Betriebsanleitung. Vita System 2015

Betriebsanleitung Vita System 2015 Vita Angolo 58/39, SX System 2015 Hinweis: Gewährleistungsansprüche entfallen, soweit die Montage- und Bedienungs...
Author: Kathrin Blau
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Betriebsanleitung Vita System 2015

Vita Angolo 58/39, SX System 2015

Hinweis: Gewährleistungsansprüche entfallen, soweit die Montage- und Bedienungsanleitung nicht beachtet wird. -Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten(Stand 01/2016)

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Vorwort Sollten Sie Fragen zu Planung oder Abnahme haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Schornsteinfeger oder Bezugshändler vor Ort. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem Vita System 2015 und wünschen allzeit ein schönes Feuer.

3

Inhalt

Seite

1.

Allgemeine Hinweise

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2.

Geprüfte Qualität

7

3. 3.1. 3.2. 3.3.

Brennstoff Holz CO2-Neutralität Holzarten Holzmengen

9 9 10 11

4. 4.1. 4.2. 4.3. 4.3.1. 4.3.2. 4.4. 4.5. 4.6. 4.7. 4.8.

12 12 13 14 14 15 16 17 18 18

4.9.

Abbrand Erste Inbetriebnahme Verbrennungsluftregelung Anheizen und Befeuern Anfeuern für Unerfahrene Anfeuern für Profis (oberer Abbrand) Brennen / Heizen Verbrennungsluft - Umluft - Frischluft Heizleistungsregelung Raumheizvermögen / Raumklima Heizen in der Übergangszeit und bei ungünstigen Witterungsbedingungen Ihr Beitrag zum Umweltschutz

5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.3.1. 5.3.2. 5.4.

Brandschutz Bodenbeläge Vita System 2015 freistehend Vita System 2015 wandbündig Nicht brennbare Wand Brennbare Wand Wandabstände und Strahlungsbereich

21 21 22 23 23 24 26

6.

Typenschild

27

7.

Brennraumauskleidung

27

8. 8.1. 8.2.

Service und Pflege Scheibe Reinigung und Pflege

28 28 29

9. 9.1. 9.2. 9.3. 9.4.

Fehlerbehebung Glas verrußt stark, schnell und ungleichmäßig Feuer lässt sich schwer entfachen Rauchaustritt beim Nachlegen Zu schneller Abbrand oder zu hoher Holzverbrauch

29 29 30 30 31

4

19 20

10.

Schornsteinbrand

31

11.

Technische Daten

32

12. Allgemeine Garantiebedingungen 12.1. Anwendungsbereich 12.2. Generelle Information 12.3. Garantiezeit 12.4. Wirksamkeitserfordernis für die Garantie 12.5. Garantieausschluss 12.6. Mängelbeseitigung / Instandsetzung 12.7. Verlängerung der Garantiezeit 12.8. Ersatzteile 12.9. Haftung 12.10.Schlussbemerkung

5

33 33 33 33 34 34 35 35 35 35 36

1.

Allgemeine Hinweise

Diese Betriebsanleitung folgt den Bestimmungen der DIN EN 13229 „Feuerstätten für feste Brennstoffe“. Nationale und regionale Bestimmungen, Normen, Aufbaumethoden oder Materialien sind einzuhalten. Unsere Kamineinsätze sind ZeitbrandFeuerstätten und keine Dauerbrand Feuerstätten. Das bedeutet, dass ein länger anhaltender Betrieb durch wiederholtes Nachlegen von Holz erreicht wird. Selbstverständlich unterliegen unsere Kamineinsätze den firmeneigenen Qualitätskriterien von der Wareneingangskontrolle bis zur Abnahme vor dem Versand. Vor dem Aufstellen und installieren des Vita Systems 2015 ist ein Gespräch mit Ihrem zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister zu führen. Er berät Sie über baurechtliche Vorschriften, Tauglichkeit Ihres Schornsteines und führt die Abnahme Ihrer Kaminanlage durch. Die Schornsteinberechnung erfolgt nach DIN EN 13384 mit dem, in dieser Anleitung angegebenen Wertetripel. Kleinkinder, ältere oder gebrechliche Personen: Wie bei allen Heizgeräten ist es sinnvoll, eine Schutzvorrichtung für diese Personengruppen anzubringen, da die Sichtscheibe und auch die Verkleidungsteile der Kaminanlage sehr heiß werden können! Verbrennungsgefahr! Diese Personengruppen nie am brennenden oder gerade erloschenen Kamin unbeaufsichtigt lassen! Es sind nationale und europäische Normen, die jeweiligen landesspezifischen und örtlichen Richtlinien und Vorschriften, insbesondere die jeweilige Feuerungsverordnung des Bundeslandes, bei Aufstellung und Betrieb Ihres Vita Systems 2015 und beim Anschluss an den Schornstein zu beachten.  Es dürfen keine brennbaren Gegenstände auf den freien Oberflächen des Vita Systems 2015 abgestellt oder abgelegt werden. Legen Sie keine Wäschestücke zum Trocknen auf die Topplatte! Ständer zum Trocknen von Kleidungsstücken sind nur außerhalb des Strahlungsbereichs aufzustellen!  Durch den Brennvorgang wird Wärmeenergie frei, die zu einer starken Erwärmung des Vita Systems 2015, so wie den Oberflächen, den Türund Bediengriffen, des Glases, etc. führt. Ein Berühren oder Betätigen 6





 

2.

ohne einen entsprechenden Schutz (z.B. beiliegenden Hitzeschutzhandschuh) ist zu unterlassen. Das Vita System 2015darf nicht verändert werden! Insbesondere dürfen keine Einbauteile in Brennraum oder Abgas- oder Verbrennungswegen platziert werden, wenn diese Teile nicht ausdrücklich vom Hersteller zugelassen sind. Ohne eine solche ausdrückliche Zustimmung führt eine Veränderung der Feuerstätte zum Erlöschen von Garantie und Betriebserlaubnis. Dunstabzugshauben, Lüftungsanlagen etc. die zusammen mit Feuerstätten im selben Raum oder Raumverbund installiert sind, können die Funktion des Vita Systems 2015 negativ beeinträchtigen (bis hin zum Rauchaustritt in den Wohnraum) und dürfen somit keinesfalls ohne geeignete Maßnahmen gleichzeitig mit dem Ofen betrieben werden. Bei Betrieb mehrerer Feuerstätten in einem Raum oder in einem Luftverbund ist für ausreichend Verbrennungsluft zu sorgen! Es handelt sich um eine Zeitbrandfeuerstätte. Ein Dauerbetrieb kann nicht durch Entzug von Verbrennungsluft erreicht werden sondern nur durch wiederholtes Nachlegen von Holz.

