Interesse, das die Förderung der Wärme-, Warmwasser- und Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieressourcen als einen von sechs Förderschwerpunkten beinhaltet. Es gelten folgende Bedingungen: 1.

Die Förderung ist zum Bau von Anlagen für den Eigenbedarf des Antragstellers bestimmt.

2.

Ersatz der ursprünglichen Anlagen (Verbrennung von festen, flüssigen und gasförmigen Brennstoffen oder elektrisch betriebenen Einrichtungen) oder

3.

Bau von neuen Anlagen (Biomasse, Solarsysteme, Wärmepumpen bzw. deren Kombinationen).

Obige Bedingungen gelten dabei analog für den Fall der Nutzung alternativer Energiequellen durch natürliche Personen. 2015 bewilligte der Umweltfonds elf Anträge für das Programm Luftreinhaltung mit einem gesamten Fördervolumen von 0,6 Mio. Euro. Diese Mittel wurden in Form von direkten Zuschüssen ausbezahlt.

Einspeisevergütungen Einspeisevergütungen für Strom aus erneuerbaren Energien können aufgrund einer von ÚRSO ausgegebenen Bestätigung über die Herkunft von grünem Strom geltend gemacht werden. Die Preise werden von der Regulierungsbehörde immer zur Jahresmitte angepasst und sind dann für EE-Anlagen, die im nachfolgenden Kalenderjahr in Betrieb genommen werden, für eine Dauer von 15 Jahren gültig. Sofern für den Bau der Anlage zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien/KWK eine staatliche Beihilfe oder EU-Gelder gewährt wurden, werden die festen Tarife um bestimmte Prozentsätze gesenkt: • um 4 % bei einem Zuschuss von bis zu 30 % der gesamten Anschaffungskosten; • um 8 % bei einem Zuschuss von bis zu 40 % der gesamten Anschaffungskosten; • um 12 % bei einem Zuschuss von bis zu 50 % der gesamten Anschaffungskosten; • um 16 % bei einem Zuschuss von mehr als 50 % der gesamten Anschaffungskosten. Betreiber von EE-Anlagen müssen jedes Jahr vor dem 15. August dem Netzbetreiber und ÚRSO melden, auch im Folgejahr den Einspeisetarif geltend zu machen und gleichzeitig eine Schätzung der voraussichtlich erzeugten Strommenge abgeben. Erfolgt die Meldung verspätet, verliert die Anlage für das gesamte Folgejahr den Einspeisetarif. Für seit 01.01.2016 in Betrieb genommene Anlagen gelten laut ÚRSO-Erlass Nr. 143/2015 nachfolgende Einspeisetarife für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und KWK. Tab. 25: Einspeisetarife für aus erneuerbaren Energieträgern erzeugten Strom seit 2016269 a) Wasserkraft 1. bis einschließlich 100 kW

111,27 Euro/MWh

2. über 100 kW bis einschließlich 200 kW

109,17 Euro/MWh

3. über 200 kW bis einschließlich 500 kW

106,84 Euro/MWh

4. über 500 kW bis einschließlich 1 MW

105,15 Euro/MWh

5. über 1 MW bis einschließlich 5 MW

97,98 Euro/MWh

b) Solarenergie

88,89 Euro/MWh

c) Windenergie

62,49 Euro/MWh

d) Geothermie

155,13 Euro/MWh

e) Verbrennung 1. zweckmäßig angebauter Biomasse außer Getreidesilage

269

92,09 Euro/MWh

URSO, 2015

63

2. sonstiger Abfallbiomasse außer Getreidesilage

96,90 Euro/MWh

3. von Getreidesilage

107,21 Euro/MWh

4. von flüssigen Biobrennstoffen

91,79 Euro/MWh

f) Mitverbrennung von biologisch abbaubaren Teilen von Haushaltsabfällen mit fossilen Brennstoffen

100,49 Euro/MWh

g) Verbrennung von: 1. Deponiegas oder Klärgas

70,34 Euro/MWh

2. Biomethan aus Anlagen mit einer Gesamtleistung bis einschließlich 1 MW

107,53 Euro/MWh

3. Biogas (anaerobe Fermentierung) aus Anlagen mit einer Gesamtleistung bis einschließlich 250 kW

120,49 Euro/MWh

4. Biogas (anaerobe Fermentierung) aus Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 250 kW bis einschließlich 500 kW

110,00 Euro/MWh

5. Biogas (anaerobe Fermentierung) aus Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 500 kW bis einschließlich 750 kW

102,95 Euro/MWh

6. Biogas (anaerobe Fermentierung) aus Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 750 kW

100,23 Euro/MWh

7. aus Biomasse durch thermochemische Verbrennung im Generator erzeugtem Gas

99,21 Euro/MWh

8. fermentierter Mischung erzeugt durch anaerobe Fermentierung von biologisch abbaubaren Abfällen

95,50 Euro/MWh

Die Einspeisevergütung von Strom aus KWK setzt voraus, dass in der Anlage mindestens 50 % der erzeugten Energie aus Wärme besteht; davon ausgenommen ist der Wärmebedarf für den Eigenverbrauch der Anlage. Erfüllt ein Betreiber diese Auflage nicht, wird der Einspeisetarif um 30 % gekürzt. Tab. 26: Einspeisetarife für Strom aus KWK-Anlagen seit 2016270 a) Verbrennungsturbine mit KWK

74,75 Euro/MWh

b) Verbrennungsturbine mit Wärmeregenerator

74,69 Euro/MWh

c) Verbrennungsmotor mit dem Treibstoff 1. Erdgas

80,26 Euro/MWh

2. Heizöl

78,89 Euro/MWh

3. Luft-Methan-Gemisch

74,39 Euro/MWh

4. katalytisch bearbeitete Abfälle

99,82 Euro/MWh

5. thermische Spaltung von Abfällen und deren Produkten

98,40 Euro/MWh

d) Gegendruckdampfturbine oder Kondensationsdampfturbine mit Wärmeentnahme bei Verbrennung mit dem Treibstoff 1. Erdgas

79,76 Euro/MWh

2. Heizöl

78,96 Euro/MWh

3. Braunkohle

80,37 Euro/MWh

4. Schwarzkohle mit einer installierten Gesamtleistung zur Stromerzeugung bis einschließlich 50 MW

74,84 Euro/MWh

270

URSO, 2015

64

5. Schwarzkohle mit einer installierten Gesamtleistung zur Stromerzeugung über 50 MW

71,83 Euro/MWh

6. Kommunalabfall

77,60 Euro/MWh

7. thermochemische Abfallvergasung im Generator oder thermische Abfallspaltung

89,05 Euro/MWh

e) Energetische Verbrennung von in der Stahlproduktion erzeugtem Gas

80,02 Euro/MWh

f) Organischer Rankine Kreisprozess (ORC)

98,31 Euro/MWh

4.5

Genehmigungsverfahren und Konzessionen271

EE-Anlagen zur Erzeugung von Strom mit einer installierten Kapazität ab 1 MW benötigen eine Bescheinigung des slowakischen Wirtschaftsministeriums über die Übereinstimmung des Investitionsvorhabens mit der langfristigen Konzeption der slowakischen Energiepolitik. Für eine EE-Anlage sind folgende Genehmigungsschritte einzuhalten: 1.

Umwidmung des Bodens – Sind die für die Errichtung der Anlage vorgesehenen Grundstücke als landwirtschaftliche Flächen im Sinne des Bodenschutzgesetzes Nr. 220/2004 oder sonstigen, nicht für Energie geeigneten Zwecken gewidmet, so ist in einem Schritt der Raumordnungsplan und die Widmung des Grundstücks zu ändern.

2.

Schutz vor Hochwasser – Laut Überschwemmungsschutzgesetz Nr. 7/2010 gilt ein Bauverbot in Überschwemmungsgebieten.

3.

Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) – Eine positive abschließende Stellungnahme des Umweltministeriums laut UVP-Gesetz Nr. 24/2006 ist ab den in nachfolgender Tabelle aufgeführten Schwellenwerten erforderlich.

Tab. 27: UVP-Schwellenwerte für Energieanlagen272

4.

Anlage

obligatorisch

Feststellungsverfahren

Wärmekraftwerk

ab 300 MW

50-300 MW

Wasserkraftwerk

ab 50 MW

5-50 MW

Windkraftanlagen

ausnahmslos

Geothermieanlagen

ab 50 MW

5-50 MW

Sonstige, nicht aufgezählte Anlagen zur Erzeugung von Elektrizität, Dampf oder Warmwasser

ab 50 MW

5-50 MW

Über- oder unterirdische Stromleitung

ab 220 kV, ab 15 km

110-220 kV, 5-15 km

Gasleitung

500 mm oder 1 MPa oder 40 km

300-500 mm oder 0,3-1 MPa oder 10-40 km.

Schutzzonen – Bei der Wahl eines Standorts ist insbesondere zu berücksichtigen, dass zahlreiche Gesetze zum Schutz von Infrastruktureinrichtungen wie Wasser- und Abwasserleitungen, Elektrizitätsanlagen und -leitungen, Straßen, Gasleitungen, Eisenbahn oder Naturschutzgebiete bestehen. In diesen gesetzlichen Schutzzonen dürfen nicht oder nur mit Ausnahmegenehmigungen

271

Sonfern nicht anders genannt Bezug auf Hager-Tóthová, 2010. Genannte Gesetzestexte wurden auf aktuelle Gültigkeit geprüft.

272

URSO, 2015

65

Energieerzeugungsanlagen errichtet und betrieben werden. 5.

Stellungnahme des Verteil- und Übertragungsnetzbetreibers – Sofern die Anlage eine Kapazität von mindestens 1 MW aufweist und somit eine Bescheinigung des Wirtschaftsministeriums benötigt, ist beim Betreiber des Verteilnetzes und bei SEPS als Betreiber des Übertragungsnetzes eine Stellungnahme zu den erwartenden Auswirkungen auf das Verteilnetz und zur Art des Anschlusses sowie zu den Auswirkungen auf das Übertragungsnetz, auf die Sicherheit der Lieferungen und der Art des Anschlusses einzuholen.

6.

Bescheinigung über die Übereinstimmung des Investitionsvorhabens mit der langfristigen Konzeption der Energiepolitik – Dies erfolgt gemäß § 12 Energiegesetz Nr. 251/2012 durch das Wirtschaftsministerium, wobei das Ministerium diese Bescheinigung aufgrund der positiven Stellungnahmen gemäß Punkt 5 ausstellt. Die Bescheinigung dient als Unterlage für das Raumordnungsund Bauverfahren sowie für den Antrag auf Anschluss der Anlage an das Verteilnetz.

7.

Die einzelnen Genehmigungen sind in Abhängigkeit der Art, Größe und Lage der EE-Anlage einzuholen: •

Umweltverträglichkeitsprüfung;



Bauplatz- und Baugenehmigung;



Genehmigung der technischen Anlagen, Zulassung vom Ausland eingeführter Technologien etc. durch die Technische Inspektion;



International Plant Protection Convention (IPPC)-Genehmigung, falls IPPC-Anlage;



Herausnahme aus dem forst- bzw. landwirtschaftlichen Bodenfonds;



Genehmigung gemäß dem Naturschutzgesetz – Genehmigung für den Eingriff in geschützte Gebiete, Arten, Biotope;



im Falle des Eingriffs in Schutzbereiche sind die Gesetze über Bahnen, Straßen, Wasser, Luft, Energie etc. zu berücksichtigen bzw. anzuwenden.

8.

Lizenz des Anlagebetreibers - Genehmigung für den Betrieb eines Unternehmens im Energiebereich, wenn es sich um die Erzeugung und Lieferung von Strom mit einer installierten Gesamtleistung von 1 MW und mehr handelt; bei einer Leistung bis zu 1 MW besteht nur eine Anzeigepflicht bis zu 30 Tage vor Aufnahme der Tätigkeit. Diese Ausnahmeregelung gilt für Biomasse- und Biogasanlagen generell.

9.

Antrag auf Netzanschluss - gerichtet direkt an den Betreiber des Verteilungsnetzes. Der Netzbetreiber kann über die Notwendigkeit mittels einer „Studie über die Anschlussmöglichkeit“ entscheiden. Der Anschluss der Einrichtung wird im Falle eines positiven Ergebnisses der Studie genehmigt.

66

5 5.1

Marktchancen für deutsche Unternehmen Marktstruktur

Deutsche Unternehmen, die in das Slowakei-Geschäft einsteigen möchten, finden in der slowakischen Bioenergiebranche Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette. Mit Ausnahme von Biomasseheizkesseln ist die Anzahl der einheimischen Anlagenhersteller jedoch überschaubar. Entsprechend greifen viele Technologielieferanten auf das Sortiment ausländischer Produzenten zurück.

5.1.1

Biogasanlagen

Herstellung Drei Unternehmen in der Nordslowakei stellen auf Biogasbasis betriebene KWK-Anlagen her: Elteco (Žilina), Engul (Martin) und TTS Martin (Martin). Die drei Hersteller fertigen überwiegend kleine und mittelstarke Systeme mit einer Wärmeleistung zwischen 50 und 2.500 kWth. Elteco hat darüber hinaus auch etwas größere Anlagen im Angebot, die auf eine maximale Strom- und Wärmeleistung von bis zu 4,3 MW kommen. Die verbauten Verbrennungsmotoren stammen von Guascor, Liebherr, MAN, MWM und Perkins. Die Biogassysteme von TTS Martin werden entweder mit einem Liebherr oder einem MAN-Motor betrieben. Engul verwendet Verbrennungsmotoren von Guascor, MAN, MWM und Perkins sowie Generatoren von AVK, Leroy Somer und Stamford. Als Einsatzgebiete sehen alle drei Hersteller die Erzeugung von Biogas, Deponiegas und Klärgas vor.

Projektierung, Bau und Installation In der Slowakei gibt es rund 20 Anbieter für Projektierung, Bau und Installation von Biogasanlagen. In Anbetracht der Anzahl an bestehenden Anlagen (ca. 110) erscheint der Markt bereits relativ gesättigt. In der Branche sind auch einige Unternehmen aus Deutschland vertreten, wie die Tochtergesellschaften agriKomp Slovakia, EnviTec Biogas SK und MWK Bioplyn SK oder MT Energie mit der slowakischen Firma Qel als Kooperationspartner. Jedoch haben die meisten dieser Firmen mit Umsatzproblemen zu kämpfen, seit sich der Boom beim Bau neuer Biogasanlagen wieder abgeflacht hat. Gut aufgestellt ist dagegen das Elektrohandelsunternehmen IMAO electric, das in den Jahren 2013 und 2014 sieben Anlagen mit einer Leistung von 0,5 bis 1,0 MW errichtet hat.273

5.1.2

Biomasse-Heizkessel

Herstellung In der Produktion von Heiztechnik sind im Land über 100 Unternehmen tätig. 2013 stellten diese laut Angaben des Slowakischen Statistikamtes Radiatoren im Wert von 8,6 Mio. Euro, Heizkessel im Wert von 227,8 Mio. Euro und Komponenten im Wert von 302,8 Mio. Euro her. Zu diesem Umsatz trugen jedoch Biomassekessel nur mit einem geringen Anteil bei. Branchenprimus ist der Kesselproduzent Slovenské energetické strojárne (SES), der im westslowakischen Tlmače etwa 850 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen ist auch ein in der Region bedeutender Lieferant von Biomassekesseln. In der Slowakei wurden bislang sieben Großanlagen von SES installiert, darunter auch der leistungsstärkste Biomasse-Heizkessel des Landes am Mondi-Standort in Ružomberok sowie ein 25 MWKessel zum Eigenverbrauch in Tlmače. Das Unternehmen hat aber auch schon zahlreiche Anlagen weltweit installiert, darunter 17 in Deutschland.274 Marktführer bei kleineren Kesselanlagen ist die Firma Attack mit Sitz in Vrútky. Das Unternehmen fertigt eine breite Palette an Heizkesseln für diverse Brennstoffarten – von Kohle, Erdgas, Solarthermie bis hin zu Holzpellets – und exportiert in 40 Länder. Der Hersteller Vimar in Banská Bystrica ist auf energieeffiziente

273

www.imao.sk/bioplynove-stanice-referencie (27.7.2016)

274

www.ses.sk/en/index.php?catid=29&cntid=42&year=0&navID=2 (27.7.2016)

67

Kessel spezialisiert und mit seiner Marke Vigas im Land ebenfalls bekannt. Auch die Firma Maga in Čerenčany konnte sich mit ihren Pelletkesseln einen Namen auf dem slowakischen Markt und im Ausland erarbeiten. Der Kesselhersteller Boto Enviro in Nové Zámky hat neben klassischen Anlagen für die Holz- und Pelletverbrennung auch kombinierte Kessel für beide Brennstoffarten im Produktionsprogramm. Der deutsche Ofenbauer Thorma fertigt am Standort Fiľakovo Kachel- und Kaminöfen. Zur Produktpalette gehört auch ein Kachelofen, der Bioethanol verfeuern kann.

