Berlin, 30. November 2016

Berlin, 30. November 2016 GENERALDIREKTION PRESSE – KOMMUNIKATION – SPONSORING WANDTEXTE Kulturforum, Kunstgewerbemuseum Uli Richter Revisited – Mod...
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Berlin, 30. November 2016

GENERALDIREKTION PRESSE – KOMMUNIKATION – SPONSORING

WANDTEXTE Kulturforum, Kunstgewerbemuseum Uli Richter Revisited – Modedenker, Lehrer, Inspiration 2. Dezember 2016 – 5. März 2017 Einführung Im West-Berlin der Nachkriegsjahre betritt ein Designer die Modebühne – Uli Richter. Als jüngster unter den Berliner Couturiers gelingt es ihm, den Ruf Berlins als internationales Modezentrum wiederzubeleben und zu festigen. Fast 50 Jahre ist Uli Richter mit seinen Entwürfen weltweit erfolgreich. Jung, elegant, mit klaren Schnitten und ungewöhnlichen Materialkombinationen treffen seine Kreationen den Nerv der Zeit und stehen international für einen Stil made in Berlin.

Stauffenbergstraße 41 10785 Berlin

MECHTILD KRONENBERG REFERATSLEITUNG MARKUS FARR PRESSEREFERENT Telefon: +49 30 266 42 3402 Telefax: +49 30 266 42 3409 [email protected] www.smb.museum/presse

Nach seiner aktiven Zeit übernimmt Uli Richter 1986 als erster Berliner Modedesigner eine Professur an der heutigen Universität der Künste im Fach Experimentelle Gestaltfindung im Bekleidungsdesign und bildet bis 1994 den Nachwuchs aus. Mit innovativen Projekten und in Kooperation mit international agierenden Künstlern fordert und fördert er die Kreativität seiner Studierenden. Erstmals wird seine Zeit als Hochschullehrer in einer Ausstellung thematisiert und bislang unbekannte fotografische Arbeiten aus den Projekten mit dem Fotografen F.C. Gundlach gezeigt. Wie wegweisend ist der Stil Uli Richters heute? Berliner Modedesigner haben sich von seinem Werk inspirieren lassen und neue Modelle in ihrer eigenen Formensprache entworfen. Damit besinnt sich das Kunstgewerbemuseum auf seinen historischen Bildungsauftrag, Kunstschaffende zu fördern und durch Sammlungsobjekte zu inspirieren. Die Entwürfe der Modeschaffenden bieten einen breiten Überblick über das große gestalterische Potenzial der Berliner Modedesignszene. Auch wenn nicht alle der hier gezeigten Designer in Berlin studiert haben, so ist ihnen doch eine bewusste Entscheidung für den Standort Berlin gemein. I. Uli Richter - Modedenker 1920 – Uli Richters Kindheit Uli Richter wird am 28.12.1926 in Potsdam als einziger Sohn in eine Drogistenfamilie geboren. Er wächst bei seinen Eltern, Willy und Wally Richter, zusammen mit einer Hausdame und Köchin behütet auf. Seiner Mutter bereitet es ein besonderes Vergnügen, ihn bei Arnold Müller, dem besten Kinderausstatter in der Leipziger Straße in Berlin, einzukleiden. 1930 – Ästhet war ich schon als Kind Die gemeinsamen Besuche im Salon Grund, einem der elegantesten Potsdamer Modesalons, gehören zu Uli Richters einprägsamsten Kindheitserinnerungen. Die Mutter bestellte zwei Kleider pro Saison. Ästhet war ich schon als Kind, so Uli Richter heute. Kein Wunder also, dass die Mutter schon damals ihren Sohn oft nach seiner Meinung in modischen Belangen fragt. Das Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung / Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbstständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken, Persönlichkeitsrechte).

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1940 – Erste Erfolge nach dem Krieg Nach der mittleren Reife beginnt Uli Richter 1943 eine Ausbildung in einer Potsdamer Foto-Drogerie. Nur vier Wochen später wird er mit 16 Jahren zum Arbeitsdienst eingezogen und trotz einer schweren Erkrankung mit der Wehrmacht an die Westfront verlegt. Als er 1945 kriegsbeschädigt aus amerikanischer Gefangenschaft nach Berlin zurückkehrt, wird ihm aus ärztlicher Sicht von der Fortführung der Drogerielehre wegen eines atrophierten Lungenflügels und den schädlichen Chemikalien abgeraten. Deshalb ist Uli Richter gezwungen eine Alternative zur Drogistenlehre zu suchen. Die findet er zunächst an einer Dolmetscherschule, nimmt dann jedoch eine Ausbildung zum Diplom-Textilkaufmann an der Fachschule für Textilindustrie und Mode der Stadt Berlin (heute: HTW) auf. Als er 1948 sein Volontariat im Modellhaus Horn in Berlin beginnt, merkt er schnell, dass er mehr will: Er will Kleider entwerfen. 1949 entsteht sein erstes Modellkleid – Marcelle. Vor dem Entwurf lässt er sich von den einzelnen Schneiderinnen beraten, was bei den Kundinnen ankäme. Marcelle wird zu einem Bestseller und Uli Richter mit den Jahren bei Horn zum Modedesigner.