Geprüfte Qualität

Die Eignung der Feuerstätte für die Mehrfachbelegung (zwei oder mehrere Feuerstätten am gleichen Schornsteinzug) hängt davon ab, ob die Tür selbstschließend ist: Selbstschließende Türfunktion: Feuerstätte ist für die Mehrfachbelegung Geeignet Keine selbstschließende Türfunktion: Mehrfachbelegung unzulässig, d.h. die Feuerstätte muss an einem eigenen Schornsteinzug angeschlossen sein. Hinweis: Bei einer Mehrfachbelegung des Schornsteins muss dieser entsprechend erbaut und ausgelegt sein. Davon zu unterscheiden ist die Frage, ob es sich bei der Feuerstätte um einen „offenen Kamin“ handelt. Ein „offener Kamin“ unterliegt in Deutschland nicht den Emissionsanforderungen der 1.BImSchV, darf aber nur „gelegentlich“ betrieben werden. Der Hersteller legt die Betriebsweise der 7

Feuerstätte fest und bestimmt damit, ob das Gerät bestimmungsgemäß offen betrieben werden kann und somit als „offener Kamin“ zu gelten hat: offener Betrieb gemäß Hersteller zulässig: offener Kamin mit nur gelegentlichem Betrieb offener Betrieb gem. Hersteller unzulässig: geschlossener Kamin, keine Nutzungsbeschränkung. Hinweis: Die alten Begriffe der „Bauart A1“ oder „Bauart A“, die aus der nicht mehr gültigen Norm DIN 18895 hervorgingen, führten oft zur Vermischung der oben genannten Merkmale und sind heute nicht mehr gültig. Generell sind Kamineinsätze bestimmungsgemäß geschlossen zu betreiben, d.h. mit Ausnahme der Beschickung oder Reinigung sind die Kamintüren zu schließen. Bei Betrieb an einem einfach belegten Schornstein (eine Feuerstätte je Schornsteinanlage) ist es dem Betreiber freigestellt, ob der Kamineinsatz eine selbstschließende oder nicht selbstschließende Feuerraumtür hat. Das bestimmungsgemäße Verschließen der Feuerraumtür bei Betrieb der Feuerstätte liegt immer in der Verantwortung des Betreibers und muss beachtet werden.

Klappbare Kamineinsätze sind im Auslieferungszustand mit einer selbstschließenden Feuerraumtür ausgeführt. Die Türschließart kann bei klappbaren Kamineinsätzen mit selbstschließender Feuerraumtür durch Entlasten der Türschließfeder auf eine nicht selbstschließende Feuerraumtür umgerüstet werden. Umbau einer selbstschließenden schwenkbaren, zu einer nicht selbstschließenden schwenkbaren Feuerraumtür durch Entlastung der Türschließfeder. Hinweis: Die folgenden Abbildungen zeigen keinen Vita System 2015 Kamineinsatz. Der Umrüstungsvorgang ist dennoch derselbe! 1. Sicherungssplint zwischen Zarge und Tür entfernen. 2. Türarretierungsfeder fixieren (Inbus 2,5). Die Arretierungs-schraube, unten rechts in der Ecke der Tür am unteren Drehpunkt zu finden, fest drehen. Sie kann durchaus etwas unter der grauen Kordel-Dichtung sitzen. Die auszuführenden Arbeitsschritte dürfen die Dichtung nicht beschädigen! 3. Feuerraumtür aushängen. 8

4. Arretierungsschraube (Inbus 2,5) entlasten. Ein deutliches Knacken ist zu hören. 5. Feuerraumtür einsetzen, Sicherungssplint montieren.

3.

Brennstoff Holz 3.1. CO2-Neutralität

Holz macht keine Schulden bei der Natur. Die Stiftung „Wald in Not“ formulierte dies ganz treffend wie folgt: „Holz ist gespeicherte Sonnenenergie. Es wird in unseren Wäldern aus Sonnenenergie, Kohlendioxid, Wasser und darin gelösten Nährstoffen nachhaltig produziert. Heizen mit Holz heißt daher, heizen im Kreislauf der Natur. Das durch Verbrennung freigesetzte Kohlendioxid wird mit Hilfe der Energie der Sonne durch das Wachstum der Bäume in unsere Wälder wieder in deren Holz eingelagert. Dieses Holz steht dann erneut als Rohstoff zur Verfügung.“ (siehe auch unter www.wald-in-not.de)

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Fazit: Mit der Holzverbrennung bleibt die Natur im Gleichgewicht. Deutschland hat eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder gesetzlich geregelt. Deshalb ist es ökonomisch und ökologisch sinnvoll, Holz in dieser Form zu verbrennen.

3.2. Holzarten Die unterschiedlichen Arten von Holz enthalten pro kg netto Holzmasse etwa gleich viel Wärmeenergie. Jede Holzart hat aber bei gleichem Gewicht ein anderes Volumen, da die Zellen, aus denen das Holz aufgebaut ist, unterschiedlich groß und dicht sind. Diese Tatsache wird in den technischen Werten durch die Rohdichte dargestellt. Hierbei enthält das Holz kein Wasser und es wird je 1 m³ Holz gewogen. Für das Anfeuern eignen sich eher Hölzer mit niedriger Rohdichte, da diese leichter anbrennen, für das regelmäßige Befeuern eher Hölzer mit hoher Rohdichte. Holzhärte

Weichholz

Hartholz

Holzart* Pappel Fichte Tanne Kiefer Buche Esche Eiche

Rohdichte in kg/m³ 370 380 380 430 580 580 630

* Andere heimische Hölzer können auch verwendet werden, sind aber nicht handelsüblich oder in großen Mengen vorhanden.

Hier einige Tipps und Informationen:  Der beste Brennstoff ist lufttrockenes, unbehandeltes Scheitholz mit einer Restfeuchte von ≤ 18 %.  Das Holz soll geschützt, trocken und luftdurchlässig im Freien gelagert werden.  Zu feuchtes Holz führt zu niedrigeren Heizwerten, schnellerer Kaminversottung und schnellerer Verschmutzung der Scheiben.  Kein offener Betrieb mit harzhaltigen Nadelhölzern. Diese Hölzer neigen zu Funkenflug. 10

Die Vita Systeme 2015 sind für den Betrieb mit Scheitholz und Holzbriketts nach DIN 51731 ausgelegt. Die Verwendung anderer Brennstoffe ist nicht zulässig. Verbrennen Sie auf keinen Fall:  nasses Holz, Rindenabfälle, Nussschalen oder ähnlich holzartige Pflanzenteile  Spanplatten oder Plattenwerkstoffe beschichtet oder unbeschichtet  Papier, Kartonagen und Altkleider  Kunststoffe und Schaumstoffe  mit Holzschutzmittel behandeltes Holz  feste oder flüssige, holzfremde Werkstoffe  brennbare Flüssigkeiten

3.3.

