Telefon: 0 233-83776 /83774 Telefax: 0 233-989 83776

Seite 1 von für 28 Referat

Bildung und Sport Fachabteilung 1 Berufliche Schulen RBS-F1

0

Raumbedarfsplanung für die beruflichen Schulen in München Schulentwicklungsplanung berufliche Schulen Grundsatzbeschluss Aktuelle Planungen für die Entwicklung von Schulen in München Antrag Nr. 08-14 / A 03846 von Herrn StR Alexander Reissl, Frau StRin Birgit Volk, Frau StRin Beatrix Zurek, Frau StRin Dr. Ingrid Anker, Herrn StR Oliver Belik, Frau StRin Verena Dietl, Frau StRin Christiane Hacker, Herrn StR Christian Müller, Frau StRin Regina Salzmann, Frau StRin Jutta Koller, Frau StRin Sabine Krieger, Herrn StR Dr. Florian Roth vom 28.11.2012 Technikerschule in adäquaten Räumlichkeiten zusammenführen Antrag Nr. 08-14/A 04697 Von Herrn StR Josef Schmid, Frau StRin Beatrix Burkhardt vom 15.10.2013 Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 13710 Anlagen

Beschluss des Ausschusses für Bildung und Sport des Stadtrates vom 29.01.2014 (VB) Öffentliche Sitzung I.

Vortrag des Referenten 1. Darstellung der gesellschaftlichen und pädagogischen Einflussfaktoren Um ein möglichst klares Bild der Bedarfsentwicklung im Bereich der beruflichen Schulen in München zu zeichnen, soll zunächst kurz auf die vorliegenden Prognosen über die Entwicklung der Bevölkerungszahlen und die weiteren Faktoren eingegangen werden, die die Bedarfsentwicklung beeinflussen. Dann wird die derzeitige räumliche Situation der beruflichen Schulen beschrieben und es werden die geplanten neuen Bauvorhaben sowie die zukünftigen Herausforderungen dargestellt.

1.1 Entwicklung der Bevölkerungszahlen in der Landeshauptstadt München München befindet sich nach der Planungsprognose des Referats für Stadtplanung und Bauordnung1 in einer Wachstumsphase, die durch die jüngsten Zuwanderungsströme der EU-Länder verstärkt wird. Das Bevölkerungswachstum stellt nach Jahrzehnten der 1

Demografiebericht München, Teil 1, Stand November 2012

Seite 2 von 28

Stagnation eine Trendwende in der Münchener Einwohnerentwicklung dar. Dabei basiert das Wachstum einerseits auf positiven Wanderungssalden und andererseits auf Geburtenüberschüssen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Zahl der Wohnberechtigten in München bereits 2014 die 1,5 Millionengrenze überschreiten und 2030 nach der aktuellen Prognose bei 1,651 Millionen liegen wird. Das würde einem Wachstum von 14,87% entsprechen. Bezüglich der Bevölkerungsstruktur und der demografischen Kennzahlen lässt sich sagen, dass sich die Bevölkerung Münchens aktuell vom Bundesdurchschnitt vor allem in der Struktur der unter 40-Jährigen unterscheidet. „Kennzeichnend für München sind die starken Jahrgänge der beruflichen Qualifikation und Erwerbstätigkeit. Aufgrund der hohen ausbildungs- und berufsbezogenen Zuwanderung nach München dominieren die Jahrgänge der 25- bis 35-Jährigen die Bevölkerungsstruktur und übertreffen sogar die Jahrgänge der Baby-Boomer.“2 Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung geht davon aus, dass sich an dieser Struktur auch im Prognosezeitraum nichts Wesentliches verändern wird.

1.2 Entwicklung der Schülerzahlen in den beruflichen Schulen in München Nach der Planungsprognose sind für alle Altersgruppen in der Bevölkerung Münchens außer der der Seniorinnen und Senioren langfristig große Zuwächse zu erwarten. Die Gruppe der 16- bis 18-Jährigen soll dabei um etwa 18% wachsen, der Anteil der 19- bis 24-Jährigen um ca. 14% (Anlage 01). Diese Zahlen lassen erwarten, dass die Schülerzahlen im Bereich der beruflichen Schulen ebenfalls deutlich zunehmen werden. Ob, wann und in welcher der sieben Schularten junge Menschen in das System der beruflichen Bildung einmünden, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab: •

2

Sprengeleinteilung in den Ausbildungsberufen Die Zuordnung zu einer Berufsschule basiert auf dem Sitz des Ausbildungsbetriebs sowie auf der Sprengeleinteilung, die die Regierung von Oberbayern im Auftrag des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus festlegt. Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler der Münchner Berufsschulen nicht zwingend zuvor allgemeinbildende Schulen in München besucht haben müssen. Darüber hinaus können sich in den kommenden Jahren Sprengelverschiebungen ergeben, wenn in einzelnen Regionen in Bayern die Schülerzahlen deutlich zurück gehen und dortige Berufsschulzentren geschlossen würden. Genauso ist es allerdings denkbar, dass zur Stützung ländlicher Schulstandorte Sprengel so

Demografiebericht, S. 13

Seite 3 von 28

verlagert werden, dass bestimmte Berufe nicht mehr in München beschult werden, sondern verschiedene Berufsgruppen in ländlichen Berufsschulzentren in Klassen zusammengeführt werden. Der Berufsgruppenunterricht ist aus Sicht des RBS dabei zwar ein gangbarer Weg, kann aber die Vorteile von Fachklassen mit homogener Zusammensetzung (ein Beruf) im handlungsorientierten und projektorientierten Unterricht, wie er in München möglich ist, nicht aufheben. Grundsätzlich sind hinsichtlich der Beibehaltung und Verbesserung der Unterrichtsqualität homogene Klassen anzustreben.

3 4



Berufliche Bildungsbiografien Der Eintritt in eine berufliche Schule erfolgt nicht immer unmittelbar nach dem Abschluss der allgemeinbildenden Schule, sondern es können ihm Episoden an anderen Schularten, ein abgebrochenes Studium oder eine Unterbrechung des Bildungsweges vorausgehen. Darüber hinaus richtet sich das Angebot der Fachschulen (Techniker- und Meisterschulen) und der Berufsoberschulen an Personen, die eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und teilweise bereits seit mehreren Jahren im Beruf stehen.



Neue Ausbildungsangebote Die wirtschaftliche und technologische Entwicklung im Großraum München kann dazu führen, dass neue Angebote in der beruflichen Erstausbildung oder der beruflichen Weiterbildung geschaffen werden. Ein aktuelles Beispiel ist das Thema der E-Mobilität im Kraftfahrzeug-Sektor. Neue Berufe ziehen ggf. neue Bewerberinnen und Bewerber an, die bisher an einer beruflichen Erstausbildung nicht interessiert waren oder für ihre Ausbildung aus anderen Teilen Bayerns und Deutschlands nach München ziehen.



Schülerinnen und Schüler mit Hochschulreife Die steigende Zahl von Dualen oder Verbundstudiengängen 3, die vor allem in der Wirtschaft immer mehr Interesse wecken, kann zu einem Schülerzuwachs an einzelnen Berufsschulen führen. Grundsätzlich nehmen die Schulen des beruflichen Schulwesens außer den beiden Wirtschaftsschulen und den drei Fachoberschulen auch Schülerinnen und Schüler mit Fachhochschulreife und Hochschulreife auf4. Im Schuljahr 2011/12 betrug deren Anteil an den Berufsschülerinnen und -schülern lt. dem aktuellen Münchner Bildungsbericht 18,6 %. Vor allem das Bildungsverhalten dieser letzten Gruppe kann in den kommenden Jahren deutliche Auswirkungen auf die Entwicklung der

Duale oder Verbundstudiengänge sind solche, die ein Hochschulstudium mit einer dualen Berufsausbildung kombinieren. Vgl. Münchner Bildungsbericht 2010, Seite 70 / 71

Seite 4 von 28

Schülerzahlen haben. Wenn man die prognostizierten Steigerungen in der für die beruflichen Schulen wichtigsten Altersgruppe der 16 – 18-jährigen von 18 % zugrunde legt, ergibt sich folgendes Bild: Ausgehend von den 51.254 Schülerinnen und Schülern, die im Schuljahr 2012/13 die städtischen und staatlichen beruflichen Schulen 5 besuchten, wäre bis zum Jahr 2030 mit einem Zuwachs von ca. 9.200 Schülerinnen und Schülern in den städtischen und staatlichen beruflichen Schulen in München zu rechnen. 1.3 Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Die beruflichen Schulen in München bieten von den Wirtschaftsschulen, die auch Schülerinnen und Schülern der sechsten und siebten Klasse der Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien offen stehen, über die Berufsschulen und Berufsfachschulen bis zu den Fachakademien, Fachschulen und den Beruflichen Oberschulen ein breit gefächertes Bildungsangebot mit sieben Schularten. Dabei besucht die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler die dualen Berufsschulen6. Wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe und Unternehmen in der Region München verändert, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf die Schülerzahlen an den beruflichen Schulen in München. Mögliche Faktoren in diesem Bereich werden im Folgenden dargestellt. •

5 6 7

Fachkräftemangel In München waren im Jahr 2010 rund 1.100 Ausbildungsplätze in der beruflichen Erstausbildung unbesetzt. 7 Dies ist als Zeichen des sich verschärfenden Facharbeitermangels in der Region München zu sehen. Die von der empirica AG im Auftrag der Landeshauptstadt München erstellte Erwerbstätigenprognose für die Stadt München und die Region München zeigt, dass insbesondere im Bereich der mittleren Qualifikationen mit abgeschlossener Berufsausbildung das Angebot die Nachfrage nicht decken kann. Dieser Fachkräftemangel macht sich vor allem im Handwerk bemerkbar. Deshalb hat die Handwerkskammer für München und Oberbayern gezielte Kampagnen zur Nachwuchswerbung entwickelt, um Schulabgänger und junge Menschen gezielt für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Wenn man diese Aktivitäten mit den steigenden Bevölkerungszahlen verbindet, kann man davon ausgehen, dass sich in diesen Bereichen auch die Auszubildendenzahlen erhöhen werden.

