Berufsorientierung praxisnah

Berufsorientierung praxisnah Inhalt Vorwort Checkliste 1: Berufsorientierung 1 2 8408_INH_A4_Berufsorient_4c_CS5_5.indd 3 Wo will ich hin, was pa...
Author: Hede Klein
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Berufsorientierung praxisnah Inhalt

Vorwort Checkliste 1: Berufsorientierung

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Wo will ich hin, was passt zu mir?

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1.1 Berufswünsche und -träume Ein Blick in Ihre Zukunft Lebensbalance 1.2 Fähigkeiten und Fertigkeiten Wie erfahre ich, was ich kann und welche Berufe zu mir passen? Ihre Interessen Ihre Persönlichkeit 1.3 Berufsbilder Checkliste2: Berufsbilder Internetseiten zur Berufswahl Berufsinformationszentrum Weitere Informationsmöglichkeiten Typisch Mann – typisch Frau?

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Welche Hürden muss ich überwinden?

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2.1 Schule – Ausbildung – Studium Vielfalt schulischer Bildungswege Ausbildung oder Studium? Ausbildung: Was Bewerber sich wünschen Checkliste 3: Studium 2.2 Bewerbung und Vorstellungsgespräch Phase 1: Die Orientierungsphase Phase 2: Die schriftliche Bewerbung Phase 3: Das Vorstellungsgespräch

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Wo will ich hin, was passt zu mir?

1.1 Berufswünsche und -träume Ein Blick in Ihre Zukunft Haben Sie schon eine Vorstellung entwickelt, wie Ihr Leben mit 18 Jahren oder mit 25, 45 oder 65 Jahren aussehen soll und was Sie machen möchten?

Bildung

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Stellen Sie in der Tabelle Ihre Wünsche und Träume zusammen.

Arbeit/Beruf

Partnerschaft/ Familie

Freizeit/ Freunde

Meine Wünsche und Träume mit 18 Jahren

Meine Wünsche und Träume mit 25 Jahren

Meine Wünsche und Träume mit 45 Jahren

Meine Wünsche und Träume mit 65 Jahren

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Ist der Beruf, den Sie in die Tabelle eingetragen haben, auch Ihr Traumberuf? Wenn ja: Was macht Ihren Wunschberuf zum Traumberuf?

Wenn nein: Warum nicht?

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Wo will ich hin, was passt zu mir?

Arbeitsblatt 4

1.2 Fähigkeiten und Fertigkeiten

Auch Ihr späterer Arbeitgeber hat klare Vorstellungen von den unverzichtbaren „Stärken“ seiner Auszubildenden bzw. Angestellten. Sie müssen fachliche Kenntnisse (z. B. im Bereich Lesen, Rechnen und Rechtschreibung oder Fremdsprachenkenntnisse) aufweisen, aber auch die persönlichen Eigenschaften der Bewerberinnen und

Bewerber sind ihm wichtig (z. B. Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft, Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit). Welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale aus Arbeitgebersicht zwingend erforderlich sind, zeigt folgendes Schaubild.

Expertenmonitor Ausbildungsreife – was zählt dazu?

Zustimmungsquoten zur Aussage „Merkmal ist für alle Ausbildungsberufe bereits zu Beginn einer Lehre zwingend erforderlich“

30–49%

bis 29% • Kreativität (26 %) • Betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse (23 %) • Grundkenntnisse der englischen Sprache (13 %)

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• Physische Belastbarkeit (49 %) • Grundkenntnisse im IT-Bereich (47 %) • Schriftliche Ausdrucksfähigkeit (41 %) • Grundkenntnisse der Längen-, Flächen- und Volumenmaße (39 %)

Erläutern Sie die Grafik: Was wurde hier gemessen? Wie hat man es gemessen? Wozu soll dies dienen? Welche Ergebnisse erscheinen Ihnen besonders überraschend? Womit hätten Sie gerechnet? Womit hätten Sie nicht gerechnet?

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Vergleichen Sie die Ergebnisse mit der von Ihnen oben vorgenommenen Selbsteinschätzung: Welche Ihrer Stärken sind den Arbeitgebern besonders wichtig? Welche Stärken sind nicht so wichtig? Welche Stärken tauchen hier gar nicht auf? Welche Ihrer Schwächen sind für viele Arbeitgeber ein Problem? Welche Schwächen tauchen hier gar nicht auf?