Holzmengen

Nennwärmeleistung* in kW

Holzaufgabemenge** in kg/h

5,0 - 6,9

1,5 - 2,3

7,0 - 9,9

2,3 - 3,3

10,0 - 12,9

3,3 - 4,3

13,0 - 15,9

4,3 - 5,3

16,0 - 21,0

5,3 - 7,2

* Zutreffende Nennwärmeleistung bitte den technischen Daten entnehmen. ** Die tatsächliche Holzmenge hängt von der Holzsorte und zugehöriger Beschaffenheit ab.

11

Holzaufgabemenge am Beispiel des Vita Angolo 58/39, SX System 2015 Nennwärmeleistung 9,0 kW Holzaufgabemenge 2,3 - 3,3 kg/h (± 30 %)

Breite 10 cm Länge 33 cm Wir empfehlen Ihr Vita System 2015 immer mit gespaltenem Scheitholz zu befeuern. Ein dreieckförmiges Scheitholz aus Buche wiegt bei einem Radius von 10 cm und einer Länge von 33 cm ungefähr 2,0 kg. Das umlaufende Kantenmaß sollte ca. 30 cm betragen. Die Holzaufgabemenge kann im Bereich ± 30 % variiert werden. Bei dauerhafter Überschreitung der Auflagemenge um mehr als 30 % kann es zu Schäden am Vita System 2015 kommen. Bei zu starker Unterschreitung der empfohlenen Holzmenge kann es aufgrund geringer Brennraumtemperatur zu schlechtem Abbrand und zur Scheibenverrußung kommen. Bitte die empfohlene Holzmenge nicht mehr als 30 % unterund überschreiten.

4.

Abbrand 4.1.

Erste Inbetriebnahme

 Kontrollieren Sie, ob alle dem Vita System 2015 beigelegten Dokumente und Zubehörteile aus dem Brennraum entfernt wurden.  Der beiliegende Hitzeschutzhandschuh dient ausschließlich als Hitzeschutz zum Betätigen des Bediengriffes, der kalten Hand und des Luftstellhebels. Der Handschuh ist nicht feuerfest!  Die Verbrennungsluft wird werkzeuglos mit dem Bediengriff reguliert. Hitzeschutzhandschuh verwenden!  Lesen Sie die Betriebsanleitung hinsichtlich Brennstoffe und anderer relevanter Themen gründlich durch.  Wenn Sie keine externe Verbrennungsluftzufuhr haben, müssen Sie für ausreichende Luftzufuhr im Aufstellraum sorgen, damit kein Unterdruck im Raum entsteht und keine giftigen Rauchgase in den Raum gelan12

gen. ACHTUNG! Bei kontrollierten Be- und Entlüftungen, WCLüftungen und Dunstabzugshauben ohne Umluftbetrieb ebenso Gefahr von Unterdruck!!!  Bei diesem ersten Brand entstehen unangenehme Gerüche. Hierbei brennt sich die Korrosionsbeschichtung des Kamineinsatzes in die Stahloberfläche ein. Dies ist für Sie gesundheitlich unbedenklich, riecht aber unangenehm. Es ist für ausreichende Belüftung im Aufstellraum zu sorgen.  ACHTUNG! Beim Brandbetrieb werden die Oberflächen der Scheiben und Verkleidungen sehr heiß: Verbrennungsgefahr!

4.2.

Verbrennungsluftregelung

Die Verbrennungsluftregelung erfolgt stufenlos durch Betätigen des Stellhebels, der sich neben der Tür befindet. Die Verstellung erfolgt bei geschlossener Feuerraumtür! Luftzufuhr geschlossen (C): Stellhebel ganz links. In dieser Stellung wird dem Brennraum keine Verbrennungsluft zugeführt. Die Luftzufuhr darf erst geschlossen werden, nachdem der Brennstoff vollständig verbrannt ist. Wenn der Kamineinsatz nicht in Betrieb ist, ist die Luftzufuhr immer zu schließen.

C

B Gedrosselter Abbrand (B): Stellhebel etwa in Mittelstellung. Die Primärluft ist jetzt geschlossen, damit das Feuer nicht zu viel Luft bekommt und das Holz zu schnell abbrennt. Die Sekundärluft strömt über die Scheibenspülung an die Keramikglasscheibe A entlang und verhindert weitestgehend das Verrußen der Scheibe. Dies ist die Normalstellung während des Abbrands. Die genaue Position hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab und kann vom Betreiber je nach Brennverhalten angepasst werden.

13

Luftzufuhr geöffnet (A): Zum Anheizen oder beim Nachlegen wird der Stellhebel ganz nach rechts geschoben. Dem Brennraum wird jetzt die maximale Verbrennungsluftmenge als Primärluft und als Sekundärluft zugeführt

4.3.

Anheizen und Befeuern

Jede gute Verbrennung braucht den richtig aufbereiteten Brennstoff, die der Abbrandphase entsprechende Verbrennungstemperatur und eine passende Sauerstoffzufuhr, um umweltfreundlich und energetisch optimal zu funktionieren.

4.3.1.

