Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42
Bericht uber den Deichbau und den Kustenschutz in Niedersachsen nach der Sturmflut 16./17. Februar
vom
19621)
Von Ernst Metzkes
Die
groBe
Sturmflut
vom
16./17. Februar 1962
auch fur das Land Niedersachsen und
war
Wasserwirtscha sverwalrung ein sikulares Ereignis.
seine
Diese Orkanflut hat die bisher be-
kannten h6chsten Sturmfluten im bstlicheii Teil des niedersdchsischen und
ten
groBe Schdden
an
Das niedersicisische
Kustengebiet
wird
von
insgesamt
Liberschrit-
See-, Hauptdeicien ist Der Deidischutz geschurzt. groEen Sturmfluten verbessert
872 km
gegen die Sturmfluten der Nordsee seit rund 1000 Jahren allmihlich entstanden und jeweils nach
Strom- und FluBdeichen
Kustengebietes
den Deichen und Kustenschutzwerken hinterlassen.
-
-
worden. Nach Deiche
so
gewachsen
der
Katastrophenflut des Jahres 1825 wurden alle Aiistrengungen gemacht, die erhahen, daB sie nach damaligen Erkenninissen jeder Sturmflut
verstirken und zu
zu
sein sollten. Diese Zuversicht hat 80
13. M rz 1906
bis
Jahre
zur
nachsten
groBen Sturmflut
vom
gehalten.
Die Deiche an der nieders disischen Kuste haben dieser Sturmflut
zwar
staiidgehalten;
derzeitigen Beobachtungen die Erkennmis gewonnen, dali die auf Grund der Sturm ut von 1825 verstErkten Deiche nicht mehr fur einen sicheren Deiclischutz dennoch wurde
aus
den
ausreichen warden, weil durch die inzwischen beobaditete und
Meeresspiegel die Sturmfluten sterig
dieser Erkenntnis konnten in den beiden gezogen werden. Das Laiid Niedersachseii hat
Hi;henverschiebung
her auflaufen. Die und den
Weltkriegen
zwischen Fesdand
notwendigen Folgerungen
Nachkriegsjahren
aus
leider nicht
Kriege trotz der damals herrdreiBiger Jahren begonneneii, aber nicht beendeten Verstirkungen und Erhdhungen zu niedriger Deichstrecken wieder aufgenommen und den neuen Hauptdeich zum Schutz der Leybucht gebaut.
jedoch bald
nach dem letzten
schenden schwierigen wirtschaftlichen Verhilrnisse die
in den
Vier schwere Sturmfluten
aus der jungsten Zeit Januar und Februar 1949 mit grollen Schiden an den Strand- und Diinerischutzwerken der Ostfriesischen Inseln, besonders der Inseln Norderney und Baltrurn;
1. im
Stui·mflutkatastrophe
2. die
vom
1. Februar 1953, die einen noch nie beobachreten Hdchststau
vor
der niederl*ndischen Kuste brachte und besonders die Klisten der Niederlande,
und
Englands heimsuchte;
3. die Sturmflut kurz
Stellen bis
vor
Weihnachten
1954, die auch
an
der niedersachsischen Keste
Belgiens
an
vielen
Deidikrone anstieg, und schlieBlich 4. die schon erwilinte sehr schwere Sturmflut vom 16./17. Februar 1962, die wiederum schwere Sch :den an den Kustenschutzwerken, besonders an den noch nicht erhilliten und verst:irkten
Deichen,
gaben
verursacht
erneut
Inselschutzes
zur
hat,
AnlaB, die Erkennmisse und Auffassungen tiber die Bauweise des Klisten- und zu
uberpriifen.
Diese schweren Sturmfluten
1)
an
der Nordsee haben aber aucli entscheidend dazu beigetra-
Nach einem Vortrag auf der 4. Hamburg am 26. Nov. 1965.