Vertrieb Zusätzlich zu den genannten Herstellern ist der slowakische Markt auch mit einem dichten Netzwerk an ausländischen Heiztechnikanbietern besiedelt. Bei deren slowakischen Niederlassungen handelt es sich in der Regel um Großhandelsgesellschaften, die die importierten Anlagen an regionale Vertriebspartner weiterliefern. Internationale Anbieter ohne eigene Niederlassung vertreiben ihre Produkte über einen oder mehrere Handelsvertreter. Eine gut etablierte Stellung auf dem Markt für Biomassekessel haben insbesondere einige namhafte Hersteller aus Deutschland (Buderus, Viessmann), Österreich (Herz, Guntamatic Heiztechnik) oder Tschechien (Atmos, Dakon, Viadrus).

5.1.3

Holzabfälle

Es existieren mehr als 30 Hersteller von Holzpellets, Hackschnitzeln und -briketts. Rund ein Dutzend Unternehmen produzieren pro Jahr zwischen 100.000 und 140.000 t Holzpellets. Ein Großteil der Produktion ist für den Export bestimmt. Den größten Marktanteil haben die Mitglieder des Verbands Biomasa mit einem kumulierten Jahresausstoß von 12.000 t Pellets. Im Gegensatz zu den Branchenkollegen werden davon 70 % auf dem Heimatmarkt abgesetzt.275 Biomasa ist ein Zusammenschluss mehrerer Gemeinden, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen aus der Nordslowakei. Neben der Durchführung einiger Biomasseprojekte ist Biomasa durch Produktion und Verkauf von Holzpellets sowie durch die Wärmeversorgung der Mitglieder unternehmerisch tätig. Die von Biomasa installierten Kapazitäten verteilen sich über verschieden große Anlagen in mehreren Städten, vor allem in der Nord- und Mittelslowakei.276 Das Staatsunternehmen Lesy SR stellte 2015 41.000 t Hackschnitzel zur energetischen Nutzung her. Die wichtigsten Standorte für die Hackschnitzelfertigung sind Prievidza, Topoľčianky, Žilina, Smolenice und Považská Bystrica. Einen kleinen Teil der Produktion (300 t) verwendet Lesy SR zur eigenen Wärmeerzeugung; der große Rest geht an Direktabnehmer oder Handelsvermittler.277 Handel mit Holzpellets und -briketts betreiben etwa 100 Firmen.

275

Gespräch mit Ladislav Židek, Geschäftsführer des Verbands Biomasa, am 26.7.2016

276

MOEZ, 2008

277

Lesy SR, 2016

68

Tab. 28: Lieferanten von Holzabfällen und Produkten daraus Firma

Ort

Brennstoff

Agraservis AMICO drevo

Košťany nad Turcom Oravský Podzámok

Pellets Pellets

AVS Plus

Bratislava

Briketts, Pellets

BIOMASA

Kysucký Lieskovec

Pellets

Doka Drevo

Banská Bystrica

Briketts

Drepal

Kežmarok

Holzabfälle, Briketts

Drevomax

Rajecké Teplice - Konská

Pellets

EKOVER

Galanta

Pellets

Faba

Banská Štiavnica

Pellets

Kotly Lokca

Lokca

Briketts, Pellets

LES

Trenčín

Briketts, Pellets

PRP

Veľký Krtíš

Holzabfälle, Sägespäne

Venas

Prešov

Pellets

WorldWood Slovakia

Detva

Holzabfälle, Sägespäne

Maschinen zur Bearbeitung von Holzabfällen Für Maschinen und Anlagen zur Bearbeitung von Holzabfällen, wie z. B. Pelletieranlagen, Brikettpressen, Zerkleinerungsmaschinen oder Hackschnitzelmaschinen, gibt es in der Slowakei nur wenige Hersteller. Einer davon ist die Firma Drevoindustria Mechanik, die Hack- und Zerkleinerungsmaschinen am Standort Žilina fertigt. Auch die Anzahl der Händler ist überschaubar. Auf dem Markt sind vor allem tschechische Marken wie Jeřábek, Katres oder Laski, stark vertreten. Komplette Fertigungslinien für die Pelletproduktion bieten eine Reihe von Firmen, darunter: AGRASERVIS (Košťany nad Turcom; Vertrieb), IMC Slovakia (Považská Bystrica; Herstellung), POLLÁK ŠAĽA (Šaľa; Herstellung) und RASL (Nové Zámky; Vertrieb). Die meisten ausländischen Hersteller vertreiben ihre Produkte über inländische Handelsvertreter. Zumeist handelt es sich dabei um auf das Maschinen- und Anlagengeschäft spezialisierte Großhändler, die in ihrem Sortiment Produkte mehrerer Hersteller führen. Dies trifft zum Beispiel auf die Firmen Král (Holz-Her, Martin, Robland) oder Stroje Slovakia (Comafer, Jensen, Kronos, LUMAG, Ortler, Reinbold) zu, die zu den Marktführern im Fachhandel für Holzbearbeitungsmaschinen gehören. Teilweise existieren auch Handelsgesellschaften, die nur einen einzigen Produzenten vertreten, so etwa die Firma StrojCAD (SG strojírna), die Hackschnitzelmaschinen und Holzzerkleinerungsmaschinen des tschechischen Herstellers SG strojírna im Angebot hat. StrojCAD produziert zudem eigene Spezialsägen.

69

Tab. 29: Fachhändler für Bearbeitungsmaschinen von Holzabfällen Firma

Brikettpressen

Mountfield SK StrojCAD BRIKLIS Slovakia Stroje Slovakia X Consult IBO Král

5.1.4

Hackschnitzelmaschinen

Pelletieranlagen

Zerkleinerungsmaschinen

Hersteller / Marken

x x

Mountfield SG strojírna BrikStar

x

Comafer, Jensen, Kronos, LUMAG, Ortler, Reinbold Asket, Kovo Novák Eliet, Viking, Villager Holz-Her, Martin, Robland

x x x x

x

x

x

x

x x

Abwasserbehandlung

In der Slowakei gibt es 14 überregional tätige Wasserversorger, die auch das Kanalisationsnetz betreiben und für die Abwasserentsorgung verantwortlich sind. Dabei handelt es sich um von ehemalige Staatsbetriebe, die in Aktiengesellschaften umgewandelt wurden, an denen in der Regel die im Versorgungsgebiet liegenden Kommunen beteiligt sind. Die drei größten Gesellschaften, gemessen am Umsatz im Jahr 2015, sind: • • •

Bratislavská vodárenská spoločnosť (87,8 Mio. Euro) Východoslovenská vodárenská spoločnosť (86,4 Mio. Euro) Západoslovenská vodárenská spoločnosť (58,3 Mio. Euro)

Darüber hinaus existieren noch zahlreiche Versorger auf rein kommunaler Ebene. Abb. 28: Übersicht über Einzugsgebiete der Wasserversorger in der Slowakei, 2014278

Während die überregionalen Wasserversorger einen Großteil des Kanalisationsnetzes verwalten, betreiben die kommunalen Unternehmen eine höhere Zahl an Kläranlagen. Ferner existieren in der Slowakei drei Kläranlagen, die keiner der beiden Gruppen zuzuordnen ist. Es handelt sich dabei um die Anlagen der Firmen

278

Pristašová, 2014. Die dargestellten Preise beziehen sich auf m³/Trinkwasser.

70

Vodárenské a technické služby, PreVaK und Mondi SCP.279 Für die 692 Kläranlagen im Land gibt es rund 100 Ausrüster und Dienstleister. Die Anzahl an Firmen, die über Erfahrung mit der gezielten Aufbereitung von Abwasser zur späteren Umwandlung zu Biogas verfügen, ist deutlich geringer. Einer der Marktführer ist der Technologielieferant Ferrmont, der bereits an der Durchführung mehrerer Biogasprojekte in der Abwasserwirtschaft mitwirkte. Das Unternehmen aus Púchov hat hierzu trockene Doppelmembran-Gasspeicher installiert, die eine kontinuierliche Zustandsüberwachung ermöglichen.280 Die Firma Arad hat in mehreren Kläranlagen Biofilmverfahren und IFAS-Systeme eingerichtet, die eine Biomasseentstehung bei der Abwasserreinigung gewährleisten. Das Unternehmen Asio bietet Lösungen zur Behandlung von industriellem Abwasser nach dem UASB-Verfahren an. Hierzu errichtet es einen entsprechenden Reaktor, in dem auch Biogas erzeugt werden kann. Die Firma ČOVSPOL gehört zur Veolia Water-Gruppe und rüstet Kläranlagen aus. Das Unternehmen war an den Modernisierungsprojekten der Kläranlagen in Galanta, Liptovský Mikuláš und Stará Ľubovňa beteiligt, die in diesem Zuge ihre Abwasserbehandlungsprozesse um die Biogaserzeugung erweiterten.

5.1.5

Anlagenbetrieb

Die meisten Unternehmen haben für den Kraftwerksbetrieb eine eigene Tochtergesellschaft oder ein Joint Venture mit Partnern gegründet. Schwerpunktmäßig lassen sich die Akteure in vier größere Gruppen unterteilen:

5.2

-

Versorger: Hierzu zählen die Stromkonzerne SE, ZSE und VSE, die kommunalen Wasserversorger BVS (Bratislava) und VVS (Košice), die kommunalen Wärmeversorger ZVTP (Zvolen) und MT (Martin) sowie die Abfallentsorger Brantner und OLO.

-

Produzierendes Gewerbe: Hierzu zählen insbesondere die holzverarbeitende Industrie (Mondi, Kronospan, Bukocel, Lesy SR, Rettenmeier, Smrečina Hofatex, Venas), die Zementindustrie (CRH, Carmeuse, Cemmac, Berger Beton) und die Lebensmittelindustrie (Heineken, Nordzucker). Für den Eigenbedarf nutzen die meisten Unternehmen lediglich die erzeugte Wärme und speisen Strom vollständig in das Netz ein.

-

Landwirtschaftsgenossenschaften

-

Biogaslieferanten: Unternehmen wie agriKomp, Rupos und MAEN bauen nicht nur Biogasanlagen, sondern sind zugleich eingetragener Betreiber.

Absatzpotenziale

Für eine erfolgreiche Markterschließung deutscher Unternehmen in der Slowakei lassen sich die wichtigsten Faktoren folgendermaßen zusammenfassen: Natürliche Bedingungen: Biomasse weist dank des hohen Bestandes an Wald- und landwirtschaftlichen Nutzflächen mittelfristig das höchste Potenzial aller erneuerbaren Energieträger in der Slowakei auf. Technisches Potenzial: 147 PJ Energie können pro Jahr aus Biomasse erzeugt werden.281 Wachstumstendenz: 2014 betrug der Biomasseverbrauch 41,6 PJ, was 6 % des gesamten Energieverbrauchs der Slowakei darstellt. 2005 waren es nur 2 %. Gegenwärtiger Stand der Technik: In vielen Wohn- und öffentlichen Gebäuden sowie in der Industrie sind die Heizsysteme technisch veraltet. Mit Ausnahme von Biomassekesseln gibt es kaum heimische Hersteller von entsprechender Anlagentechnik. Wirtschaftliche Potenziale: Es bestehen große Chancen für den Vertrieb von deutschem Know-how und deutscher Technik – sowohl durch direkte Beteiligung deutscher Unternehmen (Betrieb von Biomasseheizkraftwerken/Biogasanlagen) als auch durch die indirekte Beteiligung (technologische Beratung und/oder Technologieexport) an Projekten.

279

MZP, 2013

280

http://www.ferrmont.sk/plynove-hospodarstvo/ (28.7.2016)

281

MP SR, 2008

71

Wichtigste Anwendungsgebiete: Auf dem slowakischen Markt gefragt sind Biomasseheizkessel, Verbrennungsanlagen für Hackschnitzel bzw. Pellets, spezielle Anlagen zur parallelen Verbrennung von Biomasse und Holz, hydraulische Systeme, Abgassysteme, Anlagen zur Biomassevergasung. Branchenstruktur: Es existieren über 30 Hersteller von Pellets und Briketts, rund 20 größere Hersteller von Holzabfällen und Sägespänen sowie rund ein Dutzend Hersteller von Biomassekesseln. Zielgruppen: Die wichtigsten Absatzgruppen sind die holzverarbeitende und Lebensmittelindustrie, die Abfall- und Abwasserwirtschaft, Privathaushalte sowie die öffentliche Verwaltung.

5.2.1

Absatzpotenzial in der Lebensmittelindustrie

Branchenstruktur Mit rund 400 Herstellern, 35.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 4,2 Mrd. Euro zählte die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie 2015 zu einer festen Größe in der slowakischen Wirtschaft. Die Branche hat jedoch im Gegensatz zu anderen Industriezweigen mit Wachstumsproblemen zu kämpfen. In den Jahren 2013 bis 2015 waren die Umsätze rückläufig; 2012 hatte der Sektor noch einen kumulierten Erlös von 4,6 Mrd. Euro eingefahren.282 Die besten Anwendungsmöglichkeiten für Biomasse in der slowakischen Ernährungswirtschaft ergeben sich bei Molkereien, Fleischereien, Brauereien sowie der Getränkeindustrie allgemein. Den größten Anteil am Umsatz der Nahrungsmittelindustrie verbuchen mit rund 700 Mio. Euro die fleischverarbeitenden Betriebe.283 In diesem Sektor ist die Produktion stark auf wenige, meist zu Konzernen gehörende Unternehmen konzentriert. Die erste Gruppe ist Carnibona (gehört zur tschechoslowakischen Finanzgruppe Penta), die den zweitgrößten Fleischproduzenten Mecom mit Standorten in Humenné und Lučenec sowie PM Zbrojníky betreibt. Der tschechischen Agrofert Holding von Finanzminister Andrej Babiš gehört der größte Geflügelfleischhersteller Hyza aus Topoľčany. Die Eco-Invest-Gruppe des Großunternehmers Milan Fiľo ist Inhaber des Fleischverarbeiters Tauris mit Betriebsstätten in Rimavská Sobota, Nitra, Košice und Myjava. Die Fleischwerke von Púchov sind eines der wenigen Familienunternehmen der Branche, das zuletzt einen neuen Standort zur Salamiherstellung errichtet hat.284 Ebenfalls nahe an der 700 Mio. Euro-Umsatzmarke bewegen sich die Molkereien.285 Der größte Branchenvertreter ist die in Bratislava ansässige Rajo, eine Tochtergesellschaft der bayerischen Meggle AG. Weitere umsatzstarke Molkereibetriebe sind Syráreň Bel Slovensko, Agro Tami und Tatranská mliekareň (jeweils mindestens 50 Mio. Umsatz im Jahr 2015).286 Im Verband der slowakischen Milchwirtschaft (SZPM) sind unter den mehr als 200 Mitgliedern überwiegend kleinere Molkereien und Landwirtschaftsgenossenschaften vertreten. Bei der Erzeugung alkoholfreier Getränke dominiert in der Slowakei die Herstellung von Limonade. Hier ist seit Jahren ein anhaltender Aufwärtstrend im Pro-Kopf-Verbrauch zu beobachten. Größter Produzent ist Coca Cola, der 2015 einen Umsatz von über 100 Mio. Euro erwirtschaftete. Nummer zwei in der Branche ist Kofola, der Anbieter eines gleichnamigen Limonadengetränks sowie von Traubenlimonade und Mineralwasser. Die Bierproduktion ist mit einem Umsatz von 300 Mio. Euro die stärkste Sparte der slowakischen Getränkeindustrie.287 Der größte slowakische Bierhersteller, Heineken Slovensko, deckt allein zwei Drittel des Marktes ab und ist das umsatzstärkste Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie.288 Mit der Akquisition von traditionellen slowakischen Biermarken wie Zlatý Bažant, Corgoň, Martiner, Gemer konnte er den größten Marktanteil erlangen. An zweiter Stelle ist die SAB Miller Gruppe zu nennen bzw. nach deren Übernahme AB InBev. Zu ihr gehören in der Slowakei die beiden Brauereien Topvar und Šariš. Der dritte Spieler ist die Tochtergesellschaft der tschechischen Staropramen (gehört zur StarBev Gruppe).