Anfeuern für Unerfahrene

 Luftstellhebel in Richtung „+“ stellen.  Gespaltenes Kleinholz im Scheiterhaufenprinzip in der Mitte des Brennraumes aufschichten. Mit Anzündhilfen oder ähnlichen handelsüblichen Starthilfen unterlegen (Papier ist nicht zu empfehlen, da es zu schnell abbrennt und Ascheflug verursacht).  Spiritus, Benzin, Öl oder andere leicht entflammbare Flüssigkeiten dürfen nicht verwendet werden.  Anzünden, Tür aber nicht ganz schließen sondern bei klappbaren Kamineinsätzen mit Griffstellung geschlossen an den Türrahmen anlehnen. Wenn das Anmachholz gut brennt, mit kleineren Hartholzscheiten oder größeren Weichholzscheiten im Scheiterhaufenprinzip nachlegen. Glut nicht völlig zudecken oder ersticken. Der Stellhebel bleibt in der Position „+“ = maximale Verbrennungsluft. Dies sollte in der Regel 15 - 20 Minuten so bleiben, um den Kamineinsatz auf Betriebstemperatur zu bringen. Nach einiger Zeit den Stellhebel auf etwa Mittelstellung stellen (Primärluft etwas geschlossen). Wenn die Flammen jetzt sehr schwach werden, den Stellhebel wieder etwas weiter öffnen und nach „+“ drehen. Oder noch etwas weiter schließen nach „-“ drehen, wenn das Feuer sehr rasch wächst. In dieser Phase kann es sinnvoll sein, die Luftmenge mehrfach zu regulieren. Mit etwas Erfahrung mit den Eigenschaften des eigenen Vita Systems 2015 werden Sie die richtige Einstellung bald zielsicher finden. 14

Wenn das vorgelegte Holz abgebrannt ist und nach der Erstauflage nur noch Glut vorhanden ist, kann nach Bedarf nachgelegt werden (ideal ist jetzt Hartholz).

4.3.2.

Anfeuern für Profis (oberer Abbrand)

Prinzip: Diese Anfeuermethode ist eine einfache und effektive Möglichkeit, Emissionen von Feuerstätten zu senken. Der Holzstapel brennt dabei von oben nach unten ab. Durch diese Abbrandmethode passieren alle Gase die heiße Verbrennungszone (Flammen) oberhalb des Stapels, wodurch eine vollständige Verbrennung erreicht werden kann. Das weiter unten liegende Holz wird allmählich erhitzt, Gas strömt aus und verbrennt in der heißen Verbrennungszone. Das Ergebnis ist eine Verbrennung, die wesentlich gleichmäßiger abläuft als beim Anfeuern von unten. Achtung: Wichtig ist bei diesem Verfahren, dass ein zu rasches Durchbrennen nach unten vermieden wird. Das Anzünden von Scheitholz in Feuerstätten so wie das richtige Aufstapeln der Holzscheite und die anfängliche Beobachtung des Feuers, in Bezug auf die passende Einstellung der Verbrennungsluft, setzt eine gewisse Erfahrung voraus. Vorgehensweise: 1. Kamineinsatztür ganz öffnen. 2. Beginnen Sie mit dem kreuzweisen Stapeln der Holzscheite auf die Aschereste. Die stärkeren Holzscheite unten verwenden und nach oben hin zunehmend dünnere Scheite auflegen. 3. Die Verbrennungsluft vollständig öffnen. Den Stellhebel dazu in Position „+“ drehen. 4. Als oberste Schicht wird ausreichend dünnes Anzündholz aufgelegt. Hier empfiehlt sich Weichholz (z.B. Tannenholz). Zwischen dem Anzündholz werden zwei bis drei Anzündhilfen (z.B. in Wachs getränkte Holzwolle) platziert. 5. Entzünden Sie ein Streichholz und entfachen Sie die Anzündhilfen. Die Menge des Anzündholzes ist so zu wählen, dass möglichst schnell, hohe Temperaturen erreicht werden, damit der Schornstein rasch Zug entwickelt. 6. Das Anzündholz wird jetzt schnell entzündet und die oberen, dünneren Scheithölzer werden anfangen, hell zu brennen. 15

7. Wenn die oberen, dünneren Holzscheite vollständig angebrannt sind und das Feuer auf die nächste Lage übergreift, muss die Verbrennungsluft reduziert werden. 8. Dazu wird der Stellhebel auf etwa Mittelstellung gedreht (Primärluft geschlossen). Wenn die Flammen jetzt sehr schwach werden, den Stellhebel wieder etwas weiter öffnen nach „+“ drehen. 9. Oder noch etwas weiter schließen nach „-“ drehen, wenn das Feuer sehr rasch wächst. In dieser Phase kann es sinnvoll sein, die Luftmenge mehrfach zu regulieren. 10.Wenn das Feuer auf die unterste Lage Scheitholz übergegriffen hat, kann die Luftmenge weiter reduziert werden. 11.Der Brennstoff wird zu einem Gluthaufen herunterbrennen. 12.Solange noch ausreichend Restglut vorhanden ist, kann jetzt nachgelegt werden. Nach dem Nachlegen muss die Verbrennungsluft sofort wieder vollständig geöffnet werden, um das nachgelegte Holz rasch zu entzünden. Dadurch werden umgehend wieder ausreichend hohe Brennraumtemperaturen erreicht, um eine vollständige und umweltfreundliche Verbrennung zu ermöglichen. Je nach Holzart und -menge, Restglut und Schornsteinzug dauert diese Wiederanheizphase etwa 5 Minuten, bis die Verbrennungsluft gedrosselt werden kann. Abbrand Ende!

4.4.

Brennen / Heizen

Je nach Witterungsbedingung den Stellhebel mehr oder weniger zur Mittelstellung hin oder etwas darüber steuern (Schließen der Luftzufuhr). Dies ist immer abhängig von der Erfahrung und den aktuellen Bedingungen vor Ort.  Reißen Sie nicht die Türen auf, sonst laufen Sie Gefahr, dass durch einen plötzlich entstehenden Unterdruck Abgase in den Wohnraum entweichen. Öffnen Sie die Tür am Anfang langsam und nur einen Spalt.  Durch das Nachlegen in der Glutphase vermeiden Sie das eventuelle Rausrauchen beim Türöffnen.  Typische Nachlegeintervalle sind ca. 30 - 60 Minuten, damit das Vita System 2015 kontinuierlich betrieben werden kann.  Beim Nachlegen die Glut nie vollständig abdecken.  Nach jedem Nachlegen den Stellhebel einige Minuten in Stellung „+“ lassen, bis das aufgelegte Holz gut entflammt ist. 16

 Nach dem Nachlegen die Verbrennungsluft niemals gedrosselt lassen. Verpuffungsgefahr!  Nie dauerhaft mehr als die empfohlene Auflagemenge nachlegen.  Dies gilt auch, wenn die Kaminanlage außer Betrieb ist.  Luftstellhebel während des Abbrandes nie ganz schließen (Verpuffungsgefahr). Das Abbrandende ist erreicht, wenn das Holz vollkommen abgebrannt ist, kein Schwelbrand oder eine unvollständige Verbrennung entstehen kann. Jetzt kann der Stellhebel geschlossen werden.

4.5.