Ostsee in
Gesanitausschulitagung
des Kusrenausschusses Nord- und
L-
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42 34 gen, die uber die
der
Ausgaben des Staates beschlielienden Parlamente und Notwendigkeit umfassender Bauma.Enahmen zu aberzeugen. Trotz der Schwere der leczten Orkanflut
niedersdchsischen Deichen
etwa
vom
Februar 1962 sind
die Offentlichkeit von
von
zwei Drittel nicht oder nur umvesentlich
Etwa ein Viertel der Deiche erlitten leichte und mittlere Schkiden. Sctiwer
sttirt wurden
den 872 km
besctildigt
langen
worden.
beschidigt oder
zer-
H., d. h. rund 70 km Deiche. An 61 Stellen ist der Hauptdeich gebrochen. Auf den Ostfriesischen Inseln, besonders auf Norderney, Baltrum, Spiekeroog und Wanetwa
8
v.
gerooge sind neben groBen Abbrlichen
lieblich
an
den Duiien teitweise auch die Strandschutzwerke
er-
beschidigt worden.D
Die
wichrigsten Folgerungen, Sturmfluten
nanncen
von
sollten Antwort auf die
die
aus
den Erkennt,iissen und
der nieders clisischen
Erfahrungen der
Wasserwirtschaftsverwaltung
gezogen
vier ge-
wurden,
Frage geben, wie lioch und wie stark die Deiche zu baum sind, so dati Lage sind, die bisher bekannten Sturni uten und mog-
sie nach menschlichem Ermessen in der
licherweise zoch schwerere Orkanfluteii sicher abzuweliren.
Antwort, die wir auf diese Frage gegeben haben,
Die aus
dem Bericlit der
kommission
zur
Untersuchzing
niedersidisischen
der
der Sturmfjur
vom
stutzt sich
Wasserwirischaftsverwaltung
Arbeitsgruppen des Kusteiiausschusses
„Sturm lut
vom
-
neben den
Folgerungen
Februar 1962 eingesetzten Ingenieur-
Februar
1.
auf
die
Ergebnisse
der
1953", „Kiistenschutz",
„Kiistenschurzwerke" und „Sturmfluten". Dazu sind die Ergebnisse von Modellversuchen die iii den letzten Jahren im Franzius-Institut der Technischei Hochschule Hannover ausgefulirt warden sind.
herangezogen,
Die wesentlichsren
Folgerungen
far den Deichbau seien kurz vorgetragen:
denkbar, dah beim Zusammentreffen undinstiger Wetter- und Windverh lmisse h6here Wassers nde, als bisher beobachtet, eliitreten kannen.
1. Es ist
2. Der Wellenauflauf der Sturmfluten auf die Deiche wird
Riditung des Sturmes
-
liuhere Werte erreichen;
er
-
abhlingig
von
der Stdike und
ist bisher offensichtlich unterschitzI
worden. 3. Die
H6henlage der Deichkrone
Wellenauflauf,
dem sikularen
ist nach den bisher bekannten hachsten
Anstieg
des
Meeresspiegels
Wasserstinden, dem
und einem Sicherheitszusctilag
zu
bemessen. 4. Es kann keine absolute Sicherheit gegen die Gefahren der Sturmfluten geben. Es muE damit gerechner werdeii, dal kunftige sehr schwere Sturmfluten Wassersdnde erreichen, deren
Wellen die Schurzwerke
zulegen,
so
daB sie ein
uberschlagen ki nnen. Die Deidle sind deshalb bruchsicher kut·zfristiges Uberschlagen von Wellen ohne Gefalir fur ihren
an-
Be-
stand zulassen. Das
bedeuret, daB nicht nur die Au£enbdschungen, sondern auch die Innenbdschungen wesentlich flacher angelegi werden, daB often am Wasser liegende Deiche
(Schardeiche) dort, 200
wo
m
5. Es ist
gegen Brandungsschiden durch feste Deckwerke geschutzt werden und daE die naturlictien Verhilmisse es zulassen, durch kiinstliche Landgewinnung ein etwa
breires Deichvorland
geschaffen
wird.
anzustreben, dail die Deiche frei
Masten, Bitumen, WeidezD:unen
u. a.
von
baulichen
Anlagen,
z.