Stand 20.10.2012 - Belastbare Zahlen für das Schuljahr 2013/14 liegen derzeit noch nicht vor, weil die Vermittlung in Ausbildungsverhältnisse noch nicht abgeschlossen ist und sich die Schüler- und Klassenzahlen noch verändern können. 38.910 Schülerinnen und Schüler besuchen zum Stichtag 20.10.2012 eine Berufsschule. Beschlussvorlage für den Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft am 11.12.2012 „Behebung des Facharbeitermangels in München, S. 5

Seite 5 von 28



Ausbau der beruflichen Weiterbildung Die Betriebe verstärken in den letzten Jahren ihre Anstrengungen, ihren Beschäftigten Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung zu eröffnen, weil der Bedarf nach gut qualifizierten Fachkräften steigt. Die Landeshauptstadt München macht im Bereich der beruflichen Weiterbildung mit ihren Fachschulen (Techniker- und Meisterschulen) ein sehr hochwertiges Bildungsangebot, das weiter nachgefragt werden wird.

Auch für den Bereich der Beruflichen Oberschule ist auf der Basis der Bevölkerungsentwicklung mit weiterhin hohen und ggf. auch weiter steigenden Schülerzahlen zu rechnen. Die Berufliche Oberschule als alternativer Weg zur Hochschulreife und damit zum Studium ist in Bayern inzwischen gut etabliert. Nicht nur Absolventinnen und Absolventen der Realschulen nutzen diese Möglichkeit, sondern in zunehmendem Maße auch die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Mittelschulen. Zudem ist die Landeshauptstadt München bereits seit einigen Jahren durch die steigenden Geburtenzahlen und die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen gefordert, ihre Ausbildungskapazitäten in den Bereichen der KinderpflegerInnen- und ErzieherInnen-Ausbildung zu erhöhen. Es hat sich bereits in den letzten Jahren gezeigt, dass die mit dieser notwendigen Ausweitung verbundenen zusätzlichen Raumbedarfe nicht zufriedenstellend gedeckt werden können. Aus diesem Grund ist der Neubau Ruppertstraße für diese Schulen von äußerster Wichtigkeit und mit oberster Priorität zu bearbeiten. 1.4 Pädagogische Entwicklungen an den beruflichen Schulen Die Schulen der beruflichen Erst- und Weiterbildung als Partner der Betriebe und der Industrie sind gefordert, ihr Unterrichtsangebot der Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung anzupassen und flexibel auf neue Anforderungen einzugehen. Dies hat wesentliche Konsequenzen: • Erhöhte Anforderungen an die Ausstattung der Unterrichtsräume Die Schulen müssen mit ihrer Ausstattung und den Fachunterrichtsräumen in der Lage sein, fachlich auf dem Niveau zu unterrichten, das den Anforderungen in den Betrieben entspricht. Das bedeutet im Einzelfall, dass in den Schulen vergleichbare Geräte, Maschinen und EDV-Anwendungen zur Verfügung stehen müssen oder dass beispielsweise Labore benötigt werden, die in der Größe und Ausstattung wesentlich höheren Ansprüchen genügen als Labore für den naturwissenschaftlichen Unterricht in allgemeinbildenden Schulen. • Pädagogisch-didaktisch angepasste Raumkonzepte

Seite 6 von 28

Die beruflichen Schulen sind gefordert, auf Veränderungen der Arbeitswirklichkeit zu reagieren und entsprechende methodische und didaktische Entwicklungen einzuleiten. Der Unterricht an den Berufsschulen wird heute durch das Konzept der Lernfelder geprägt, ist handlungsorientiert und verlangt die Verbindung von Fachtheorie und Fachpraxis. Hierfür benötigen die Schulen entsprechende „Integrierte Fachunterrichtsräume“ (Beispiel in Anlage 02). Auch die Schaffung neuer Ausbildungsberufe verlangt nicht nur von den Lehrkräften die Einarbeitung in neue Unterrichtsinhalte, sondern macht ggf. auch Veränderungen in der räumlichen und Sachausstattung notwendig. Da die Auszubildenden von ihrer Vorbildung und ihrer Leistungsfähigkeit her heute häufig sehr heterogen sind, sind leistungsdifferenzierte und schülerzentrierte Arbeitsformen unerlässlich, die ihrerseits wiederum eine entsprechende Raumausstattung verlangen.

8



Aufenthaltsangebote für berufliche Schulen mit ganztägigem Unterricht Bis auf die Wirtschaftsschulen gehören alle beruflichen Schulen zur Sekundarstufe II. In der Regel erstreckt sich die Unterrichtszeit über den ganzen Tag. Eine gewisse Rhythmisierung wird durch den Wechsel von fachtheoretischen Inhalten und praktischem Handeln erreicht, so dass die beruflichen Schulen Ganztagsschulen sind. Entsprechend gibt es auch hier, wie bei den Ganztagsangeboten der allgemeinbildenden Schulen, den Bedarf nach Aufenthaltsbereichen und einer angemessenen Essensversorgung für die Schülerinnen und Schüler. Die neu errichteten Standorte sind auf diese Bedarfe eingestellt. In den älteren Gebäuden gibt es hierzu punktuell Handlungsbedarf 8.



Unterstützungsangebote für gering qualifizierte Jugendliche Eine besondere Herausforderung ist die Beschulung leistungsschwacher und verhaltensauffälliger Schülerinnen und Schüler, die in den kommenden Jahren noch wichtiger wird. Wie oben bereits dargestellt, geht die Zahl der an Ausbildung Interessierten tendenziell zurück. Das führt dazu, dass die Betriebe zunehmend auch Jugendliche und junge Erwachsene für eine Ausbildung aufnehmen, die weniger leistungsfähig sind. Für die Berufsschulen bedeutet dies eine große pädagogische Herausforderung. Entsprechend den Bedarfen der einzelnen Schülergruppe werden unterschiedliche Konzepte entwickelt und umgesetzt, so dass die Lehrkräfte sehr flexibel handeln können. Die Lernumgebung muss so gestaltet werden, dass nicht der Kontext Schule im Mittelpunkt steht, sondern die Handlungsorientierung unterstützt wird.

Siehe dazu S. 22, Errichtung einer Mensa am Schulstandort Luisenstraße 29/Brienner Straße 37

Seite 7 von 28



Unterstützungsangebote für schulpflichtige Flüchtlinge Das Unterrichtsangebot für „berufsschulpflichtige Flüchtlinge“ als Sonderfall der berufsvorbereitenden Angebote ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. In diesem Bereich nehmen die Schülerzahlen kontinuierlich zu und fordern von der Stadt große personelle und räumliche Anstrengungen (Anlage 06).



Ganztagsangebote an den städtischen Wirtschaftsschulen Die beiden städtischen Wirtschaftsschulen können ihren Schülerinnen und Schülern bisher nur das Angebot eines Offenen Ganztags machen. Gebundene Ganztagsklassen einzuführen ist bislang nicht möglich, weil keine ausreichenden Raumressourcen im von beiden Schulen gemeinsam genutzten Gebäude Westenriederstraße 20/Frauenstraße 19 zur Verfügung stehen.

1.5 Entwicklung des Raumbedarfs der beruflichen Schulen in München Im Bereich der beruflichen Schulen ist die Betrachtung der Zahl der zu haltenden bzw. der gehaltenen Stunden zur Bestimmung des Raumbedarfs zwingend, denn die Schulen benötigen in der Regel für jede Unterrichtsstunde einen Raum. 9 Eine ausschließliche Betrachtung auf Basis der Klassen- und Schülerzahlen ist hier nicht ausreichend. Seit dem Grundsatzbeschluss „Raumsituation des Beruflichen Schulwesens“ aus dem Jahr 1999 ist die Zahl der Jahreswochenstunden (JWStd) an den städtischen und staatlichen beruflichen Schulen trotz eines Rückgangs der Schüler- und Klassenzahlen tendenziell gleich geblieben, wie die folgende Übersicht zeigt: Schuljahr 00/01 01/02 08/09 12/13 Schülerzahl Berufl. Schulen Gesamt (städt. + staatl.) Klassenzahl Berufl. Schulen Gesamt (städt. + staatl.) Schülerzahl Berufsschulen

53.806 54.763 53.760 51.254 2.126

2.158

2.103

2.069

43.872 44.798 42.731 38.910

Klassenzahl Berufsschulen

1.728

JWStd Berufsschulen

1.762

1.686

1.589

23.536 24.436 23.895 23.162

Schülerzahl FOS/BOS

4.718

4.840

5.691

6.292

Klassenzahl FOS/BOS

178

175

205

239

7.056

8.140

40.094

41.68

JWStd FOS/BOS10 JWStd Gesamt (städt. + staatlich)

11

ca. 41.309

9 Dabei wird Teamteaching oder der Raumwechsel innerhalb einer Unterrichtssequenz vernachlässigt. 10 Gemeinsame Zahlen für städtische und staatliche Schulen liegen erst seit 2008/09 vor. 11 Gemeinsame Zahlen für städtische und staatliche Schulen liegen erst seit 2008/09 vor

