Bericht zum ersten Quartal

2007 Bericht zum ersten Quartal Kennzahlenüberblick erstes Quartal 2007 Q1/2007 Q1/2006 Veränderung (absolut) Veränderung (in Prozent) 3.409.990...
Author: Albert Kraus
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2007 Bericht zum ersten Quartal

Kennzahlenüberblick erstes Quartal 2007 Q1/2007

Q1/2006

Veränderung (absolut)

Veränderung (in Prozent)

3.409.990

3.566.454

–156.464

–4,4

50.582

–44.698

95.280

>100

3.460.572

3.521.756

–61.184

–1,7

3.435.281

3.544.105

–108.824

–3,1

21,3 %

15,1 %

6,1



224,3

273,3

–48,9

–17,9

184,8

241,5

–56,7

–23,5 –59,6

Abonnenten Abonnenten zum 01.01.

Nettozuwachs Abonnenten zum 31.03.

Durchschnittsbestand Kündigungsquote (rollierend)

1)

Konzerngewinn- und Verlustrechnung (in Mio EUR) Umsatz

Programm (Abonnements und Pay-per-View) Werbung

6,2

15,4

–9,2

Hardware2)

16,9

13,9

3,0

21,5

Sonstige Erlöse

16,4

2,4

14,0

>100

Operative Kosten3)

186,6

263,8

–77,2

–29,3 >100

EBITDA

4)

37,8

9,5

28,3

Abschreibungen

10,4

9,6

0,8

8,4

EBITA5)

27,4

–0,1

27,5

>100

Abschreibungen auf Abonnentenstamm

12,1

12,1

0,0

0,0 >100

EBIT

6)

15,3

–12,2

27,5

Steuern

–5,0

–4,2

–0,7

–17,3

Finanzergebnis

–5,8

–1,9

–4,0

>–100

Ergebnis

4,5

–18,3

22,8

>100

0,05

–0,22

0,27

>100

31.03.2007

31.12.2006

Veränderung (absolut)

Veränderung (in Prozent)

1.638,0

1.350,6

287,3

21,3 42,7

Ergebnis pro Aktie (in EUR)

Konzernbilanz (in Mio EUR)

Bilanzsumme Eigenkapital

908,4

636,6

271,7

55,5 %

47,1 %

8,3



290,4

240,4

50,0

20,8

31.03.2007

31.03.2006

Veränderung (absolut)

Veränderung (in Prozent)

1.130

1.180

–50

–4,2

Eigenkapitalquote7) Netto-Finanzverbindlichkeiten8)

Mitarbeiter

Ganztagskräfte

Erläuterungen zu den Kennzahlen: Die Abschlüsse der Premiere Gruppe werden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) unter Berücksichtigung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt. In Tabellen kann es bei Aufsummierung von Einzelpositionen zu Rundungsdifferenzen kommen. 1) Kündigungsquote rollierend: Die rollierende Kündigungsquote zeigt das Verhältnis vom durchschnittlichen Abonnentenbestand ((Anfangsbestand + Endbestand)/2) zur Anzahl der Kündigungen der letzten 12 Monate.

2) 3) 4) 5) 6) 7) 8)

Erlöse aus Verkauf und Vermietung von Hardware Exklusive Abschreibungen Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibung auf Abonnentenstamm Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme Finanzverbindlichkeiten abzüglich flüssiger Mittel

Inhalt

3. Staffel der Kultserie „Lost", seit März auf Premiere Serie und Premiere Direkt

„Casino Royale” mit Daniel Craig als James Bond, ab Juni 2007 auf Premiere Direkt

Lagebericht

4 16 22 26 4

Wirtschaftliches und politisches Umfeld

5

Umsatz- und Ertragslage

7

Geschäftsverlauf

12

Vermögens- und Finanzlage

13

Aktie

15

Chancen und Risiken

15

Ausblick

Quartalsabschluss

16

Konzernbilanz

18

Konzerngewinn- und Verlustrechnung

19

Konzernkapitalflussrechnung

20

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Konzernanhang

22

Grundlagen und Methoden

24

Wesentliche Einflüsse auf den Konzernzwischenabschluss

25

Sonstige Erläuterungen

Impressum

26

Kontakt

26

Finanzkalender

4

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Lagebericht

Wirtschaftliches und politisches Umfeld Konjunkturaufschwung in Deutschland hält leicht gebremst an Empfangsvoraussetzungen für HDTV und Fernsehen im IPTV-Standard verbessern sich Mehr Klarheit für die TV-Verbreitung über DVB-H und Breitbandkabel Der Konjunkturaufschwung in Deutschland hat sich zu Jahres-

anderen Premiere Programme werden im Rahmen des Angebots

beginn fortgesetzt. Das Wachstum wurde durch die Mehrwert-

„T-Home“ über die Breitbandnetze der Deutschen Telekom im

steuererhöhung nur leicht gebremst. In ihrem Frühjahrsgutachten

neuen Fernsehstandard IPTV verbreitet.

geht die Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e. V. für das erste Quartal 2007 von einer saisonbereinigten Erhöhung des Bruttoinlandprodukts um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal aus (Q4 2006: 0,9 Prozent). Im Vergleich zu ihrem Herbstgutachten 2006 blicken die „fünf Wirtschaftsweisen“ optimistischer auf die weitere Entwicklung: 2,4 Prozent Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Produktion und ein Rückgang der Arbeitslosenquote auf 8,7 Prozent seien in diesem Jahr möglich. Unisono mit den Wirschaftsexperten blicken auch die deutschen Unternehmen optimistischer in die Zukunft: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg nach zwei Rückgängen in Folge erstmals im

Ein fast reales Erlebnis: Fernsehen in HD-Qualität

März wieder an. Im letzten Monat des ersten Quartals hat auch die Schwächephase des Konsumklimas ein Ende gefunden. Die

Mehr Klarheit für die TV-Verbreitung über DVB-H

Anschaffungsneigung in Deutschland legte nach drei Rückgän-

und Breitbandkabel

gen in Folge wieder zu, die Einkommenserwartung stieg um 13

Im ersten Quartal 2007 brachten zwei medienpolitische Ent-

Punkte im Vergleich zum Vormonat – ein Wert, der letztmals im

wicklungen für Premiere mehr Klarheit und Sicherheit in wichti-

Oktober 2001 übertroffen wurde (Quelle: GfK-Konsumklima-

gen TV-Infrastrukturbereichen. Anfang des Jahres konnten sich

studie März 2007).

die Landesmedienanstalten auf gemeinsame Eckpunkte für das Handyfernsehen im DVB-H-Standard einigen. Nachdem die

Die Teuerungsrate blieb im ersten Quartal kontinuierlich unter

Bundesländer den Bedarf für DVB-H-Frequenzen zur Rundfunk-

2 Prozent, obwohl steigende Preise für Sprit und Strom die Infla-

übertragung bei der Bundesnetzagentur angemeldet hatten,

tion zuletzt wieder anziehen ließen. Die Preise für Unterhal-

ließen die Landesmedienanstalten diese Frequenzen jeweils

tungselektronik sanken hingegen weiterhin verbraucherfreund-

einzeln ausschreiben. Premiere hat sich bereits bei der Erörte-

lich, im März um 8,5 Prozent gegenüber dem Vormonat (Quelle:

rung der Rahmenbedingungen eingebracht und im laufenden

Statistisches Bundesamt).

Ausschreibungsverfahren beworben. Handy-TV stellt für das Unternehmen eine attraktive Ergänzung des Kerngeschäfts dar.

Empfangsvoraussetzungen für HDTV und Fernsehen im IPTV-Standard verbessern sich

Außerdem hat im März die Bundesnetzagentur das Verfahren

Nach einer Studie der Gesellschaft für Unterhaltungs- und

zur Regulierung des Breitbandkabelmarkts abgeschlossen. Laut

Kommunikationselektronik (gfu) vom Februar werden dieses

den neuen Vorgaben dürfen Kabelnetzbetreiber der Netzebene

Jahr rund 3,5 Millionen HD-ready-Fernsehgeräte verkauft – ein

3 (Kabel Deutschland, Ish, Iesy und Kabel BW) nicht länger

kräftiges Plus von 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dadurch

willkürlich Einspeisebedingungen oder -entgelte festlegen.

verbessern sich zunehmend die Empfangsvoraussetzungen für

Die Bundesnetzagentur ruft ausdrücklich alle Rundfunkunter-

die HDTV-Angebote von Premiere.

nehmen auf, sich bei der Bundesnetzagentur zu melden, falls sie den Missbrauch eines Kabelnetzbetreibers vermuten. Die Regu-

Auch der Premiere Zugang über den neuen Fernsehstandard

lierungsverfügung liegt der EU-Kommission derzeit zur Notifi-

IPTV wird deutlich einfacher werden. Bis Ende 2007 will die

zierung vor.