Verbrennungsluft - Umluft - Frischluft

 Die Verbrennungsluftleitung muss stets frei sein.  Damit ein Hitzestau im Gerät verhindert wird, müssen die vorhandenen Luftaustrittsgitter oder Öffnungen frei und beim Feuern geöffnet sein.  Im Strahlungsbereich des Vita Systems 2015 dürfen bis zu einem Abstand von mindestens 80 cm, gemessen ab Vorderkante Feuerraumöffnung, keine Gegenstände aus brennbaren Materialien aufgestellt werden.  Gegenstände aus brennbaren Materialien dürfen auf freien Oberflächen des Vita Systems 2015 nicht abgestellt werden.  Keine Unterdruck erzeugenden Geräte in der gleichen Etage/im gleichen Raumluftverband verwenden (z.B. Dunstabzugshaube in der Küche). Hier besteht die Gefahr des Rauchaustritts in den Wohnraum.  Außerhalb des Strahlungsbereiches dürfen an der Kaminverkleidung im Abstand von 5 cm keine brennbaren Gegenstände oder Materialien abgestellt oder verbaut werden, wenn die Oberflächentemperatur >85 °C beträgt oder erreicht werden kann.  Beachten Sie, dass sich eine im Betrieb befindliche Kaminanlage sehr stark aufheizt. An der Scheibe können Temperaturen von über 300 °C entstehen. Benutzen Sie immer den mitgelieferten Hitzeschutzhandschuh und den Bediengriff.  Feuerstätten dürfen in Deutschland nur gemäß der 1. BlmSchV betrieben werden.

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4.6.

Heizleistungsregelung

Die Regelung der Heizleistungen erfolgt über die aufgegebene Brennstoffmenge. Versuchen Sie nicht, die Verbrennung durch Verminderung der Luftzufuhr zu stark zu verlangsamen. Dies führt beim Heizen mit Holz zu einer unvollständigen Verbrennung und damit zu einer Brennstoffverschwendung und unnötiger Umweltbelastung, denn Holz entgast auch ohne Flammenbildung. Zu starke Drosselung der Verbrennungsluft kann zu einer Verpuffung (explosionsartige Entzündung der Rauchgase) führen. Achten Sie darauf, dass die Feuerraumtür immer fest verschlossen ist, damit die Verbrennung nicht durch unkontrollierten Luftzutritt beschleunigt wird. Die Leistung Ihres Vita Systems 2015 ist auch vom Zug Ihres Schornsteins abhängig. Der Zug kann durch den Querschnitt des Schornsteins oder durch Umwelteinflüsse wie starke Winde etc. beeinträchtigt werden.

4.7.

Raumheizvermögen / Raumklima

Das Raumheizvermögen wurde früher entsprechend der Norm DIN 18893 (letzte Ausgabe August 1987) angegeben und ist so für moderne Häuser nach 1990 nicht mehr sinnvoll. Als Vergleichswert oder zur Anwendung bei älteren Bausubtanzen, die noch nicht dem Wärmeschutzstandard von 1977 entsprechen, kann die alte Angabe des Raumheizvermögens aber noch von Interesse sein. Das Raumheizvermögen ist von der Nennwärmeleistung (siehe technische Daten) des Kamineinsatzes abhängig, bei Betrieb als Zeitheizung (d.h. mit Betriebsunterbrechungen von weniger als 8 Stunden) ergeben sich folgende Werte: Eine genauere Erklärung für „günstig“, „weniger günstig“ und „ungünstig“ findet sich in der Norm DIN 18893. Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet „günstig“ eine Situation, in der der Raum nur über eine Außenwand verfügt und ansonsten überwiegend an beheizte Innenräume grenzt. „Ungünstig“ geht dagegen von zwei Außenwänden und angrenzenden unbeheizten Räumen aus. Heute ist eine Abschätzung gemäß den TROL oder insbesondere die Berechnung nach DIN 12831 vorzuziehen.

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NWL [in kW]

Raumheizvermögen vor WschV77 [in m³]

Raumheizvermögen nach WschV77 [in m³]

-

günstig

weniger

ungünstig

günstig

weniger

ungünstig

5

88

53

34

160

95

66

7

165

95

65

> 190

169

118

8

186

107

73

> 190

190

132

9

> 186

132

90

> 190

> 190

160

4.8.

Heizen in der Übergangszeit und bei ungünstigen Witterungsbedingungen

Grundvoraussetzung für die Funktion einer Kaminanlage ist der entsprechende Schornsteinzug (Förderdruck). Dieser ist von den Außentemperaturen und damit von den Jahreszeiten abhängig. In den Übergangszeiten von Winter zum Frühling und Sommer zu Herbst kann es bei höheren Außentemperaturen deshalb zu mangelndem Zug kommen, der sich durch schlechten Anbrand oder stärkere Rauchentwicklung bemerkbar macht. In der Übergangszeit kann es sein, dass die Heizgase nicht vollständig abgezogen werden. Die Feuerstätte ist dann mit geringerer Brennstoffmenge zu befüllen und bei größter Stellung des Luftschiebers zu betreiben. Somit wird der vorhandene Brennstoff schneller (mit größerer Flammenentwicklung) abbrennen. Dadurch kann sich der Schornsteinzug stabilisieren. Zur Vermeidung von Widerständen im Glutbett sollte die Asche öfter vorsichtig abgeschürt werden. Nachdem sich der Schornsteinzug stabilisiert hat, kann die Luftzufuhr etwas gedrosselt werden. Was können Sie tun?  Brennraum vor dem Anfeuern säubern.  Wenn der Schornsteinzug geringer ist, sollte ein größeres „Lockfeuer“ entfacht werden mit kleinen leicht zu entzündeten Hölzern, um schneller Temperatur zu erlangen und damit einen stabilen Zug im Kamin aufzubauen.  Stellhebel der Luftzufuhr nach Bedarf auch nach dem Anbrand auf der rechten Seite (maximale Luftmenge) stehen lassen. Wichtig ist es, dem 19

Feuer so viel Verbrennungsluft zu geben, dass sich der Schornsteinzug stabilisiert, aber nicht mehr als notwendig, um nicht zu viel Holz zu schnell zu verbrennen.  In der Endphase des Abbrandes Stellhebel nicht ganz nach links stellen. Es besteht Gefahr, dass der Kaminzug zusammenbricht und es zu einem Schwelbrand in dem Kamineinsatz kommt.

4.9.