282

Statistikamt, 2016

283

MP SR, 2015a

284

Haluza, 2015

285

MP SR, 2015a

286

Haluza, 2015

287

MP SR, 2015a

288

Haluza, 2015

72

Erfahrungen bei der energetischen Nutzung von Biomasse Der niederländische Bierhersteller Heineken und der deutsche Zuckerproduzent Nordzucker betreiben an ihren slowakischen Betriebsstätten jeweils eine Biogasanlage. Die Anlage von Nordzucker in Trenčianská Teplá verfügt über eine installierte Kapazität von 6 MWel und ist bereits seit den 1970er Jahren in Betrieb (damals als reines Dampfgaskraftwerk). 2006 wurde sie umfassend renoviert und dabei auf Feuchtfermentation umgestellt. Zugeführte Brennstoffe sind vor allem Rübenhäcksel.289 2015 erzeugte die Anlage 289 MWh grünen Strom.290 Die Anlage von Heineken im südslowakischen Hurbanovo erzeugt Strom aus Biogas, das durch die anaerobe Zersetzung des betrieblichen Produktionsabwassers entsteht. Hieraus ergibt sich eine jährliche Stromkapazität von 1.100 MWh.291 In Veľký Šariš bei Prešov kooperiert der Bierhersteller Šariš mit der städtischen Kläranlage. Das Brauereiabwasser wird seit August 2015 an die Kläranlage zur mechanischen und biologischen Reinigung abgeleitet. Dabei entstehen Schlamm und Gase, die durch eine neu installierte KWK-Anlage zu Strom verwertet werden. Zu diesem Zweck wurde die Kläranlage mit EU-Fördermitteln rekonstruiert.292

5.2.2

Absatzpotenzial in der holzverarbeitenden Industrie

Branchenstruktur Nach Angaben des slowakischen Statistikamtes waren Ende 2015 über 3.000 Unternehmen in der Holz-, Papier- und Druckindustrie registriert. Davon beschäftigen nur 65 Firmen mehr als 50 Mitarbeiter.293 2014 erzielten die Holzhersteller Umsätze im Wert von 533 Mio. Euro.294 Davon gingen 40 % auf das Konto des Staatskonzerns Lesy SR, der in der Slowakei 27 Betriebsstätten mit insgesamt 3.500 Beschäftigten unterhält.295 Zu den größten Verarbeitern gehören Rettenmeier Tatra Timber (800.000 m³/Jahr, Standort: Liptovský Hrádok), PRP (500.000 m³, Veľky Krtis), Amico Drevo (120.000 m³, Oravský Podzámok) und P.F.A. (80.000 m³, Lozorno).296 Sehr leistungsfähig ist der Zellstoff- und Papiersektor, der 2014 einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro erwirtschaftete. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Erlöse allerdings um mehr als 120 Mio. Euro zurück. Problematisch für die Sparte ist ausgerechnet die energetische Nutzung von Holz. Da die einheimischen Verarbeiter mittlerweile 1,5 Mio. m³ Hackschnitzel und Brennholz erzeugen, sind die Papierhersteller zunehmend auf Holzimporte angewiesen. 2014 legte die Einfuhr von Holz trotz gestiegener Ernte um 10 % zu.297 Wichtigste Unternehmen sind Mondi SCP in Ružomberok und Bukóza Holding in Hencovce für die Zellstoffproduktion sowie SHP in Harmanec und Metsa Tissue Slovakia in Žilina für die Verarbeitung von Altpapier.298

Erfahrungen bei der energetischen Nutzung von Biomasse Mit Mondi, Bukocel, Lesy SR, Smrečina Hofatex, Kronospan und Rettenmeier Tatra Timber verwerten bereits einige wichtige Branchenakteure ihre Holzabfälle energetisch. Die aus der Biomasse gewonnene Energie wird zur Beheizung der Produktionsanlagen oder als Prozesswärme verwendet, der Strom dagegen größtenteils ins Stromnetz abgeführt. Teilweise verfügen die Firmen über langjährige Erfahrung, die Biomassekessel bei Bučina (Kronospan), Lesy SR und Smrečina Hofatex wurden bereits im Jahr 2000 und früher installiert. Die Biomasseanlage des umsatzstärksten Vertreters Mondi gilt als die größte des Landes.

289

ECB, 2012

290

ÚRSO, 2016a

291

ÚRSO, 2016a

292

TASR, 2016a

293

Statistikamt SR, 2016

294

MPRV SR, 2015

295

Lesy SR, 2016

296

Schulze, 2012

297

Haluza, 2015a

298

Schulze, 2012

73

Tab. 30: Die größten Biomassestromerzeuger in der holzverarbeitenden Industrie, 2015299 Unternehmen Mondi SCP Bukóza Energo Bukocel Smrečina Hofatex Bučina Zvolen Rettenmeier Tatra Timber

5.2.3

Brennstoff Biomasse und fossile Brennstoffe Biomasse (70%) und fossile Brennstoffe Abfallbiomasse (Produktionsabfälle) Abfallbiomasse Abfallbiomasse Abfallbiomasse (Produktionsabfälle)

Installierte Stromleistung gesamt, in MWel

Erzeugte Strommenge 2015 in MWh

62,65

166.701

10,00

46.610

9,60

64.804

6,94 5,45

35.120

4,65

6.046

Absatzpotenzial in der Versorgungswirtschaft

Die Versorgungswirtschaft ist nach dem Fahrzeugbau der umsatzstärkste Industriezweig der Slowakei. 2015 erwirtschafteten die Strom-, Gas- und Wasserversorger einen Erlös von 12,3 Mrd. Euro. Der Sektor beschäftigt knapp 18.000 Mitarbeiter.300 Die Energieversorger setzen bei der Erzeugung zunehmend auf Biomasse als Brennstoff, angefangen beim Stromgiganten SE, der bereits seit 2009 täglich 400 t Hackschnitzel im Kraftwerk Vojany verfeuert,301 bis hin zu regionalen Versorgern, deren Einzugsgebiet sich auf einzelne mittelgroße Städte in der Slowakei beschränkt. In vielen Fällen handelt es sich um KWK-Anlagen, bei denen die erzeugte Wärme an die Abnehmer geliefert und der Strom überwiegend ins Netz eingespeist wird. Bei den Hochleistungsanlagen werden zumeist Hackschnitzel als Brennstoff zugeführt, wohingegen Anlagen mit kleinerer Kapazität auch Strom aus Siedlungsabfällen oder Deponie- und Klärgas erzeugen. Eines der ersten Klärwerke, in denen eine KWK-Anlage zur Biogaserzeugung installiert wurde, befindet sich am Standort Lučenec. 2001 wurde die gesamte Kläranlage für knapp 5 Mio. Euro modernisiert. Seitdem wird darin Klärschlamm zu Biogas umgewandelt. Der betriebene KWK-Generator verfügt über eine installierte Kapazität von 140 kWel und 220 kWth.302 In den letzten Jahren wurden zudem die kommunalen Klärwerke in Galanta, Liptovský Mikuláš und Stará Ľubovňa umfassend modernisiert und mit KWK-Anlagen zur Biogaserzeugung ausgestattet.303

299

Faber, 2013 und ÚRSO, 2016a. Keine Verbrauchsdaten von Smrečina Hofatex vorhanden, da im Jahr 2015 ohne Einspeisevergütung.

300

Statistikamt SR, 2016

301

www.seas.sk/elektrarne-vojany (29.7.2016)

302

Intech Slovakia, 2016

303

www.covspol.sk/slovak/refcov (29.7.2016)

74

Tab. 31: Biomassestromerzeuger in der Versorgungswirtschaft, 2015304 Unternehmen Slovenské elektrárne – Kraftwerk EVO II Veolia Utilities Žiar nad Hronom Martinská teplárenská Zvolenská teplárenská Snina Energy Bioenergy Topoľčany Bioenergy Bardejov Termonova MAEN SK KOSIT Mestská elektráreň Nitra Teplo GGE

5.2.4

Brennstoff Biomasse und fossile Brennstoffe Biomasse (30%) und Kohle (70%) Hackschnitzel Biomasse (35%) und fossile Brennstoffe Biomasse (68%) und fossile Brennstoffe Hackschnitzel Hackschnitzel Hackschnitzel Deponiegas Siedlungsabfälle Deponie- und Klärgas Deponiegas

Installierte Stromleistung gesamt, in MWel

Erzeugte Strommenge 2015 in MWh

110,00

-

67,00

28.464

42,00

37.962

34,00

54.126

18,00

19.023

8,20 8,20 2,78 1,59 -

69.410 69.125 13.368 3.956 2.703 1.481 1.319

Absatzpotenzial in der Abfallwirtschaft

Die Slowakei hat allgemein einen hohen Nachholbedarf bei der Verwertung von Bioabfällen. Das Land setzte lange Zeit darauf, biologische Abfälle auf Deponien zu entsorgen; eine getrennte Sammlung oder gar energetische Verwertung bildete eher die Ausnahme als die Regel. Nach Vorgabe der EU dürfen in der kommunalen Sphäre bis 2020 nur noch 35 % des biologisch abbaubaren Müllaufkommens des Jahres 1995 auf Deponien landen. Der Rest soll verwertet werden - thermisch, kompostiert oder zur Erzeugung von Biogas. Das neue Abfallgesetz, das zum 01.01.2016 in Kraft trat, untersagt ausdrücklich das Deponieren von getrenntem Biomüll.305 Im Abfallwirtschaftsprogramm 2016-2020 stellte das slowakische Umweltministerium die Weichen für die strategische Ausrichtung der nationalen Abfallpolitik bis 2020. Der Bau von Biogasanlagen wird darin mit als eine der wesentlichen Maßnahmen zur Erreichung der abfallwirtschaftlichen Ziele des Landes gesehen. Das Umweltministerium möchte insbesondere den Bau oder die Modernisierung von Biogasanlagen zur Aufbereitung von Lebensmittelresten und Speiseabfällen aus Privathaushalten sowie der Gastronomie fördern.306 Der Verband für landwirtschaftliche Biomasse schätzt, dass Bioabfälle aus der Gastronomie, dem Lebensmitteleinzelhandel und der Ernährungsindustrie ein Potenzial für den Betrieb von 150 bis 200 Biogasanlagen mit einer Leistung zwischen 150 und 350 kWel darstellen.307

Erfahrungen bei der energetischen Nutzung von Biomasse Der kommunale Entsorgungsbetrieb der slowakischen Hauptstadt Odvoz a likvidácia odpadu (OLO) verbrennt seit Ende 2002 biologisch abbaubare Siedlungsabfälle zusammen mit fossilen Brennstoffen. Die Verbrennungsanlage verfügt über eine elektrische Leistung von 6,3 MWel.308 2015 erzeugte OLO so 46 GWh Strom aus KWK, wovon 20 GWh in das öffentliche Stromnetz eingespeist wurden.309 Im Kraftwerk am Standort Badín bei Banská Bystrica hat die Firma Kompala in den drei Jahren seit der Inbetriebnahme (2013) knapp 200 GWh Strom erzeugt. Biologisch abbaubare Abfälle und Biomasse werden darin aerobisch fermentiert und in einen zertifizierten Biobrennstoff umgewandelt, aus denen die elektrische Energie entsteht. Kompala hat rund 20 Mio. Euro in das Projekt investiert und speist den Strom zur Gänze ins

304

Faber, 2013 und ÚRSO, 2016a. Keine Verbrauchsdaten von SE vorhanden, da im Jahr 2015 ohne Einspeisevergütung.

305

Schulze, 2016c

306

MZP SR, 2015a

307

Zacharda, 2012a

308

ECB, 2012

309

ÚRSO, 2016a

75

Netz ein.310

5.3

Barrieren bei der Nutzung von Biomasse und Biogas

Überraschend ist, dass die vermeintlich größte Barriere den bisherigen Aufschwung von Biomasse im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieträgern vergleichsweise wenig gebremst hat – die unzureichende finanzielle Förderung. Die Einspeisetarife für grünen Strom wurden seit der Einführung des EEG im Jahr 2009 kontinuierlich gesenkt, die Einspeisung regenerativ erzeugter Wärme ist grundsätzlich unvergütet. Für Anlagen, die ab 2017 in Betrieb gehen, ist eine weitere, signifikante Kürzung der Einspeisevergütung zu erwarten. Prinzipiell fehlt in der Slowakei ein gesetzlich verankerter Förderrahmen für die Nutzung von Biomasse, zudem existiert kein Wärme-EEG. Immerhin verbesserte eine EEG-Novelle aus dem Jahr 2011 die Einspeisebedingungen für Biomethan. Die vorherrschenden Energiequellen in der Slowakei sind weiterhin fossile Brennstoffe und Atomkraft. Über die energetische Nutzung von Biomasse besteht in der Bevölkerung nach wie vor ein allgemein niedriges Informationsniveau und mangelndes Bewusstsein. In der öffentlichen Verwaltung trifft dies auf allen Entscheidungsebenen zu.311 In Liptovský Mikuláš hat sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau einer größeren Biogasanlage, in der Biomüll energetisch verwertet werden soll, gebildet. Um die volle Kapazität zu erreichen, müssten auch Bioabfälle aus anderen Kommunen importiert werden. Die Aktivisten, die über 5.000 Unterschriften gesammelt haben (Einwohnerzahl rund 31.000), begründen ihre Forderung damit, dass Liptovský Mikuláš nicht zu einer Drehscheibe für Biomüll verkommen dürfe. Sie fordern eine Änderung des Katasterplans, sodass in Zukunft der Bau solcher Anlagen grundsätzlich nicht mehr genehmigt werden darf.312 Laut Zielsetzung des öffentlichen Förderprogramms Grünes Licht für Haushalte sollen von 2014 bis 2020 10.000 Biomasse-Heizkessel mit einer kumulierten von 200 MWth in Privathaushalten installiert werden.313 Jedoch dauerte es bis Oktober 2015, bis die erste Ausschreibungstranche erfolgte. Zudem lag das Interesse der Antragsteller primär auf der Installation von Solaranlagen; für Biomassekessel wurden bis Juli 2016 nur 334 Voucher vergeben.314 Potenzial für die Nutzung von Biomasse ergibt sich durch den Sanierungsbedarf der zentralen Fernwärmenetze im Land. Das slowakische Wirtschaftsministerium konstatiert jedoch im aktuellen Plan für die Energiepolitik einen Mangel an entsprechenden Investitionsanreizen.315 Der Markt für Technologien und Bauteilen für die Nutzung von Bioenergie ist stark abhängig von Importen, da es insgesamt zu wenige inländische Hersteller gibt. Lange Zeit mangelte es zudem an ausreichenden Erfahrungswerten mit dem Bau und Betrieb von Biogasanlagen. Dieses Problem dürfte sich mit den zahlreichen Projekten der letzten Jahre jedoch erübrigt haben. Mängel in der Fachausbildung bereiten den Marktakteuren zusätzliche Probleme. Dem slowakischen Berufsbildungssystem mangelt es allgemein an der Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis. Bei Bioenergie wiegt noch erschwerend, dass auf dem slowakischen Arbeitsmarkt kaum ein auf die Branche geschultes Personal zu finden ist.