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Neuauflagen Den größten Erfolg aus den Anfängen seiner Karriere bei Horn legt Richter anlässlich seines 20-jährigen Firmenjubiläums 1979 neu auf. Der Stil des sportlich-eleganten Understatements auf höchstem handwerklichem Niveau war das Markenzeichen von Horn – ein Stil, den Uli Richter in diesem Kleid perfekt umsetzt. Er sollte prägend für Richters weitere Arbeit als Modedesigner werden. 1950 – S & E Modelle Uli Richter Nach vier Jahren bei Horn übernimmt Uli Richter 1952 die Nachfolge von Heinz Oestergaard am Modellhaus Schröder & Eggeringhaus. Er ist dort Chefstilist und gleichzeitig Geschäftsführer. Die Firma wird mit Richters Eintritt in S & E Modelle umbenannt. Bedingung für den Wechsel in das Modellhaus war die Möglichkeit, an der Reise zu einer Gemeinschaftspräsentation der Berliner Couturiers in die USA teilnehmen zu dürfen. Als es 1958 soweit ist, wird die Reise für Richter zu einem vollen Erfolg. Seinen internationalen Durchbruch hatte der Modedenker aber bereits ein Jahr zuvor in Venedig, wo er den ersten Preis beim International Cotton Festival ("Primo Mondiale del Cotone") gewann. Bedingt durch seinen großen Erfolg wird das Unternehmen in S & E Modelle Uli Richter umbenannt. Typisch Uli Richter Bereits in den Kreationen für S & E Modelle wird der typische Stil Uli Richters deutlich. Die sportliche Eleganz und das Understatement, die das tomatenrote Abendkleid auszeichnen, ziehen sich durch das gesamte Schaffen des Designers. Insbesondere für die Abendmode war diese radikale Schlichtheit in Schnitt und Material ungewöhnlich. 1960 – Uli Richter Modelle Bereits 1959 hatte sich Uli Richter gemeinsam mit Dorothea Köhlich, die er bei Horn kennenlernte, unter dem Namen Uli Richter Modelle GmbH selbstständig gemacht. Als erster deutscher Modedesigner führt er eine preiswertere Prêt-à-porter-Kollektion unter dem Namen uli richter special Das Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung / Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbstständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken, Persönlichkeitsrechte).

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ein. Das Zielpublikum sind junge, modische Frauen. Die Materialien und Farben beziehen sich auf seine Couture-Kollektion. Gefertigt werden die Stücke industriell im Ausland. Das Geschäft von Uli Richter wächst schnell und durch die exklusive Zusammenarbeit mit dem Atelier von Käthe Strebe, der besten Zwischenmeisterin Berlins, ist ab 1962 die Fertigung seiner Couture-Kollektion auch nach dem Mauerbau in West-Berlin gesichert. Eleganz im Büro Klassisch-schlichte Kostüme für die berufstätige Frau zu kreieren, ist für Uli Richter seit dem Beginn seiner Karriere ein Anliegen. Er kennt die Bedürfnisse seiner Kundschaft genau und weiß, dass erfolgreiche Frauen elegante, hochwertige und gleichzeitig bequeme Kleidung sehr zu schätzen wissen.