B.
Hiusern, Treppen,
bleiben, die vielfach die Ursache schwerer Deichschiden
gewesen sind. 6. Die Deiche mussen bei Sturmfluten den. Hierzu
stindig uberwacht und im Gefahrenfalle verteidigt werVerbesserung der Sturmflutvorhersage und des SturmflutwarnVorbereitung und Ordilung einer schlagkr ftigen Deichverreidigung.
gehdrt
dienstes sowie die
eine
2) Der Berichiersrarrer zeigre als Beispiele fur die bei der Februar-Srurmflut entsrandenen Deichschdden einige Lichibilder, die bereits in dem Sturm lutbericht im Het 10/1962 der „Kuste• ver6ffentlidit worden sind.
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42 35
Deichverteidigutig ist de·r vordringliche Ausbau gehken sowolil Deichzuwegungen als auch Deichlb:ngswege.
7. Ein wesentliches Mittek netzes.
8. Bei
Hierzu
zur
der Februar-Sturmflut 1962 haben sich
-
eines
Wege-
neben den sdion verstdrkten Deichen
-
Leda, Geeste, Lithe und Este errichteren Sperrwerke Unheil im niedersi:chsisclien Klistengebiet verhatet. Es sollen
besonders auch die in den Tidefliissen
gut bewihrt und noch gr61ieres daher weitere Sperrwerke in den Nebenflussen der Weser und Elbe erridiret werden
(Abb. 10). Die Zweckmihigkeic oder gar Notwendigkeit dieser Sperrwerke liar sich am Beispiel der Oste bereits bei der Sturmflut 1962 gezeigi. Hier sind allein 36 der in Niedersachsen
gez hlten
Deichbrudie entstanden und Fltichen
von
rund 10 000 ha tiberflutet
wor-
Sperrwerk in der und Auch die Deichbruche Oste schon gebaut worden w*re. Oberflutungsschiden, die bei der jungsten Sturmflut am 2. November 1965 im Ostegebiet entstanden sind, lidrre das Ostesperrwerk verhindern kijnnen. Die Lage der gebauten, im Bau befindlichen und geplanten Sperrwerke ist in Abbildung 10 eingetragen. den, ·mithin Schiden, die hi:tten vermieden werden kannen,
Die niedersichsische
das
wenn
hat bei der Planung und Ausfuhrung aufgezihken Folgerungen in der Praxis beachtet. Die von
Wasserwirtschaftsverwaltung
der Kustenschutzmailnahmen die
der Arbeitsgruppe „Kustenschutz" am 1. August 1955 ver·5ftentlichten „Allgemeinen Empfehlungen far den deutschen Kiistenschutz" und die,Empfehlungen fur den Deidischutz nach der
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Deichhdhe
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Oraate Springerhaheng b, 044-m .
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Nipp
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NN
t0
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-, -2
Abb. 1.
Februar-Sturm ut 1962" in der niederstchsischen
Ermittiung der Deichh6hen
in Niedersachsen
Arbeitsgruppe „Klistenschutzwerke" sind Wasserwirtschaftsverwaltung durch entsprechende Erlasse verbindlich vom
Dezember 1962 der
eingefuhrt worden. Ein endgultiges Ergebnis der Arbeitsgruppe „Sturmfluten", welche unter
Heranziehung
aller
einschEigigen Wissenschaftsgebiete
die Aufgabe hat, welche Sturmflut-
u. a.