5.4

Vertriebs- und Projektvergabestrukturen

Öffentliche Aufträge werden in der Slowakei grundsätzlich ausgeschrieben.316 Im Gegensatz dazu sind Privatunternehmen nicht verpflichtet, Aufträge öffentlich bekannt zu machen. Eine Ausnahme bilden EUgeförderte Projekte. Bezieht ein Unternehmen Fördergelder aus Brüssel, hat es seine Lieferanten gemäß der Standards des öffentlichen Vergaberechts auszuwählen. Darüber hinaus ist es nicht unüblich, dass private

310

TASR, 2016 und ÚRSO, 2016a

311

Gaduš, 2012

312

SITA, 2016

313

ÚV SR, 2014

314

SIEA, 2016

315

MH SR, 2014

316

Vgl. Kap. 4.4.5

76

Investoren von sich aus eine öffentliche Ausschreibung durchführen, um einen größeren Kreis an potenziellen Lieferanten zu erreichen. Die Analyse öffentlicher Ausschreibungen bildet damit einen Weg, um sich Kenntnisse über mögliche Aufträge anzueignen. Die Lektüre der lokalen Wirtschaftspresse kann ebenfalls hilfreich sein, wenn es etwa um größere Bau- oder Renovierungsvorhaben geht. Da in der Slowakei viele Informationen über persönliche Kontaktnetzwerke weitergegeben werden, ist eine erfolgreiche Auftragsakquise nicht nur abhängig von der Kenntnis der Marktbesonderheiten sondern auch von der Qualität des eigenen Kontaktnetzes. Für deutsche Unternehmen ist daher die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen und gut vernetzten Verkäufer entscheidend. Ein Handelsvertreter muss über gute Kontakte zu lokalen und regionalen Entscheidern verfügen. Er sollte die Gepflogenheiten vor Ort kennen und die kulturellen Besonderheiten. Netzwerke in den Behörden sind von Vorteil.317 Wegen der geringen Marktgröße vertreten Handelsvertreter oder Vertriebsfirmen die Produzenten häufig exklusiv für das ganze Land. Eine Teilvertretung oder regionale Aufteilung lohnt sich gerade bei Investitionsgütern für den Vertriebspartner kaum. Als Standort bietet sich die Hauptstadt zwar an, weil im Großraum Bratislava fast die Hälfte des Groß- und Einzelhandels abgewickelt wird. Doch wegen der noch unzureichend ausgebauten Infrastruktur sind die Wege im Land weit. Bei Produkten, deren potenzielle Kunden eher in der Mittel- oder Ostslowakei sitzen (zum Beispiel Metall- oder Holzindustrie), ist eine Vertriebsniederlassung in einer der sieben regionalen Zentren außerhalb Bratislavas in Erwägung zu ziehen. Das spart außerdem Kosten für Büromiete und Gehälter.318 Nach slowakischem Recht muss der Handelsvertreter ein selbstständiger Unternehmer sein, also zumindest über eine Gewerbeberechtigung verfügen. Er verpflichtet sich, für den Auftraggeber langfristig eine auf den Abschluss einer bestimmten Form von Verträgen orientierte Tätigkeit auszuüben oder im Namen und auf Rechnung des Vertretenen solche Geschäfte zu vermitteln und abzuschließen. Zum Abschluss eines Geschäfts im Namen des Vertretenen ist dessen ausdrückliche Bevollmächtigung erforderlich.319 Neben dem Handelsvertreter, der in fremdem Namen und für fremde Rechnung handelt, kennt das HGB weitere Vertriebsformen durch Dritte: den Kommissionsvertrag (§ 577 HGB), bei dem ein Kaufmann für Rechnung eines anderen aber im eigenen Namen Geschäfte mit Dritten abschließt, sowie den Maklervertrag (§ 642 HGB), bei dem ein Makler in fremdem Namen und auf Rechnung des Auftraggebers Geschäfte vermittelt, ohne in einem dauerhaften Vertragsverhältnis zum Auftraggeber zu stehen.320 Rechtlich möglich sind aber auch andere Verträge wie z. B. der Franchise-Vertrag oder Vertragshändlervertrag, da gemäß § 269 HGB Verträge geschlossen werden können, die nicht als spezielle Vertragsarten im HGB geregelt sind. Der Vertragshändlervertrag wird zwischen einem Eigenhändler (einer natürlichen oder juristischen Person, in der Regel kleine oder mittlere Unternehmen) und einem Hersteller oder Importeur geschlossen. Er gibt die Rahmenbedingungen für den Absatz von Waren des Herstellers oder Importeurs durch den Vertragshändler im eigenen Namen und auf eigene Rechnung vor. Anders als der Handelsvertreter, der kein Absatzrisiko hat und keine Investitionskosten, trägt der Vertragshändler alle Risiken (insbesondere Absatz- und Kreditrisiko), die Kosten und bringt eigenes Kapital und Arbeitskräfte ein.321 Ausländische natürliche oder juristische Personen können in der Slowakei ohne weitere rechtliche Beschränkungen Niederlassungen oder Gesellschaften gründen. In der Praxis handelt es sich bei den meisten Unternehmen mit ausländischem Hintergrund um Tochtergesellschaften in Form von Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH). Diese Form wird aus steuerlichen und verwaltungstechnischen Gründen der Errichtung einer Niederlassung vorgezogen.322 Die Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft erweist sich vor allem für größere Hersteller oder Händler, die bereits Verkaufserfolge erzielt haben, als geeignet. Das gilt insbesondere für das Investitionsgütergeschäft. Vorteile werden in der Logistik, der schnellen Versorgung mit Ersatzteilen aus dem deutschen Mutterwerk und in der Marktsicherung gesehen. Eine Vertriebsgesellschaft bietet Kundennähe und erlaubt es, eine breite Dienstleistungspalette vor Ort und in der Landessprache anzubieten. Slowakische Kunden sind anspruchsvoll und erwarten bei teuren Maschinen Vorführung, Service, Wartung, Schulung in ihrer Nähe, in der

317

Schulze, 2016d

318

Schulze, 2016d

319

Schulze, 2016d

320

Schulze, 2016d

321

Schulze, 2016d

322

Schulze, 2016d

77

Landessprache und zu landesüblichen Preisen.323

5.5

Allgemeine Chancen und Risiken der Markterschließung

5.5.1

Chancen

Die Slowakei ist eine sich dynamisch entwickelnde Volkswirtschaft mit überdurchschnittlich starker Einbindung in den internationalen Handel. Dank günstiger Kosten und guter Fachkräfte gilt das Land als attraktiver Investitionsstandort. Die Zugehörigkeit zur Eurozone ist für viele Firmen ebenfalls ein schlagkräftiges Argument.324 In der Industrie ist die Stimmung gut. Besonders in der Kfz-Branche werden neue Produktionslinien aufgebaut. Auch in anderen Branchen beflügeln die günstigen Kreditkonditionen den Anstieg der Anlageinvestitionen und treiben dadurch die Konjunktur an. Ebenso profitiert der Außenhandel von der guten Konjunkturlage auf wichtigen Absatzmärkten.325 Ökonomen erwarten, dass die slowakische Wirtschaft zwischen 2016 und 2020 jedes Jahr um mindestens 3 % zulegt. Das Land wäre damit neben Polen Spitzenreiter in Mittelosteuropa und würde dann 90 % der durchschnittlichen Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung der EU erreichen.326 Von dieser Entwicklung dürfte auch die Kaufkraft erheblich profitieren. Die Regierung erwartet für 2016 einen Anstieg der Reallöhne um 3,1 % und für die drei darauffolgenden Jahre zwischen 2,5 und 2,9 %. Damit hätten die Verbraucher dauerhaft mehr Geld für Konsumzwecke zur Verfügung.327 Diese Tatsachen spiegeln sich auch im relativ guten Abschneiden der Slowakei bei der Weltbank-Untersuchung zur Wettbewerbsfähigkeit wider – dem Doing Business Report 2016. Hier lag das Land auf Rang 29 von 189 untersuchten Volkswirtschaften. Das war das zweitbeste Ergebnis in der Region. Polen lag auf Platz 25, Tschechien auf Platz 36, Ungarn auf Platz 42. Die Analyse zielt vor allem auf das Geschäftsumfeld für kleinere und mittlere Unternehmen ab. Die Slowakei punktete in dem Report mit einer vergleichsweise einfachen Eigentumsregistrierung, mit weitgehend effizienten Insolvenzverfahren und mit einem guten Zugang zu Kreditressourcen.328 Bei der traditionellen Frühjahrsumfrage der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer (AHK Slowakei) sowie fünf weiterer bilateraler Kammern lobten die befragten Unternehmen 2016 die Produktivität, Leistungsbereitschaft und Qualifikation der Arbeitnehmer, die vergleichsweise geringen Arbeitskosten sowie die Verfügbarkeit und Qualität der lokalen Zulieferer.329 Geografisch und kulturell ist die Slowakei nahe an Deutschland, was auch auf die wirtschaftliche Verflechtung zutrifft. Im Land sind rund 500 deutsche Unternehmen tätig; Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Der Ruf von deutschen Firmen in der Slowakei ist generell sehr gut. Deutschland steht für Spitzentechnologie; den Anbietern wird von slowakischer Seite ein hohes Maß an Kompetenz und Verlässlichkeit bescheinigt.

5.5.2

Risiken

Der Standort Slowakei ist nicht frei von Problemen; der Nettozufluss ausländischer Direktinvestitionen geht bereits seit einigen Jahren stetig zurück. Dazu beigetragen haben u. a. die gestiegenen Lohnstückkosten und die stärkere Regulierung seit dem Amtsantritt des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Robert Fico.330 Beim Global Competitiveness Report 2015-2016 des World Economic Forum (WEF) schnitt die Slowakei im Vergleich mit ihren Nachbarn Ungarn, Tschechien und Polen am schlechtesten ab. Insgesamt reichte es nur für Rang 67 von 140 untersuchten Staaten. Die Slowakei dagegen befand sich auf einem Niveau mit Botswana und Sri Lanka. Besonders negativ wurden die öffentlichen Institutionen bewertet. Hier lag das Land nur auf Rang 105 und damit auf Augenhöhe mit Bolivien, Ecuador sowie Trinidad und Tobago. Die WEF-Experten bemängelten besonders die Vetternwirtschaft, die Regulierungswut, Abzweigung öffentlicher Mittel und die

323

Schulze, 2016d

324

Schulze, 2015a

325

Schulze, 2015

326

Schulze, 2015e

327

Schulze, 2015e mit Daten von MF SR, 2016

328

Schulze, 2015e mit Daten von World Bank, 2016

329

DSIHK, 2016

330

Schulze, 2015

78

fehlende Unabhängigkeit der Rechtsprechung. Kritisiert wurde außerdem der Arbeitsmarkt mit der komplizierten Praxis bei Einstellungen und Entlassungen sowie der mangelnden Fähigkeit, Talente zu fördern und im Land zu halten. Nur auf Platz 121 von 140 Ländern setzte das WEF die Qualität des slowakischen Ausbildungssystems. Auch beim Thema Innovation und Forschungsausgaben bekam Bratislava überwiegend negative Bewertungen.331 Negativ im Doing Businees Report 2016 beurteilte die Weltbank in der Slowakei die Erteilung von Baugenehmigungen. Hier lag das Land weltweit nur auf Platz 84. Der Grund waren die langen Wartezeiten von durchschnittlich 286 Tagen bis zur Freigabe des Bauprojektes. Schwache Noten bekam das Land außerdem für die Steuerpraxis und den Schutz von Minderheitsaktionären (Platz 73 bzw. 88 von 189 untersuchten Standorten). Auch die Gründung eines Unternehmens war aus Sicht der Weltbank immer noch zu kompliziert. Dafür waren durchschnittlich sechs Verwaltungsvorgänge nötig, die insgesamt 11,5 Tage in Anspruch nahmen. Beim Spitzenreiter Neuseeland war das an einem Vormittag erledigt.332 Bei der Frühjahrsumfrage der AHK Slowakei von 2016 bewerteten die befragten Investoren die mangelnde Bekämpfung der Korruption, die geringe Transparenz öffentlicher Vergabeverfahren, den komplizierten Zugang zu EU-Fördermitteln sowie die Rechtssicherheit und das Steuersystem negativ. Auch die Qualität des Berufsbildungssystems, die nachlassende Verfügbarkeit von Fachkräften und die Bedingungen für Forschung und Entwicklung werden weiterhin kritisch gesehen.333

5.6

Handlungsempfehlungen für den Markteinstieg

Deutsche Unternehmen, die neu auf dem slowakischen Markt einsteigen möchten, stoßen einerseits auf ein recht interessantes Marktumfeld, da steigende Energiepreise und Vorgaben aus der Europäischen Union Investitionen in erneuerbare Energien begünstigen. Andererseits stehen sie vor der Herausforderung, ihre Produkte und Dienstleistungen auf einem Markt mit teils starker Konkurrenz zu platzieren. Dies kann entweder über den Preis geschehen, da slowakische Verbraucher aufgrund der vergleichsweise niedrigen Kaufkraft preissensibel sind, oder über innovative oder besonders hochwertige Lösungen, die vor allem die kaufkraftstärkeren Bevölkerungsschichten bzw. den Unternehmenssektor ansprechen. Unabhängig davon sollten die qualitativen Eigenschaften der eigenen Produkte auf jeden Fall als Verkaufsmerkmal eingesetzt werden. Der gemeinsame Wirtschaftsraum und die einheitliche Währung machen die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen im Land einfach. Dennoch ist der Geschäftserfolg in der Slowakei stark von persönlichen Kontakten abhängig. Entsprechend empfiehlt sich ein Markteinstieg über Geschäftspartner vor Ort.

Vertriebspartnerschaften In der Slowakei gibt es eine Vielzahl von Handelsunternehmen, die energetische Produkte und Systeme auf Basis von Biomasse und Biogas in ihrem Portfolio haben und teils schon mit ausländischen Anbietern kooperieren. Abhängig von der individuellen Eintrittsstrategie, seine Produkte über einen Alleinvertreter oder mehrere Vertriebspartner auf den Markt zu bringen, lassen sich in der Slowakei geeignete Firmen finden, die diesen Ansprüchen genügen. Die Gründung einer eigenen Niederlassung ist erst ab Überschreitung eines gewissen Umsatzvolumens sinnvoll und daher für den ersten Schritt weniger empfehlenswert. Prinzipiell ist das Interesse slowakischer Händler an der Vertretung deutscher Unternehmen groß. Solche Partner können zudem bei der Überwindung sprachlicher, rechtlicher und auch kultureller Barrieren behilflich sein und ggf. Zugang zu öffentlichen Aufträgen vermitteln.

Partnerschaften mit Dienstleistern Von einer Partnerschaft mit lokalen Dienstleistern, sowohl Beratern als auch Projektierern, können beide Seiten enorm profitieren. Der slowakische Partner kann sein Geschäft um das deutsche Know-how erweitern; der deutsche Partner wiederum hat dank dessen lokalem Netzwerk Zugriff auf qualitative Kundenkontakte.

331

Schulze, 2015e mit Daten von World Economic Forum, 2016

332

Schulze, 2015e mit Daten von World Bank, 2016

333

DSIHK, 2016

79

Interkulturelle Empfehlungen

334

Trotz der kulturellen Nähe zu Deutschland können in Geschäftsbeziehungen schnell Missverständnisse entstehen. Wer mit Slowaken erfolgreich verhandeln will, sollte ihren Stolz auf die Sprache und die Staatlichkeit respektieren, nicht allzu forsch auftreten und mit Kritik zurückhaltend sein. Auf keinen Fall sollten westliche Manager überheblich oder arrogant auftreten. Wer glaubt, nur wegen eines deutschen Qualitätsprodukts den Kaufvertrag schon in der Tasche zu haben, wird nicht weit kommen. Ein Slowake wird einem deutschen Unternehmen sicherlich nicht hinterherlaufen. Dafür sind das Angebot und der Wettbewerb inzwischen zu groß und der Stolz der kleinen Nation ebenso. Erste lockere Kontakte müssen also zeitnah nachbearbeitet und aufgefrischt werden. Es ist von Vorteil, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen und den slowakischen Geschäftsleuten das Gefühl zu geben, dass sie wichtig sind und ernst genommen werden. Titel spielen, ähnlich wie im Nachbarland Österreich, eine wichtige Rolle. Auf die Benennung der akademischen Ehren wird viel Wert gelegt. Ein Verzicht könnte als Geringschätzung interpretiert werden. Wenn ein Deutscher seinen slowakischen Counterpart mit „Herr Ingenieur“ („Pan inžinier“) anspricht, kann er damit auf jeden Fall Sympathien gewinnen. Slowaken sprechen bevorzugt von Prinzipal zu Prinzipal. Wer zu Verhandlungen nur einen einfachen Vertriebsmitarbeiter schickt, kann kaum erwarten, dass auf der Gegenseite der Geschäftsführer erscheint. Ein in der Hierarchie weiter unten stehender Manager wird weniger ernst genommen. Das Gespräch kann schnell sehr förmlich verlaufen und ergebnislos bleiben. Visitenkarten sind Pflicht. Auch Firmenunterlagen und Informationsmaterial können nicht schaden. Auf keinen Fall sollten aber tschechisch- oder gar russischsprachige Prospekte zu einem Treffen in der Slowakei mitgenommen werden. Einige deutsche Unternehmen wollen auf diese Weise Kosten sparen und verzichten auf eine eigene Übersetzung für den relativ kleinen Markt. Das kann sich als teurer Fehler erweisen, denn die Slowaken würden dies als Geringschätzung auffassen. Als Notlösung bieten sich englischsprachige Unterlagen an, wobei aber gerade bei technischen Fachbegriffen Verständigungsprobleme auftreten könnten. Nicht unbedingt erwartet werden Gastgeschenke. Geschätzt werden sie aber dennoch und oft revanchieren sich die Slowaken ihrerseits. Dabei bieten sich regionales Kunsthandwerk, Confiseriewaren oder Alkoholika aus der Heimatregion des deutschen Unternehmens an. Zu Beginn des Gesprächs sollte man sich verständigen, in welcher Sprache die Konversation geführt wird. Die Fremdsprachenkenntnisse der slowakischen Businesselite sind in der Regel recht gut. Doch für schwierige Verhandlungen nehmen die meisten deutschen Unternehmen einen Dolmetscher mit. Dadurch wird allerdings die Möglichkeit eingeschränkt, sich über Smalltalk dem Gesprächspartner zu nähern. Deutsche Anwälte in Bratislava raten, alle Vereinbarungen bei Meetings möglichst vertraglich zu fixieren. Ebenso kann eine Art schriftliches Gesprächsprotokoll nicht schaden, das anschließend von beiden Seiten unterzeichnet wird. Allerdings darf die Gegenseite nicht das Gefühl bekommen, dass man ihr grundsätzlich misstraut. Auf einen Handschlag oder eine mündliche Einigung sollte man sich nicht verlassen. An Verträge jedoch halten sich die Slowaken in der Regel. Grundsätzlich tun sich Slowaken schwer damit, etwas klar abzulehnen oder „nein“ zu sagen. Das gilt auch für Geschäftstreffen, die sie eigentlich nicht wollen oder aus zeitlichen Gründen nicht schaffen. Manchmal lassen sie sich verleugnen oder sagen zu, um sich später nicht an diese Verabredung zu halten. Auch auf ein Follow-up nach einem Geschäftstreffen wartet man dann vergeblich, wenn der slowakische Partner an dem Geschäft kein Interesse hatte, dies aber nicht so offen sagen wollte. Ebenso vorsichtig sind die Slowaken mit Kritik. Sowohl innerhalb ihrer Firma und gegenüber der Geschäftsführung (selbst bei offensichtlichen Fehlern im Betriebsablauf), als auch gegenüber Fremden und Verhandlungspartnern äußern sie sich selten negativ. Wenn, dann versteckt und verklausuliert. Damit wollen sie Konflikten oder Benachteiligungen vorbeugen. Im Gegenzug reagieren Slowaken aber auch entsprechend verschnupft, wenn Kritik an ihnen selbst geäußert wird. Kritische Einwände sollten also - wenn überhaupt wohldosiert und diplomatisch formuliert sein.