Deutsche Telekom in rund 750 Städten 17 Millionen Haushalten den Zugang zu IPTV-Angeboten über schnelle Internetverbindungen ermöglichen. Die Bundesliga auf Premiere und alle

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Lagebericht Wirtschaftliches und politisches Umfeld Umsatz- und Ertragslage

Umsatz- und Ertragslage Operative Kosten deutlich reduziert Rückgang des Gesamtumsatzes mehr als kompensiert EBITDA stark verbessert auf 37,8 Mio EUR Positives Konzernergebnis von 4,5 Mio EUR Im ersten Quartal 2007 konnte Premiere aufgrund einer

Die Vertriebskosten verringerten sich auf 28,0 Mio EUR (34,0

deutlich reduzierten Kostenbasis den Umsatzrückgang gegen-

Mio EUR). Im ersten Quartal 2006 fielen durch eine Image-

über dem Vorjahresquartal mehr als kompensieren. Der Gesamt-

kampagne zur Stabilisierung des Kundenstamms höhere Werbe-

umsatz ging im ersten Quartal 2007 auf 224,3 Mio EUR

aufwendungen an. Die allgemeinen Verwaltungskosten lagen

(01.01.–31.03.2006: 273,3 Mio EUR) zurück. Die gesamten

mit 13,6 Mio EUR unter dem Vorjahreswert (15,7 Mio EUR).

operativen Kosten (ohne Abschreibungen und saldiert mit den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen) lagen bei

Umsatz/Operative Kosten (in Mio EUR)

186,6 Mio EUR (263,8 Mio EUR). Der deutliche Rückgang der

0

50

100

150

200

250

3 00

3 50

operativen Kosten führte insgesamt zu einer starken Verbesserung des EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und

224,3 Q1 2007

Abschreibungen) auf 37,8 Mio EUR (9,5 Mio EUR).

186,6

EBITDA (in Mio EUR) 0

10

273,3 20

Q1 2007

30

40

50

Q1 2006 263,8

37,8 Umsatz

Q1 2006

Operative Kosten

9,5

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen auf 34,0 Mio EUR (3,8 Mio EUR). Darin enthalten sind Erträge aus einer umfangDer durchschnittliche Gesamtumsatz pro Abonnent (ARPU,

reichen und langfristigen Kooperations- und Marketingverein-

Average Revenue Per User; annualisiert) betrug zum Quartals-

barung mit SES Astra und Erträge aus der Auflösung eines

stichtag 261 EUR (Vorjahreswert zum 31.03.: 308 EUR).

wesentlichen Teils der Steuerrückstellung für die mögliche Nichtanerkennung des Vorsteuerabzugs aus empfangenen

Kostenentwicklung

Leistungen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöh-

Die Kosten einschließlich Abschreibungen betrugen zum Quar-

ten sich leicht auf 2,1 Mio EUR (0,9 Mio EUR).

talsstichtag 197,0 Mio EUR (273,4 Mio EUR). Ausschlaggebend für den starken Rückgang waren vor allem die gesunkenen Programmkosten sowie die gestiegenen sonstigen Erträge. Die Programmkosten verringerten sich deutlich. Die Einsparungen ergaben sich vor allem aus dem Wegfall der direkten Lizenzzahlungen für die Bundesliga. Die Aufwendungen für Hardware erhöhten sich. Ausschlaggebend waren hier insbesondere die Verkäufe der Interaktiv-Receiver, darüber hinaus die vorgenommenen Abwertungen im Vorratsvermögen. Zudem konnten durch eine Straffung der Strukturen die Aufwendungen für den Kundenservice gesenkt werden. Einsparungen wurden auch bei den Übertragungskosten erzielt. Die Umsatzkosten gingen insgesamt um 39,2 Mio EUR auf 187,4 Mio EUR (226,6 Mio EUR) zurück.

5

6

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Die planmäßigen Abschreibungen auf den Abonnentenstamm lagen wie im Vorjahr bei 12,1 Mio EUR. Als immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden das Markenzeichen und der Firmenwert nicht planmäßig abgeschrieben. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ergab sich kein Abwertungsbedarf. Finanzergebnis Das Finanzergebnis betrug –5,8 Mio EUR (–1,9 Mio EUR). Aus der Zunahme der Finanzverbindlichkeiten resultierten höhere Zinsaufwendungen. Zudem wirkten sich im Vorjahr höhere Erträge aus der Bewertung der Zinsswapgeschäfte positiv auf das Finanzergebnis aus. Nettoergebnis (in Mio EUR) –25 –20

–15

–10

–5

0

5

10

15

Q1 2007 4,5

–18,3

Q1 2006

Konzernergebnis Die Gewinn- und Verlustrechnung weist zum Ende des ersten Quartals 2007 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 9,5 Mio EUR aus (–14,1 Mio EUR). Damit verbesserte Premiere sein Vorsteuerergebnis um 23,5 Mio EUR. Nach Berücksichtigung latenter Steueraufwendungen in Höhe von 5,0 Mio EUR ergab sich ein Konzerngewinn von 4,5 Mio EUR. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Konzernverlust von 18,3 Mio EUR ausgewiesen. Das Ergebnis pro Aktie beträgt 0,05 EUR (–0,22 EUR).

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Lagebericht Umsatz- und Ertragslage Geschäftsverlauf

Geschäftsverlauf Nettozuwachs von 50.582 Abonnenten: 3,461 Millionen Kunden zum 31. März 2007 Marketing und Vertrieb: Fokus auf Stabilisierung und Ausbau der Kundenbeziehungen Programm: Neue Rechte stärken das Angebot Forschung und Innovation: Ausbau von Premiere Internet-TV Organisation und Mitarbeiter: Drei neue Tochterfirmen Der positive Trend bei der Entwicklung der Kundenzahl setzte

Bei Bestandskunden gewinnt Premiere zusätzlichen Umsatz

sich im ersten Quartal 2007 fort. Zum 31. März 2007 zählte

dreimal günstiger als am Außenmarkt. Die Vermarktung von

Premiere 3.460.572 Abonnenten – 50.582 oder 1,5 Prozent

arena ist hier ein gutes Beispiel: Innerhalb von nur vier Wochen

mehr als zum Jahresende 2006. Damit ist Premiere stärker

ist es Premiere gelungen, ohne großen klassischen Werbe-

gewachsen als im vierten Quartal 2006 (plus 36.058). In Summe

aufwand über 80.000 Satellitenkunden für das Produkt von

konnte Premiere in den vergangenen beiden Quartalen die

arena zu gewinnen. Eine breite Kundenbasis ist die beste

Kundenzahl um mehr als 86.000 steigern. Im Vergleich zum

Voraussetzung, um attraktive Rechte wie die Fußball-Bundes-

Stichtag 30.9.2006, der mit 3,374 Millionen den Tiefstand des

liga erfolgreich zu vermarkten. Der Wettbewerb im Pay-TV wird

Abonnentenbestands nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte

nach Meinung von Premiere über Breite und Stabilität des Kun-

markierte, entspricht dies einem Wachstum von 2,5 Prozent. Im

denstamms entschieden.