Ihr Beitrag zum Umweltschutz

Ob Ihr Kamineinsatz umweltfreundlich brennt, hängt in hohem Maße von der Bedienung und den Brennstoffen ab. Folgende Hinweise sollen Ihnen helfen Ihr Vita System 2015 umweltschonend zu betreiben:  Verwenden Sie möglichst kein harzhaltiges Holz (Fichte, Kiefer, Tanne). Bei diesen Holzarten verrußt die Scheibe Ihres Kamineinsatzes schneller und es tritt vermehrter Funkenflug auf. Verwenden Sie daher aus Sicherheitsgründen bitte nur Laubhölzer (Birke, Buche, Eiche, Obstbaumgehölze)  Passen Sie die Holzaufgabemengen dem jeweiligen Wärmebedarf an.  Es empfiehlt sich die Anschaffung eines Holzfeuchtemessgerätes (preiswert und einfach bedienbar). Ob in Ihrem Vita System 2015 eine saubere und schadstoffarme Verbrennung stattfindet, können Sie wie folgt überprüfen:  Die Asche sollte weiß sein. Eine dunkle Farbe deutet auf Holzkohlereste und unvollständige Verbrennung hin.  Die Abgase am Schornsteinkopf sollten möglichst unsichtbar sein (je weniger sichtbar die Abgase, desto besser die Verbrennung). Hinweis: Die Feuerstätte darf nicht als Abfallverbrennungsofen verwendet werden! Des Weiteren handelt es sich um eine Zeitbrandfeuerstätte. Ein Dauerbrand kann nicht durch Entzug von Verbrennungsluft erreicht werden und ist nicht zulässig! Längerer Betrieb der Feuerstätte wird durch wiederholtest Nachlegen von Holz ermöglicht.

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5.

Brandschutz

Bei Aufstellung des Vita Systems 2015 sind den brandschutztechnischen Angaben dieser Anleitung Folge zu leisten. Alle angegebenen Abstände sind Mindestabstände, deren Einhaltung zu beachten ist.

5.1. Bodenbeläge Bei einem nicht feuerfesten Bodenbelag aus brennbarem Material innerhalb und vor dem Vita System 2015 (z.B. bei Teppichboden, Parkett, etc.) muss ein nicht brennbarer Bodenbelag errichtet werden. Der Aufstellungsplatz des Vita Systems 2015 ist um die Grundfläche vom brennbaren Bodenbelag auszusparen und mit nicht brennbarem Material (z.B. Verbundestrich) auszufüllen. Außerhalb des Vita Systems 2015 ist eine feuerfeste Funkenschutzvorlage aus nicht brennbarem Material (z.B. entsprechend belastbares Glas, Naturstein, Kachel, Fliesen, Marmor, Granit oder anderen mineralischen Baustoffen) herzustellen. Bei einer Vorlage aus Metall muss diese mindestens 1 mm stark sein. Die Funkenschutzvorlage muss gegen Verschieben befestigt und gesichert sein. Der Belag muss sich nach vorne auf mindestens 50 cm und seitlich auf mindestens 30 cm über die Feuerungsöffnung hinaus erstrecken. Bodenbelag

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5.2. Vita System 2015 freistehend Wird das Vita System 2015 freistehend, d.h. mit Abstand zur hinteren Anbauwand, aufgestellt, so ist ein Mindestabstand (A) von 50 mm zur hinteren Aufstellwand einzuhalten. Ebenfalls ist ein seitlicher Mindestabstand einzuhalten! Zwischen Raumdecke und Oberkante des letzten Betonelementes ist aufgrund des Zuluft Austrittes in der Topplatte ein Abstand von mindestens 500 mm sicher zu stellen.

22

5.3. Vita System 2015 wandbündig 5.3.1.

Nicht brennbare Wand

Wird das Vita System 2015 wandbündig an eine nicht brennbare Wand aufgestellt, so ist dies nur in Verbindung mit dem Strahlschutzblech möglich.

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5.3.2.

Brennbare Wand

Die wandbündige Aufstellung des Vita Systems 2015 an eine brennbare und zu schützende hintere Wand ist möglich, wenn hinter der gesamten Kaminanlage eine Vormauerung mit Dämmung erbaut wird. Die Stärke der Vormauerung und Dämmung entnehmen Sie der nachfolgenden Tabelle. Ggf. kann auch ein Ersatzdämmstoff (z.B. Calciumsilicat) als Ersatz für Vormauerung und Dämmung, gemäß den technischen Daten des Dämmstoffherstellers, verwendet werden. Vita System 2015 Vita Angolo 58/39, SX System

Vormauerung

Steinwollmatten nach AGI-132 Q

100 mm

133 mm

Einzuhaltende Abstände zur seitlichen Wand entnehmen Sie dem Punkt „5.4 Wandabstände und Strahlungsbereich“.

24

25

5.4.

Wandabstände und Strahlungsbereich

Die Abbildung zeigt eine mögliche Aufbausituation.

Vita System 2015

Abstand zur hinteren Wand A

Vita Angolo 58/39, SX System

50 mm

Abstand B zur seitlichen Wand nicht zu brennbar schützen 270 mm

150 mm

Der Strahlungsbereich von 800 mm ab Feuerraumscheibe kann bei Anordnung eines auf beiden Seiten belüfteten Strahlungsschutzes auf 400 mm verringert werden. Der belüftete Abstand des Strahlungsschutzes muss dabei mindestens 20 mm betragen. Alternativ kann der zu schützende Bereich der seitlichen Wand aus nicht brennbarem Material z.B. Naturstein, Kachel, Fliesen, Marmor, Granit oder anderen mineralischen Baustoffen hergestellt werden.

26

6.

Typenschild

Das Typenschild befindet sich im unteren rechten Bereich des unterhalb Türrahmens. Es enthält technische Daten und Hinweise. Das Typenschild darf nicht entfernt werden, da dieses die Prüfung des Vita Systems 2015 bestätigt und für die Abnahme und jährlichen Überprüfung des Schornsteinfegers benötigt wird.

7.

Brennraumauskleidung

Die Brennraumauskleidung des Kamineinsatzes Vita besteht aus beschichteten Vermiculiteplatten. Vermiculite ist ein hochhitze- und formbeständiges Material (bis über 1000°C) und stellt durch seine hervorragenden Eigenschaften eine optimale Verbrennung sicher. Beim Betrieb des Kamineinsatzes können durch Temperaturschwankungen oder durch den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Vermiculite, Risse entstehen. Dieser Vorgang ist normal und beeinträchtigt nicht die Funktion oder Sicherheit der Feuerstätte. Beachten Sie bitte beim Beschicken der Feuerstätte, dass die Verwendung von übergroßen Holzscheiten oder durch Einwerfen von Holzscheiten. Beschädigungen an der Oberfläche der Brennraumauskleidung entstehen können. Passen Sie daher das Holz immer an die Größe des Feuerraumes an und legen dieses vorsichtig in den Feuerraum ein. Die schwarze Beschichtung der Brennraumauskleidung kann an thermisch stark beanspruchten Stellen (z.B. in der Nähe des Glutbetts) geringfügig ausbleichen. Diese Ausbleichung ist normal und stellt keinen Anspruch auf kostenlosen Ersatz innerhalb der Gewährleistungs- und Garantieansprüche dar.