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1970 – Potenzialentfaltung Bis zu seinem 20-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1979 hat Uli Richter sein Unternehmen weltweit ausgebaut. Er präsentiert seine Mode nicht nur in Monaco, sondern auch in Kanada und den USA, wo es ihn immer wieder hinzieht. Nachdem Richter 1970 die japanischen Hostessen für den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Osaka ausgestattet hatte, ist auch der asiatische Markt offen für seine Kreationen. Einkäufer bekannter Modekaufhäuser werden auf den Berliner Designer aufmerksam. Ab 1971 erweitert Richter sein Angebot mit Taschen und Koffern ergänzend zu seiner Idee des total looks, der ästhetischen Einheit von Kleidung und Accessoires. Herrenwelten In seiner H/W 1973/74 Kollektion widmet sich Uli Richter erstmals der Neuinterpretation des klassischen Herrenanzugs. Er hat den Eindruck, es müsse etwas getan werden gegen schlecht sitzende Anzüge und er hofft, dass sich die Männer seiner Kundinnen auch von ihm inspirieren lassen würden. Der Stil ist elegant, aber lässig mit klassischen Farbkombinationen, wie beige-braun und edlen Materialien, wie Seide, Schurwolle und Samt. Maison Lesage Durch seine Reisen zu den Pariser Couture Schauen lernt Uli Richter François Lesage, den Sohn des Gründers des Maison Lesage kennen. Bis heute gelten dessen meisterhafte Stickereien, die ausgeführt sind in feinster Handwerkskunst, als großer Luxus. Um 1974 lässt der Designer dort zwei Kleider besticken. Die Perlen werden in Größe, Form und Aussagekraft dem Material und dem Entwurf Richters anpasst. 1980 – Neustart Nach über 30 Jahren als Modedesigner gibt Uli Richter 1982 sein Unternehmen auf. Um sich von seinen Kundinnen gebührend zu verabschieden, zeigt er im Dezember 1986 im Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung eine Interseason Kollektion, mit der er unter dem Namen Charity Collection zwischen 1986 und 1989 durch Deutschland und die Schweiz reist.

Das Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung / Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbstständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken, Persönlichkeitsrechte).

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Gleichzeitig öffnet sich ihm mit der Berufung auf den Lehrstuhl für Experimentelle Gestaltfindung im Bekleidungsdesign an der Hochschule der Künste, der heutigen Universität der Künste, ein ganz neues Betätigungsfeld. Paris als Inspirationsquelle Bereits Rolf Horn nimmt Uli Richter während seiner Zeit als Volontär mit nach Frankreich zu den Pariser Haute Couture Schauen. Ab 1952 reist Richter regelmäßig zu den Schauen von Christian Dior, Nina Ricci, Cristóbal Balenciaga und Givenchy, später begleitet ihn auch sein Designteam. Mit Hubert de Givenchy verbindet ihn jahrzehntelang eine kollegiale Freundschaft. Interseason Unter dem Titel Kunst Musik und Mode – Spiegel des Zeitgeistes zeigt Uli Richter am 13. und 14. Dezember 1986 im Rahmen einer Wohltätigkeitsveranstaltung vor einem ausgewählten prominenten Publikum die „Interseason“ Kollektion. Besonderen Wert legt er beim Entwurf dieser hocheleganten Kollektion aus luxuriösesten Materialien auf die Freiheit von kommerziellen Verkaufszwängen. Der große Erfolg beschert ihm ein Wiederaufleben seiner Kundenkontakte. Sein Grunewalder Domizil ist bis heute Anlaufpunkt von Weggefährtinnen.

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1990 – Privatier Als Privatier betreut er weiterhin wichtige Kundinnen, für die er die Garderobe plant und neue Stücke in kleinen Ateliers anfertigen lässt. Bereits seit den 1960erJahren verfolgt Uli Richter die Idee, das modische Gesamterscheinungsbild seiner Kundinnen vorzugeben. Indem er nicht nur die Accessoires, wie Schmuck und Schuhe auswählt, sondern auch die Frisur und das Make-up bestimmt. Der typische Uli Richter-Stil behält bis in die 1990er-Jahre einen hohen Wiedererkennungswert. Wichtige Kundinnen Wichtiger Teil seines Modekosmos und Botschafterinnen seiner Mode waren immer prominente Kundinnen, wie Gracia Patrizia von Monaco, Aenne Burda, Rut Brandt oder Herzogin Marie-Cécile von Preußen. Zu vielen von ihnen pflegte Uli Richter jahrzehntelang eine enge Verbindung. 2000 - Retrospektive Bereits ab 1997 widmet sich Uli Richter dem Aufbau und der Archivierung seiner Sammlung, die 2005 von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erworben wird. Das Kunstgewerbemuseum erhält 661 Modellkleider und über 500 Accessoires. Die Kunstbibliothek beherbergt seitdem annähernd 3000 Modefotografien und 11 000 Archivskizzen aus Uli Richters Besitz. 2007 wird das schöpferische Werk Uli Richters in einer umfassenden Retrospektive in den Sonderausstellungshallen des Kulturforums aufgearbeitet und präsentiert. II. Uli Richter – Lehrer Mit Beginn des Wintersemesters 1986/87 erhält Uli Richter die erste Gastprofessur für Modedesign an der heutigen Universität der Künste in Das Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung / Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbstständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken, Persönlichkeitsrechte).