Jahresvergleich (Stichtag 31.03.) liegt der Kundenbestand 1,7 Die im August 2006 eingeführte, deutlich flexiblere Angebots-

Prozent niedriger (3.521.756).

struktur hat entscheidend dazu beigetragen, den KundenbeAbonnentenzahl (in Mio) 0

1

stand von Premiere auf hohem Niveau zu stabilisieren. Durch das 2

3

4

neue Preis- und Angebotsmodell ist es Premiere gelungen, mehr Kunden als erwartet zu binden – trotz Wegfall der Bundesliga-

3,461

31.03.2007

Rechte. Allerdings haben rund 570.000 Premiere Abonnenten die angebotene Fairplay-Garantie genutzt und ihr Abo ohne

31.12.2006 30.09.2006

3,410 3,374

Bundesliga auf die neue Preisstruktur umgestellt. Als logische Folge ergeben sich in dieser Kundengruppe niedrigere ARPUs – andererseits hat sich Premiere zufriedene Abonnenten für die

31.03.2006

3,522

Zukunft gesichert. Mit Blick auf die Kundenzufriedenheit hat sich Premiere auch entschlossen, die Mehrwertsteuererhöhung von 3 Prozentpunkten zunächst nicht an seine Abonnenten weiterzugeben. Die Maßnahmen zur Kundenbindung zeigen Erfolge:

Marketing und Vertrieb: Fokus auf Stabilisierung

Die regelmäßig erhobenen Kundenzufriedenheitswerte nähern

und Ausbau der Kundenbeziehungen

sich nach einem Tief im dritten und vierten Quartal 2006 wieder

In den vergangenen drei Quartalen hat Premiere den Fokus auf

dem Niveau vor dem Verlust der Bundesliga-Rechte.

die Stabilisierung der Kundenbeziehungen gelegt. Ziel war, möglichst viele Kunden zu halten oder zu gewinnen – auch mit niedrigerem Umsatzbeitrag pro Kopf (ARPU). Gerade in einer Phase intensiveren Wettbewerbs ist die Breite der Kundenbasis aus Sicht des Unternehmens ein entscheidender Vorteil. Auch Abonnenten mit zunächst geringerem ARPU sind für Premiere wichtig. Im direkten Kundenkontakt kann Premiere in der Folge den ARPU häufig Schritt für Schritt steigern.

7

8

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Die Premiere Angebote: kompakt, flexibel kombinierbar, günstige Einstiegspreise

HARDWARE

ab € 9,99

ab € 9,99

(monatl. Mietpreise)

14 TV-Themenkanäle + 21 Audiokanäle

4 Filmkanäle + Disney Channel

ab € 9,99

ab € 9,99

UEFA Champions League, UEFA Cup, Premiere Euroliga

Motorsport, Eishockey, Golf, Basketball u. v. m.

ab € 9,99

5 Programme, z. B. aktuelle US-Serien, Filmklassiker

Bundesliga auf Premiere

arena

Premiere Direkt+ Festplatten-Receiver

€ 9,99

ab € 9,99

Dokumentationen in brillanter HD-Qualität

Film- und Sporthighlights in brillanter HD-Qualität

ab € 9,95

€ 4,99 € 9,99

DISCOVERY HD

ab € 9,99

PREMIERE HD

Interaktiv-Receiver HDTV-Receiver

ab € 9,991)

(powered by T-Com)

Alle Spiele der 1. und 2. FußballBundesliga live über IPTV

Alle Spiele der 1. und 2. FußballBundesliga live via Kabel2)

1) 2)

In Verbindung mit 5er- und 7er-Kombi Außerhalb Nordrhein-Westfalens und Hessens

Zusätzliche Zielgruppen spricht Premiere mit seinem neuen Pay-

oder später auch für ein Premiere Laufzeit-Abo interessieren.

TV-Prepaid-Angebot Premiere Flex an. Seit März 2007 bietet

Premiere Flex erweist sich nach den ersten Erfahrungen als effi-

Premiere alle sieben Premiere Programmpakete ohne Vertrags-

zientes Instrument zur Neukundenakquise, die Gewinnungsko-

bindung monatlich für je 20 EUR an. Bereits seit Dezember

sten pro Kunde liegen weit unter dem Premiere Durchschnitt.

2006 ist über Premiere Flex das Pay-per-View-Angebot

Darüber hinaus gewinnt die Marke Premiere durch das umfas-

Premiere Direkt bestellbar. Premiere Flex ist ein Ergänzungs-

sende Vertriebsnetz an zusätzlicher Präsenz: Premiere Flex ist

angebot zum klassischen Abo-Geschäft, das Premiere den Weg

flächendeckend an rund 10.000 Verkaufsstellen in Deutschland

zu neuen Zielgruppen erschließt. Die ersten Vermarktungs-

erhältlich.

ergebnisse von Premiere Flex sind positiv. Ende des ersten Quartals zählte Premiere bereits über 72.000 Kunden für das neue Prepaid-Angebot. Premiere Flex Guthaben gibt es im Wert von 25, 50 und 75 EUR. Das durchschnittliche Erstguthaben liegt derzeit bei 34 EUR, der monatliche Premiere Flex ARPU bei 5 EUR. Obwohl die Premiere Programmpakete erst seit März 2007 über Premiere Flex buchbar sind, haben bereits 25 Prozent der Flex-Kunden weitere Guthabenpakete im Handel oder bei Premiere gekauft. Premiere sieht gute Chancen, den Premiere Flex ARPU über Direktmarketing-Aktionen zu steigern. Darüber hinaus rechnet das Unternehmen damit, dass sich viele Flex-Kunden früher

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Lagebericht Geschäftsverlauf

So einfach ist Premiere Flex Das ist zu tun

Das volle Programm zur Auswahl

1. Guthaben im Handel erwerben und telefonisch aktivieren

Einzelticket

Ein kurzer Anruf bei Premiere genügt, um das erworbene Wert-

Aus dem Premiere Direkt Angebot können Filme ab sechs

guthaben zu aktivieren.

Monate nach Kinostart bestellt werden. Dazu ausgesuchte Events, wie z. B. Live-Konzerte und Wrestling. Schon ab 3 EUR

2. Smartcard in Empfang nehmen und Programm auswählen

pro Einzelabruf.

Nach telefonischer Aktivierung wird die persönliche Smartcard umgehend per Post zugesandt. Das Programm kann telefonisch

Tagesticket

bestellt werden.

Das ganze Premiere Sportprogramm, z. B. alle Spiele der UEFA Champions League live oder anderer internationaler Spitzenfuß-

3. Guthaben wieder aufladen

ball ab 5 EUR am Tag.

Im Handel oder unter www.premiere-flex.de kann das Guthaben wieder aufgeladen werden – mit 25, 50 oder 75 EUR.

Monatsticket Das Premiere Flex Guthaben kann auch für die 7 Premiere Programmpakete genutzt werden. Jedes Paket ist für monatlich je 20 EUR erhältlich.

9

10

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Auch bei den Marketingaktivitäten standen im ersten Quartal die neuen Angebote im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Entdecken Sie das neue Premiere“ startete im Februar eine breit angelegte Marketingkampagne, in der Premiere das attraktive PreisLeistungs-Verhältnis und die Flexibilität der Angebotspakete betonte. Die einzelnen Pakete und deren freie Kombinierbarkeit wurden anschaulich durch Würfel visualisiert. Die TV-Spots wurden durch Print- und Online-Maßnahmen flankiert. Die Kampagne lief bis Mitte März und wurde erstmals im neuen Corporate Design gehalten, das Premiere seitdem Schritt für Schritt einführt. Der Bruttomediawert der Kampagne lag im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Mit der Kernbot-

Im März gestartet: „Over there", 13-teilige Serie über den Irak-Krieg

schaft „Premiere gibt es jetzt auch ohne Abo“ erfolgte Mitte März der breite Marktstart von Premiere Flex. Die Einführungs-

Im Sportbereich setzte Premiere Akzente und erwarb im Januar

kampagne lief auf reichweitenstarken TV-Sendern und wurde

umfangreiche Übertragungsrechte an der Premier League bis

durch Printanzeigen, Plakatwerbung und Online-Maßnahmen

zum Ende der Saison 2009/10. Premiere wird ab der

unterstützt.

nächsten Saison die Berichterstattung über den englischen Spitzenfußball ausweiten und kann pro Saison bis zu 320 der insgesamt 380 Spiele aus der Premier League übertragen, 280 davon exklusiv. Auf das umfangreichste Motorsportprogramm seit Bestehen des Senders können sich dieses Jahr die Abonnenten von Premiere Sport freuen. Im März sicherte sich Premiere für 2007 die Übertragungsrechte an der FIA GT Championship und der FIA GT3 European Championship. Damit hat Premiere dieses Jahr 14 Motorsport-Serien mit über 150 Rennen im Programm und berichtet rund 500 Stunden live – mehr als je zuvor. Für zusätzliche Attraktivität bei Sportübertragungen sorgt seit März 2007 die Umstellung auf das 16:9-Format. Außerdem zeigte Premiere zusätzlich zu den Spielen der UEFA Champions League auch Golf und Eishockey im hochauflösenden Fernsehformat HDTV.

