Benjamin Seebauer

Erfahrungsbericht Auslandsfamulatur SeychellenVitoria Hospital Mahé

Benjamin Seebauer ([email protected])

Gynäkologie und Geburtshilfe 03.02.14-28.02.2014

Benjamin Seebauer

Organisation: Im Großen und Ganzen ist die Organisation für eine Famulatur auf den Seychellen recht einfach. Es ist jedoch einiges an Geduld nötig. Wir haben uns im Februar letzten Jahres mit dem Victoria Hospital auf Mahé in Verbindung gesetzt. ([email protected]. Es aber immer ein paar Wochen gedauert bis man eine Antwort erhält. Doch alles in allem klappt alles reibungslos. Um die Famulatur durchzuführen benötigt man von der MedUni Graz einen Supporting letter, ein Motivationsschreiben, und einen Lebenslauf auf Englisch. Wenn man sich früh genug bewirbt, kann man sich die Station auch problemlos selber aussuchen. Wir haben nach einiger Zeit auch einen Letter of confirmation via Mail bekommen den man für die Vor-Anrechnung der Famulatur in Graz benötigt. Uns wurde auch mitgeteilt, dass eine Gebühr von 350 Euro zu entrichten ist. Wir waren erstaunt, weil das Jahr zuvor „nur“ 200 Euro verlangt wurden. Den Flug haben wir bei Emirates von München über Dubai gebucht.Dieser hat ca. 800 Euro gekostet. Die Liste an Unterkünften, dir wir auch von Frau Marie bekommen haben bietet eine Vielzahl an netten Selfcatering Appartments. Wir haben uns für die Beach Cottages entschieden (25 Euro/pp). Nettes Zimmer mit Internet und grünem Garten in dem es sich gut entspannen lässt. Katrina, der die Beach Cottages gehören, ist uns auch mit Rat und Tat zu Seite gestanden und hat uns bei der Ausflugsplanung geholfen.

Famulatur: Ursprünglich war geplant, dass wir am Mo 3. Februar in unsere Famulatur starten, da unser Flug aber mit Verspätung landete und wir durch die Reise ziemlich erschöpft waren, entschlossen wir uns nach Rücksprache erst am nächsten mit der Famulatur zu starten. Da wir nicht wussten wie lange der Bus zum Krankenhaus brauchen würde machten wir uns am darauffolgenden Tag schon sehr früh auf den Weg. Nach 20 Minuten Busfahrt und weiteren 15 Minuten Gehstrecke erreichten wir das Krankenhaus auf Mahe. Unser erster Weg führte uns in das Verwaltungsgebäude zur zuständigen Sekretärin für Studentenangelegenheiten Frau Natasha Marie. Wir erledigten die Formalitäten und bezahlten die Gebühr von 350 Euro. Der Tausch auf eine andere Station von Seebauer Benjamin war kein Problem. Wir bekamen unsere Famulaturbestätigungen ausgehändigt und wurden anschließend von Frau Marie durchs Krankenhaus geführt. Sie zeigte uns alle wichtigen Einrichtungen wie den Ambulanzbereich, die Station für Gynäkologie, den Kreissaal, den OP Bereich, die Cafeteria und die Neugeborenen Intensivstation. Am nächsten Tag fanden wir uns pünktlich um 8 Uhr

Benjamin Seebauer morgens im Ärztebesprechungsraum ein. Nachdem wir uns bei allen Ärztinnen und Ärzten vorgestellt hatten, begann die Morgenbesprechung mit Kaffee und Kuchen. Anschließend gingen wir mit einem Oberarzt auf die Station für Gynäkologie und versuchten bei der Visite dem Arzt zu folgen. Dies gestaltete sich schwierig, da sich die Patientinnen mit dem Arzt auf Kreol, dem einheimischen Dialekt unterhielten. Auf unsere Fragen wurde aber Großteils eingegangen. Die Patientinnen wurden nach einer Operation kurz untersucht und die Medikation wurde angepasst. In den folgenden Tagen waren wir auch im Ambulanzbereich tätig. Wir konnten bei Ultraschall Untersuchungen für den Mutter Kind Pass oder dem Organscreening dabei sein. Immer wieder wurden uns auch besondere Befunde gezeigt und schwierige Fragestellungen wurden uns erklärt. Regelmäßig besuchten wir auch den Kreissaal und erkundigten uns über den Geburtsfortschritt der Gebärenden Frauen. Auch hier zeigten uns die Hebammen einige interessante Befunde. In der zweiten Woche wurde eine Patientin mit der Rettung in den Kreissaalbereich gebracht die völlig überraschend zu Hause ein Kind entbunden hat. Wir konnten bei der notfalls mäßigen Aufnahme und Untersuchung dabei sein. Das Neugeborene wurde von uns im Zuge der Aufnahme untersucht und wir übergaben der Kinderärztin unsere erhobenen Befunde und Ergebnisse. An einem Vormittag besuchten wir die Neo-Intensiv und waren beeindruckt von der modernen Ausstattung und den neuen Geräten auf der Station. Eine Studienkollegin aus Graz famulierte zur gleichen Zeit im Krankenhaus auf Mahe auf der Station für Pädiatrie und wir wurden eingeladen auch einen Tag auf dieser Station mitzuarbeiten. Die Kinderstation war eher spärlich eingerichtet und auch die Sauberkeit war mangelhaft. Bei der Visite gingen alle Ärztinnen und Ärzte zu den kleinen Patienten und besprachen die Krankengeschichten , neue Untersuchungsergebnisse, aktuelle Medikation und weiteres Procedere. Hierbei wurden auch viele Fragen an uns gestellt und wir wurden zur aktiven Mitarbeit aufgefordert. Leider war es uns nicht möglich in den OP mitzugehen. Zusammenfassend haben wir viel in unserer Famulatur auf den Seychellen gelernt und können viele Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Verwunderlich war die Großteils moderne Ausstattung und neuen Geräte auf den Stationen. Ein großes Manko ist jedoch die Hygiene im Krankenhaus. Händedesinfektionsmittel ist Mangelware. In den Zimmern ist es oftmals schmutzig und an den Wänden schimmelt es da und dort. Interessant zu wissen ist auch, dass Patientinnen und Patienten die ausgeflogen werden müssen zumeist nach Dubai, Singapur oder Südafrika gebracht werden, eine doch ziemlich lange Strecke. Schade war, dass sich kein Arzt und keine Ärztin für uns zuständig fühlte und wir uns immer wieder an jemanden ,,anhängen“ mussten. Dennoch können wir von einer wertvollen und lehrreichen Erfahrung sprechen, die uns sicher lange in Erinnerung bleiben wird.