Weitere Empfehlungen Die Aufnahme von Krediten in der Slowakei ist für ausländische Unternehmen problemlos möglich. Die Konditionen sind ähnlich wie in Deutschland; das Bankensystem ist stabil und liquide. Bei Geschäften mit

334

Abschnitt entnommen aus Schulze, 2014b

80

slowakischen Kunden sollten vorab Bonitätsauskünfte eingeholt werden, denn Abnehmer können für die Steuerschulden ihrer Lieferanten haftbar gemacht werden. Zahlungsfristen werden zwar häufig überzogen, jedoch seltener und kürzer als in anderen Ländern der Region.335 Da die Rechtsprechung in der Slowakei noch sehr jung ist, können Gerichtsverfahren sehr langwierig ausfallen. Im Falle eines tatsächlichen Forderungsausfalles ist vielerorts nicht mit einer schnellen gerichtlichen Hilfe zu rechnen. Hier helfen dann nur noch außergerichtliche Schiedsverfahren oder Inkassodienstleistungen, wie sie beispielsweise von der AHK Slowakei angeboten werden. Das Doppelbesteuerungsabkommen, das Deutschland noch zu Zeiten der Tschechoslowakei geschlossen hat, hat auch heute in revidierter Form nach wie vor Gültigkeit. In der Slowakei bereits versteuerte Gewinne können daher unproblematisch nach Deutschland transferiert werden. Exporteure ohne eigene Niederlassung müssen sich umsatzsteuerlich registrieren und haben außerdem Anspruch auf Rückerstattung der in der Slowakei gezahlten Mehrwertsteuer. Allerdings sind beide Verfahren aufgrund des komplizierten Mehrwertsteuergesetzes mit hohem administrativem Aufwand verbunden. Abhilfe schafft die AHK Slowakei, die die Mehrwertsteuerrückerstattung für deutsche Unternehmen unkompliziert abwickeln und zugleich die umsatzsteuerliche Registrierung bei den lokalen Finanzbehörden vornehmen kann.

335

Schulze, 2016e

81

6

Profile der Marktakteure

6.1

Lieferanten von Biogasanlagen/Blockheizkraftwerken

Firmenname

Kontaktdaten Rosinská cesta 15, SK – 010 08 Žilina

Elteco a.s. www.elteco.sk

Ansprechpartner: Herr Juraj Procházka, Vorstandsvorsitzender E-Mail: [email protected] Tel.: +421 41 5666 111, +421 41 5066 601

Fax: +421 41 5650 104 Elteco wurde 1991 gegründet. Hauptprodukte der Firma sind Notstromaggregate, die die Firma entwickelt, montiert und in Stand hält. Elteco bietet komplette schlüsselfertige Lösungen. Die Firma ist auch der landesgrößte Hersteller von KWK-Anlagen auf Basis von Erd- oder Biogas. Alle Energiesysteme werden zudem mit entsprechender Steuerungs- und Überwachungs-IT geliefert. Die Firma Elteco liefert ein sehr breites Sortiment von Produkten, die die Qualitätsanforderungen nach ISO 9001 erfüllen. Elteco hat Tochtergesellschaften in Tschechien, Russland, Polen, der Ukraine, Weißrussland und Kasachstan.

Firmenname

Kontaktdaten Robotnícka 14, SK – 036 01 Martin

Engul s.r.o. www.engul.sk

Ansprechpartner: Frau Viera Zbranková, Geschäftsführerin und Herr Josef Zbranek, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: + 421 43 3241 939 Fax: +421 43 4243 962

Engul ist auf Planung, Herstellung und Instandhaltung von Anlagen für die Strom- und Wärmeerzeugung auf Basis von Brennmotoren spezialisiert, die auch zur unterbrechungsfreien und Notstromversorgung dienen. Zu dem Portfolio des Unternehmens gehören auch EE-basierte KWK-Anlagen und KWK-Anlagen mit Kälteerzeugung.

Firmenname

Kontaktdaten Príbovce 343, SK - 038 42 Martin

TTS Martin, s.r.o. www.tts-martin.sk

Ansprechpartner: Herr Peter Mikuláš, Handelsvertreter für Ausland E-Mail: [email protected] Tel.: + 421 907 969 003 Tel.: + 421 903 523 102

Die Firma TTS Martin produziert seit 1994 Notstromaggregate auf Basis von Brennmotoren, die auch zur unterbrechungsfreien und Notstromversorgung dienen. Zu dem Portfolio der Firma gehören auch schlüsselfertige KWK-Anlagen auf Basis von EE. TTS Martin exportiert vor allem nach Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien und in die Ukraine.

82

Firmenname

Kontaktdaten Mladežnícka 108, SK – 017 01 Považská Bystrica

IMAO electric, s.r.o. www.imao.sk

Ansprechpartner: Herr Michal Girgas, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: + 421 42 44 31 879 Fax.: + 421 42 44 31 880

IMAO mit Sitz in Považská Bystrica hat Niederlassungen in sechs europäischen Ländern. Im Ursprungsportfolio der Firma waren der Großhandel von Elektroinstallationsmaterial sowie Beleuchtung und Photovoltaik-Bauteilen. Das Spektrum hat sich in den letzten Jahren erweitert und das Ergebnis sind mehrere PV-Anlagen im Ausland und der Slowakei sowie 15 Biogasanlagen in der Slowakei. Die Firma bietet Projektierung und kompletten Service bei Vorhaben im Bereich erneuerbarer Energien.

Firmenname

Kontaktdaten Biovetská 7, SK – 949 05 Nitra

agriKomp Slovakia s.r.o. www.agrikomp.cz

Ansprechpartner: Herr Jiří Honzírek, Handelsvertreter E-Mail: [email protected] Tel.: +421 948 418 438

AgriKomp Slovakia ist eine Tochtergesellschaft des deutschen Unternehmens agriKomp GmbH mit Sitz in Merkendorf. Der Standort in der Slowakei wurde 2001 gegründet. Die Firma bietet komplexe schlüsselfertige Lösungen, von der Beratung, Planung, Kalkulation und Finanzierung bis hin zu Lieferung, Bau und Installation von Biogasanlagen.

Firmenname

Kontaktdaten Šafáriková 124, SK – 048 01 Rožňava

Agrotrade Group spol. s.r.o www.agrotradegroup.sk

Ansprechpartner: Frau Andrea Hajdúková, Managerin Tel.: +421 905 497 023 E-Mail: [email protected] Tel.: +421 58 788 08 00

Fax: +421 58 788 08 06 Die Firma Agrotrade Group entstand im Jahr 1993. Das Produktportfolio umfasst den Vertrieb und Service von landwirtschaftlichen Maschinen sowie Bauten in der Landwirtschaft. Weiterhin wird in Kooperation mit den Firmen BIOGAS Hochreiter GmbH und ZAS s.r.o. Beratung, Planung, Kalkulation, Finanzierung, Lieferung, Bau und Installation von Biogasanlagen angeboten.

83

Firmenname

Kontaktdaten Horovce 106, SK – 02 062 Horovce

Biotec s.r.o.

Ansprechpartner: Frau Simona Dulková, Verwaltung

www.biotecsk.eu

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 42 4698 118 Fax: +421 42 4698 118 Mobil: +421 948 732 230

Biotec hat mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Projektierung von Biogasanlagen und ist auch auf den technischen Service spezialisiert. Die Firma gehört heute zu den wichtigsten Firmen in diesem Gebiet und bietet aktuell Serviceleistungen für 33 Biogasanlagen.

Firmenname

Kontaktdaten Nevädzova 5, SK - 821 01 Bratislava

DANAGRA s.r.o. www.danagra.sk

Ansprechpartner: Herr Štefan Pásztor, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 2 4828 7318 Fax: +421 2 43429740 Mobil: +421 903 422 382

Die Firma Danagra ist seit 1996 auf dem Markt tätig. Zum Produktportfolio gehören Maschinen für die Pflanzen- und Tierproduktion sowie die Lieferung von Biogasanlagen und Biomassekesseln.

Firmenname

Kontaktdaten Tupého 25/A, SK – 831 01 Bratislava

Elleven s.r.o. www.elleven.sk

Ansprechpartner: Herr Robert Rajninec bzw. Herr Martin Mistrík, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 948 324 002

Die Gesellschaft Elleven wurde im Jahr 2010 gegründet. Die Firma führt Projekte im Bereich erneuerbarer Energien durch, z. B. Photovoltaik, Windenergie und Biogas. Aktuell befindet sich die Firma in der Vorbereitungsphase ihrer ersten Biomethananlage.

Firmenname

Kontaktdaten Staničná 7/B, SK – 949 01 Nitra

EnviTec Biogas SK s.r.o. www.envitec-biogas.cz

Ansprechpartner: Herr Miroslav Kováčik, Handelsvertreter E-Mail: [email protected] Tel.: +421 917 298 644

EnviTec Biogas Central Europe hat seinen Sitz in Tschechien und ist seit 2006 auch in der Slowakei unter dem Namen EnviTec Biogas SK s.r.o. tätig. Die Firma ist international aufgestellt und erbringt Serviceleistungen für Biogasanlagen.

84

Firmenname

Kontaktdaten Vilová 2, SK 851 01 Bratislava

Intech Slovakia s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Peter Švolík, Geschäftsführer

www.intechenergo.sk

Tel: +421 903 272 161 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Tel.: +421 2 6381 43 43 Fax: +421 2 6381 43 44

Intech Slovakia ist ein slowakisches Fachunternehmen, das im Jahr 1996 mit Sitz in Bratislava gegründet wurde. Die Firma bietet Dienstleistungen, insbesondere Energieversorgung und Energieberatung, für den kommunalen und Industriesektor. Dazu gehört auch die Lieferung von Biomasse.

Firmenname

Kontaktdaten Hlboká 3, SK – 927 01 Šaľa

Menert spol. s r.o. www.menert.sk

Ansprechpartner: Herr Miroslav Wollner, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 31 771 46 48 Fax: +421 31 770 57 95

Menert ist seit 1991 auf dem Markt tätig. Die Firma bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen im Bereich der Wärmetechnik sowie Mess-, Steuer- und Automatisierungstechnik. Das Unternehmen ist auf Energie aus Biomasse und den Bau von Biogasanlagen spezialisiert.

Firmenname

Kontaktdaten Mičkova 24, 085 01 Bradejov

QEL s.r.o. www.qel.sk

Ansprechpartner: Herr Miroslav Kušnír, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 54 472 7047 Fax: +421 54 488 1161 2

QEL wurde im Jahr 1995 gegründet. Die Firma ist in den Bereichen technologische Prozesse, ökologische Industrieabfallverarbeitung, Photovoltaik und Biogasanlagen tätig. Außer dem Vertrieb von Biogasanlagen bietet die Firma auch Anlagen für die Herstellung von Biomethan.

Firmenname

Kontaktdaten Štiavnická 190, SK 034 01 Ružomberok

Rudos Ružomberok, s.r.o

Ansprechpartner: Herr Peter Bobuľa, Direktor

www.rudos.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 44 432 22 76 Fax: +421 44 432 17 47

Die Firma Rudos Ružomberok nahm ihre Tätigkeit 1996 auf. Sie ist in den Bereichen erneuerbare Energien, insbesondere Biogasanlagen und Abwasserreinigung sowie Druckluft tätig.

85

Firmenname

Kontaktdaten Bystrická cesta 181, SK – 034 01 Ružomberok

ELBH – Slovakia s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Jozef Rezník, Geschäftsführer

www.elbh-slovakia.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 44 432 34 20 Fax: +421 44 432 44 12

ELBH Slovakia wurde im Jahr 1994 gegründet. Die Firma bietet Projektierung, Herstellung, Montage und Service für Holzabfallkessel und Holzabfallbehälter.

6.2

Holzverarbeitende Industrie

Firmenname

Kontaktdaten Hencovská 2073, SK – 093 02 Hencovce

Bukocel a.s. www.bukoza.sk

Ansprechpartner: Herr Pavol Koczan, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 57 441 30 33 Fax: +421 57 441 25 81

Das Unternehmen BUKOCEL produziert hauptsächlich gebleichtes Papier aus Zellstoff, welches zur Hälfte auch bei der Herstellung von graphischen Papieren und Hygienepapieren eingesetzt wird. Darüber hinaus wird Zellstoff auch zur Herstellung von mikrokristalliner Cellulose und verschiedenen Cellulosederivaten verwendet. Das Unternehmen exportiert 100% seiner Produktion, überwiegend in Länder der EU. Zu den größten Zellstoffverbrauchern gehören Österreich, Deutschland, Frankreich und die Tschechische Republik.

Firmenname

Kontaktdaten Pílska 7, SK – 955 013 Topoľčany

Decodom spol s.r.o. www.decodom.sk

Ansprechpartner: Herr Peter Horňák, Handelsdirektor E-Mail: [email protected] Tel.: +421 38 5352 208 Mobil: +421 902 963 440

Die Firma Decodom mit Sitz in Topoľčany gehört zu den größten Möbelherstellern in der Slowakei. Auf dem slowakischen Markt hat das Unternehmen im Bereich Produktion und Vertrieb von Küchenmöbeln eine führende Position übernommen. Zum weiteren Portfolio gehört die Produktion von Möbeln für Wohnzimmer, Esszimmer, Flure, Kinderzimmer und Büros.

86

Firmenname

Kontaktdaten Cesta k Smrečine 11, SK – 974 01 Banská Bystrica

Doka Drevo s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Marián Laššák

www.doka-drevo.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 48 4360 401 Fax: +421 48 4360 499

Das Unternehmen Dokadrevo ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft des österreichischen Konzerns Umdasch, der mehr als 40 Jahre unternehmerisch tätig ist und weltweit Bauunternehmen mit Schalsystemen beliefert. Das Unternehmen stellt dreischichtige Schaltafeln und Schallsysteme her. Fast 99% der Produktion von DDS-Schaltafeln werden exportiert. Die Herstellung von Briketts konzentriert sich nur noch auf den Export nach Österreich, Deutschland und andere europäische Länder.