Im Februar fielen die Würfel für eine neue Marketingkampagne

Programm: Neue Rechte stärken das Angebot Premiere hat sein Programmangebot im ersten Quartal durch den Erwerb neuer Rechte sowie durch die Ausstrahlung neuer Formate gestärkt. Anfang des Jahres sicherte sich Premiere die deutschen Pay-TV-Rechte an Eigen- und Co-Produktionen der Constantin Film. Die Vereinbarung umfasst internationale und nationale Produktionen, deren Drehbeginn bis zum 31. Dezember 2008 erfolgt – beispielsweise die Verfilmung des Bestsellers „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können“ von Erfolgsregisseur Leander Haußmann. Mit zwölf internationalen Serienhits in deutscher Erstausstrahlung baut Premiere sein Serienangebot 2007 deutlich aus. Im März starteten unter anderem das von Premiere co-finanzierte Kriegsdrama „Over There – Kommando Irak“ und die dritte Staffel der Kultserie „Lost“ als deutsche Erstausstrahlung.

Neue Sportlizenzen: Mehr Live-Spiele aus der englischen Premier League ab der Saison 2007/08

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Lagebericht Geschäftsverlauf

Forschung und Innovation:

einem eigenen digitalen Forschungspanel rund um die Uhr

Ausbau von Premiere Internet-TV

die Nutzung des TV-Programms in Premiere Haushalten. In

Premiere bietet bereits seit Anfang der UEFA Champions

Abonnentenhaushalten hat Premiere mit großem Abstand den

League Saison 2006/07 alle Spiele der Königsklasse unter

höchsten Marktanteil. 20,4 Prozent der gesamten Sehdauer der

vod.premiere.de als Live-Stream an. Premiere Internet-TV wurde

Abonnenten entfielen im ersten Quartal 2007 auf Premiere.

in den ersten drei Monaten des Jahres inhaltlich erweitert und

Auf den Plätzen folgten RTL mit 11,8 Prozent, die ARD mit 10,3

den Bedürfnissen der Zuschauer weiter angepasst, etwa durch

Prozent, das ZDF mit 9,1 Prozent und Sat.1 mit 7,3 Prozent.

eine Überarbeitung der Benutzeroberfläche. Darüber hinaus konnte die Stabilität der Live-Streams verbessert werden. Ende

Organisation und Mitarbeiter: Drei neue Tochterfirmen

Januar 2007 schlossen Premiere und Microsoft eine Kooperati-

Zum Stichtag 31. März 2007 beschäftigte Premiere insgesamt

onsvereinbarung über die Integration von Premiere Internet-TV

1.130 Ganztagskräfte. Damit verringerte sich die Anzahl

in das Media Center des neuen Betriebssystems Windows Vista.

der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent

Die Zusammenarbeit mit Microsoft ermöglicht einen komfor-

(31.03.2006: 1.180).

tablen und reichweitenstarken Zugang zu den Premiere Streaming-Angeboten. Der Service startete mit dem Achtelfinal-

Anfang Januar wurde der Bereich Media Solutions in die Premium

Hinspiel der UEFA Champions League zwischen Real Madrid und

Media Solutions GmbH überführt. Die 100-prozentige Premiere

FC Bayern München am 20. Februar.

Tochter bietet ihre maßgeschneiderten integrierten Kommunikationslösungen jetzt auch externen Kunden an, als Geschäfts-

Die Zuschauerforschung ist ein wichtiger Maßstab für die

führer fungieren Finanzvorstand Michael Börnicke und der bis-

Bewertung der Programminvestitionen und Grundlage für

herige Bereichsleiter Arne Bergmann.

künftige Programmstrategien und Angebote. Premiere misst mit Interaktive Medien und Dienste haben auch bei Premiere in den Fernsehnutzung in Premiere Haushalten im ersten Quartal 2007 (Marktanteil in Prozent)* 5

0

10

15

20

25

vergangenen Jahren an Bedeutung hinzugewonnen. Deshalb wurde der Unternehmensbereich Interactive Business auf eigene Füße gestellt und Anfang Februar in die Premiere Inter-active GmbH integriert. Als Geschäftsführer der 100-

20,4

PREMIERE

prozentigen Tochter wurde Steve Wysocki bestellt.

11,8

RTL

Seit März gehört die Premiere Sky GmbH als 100-prozentige 10,3

ARD

Tochtergesellschaft zur Premiere Gruppe. Unter dem Dach von Premiere Sky sollen insbesondere bestehende und neue Pay-

9,1

ZDF

TV-Sender gebündelt werden, die bislang keinen leistungsfähigen Partner für die Vermarktung über Satellit gefunden

7,3

SAT.1

haben (siehe auch Ausblick). Die Geschäftsführung der Premiere ARD III

6,3

PRO 7

6,2

Sky hat Wolfram Winter übernommen. Winter war bis Ende 2006 Geschäftsführer der NBC Universal Global Networks Deutschland.

4,8

VOX RTL II

3,3

KABEL 1

3,3

SUPER RTL

Premiere

2,5

Free-TV-Sender

Öffentlich-rechtliche Sender

* Basis: Zuschauer ab 3 Jahre. Quelle: AGF/GfK-Panel; Modata GmbH/Premiere Panel

11

12

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Vermögens- und Finanzlage Anstieg der Bilanzsumme auf 1.638,0 Mio EUR Verbesserung der Eigenkapitalquote auf 55,5 Prozent Zunahme der Finanzverbindlichkeiten Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Jahresende 2006

Rechnungsabgrenzungsposten nahmen signifikant zu. Da die

deutlich und betrug zum Quartalsstichtag 1.638,0 Mio EUR

Umsetzung der vereinbarten Kooperation mit arena aufgrund

(31.12.2006: 1.350,6 Mio EUR).

kartellrechtlicher Bedenken ausgesetzt wurde, Premiere jedoch grundsätzlich davon ausgeht, dass eine kartellrechtlich unbe-

Das Eigenkapital erhöhte sich um 271,7 Mio EUR auf 908,4 Mio

denkliche Einigung mit arena erzielt wird, wurde ein Anspruch

EUR (636,6 Mio EUR). Im Rahmen der mit dem Bundesliga-Sender

gegenüber arena in Höhe des Zeitwerts der ausgegebenen

arena vereinbarten Kooperation gab Premiere 16,4 Millionen

Aktien aktiviert. Die Zugänge bei Receivern resultierten vor

neue Aktien gegen die Gewährung von Verbreitungs-, Vermark-

allem aus der Umgliederung der Receiver. Der Rückgang der

tungs- und Markenlizenzen aus dem genehmigten Kapital aus.

Sachanlagen sowie der immateriellen Vermögenswerte ergab

Das Aufgeld aus der Ausgabe der neuen Anteile betrug nach

sich in erster Linie als Folge des planmäßigen Werteverzehrs.

Berücksichtigung von Kapitalbeschaffungskosten 250,9 Mio EUR. Die Eigenkapitalquote lag zum Ende des ersten Quartals

Liquidität und Cashflow

2007 bei 55,5 Prozent (47,1 Prozent). Die gesamten Finanzver-

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug zum

bindlichkeiten stiegen auf 309,1 Mio EUR (267,1 Mio EUR). Die

Ende des ersten Quartals 2007 –38,6 Mio EUR (01.01.–

Netto-Finanzverbindlichkeiten beliefen sich zum Quartalsstich-

31.03.2006: –38,1 Mio EUR). Die Veränderungen des Working

tag auf 290,4 Mio EUR (240,4 Mio EUR). Die Verbindlichkeiten

Capital führten zu einem starken Mittelabfluss. Dem stand der

aus Lieferungen und Leistungen konnten hingegen zurückge-

Mittelzufluss aus dem positiven operativen Ergebnis gegenüber.

führt werden. Die sonstigen Schulden nahmen ebenfalls ab. Der Abbau ergab sich im Wesentlichen aufgrund der Auszahlung der

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag bei –5,8 Mio EUR

variablen Vergütungskomponenten an die Mitarbeiter. Die

(–4,3 Mio EUR). Die Auszahlungen für Investitionen betrafen im

Rechnungsabgrenzungsposten verringerten sich gleichfalls. Der

Wesentlichen erworbene Namensrechte und den Kauf der

Rückgang resultierte vor allem aus der Auflösung der abge-

Programmbibliothek.

grenzten Einzahlungen aus im Voraus bezahlten Abonnements, die linear über die Laufzeit der Abonnements als Umsatz erfasst

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verminderte sich auf

werden. Die sonstigen Rückstellungen verminderten sich auch

36,4 Mio EUR (42,5 Mio EUR). Den Einzahlungen aus der Inan-

deutlich. Ein wesentlicher Teil der Steuerrückstellung für die

spruchnahme bestehender Kreditlinien standen Auszahlungen

mögliche Nichtanerkennung des Vorsteuerabzugs aus empfan-

zur Tilgung von Krediten sowie Verbindlichkeiten aus Finanzie-

genen Leistungen konnte im Berichtszeitraum aufgelöst werden.

rungsleasing und Zinszahlungen gegenüber.