priifen,
zu
wasserstinde der Bemessung der Deiche zukunftig zugrunde zu legen sind, liegt noch niclit vor. Nach den bereirs genaniiten Empfehlungen der Arbeitsgruppe „Kustenschutz" soll sich die H8he der Deichkrone nach dem maEgebenden Sturmflutwasserstand und nach dem dazu-
geh6rigen gruilten „Sturmflut
vom
Wellenauflauf in dem
jeweiligen Deichabschnitt richten. Die Art,eirsgruppe empfohlen, den „maRgebenden Sturm-
1. Februar 1953" hatte bereits vorher
flutwasserstand" durch Addition des bisher beobachteten eingetretenen und
dem vorausberecineten Wasserstand
schen Hochwasser
zu
bilden,
auf der
Abbildung
graBten
zum
1 links
Unterschiedes zwischen dem
heute h6chstm6glichen astronomi-
dargestelk.
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42 36
,
41*.
-0 *---.
-=1- 7/m
-2
ra *
=-%
'll/M
r'616 1
tf
.47
Abb. 2
Betonholm
30/*€.M
4,+7,00m NN
Stahlspundwand Larssen"" Profit 31
2 70
-
:
t----*
/0.
l l
\ 1
-*-ehem. Grodenhdhe
Da:ljgm-u-ntiekem-3[949*4[!e_ i:
0,0-Om
NN
Abb. 3 Abb. 2 und 3.
baschung
In
des
Deicherlidhung mittels einer Spundwand im I. Oldenburgischen Deicliband. Die Binnen1:2 abgeflacht. Rechts (auflendeichs) Werfien, links am Deich angrenzende Bebauung
Erdkarpers wird auf
Niedersachsen
wurde
iii dem das astronomiscli
b
aus
dieser
Empfehlung das „a-b-c-d-Verfahren" entwickelt,
hijchsrmi gliche Spring-Thw aufgespalten
wurde in
a
-
MThw und
grij£tmagliche Springerhahung. Der H6he nach wurde dieser Posten also unverindert beibehalten. Bei der Ermittlung des „gi·6Bten Unterschiedes zwisdien beobachterem und vor=
ausberechnetem Wasserstand" nungen fur die meisten
Pegel
ergaben
sich dadurch
und fur weit
Schwierigkeiren, daB die Vorausberech-
zuriickliegende Sturmfluren
nicht
vorlagen.
So
ent-
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42 37 wissenschaftlich nicht ganz genau „W indschlossen wir uns, einheitlich den Unterschied c bis zum MThw herab zu bilden. Dies bedeuter prakrisch eine geringe Verst au" genannt -
-
schiebung der zusitzlichen Sidlerheit derart, dah der Zuschlag bei Spring-Wercen gr·dher, bei Nipp-Werten aber kleiner wird. Zu diesem c-Betrag wurde unter d nodi ein sEkularer Anteil
von
-
einheitlich 20
serstand,
zu
ergab
bis d
den fiir die Deich-
dem noch der Wellenauflauf
addieren
ergab, Darstellung Abbildung 1.
Nach
Bezirk. Hier
der
in
a-b-c-d-Verfahren
diesem
wurde in Niedersadisen
arbeitet, und
t
und der die H8he.der
war
Deichkrone Mitte der
a
Sturm lutwas-
bemessung maEgebenden zu
'. Die Summe berucksichtigt
cm
vor
1962
ge-
bis auf den Auridier
zwar
mancherlei ardiche
waren
Einflusse, wie wechselnde Vorlandbreite
-hillie, Vordeiche
und
schieden gen,
grole Zuschlige daB
so
durch
usw., zu
."i'.1
1
beriicksichti-
besser unmittelbar
man
DRic,9 ,1.1
ver-
1,'
vom
HHThw ausging. Zu diesem Verfahren sind wir nach 1962 an der niedersichsi schen Die
Kiiste
wieder
zurtickgekommen.
Arbeirsgruppe „Kastenschutzwerke"
hatte berei IS im Herbst 1962 den
vor
1962
nach
vergleichen.
dem
mit
Sicherheitszuschlag
empfohlen,
a-b-c-d-Ver-
maligebenden
fahren erarbeiteren
flutwasserstand
den
Sturm-
um
einen
erh8hten HHThw
Der
gr6Bere
Wert
zu
sollte
getten und um den Wellenauflauf erhbht Darstellung auf der rechten
werden.