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Berlin. Neben der Leiterin des Fachbereichs Prof. Ellen Jordan, lehrt Gerd Hartung im Fach Modegrafik und ab 1988 auch F.C. Gundlach im Fach Fotodesign. Ziel des 10-semestrigen Studiengangs Industrial Design, mit Schwerpunkt Bekleidungsdesign, ist es Designer auszubilden, die kreativ und selbstständig zukunftsorientierte Kleidung entwickeln können. Dazu sollen sie in ihrem Studium eine künstlerische und wissenschaftliche Grundlage erhalten. Die Seminare sind in Projekte gegliedert, in denen eine Lösung für eine Entwurfsaufgabe durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen, wie Wissenschaft, Methodik, Technologie oder Kunst, gefunden werden soll. Richters Ansatz ist es, nicht bloß in der Theorie Haute Couture zu lehren. Durch Kooperationen mit Industrieunternehmen, Besuche in Moderedaktionen und Exkursionen nach Paris zu den Haute Couture Schauen bietet er den Studierenden vielfältige Möglichkeiten mit der Modeszene in Kontakt zu kommen.

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Fotoprojekte mit F.C. Gundlach Die Stücke, die die Studierenden in den Projekten mit Uli Richter anfertigen, werden regelmäßig in Fotoprojekten mit F.C. Gundlach fotografisch festgehalten. Dazu fahren die Studierenden zu Gundlach in dessen Hamburger PPS-Fotostudio oder bewegen sich gemeinsam mit den Models im Berliner Stadtraum. 1988 – Herbstlicht Uli Richter stellt für die Projekte regelmäßig Stoffe zur Verfügung, mit denen die Studierenden arbeiten können. Im Projekt Herbstlicht kommen winterliche Veloursleder- und Schurwollstoffe aus dem Atelier von Uli Richter zum Einsatz. Die Studierenden schaffen zeitlose Stücke, die noch heute eine gewisse Aktualität besitzen. 1988/89 – Disco Look Im schrillen Projekt Disco Look nehmen die Studierenden Ausgehmode der vergangenen Jahrzehnte unter die Lupe. Kreiert werden ausgefallene Interpretationen zwischen bravem Tupfenkleid und ausgefallenem Streifenjumpsuit mit Fetischanleihen, wie die Lackcorsage. 1989 – Unikat – Kleinserie – Großserie Durch die langjährige Kooperation mit der Firma Bianchini erhält Uli Richter diese außergewöhnlichen Seidenstoffe und bestimmt, mit welcher Farbe die Studierenden zu arbeiten haben. Die jungen Modedesigner legen mit Entwurfscollagen und einer dazugehörigen schriftlichen Ausarbeitung dar, unter welchen Bedingungen sich eine Produktion rentiert. 1989 – City Look Für den berufstätigen Großstadtmenschen entwerfen die Studierenden zeitgemäße Businessoutfits, die sie im Berliner Stadtraum gemeinsam mit F.C. Gundlach gekonnt in Szene setzen. 1989/90 – Highlights Ähnlich dem Seminar Unikat - Kleinserie - Großserie wird auch in diesem Seminar mit Stoffen der Firma Bianchini gearbeitet. In Kombination mit

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schwarzem Jersey schaffen die Studierenden eine außergewöhnliche Abendgarderobe. III. Uli Richter – Inspiration Wie modern und wegweisend kann der klassische Uli-Richter-Stil heute sein? Um dieser Frage nachzugehen, haben sich Berliner Modedesignerinnen und Modedesigner inspirieren lassen und einen seiner Entwürfe nach eigenen Maßgaben ins Heute übersetzt. Während Richter in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts neue Wege im deutschen Modekosmos beschritt, zeigt sich anhand dieser Modedesignerinnen und Modedesigner wie groß das gestalterische Potenzial der aktuellen Berliner Modedesignszene ist. Inspiration fanden sie im Entwurf, Schnitt, Material oder in der Farbigkeit der Uli Richter-Modelle. Aber auch der Frauentypus einer vermeintlich verlorenen Modeära stand ebenso im Mittelpunkt wie die Stickerei des venezianischen Rosenkleides von 1957. Die variationsreichen Ergebnisse sehen Sie in diesem Raum.