Seite 8 von 28

Diese Entwicklung spiegelt die Unterschiede zwischen den Berufsschulen und den anderen beruflichen Schulen wieder. Berufsschülerinnen und Berufsschüler absolvieren ca. 1/3 ihrer Ausbildung an der Schule und ca. 2/3 im Betrieb. Entsprechend reichen rechnerisch ca. 39 Jahreswochenstunden aus, um in drei Berufsschulklassen den Unterricht eines Schuljahres zu erteilen. Bei den meisten anderen beruflichen Schulen 12 benötigt man diese Jahreswochenstundenzahl, um in einer Klasse den Unterricht anzubieten. Wenn also eine Berufsschulklasse mehr gebildet wird, so wird nur ca. 1/3 der Jahreswochenstundenzahl benötigt, die für eine Vollzeitklasse der anderen beruflichen Schulen erbracht werden muss. Die einzige Ausnahme sind die Berufsvorbereitungsklassen der Berufsschulen, die ebenfalls Vollzeitklassen sind. Die Übersicht zeigt, dass die Entwicklung der Schüler- und Klassenzahlen in den beruflichen Schulen in den letzten Jahren gegenläufig war. Die Zahl der Klassen in den Berufsschulen gingen um 139 zurück, in den Schulen der Beruflichen Oberschule wurden 61 Klassen mehr gebildet. Da sich der Rückgang der Klassenzahl im Bereich der Berufsschulen auf fiktive Vollzeitklassen umgerechnet auf ca. 46 Klassen belaufen würde, wird deutlich, warum die Zahl der Jahreswochenstunden trotz zurückgehender Schülerzahl steigen kann. Dass die vergebenen Jahreswochenstunden für die Berufsschulen trotz der zurückgehenden Schülerzahlen kaum abgenommen haben, hängt neben der steigenden Zahl von Berufsvorbereitungsklassen13 auch damit zusammen, dass es vielen Schulen auf Grund der günstigeren Raumversorgung möglich war, die in den Lehrplänen vorgesehenen Teilungsstunden tatsächlich zu vergeben. Darüber hinaus haben Veränderungen der Lehrpläne, insbesondere die Umstellung auf lernfeldbasierten Unterricht, die Zahl der zu haltenden Stunden gesteigert. Wie oben dargestellt, muss in den beruflichen Schulen mit einem Anstieg der Schülerzahlen gerechnet werden. Dabei sind insbesondere im Bereich der Berufsschulen die Schüler- und Klassenzahlen von der konjunkturellen Entwicklung und damit der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abhängig. Leichte Rückgänge der Schülerzahlen in einzelnen Bereichen des beruflichen Schulwesens führen aber nicht zwingend zu einer Reduzierung der Klassenzahl und der zu haltenden Unterrichtsstunden. Die Dynamik der wirtschaftlichen wie auch der gesellschaftlichen Entwicklung 14 führt darüber hinaus immer wieder zu zunächst nicht absehbaren Änderungsbedarfen und der Notwendigkeit, Ausbildungsangebote neu einzurichten oder zu erweitern. Dies wirkt sich auf die Planung von Neubau-, Umbau- und Erweiterungsbauprojekten und die Belegung 12 Dies sind insbesondere die Berufsfachschulen, Fachakademien, Fachschulen, Fachoberschulen und Berufsoberschulen. 13 Hier ist auch die Beschulung der unbegleiteten Flüchtlinge zu nennen, auf die noch einzugehen sein wird. 14 Hier sei nur auf die Beschulung der Flüchtlinge verwiesen, deren Zahl sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt hat.

Seite 9 von 28

von Gebäuden aus. Daher ist es zwingend notwendig, im Bereich der beruflichen Schulen besonderen Wert auf eine Gebäude- und Raumgestaltung zu legen, die flexible Lösungen zulässt und dem Referat erlaubt, angemessen auf die zu bewältigenden Änderungsbedarfe zu reagieren. 2. Raumsituation der beruflichen Schulen in München Die Landeshauptstadt München ist Schulträgerin für 75 berufliche Schulen und im Zweckverband mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern für sieben Meisterschulen. Das Angebot dieser Schulen erstreckt sich von der Berufsvorbereitung und der beruflichen Erstausbildung über die berufliche Weiterbildung bis zu weiterführenden Kursen und weist damit ein bundesweit einmaliges Spektrum auf. Die Stadt ist darüber hinaus auch Sachaufwandsträgerin für fünf staatliche berufliche Schulen und damit für deren räumliche Unterbringung verantwortlich (Anlage 03). Die Gebäude, in denen diese Schulen untergebracht sind, sind so unterschiedlich wie die Berufe, die dort ausgebildet werden. Es gibt über hundert Jahre alte, sehr traditionsreiche Häuser wie das am Elisabethplatz mitten in Schwabing oder in der Luisenstraße 9–11 und es gibt hochmoderne Schulkomplexe wie in der Riesstraße 32– 40 oder am Simon-Knoll-Platz 3. Immer gilt es, Unterrichtsräume, Werkstätten und auch die Ausstattung kontinuierlich den Anforderungen der beruflichen Ausbildung anzupassen. Die 75 städtischen und fünf staatlichen beruflichen Schulen, die hinsichtlich der Raumversorgung im Verantwortungsbereich des RBS liegen 15, sind zur Zeit an 40 Standorten16 untergebracht. 24 Schulen unterhalten mindestens eine Filiale. Die Raumversorgung im Bereich der beruflichen Schulen in München hat zwei unterschiedliche Seiten. Die Situation an den Standorten mit Neu- bzw. Umbauten kann grundsätzlich als sehr gut beschrieben werden. An verschiedenen Standorten gibt es aber Probleme in der Raumversorgung, die unterschiedliche Ursachen haben: neben dem steigenden Bedarf durch höhere Schüler- und Klassenzahlen – ein besonderer Brennpunkt sind die städtischen und staatlichen Schulen der Beruflichen Oberschule sind hier insbesondere die Anforderungen zu nennen, die sich aus der pädagogischen Schulentwicklung ergeben. 2.1 Entwicklungen seit dem Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 1999 Im Grundsatzbeschluss „Raumsituation des Beruflichen Schulwesens“ aus dem Jahr 1999 wurde eine Reihe von Bauvorhaben an verschiedenen Standorten vorgeschlagen. 15 Für die Meisterschulen am Ostbahnhof ist der Zweckverband für die räumliche Unterbringung zuständig. 16 Davon sind 30 Gebäude Hauptstandorte und 10 Gebäude Filialstandorte.

Seite 10 von 28

Der Plan eines Neubaus für die beruflichen Schulen im Bereich des Maler- und Lackiererhandwerks in Fröttmaning wurde wegen des Baus der Allianzarena aufgegeben. Auf die Situation am ursprünglich geplanten Ersatzstandort Balanstraße 208 und die Generalsanierung am Standort Luisenstraße 9-11 soll später noch eingegangen werden. Das Vorhaben Panzerwiese/Nordhaide als Standort für drei weiterführende berufliche Schulen (Städt. Robert-Bosch-Fachoberschule für Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege, Städt. Berufsoberschule Ausbildungsrichtung Wirtschaft und Städt. Fachakademie für Heilpädagogik) hat baulich bereits begonnen. Es wird damit gerechnet, dass die Schulen zum Beginn des Schuljahres 2015/16 dort ihren Unterrichtsbetrieb aufnehmen können. Auch auf dieses Bauvorhaben wie auf die Planungen für den Standort Ruppertstraße soll später noch ausführlicher eingegangen werden. Das seinerzeit als Ausweichstandort vorgeschlagene Gebäude am Ackermannbogen wurde zugunsten des Umbaus zu einer Mittelschule aufgegeben. Die Städtische Berufsschule für Gartenbau, Floristik und Vermessungstechnik erhielt an ihrem Standort Am Kapuzinerhölzl 45 ein neues Gebäude für die dort zu unterrichtenden Klassen. Im Folgenden sollen die neu entstandenen Kompetenzzentren kurz beschrieben werden: Berufliches Schulzentrum Astrid-Lindgren-Straße In diesem Schulzentrum in München-Riem ist ein auf die Bedürfnisse der kaufmännischen Berufe und Verwaltungsberufe ausgerichtetes Kompetenzzentrum entstanden. Im Frühjahr 2007 zogen die Städtische Berufsschule für Finanz- und Immobilienwirtschaft und die Städtische Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe hier ein. Durch den Umzug konnte das bisherige Gebäude der beiden Schulen, das Mietobjekt in der Ungsteiner Straße 50, aufgegeben werden (Anlage 04). Seit dem Schuljahr 2007/2008 ist im Gebäude an der Astrid-Lindgren-Straße auch eine Filiale der Städtischen Berufsschule für Großhandels- und Automobilkaufleute untergebracht, um die Standorte Luisenstr. 29 und Brienner Straße 37 aufgrund steigender Schülerzahlen zu entlasten. Berufliches Schulzentrum Riesstraße 32 - 40 Auf dem Gelände des ehemaligen Olympischen Pressezentrums an der Riesstraße ist ein weiteres großes Kompetenzzentrum für berufliche Schulen entstanden. Die Städtische Berufsschule für Steuern, die Städtische Berufsschule für den Einzelhandel Nord, die Städtische Berufsschule für Bürokommunikation und Industriekaufleute, die Städtische Berufsschule für Informationstechnik und die Städtische Berufsschule für Medienberufe haben hier zum Beginn des Schuljahrs 2007/08 ihren Unterricht