Die nachfolgende Abbildung zeigt zum einen die Montagefolge der Brennraumauskleidung und zum anderen Artikelnummern zur Nachbestellung.

27

Brennraumauskleidung Vita Angolo 58/39, SX System 2015

8.

Service und Pflege

Achtung! Reinigen Sie Ihr Vita System 2015 nie im heißen oder warmen Zustand.

8.1.

Scheibe

Ihre Scheibe bleibt dann am längsten rußfrei, wenn Sie  trockenes Holz verwenden  der Abbrandsituation entsprechend die Verbrennungsluft steuern  eine möglichst hohe Verbrennungstemperatur haben  der Schornsteinzug stimmt  die Auflagemenge im optimalen Betriebsbereich liegt 28

Ein allmähliches Verrußen der Scheibe stellt einen ganz normalen Vorgang dar und ist kein Grund für eine Reklamation. Reinigen Sie die Scheibe in regelmäßigen Abständen mit dem mitgelieferten Scheibenreiniger, damit sich die Rußpartikel nicht zu stark festsetzen (nach ca. 8 bis 12 Betriebsstunden).

8.2.

Reinigung und Pflege

Die Feuerstätte, der Heizgaszug und der Abgasweg sollten regelmäßig gereinigt werden. Speziell muss bei längerer Betriebsunterbrechung des Schornsteins darauf geachtet werden, dass dieser nicht verstopft ist. Was

Wie oft

Womit

Kamineinsatz und Vita System 2015

Nach Bedarf, min. 1 x pro Jahr Je nach Brandverhalten, für optimale Sicht Empfehlung nach 8 - 12 Betriebsstunden

Besen, Staubsauger oder Aschesauger

Glasscheibe

Lackierte Oberflächen

Nach Bedarf

Warmluftgitter Verbindungsstück zwischen Kamineinsatz und Kamin

9.

Nach Bedarf Nach Bedarf min. 1 x pro Jahr

Glasreiniger für Kamin- und Ofenscheiben im Fachhandel erhältlich, Stofftuch. Kein scheuerndes Reinigungsmittel für die Scheibe verwenden! Feuchtes Tuch ohne Reinigungsmittel, aber kein scheuerndes Reinigungsmittel Staubtuch oder Staubsauger

Bürste, Aschesauger

Fehlerbehebung 9.1.

Glas verrußt stark, schnell und ungleichmäßig

Wenn dies nicht von Anfang an aufgetreten ist beantworten Sie sich bitte folgende Fragen: 29

     

Korrekte Brennmaterialien und Technik verwendet? Keine Übergangszeit? Keine Inversionswetterlage (Kamin kann keinen Zug aufbauen)? Verbrennungsluftsteuerung voll geöffnet (Stellhebel rechts)? Externe Verbrennungsluftleitung frei? Tritt die Verrußung schnell innerhalb einer halben Stunde auf? (Eine schleichende Verschmutzung durch den Betrieb der Anlage ist normal. Eine Autoscheibe verschmutzt auch bei der Fahrt!)  Sitz der Dichtung korrekt? Erst wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können und keine Verbesserung eintritt, sollten Sie Ihren Schornsteinfeger ggf. ihren Bezugshändler vor Ort kontaktieren.

9.2.

Feuer lässt sich schwer entfachen

Wenn dies nicht von Anfang an aufgetreten ist, beantworten Sie sich bitte folgende Fragen:     

Korrekte Brennmaterialien und Technik verwendet? Keine Übergangszeit? Keine Inversionswetterlage (Kamin kann keinen Zug aufbauen)? Verbrennungsluftsteuerung voll geöffnet (Stellhebel rechts)? Externe Verbrennungsluftleitung frei?

Erst wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können und keine Verbesserung eintritt, sollten Sie Ihren Schornsteinfeger ggf. ihren Bezugshändler vor Ort kontaktieren.

9.3.

Rauchaustritt beim Nachlegen

 Hat Ihr Vita System 2015 schon Betriebstemperatur erreicht?  Wurde auf Grundglut nachgelegt?  Haben Sie die Tür anfangs langsam geöffnet? Erst wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können und keine Verbesserung eintritt, sollten Sie Ihren Schornsteinfeger ggf. ihren Bezugshändler vor Ort kontaktieren. 30

9.4.

Zu schneller Abbrand oder zu hoher Holzverbrauch

Wenn dies nicht von Anfang an aufgetreten ist beantworten Sie sich bitte folgende Fragen:  Haben Sie die Verbrennungsluftsteuerung reduziert (Stellhebel nach links)?  Verwenden Sie nach der Anbrandphase Hartholz mit 15 - 18 % Restfeuchte?  Ist die Feuerraumtür komplett geschlossen?  Haben Sie die empfohlene Auflagemenge eingehalten? Erst wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können und keine Verbesserung eintritt, ggf. ihren Bezugshändler vor Ort kontaktieren.

10.

Schornsteinbrand

Bei der Verbrennung von Nadelholz werden häufig Funken der Feuerstätte in den Schornstein getragen. Diese können die Rußschicht im Schornstein entzünden (Bei regelmäßiger Reinigung durch den Schornsteinfeger kommt dies selten vor). Der Schornstein brennt. Zu erkennen ist das an Flammen, die aus der Schornsteinmündung lodern, an einem starken Funkenflug, an Rauch- und Geruchsbelästigung und an immer heißer werdenden Schornsteinwangen. Wichtig ist in einem solchen Fall, richtig zu handeln. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgt in Deutschland über den Notruf 112. Zudem sollte der Schornsteinfeger informiert werden. Experten warnen: Auf keinen Fall darf in der Zwischenzeit mit Wasser gelöscht werden. Die Temperaturen bei einem Schornsteinbrand können bis zu 1300 °C erreichen. Aus Löschwasser würde sofort Dampf. Ein 10-Liter Eimer Wasser ergibt 17 Kubikmeter Dampf. Der enorme Druck, der dabei entsteht, könnte den Schornstein auseinanderdrücken.

31

11.