Seite der
Abbildung
1.
Zuschlages gibt Mi glichkeit, den 8rtliclien Gegebenheiten in gewissen Grenzen Rechnung zu Die
Variation des
Abb.
die
4.
durch
Deicherighung
gehingrer Fallrplanplatte
im
Betonmauer
mit
an-
Stadrgebier Elsflerh, erbaut
1961. Diese Lasuiig liar sich bei der bewihrt
Srurmflut 1962
tragen. In den Str6men und Fllissen kdnnen
die Htlchstwasserstdnde wegen der kiinstlichen Einflusse, z. B. Absperrungen, Vordeichungen fur die Ems wurden im usw., nur durch Modellversuche gewonnen werden. Die Modellversuche
Jahre
1954 und far die Weser 1959
versuche wurden 1962/63
Gegebenheiten
Franzius-Institut
abgeschlossen;
die Elbe-Modell-
begonnen.
Da die Str ime und Flusse also
die
vom
ausschieden fur das a-b-c-d-Verfahren und da dieses auch
mancher Klistenstrecken nicht elastisch genug
berticksiditigen konnte, ins-
besondere nichr die der ostfriesischeii Kiisre, wird in Niedersachsen nach madierlei
Vergleichs-
bereclinungen und nach vielen Besprechungen meist das Verfahren „HHThw plus Zuschlag" angewendet, also das rechts in der Abbildung 1 dargestellte Verfahren. Unter „Zuschlag" ist alles Unwdgbare der Zukunft einzukalkulieren, also auch der sb:kulare Anstieg fur das kommende Jahrhundert Eine kleine
u. a.
Abwandlung ist noch
zu
nennen:
Unter HHThw wird der H6distwert aller
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42 38
Wangerdeich Regetprofit MSil.N„45.I€m
Odiblicherunglweg
/ 1 r
3.25,
K/,/
//
1
ew'ht„„
HHihy.NA.457111
1' .7.20
Bwak„"
4-00/31-'.7--4 1
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..'i.'i'/9.t.0.;
/=*
.eatd#.
AfN
51/inbank
,
/
2,
=
Fun/P//dwld
66,80
Regelprofit des Wangerdeiches
Abb. 5.
wurde
an
der
Jade
nordwesdici
von
Wilhelmshaven. Der Sandkern
Entwasserungskanilen aufgespult und mit einer Kleidecke, au£en 1,30 m und binnen 0,50 m stark, abgedeckt. Die FuBsicherung des Deiches bildet eine Spundwand mir anschlieBender Sreinbank. aus
Auf der Binnenseite ist ein
Deichlingsweg vorgesehen
it:...,14'44&...
Wangerdeich an der Jade; mit dem DeicbschluB beim Siettief wurde begonnen (vgl. Abb. 5)
Abb. 6. Bauvorgang
Sturmfluten verstanden, nachdem diese durch den betreffenden sdkularen Zeit
Anstieg bis
zur
Jetzt-
entsprechend aufgehilht worden sind. Die
zur
Bemessung
der Deichh6hen dienenden Wasserstdnde sind nadi diesem Verfahren
inzwischen fur verschiedene Punkte an der Kuste und den Kustenflussen mit den
Deichhdhen ermittelt. Die oberen Deidibehdrden sind durch einen Erlati
vom
zugeh8rigen
Mai 1965
an-
gewiesen, diese ermittelten Deichhtlhen, die auch den Vorschriften des Niedersbdisischen Deichgesetzes
legen.
entspredlen, der
Es ist vorbehalten
weiteren
Planung
und
Ausfuhrung der Deichbauten zugrunde
worden, die Deich116hen
nahmen in den Tideflussen und
aus
zu
berichtigen,
den Modellversuchen
wenn
zu
sich durch BauniaE-
Wasserstandsinderungen ergeben,
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42 39
* 4. 3&
*****7 dAW"47*LE 16 1%=U\©· I
.