Seite 11 von 28

aufgenommen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass hier ein großes Schulzentrum entstanden ist, das in der Öffentlichkeit zwar als Einheit wahrgenommen wird, aber gleichzeitig jeder Schule ermöglicht, ihre eigene Identität zu bewahren. Ursprünglich war das BSZ Riesstraße als Zentrum für Medienberufe und kaufmännische Industrie- und Informatikberufe vorgesehen. Noch während der Bauzeit machten Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt eine Umplanung notwendig und es wurden eine gewerbliche und zwei weitere kaufmännische Schulen mit aufgenommen. Dies ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass im beruflichen Bereich eine Gebäudeplanung, die flexible Reaktionen auf sich verändernde Schülerzahlen ermöglicht, zwingend notwendig ist17. Durch die Errichtung des neuen Gebäudes ergaben sich Nutzungsänderungen an vier anderen Standorten. Die Berufsschule für Bürokommunikation und Industriekaufleute, die Berufsschule für Industrieelektronik/Veranstaltungstechnik und die Berufsschule für kaufmännische Informatikberufe18 machten den Standort Balanstraße 208 frei. Hier waren während der Sanierung des Schulzentrums Perlach-Nord neben der gesamten Städtischen Schulartunabhängigen Orientierungsstufe auch sämtliche Klassen der Städtischen Werner-vonSiemens-Realschule und im obersten Geschoss noch eine Filiale der Städtischen Rainer-Werner-Fassbinder-Fachoberschule, Ausbildungsrichtung Sozialwesen untergebracht. Derzeit dient das Gebäude Balanstraße 208 als großer Filialstandort für mehrere berufliche Schulen, die dringend Räume benötigen. Die Städtische Berufsschule für Medienberufe räumte das Gebäude Schwere-ReiterStraße 35, das inzwischen teilweise abgebrochen, ansonsten saniert und für eine Mittelschule erweitert wurde. Die Städtische Berufsschule für Informationstechnik machte durch ihren Umzug Räume am Standort Bergsonstraße 109 frei, so dass hier eine Filiale der Technikerschule – Städtische Fachschule für Maschinenbau-, Metallbau-, Informatik- und Elektrotechnik und eine Filiale der Staatlichen Fachoberschule, Ausbildungsrichtung Technik eingerichtet werden konnten. Dadurch wurden die Standorte Deroystraße 1 und Orleansstraße 44 entlastet. Der Standort Bergsonstraße 109 wurde im Juli 2013 durch die Errichtung einer Mobilen Schulraumeinheit mit 15 Unterrichtsräumen verstärkt. Dies wurde notwendig, da das Mietobjekt Auerfeldstraße 19 für die Staatliche Fachoberschule/Berufsoberschule Technik zum Ende des Schuljahres 2012/13 infolge Kündigung durch den Vermieter aufgegeben werden musste. 17 Vgl. dazu Anlage 04 18 Diese Ausbildungen wurden in der Berufsschule für Informationstechnik mit der Ausbildung der technischen Informatikberufe zusammen geführt.

Seite 12 von 28

Die Städtische Berufsschule für Steuern machte Räume im Gebäude Sendlinger-TorPlatz 14 frei, die nach einer umfangreichen Sanierung jetzt von der Deutschen Meisterschule für Mode Designschule München und der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Wirtschaft genutzt werden. Die Städtische Berufsschule für den Einzelhandel Nord ist durch die Teilung der Städtischen Berufsschule für den Einzelhandel entstanden. Der Umzug der Teilschule an den neuen Standort sorgte für eine vorübergehende Entlastung im Gebäude Lindwurmstraße 90. Hier konnte der Raumbedarf der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Wirtschaft gedeckt werden. Am Standort Lindwurmstraße wurden durch die Anmietung der Lipowskystraße 15 weitere notwendige Raumkapazitäten geschaffen. Berufliches Schulzentrum am Simon-Knoll-Platz – Erweiterungsbau und Generalsanie rung Durch die Sanierung des Schul- und Verwaltungstraktes und die Errichtung eines Erweiterungsbaus für den fachpraktischen Unterricht am Simon-Knoll-Platz 3 wurde ein eindrucksvolles Kompetenzzentrum für Ernährungsberufe geschaffen. In dem neuen Zentrum für die Städtische Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe, die Städtische Berufsschule für das Bäcker- und Konditorenhandwerk, die Städtische Berufsschule für das Metzgerhandwerk und die Städtische Meisterschule für das Konditorenhandwerk ergeben sich unterschiedlichste Synergien wie beispielsweise bei der Ausrichtung von schulübergreifenden Projekten. Alle Bauarbeiten, die im Jahr 2005 aufgenommen wurden, erfolgten im laufenden Schulbetrieb und im Sommer 2012 konnte der Gesamtkomplex übergeben werden. Der Standort der Städtischen Berufsschule für das Metzgerhandwerk in der Zenettistraße 10/15 wurde nach dem Umzug aufgegeben. Die von der Städtischen Berufsschule für Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe und von der Städtischen Berufsschule für das Metzgerhandwerk genutzten Filialen in der Auerfeldstr. 19 und in der Brienner Straße 37 konnten nach dem Umzug für Klassen der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Technik bzw. der Städtischen Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Sozialwesen zur Verfügung gestellt werden. 19 Für das berufliche Schulwesen in München wurden seit dem letzten Raumbeschluss Investitionen in Höhe von 211 Mio. € getätigt.

19 Vgl. dazu Anlage 04

Seite 13 von 28

2.2 Aktuelle Herausforderungen in der Raumversorgung Trotz dieser umfangreichen Investitionen bleibt die Raumversorgung der beruflichen Schulen in München eine Herausforderung. Die Gründe hierfür sind im Wesentlichen in folgenden Bereichen zu suchen: •

Mit dem Bezug der neuen Gebäude wurden Mietobjekte (Anlage 04) auf- bzw. abgegeben. Dies führte dazu, dass trotz eines Zugewinns an neuen Unterrichtsräumen ein Raumbedarf der Beruflichen Schulen nach wie vor vorhanden ist und abgedeckt werden muss.



Eine ganze Anzahl von Gebäuden für berufliche Schulen in München ist bereits zwischen 75 und hundert Jahre alt. Als Beispiele können die Schulstandorte Deroystr. 1, Liebherrstr. 13, Luisenstraße 9-11 oder Antonienstr. 6 genannt werden. Diese Gebäude müssen so umgestaltet werden, dass sie den heutigen Anforderungen genügen. Dies gilt nicht nur für die allgemeinen Unterrichtsräume, sondern auch für Fachräume, die beispielsweise teilweise von ihrer Statik her für die Aufnahme großer Maschinen nicht geeignet sind oder den heutigen Hygieneanforderungen oder Anforderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes nicht mehr genügen.



Die Schüler- und Klassenzahlen der Beruflichen Oberschulen in München sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Von 2004/05 bis 2012/13 ist die Zahl der Klassen um 76 von 163 auf 239 angewachsen. Mit diesen Steigerungen einhergehend erhöhte sich die Zahl der gehaltenen Unterrichtsstunden und damit der Raumbedarf signifikant 20. Gleichzeitig wurden 1983 und 1984 zum letzten Mal für den Bereich der Fachoberschulen neue Gebäude errichtet und eingeweiht (Lindwurmstraße 90 / Schlierseestraße 47). Um die mit den Steigerungen einhergehenden Raumbedarfe decken zu können, haben sechs der neun Schulen inzwischen mindestens eine Filiale und müssen dadurch organisatorische und vor allem pädagogische Herausforderungen bewältigen (siehe Anlage 05).

Darüber hinaus hat das RBS in zwei Bereichen einen großen Handlungsbedarf. • Seit dem Schuljahr 2010/11 müssen in einem kontinuierlich steigenden Umfang berufsschulpflichtige Flüchtlinge aufgenommen und unterrichtet 20 In den 12. und 13. Klassen wird Vollzeit unterrichtet. Damit sind diese Klassen wie die Klassen der allgemeinbildenden Schulen zu 100% raumwirksam. Die 11. Klassen der Fachoberschulen sind durch den Wechsel zwischen Vollzeitunterricht und fachpraktischer Ausbildung zu 50% raumwirksam.

Seite 14 von 28

werden. 2011/12 lagen die Zahlen bei 9 Klassen mit 163 berufsschulpflichtigen Flüchtlingen. 2012/13 waren es schon 21 Klassen mit insgesamt 358 Flüchtlingen - hiervon 16 Klassen im ersten Jahr und 5 Klassen im zweiten Jahr. Hinzu kamen ca. 380 Schülerinnen und Schüler21 in den Übergangsklassen der achten Jahrgangsstufe, die häufig im Anschluss an die Mittelschule eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BVJ/BvB) besuchen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Zahlen in den kommenden Jahren weiter erhöhen werden (siehe Anlage 06). •

Die Stadt hat in den letzten Jahren ihre Anstrengungen zur Ausweitung des Ausbildungsangebots für Erziehungskräfte und Kinderpflegerinnen und -pfleger intensiviert. Daher wurde die Zahl der Klassen sowohl an der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik (12 zusätzliche Klassen seit dem Schuljahr 2010/11) als auch an der Städtischen Berufsfachschule für Kinderpflege (Stadtratsbeschluss vom 03.07.2013 dauerhaft zwei zusätzliche Eingangsklassen sowie zwei Teilzeitklassen zum Schuljahr 2013/14) erhöht. Der zusätzliche Raumbedarf für diese Klassen führte zur (erneuten) Filialbildung für beide Schulen. Dabei ist die Situation für die Berufsfachschule besonders schwierig, denn sie nutzt neben dem seit diesem Schuljahr neuen Filialstandort Lipowskystraße sowohl am Hauptstandort in der Tumblinger Str. 6 als auch am Filialstandort in der Hiltenspergerstr 72 Gebäude gemeinsam mit Grundschulen. Auf den Handlungsbedarf für beide Schulen wird unter Punkt 3 noch einmal genauer eingegangen.

Das RBS löste die Raumbedarfe in den zurück liegenden Jahren durch die noch intensivere Nutzung der zur Verfügung stehenden Gebäude, beispielsweise zur Bildung von Filialen. Inzwischen hat sich die Situation aber so verändert, dass eine weitere Verdichtung nicht mehr möglich ist. Zusätzliche Klassen können nur noch unter großen Anstrengungen untergebracht und dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen nicht in Angriff genommen werden, weil für die betroffenen Schulen keine Ausweichquartiere und Verlagerungsmöglichkeiten vorhanden sind. Bei den im Rahmen des Qualitätsmanagements an den städtischen wie staatlichen Schulen durchgeführten Audits und Schulbesuchen zeigt sich immer wieder, dass die Raumsituation an einer Reihe von betroffenen Schulen die Schulentwicklung erschwert. Insbesondere werden fehlende Fachräume, vor allem im Bereich der Beruflichen Oberschule, fehlende Gruppenräume und unzureichende Raumgrößen sowie fehlende oder zu kleine Lehrerzimmer und Lehrkräftearbeitsräume sowie die Filialbildung genannt.