Dagegen erhöhten sich die passiven latenten Steuern. Im Gegensatz zur Handelsbilanz werden die immateriellen Vermö-

Insgesamt verfügte Premiere zum Quartalsstichtag über

genswerte Markenzeichen und Firmenwert in der Steuerbilanz

flüssige Mittel in Höhe von 18,7 Mio EUR (31.12.2006: 26,7 Mio

planmäßig abgeschrieben.

EUR).

Der Anstieg des Filmvermögens und der geleisteten Anzahlungen auf Sport- und Filmrechte ist insbesondere auf die geleisteten Anzahlungen auf Sportrechte zurückzuführen. Die Vorräte erhöhten sich ebenfalls. Die Receiver-Verkäufe an Händler, Geschäftskunden und Neuabonnenten sowie die Umgliederung von Receivern, die für das Mietgeschäft vorgesehen sind, in das Sachanlagevermögen wurden durch den Zugang aus dem Erwerb neuer Receiver mehr als kompensiert. Die Zugänge betrafen im Wesentlichen Interaktiv-Receiver. Dem gegenüber stand ein leichter Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die sonstigen Vermögenswerte und aktiven

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Lagebericht Vermögens- und Finanzlage Aktie

Aktie Entwicklung der Premiere Aktie Die positive Entwicklung der Aktienmärkte setzte sich 2007

Kursentwicklung 1. Januar bis 31. März 2007 (in EUR) Dez. 06

Jan. 07

Feb. 07

Mrz. 07

nahtlos fort, die Märkte starteten mit Kursgewinnen in das neue Jahr. Ende Februar kam es jedoch zu Korrekturen: Vor allem

19

Verschmelzungen auf dem chinesischen Kapitalmarkt und die Sorge über ein verlangsamtes US-Wachstum bereiteten den Börsianern Kopfzerbrechen – allerdings nur kurzfristig. Positive Wirtschaftszahlen insbesondere aus Europa trieben die Kurse bis zum Ende des Quartals wieder nach oben, die Märkte blieben

15

aber weiter volatil. Der Leitindex DAX stieg im ersten Quartal des Jahres um rund 5 Prozent auf 6.917 Punkte, der MDAX sogar um 8 Prozent auf 10.201 Punkte. 11

Die Aktie der Premiere AG entwickelte sich im Verlauf des ersten Quartals besser als der Markt. Am 8. Februar gab das Unterneh-

Premiere AG

MDAX

Prime Media

men den Abschluss eines neuen Vermarktungsvertrags mit Unity Media und arena bekannt, der unter anderem die Übertra-

Seit dem 20. Juni 2005 ist die Premiere Aktie mit einer Gewich-

gung der Bundesliga über Satellit beinhaltet. Die positiven

tung von 1,23 Prozent zum Stichtag 31. März 2007 Mitglied im

Nachrichten führten zu einem Kurssprung von 9,2 Prozent auf

MDAX und lag damit auf Rang 21 beim Handelsvolumen sowie

18,03 EUR, den höchsten Stand seit Dezember 2005. Am 13.

auf Rang 35 bei der Marktkapitalisierung. Darüber hinaus ist die

Februar verkaufte der Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Kofler

Premiere Aktie im MSCI-World-Index vertreten.

11,4 Millionen Aktien zum Kurs von 16,30 EUR an institutionelle Investoren. Dadurch sank der Kurs um 3,2 Prozent, der Rückgang wurde jedoch in den folgenden Handelstagen mehr als kompensiert. Die breite Marktkorrektur am 21. März wirkte sich auch auf die Premiere Aktie aus und führte zu einem leichten Kursrückgang. Bis zum Ende des Quartals erholte sich die Aktie wieder und schloss am 30. März 2007 bei 16,30 EUR um 28,3 Prozent höher als zum Jahresende. Das durchschnittliche Handelsvolumen im ersten Quartal 2007 betrug 1.112.000 Aktien, seit dem Börsengang am 9. März 2005 bis zum Stichtag wurden durchschnittlich 968.000 Aktien pro Tag gehandelt. Auf Basis des Schlusskurses am 30. März 2007 von 16,30 EUR resultieren für die Premiere AG eine Marktkapitalisierung von 1.603,9 Mio EUR sowie eine Free-Float-Kapitalisierung von 1.336,6 Mio EUR.

13

14

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Aktionärsstruktur

Die Beteiligungsverhältnisse bei der Premiere AG stellen sich

Zu Beginn des Jahres befanden sich 85,28 Prozent des Gesamt-

wie folgt dar:

bestands von 82 Millionen Aktien im Streubesitz. 14,72 Prozent der Aktien der Premiere AG wurden vom Premiere Management

Aktionärsstruktur (in %)

gehalten. Zum 8. Februar 2007 erhöhte sich das Grundkapital der Premiere AG von 82,0 auf 98,4 Mio EUR, die Anzahl der ausgegebenen Aktien von 82,0 auf 98,4 Millionen Stück. Premiere hat gegen eine geleistete Sacheinlage aus Verbreitungs-, Vermarktungs- und Lizenzrechten 16,4 Millionen neue Aktien an arena

83,33

Streubesitz

ausgegeben. Die Aktien wurden von arena an ein unabhängiges

16,67

Pictet & Cie.

Finanzinstitut (Pictet & Cie.) übertragen, welches das Premiere Aktienpaket

ausschließlich

unter

finanzwirtschaftlichen

Gesichtspunkten verwaltet. Die Vereinbarung mit dem Finanz-

(Vereinfachte Darstellung. Stand: 31. März 2007)

institut schließt jegliche Einflussnahme durch arena auf die Unternehmenspolitik von Premiere aus. Pictet & Cie. hat sich in

Dem Streubesitz sind zuzurechnen:

Bezug auf das Premiere Aktienpaket zu einer Halteperiode (Lock-up) von sechs Monaten verpflichtet. Das Finanzinstitut

Aktien des Managements

hält somit nach der Kapitalerhöhung 16,67 Prozent an Premiere,

Dr. Georg Kofler, der Vorstandsvorsitzende der Premiere AG,

die nach den Standards der Deutschen Börse nicht dem Streu-

ist mit 1.226.994 Aktien (1,25 Prozent) am Grundkapital der

besitz zuzurechnen sind.

Premiere AG beteiligt.

Am 13. Februar 2007 gab Dr. Georg Kofler den Verkauf seines

Aktien des Aufsichtsrats

über die Luxemburger Fernseh Holding S.à.r.l. gehaltenen Pakets

Dr. Stefan Jentzsch, Mitglied des Aufsichtsrats der Premiere AG,

von 11.373.065 Premiere Aktien (11,6 Prozent des Grundkapi-

hält 20.000 Aktien. Richard Roy, ebenfalls Mitglied des Auf-

tals) bekannt. Ebenfalls zum 13. Februar 2007 reinvestierte

sichtsrats, hält 892 Aktien der Premiere AG.

Dr. Kofler als Teil der Transaktion 20 Mio EUR in Premiere Aktien, sodass sich der von ihm über die Fernseh Holding S.à.r.l. gehal-

Institutionelle Investoren

tene Anteil zum 31. März 2007 auf 1,25 Prozent des Grund-

Die Tradewinds NWQ Global Investors LLC, Los Angeles, USA,

kapitals (entspricht 1.226.994 Aktien) beläuft.

verfügte laut eigener Mitteilung zum 26. Februar 2007 über einen Anteil von 4,78 Prozent an der Premiere AG. Des Weiteren

Darüber hinaus gaben die beiden Vorstände Michael Börnicke

hält die Classic Fund Management Aktiengesellschaft, Vaduz,

und Hans Seger in einer Directors’-Dealings-Meldung am 19.