Firmenname

Kontaktdaten Mazúrova 2, SK - 909 87 Skalica

Grafobal, a.s. www.grafobal.sk

Ansprechpartner: Herr Tomáš Pekár, Marketingleiter E-Mail: [email protected] Tel.: +421 34 6645 231-7 Fax: +421 34 6645 833

Das Unternehmen GRAFOBAL bietet seine Produkte und Dienstleistungen in erster Linie mittleren und großen international agierenden Kunden an. Grafobal produziert glatte Kartons, Verpackungen aus laminierter Wellpappe, Kartons, Etiketten und Tüten sowie Werbe- und bedruckte Geschäftsmaterialien und bietet Verpackungs-Design und Logistik-Dienstleistungen an. Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften ist das Unternehmen zum führenden Hersteller von Vollpappe-Verpackungen, von Wellpappe und anderen Druckerzeugnissen in Mittel- und Osteuropa herangewachsen.

Firmenname

Kontaktdaten Námestie SNP 8, SK – 975 66 Banská Bystrica

Lesy Slovenskej republiky, š.p. www.lesy.sk

Ansprechpartner: Frau Dana Kráľová, Vertriebsleiterin E-Mail: [email protected] Tel.: +421 48 43 44 258 Tel.: +421 48 43 44 111 Fax: +421 48 46 44 191 E-Mail: [email protected]

Lesy Slovenskej republiky (Forste der Slowakischen Republik) ist ein Staatsunternehmen, dessen Hauptaufgabe die Verwaltung des Waldvermögens im Besitz der Slowakischen Republik ist. Gemäß gesetzlicher Definition ist es eine Wirtschaftsinstitution mit Recht auf permanente Unternehmenstätigkeit, betriebliche Produktion und Handel.

87

Firmenname

Kontaktdaten Celulózka 3494, SK-011 61 Žilina

Metsa Tissue Slovakia, a.s.

Ansprechpartner: Christoph Zeiler, Geschäftsführer

www.metsatissue.com www.sk.tento.eu

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 41 5121 111 Fax: +421 41 5121 476

Metsä Tissue hat im Jahr 2006 die Tento a.s., einen der bekanntesten Hygieneartikelhersteller mit einer langen Tradition, übernommen. Tento bleibt als bekannte Marke erhalten. Das Unternehmen Metsä Tissue produziert und verkauft Papier-Hygiene-Produkte auf Seidenpapierbasis. Das Unternehmen produziert Toilettenpapier, Küchentücher, Taschentücher, Kosmetiktücher und Mutterrollen. Neben Privatkunden gehören auch industrielle Institutionen zum Kundenkreis des Unternehmens. Für diese werden industrielle Hygieneprodukte, Reinigungsmittel sowie Reinigungs- und Desinfektionsmittel produziert und verkauft.

Firmenname

Kontaktdaten Tatranská cesta 3, SK - 034 17 Ružomberok

Mondi SCP a.s. Ružomberok www.mondigroup.com/sk

Ansprechpartner: Peter Orisich, stellv. Vorstandsvorsitzender E-Mail: [email protected] Tel.: +421 44 436 2222 Fax: +421 44 436 3824

Mondi SCP ist einer der wichtigsten Mitglieder der Mondi-Gruppe und produziert innerhalb dieser Gruppe den Großteil des Offset-Papiers, darunter über 300.000 Tonnen Büropapier. Mit einer Produktion von über 420.000 Tonnen Zellstoff und 510.000 Tonnen holzfreiem Papier ist Mondi SCP innerhalb der Slowakei die größte integrierte Fabrik zur Herstellung von Zellstoff und Papier. Außer der integrierten Papier- und Zelluloseproduktion werden in der Fabrik auch andere Herstellungs- und Unterstützungsprozesse, wie z. B. die Produktion von bedrucktem Packpapier, Paletten, sowie die Strom- und Wärmeerzeugung und die Abwasserreinigung für die Stadt Ružomberok realisiert. In der Region Ružomberok ist Mondi SCP das größte Industrieunternehmen sowie größter Arbeitgeber.

Firmenname

Kontaktdaten Tomášovce 395, SK – 985 56 Tomašovce

PRP s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Slavomír Dyma, Direktor

www.prp.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 902 997 001 Tel.: +421 47 48 300 10 E-Mail: [email protected]

Schwerpunkt des Unternehmens PRP ist die Verarbeitung seines Nadelrundholzsortimentes, die Herstellung von zertifiziertem und getrocknetem Bauholz, welches hauptsächlich in der Bauindustrie verwendet wird. Das Grundsortiment besteht aus geschnittenem Fichtenholz als Bauholz, Prismen, Latten, Leisten, Brettern, BSH- und KVH-Prismen in verschiedene Größen und Längen geschnitten. Durch eine kontinuierliche und umfassende Modernisierung der Produktionsprozesse wurde das Sortiment mit der Herstellung von Platten, Formteilen, mit Paletten, Rohlingen und Dachkonstruktionen erweitert. Als Nebenprodukte bietet das Unternehmen Sägemehl und Holzspäne an. Die Produkte werden nicht nur auf dem inländischen sondern auch auf ausländischen Märkten verkauft.

88

Firmenname

Kontaktdaten Gemerská hôrka 400, SK – 049 12 Gemerská hôrka

SCA Hygiene Products Slovakia s.r.o. www.tork.sk www.sca.com

Ansprechpartner: Frau Anna Balážová, Vorstandsmitglied E-Mail: [email protected] Tel.: +421 587 860 212 Fax: +421 587 860 333

Das schwedische Unternehmen SCA ist ein führender europäischer Hersteller von Papierprodukten und der zweitgrößte Hersteller von hoch absorbierenden Hygieneprodukten. Es ist in über 90 Ländern tätig und ein global führender Anbieter von Inkontinenzprodukten, europaweit der führende Anbieter von Papierprodukten und außerhalb Nordamerikas der drittgrößte Lieferant von Papierprodukten.

Firmenname

Kontaktdaten Harmanec, SK – 976 03 Harmanec

SHP Harmanec, a.s.

Ansprechpartner: Herr Richard Žigmund, Direktor

www.shpgroup.eu

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 48 4322 101 / +421 48 4322 171 Fax: +421 48 4198 105

Das Unternehmen SHP Group (SlovakHygienic Paper Group) ist ein multinationales Unternehmen, das Produktions- und Handelsgesellschaften im Bereich der Zellstoff- und Papierindustrie in sich vereint. SHP umfasst acht Unternehmen in sechs Ländern Europas mit einem Jahresumsatz von 120 Mio. Euro. SHP gehört zu den drei größten Produzenten von Hygienepapieren in Zentral- und Südosteuropa.

Firmenname

Kontaktdaten Ivanská cesta 18, SK – 821 04 Bratislava

Ikea Bratislava s.r.o.

E-Mail: [email protected]

www.ikea.sk

Tel.: +421 2 4822 6111 Fax: +421 2 4341 2478

Das internationale Unternehmen Ikea wurde 1943 von Ingvar Kamprad gegründet. Die Gruppe Ikea gehört zu den größten Möbelherstellern auf der Welt und ist in 43 Ländern tätig. Ikea Bratislava betreibt seit 2003 ein Möbelhaus in Bratislava.

Anbieter von Holzbriketts und Holzpellets (Herstellung, Vertrieb) Firmenname Amico Drevo s.r.o. www.amicodrevo.sk

Kontaktdaten Oravský podzámok 134, SK – 02 741 Oravský Podzámok Ansprechpartnerin: Frau Miroslava Podstávková, Geschäftsführerin Tel.: +421 43 5823 711 Fax: +421 43 5893 290

Die Firma Amico Drevo mit Sitz in Oravský Podzámok ist seit 2001 auf dem slowakischen Markt tätig. Amico Drevo ist ein Mitglied der Gruppe Braga Spa, einer der größten Hersteller von Holztüren. Das slowakische Werk ist traditionell tätig in der Holzverarbeitung, u. a. in der Herstellung von Fichtenpellets.

89

Firmenname

Kontaktdaten Podrybnická 1, SK – 069 01 Snina

Beky a.s. www.beky.sk

Ansprechpartner: Herr Dušan Brečka, Geschäftsführer Tel.: +421 903 611 149 E-Mail: [email protected] Tel.: +421 57 768 5446 Fax: +421 57 768 2297

Beky ist ein Familienunternehmen, das seit 1992 auf dem Markt tätig ist. Zu den Tätigkeiten gehören die Bearbeitung von Rundholz, die Herstellung von Möbelhalbprodukten sowie von Holzbriketts und Holzmehl.

Firmenname

Kontaktdaten Vinice 46, SK – 979 01 Rimavská Sobota

Bio Brikety s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Marian Babič, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 948 005 951 Tel: +421 905 116 463

Bio Brikety auf den Verkauf von Holzbriketts aus landwirtschaftlicher Biomasse (Stroh, Heu) spezialisiert.

Firmenname

Kontaktdaten Kysucký Lieskovec 743, SK 023 43 Kysucký Lieskovec

BIOMASA, Verband juristischer Personen www.biomasa.sk

Ansprechpartner: Herr Ladislav Židek, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 41 423 1500 Fax: +421 41 423 1505

BIOMASA ist eine Non-Profit-Organisation, die Gemeinden, Schulen und Gesundheitseinrichtungen vereint. Sie entstand im Jahr 1999 und hat sich im Bereich der Nutzung von Biomasse etabliert. Zu den Tätigkeiten gehören die Herstellung von Holzpellets, Betrieb und Service von Biomassekesselräumen sowie Beratung im Bereich der Biomassenutzung.

Firmenname

Kontaktdaten Novoť 153, SK 029 55 Novoť

Colorspol spol. s.r.o. www.colorspol.sk

Ansprechpartner: Milan Jakubja, Herr František Mikolajčík, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 43 559 0129 Fax: +421 43 59 0194

Die Firma Colorspol wurde im Jahr 1991 gegründet und beschäftigt sich bis heute mit AntiKorrosionsschutz. Zu den weiteren Bereichen zählen die Herstellung von Holzbriketts und Nadelschnittholz.

90

Firmenname

Kontaktdaten Námestie SNP 2/2, SK – 015 01 Rajec

Drevodom Rajec s.r.o. www.zruby.sk

Ansprechpartner: Herr Miloš Bronček, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 41 542 3165 Fax: +421 41 542 2703 Mobil: +421 903 501 364

Drevodom Rajec wurde im Jahr 1995 gegründet. Die Firma ist im Bereich der Herstellung von RundholzVollblockhäusern tätig. Sie hat langjährige Erfahrung in der Holzverarbeitung mit Technologien für die Herstellung von kanadischen Rundholz-Blockhäusern. Neben dieser Haupttätigkeit stellt die Firma auch Holzbriketts und Holzpellets her.

Firmenname

Kontaktdaten 1.Mája 2044, SK – 031 01 Liptovský Mikuláš

Drevomax s.r.o. www.drevomax.sk

Ansprechpartner: Herr Ján Michalík, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 41 54 93 000 Fax: +421 41 54 93 002

Drevomax ist einer der größten slowakischen Hersteller von zertifiziertem Eurokantholz. Das Hauptprogramm ist die Herstellung geklebter Eurokantbalken für die Produktion von Eurofenstern und Türen. Aus Holzsägemehl werden Pellets hergestellt.

Firmenname

Kontaktdaten Hlavná 383, SK – 925 09 Košúty

EKOVER s.r.o. www.ekover.sk

Ansprechpartner: Herr Peter Francisci, Firmeninhaber E-Mail: [email protected] Tel.: +421 31 784 92 48 Fax: +421 31 784 92 48 Mobil: +421 905 602 133

Die Firma EKOVER ist seit 1991 auf dem Markt tätig. Zu den Haupttätigkeiten der Firma zählt die Herstellung von Pellets und Brennstoff der Marke Ekover von Pflanzenabfall, Heu, Stroh und Körnern.

Firmenname

Kontaktdaten Trate mládeže 11, SK 969 01 Banská Štiavnica

FABA s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Pavel Kondač, Direktor

www.faba.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 915 849 753 Tel./Fax: +421 45 692 1067

Der Schwerpunkt der Firma Faba liegt in der Herstellung von Holzpellets aus Sägespänen und Holzabfällen.

91

Firmenname

Kontaktdaten Laborecká 1848/4, SK – 066 01 Humenné

Ján Terezka - TEAD

Ansprechpartner: Herr Ján Terezka, Firmeninhaber

http://www.jan-tereska-tead.wexbo.com

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 903 884 244

Ján Terezka – TEAD wurde im Jahr 2009 gegründet. Zu den Tätigkeiten gehört die Herstellung von Holzpellets und Holzbriketts.

Firmenname

Kontaktdaten Hodžova 9, SK – 911 01 Trenčín

LES s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Peter Zelina, Geschäftsführer

www.lestn.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 915 097 816 Tel.: +421 915 097 814

Die Gesellschaft Les wurde im Jahr 2000 mit Sitz in Trenčín gegründet und ihr Schwerpunkt liegt von Beginn an auf der Herstellung und dem Vertrieb von Holzbriketts und Holzpellets.

Firmenname

Kontaktdaten Moldavská cesta 21, SK - 040 11 Košice

Venas a.s.

Ansprechpartner: Herr Peter Veszprémi, Direktor

www.venas.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 56 637 34 56 Fax: +421 56 628 65 00

Die Firma Venas entstand im Jahr 1994. Die Schwerpunkte des Unternehmens sind die Produktion von Rapsöl und Holzpellets aus Sägespänen, Energiepflanzen, Stroh und anderen pflanzlichen Abfällen.

Anbieter von Holzabfällen und Sägespänen (Herstellung, Vertrieb) Firmenname

Kontaktdaten Poštová 1218/99, SK – 982 01 Tornaľa

AgroFoods s.r.o www.agrofoods.sk

Ansprechpartner: Herr Jaroslav Kračuník, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 47 58 120 21 Fax: +421 47 58 120 22 Mobil: +421 903 519 102

Die Gesellschaft AgroFoods nahm 2000 ihre Tätigkeit auf. Die Firma bietet Dienstleistungen für die Ernte und Lagerung pflanzlicher Produkte. Für Biogas- und Biomasseanlagen werden Ernteabfälle sowie Holzspäne verwendet.

92

Firmenname

Kontaktdaten Družstevná 450, SK – 059 01 Spišská Belá

Drepal s.r.o.

Ansprechpartner: Herr Štefan Tomas, Firmeninhaber

www.drepal.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 52 452 59 19 Fax: +421 52 452 49 98

Die Firma Drepal wurde im Jahr 1990 gegründet. Zum Produktportfolio gehören die Produktion von Holzpaletten und Holzpackungen sowie die Herstellung von Holzbriketts aus Holzmehl und Holzspänen.

Firmenname

Kontaktdaten Dúbravca 1, SK 036-01 Martin

DCP timber s.r.o.

Ansprechpartner: Frau P. Uramová

www.dcp.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 43 4300421 Fax: +421 903 996 002

Die Firma DCP timber wurde im Jahr 1996 gegründet. Die Firma beschäftigt sich mit der Holzverarbeitung und dem Vertrieb von Rundholz und Schnittholz.

Firmenname

Kontaktdaten Kováčska 35, SK – 044 25 Medzev

Medzevská drevárska fabrika s.r.o.

Ansprechpartner: Frau Iveta Dunová, Geschäftsführer E-Mail: [email protected]

Die Firma Medzevská drevárska fabrika wurde im Jahre 1996 gegründet. Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt auf der Holzverarbeitung und Herstellung von Holzabfällen und Sägespänen.

Firmenname

Kontaktdaten Kukučínová 253/90, SK – 962 12 Detva

WorldWood Slovakia s.r.o. www.worldwood.sk

Ansprechpartner: Herr Marek Danko, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 911 677 749

Die Firma WorldWood Slovakia entstand im Jahr 2005 und stellt Holzschnitzel, Holzbriketts und Holzplatten her.

93

6.3

Hersteller und Lieferanten von Maschinen zur Biomassebearbeitung

Firmenname Agraservis s.r.o. www.agraservis.sk

Kontaktdaten Košťany nad Turcom 321, SK – 038 41 Košťany nad Turcom Ansprechpartner: Herr Karol Považan, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 915 807 269 Fax: + 421 43 422 07 18

Agraservis wurde im Jahr 1996 gegründet und ist auf Agrartechnik spezialisiert. Zum Produktportfolio gehört die Nutzung von Biomasse für energetische Zwecke, konkret Anlagen für die Herstellung von Pellets, Pellet- und Biomassekessel sowie Biogasanlagen für die Trocken- und Nassfermentation.