21 Stand 20.10.2012, die aktuellen Zahlen liegen noch nicht vor.

Seite 15 von 28

2.3 Die Raumversorgung der Münchner Beruflichen Schulen in den kommenden Jahren Legt man die bereits erwähnten Prognosen über die Zunahme der Zahl der Schülerinnen und Schüler um 9.200 bis zum Jahr 2030 zu Grunde, so entsteht ein nicht unerheblicher Bedarf an neuen Unterrichtsräumen. Um diesen zu kalkulieren, muss berücksichtigt werden, dass sich der Anstieg der Zahlen im Bereich der Berufsschulen (Teilzeitunterricht) anders auswirkt als an den anderen beruflichen Schulen mit ihrem vollzeitschulischen Angebot. Zur Orientierung können die Planungszahlen für einen Berufsschulstandort und einen Standort für eine berufliche Schule in Vollzeitform herangezogen werden. Schülerzahl

Hauptnutzfläche

Berufsschule/Teilzeit

4.000

11.000 qm

Berufl. Schule/Vollzeit

1.400

9.000 qm

Diese Zahlen stellen lediglich eine grobe Annäherung an die Flächenbedarfe einer beruflichen Schule dar. Bei einer konkreten Planung müssen die Gegebenheiten und Bedarfe der Schulen berücksichtigt werden, für die das Gebäude geplant wird. Trotzdem machen diese Zahlen deutlich, dass der zu erwartende Schülerzuwachs der nächsten Jahre nur durch die zügige Umsetzung der bereits laufenden Planungen, u.a. für die neue Unterbringung der Beruflichen Schulen des Bereichs Farbe und Gestaltung und durch zwei neue Kompetenzzentren für berufliche Schulen zu bewältigen sein wird. Die Bedarfe für die fachpraktische Ausbildung insbesondere in den Berufs- und Fachschulen verändert sich kontinuierlich entsprechend der Entwicklung in der Industrie und dem Handel. Ähnliches gilt für die Anforderungen, die der Arbeits- und Gesundheitsschutz oder die Umsetzung von Inklusionskonzepten an die Schulen stellt. Es wird zunehmend notwendig, Räume für Beratungs- und Betreuungsangebote für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung zu stellen sowie für die Betreuung der im Bereich der beruflichen Schulen besonders bedeutsamen technischen Infrastruktur. Dies führt zu einem kontinuierlichen Veränderungsbedarf bei der Raumnutzung und -gestaltung, der nicht immer langfristig zu prognostizieren ist. Um so wichtiger ist es, dass die Unterrichtsräume so gestaltet sind, dass sie sich als flexibel erweisen und bei Bedarf umgestaltet werden können. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Bevölkerungswachstum zu einer Zunahme der Schülerzahlen in den beruflichen Schulen führen wird. Welche Schulart dabei besonders betroffen sein wird, ist, wie oben bereits dargestellt, unter anderem

Seite 16 von 28

abhängig von den Entwicklungen in den Ausbildungsbetrieben und in der Wirtschaft sowie von bildungs- und sozialpolitischen Entscheidungen. Gerade im Bereich der beruflichen Schulen kann sich die Bildungslandschaft und damit der Bedarf innerhalb weniger Jahre sehr verändern. 3. Bereits begonnene und in der Planung befindliche Bauvorhaben und Standorte mit prioritärem Handlungsbedarf Im Bereich der beruflichen Schulen gibt es fünf Bauvorhaben in der Entwurfs-, Planungsund Umsetzungsphase und drei Standorte mit prioritärem Handlungsbedarf, die im Folgenden beschrieben werden sollen (siehe auch Anlage 07.1). Neubau Staatliche Wirtschaftsschule Meindlstr. 8 Für die Staatliche Wirtschaftsschule, die derzeit in der Institutsstraße 4 mit Filiale im Gebäude Am Klostergarten 13 untergebracht ist, ist ein Neubau in der Meindlstraße 8 in der Umsetzungsphase. Der Baubeginn war im Juli 2013 und die Inbetriebnahme ist für Juli 2015 geplant. Durch den Neubau werden dort auch acht Unterrichtsräume für die benachbarte Grundschule an der Plinganserstr. 28, vier Tagesheimgruppenräume, eine gemeinsame Mensa und ein Haus für Kinder geschaffen. Nach dem Umzug der Staatlichen Wirtschaftsschule in den Neubau sind der Standort an der Institutstraße 4 sowie die Räume am Klostergarten 13 nicht mehr für die Nutzung durch berufliche Schulen vorgesehen. Das Gebäude Institutstraße 4 soll im Zuge der Neugestaltung des Pasinger Marienplatzes abgerissen werden. Der Standort Am Klostergarten 13 wird vollständig durch die Förderschule Schererplatz belegt werden. Neubau Nordhaide/Sandbienenweg Für die Städtische Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Wirtschaft und die Städtische Robert-Bosch-Fachoberschule sowie die Städtische Fachakademie für Heilpädagogik wird am Standort Nordhaide/Sandbienenweg ein neues Schulgebäude entstehen. Das Projekt befindet sich in der Umsetzungsphase. Zum Beginn des Schuljahrs 2015/16 sollen die Schulen in das neue Gebäude eingezogen sein. Durch den Umzug der drei Schulen ergeben sich weitreichende Veränderungen: Am Standort Lindwurmstr. 90 wird sich durch den Auszug der Städtischen Robert-BoschFachoberschule das Raumangebot für die dort verbleibenden Schulen (Städtische Berufsschule für den Einzelhandel Mitte und die Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Wirtschaft) verbessern. Die staatliche Schule muss wegen der oben bereits beschriebenen Raumnot im Bereich der Beruflichen Oberschule derzeit zwei Filialen bilden. Eine Filiale befindet sich in der Lipowskystr. 15 und kann je nach der Entwicklung der Schülerzahlen weiterhin für die Beruflichen

Seite 17 von 28

Schulen genutzt werden. Die zweite Filiale befindet sich am Sendlinger-Tor-Platz 14 und könnte ab dem Schuljahr 2015/16 aufgegeben werden. Zu prüfen wäre die Möglichkeit, die am Sendlinger-Tor-Platz 14 frei werdenden Räume als Filialstandort für die Städtische Friedrich-List-Wirtschaftsschule zu nutzen. Der Standort der städtischen Wirtschaftsschulen in der Westenrieder Straße 20/Frauenstraße 19 würde dadurch entlastet und es könnten die Bedingungen geschaffen werden, dort ein gebundenes Ganztagsangebot einzurichten. Durch den Auszug der Städtischen Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Wirtschaft und der Städtischen Fachakademie für Heilpädagogik steht das Gebäude in der Heidemannstr. 164 nach der Verlängerung des Mietvertrags22 für die Entlastung anderer Standorte oder für die Auslagerung von Klassen beispielsweise bei Um- und Erweiterungsbauten an Gebäuden zur Verfügung. Berufliches Schulzentrum für Erziehungsberufe in der Ru ppertstraße Seit 1982 ist die Städtische Berufsfachschule für Kinderpflege in der Tumblinger Straße 6 in einem gemeinsamen Schulgebäude mit einer Grundschule untergebracht. Aufgrund des steigenden Raumbedarfs der Grundschule durch die Erhöhung der Zahl der Eingangsklassen und die Einführung von Ganztagsklassen musste ein Teil der Berufsfachschule in eine Filiale am Bayernplatz (Hiltenspergerstr. 72) ausgelagert werden. Dieses Gebäude teilt sie sich mit der dort untergebrachten Grundschule. Die Grundschulen an beiden Standorten haben zum Schuljahr 2013/14 einen zusätzlichen Raumbedarf aufgrund von Klassenmehrungen und der Einrichtung bzw. Erweiterung ihres Ganztagsangebotes gemeldet. Dies führt dazu, dass der Berufsfachschule in beiden Gebäuden zum Schuljahr 2013/14 weniger Räume zur Verfügung stehen. Die Filialbildung hat bereits in den Schuljahren 2011/12 und 2012/13 zu einem erheblichen organisatorischen Mehraufwand geführt und stellt das Kollegium bei der Sicherstellung der pädagogischen Leistungen wie auch bei der Betreuung der Schülerinnen und Schüler vor große Herausforderungen. Die Unterbringung der Berufsfachschule für Kinderpflege ist auch im Zusammenhang mit dem ab 01.08.2013 geltenden Rechtsanspruch für Eltern auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung zu sehen. Um den Personalbedarf an den Einrichtungen zu sichern, ist es notwendig, neben der Zahl der Auszubildenden zur Erzieherin/zum Erzieher auch die Anzahl der Auszubildenden zur Kinderpflegerin/zum Kinderpfleger zu erhöhen. Damit die Ausbildungskapazitäten entsprechend dem Stadtratsbeschluss vom 03.07.2013 weiter ausgeweitet werden konnten, wurde für die Städtische Berufsfachschule für Kinderpflege zum Schuljahr 2013/14 eine zusätzliche Filiale in der Lipowskystr. 15 eingerichtet. Die Verteilung auf drei Standorte bedeutet für die Schule 22 Vgl. Beschluss Schulbauoffensive (SBO) 2013/2030 „Räumliche Bedarfsplanung für die Münchner öffentlichen Realschulen und Gymnasien vom 03.07.2013, Seite 15.