FL, gemäß Mitteilung vom 6. Juni 2006 einen Anteil von

Februar 2007 den Verkauf ihres Restbestands von jeweils

4.173.309 Aktien (4,24 Prozent). Die UBS AG teilte am 5. März

348.889 Aktien am 14. Februar 2007 bekannt. Am 26. Februar

2007 mit, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Premiere AG

2007 verkaufte Carsten Schmidt, Vorstand Sport & New

1.510.933 Aktien (1,54 Prozent) beträgt.

Business, seine 1.160 Aktien. Der Free Float der Premiere Aktie verringerte sich durch diese Transaktionen um insgesamt 2,28 Prozent und beläuft sich zum 31. März 2007 auf 83,33 Prozent.

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Lagebericht Aktie Chancen und Risiken Ausblick

Chancen und Risiken Die Gesamtlage des Konzerns bezüglich Chancen und Risiken

Zu Veränderungen nach Ende der Berichtsperiode verweisen wir

hat sich im Berichtszeitraum gegenüber den Erläuterungen im

auf die folgenden Ausführungen im Ausblick.

Konzernlagebericht für das Jahr 2006 nicht wesentlich verändert.

Ausblick Neue Vermarktungspotenziale via Satellit: Premiere Sky und entavio Prognose 2007/2008 vorläufig unverändert: Aktualisierung nach Prüfung des Premiere-arena-Vertrags durch das Kartellamt Neue Vermarktungspotenziale via Satellit erwartet Premiere

Eine wichtige Grundlage der am 8. Februar 2007 abgegebenen

durch den Start von Premiere Sky und entavio in der zweiten

Prognose für die Geschäftsjahre 2007 und 2008 bildet ein

Jahreshälfte 2007. Premiere Sky, das erste Pay-TV-Angebot von

umfassender Vertrag zwischen Premiere, Unity Media und

Premiere, das exklusiv über Satellit verbreitet wird, soll neue

arena, der Premiere unter anderem die nicht-exklusiven Satelli-

Kundengruppen ansprechen, die eher Wert auf ein vielfältiges

ten-Vermarktungsrechte an arena eingeräumt hat.

Programmangebot legen. Der Start ist für den Spätsommer geplant. Premiere Sky bündelt insbesondere Pay-TV-Sender, die

Am 18. April hat Premiere nach Gesprächen mit dem Bundeskar-

bislang keinen leistungsfähigen Partner für die Vermarktung

tellamt entschieden, die Vermarktung des Bundesliga-Senders

über Satellit gefunden haben. Auch hier kann Premiere bei der

arena über Satellit bis auf Weiteres auszusetzen. Hintergrund ist

Vermarktung vom Start weg auf seine breite Kundenbasis

die laufende kartellrechtliche Überprüfung des Vertrags. Eine

aufbauen. Premiere bietet den Sendern die mit Abstand schlag-

Aktualisierung der Prognose 2007/2008 – Bestätigung oder

kräftigste Pay-TV-Vermarktung auf nationaler Ebene – sie

Anpassung – wird Premiere nach Abschluss der Prüfung des

erhalten direkten Zugang zu 1,7 Millionen Satelliten-Abo-Haus-

Premiere-Arena-Vertrags durch das Kartellamt bekannt geben.

halten. Die Resonanz auf Premiere Sky ist sehr positiv: Rund 50 Sender und Programmanbieter haben ihr Interesse an der Ver-

Unity Media, arena und Premiere werden sich bemühen, die

breitung ihrer Programme über das neue Angebot signalisiert.

Bedenken des Kartellamts so schnell wie möglich auszuräumen.

Premiere schätzt, dass es bis zum Jahr 2010 gelingen kann,

Die Vertragspartner befinden sich derzeit in intensiven und

rund eine Million Kunden für Premiere Sky zu gewinnen.

konstruktiven Verhandlungen. Spätestens bis zum 31. Mai 2007 wollen Premiere, Unity Media und arena ein kartellrechtlich

Darüber hinaus soll eine neue Partnerschaft den Empfangsweg Satellit für Premiere zusätzlich stärken. Ab September 2007 verbreitet Premiere sein komplettes Programmangebot auch über entavio, die neue digitale Satellitenplattform von SES Astra. Premiere erwartet sich davon einen weiteren Impuls für das digitale Fernsehen in Deutschland, einen Schub für den Verkauf Premiere geeigneter Digital-Receiver und zusätzliche technische Reichweite für den unkomplizierten Empfang seines Programmangebots. Bereits 2008 soll die Zahl der verkauften digitalen Satelliten-Receiver, über die Premiere empfangen werden kann, doppelt so hoch liegen wie 2007.

unbedenkliches Modell präsentieren.

15

16

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Quartalsabschluss

Konzernbilanz

(in Tsd EUR)

31.03.2007

31.12.2006

18.685

26.652

61.634

63.775

Aktiva Kurzfristige Aktiva Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Filmvermögen und geleistete Anzahlungen auf Sport- und Filmrechte Vorräte Sonstige Vermögenswerte und aktive Rechnungsabgrenzungsposten Summe kurzfristige Aktiva

105.113

90.516

88.235

80.019

298.280

16.860

571.948

277.823

6.422

7.055

Langfristige Aktiva Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Latente Steuern Filmvermögen und geleistete Anzahlungen auf Sport- und Filmrechte Finanzanlagen Receiver Sachanlagen Immaterielle Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte und aktive Rechnungsabgrenzungsposten

4.353

3.542

30.901

28.596

309

1.560

53.151

50.151

7.346

8.204

936.077

952.264

27.451

21.422

Summe langfristige Aktiva

1.066.010

1.072.793

Summe Aktiva

1.637.957

1.350.616

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Quartalsabschluss Konzernbilanz

31.03.2007

31.12.2006

Finanzverbindlichkeiten

171.799

129.522

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

218.402

225.957

8.091

24.266

10.580

13.199

(in Tsd EUR)

Passiva Kurzfristige Schulden

Sonstige Rückstellungen Passiver Rechnungsabgrenzungsposten Sonstige Schulden Summe kurzfristige Schulden

24.922

27.036

433.793

419.981

137.295

137.557

30.508

33.648

6.194

6.114

697

770

113.452

107.693

Langfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Passiver Rechnungsabgrenzungsposten Latente Steuern Sonstige Schulden

7.654

8.222

Summe langfristige Schulden

295.801

294.004

Summe Schulden

729.594

713.985

Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Verlustvortrag Periodenergebnis Minderheitenanteile Summe Eigenkapital Summe Passiva

98.400

82.000

1.202.456

951.596

–5

10

–397.003

–235.505

4.463

–161.497

52

28

908.364

636.631

1.637.957

1.350.616

17

18

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Konzerngewinn- und Verlustrechnung

(in Tsd EUR)

01.01.– 31.03.2007

01.01.– 31.03.2006

Umsatzerlöse

224.325

273.251

Umsatzkosten

–187.358

–226.574

Programm

–120.960

–161.224

Übertragung

–20.518

–23.422

Kundenservice

–16.721

–23.248

Hardware

–29.159

–18.679

Bruttoergebnis vom Umsatz

36.968

46.676

Vertriebskosten

–27.971

–34.003

Allgemeine Verwaltungskosten

–13.578

–15.686

Sonstige betriebliche Erträge

34.049

3.836

Sonstige betriebliche Aufwendungen

–2.104

–933

Abschreibungen auf Abonnentenstamm

–12.064

–12.064

Betriebliches Ergebnis

15.299

–12.174

1.544

2.665

0

–50

Zinsen und ähnliche Erträge Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen Zinsen und ähnliche Aufwendungen

–7.388

–4.502

Ergebnis vor Steuern

9.454

–14.061

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

–4.963

–4.230

Periodenergebnis

4.492

–18.291

4.463

–18.284

28

–7

0,05

–0,22

Zurechenbar zu: Anteilseigner Minderheitenanteile Ergebnis je Aktie Unverwässertes/verwässertes Ergebnis

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Quartalsabschluss Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzernkapitalflussrechnung

Konzernkapitalflussrechnung

01.01.– 31.03.2007

01.01.– 31.03.2006

Periodenergebnis vor Ertragsteuern

9.454

–14.061

Zinsergebnis

5.844

1.837

(in Tsd EUR)

Abschreibungen auf Sachanlagen saldiert mit Zuschreibungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte

10.410

9.600

Abschreibungen auf Abonnentenstamm

12.064

12.064

Endkonsolidierungserfolg aus Verkäufen von Unternehmensteilen Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen Veränderungen der sonstigen Rückstellungen Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens Veränderungen der Vorräte, Liefer- und Leistungsforderungen sowie anderer Aktiva Veränderungen der Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten sowie anderer Passiva Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen Einzahlungen aus Verkäufen von Unternehmensteilen Auszahlungen für Unternehmenskäufe Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen

–32

0

–1.050

–2.420

–16.258

–624

–174

1

–49.433

–9.343

–9.455

–35.135

–38.628

–38.080

580

122

1.479

96

777

0

0

–115

–8.587

–4.367

–21

0

Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit

–5.771

–4.263

Einzahlungen aus der Begebung von (Finanz-)Krediten

45.821

48.409

Erhaltene Zinsen

1.112

479

Zahlung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

–2.162

–3.220

Auszahlungen für die Tilgung von (Finanz-)Krediten

–2.350

0

Gezahlte Zinsen Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen

–5.989

–3.120

36.432

42.548

–7.966

205

Flüssige Mittel am Anfang der Periode

26.652

25.669

Flüssige Mittel am Ende der Periode

18.685

25.874

19

20

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Gewinnrücklagen Hedge Accounting/ Marktbewertung Finanzanlagen

(in Tsd EUR)

Stand 01.01.2006

82.000

951.596

–1

Umgliederung Vorjahresergebnis

0

0

0

Kauf weiterer 2,5 Prozent an der Premiere Hotel Entertainment GmbH (vormals Roombase Networks GmbH)

0

0

0

Summe der Transaktionen mit Anteilseignern

0

0

0

Veränderung des beizulegenden Zeitwerts für zum Verkauf bestimmte Finanzanlagen

0

0

–2

Summe direkt im Eigenkapital berücksichtigter Ergebnisse

0

0

–2

Periodenergebnis

0

0

0 –2

Gesamteinkommen

0

0

Stand 31.03.2006

82.000

951.596

–3

Stand 01.01.2007

82.000

951.596

10

0

0

0

16.400

231.508

0

0

19.352

0

Umgliederung Vorjahresergebnis Kapitalerhöhung (unter Berücksichtigung von Kapitalbeschaffungskosten) Anpassung an Zeitwert der ausgegebenen 16.400.000 Aktien zum 31.03.2007 Verkauf von 0,8 an der Premus Logistik und Service GmbH

0

0

0

16.400

250.860

0

Veränderung des beizulegenden Zeitwerts für zum Verkauf bestimmte Finanzanlagen

0

0

–15

Summe direkt im Eigenkapital berücksichtigter Ergebnisse

0

0

–15

Periodenergebnis

0

0

0

Gesamteinkommen

0

0

–15

98.400

1.202.456

–5

Summe der Transaktionen mit Anteilseignern

Stand 31.03.2007

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Quartalsabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung

Periodenergebnis

Verlustvortrag

Den Anteilseignern zurechenbarer Eigenkapitalanteil

Minderheitenanteile

Gesamt

48.674

–284.180

798.089

11

798.100

–48.674

48.674

0

0

0

0

0

0

–2

–2

0

0

0

–2

–2

0

0

–2

0

–2

0

0

–2

0

–2

–18.284

0

–18.284

–7

–18.291

–18.284

0

–18.285

–7

–18.292

–18.284

–235.505

779.804

2

779.806

–161.497

–235.505

636.603

28

636.631

161.497

–161.497

0

0

0

0

0

247.908

0

247.908

0

0

19.352

0

19.352

0

0

0

–4

–4

0

0

267.260

–4

267.256

0

0

–15

0

–15

0

0

–15

0

–15

4.463

0

4.463

28

4.492

4.463

0

4.448

28

4.476

4.463

–397.003

908.311

52

908.364

21

22

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Konzernanhang

Grundlagen und Methoden Die Premiere AG (im Folgenden auch „die Gesellschaft“ oder

Die nachfolgend aufgeführten Standards und Interpretationen,

„Premiere“) hat einen Konzernzwischenabschluss in Überein-

die durch das IASB bzw. IFRIC 2006 bzw. 2007 veröffentlicht

stimmung mit den vom International Accounting Standards

wurden, sind für Premiere zum 31. März 2007 nicht verpflich-

Board (IASB) herausgegebenen International Financial Repor-

tend anzuwenden.

ting Standards (IFRS) und deren Interpretationen durch das International Financial Reporting Interpretations Committee

IFRIC 12

Service Concession Arrangements

(IFRIC) sowie den von der EU übernommenen IFRS und deren

IFRS 8

Operating Segments

Interpretationen aufgestellt. Der vorliegende Konzernzwischen-

IAS 23

Borrowing Costs

abschluss wurde in Übereinstimmung mit den Vorschriften des International Accounting Standard (IAS) 34 erstellt.

Die Unternehmensführung geht davon aus, dass wesentliche Anpassungen zum Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung

Die für den Konzernzwischenabschluss der Premiere angewand-

der aufgeführten Standards und Interpretationen nicht zu

ten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den

erwarten sind.

im IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2006 der Gesellschaft dargestellten Methoden. Der Konzernzwischenabschluss

Unternehmenserwerbe

zum 31. März 2007 ist daher im Zusammenhang mit dem Kon-

Premiere erwarb im ersten Quartal 2007 zwei Mantelgesell-

zernabschluss zum 31. Dezember 2006 zu lesen.

schaften zum Kaufpreis von insgesamt 54 Tsd EUR, die nunmehr unter Premiere On Demand GmbH bzw. Premiere Sky GmbH

Im Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2007 wurden

mit Sitz in Unterföhring firmieren. Der Geschäftszweck der

nachfolgende Standards erstmals angewendet:

Premiere On Demand GmbH sind die Konzeption und Vermarktung sowie der Aufbau und Betrieb von Programm-Abruf-

Amendment to IAS 1

Capital Disclosures

diensten zur Verbreitung über verschiedene Distributionswege

IFRS 7

Financial Instruments: Disclosures

und Endgeräte, inklusive Bereitstellung und Betrieb einer Platt-

IFRIC 7

Applying the Restatement

form für diese Abrufdienste. Gegenstand des Unternehmens der

Approach under IAS 29

Premiere Sky GmbH sind die Vermarktung und der Vertrieb von

IFRIC 8

Scope of IFRS 2

digitalen Pay-TV-Sendern, vorrangig über Satellit, sowie die

IFRIC 9

Reassessment of Embedded

Erbringung von mit der Ausstrahlung verbundenen Leistungen.

Derivatives Verkauf von Unternehmensteilen Durch Anwendung der genannten Standards ergab sich keine

Mit Geschäftsanteilskauf- und Abtretungsvertrag vom 9. März

signifikante Auswirkung auf die Darstellung der Vermögens-,

2007 wurden 0,8 Prozent an der Premus Logistik und Service

Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

GmbH, Unterföhring, an ein Mitglied des Managements veräußert. Der Verkaufspreis betrug 27 Tsd EUR.

IFRIC 10 (Interim Financial Reporting and Impairment) und IFRIC 11 (IFRS 2 Group and Treasury Share Transactions) sind noch nicht von der Europäischen Union übernommen worden und dementsprechend durch die Gesellschaft noch nicht verpflichtend anzuwenden.