Firmenname

Kontaktdaten Šebešťanová 255, 017 01 Považská Bystrica

IMC Slovakia s.r.o. www.imcslovakia.sk

Ansprechpartner: Frau Romana Ďurkovská, Herr Romana Ďurkovský, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 42 4378 111 Fax: +421 42 4325 916

Die IMC Slovakia wurde im Jahr 1995 gegründet. Die Firma hat seit ihrer Gründung eine stabile Position auf dem slowakischen und ausländischen Markt aufgebaut. Die Firma gehört zu den Herstellern und Anbietern von Maschinen zur Biomassebearbeitung.

Firmenname

Kontaktdaten Ľubovníková 24, SK 841 07 Bratislava

Ing. Častulík s.r.o. www.castulik.sk

Ansprechpartner: Herr Peter Častulík, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 907 513 168

Die Firma Ing. Častulík wurde im Jahr 1998 gegründet. Sie fertigt Maschinen zur Abfallverarbeitung und verschiedene Arten von Mühlen. Beispielweise wird mit Messermühlen Material für die Herstellung von Briketts und Pellets bereitgestellt.

Firmenname

Kontaktdaten Jeseňová 3258/2, SK – 906 01 Zvolen

KLKOVO s.r.o. www.peletovacilis.sk

Ansprechpartner: Herr Ľubomír Krnáč, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 911 355 166

Die Firma Klkovo ist seit 1995 auf dem Markt tätig. Die Firma ist ein Hersteller und Lieferant von Pelletpressen und Maschinen zur Spanbearbeitung.

94

Firmenname

Kontaktdaten Kvetná 31, SK 900 51 Zohor

Mavet s.r.o. www.mininakladace.sk

Ansprechpartner: Herr Pavol Matlovič, Herr Juraj Matlovič, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 915 222 347

Mavet wurde im Jahr 2009 gegründet. Die Firma liefert Technologien und Maschinen, z. B. Spaltmaschinen und Zerkleinerer sowie zugehörigen Service.

Firmenname

Kontaktdaten Str. Diakovská 9, SK 927 01 Šaľa

Polák Šaľa s.r.o.

Ansprechpartner: Samuel Pollák bzw. Štefan Pollák

www.pollaksala.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 905 367 / +421 905 412 105

Pollák Šala ist im Jahr 1990 als Konstruktionsfirma entstanden. Heute ist die Firma Hersteller von Maschinen für die Holzindustrie und Lebensmittelindustrie, u. a. Mühlen und Pelletiermaschinen.

Firmenname

Kontaktdaten Zvolenská cesta 61/B, 974 05 Banská Bystrica

X-Consult s.r.o.

Ansprechpartner: Zdenko Ondrejko, Geschäftsführer

www.xconsult.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 907 121 819 Tel./Fax: +421 48 416 1826

Die Firma X-Consult wurde im Jahr 2007 gegründet. Die Firma bietet ein breites Spektrum an Pelletiermaschinen, Brikettpressen sowie Biomassekesseln.

6.4

Abfall- und Abwassertechnik

Firmenname

Kontaktdaten Alžbetina 41, SK - 040 01 Košice

ARAD Slovakia s.r.o

Ansprechpartner: Ľubomír Škripko, Geschäftsführer

www.arad.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 911 383 654 Fax: +421 55 6941 066

Die Firma ARAD Slovakia wurde in der Slowakei 2008 als Unternehmen, das sich auf Technologien für die Wasserwirtschaft spezialisiert, gegründet. Das Ziel des Unternehmens ist die Umsetzung der Anforderungen durch die Anwendung der neuesten Technologien im Bereich der Produkt- und Projektierungslösungen für die Bereiche Trinkwasseraufbereitung, Wasserfiltration für industrielle Zwecke, Filtration und Reinigung von Abwasser sowie Schutz der Wasserversorgungsnetze.

95

Firmenname

Kontaktdaten Ul. 1. mája 1201/34, SK – 014 01 Bytča

ASIO - SK s.r.o

Ansprechpartner: Karol Kratochvíl, Geschäftsführer

www.asio.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 41 552 17 46 Fax: +421 41 552 17 46

Die Firma ASIO - SK etablierte sich auf dem slowakischen Markt 1997 und gehört zurzeit zu einem der führenden Lieferanten von Technologien für die Wasserwirtschaft in der Slowakei. Durch Forschung und Entwicklung neuer Technologien und Produkte bietet ASIO - SK ein breites Spektrum von Produkten für die Wasserwirtschaft, Industrie, Städte und Gemeinden. Die Firma beschäftigt sich mit der Herstellung und Lieferung von z. B. Kläranlagen, Ölabscheidern und Pumpenkammern.

Firmenname

Kontaktdaten Einsteinova 25, SK – 851 01 Bratislava

ČOVSPOL a.s.

Ansprechpartner: Pavol Fitko, Vorstandsvorsitzender

www.covspol.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 2 4342 5070 Fax: +421 2 4342 5070

Die Firma ČOVSPOL ist seit 1990 auf dem Markt für Wasserwirtschaft tätig. Im Jahr 2007 wurde die Firma in die internationale Gruppe Veolia eingegliedert. Die Aktivitäten des Unternehmens umfassen Technologielösungen für die Abwasserbehandlung, Projektdokumentation für Kanalisationen, Ausarbeitung technischer Lösungen im Hinblick auf Minimierung der Investitions- und Betriebskosten sowie komplexe Dienstleistungen im Bereich der Wasserreinigung und -bearbeitung.

Firmenname

Kontaktdaten Závodná 8, SK – 821 06 Bratislava

Eko-Salmo s.r.o.

Ansprechpartner: Jaromír Plch, Geschäftsführer

www.eko-salmo.sk

E-Mail: [email protected] Tel.: +421 2 45522 473 Fax: +421 2 45522 473

Die Firma Eko-Salmo befasst sich mit Dienstleistungen im Bereich der Abfallwirtschaft. Ihre Aktivitäten umfassen die Abfallbehandlung (Transport, Handhabung, Verwertung und Beseitigung), Behandlung gefährlicher Abfälle, Betrieb von Kläranlagen, Behandlung von saurem und alkalischem Wasser durch Neutralisation, Transport und Entsorgung von Chemikalien, Reinigung von Ölwasser sowie Sammlung, Transport und Verwertung von biologisch abbaubaren Abfällen durch Erzeugung und Nutzung von Biogas.

96

Firmenname

Kontaktdaten Furdekova 10, SK – 851 03 Bratislava

EVH SK s.r.o. www.evh.sk

Ansprechpartner: Vladimír Hlavačka, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 2 6381 2542 Fax: +421 2 6381 2542

Die Firma EVH SK ist als Projektant und Lieferant von Technologien zur Behandlung und Reinigung von kommunalen und industriellem Wasser, Schlammbehandlung, Biogasanlagen sowie Verarbeitung von organischem Abfall und anderen Abfällen auf dem slowakischen Markt tätig. Zum Portfolio des Unternehmens gehören Prozesse wie z. B. Wasserreinigung und -aufbereitung, Schlamm- und Abfallbearbeitung, spezialisierte Kläranlagen, Lieferung von individuellen komplexen Technologien, Verwertung von spezifischen Arten von Abfällen in nutzbare Produkte, Strom- und Wärmeerzeugung, Erzeugung von Dampf und Warmwasser.

Firmenname

Kontaktdaten Trenčianska 1320/89, SK – 020 01 Púchov

FERRMONT s.r.o. www.ferrmont.sk

Ansprechpartner: Ľubomír Kováč, Geschäftsführer E-Mail: [email protected] Tel.: +421 42 463 1630 Fax: +421 42 463 1630

Die Firma FERRMONT ist auf dem Markt als einer der wichtigsten Akteure im Bereich Technologie und Bau von Kläranlagen seit 1994 tätig. Im Hauptsektor - Konstruktion und Lieferung von Technologien für die Kläranlagen - verfügt FERRMONT über 15-jährige Erfahrung und erfolgreiche Projektumsetzungen. Die Firma bietet schlüsselfertige Projekte von der Planung bis zur Realisierung, Lieferung von Technologien, Renovierung und Service. Außer Dienstleistungen für Gemeinden und den Unternehmenssektor im Bereich der Abwasserreinigung bietet die Firma auch spezialisierte Lösungen für Produktionsabwasser.

6.5

Verbände und Institutionen

Staatliche Stellen Institution:

Kontakt:

Ministerstvo hospodárstva Slovenskej republiky (Wirtschaftsministerium der SR)

Mierová 19, SK-827 15 Bratislava

Abteilung für Energiepolitik www.mhsr.sk

Ansprechpartner: Herr Miroslav Jarábek, Bereichsleiter Energie und Rohstoffe Tel.: +421 2 4854 7143 E-Mail: [email protected]

Ministerstvo pôdohospodárstva a rozvoja vidieka Slovenskej republiky (Landwirtschafts- und Landentwicklungsministerium der SR) Abteilung für landwirtschaftlichen Anbau www.mpsr.sk

Námestie Ľ. Štúra 1, SK-812 35 Bratislava Ansprechpartnerin: Frau Jana Vargová, Bereichsleiterin Tel.: +421 2 5926 6360 E-Mail: [email protected]

97

Ministerstvo životného prostredia Slovenskej republiky (Umweltministerium der SR) www.minzp.sk

Námestie Ľ. Štúra 1, SK-812 35 Bratislava Ansprechpartner: Herr Boris Susko, Staatssekretär Tel.: +421 2 5956 2491 E-Mail: [email protected]

Úrad pre reguláciu sieťových odvetví - URSO (Regulierungsbehörde für die Netzbranchen) www.urso.gov.sk

Bajkálska 27, P.O.BOX 12, SK-820 07 Bratislava Ansprechpartner: Herr Jozef Holjenčík, Vorsitzender Tel.: +421 2 5810 0411 E-Mail: [email protected]

Slovenská inovačná a energetická agentúra (SIEA) – Slowakische Innovations- und Energieagentur www.siea.sk

Bajkalská 27, SK-827 99 Bratislava Ansprechpartner: Herr Ján Magyar, Abteilung für internationale Zusammenarbeit und Projekte Tel.: +421 908 735 818 E-Mail: [email protected]

Slovenská agentúra pre rozvoj investícií a obchodu – SARIO (Investitionsagentur) www.sario.sk

Trnavská cesta 100, SK-821 01 Bratislava Ansprechpartner: Herr Róbert Šimončič, Direktor Tel.: +421 2 58 260 112 E-Mail: [email protected]

Technický a skúšobný ústav pôdohospodársky Rovinka(Technisches und Prüfamt für die Landwirtschaft Rovinka) www.tsup.sk

SK -900 41 Rovinka Ansprechpartner: Herr Ing. Štefan Pepich, Direktor Tel.: +421 2 32 786 303 Tel.: +421 2 32 786 313 E-Mail: [email protected]

Environmentálny fond (Umweltfonds)

Martinská 49,SK-821 05 Bratislava

www.envirofond.sk

Ansprechpartner: Herr Branislav Valovič, Direktor Tel.: +421 906 311 905 / +421 906 311 906 E-Mail: [email protected]

Technický skúšobný ústav Piešťany, š.p. (Technisches Prüfamt Piešťany) www.tsu.sk

Krajinská cesta 2929/9, SK-921 01 Piešťany Ansprechpartner: Herr Jaroslav Crkoň, Direktor Tel.: +421 33 7957 251 E-Mail: [email protected]

Verbände und Organisationen Institution:

Kontakt:

Agrobioenergia, združenie pre poľnohospodársku biomasu (Verband für landwirtschaftliche Biomasse)

Rovinka 326, SK-900 41 Rovinka

www.abe.sk

Ansprechpartner: Herr Ing. Štefan Pásztor, Präsident Tel.: +421 903 422 382 E-Mail: [email protected]

98

Energy Centre Bratislava (Informations- und Beratungszentrum für erneuerbare Energien) www.ecb.sk

Ambrova 35, SK-831 01 Bratislava 37 Ansprechpartnerin: Frau Bronislava Švolíková, Projektmanagerin Tel.: +421 2 5930 0091 E-Mail: [email protected]

Zväz zamestnávateľov energetiky Slovenska (Verband der Energieversorger) www.zzes.sk

Mlynské Nivy 47, SK-821 09 Bratislava Ansprechpartner: Herr Ing. Vladimír Tonka, Sekretär Tel.: +421 2 586 635 86 Fax: +421 905 675 586

SK Biom – Slovenská asociácia pre biomasu (Slowakischer Verband für Biomasse) www.skbiom.sk

E-Mail: [email protected] T. G. Masaryka 24, SK-976 01 Zvolen Ansprechpartner: Herr Prof. Jozef Víglaský, Direktor Tel.: +421 45 520 6875 E-Mail: [email protected]

Zväz spracovateľov dreva (Verband der Holzverarbeiter) www.zsdsr.sk

T. G. Masaryka 24, SK-960 53 Zvolen Ansprechpartner: Herr PhDr. Peter Zemaník, Sekretär Tel.: +421 45 5330 278 / +421 45 5206 806 Fax: +421 45 5330 278 Handy: +421 0918 474 987 E-Mail: [email protected]

Slovenský zväz výrobcov tepla (Verband der Wärmeerzeuger) www.szvt.sk

Unionka 54, SK-960 01 Zvolen Ansprechpartnerin: Frau Zuzana Klčová, Direktorin Tel.: +421 45 5320 765 E-Mail: [email protected]

Slovenská organizácia pre obnoviteľné zdroje energie - Slovak Renewable Energy Agency (SkREA) www.skrea.sk

Rigeleho 7300/1, SK-811 02 Bratislava Ansprechpartnerin: Frau Zuzana Furmanczuk, Direktorin Tel.: +421 905 744 034 E-Mail: [email protected]

Centrum pre trvaloudržateľné alternatívy (CEPTA; Zentrum für nachhaltige Alternativen) www.cepta.sk

Záhonok 19, SK-960 01 Zvolen Ansprechpartner: Herr Daniel Lešinský, Vorsitzender Tel.: +421 905 581 076 E-Mail: [email protected]

99

6.6

Messen und Veranstaltungen zum Thema erneuerbare Energien

Messe: Wann und wo: Ausstellerzahl (2015): Besucherzahl (2015): Kontakte:

Messe: Wann und wo: Ausstellerzahl (2016): Besucherzahl (2016): Kontakt:

Messe: Wann und wo: Ausstellerzahl (2016): Besucherzahl (2016): Kontakt:

AGROKOMPLEX Internationale Landwirtschafts- und Nahrungsmittelausstellung - inklusive Parallelmesse ERNEUERBARE ENERGIEN 18.-21.08.2016 in Nitra 562 109.816 Agrokomplex – Výstavníctvo Nitra, š.p. Výstavná 4, SK-949 01 Nitra Tel: +421 911 701 041 E-Mail: [email protected] Web: www.agrokomplex.sk AQUA THERM NITRA - Internationale Fachmesse für Heizung, Lüftung, Klima-, Mess-, Regelungs-, Sanitär- und Umwelttechnik 7.-10.02.2017 in Nitra 148 14.063 MDL Expo s.r.o. Výstavná 4, SK-949 01 Nitra Tel: +421 948 955 721 E-Mail: [email protected] Web: www.aquatherm-nitra.com CONECO – RACIOENERGIA Internationale Baumesse und Energiemesse 23.-25.03.2017 in Bratislava 465 96.186 Incheba, a.s. Viedenská cesta 3-7, SK-851 01 Bratislava Tel: +421 26 7272 194 E-Mail: [email protected] Web: www.incheba.sk

Messe:

DOMEXPO – SOLARIS Internationale Hausbaumesse und Messe für Solartechnik Wann und wo: 20.-23.04.2017 in Nitra Ausstellerzahl (2016): 304* Besucherzahl (2016): 47.302* Kontakt: Agrokomplex – Výstavníctvo Nitra, š.p. Výstavná 4, SK-949 01 Nitra Tel: +421 911 701 041 E-Mail: [email protected] Web: www.agrokomplex.sk * Daten für Messeverbund Gardenia, Bonsai Slovakia, Domexpo und Solaris

100

6.7

Fachzeitschriften und Nachrichtenportale zu erneuerbaren Energien

Folgende Fachzeitschriften und Nachrichtenportale widmen sich dem Thema erneuerbarer Energien: AGROBIOENERGIA – Printmedium, erscheint zweimal pro Jahr. Die Zeitschrift greift allgemeine Themen zum Markt für erneuerbare Energien auf und liefert Fachinformationen für die Nutzung von Biomasse und Biogas. ASB – Printmedium, erscheint achtmal pro Jahr. Berichtet über Bauwesen und Architektur, innerhalb der Rubrik technische Gebäudeausrüstung über Senkung des Energieverbrauchs, Energieeffizienz und regenerative Energieträger. Komunálna a priemyselná energetika – Printmedium, erscheint viermal pro Jahr. Behandelt Energieeffizienzlösungen in der kommunalen Sphäre. Naše pole - Printmedium, erscheint zwölfmal pro Jahr. Die Zeitschrift ist auf Themen zur landwirtschaftlichen Erzeugung spezialisiert und greift dabei auch den Anbau von Energiepflanzen auf. Reality.sk – Printmedium, erscheint sechsmal pro Jahr. Berichtet rund um den Wohnbereich und beinhaltet auch Informationen über die Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudesektor. TZB Haustechnik – Printmedium, erscheint fünfmal pro Jahr. Greift regelmäßig Energiethemen auf: erneuerbare Ressourcen, Energiesparen im Gesamtkonzept der technischen Gebäudeausrüstung und Energieeffizienz in Gebäuden. www.atlasoze.sk – gewährt allgemeine Informationen über die wichtigsten Träger von erneuerbaren Energien und Projekte in der Slowakei. www.energie-portal.sk – bietet verschiedene Informationen und Nachrichten zum Energiesektor. energia.dennikn.sk – liefert Nachrichten unterteilt in die Rubriken Energie, Erdgas und Öl, Kernenergie, erneuerbare Ressourcen und Effizienz. www.energiaweb.sk – gibt Informationen über Energieressourcen, Netzwerke und Investitionen. www.oenergetike.sk – berichtet über Themen wie Strom, erneuerbare Energien, Gas, Wärme und Energietechnik. www.venergetike.sk – berichtet über Themen wie erneuerbare Energien, Strom/Wärme und Energietechnik.