Seite 18 von 28

eine weitere Erschwernis. Um die Ausbildung von Erziehungskräften wie von Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern langfristig zu sichern, wurde daher im Jahr 2012 mit der Vorbereitung für die Planung eines Neubaus in der Ruppertstraße begonnen. Es soll dort ein Kompetenzzentrum für die Erziehungsberufe entstehen, in dem neben der Städtischen Berufsfachschule für Kinderpflege auch ein zweiter Standort für die Städtische Fachakademie für Sozialpädagogik eingerichtet wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass alle geeigneten Bewerberinnen und Bewerber für diese beiden beruflichen Schulen ein Ausbildungsangebot erhalten und dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegen gewirkt werden kann. Gleichzeitig kann die Grundschule in der Tumblinger Str. nach dem Auszug der Berufsfachschule den erwarteten Zuwachs an Schülerinnen und Schülern durch die geplante Wohnbebauung auf dem Schlacht- und Viehhofgelände aufnehmen. Der Standort der Grundschule am Bayernplatz (Hiltenspergerstr. 72) würde der Grundschule zur alleinigen Nutzung zur Verfügung stehen und es könnten die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um auch hier ein Ganztagsangebot einzurichten und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. 23 Der Standort Schlierseestraße 47 würde durch den Auszug eines Teils der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik ebenfalls entlastet werden. Eine zügige und mit Nachdruck verfolgte Umsetzung des Neubaus in der Ruppertstraße hat oberste Priorität, um die Ausbildung in diesem Bereich zu sichern und die angesprochenen Standorte zu entlasten. Erweiterungsbau Orleansstraße 44 Am Standort Orleansstraße 44 ist die Staatliche Berufliche Oberschule (Fachoberschule und Berufsoberschule) mit der Ausbildungsrichtung Technik untergebracht. Sie nutzt außerdem die Räume der ehemaligen städtischen Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Technik in der Bergsonstraße 109 sowie für die fachpraktische Ausbildung der Fachoberschule das Gebäude Kronwinklerstraße 24. Trotzdem ist die Raumversorgung auf Grund der in den letzten Jahren gestiegenen Schüler- und Klassenzahlen nicht zufriedenstellend. Der zwischenzeitlich zur Verfügung gestellte Standort Auerfeldstraße 19 musste zum Ende des Schuljahres 2012/13 aufgegeben werden, da der Eigentümer den Mietvertrag gekündigt hat. Daher wurde am Standort Bergsonstraße 109 eine Containeranlage mit 15 Unterrichtsräumen errichtet. Diese Räume werden durch die Berufliche Oberschule Technik genutzt, so dass der Verlust der Räume im Gebäude Auerfeldstraße kompensiert werden kann. Da die Führung der Filialen auf Dauer nicht zumutbar und pädagogisch nicht sinnvoll ist und das angemietete Gebäude Kronwinklerstraße dringend modernisiert werden müsste, 23 Außerdem bestünde dann die Möglichkeit einer Entlastung der benachbarten Grundschule Gertrud Bäumer-Straße durch Umsprengelung.

Seite 19 von 28

prüft die Stadt derzeit die Möglichkeit, am Standort Orleansstraße 44 einen Erweiterungsbau zu errichten. Durch diesen Erweiterungsbau könnte die Raumsituation am Standort verbessert werden, auch wenn die Schüler- und Klassenzahlen weiter steigen sollten. Insbesondere stehen der Schule dann an der Orleansstraße wieder im ausreichenden Ausmaß moderne Fachräume zur Verfügung. Vorgezogene Sanierung der Shedhallen/Luisenstraße 9-11 Die Shedhallen gehören zum Gebäudekomplex des Beruflichen Schulzentrums Thomas Wimmer in der Luisenstraße 9-11, dessen Generalsanierung noch nicht abgeschlossen werden konnte, da zunächst die Beruflichen Schulen des Bereichs Farbe und Gestaltung in ein anderes Gebäude umziehen müssen (s.u.). Für die vorgezogene Sanierung der Shedhallen ist der Auszug der Schulen des Bereichs Farbe und Gestaltung jedoch nicht zwingend notwendig. Nach dem Abschluss der Prüfung bezüglich der Wirtschaftlichkeit dieser vorgezogenen Maßnahme rechnet das RBS damit, dass die dringend erforderlichen Arbeiten in den Shedhallen bald beginnen können. Berufliches Schulzentrum Luisenstraße 9-11 (2. Bauabschnitt) Im Beruflichen Schulzentrum Thomas Wimmer in der Luisenstr. 9-11 sind die Städtische Berufsschule für Farbe und Gestaltung, die Städtische Berufsschule für das Bau- und Kunsthandwerk, die Städtische Berufsschule für das Spenglerhandwerk, Umwelt- und Versorgungstechnik sowie weitere neun Berufsfach-, Fach- und Meisterschulen untergebracht. Die Generalsanierung der ersten Bauabschnitte (A-D) des teilweise bereits über hundert Jahre alten Komplexes und die Integration eines Erweiterungsbaus wurden in der Vergangenheit bereits erfolgreich umgesetzt. Vor der notwendigen Generalsanierung des letzten Bauabschnitts (E-F) muss der Auszug der Berufsschule für Farbe und Gestaltung und der zu ihr gehörenden Fach- und Meisterschulen erfolgen (s.o. Standort Balanstraße). Nach dem Auszug der Schulen des Bereichs Farbe und Gestaltung in einen neu zu errichtenden Standort könnten die Sanierungsarbeiten in der Luisenstraße 9-11 ohne größere Auslagerung der verbleibenden Schulen in Container oder angemietete Objekte in zwei großen Bauabschnitten erfolgen. Anschließend kann die Filiale der Städtischen Berufsschule für das Spenglerhandwerk, Umwelt- und Versorgungstechnik im Gebäude Liebherrstraße 13 aufgelöst und die Beschulung der bisher dort untergebrachten Berufsgruppe der Kaminkehrer ebenfalls in der Luisenstraße 9-11 angesiedelt werden. Dadurch würde die angespannte Raumsituation am Standort Liebherrstraße verbessert. Für die Nachnutzung der nach dem Abschluss der Generalsanierung am Standort Luisenstraße 9-11 freien Unterrichtsräume sind unterschiedliche Möglichkeiten denkbar. Diese hängen von der dann noch zur Verfügung stehenden Fläche entsprechend der erwarteten Steigerung der Schülerzahlen, der Veränderung der Bedarfe auf dem

Seite 20 von 28

Ausbildungsmarkt und der Planungen für die neuen Kompetenzzentren ab. Im Vorfeld ist jedoch noch ein entsprechendes Raumprogramm für die Gesamtnutzung zu erarbeiten. Erweiterungsbau am Bogenhauser Kirchplatz 3 Die Schule nutzt bisher für den Unterricht im Konzept der Produktionsschule Werkstätten und eine Küche im Hauptgebäude bzw. in einem Containerbau auf dem Gelände. Die Räume sind aber von der Fläche und von der Beschaffenheit her nicht mehr ausreichend. Daher wird derzeit geprüft, ob die Schule einen Erweiterungsbau erhalten kann. Für das Projekt wird derzeit eine Konzeptstudie erstellt. Sobald die nach den Hochbau-Richtlinien erforderlichen Schritte abgeschlossen sind, wird dem Stadtrat das Ergebnis in Form eines Planungsauftrages vorgelegt. Darüber hinaus wurde an der Schule im Rahmen der Produktionsschule ein weiteres Konzept mit dem Titel „Arbeit in kleinen Betrieben“ entwickelt. Durch betriebsähnliche Arbeitsstrukturen mit viel Fachpraxis soll die Reintegration von solchen Jugendlichen in Bildungsmaßnahmen gewährleistet werden, die auf Grund negativer schulischer Erfahrungen von den bisherigen Angeboten der Berufsschule zur Berufsvorbereitung nicht mehr erreicht werden können. Dazu würde für einen Modellversuch eine kleine Industriehalle oder ein kleines Gebäude mit mehreren Werkstätten an einem noch zu bestimmenden Standort benötigt. Dies bedarf jedoch noch entsprechender Abklärungen. Mensabau am Standort Luisenstraße 29/Brienner Straße 37 Die Schulleitungen der Städtischen Berufsschule für Spedition und Touristik, der Städtischen Berufsschule für Großhandels- und Automobilkaufleute und der Städtischen Berufsoberschule, Ausbildungsrichtung Sozialwesen, am gemeinsamen Schulstandort Luisenstraße 29/Brienner Straße 37 haben die Errichtung einer Mensa mit Gemeinschaftsräumen beantragt. Dies ist notwendig, weil die Schülerinnen und Schüler der drei Schulen regelmäßig bis in den Nachmittag Unterricht haben und es derzeit für sie keine angemessene Möglichkeit gibt, mittags etwas zu essen und/oder sich in den Pausen außerhalb des Klassenzimmers aufzuhalten. Ggf. ließe sich hier auch ein höheres Bauvolumen zur Abdeckung weiterer Raumbedarfe am Standort realisieren.

4. Planungsoptionen Im Folgenden werden die Optionen dargestellt, die sich für die künftigen Entwicklungen im Bereich der Städtischen Beruflichen Schulen ergeben (siehe Anlage 07.2). Alternativer Standort für ein Kompetenzzentrum für Farbe und Gestaltung und Generalsanierung des Standorts Balanstraße 208