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Barre Noire Inspiration: Frauentypus Bunt, laut, schrill – so wurde die Mode von Timm Süßbrich, der an der Esmod Berlin Modedesign studierte, bislang charakterisiert. Nach einer kreativen Neuausrichtung kehrt er zurück zu einem lässig-eleganten Everyday-Casual-Chic, zeitlos und in Rückbesinnung auf den handwerklichen, künstlerischen und nachhaltigem Anspruch des Modedesigns. Immer wieder inspiriert von dem Frauentypus der 1980er Jahre verbindet ihn diese weibliche Idealvorstellung mit Uli Richter. Brachmann Inspiration: Detail Ein Architekturstudium an der TU Dresden und ein anschließendes Modedesignstudium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle/Saale prägten die klare, geometrische Linie Jennifer Brachmanns. Nach der Dekonstruktion in Module werden die klassischen Herrenanzüge im Entwurfsprozess neu zusammengesetzt. Brachmann nimmt jedoch nicht nur Bezug auf die Männer-Kollektion Richters, vielmehr werden im Detail auch Verbindungspunkte zu seinen DamenKollektionen geknüpft. Firkant Inspiration: Detail Das Berliner Modelabel von Elena Kikina, die an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Modedesign studierte, ist spezialisiert auf nachhaltige Strick- und Jerseymode in minimalistischem Design. In Italien an einer Rundstrickmaschine in einem Stück gefertigt, zeigt sich die Verbindung zu Uli Richter nicht nur im Material, sondern auch in der interessanten Ärmellösung, den runden Schultern und dem offenen Ärmelschlitz. Nobi Talai Inspiration: Entwurf Nobieh Talaei mischt in ihren Entwürfen persische Handwerkskunst und traditionelle Elemente der vorderasiatischen Kultur mit urbaner SchlichtDas Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung / Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbstständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken, Persönlichkeitsrechte).

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heit. Nach ihrem Abschluss an der Berliner ESMOD und weiteren Stationen im Modesektor, entwirft sie heute Mode für die Berliner Großstadtfrau. In jeder ihrer Kollektionen finden sich hochwertige Stoffe genauso wie die Liebe zum Capemantel – die sie mit Uli Richter verbindet. Philomena Zanetti Inspiration: Schnitt Julia Leifert entwirft mit ihrem Label nachhaltige Kleidung im High-End Bereich. In ihren Entwürfen legt die studierte Mode- und Designmanagerin nicht nur Wert auf die hohe Qualität der Materialien, sondern auch auf deren faire und transparente Produktionsbedingungen. Als entschleunigte Alternative zur Fast Fashion zeigt sie mit ihrem Hosenanzug aus Schurwolle und einer Corsage aus Papier, dass sich ein schlichtes Design mit lässig-urbanen Schnitten und eine faire Produktion nicht ausschließen.

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Sample-CM Inspiration: Schnitt Die Französin Margot Charbonnier, Absolventin der Central Saint Martins School in London, hat sich bei der Gründung ihres Labels Sample-CM bewusst für das kreative, offene Berlin entschieden. Ihre Designidee des Überwindens von Grenzen durch eine Kombination aus Streetwear und intelligenter Sportswear verfolgt sie auch in ihrem Modell, bei dem die Hosenbeinweite an den Körper der Trägerin angepasst werden kann. Steinrohner Inspiration: Stickerei Die beiden Absolventinnen der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Inna Stein und Caroline Rohner, bewegen sich mit ihren avantgardistischen Kreationen zwischen Mode und Kunst. Seit Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit beschäftigen sie sich mit dem Textilen als kreative Grundlage. Innovative Herstellungsverfahren verbinden sie mit traditionellen Strick- und Handarbeitstechniken und kommen auf diese Weise zu diesem außergewöhnlichen Stoffdessin. William Fan Inspiration: Materialmix Zwischen Europa und China pendelnd, kreiert William Fan elegante, tragbare und unaufgeregte Unisex-Mode. Die Einflüsse aus beiden Welten finden sich auch in dem hier gezeigten Modell wieder, das gekonnt den für Uli Richter typischen Materialmix aufgreift. Außergewöhnliche Texturen und Layering spielen für den Weißensee-Absolventen in seinen Entwürfen eine essenzielle Rolle. Michael Sontag Inspiration: Schnitt Für Michael Sontag, Absolvent der Berliner Kunsthochschule Weißensee, ist der Kreativprozess intuitiv und fließend. Während des Entwurfsprozess drapiert er den Stoff an einer Schneiderbüste. Inspiration fand Sontag in dem weit geschnittenen Mohairmantel, den er zeitgemäß interpretierte.

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