Abb. 7. Deictibaustelle Deiches
aus
an
(1965). Nach dem Profilieren des Einbau der FuBsicherung
der Elbe bei Wisch
einer
Sandaufspulung
*A '*=
-A'*
-*--·-ts.
Abb. 8.
Verl ngerang
des Sielbauwerks
am
Deichverstirkung und sofern die
Arbeitsgruppe „Sturmfluten"
zu
Dorumer Tief als
Folge
der
1965
litihereti
Bemessungswasserstinden
kommen
sollte. Alle verwa
Beteiligten, itung, bemuhen
die Deichverb inde,
die Aufsichtsbeh8rden uiid
sich seit der Sturmflut
Yom
die Wasserwirtschafts-
Februar 1962 verstirkt darum, die Deiche
1
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42 40 nach den geschilderten Erkenntnissen und Folgerungen wehrhaft zu machen. Es ist dabei klargeworden, daB noch ganz erhebliche uber das seit 1955 laufende Kusrenprogramm hinaus-
gehende Anstrengungen notwendig
sind. Das bisherige Teilprogramm der MaBnahmen des Kustenschutzes ist deshalb nach der Sturmflut 1962 durch ein neues Programm „Deichbau und Klistenschutz ab 1963" ersetzt worden. In diesem Programm sind u. a. vorgesehen: 585 km
44
1
ri
*..,2 *M=**,6. ·F.-*:· ·-27**
443€1
i
Abb. 9.
Absperrung der Siels
Deichbau, benfilissen
650 Am
Wege und
der Elbe
Seeve im 1964
Weser und der
Die Kosten sind nach dem Preisstande
jihrlichen
Die
vor
1962 auf
uber
Ausbau
von
24
neue
Deichsiele, 7 Sperrwerke
an
den Ne-
der Schutzwerke auf den Ostfriesischen Inseln.
1962 mit 880 Mio. DM
veranschlagt.
zur
Erfullung dieses umfangreichen Programms
von
knapp 20 Mio.
80 Mio. DM nach der Sturm ut von 1962 erhaht worden. Von den
umfangreichen Deicharbeiten, Abbildungen
Harburger Deichverband. Bauzusiand des SeeveSielaffnungen von je 5X5 m
Zuschusse des Bundes und des Landes Niedersachsen fur die Bauvorhaben
des Kustenschutzes sind DM
.
mit 3
Deichverteidigung,
zur
47--9
die
in
Niedersachsen bisher ausgefiihrt wurden, sind
in
den
2 bis 9
einige BaumaBnahmen als Beispiele dargestellt. Der gegenwirrige Stand des Deidischutzes an der niedersEcbsischen Kuste ist in der Abb. 10 zusammengefaBt dargestellt. Von der gesamren vor den Sperrwerken liegenden Deichstrecke von 617 km Linge ind bis Ende 1965 145 km nach den heutigen Erkenntnissen und Erfahrungen in ausreichender Hdhe und bruchsicher ausgebaut. Von den verbleibenden 472 km Deichen sind rund 280 km Deiche nach 1948 vornehmlich im Rahmen des Kiistenprogramms in ihrem Zustand wesentlich erh6lit, vet·stirkt oder warden, so da£ der
Ausbau
entsprechend
den
heutigen Anforderungen
gesichert so dringlich
nidit
vollstindige
ist. Innerhalb des Kusten-
programms waren fur Deich- und Klistenschutzmainahmen bis zur Februarsturmflut 1962 rund 150 Mio. DM aufgewender worden, zu denen der Bund erwa 95 Mio. DM, das Land Niedersadisen 35 Mio. DM und die Deidiverbinde rund 20 Mio. DM
beigesteuert haben.
Nach
Die Küste, 14 Heft 1 (1966), 33-42
i
0
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2
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L
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