Seite 21 von 28

Für die Städtische Berufsschule für Farbe und Gestaltung, die Städtische Meisterschule für das Maler- und Lackiererhandwerk, die Städtische Meisterschule für das Vergolderhandwerk und die Fachschule für Farb- und Lacktechnik, die derzeit am Standort Luisenstraße 9-11 untergebracht sind und Praxisräume in den Zeppelinhallen in der Hofmannstraße 42 haben, wurde bereits im Raumbeschluss aus dem Jahr 1999 eine neue Unterbringung vorgeschlagen24. Die Planung sah vor, dafür das Gebäude Balanstraße 208 zu nutzen. Dieses Gebäude hatte im Laufe der Jahre unterschiedliche Nutzer. Wie oben bereits gezeigt, waren hier zunächst kaufmännische Berufsschulen untergebracht, bis diese in den Neubau an der Riesstraße umziehen konnten. Dann wurden die Räume für eine Übergangszeit während der Sanierung des Schulzentrums Perlach-Nord für die Städtische Schulartunabhängige Orientierungsstufe und die Städtische Werner-von-SiemensRealschule genutzt. Nach dem Auszug dieser beiden allgemeinbildenden Schulen sollte das Gebäude umgebaut und saniert werden und dann als Berufliches Schulzentrum für Farbe und Gestaltung zur Verfügung stehen. In den ersten Gesprächen zur Erstellung des Raumprogramms wurde klar, dass es Bedenken bezüglich der Realisierbarkeit der technischen und pädagogischen Bedarfe der betroffenen Schulen im Bestandsbau gab. Außerdem erteilte der Stadtrat dem Referat den Auftrag, Unterbringungsalternativen zu prüfen. Aus diesem Grund wurden Verhandlungen darüber aufgenommen, einen Teil des an die Balanstraße 208 angrenzenden Privatgrundstücks Ständlerstraße 38 zu erwerben und die Sanierung des Bestandsgebäudes mit der Errichtung eines Neubaus zu verbinden. Ziel war es, vor allem den technischen Bedarfen der beruflichen Schulen für Farbe und Gestaltung besser gerecht werden zu können. Zur Klärung der bau- und planungsrechtlichen Gegebenheiten einer solchen baulichen Lösung wurde bereits ein Vorbescheid bei der Lokalbaukommission eingereicht, welcher die grundsätzliche Realisierbarkeit der angestrebten Lösung bestätigte. Diese intensiven Untersuchungen und sehr zeitaufwändigen Verhandlungen mit dem Grundstücksnachbarn führten bisher noch zu keinem tragfähigen Abschluss. Das Kommunalreferat beabsichtigt aber weiterhin, den Standort zu erwerben. Aufgrund des aktuellen Standes der Verhandlungen geht das Kommunalreferat davon aus, dass dem Kommunalausschuss voraussichtlich im Februar 2014 die Ankaufentscheidung für den genannten Teil des Privatgrundstücks Ständlerstraße 38 vorgelegt werden kann. Nachdem das Bestandsgebäude derzeit aber bereits mit Filialen anderer beruflicher Schulen fast vollständig belegt ist (s.u.), muss für die Schulen des Bereichs Farbe und Gestaltung ein anderer Standort realisiert werden. In der Anfang 2013 neu gebildeten referatsübergreifenden Arbeitsgruppe Schulbauoffensive 2013/30 wurde der Auftrag zur Suche

24 Der Beschluss schlug vor, dazu ein neues Berufliches Schulzentrum am Standort der jetzigen Allianz Arena zu errichten.

Seite 22 von 28

geeigneter Grundstücke an das Kommunalreferat und das Planungsreferat erteilt. Im Gebäude Balanstraße 208 sind derzeit eine Filiale der Rainer-Werner-FassbinderFachoberschule für Sozialwesen, eine Filiale der Fachakademie für Sozialpädagogik, eine Filiale der Berufsschule für Zahntechnik, Chemie-, Biologie- und Drogerieberufe und eine Filiale der Berufsschule zur Berufsvorbereitung (BAF-Beschulung 25) untergebracht. Das Bestandsgebäude soll weiterhin für die BAF-Klassen und für weitere auf Grund des Schülerzuwachses über den heutigen Stand hinaus zu bildende Klassen im Bereich der Beruflichen Oberschule genutzt werden. Zu gegebener Zeit müssen Bauunterhaltsmaßnahmen im Bereich der Fenster durchgeführt werden. Auf alle Fälle stellt dieses Gebäude auch weiterhin einen wichtigen Faktor für die Unterbringung beruflicher Schulen dar. Standort für ein Kompetenzzentrum für die Beruflichen Schulen des Bereichs Maschinen-/Metallbau/Fertigungstechnik oder des Bereichs Druck und Medien und Generalsanierung des Standorts Deroy-/Pranckhstraße Im Gebäudekomplex Deroystraße/Pranckhstraße sind einerseits die Berufsschule für Metallbau und Technisches Zeichnen, die Berufsschule für Fertigungstechnik und die Fachschule für Maschinenbau-, Metallbau-, Informatik- und Elektrotechnik untergebracht. Die Fachschule führt seit 2007, ausgelöst durch die Raumnot durch die steigenden Schülerund Klassenzahlen der Berufsschule für Fertigungstechnik, eine Filiale in der Bergsonstraße 109. Dort werden vor allem die Klassen der Bereiche Informatik- und Elektrotechnik unterrichtet. Zum anderen ist in dem Komplex das Berufliche Schulzentrum Alois Senefelder mit der Berufsschule für Buchbindetechnik und Fotografie, der Berufsschule für Druck und Mediengestaltung, der Fachschule für Buchbinder/Buchbinderinnen, der Fachschule für Industriemeister/Industriemeisterinnen Buchbinderei und der Fachschule für Drucktechnik und Papierverarbeitung untergebracht. Die in den teilweise bereits über hundert Jahre alten Bauten untergebrachten Schulen benötigen für den Unterricht eine erhebliche Zahl großer und schwerer Maschinen 26, die die Statik der Gebäude stark belasten. In einer Machbarkeitsstudie des Architektenbüros Sturm Peter + Peter aus dem Jahr 2011 wurden entsprechend bauliche Probleme durch die derzeitige Nutzung beschrieben. Außerdem wurde festgestellt, dass die Schulen einen nicht unerheblichen zusätzlichen Flächenbedarf haben. Zur Frage, ob dieser zusätzliche Bedarf in dem Gebäudekomplex untergebracht werden kann, heißt es in dem Gutachten: „Der angemeldete Flächenbedarf der Schulen könnte unter Ausnutzung des maximalen Baurechts in einem Neubau inkl. der Wiedereingliederung der ausgelagerten Bereiche aus der Bergsonstraße nahezu untergebracht werden.“ 27 Der Begriff „nahezu“ signalisierte 2011 bereits, dass die Abdeckung aller Bedarfe nicht 25 BAF = Berufsschulpflichtige AsylbewerberInnen und Flüchtlinge 26 Es handelt sich hier um CNC- und Druckmaschinen. 27 Sturm, Peter + Peter, Strukturanalyse und Voruntersuchung, erstellt 04.04.2011, S. 10

Seite 23 von 28

einfach wäre. Seit der Erstellung des Gutachtens sind aber sowohl an der Berufsschule für Fertigungstechnik als auch an der Fachschule die Schüler- und Klassenzahlen gestiegen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass in diesem Berufsfeld die Schülerzahlen in den nächsten Jahren zurück gehen werden, da die hier ausgebildeten Fachkräfte von den in und um München angesiedelten Betrieben dringend benötigt werden und die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe daher sehr hoch ist. Damit ist heute davon auszugehen, dass das durch einen Neubau zu schaffende zusätzliche Raumangebot für die Bedarfe aller jetzt dort untergebrachten Schulen nicht mehr ausreichen würde. Außerdem zeichnet sich bisher keine gute Lösung dafür ab, wohin die Schulen mit ihren Fachräumen und den Maschinen während einer Bauphase ausgelagert werden können. Statt dessen schlägt das RBS vor, ein neues Kompetenzzentrum zu errichten, dass entweder die Beruflichen Schulen des Bereichs Maschinen-/Metallbau/Fertigungstechnik oder die Beruflichen Schulen des Bereichs Druck und Medien aufnehmen kann. Wenn feststeht, welches Grundstück die Stadt München dafür zur Verfügung stellen kann und welche Geschossfläche hier zu erzielen sein wird, kann der Stadtrat die Entscheidung darüber treffen, welche der beiden Berufsfelder hier untergebracht werden. Im Antrag Nr. 08-14/A 04697 vom 15.10.2013 fordern Herr StR Josef Schmid und Frau StRin Beatrix Burkhardt, die Technikerschule in adäquaten Räumlichkeiten in der Deroy-/Pranckstraße zusammen zu führen und die dafür notwendigen Um- und Ausbaumaßnahmen umgehend einzuleiten. Dies lässt sich auf Grund der oben dargestellten Situation derzeit nicht umsetzen. Erst wenn die Entscheidung über den Standort des neuen Kompetenzzentrums und seine Nutzer getroffen wurde, kann das RBS unter Einbezug der betroffenen Schulleitungen einen Vorschlag dafür entwickeln, wo die Fachschule zukünftig untergebracht wird. Dieser Vorschlag würde dann dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt. Das Bestandsgebäude Deroy-/Pranckhstraße könnte nach dem Bau des neuen Kompetenzzentrums so modernisiert und ausgebaut werden, dass hier die verbleibenden Schulen über angemessene Unterrichtsräume verfügen. Die dann noch freien Räume könnten für weitere auf Grund des Schülerzuwachses über den heutigen Stand hinaus zu bildende Klassen beispielsweise im Bereich der Beruflichen Oberschule genutzt werden. Die Fachoberschule für Gestaltung, derzeit in einem Mietobjekt in der Ungsteiner Straße 46 untergebracht, sollte zukünftig mit passenden Beruflichen Schulen – zu denken wäre beispielsweise an den Bereich Druck und Medien - die Unterbringung teilen. Diese Lösung hätte den Vorteil, dass zwischen den Schulen der beruflichen Erstausbildung und der Fachoberschule für Gestaltung durch gemeinsame inhaltliche Schwerpunkte Synergieeffekte genutzt werden können.

Seite 24 von 28

Standort für ein Kompetenzzentrum für Umweltschutztechnik und erneuerbare Energien Im Bereich der Umweltschutztechnik und der erneuerbaren Energien werden derzeit an mehreren Städtischen Beruflichen Schulen an unterschiedlichen Standorten in der beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Weiterbildung Bildungsgänge durchgeführt (u.a. Berufsschule für das Spenglerhandwerk, Umwelt- und Versorgungstechnik und Fachschule für Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik im BSZ Luisenstraße 9-11 mit Filiale im BSZ Liebherrstraße 13; Berufsschule für elektrische Anlagen- und Gebäudetechnik im BSZ Bergsonstraße 109). Außerdem liegt dem RBS ein Stadtratsantrag vor, eine Fachschule für Umweltschutztechnik und erneuerbare Energien zu errichten. In den letzten Jahren hat sich, beispielsweise am BSZ Simon-Knoll-Platz, gezeigt, dass es sinnvoll ist, berufliche Schulen mit inhaltlich ähnlicher Ausrichtung in einem Kompetenzzentrum zu bündeln. Auf diese Weise lassen sich räumliche wie personelle Synergien schaffen und vor allem können die Schülerinnen und Schüler von diesem umfassenden Angebot profitieren. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang, für das auf Grund des prognostizierten Schüler- und Klassenzuwachses benötigte weitere Kompetenzzentrum die Nutzung durch Berufliche Schulen des Bereichs Umweltschutztechnik und Erneuerbare Energien vorzusehen. Dort könnten einschlägige Berufsschulen und Fachschulen gemeinsam untergebracht und neu entstehende Ausbildungsrichtungen integriert werden.