50– 79% • Problemlösefähigkeit (77 %) • Flexibilität (76 %) • Kenntnis der eigenen Fähigund Fertigkeiten (76 %) • Frustrationstoleranz (76 %) • Prozentrechnung (75 %) • Dreisatzrechnung (71 %) • Psych. Belastbarkeit (71 %) • Kommunikationsfkt. (68 %) • Wissen ü. Ausbildungsberufe und Bewerbungsstrategien (67 %) • Selbstständigkeit (62 %) • Mündliche Ausdrucksfähigkeit (61 %) • Entwicklungspotenzial (57 %) • Teamfähigkeit (56 %) • Beherrschung d. dt. Rechtschreibung (56 %) • Selbstsicherheit (50 %)

• Zuverlässigkeit (98 %) • Bereitschaft, zu lernen (98 %) • Bereitschaft, Leistung zu zeigen (95 %) • Verantwortungsbewusstsein (94 %) • Konzentrationsfähigkeit (92 %) • Durchhaltevermögen (91 %) • Beherrschung d. Grundrechenarten (91 %) • Einfaches Kopfrechnen (91 %) • Sorgfalt (90 %) • Rücksichtnahme (98 %) • Höflichkeit (87 %) • Toleranz (85 %) • Fähigkeit zur Selbstkritik (85 %) • Konfliktfähigkeit (83 %) • Anpassungsfähigkeit (82 %) • Bereitschaft, sich in die betriebliche Hierarchie einzuordnen (81 %)

Quelle: Ehrenthal, B., Eberhard, V., Ulrich, J. G.: Ergebnisse des BIBB-Expertenmonitors, Nürnberg 2005, www.bibb.de/de/21840.htm, Stand 01/2015

80% und mehr

HINWEIS * Wenn Sie die Möglichkeit hatten, „KOMPASS:BERUF, den Test zur beruflichen Orientierung“ durchzuführen, gehen Sie in diesem Kapitel bitte wie folgt vor: • Überblättern Sie die Seiten 14–16. • Lassen Sie sich – wie in der Aufgabe 3 auf Seite 15 beschrieben – von einer Person Ihres Vertrauens einschätzen (Fremdbild). • Vergleichen Sie Ihr Selbstbild aus KOMPASS:BERUF mit dem Fremdbild! • Bei der Recherche der Berufsbilder auf Seite 19 können Sie die Berufsbilder aus dem Test differenzierter recherchieren. Es ist immer wieder von Materialien der Sparkasse die Rede. Bitte fragen Sie bei Ihrer örtlichen Sparkasse nach, welche Medien im Rahmen des Sparkassen-SchulService – gegebenenfalls gegen Kostenbeteiligung – zur Verfügung gestellt werden können.

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Wo will ich hin, was passt zu mir?

Arbeitsblatt 7

1.3 Berufsbilder Sie haben sich jetzt mit Ihren Wunschberufen, mit Ihren Interessen, Ihren Stärken und Schwächen auseinandergesetzt. Prüfen Sie nun, wie dies mit den Anforderungen an die Berufe zusammenpasst. In BERUFENET finden Sie bei den einzelnen Berufsbildern vielfältige Informationen, beispielsweise welche Ihrer Interessen das Berufsfeld abdeckt und welche Fähigkeiten und Fertigkeiten dort verlangt werden. Die Ergebnisse geben Ihnen eine erste Orientierung – mehr nicht. Deshalb sollten Sie Ihre Ergebnisse mit Ihren Eltern, Ihrem Lehrer oder anderen Personen, denen Sie vertrauen, besprechen. Anschließend sollten Sie sich mit den Ergebnissen vertieft auseinandersetzen.

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Stellen Sie Ihrer Vertrauensperson Ihre Ergebnisse und Berufswünsche vor und diskutieren Sie mit ihr, inwiefern das Ergebnis zu Ihnen passt.

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Auf der Seite www.berufe.tv, dem Filmportal der Bundesagentur für Arbeit, erhalten Sie wichtige Informationen zu diesen Berufsfeldern. Praktikanten, Azubis und Studenten berichten anschaulich über ihre Motive und ihre ersten Erfahrungen im jeweiligen Beruf. Sehen Sie die Filme an und notieren Sie sich die wichtigsten Informationen!

Mit den drei interessantesten Berufsbildern sollten Sie sich intensiver auseinandersetzen. Nutzen Sie dazu die umfassendste Datenbank, die es in Deutschland zum Thema „Berufe“ gibt: das BERUFENET (http://berufenet.arbeits agentur.de). Dort finden Sie Informationen über etwa 3.200 aktuelle Berufe. Aufgaben und Tätigkeiten, Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalte, Verdienst- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Perspektiven und Alternativen werden ausführlich erläutert. Führen Sie eine gründliche Recherche durch, bei der Ihnen der WebQuest weiterhelfen kann. Sie finden den WebQuest unter www.kompass-beruf.de. Bearbeiten Sie anschließend die Checkliste 2 „Berufsbilder“.

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Welche Hürden muss ich überwinden?

Infoteil

2.2 Bewerbung und Vorstellungsgespräch Sie haben sich entschlossen, sich auf eine Stelle zu bewerben – sei es ein Praktikumsplatz, ein Ausbildungsplatz oder eine feste Stelle in einem Unternehmen.

Phase 1

Die Bewerbung läuft in verschiedenen Phasen ab. Wir wollen Sie unterstützen, die verschiedenen Phasen erfolgreich zu bestreiten.