101

7

Schlussbetrachtung

Erneuerbare Energien sind in der Slowakei auf dem Vormarsch. Dem Land ist es in den vergangenen zehn Jahren gelungen, seinen Anteil erneuerbarer Energien kontinuierlich zu steigern. 2014 stammten knapp 9 % des Bruttoinlandsverbrauchs aus regenerativen Ressourcen, bei der Primärerzeugung waren es sogar über 22 %. Eine teils restriktive Genehmigungspraxis steht zwar gegenwärtig dem Ausbau von Windkraft und Photovoltaik entgegen, aufgrund des schon fortgeschrittenen Nutzungsgrades von Biomasse und Wasserkraft könnte die Slowakei gemäß der im aktuellen Plan für die Energiepolitik geäußerten Prognose im Jahr 2020 bis zu 15,3 % des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen decken. So würde das verbindliche 2020Ziel um mehr als 1 % übertroffen werden. Auf der anderen Seite stehen eine nach wie vor ungebrochene Dominanz fossiler Energieträger und das hohe Interesse der slowakischen Regierung am Ausbau der Atomkraft. Biomasse hat in der Slowakei dank eines hohen Ressourcenbestands in der Forst- und Landwirtschaft bereits einen signifikanten Nutzungsgrad erreicht und war 2014 zu 6 % am gesamten Energieverbrauch des Landes beteiligt. Als wesentlicher Wachstumstreiber erwies sich vor allem die starke Holzförderung, die in den letzten Jahren um mehr als 50 % über dem Niveau der 1990er Jahre lag. Hiervon profitieren auch die einheimischen Pellethersteller, die ihre Produktion allerdings zu einem großen Teil exportieren. Praxisbeispiele für die Nutzung von Biomasse sind inzwischen in allen Sektoren der Wirtschaft zu finden – im verarbeitenden Gewerbe, in Privathaushalten und in der öffentlichen Verwaltung. Insgesamt ist die Kenntnis über die Nutzungsmöglichkeiten von Bioenergie in der Bevölkerung jedoch noch nicht auf einem ausreichenden Stand. Im Gegensatz zur intensiven Nutzung von Holzbiomasse konnte das an und für sich ähnlich hohe Potenzial an landwirtschaftlicher Biomasse bis heute bei Weitem nicht abgeschöpft werden. So ist es dem Land in den letzten Jahren auch nicht gelungen, unbewirtschaftete Agrarflächen energetisch zu nutzen. Biogas konnte sich ebenfalls lange Zeit nicht durchsetzen, da für die Stromeinspeisung bis zur Verabschiedung des EEG im Jahr 2009 ungünstige Bedingungen galten. Seitdem hat sich jedoch die Anzahl entsprechender Anlagen geradezu vervielfacht, was insbesondere den Bedarf an Maissilage in die Höhe getrieben hat. Die langfristigen gewährten Einspeisetarife für Strom aus Bioenergie wurden in den letzten Jahren jedoch kontinuierlich gesenkt. Zuletzt sind neue Projektankündigungen daher wieder überschaubarer geworden. Gefahr für eine verstärkte Nutzung von Biomasse und Biogas geht daher von einer weiteren Reduzierung der Einspeisevergütung aus. In diesem Zusammenhang sei auch angemerkt, dass sich die Wärmeerzeugung aus Biomasse bislang auch ohne systemische Förderung gut entwickelt hat, denn ein Wärme-EEG existiert in der Slowakei nicht. Chancen ergeben sich in der Entsorgungswirtschaft, die bislang nur zu einem geringen Teil an der Bioenergieerzeugung beigetragen hat. Bioabfälle landeten noch bis vor Kurzem überwiegend auf Mülldeponien. Dieser Praxis ist mit dem neuen Abfallgesetz, das seit 01.01.2016 in Kraft ist, ein Riegel vorgeschoben worden. Für getrennten Biomüll besteht nun ein Deponierungsverbot und bis 2020 dürfen gemäß EU-Vorgaben nur noch 35 % des Gesamtaufkommens an biologisch abbaubaren Abfällen auf Deponien gelagert werden. Vor diesem Hintergrund sieht das Umweltministerium den Bau von Biogasanlagen als eine der wesentlichen Maßnahmen zur Erreichung der abfallwirtschaftlichen Ziele des Landes bis 2020. Selbiges gilt für die Abwasserwirtschaft. 2014 wurden bereits 28 % des Klärschlammaufkommens als Biogas energetisch verwertet (2011: 0%). Die Tendenz bleibt steigend, da mehr als ein Drittel der slowakischen Bevölkerung nicht an die öffentliche Kanalisation angebunden sind und weitere Kläranlagen gebaut werden. Wichtigste Finanzierungsquelle sind in beiden Bereichen die EU-Strukturfonds. In der Förderperiode 2014-2020 stehen Milliardenbeträge aus dem Operationellen Programm Umweltqualität für Projekte in der Abfall- und Abwasserwirtschaft sowie in erneuerbare Energien und Energieeffizienz bereit. Die positive Entwicklung bei der Nutzung von Bioenergie hat dafür gesorgt, dass immer mehr Anbieter auf den slowakischen Markt drängten. Obwohl bereits etliche in- und ausländische Heiztechnikanbieter, Biomasselieferanten und auch Projektierer von Biogasanlagen in der Region präsent sind, bietet der Markt insgesamt gute Einstiegschancen, da das Angebot an Technologien letztlich auf eher wenige Unternehmen konzentriert ist. Mit Ausnahme von Biomasseheizkesseln ist der Markt in vielen Segmenten nach wie vor auf ausländische Technologien angewiesen, etwa bei Biomassebearbeitungsmaschinen, aber auch bei Dienstleistungen. Deutsche Anbieter im Bereich Biomasse und Biogas stoßen damit in der Slowakei auf ein durchweg positives Marktumfeld. Potenzielle Investoren und Unternehmen, die in das Land exportieren wollen, sollten bei ihrer Entscheidung über den Markteintritt das Stärken-Schwächen-Profil des Standorts und die damit verbundenen Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) berücksichtigen:

102

Tab. 32: SWOT-Analyse des slowakischen Bioenergiemarktes Strengths (Stärken) Hoher Ressourcenbestand in der Holz-, Land- und Abfallwirtschaft Starke holzverarbeitende Industrie Hohe Produktionskapazität einheimischer Pellethersteller (hoher Exportanteil) Langjährige Erfahrung in der Biomasseverbrennung Stromerzeugung aus Biomasse und Biogas wird mit garantierten Einspeisetarifen finanziell gefördert Regierung hat Biomasse als zentralen erneuerbaren Energieträger identifiziert Opportunities (Chancen) Hohe Abhängigkeit von Energieimporten Positiver Trend bei Investitionen in Biogasanlagen Regierung möchte die energetische Verwertung von Bioabfällen fördern Technologiebedarf kann über heimischen Markt nur teilweise gedeckt werden

Weaknesses (Schwächen) Kleiner Binnenmarkt und relativ niedrige Kaufkraft Fachkräftemangel und Defizite in der praktischen Ausbildung Geringer allgemeiner Informationsstand über energetische Nutzung von Biomasse Dominanz fossiler Brennstoffe Ungenutztes Potenzial bei unbewirtschafteten Agrarflächen Regierung bekennt sich stärker zum Ausbau der Atomkraft als zum Ausbau der EE Threats (Risiken) Kürzung der Einspeisetarife für grünen Strom Einseitige Ausrichtung der Gesamtwirtschaft auf die Automobilindustrie – neue Kfz-Absatzkrise könnte alle anderen Sektoren in Mitleidenschaft ziehen Häufige Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik, die sich auch auf die Energiepolitik auswirken können Widerstand in der Bevölkerung gegen den Bau von größeren Biogasanlagen, die Biomüll verwerten

103

8

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Slowakische Republik (politische Karte, Stand: Mai 2004)..........................................................................9 Abb. 2: Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (2015) ............................................................................................11 Abb. 3: Deutsch-slowakischer Außenhandel 2005-2015 (in Mio. Euro) ................................................................ 14 Abb. 4: Direktinvestitionen in der Slowakei bis Ende 2014 nach Herkunftsländern ............................................ 16 Abb. 5: Endenergieverbrauchsstruktur der Slowakei in %, 2014............................................................................ 19 Abb. 6: Entwicklung des Endenergieverbrauchs in Haushalten und der Industrie in 1.000 tRÖE ......................20 Abb. 7: Ausblick des Bruttoinlandsverbrauchs bis 2035 .........................................................................................20 Abb. 8: Energieimporte und -exporte im Vergleich mit der Energieerzeugung in 1.000 t RÖE, 2014.................22 Abb. 9: Entwicklung von Stromerzeugung und -verbrauch in GWh, 2005-2014 ..................................................23 Abb. 10: Übersicht über Kraftwerkstandorte in der Slowakei, 2016.......................................................................24 Abb. 11: Marktanteile an Stromlieferungen an Privathaushalte, 2015....................................................................26 Abb. 12: Marktanteile an Stromlieferungen an gewerbliche Abnehmer, 2015 .......................................................26 Abb. 13: Stromübertragungsnetz der Slowakei (Stand: 31.12.2015) ....................................................................... 27 Abb. 14: Entwicklung von Stromerzeugung und -verbrauch, 2013-2035...............................................................28 Abb. 15: Struktur der Wärmebereitstellung nach Brennstoff, 2015........................................................................29 Abb. 16: Wärmeendverbrauch nach Art des Abnehmers in %, 2014 ......................................................................30 Abb. 17: Marktanteile an Gaslieferungen an Privathaushalte, 2015 ....................................................................... 31 Abb. 18: Marktanteile an Gaslieferungen an gewerbliche Abnehmer, 2015........................................................... 31 Abb. 19: Prognose der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2020 in ktRÖE (2010) .......................33 Abb. 20: Entwicklung der durchschnittlichen Nettostrompreise (in Euro/kWh) .................................................34 Abb. 21: Entwicklung der Wärmepreise (in Euro/kWhth) ....................................................................................... 35 Abb. 22: Entwicklung der Gaspreise (in Euro/GJ) .................................................................................................. 35 Abb. 23: Prognose des Anteils erneuerbarer Energien am Energieverbrauch bis 2040........................................43 Abb. 24: Flächennutzung nach ausgewählten landwirtschaftlichen Erzeugnissen in ha, 2014 ............................46 Abb. 25: Bruttoinlandsverbrauch von Bioenergie in der Slowakei in ktRÖE, 2005-2014..................................... 53 Abb. 26: Energieerzeugung aus Biomasse nach Brennstoff in ktRÖE, 2014..........................................................54 Abb. 27: Installierte Kapazität nach Art der Biomasse in MWel, 2014.................................................................... 55 Abb. 28: Übersicht über Einzugsgebiete der Wasserversorger in der Slowakei, 2014...........................................70

104

9

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Slowakische Republik (Zahlen und Fakten) ................................................................................................. 10 Tab. 2: Makroökonomische Eckdaten in %, sofern nicht anders genannt ............................................................. 12 Tab. 3: Umsatzentwicklung in der Industrie nach Branchen in Mio. Euro ............................................................ 13 Tab. 4: Bruttoinlandsverbrauch in der Slowakei in 1.000 tRÖE, 2010-2014......................................................... 19 Tab. 5: Primärerzeugung in der Slowakei in 1.000 tRÖE, 2010-2014 .................................................................... 21 Tab. 6: Übersicht strategischer Energiedokumente der slowakischen Regierung ................................................39 Tab. 7: Technisches Potenzial erneuerbarer Energien in der Slowakei ..................................................................44 Tab. 8: Waldausdehnung und landwirtschaftliche Nutzfläche in 1.000 ha, 2008-2014 .......................................45 Tab. 9: Entwicklung und Prognose von Holzernte und Forstbiomasse in 1.000 m³, 2006-2020........................ 47 Tab. 10: Entwicklung und Prognose der Ernte ausgewählter Agrarprodukte in 1.000 t, 2005-2025 ..................48 Tab. 11: Produktion von Maissilage, 2010-2015.......................................................................................................48 Tab. 12: Misterzeugung nach Nutztierkategorie, 2009............................................................................................49 Tab. 13: Aufkommen an biologisch abbaubaren Siedlungsabfällen in t, 2010-2013 .............................................50 Tab. 14: Verwertung biologisch abbaubarer Industrieabfälle in t, 2010-2013 .......................................................50 Tab. 15: Klärschlammaufkommen nach Art der Verwendung in t, 2007-2014...................................................... 51 Tab. 16: Bioenergiepotenzial in der Slowakei, 2008................................................................................................ 52 Tab. 17: Bruttostromerzeugung aus Bioenergie nach Betriebsart in GWh, 2014 ...................................................54 Tab. 18: Bruttostromerzeugung aus Bioenergie in GWh, 2011-2014 ...................................................................... 55 Tab. 19: Geografische Verteilung von Biogasanlagen in der Slowakei, 2013..........................................................56 Tab. 20: Wärmeerzeugung aus Bioenergie nach Betriebsart in TJ, 2014............................................................... 57 Tab. 21: Wärmeerzeugung aus Bioenergie in TJ, 2011-2014................................................................................... 57 Tab. 22: Geografische Verteilung von Biomasseanlagen in der Slowakei, 2011 .....................................................58 Tab. 23: Übersicht über Förderziele und Maßnahmen in der Prioritätsachse 4 des OP Umweltqualität.............60 Tab. 24: Fördersätze im Programm„Grünes Licht für Haushalte“ ......................................................................... 61 Tab. 25: Einspeisetarife für aus erneuerbaren Energieträgern erzeugten Strom seit 2016...................................63 Tab. 26: Einspeisetarife für Strom aus KWK-Anlagen seit 2016 ............................................................................64 Tab. 27: UVP-Schwellenwerte für Energieanlagen ..................................................................................................65 Tab. 28: Lieferanten von Holzabfällen und Produkten daraus ...............................................................................69 Tab. 29: Fachhändler für Bearbeitungsmaschinen von Holzabfällen.....................................................................70

105

Tab. 30: Die größten Biomassestromerzeuger in der holzverarbeitenden Industrie, 2015 .................................. 74 Tab. 31: Biomassestromerzeuger in der Versorgungswirtschaft, 2015 .................................................................. 75 Tab. 32: SWOT-Analyse des slowakischen Bioenergiemarktes............................................................................. 103

106

10 Informationsquellen, Bibliographie BALOGOVÁ, BEATA: State now lone SPP stakeholder. In: http://spectator.sme.sk/c/20051014/state-nowlone-spp-stakeholder.html (4.7.2016) BMB LEITNER K.S.: Aktuelles zum Steuerund Bilanzrecht. http://www.leitnerleitner.com/mailing_bmb_2_2016_incentivesnro_de_1.pdf (4.5.2016)

In:

BORBÉLYOVÁ, DANA: Priebeh zberu kukurice http://zpsk.sk/files/other/kukuricny_spravodaj_12016.pdf (25.7.2016)

In:

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