5. Zusammenfassung und Ausblick Die Bereitschaft des Stadtrates, große Investitionen für den Bereich der beruflichen Schulen zu tätigen, führte bis 2012 zum Bau von drei sehr modernen und für die Anforderungen hervorragend ausgestatteten neuen Beruflichen Schulzentren und einem sehr gut gestalteten Schulbau am Kapuzinerhölzl. Gleichzeitig hat sich aber der Sanierungsbedarf an anderen Standorten wie beispielsweise an der Luisenstraße 9-11 oder der Deroystraße/Pranckhstraße erhöht. Auch der Druck durch die gestiegene Zahl an Vollzeitklassen vor allem im Bereich der Beruflichen Oberschule und im Bereich der Ausbildung der Erziehungskräfte und der Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger ist deutlich gewachsen. Außerdem entsteht durch die Aufnahme der BAF-Schülerinnen und -schüler ein neuer Raumbedarf. Das für München prognostizierte Bevölkerungswachstum wird darüber hinaus in den kommenden Jahren zu einer Zunahme der Schülerzahlen an den beruflichen Schulen führen.

Seite 25 von 28

Das Referat für Bildung und Sport sieht es daher als notwendig an, die für den Bereich der beruflichen Schulen geplanten Bauvorhaben zügig umzusetzen. Konkret bedeutet dies: • Die Fertigstellung der bereits im Bau befindlichen Gebäude an der Meindlstraße und am Sandbienenweg/Nordhaide entsprechend den vorgegebenen Zeitplänen • Die Errichtung des Neubaus in der Ruppertstraße für die Ausbildung der Erziehungsberufe • Die Prüfung der Möglichkeit, am Standort Orleansstraße 44 einen Erweiterungsbau für die Staatliche FOS/BOS Technik zu errichten • Die vorgezogene Sanierung der Shedhallen am Standort Luisenstraße 9-11 • Die Generalsanierung des Standorts Luisenstraße 9-11/Bauabschnitt E-F nach dem Auszug der Beruflichen Schulen für die Berufe im Bereich Farbe und Gestaltung an einen neuen Standort • Die Erstellung des Erweiterungsbaus am Bogenhauser Kirchplatz • Die Errichtung einer Mensa am Standort Luisenstraße 29/Brienner Straße 37 • Die Sanierung des Standorts Balanstraße im Hinblick auf die zukünftige Belegung, insbesondere im Bereich der Fenster • Die Generalsanierung des Standortes Deroy-/Pranckhstraße Bei der Planung neuer Schulzentren in der Stadt München müssen auch die Beruflichen Schulen mit ihren Bedarfen berücksichtigt werden. • Für die Beruflichen Schulen des Bereichs Farbe und Gestaltung wird ein Schulgebäude als Alternative zu der bisherigen Planung benötigt. • Um die prognostizierten Zuwächse im Bereich der Beruflichen Schulen zu bewältigen und den Standort Deroy-/Pranckstraße zu entlasten, wird ein neues Schulgebäude für einen Teil der an diesem Standort untergebrachten Schulen benötigt. • Um den Zuwachs der Schüler- und Klassenzahlen bewältigen zu können, wird ein weiteres neues Schulgebäude benötigt, das zur Schaffung eines Kompetenzzentrums für Umweltschutztechnik und Erneuerbare Energien genutzt werden könnte. Die durch die Neubauten frei werdenden Flächen können für die Bedarfe genutzt werden, die auf Grund der zu erwartenden Zunahme der Schülerzahlen beispielsweise im Bereich der Beruflichen Oberschule entstehen. Neu errichtete Gebäude für berufliche Schulen sollten dabei – soweit baulich und technisch möglich - folgenden Kriterien genügen: • Die Gebäude müssen flexibel gestaltbar sein, um sich den Veränderungen der Ausbildungsordnungen und Lehrpläne anpassen zu können.

Seite 26 von 28











Sie müssen die Nutzung durch unterschiedliche Schulen/Schularten möglich machen, damit von Seiten der Stadt auf Veränderungen der Schülerströme und (landesweite) Sprengeländerungen angemessen reagiert werden kann. Sie müssen die Möglichkeit bieten, bei den in den nächsten Jahren anstehenden Sanierungsmaßnahmen der teilweise bereits sehr alten Gebäude des beruflichen Schulwesens ausgelagerte Teile von Schulen aufnehmen zu können. Sie müssen die Stadt in die Lage versetzen, gesellschaftlich geforderte neue Bildungsangebote28 kurzfristig unterbringen und anbieten zu können. Sie müssen über Fachräume verfügen, die die Umsetzung des lernfeldorientierten Lehrplans und die Anpassung an unterschiedliche Gruppengrößen erlauben. Auf Grund des sich über den ganzen Tag erstreckenden Unterrichts müssen die Gebäude den Schülerinnen und Schülern Aufenthaltsangebote und eine angemessene Essensversorgung bieten.

Die Stadtkämmerei, das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, das Kommunalreferat und das Baureferat haben Abdruck erhalten. Eingehende Stellungnahmen werden nachgereicht. Ein Anhörungsrecht des Bezirksausschusses besteht nicht. Die Korreferentin, Frau Stadträtin Volk, und die Verwaltungsbeirätinnen, Frau StRin Burkhardt und Frau StRin Dietl, haben Abdruck der Beschlussvorlage erhalten. II.

Antrag des Referenten 1. Dem vorliegenden Raumkonzept, das u.a. die Realisierung eines neuen Standorts für die Beruflichen Schulen des Bereichs Farbe und Gestaltung (an Stelle des Standorts Balanstraße 208) sowie die Realisierung von zwei neuen großen beruflichen Schulzentren – zum einen zur Entlastung des Standorts Deroy-/Pranckstraße und zum anderen als Option für Berufliche Schulen des Bereichs Umweltschutztechnik und Erneuerbare Energien - vorsieht, wird zugestimmt. 2.

Das Referat für Bildung und Sport und das Baureferat werden beauftragt, die Untersuchungen für den Neubau in der Ruppertstraße, die Sanierung des Standorts Balanstraße 208 (insbesondere im Bereich der Fenster), die Generalinstandsetzung der Bauabschnitte E-F Luisenstraße 9-11 einschließlich der vorgezogenen Sanierung der Shedhallen sowie den Erweiterungsbau an der Orleansstraße für die Staatliche

28 Beispiele: BAF-Beschulung;

Seite 27 von 28

FOS/BOS Technik fortzusetzen und baldmöglichst abzuschließen, sowie die Raumprogramme mit der Regierung von Oberbayern abzustimmen. 3.

Das Referat für Bildung und Sport und das Baureferat werden beauftragt, die Untersuchungen hinsichtlich des Erweiterungsbaues Bogenhauser Kirchplatz stringent weiterzuführen und das Ergebnis dem Stadtrat in Form eines Planungsauftrages zur Entscheidung vorzulegen.

4.

Das Referat für Bildung und Sport und das Baureferat werden beauftragt, die zum Ausbau des beruflichen Schulwesens notwendigen weiteren Untersuchungen und Planungen einzuleiten, bzw. fortzuführen und die jeweiligen Einzelprojekte dem Stadtrat zur Entscheidung vorzulegen und – soweit verfahrensmäßig möglich – die Kosten zum Mehrjahresinvestitionsprogramm anzumelden.

5.

Das Referat für Bildung und Sport und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung und das Baureferat werden beauftragt, entsprechend Punkt 1 im Rahmen der AG Schulbauoffensive 2013/2030 drei Standorte für Berufliche Schulen zu finden, die Planungen für die dort zu errichtenden Gebäude einzuleiten und die Umbau-, Sanierungs- und Erweiterungsplanungen den entsprechenden Optionen anzupassen.

6.

Das Referat für Bildung und Sport und das Baureferat werden beauftragt zu prüfen, ob am gemeinsamen Standort Luisenstr. 29 und Brienner Str. 37 eine Mensa mit Gemeinschaftsräumen errichtet werden kann und welche Möglichkeiten bestehen, ggf. ein höheres Bauvolumen zur Abdeckung weiterer Raumbedarfe zu realisieren.

7.

Der Antrag Nr. 08-14/A 03846 von Herrn StR Alexander Reissl, Frau StRin Birgit Volk, Frau StRin Beatrix Zurek, Frau StRin Dr. Ingrid Anker, Herrn StR Oliver Belik, Frau StRin Verena Dietl, Frau StRin Christiane Hacker, Herrn StR Christian Müller, Frau StRin Regina Salzmann, Frau StRin Jutta Koller, Frau StRin Sabine Krieger, Herrn StR Dr. Florian Roth vom 28.11.2012 ist in Bezug auf die Schulraumbedarfsplanung an den beruflichen Schulen behandelt. Der Antrag Nr. 08-14/A 03846 bleibt bis zur endgültigen Behandlung aufgegriffen.

8.

Der Antrag 08-14/A 04697 von Herrn StR Josef Schmid, Frau StRin Beatrix Burkhardt vom 15.10.2013 ist geschäftsordnungsgemäß behandelt.

Seite 28 von 28

III. Beschluss nach Antrag. Die endgültige Beschlussfassung obliegt der Vollversammlung des Stadtrats.

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Die Vorsitzende

Der Referent

Christine Strobl 2. Bürgermeisterin

Rainer Schweppe Stadtschulrat

IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenografischen Sitzungsdienst an das Direktorium – Dokumentationsstelle (2x) an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt z. K. V.

Wiedervorlage im Referat für Bildung und Sport - F1 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. 2. An RBS Fachabteilung 1 An RBS ZIM-N An RBS-ZIM-ImmoV An z. K. Am