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Konzernanhang Grundlagen und Methoden

arena-Transaktion Mit Vertrag vom 7. Februar 2007 wurde zwischen Premiere und arena die Übertragung diverser Rechte und Geschäftsaktivitäten vereinbart, die Premiere u. a. die Möglichkeit zur Nutzung der Markenrechte „arena" und „arena live" sowie der Distributionsrechte des „arena"-Programms insbesondere im Satellitenbereich gewährt. Als Gegenleistung für die Einräumung der Rechte und Geschäftsaktivitäten gewährt Premiere arena 16.400.000 auf den Namen lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils 1 EUR. Auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 17. Mai 2006 wurde durch Beschluss des Vorstands und des Aufsichtsrats vom 7. Februar 2007 das genehmigte Kapital zur Erhöhung des Grundkapitals um 16.400.000 EUR gegen Sacheinlage auf 98.400.000 EUR genutzt. Das im Rahmen der Kapitalerhöhung festgesetzte Agio beträgt 250.860 Tsd EUR (nach Berücksichtigung von Kapitalbeschaffungskosten). Die Eintragung der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage erfolgte am 8. Februar 2007. Das genehmigte Kapital beträgt nach Durchführung der Kapitalerhöhung noch 24.400 Tsd EUR. Nach Gesprächen mit dem Bundeskartellamt wurde die Umsetzung der Vereinbarung durch Premiere und arena ausgesetzt, sodass eine Übertragung der Rechte und Geschäftsaktivitäten, die durch Premiere nach IFRS 3 als Unternehmenserwerb abzubilden ist, bisher nicht stattgefunden hat. Beide Parteien gehen derzeit davon aus, dass eine kartellrechtlich unbedenkliche Einigung zwischen den Vertragsparteien erzielt werden wird, so dass zum 31. März 2007 unter den sonstigen Vermögenswerten ein Anspruch in Höhe von 267.320 Tsd EUR zuzüglich der bis zum 31. März 2007 angefallenen Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 2.978 Tsd EUR ausgewiesen wird. Die Bewertung des Anspruchs erfolgte in Höhe des Zeitwerts der ausgegebenen Aktien zum Bilanzstichtag, in korrespondierender Höhe erfolgte eine Anpassung der Kapitalrücklage. Die endgültige Festsetzung der Anschaffungskosten und dementsprechend der Kapitalrücklage erfolgt gemäß IFRS 3 erst zu dem Zeitpunkt, an dem die Rechte und Geschäftsaktivitäten übertragen werden. Sollte keine kartellrechtlich unbedenkliche Einigung zwischen den Vertragsparteien herbeizuführen sein, ergeben sich den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechende Folgen für die Bilanzierung.

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Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Wesentliche Einflüsse auf den Konzernzwischenabschluss Veränderung der Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Receiver

Sonstige betriebliche Erträge

Im Berichtszeitraum lief ein Finanzierungs-Leasingvertrag

Zwei wesentliche Effekte konnten im ersten Quartal in den

planmäßig aus. Die ehemals geleasten Receiver wurden mit

sonstigen betrieblichen Erträgen realisiert werden.

Beendigung des Leasingverhältnisses zurückgekauft. Es gaben sich daraus keine Veränderungen des Bilanzpostens „Receiver“.

Premiere hat Ende März eine umfangreiche und langfristige Kooperations- und Marketingvereinbarung mit SES Astra abge-

Die Zugänge bei Receivern in Höhe von 6.306 Tsd EUR betrafen

schlossen. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung überträgt

im Wesentlichen Festplatten-Receiver. Sämtliche Receiver-

Premiere ein Nutzungsrecht sowie das Vermarktungsrecht an

Käufe werden zunächst in den Vorräten aktiviert. Receiver, die

der Receiver-Plattform auf unbestimmte Zeit an SES. Der Kauf-

zur Vermietung an Endkunden vorgesehen sind, werden von den

preis ist zum Teil vom Eintritt bestimmter, vertraglich definierter

Vorräten in das Sachanlagevermögen umgegliedert und linear

Leistungsparameter abhängig.

über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ein wesentlicher Teil der Steuerrückstellung für die mögliche Vorräte

Nichtanerkennung des Vorsteuerabzugs aus empfangenen

Der Anstieg der Vorräte resultierte insbesondere aus dem

Leistungen konnte im Berichtszeitraum aufgelöst werden.

Erwerb von Interaktiv-Receivern. Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt 38.862 Tsd

Ergebnis je Aktie

EUR. Im Berichtszeitraum wurden Wertminderungen in Höhe

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich aus der Division

von 3.366 Tsd EUR als Aufwand erfasst.

des Ergebnisanteils der Aktionäre der Gesellschaft und der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der während der ersten drei Monate bzw. des ersten Quartals im Umlauf befindlichen Aktien. Zum Stichtag haben keine Sachverhalte vorgelegen, die zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie geführt haben, sodass das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie entspricht.

Ergebnisanteil der Aktionäre der Premiere AG (in Tsd EUR) Gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien (in Tsd) Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR)

01.01.– 31.03.2007

01.01.– 31.03.2006

4.463

–18.284

82.000

82.000

0,05

–0,22

Die im Rahmen der Vereinbarung zwischen Premiere und arena ausgegebenen Aktien wurden in die Berechnung des Ergebnisses je Aktie noch nicht einbezogen, da der damit verbundene Unternehmenserwerb noch nicht vollzogen worden ist (siehe „arena-Transaktion“).

Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007 Konzernanhang Wesentliche Einflüsse auf den Konzernzwischenabschluss Sonstige Erläuterungen

Sonstige Erläuterungen Wesentliche Vertragsabschlüsse

Wesentliche Ereignisse nach Ende des

Aufgrund eines im Januar abgeschlossenen Vertrags mit der

Berichtszeitraums

Premier League wird Premiere die Berichterstattung über den

Premiere hat eine neue erweiterte, langfristige Fremdkapital-

englischen Spitzenfußball erweitern. Die Übertragungsrechte

finanzierung abgeschlossen, durch die der bestehende syndi-

wurden bis einschließlich der Saison 2009/2010 erworben.

zierte Kredit ersetzt wird. Die Verzinsung ist weiterhin variabel am Euribor orientiert.

Premiere wird ab 1. September 2007 sein komplettes Programmangebot auch über entavio, die neue digitale Satellitenplattform von SES Astra, verbreiten. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen zum Stichtag setzen sich wie folgt zusammen: 31.03.2007 Summe

31.12.2006 Summe

Filmlizenzen

311.880

342.487

Sportlizenzen

453.723

463.027

Partnerkanäle

213.670

284.966

(in Tsd EUR)

Abnahmeverpflichtung Receiver Übrige Summe

35.392

69.586

295.420

282.897

1.310.085

1.442.963

Die künftigen Verpflichtungen aus nicht kündbaren OperatingLeasing-Verhältnissen stellen sich wie folgt dar:

(in Tsd EUR)

Netzbetreiber und Transpondermiete Bürogebäude

31.03.2007 Summe

31.12.2006 Summe

466.837

491.429

21.059

22.121

1.311

1.419

132

101

489.338

515.070

Kfz Technische Büroanlagen Summe

Segmentberichterstattung Die Geschäftsaktivitäten von Premiere konzentrieren sich auf den Betrieb des Abonnementfernsehprogramms in Deutschland und Österreich. Innerhalb dieses Bereichs existieren keine unterschiedlichen Geschäftstätigkeiten oder nationalen Unterschiede, die abweichende Chancen- und Risikoprofile aufweisen. Insofern entfällt ein Segmentbericht.

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Premiere AG | Bericht zum ersten Quartal 2007

Impressum

Herausgeber: Premiere AG Medienallee 4 85774 Unterföhring www.info.premiere.de

Satz: deuerling werbung und design

Fotos: (Seite 5) (Seite 5)

© 2005 Touchstone Television. All rights reserved. Casino Royale ©2006 Danjaq, LLC, United Artists Corporation, Columbia Pictures Industries, Inc. 007 Gun Logo and related James Bond Trademarks © 1962–2006 Danjaq, LLC and United Artists Corporation. Casino Royale, 007 and related James Bond Trademarks are trademarks of Danjaq, LLC. All Rights Reserved. (Seite 11) © 2005 Twentieth Century Fox Film Corporation.

Kontakt und weitere Informationen: Premiere AG Corporate Communications Tel.: +49 89/99 58-63 51 E-Mail: [email protected] Premiere AG Investor Relations Tel.: +49 89/99 58-10 10 E-Mail: [email protected]

Finanzkalender 2007: 15. Juni: Hauptversammlung der Premiere AG 9. August: Zwischenbericht zum zweiten Quartal 6. November: Zwischenbericht zum dritten Quartal

Disclaimer Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen des Managements der Premiere AG beruhen. Zukunftsgerichtete Aussagen unterliegen bekannten und unbekannten Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die Ertragslage, Profitabilität, Wertentwicklung oder das Ergebnis der Premiere AG oder der Erfolg der Medienindustrie wesentlich von derjenigen Ertragslage, Profitabilität, Wertentwicklung oder demjenigen Ergebnis abweichen, die in diesen zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen oder beschrieben werden. In Anbetracht dieser Risiken, Ungewissheiten sowie anderer Faktoren sollten sich Empfänger dieser Unterlagen nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen verlassen. Die Premiere AG übernimmt keine Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse und Entwicklungen anzupassen.

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