Die Orientierungsphase Am Anfang einer jeden Bewerbung steht die Recherche. Die Frage ist nur: Wo fange ich an? Überlegen Sie kurz, welche Informationskanäle Ihnen zur Verfügung stehen. Sicherlich fallen Ihnen sofort das Internet, regionale Tageszeitungen, Ihre Eltern und Verwandten oder die Berufsberater ein. Hier finden Sie eine Übersicht mit Internetlinks:

Im Internet gibt es große Jobbörsen mit interessanten Angeboten, z. B.: www.monster.de www.stellenmarkt.de www.jobpilot.de www.einstieg.com

Schüler und Studenten, die Praktika, Lehrstellen oder Jobs suchen, informieren sich am besten unter: www.ihk-lehrstellenboerse.de www.azubi-topline.de www.aubi-plus.de www.jobboerse.arbeitsagentur.de

Die Bundesagentur für Arbeit (www.arbeits agentur.de) und andere Einrichtungen (z. B. Handwerkskammer oder IHK) beraten Sie gerne bei Fragen rund ums Thema Arbeit und Stellensuche. Besonders das Berufsinformationszentrum (BIZ) mit den Berufsberatern könnte eine wichtige Anlaufstelle für Sie sein.

Natürlich sind auch Ihre Eltern, Verwandte und Bekannte interessante und hilfreiche Jobvermittler. Sie haben möglicherweise Kontakte zu Firmen und können sich für Sie erkundigen oder Sie auch empfehlen. Außerdem sollten Sie immer einen Blick in Ihre regionale und überregionale Tageszeitung werfen. Allerdings inserieren viele Unternehmen nicht, wenn sie Auszubildende suchen. Deshalb heißt es in diesem Fall: Sie müssen selbst initiativ werden und sich bewerben. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Ausbildungs- und Studienmessen zu besuchen. Sie sollten sich aber auch immer regional informieren. Viele Regionen und Städte bieten Ausbildungs- und Studienmessen mit heimischen Unternehmen und Hochschulen an. Auf diesen Messen stellen sich potenzielle Arbeitgeber vor. Informieren Sie sich deshalb im Vorfeld, welche Branchen ausstellen und welche Unternehmen vor Ort sind. Vielleicht ist es auch möglich, einen persönlichen Gesprächstermin am Messestand Ihres Wunschunternehmens zu bekommen. Auf jeden Fall sollten Sie Ihre Bewerbungsmappe mitnehmen.

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Berufs- und Arbeitswelt unter der Lupe

Arbeitsblatt 14a

3.2 Arbeitsprozesse und Arbeitsplätze Arbeit? – Arbeit!

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Diese 15 Aussagen spiegeln allgemeine gesamtgesellschaftliche Überzeugungen, Vermutungen, Einstellungen und Ängste zum Thema „Arbeit“ wider. Welcher Aussage können Sie sich am ehesten anschließen, welcher am wenigsten? Wählen Sie drei Aussagen aus und begründen Sie, warum Sie diese besonders überzeugen! Und wählen Sie drei Aussagen aus und begründen Sie, warum Sie diese weniger überzeugen!

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Versuchen Sie, die Aussagen zu ordnen. Finden Sie möglichst passende Überschriften für Ihre gewählte Zuordnung!

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Führen Sie mit Ihren Eltern ein Interview zum Thema „Sinn der Arbeit“ und versuchen Sie herauszubekommen, welche Schwerpunkte sie setzen. Alternativ können Sie dieses Interview beispielsweise auch während der Pause mit einem Lehrer oder mit anderen berufstätigen Menschen durchführen. Lassen sich Aussagen der Eltern einer Ihrer Einteilungen zuordnen oder brauchen Sie eine neue Einteilung?

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Berufs- und Arbeitswelt unter der Lupe

Arbeitsblatt 18

3.3 Arbeitswelt im Wandel

Demografische Entwicklung Der Arbeitsmarkt in Deutschland wird durch den demografischen Wandel grundlegend verändert. Besonders betroffen sind die neuen Bundesländer. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Altersgruppe der unter 20-Jährigen bis zum Jahr 2040.

Kiel

SchleswigHolstein Schwerin

Im gesamten Bundesgebiet wird die Anzahl der Personen in der Altersgruppe der unter 20-Jährigen bis zum Jahr 2040 um 3,2 Millionen Menschen zurückgehen.

Mecklenburg Vorpommern

Hamburg

Bremen

Niedersachsen Berlin

Hannover

Potsdam Magdeburg

Brandenburg

Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Düsseldorf

Sachsen

Dresden

Erfurt

Thüringen

Hessen Wiesbaden

RheinlandPfalz

–25% bis unter –20%

Saarland Saarbrücken

Bayern

–20% bis unter –15% –15% bis unter –10% –10% bis 0%

Quelle: Mikrozensus, Stand 01/2015

unter –25%

Mainz

Stuttgart

BadenWürttemberg München

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Welche Bundesländer sind am stärksten betroffen? Wie groß ist der Rückgang in den Bundesländern in Prozent? Erstellen Sie eine Tabelle.

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Stellen Sie sich Ihren Wunschberuf vor: Welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus für Sie?

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Welchen Zusammenhang erkennen Sie zwischen dem Rückgang der Altersgruppe der unter 20-Jährigen und dem Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatzangebot?

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Ist es notwendig, dass Sie deshalb Ihre Berufswahlentscheidung nochmals überdenken?

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