Technische Daten Vita Angolo 58/39, SX System 2015

Nennwärmeleistung:

9,0

kW

6,3 - 11,7

kW

Holzaufgabemenge:

2,7

kg

Stündlicher Abbrand

2,57

kg/h

Wirkungsgrad:

> 80

%

Staubgehalt bei 13% O2

< 25

mg/MJ

CO-Gehalt bei 13% O2:

< 1100

mg/MJ

OGC bei 13% O2

< 50

mg/MJ

NOx bei 13% O2

< 150

mg/MJ

Abgasmassenstrom:

8,9

g/s

Mittlere Abgastemperatur:

299

°C

Förderdruck:

0,12

mbar

ca. 450

kg

Wärmeleistungsbereich:

Gewicht

Wärmedämmung (Beispiel Steinwollmatten nach AGI-Q 132) Anbauwand: Vormauerung bei zu schützend. Wand: Strahlschutz:

32

133

mm

100

mm

800

mm

12.

Allgemeine Garantiebedingungen 12.1.

Anwendungsbereich

Diese allgemeinen Garantiebedingungen gelten im Verhältnis des Herstellers, zum Händler/Zwischenhändler. Sie sind nicht deckungsgleich mit den Vertrags- und Garantiebedingungen, die der Händler/ Zwischenhändler an seinen Kunden im Einzelfall weitergibt bzw. weitergeben kann.

12.2.

Generelle Information

Dieses Produkt ist ein nach dem Stand der Technik gefertigtes Qualitätserzeugnis. Die verwendeten Materialien wurden sorgfältig ausgewählt und stehen, wie unser Produktionsprozess, unter ständiger Kontrolle. Für das Aufstellen oder Verbauen dieses Produktes sind besondere Fachkenntnisse erforderlich. Daher dürfen unsere Produkte nur von Fachbetrieben unter Beachtung der gültigen gesetzlichen Bestimmungen eingebaut und in Betrieb genommen werden.

12.3.

Garantiezeit

Die allgemeinen Garantiebedingungen gelten nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. Die Garantiezeit und Umfang der Garantie wird im Rahmen dieser Bedingungen gemäß der gesetzlichen Gewährleistung, gewährt. Der Hersteller übernimmt eine 5-jährige Garantie für:  Grundkorpus Kamineinsatz Der Hersteller gewährt 24 Monate Garantie für die Hochschiebetechnik, Bedienelemente wie Griffe, Stellhebel, Stoßdämpfer, elektronische und elektrische Bauteile, wie Lüfter, Drehzahlregler, Originalersatzteile, sämtliche Zukaufartikel und sicherheitstechnische Einrichtungen. Der Hersteller gewährt Garantie von 6 Monaten auf Verschleißteile im Feuerbereich, wie Dichtungen und Glaskeramik. 33

12.4. Wirksamkeitserfordernis für die Garantie Die Garantiezeit beginnt mit Auslieferungsdatum an den Händler/Zwischenhändler. Dies ist durch Urkunde, etwa Rechnung mit Lieferbestätigung des Händlers/Zwischenhändlers nachzuweisen. Das auf das Produkt bezogene Garantiezertifikat ist vom Anspruchsteller mit Geltendmachung des Garantieanspruchs vorzulegen. Ohne Vorlage dieser Nachweise ist Der Hersteller zu keiner Garantieleistung verpflichtet.

12.5.

Garantieausschluss

Die Garantie umfasst nicht:  den Verschleiß des Produktes  Schamott/Vermiculite: Dies ist ein Naturprodukt, das bei jedem Heizvorgang Ausdehnungen und Schrumpfungen unterliegt. Hierbei können Risse entstehen. Solange die Auskleidungen die Position im Brennraum beibehalten und nicht zerbrechen, sind diese voll funktionsfähig.  die Oberflächen: Verfärbungen im Lack oder auf den galvanischen Oberflächen, die auf thermische Belastung oder Überlastung zurückzuführen sind.  die Hochschiebemechanik: Bei Nichteinhaltung der Installationsvorschriften und damit verbundener Überhitzung der Umlenkrollen und Lager.  die Dichtungen: Nachlassen der Dichtheit durch thermische Belastung und Verhärtung.  die Glasscheiben: Verschmutzungen durch Ruß oder eingebrannte Rückstände von verbrannten Materialien, sowie farbliche oder andere optische Veränderungen aufgrund der thermischen Belastung.  falscher Transport und/oder falsche Lagerung  unsachgemäße Handhabung von zerbrechlichen Teilen wie Glas  unsachgemäße Handhabung und/oder der Gebrauch  fehlende Wartung, fehlerhafter Einbau oder Anschluss des Gerätes  Nichtbeachtung der Aufbau- und Betriebsanleitung  technische Abänderungen an dem Gerät durch firmenfremde Personen

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12.6.

Mängelbeseitigung / Instandsetzung

Unabhängig von der gesetzlichen Gewährleistung, die innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfristen Vorrang vor dem Garantieversprechen hat, werden im Rahmen dieser Garantie alle Mängel kostenfrei behoben, die nachweislich auf einen Materialfehler oder auf einen Herstellerfehler beruhen und die übrigen Bedingungen dieses Garantieversprechens eingehalten sind. Im Rahmen dieses Garantieversprechens behält sich der Hersteller vor, entweder den Mangel zu beseitigen oder das Gerät kostenfrei auszutauschen. Die Mängelbeseitigung hat Vorrang. Dieses Garantieversprechen umfasst ausdrücklich nicht weitergehenden Schadensersatz, der über die gesetzliche Gewährleistung hinaus ausgeschlossen ist.

12.7.

Verlängerung der Garantiezeit

Wird aus dem Garantieversprechen eine Leistung in Anspruch genommen, sei es Mängelbeseitigung oder durch Austausch eines Gerätes, verlängert sich für dieses ausgetauschte Gerät / die Komponente die Garantiezeit.

12.8.

Ersatzteile

Werden Ersatzteile verwandt, dürfen ausschließlich die vom Hersteller hergestellten oder von diesem empfohlenen Ersatzteile verwendet werden.

12.9.

Haftung

Schäden und Schadensersatzansprüche, die nicht die Ursache in einem mangelhaft gelieferten Gerätes des Herstellers haben, werden ausgeschlossen und sind nicht Bestandteil dieses Garantieversprechens. Davon ausgenommen sind gesetzliche Gewährleistungsansprüche, wenn diese im Einzelfall bestehen sollten. 35

12.10. Schlussbemerkung Es wird ausdrücklich empfohlen, Kaminanlagen regelmäßig infolge der Kehrarbeiten vom Schornsteinfeger überprüfen zu lassen. Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

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