Benjamin Seebauer

Ausflüge: Am ersten Tag waren wir damit beschäftigt die Resident Card (die nur mehr aus einem Blatt Papier mit Stempel von der Behörde besteht) zu holen. Die anfänglichen Zweifel ob unsere Resident Card wohl auch überall akzeptiert werden würde erwiesen sich als (fast) unbegründet. Sowohl die Fluggesellschaft Air Seychelles, die Fähre, die Hotels auf anderen Inseln, und die Nationalparks nahmen die Papier Resident Card in Verbindung mit dem Reisepass nach manchmal nach langen Erklärungen an.

An den freien Wochenenden hatten wir Einiges vor: La Digue: → einer Insel ohne Autos, nur Fahrräder, Praslin: einer Insel mit dem bekannten Valle di Mare Nationalpark , Bird Island einer 1 km2 große Privatinsel

Auf der Hauptinsel Mahe, jeweils nach dem Famulieren:

Strände Alles Strände erreichten wir mit Bus mehr oder weniger leicht. (Zu manchen muss ein recht anstrengender Fußweg in der Mittagshitze zurückgelegt werden.Busfahren ist sehr günstig, pro Fahrt zahlt man umgerechnet 35 Cent (5 SR). : Es gibt Busfahrpläne, diese sind jedoch nur ein Richtwert, am besten man fragt vor Ort Einheimische, diese wissen meist gut Bescheid, oder man stellt sich auf den bus-stop und wartet. An den Stränden sind meist auch Aufseher, die für Fragen offen sind. Warnschilder vor gefährlichen Strömungen sollten beachtet und dort sollte nur im seichten gebadet werden.

Benjamin Seebauer Port Launey: Dieser Strand ist ein Geheimtipp, da er sehr ruhig liegt und eine tolle Kulisse bietet. Um hierher zu gelangen, muss man durch ein Hotel Resort spazieren, wobei dies kein Problem ist. Anse soleil/ Petit Anse: Um diese Strände zu erreichen, muss man von der Bushaltestelle ca. 40 min spazieren. Hinunter ist das kein Problem, aber zurück ist das aufgrund der enormen Steigung ziemlich anstrengend. Schön ja, ein Muss definitiv nicht. Beau Vallon: Beau Vallon war unser Hausstrand, definitiv der am wenigsten beeindruckendste jedoch am Abend gemütlich dort sitzen oder eine Kokosnuss schlürfen, wertet ihn auf. Weiteres gibt es Mittwoch Abend einen Markt, wo gegrillt wird und frisches Curry, Süßspeisen sowie selbstgemachte Säfte angeboten werden. Alles ziemlich günstig und sehr lecker.Des weiteren gibt es am Ende des Strandes eine Pizzeria, wo man direkt im Sand die Tische hat und für ca 9 Euro Pizza essen kann. Anse intendance:Der für uns beeindruckendste Strand auf Mahe mit türkisblauem Meer weißem Sand und mit etwas Glück kann man hier sogar Delfine sehen.

Wasserfall. Zum Wasserfall kann man in ca. 25 min, von der Busstation aus, wandern. Man wird nur meist von Einheimischen abgefangen,die sich als Guide vorstellen und einen zum Wasserfall bringen wollen- gegen Bezahlung. Hier ist es hilfreich vorweg zu sagen, dass man nicht viel Bargeld bei sich hat.

andere Inseln:

La Digue Um nach La Digue zu gelangen muss man über Praslin, entweder kann man fliegen oder mit der Fähre fahren. Wir haben uns für das Fliegen entschieden, da es günstiger war (Hin und Rückflug ca. 50 Euro). Den Flug kann man in Victoria bei Air Seychelles buchen. Der Flieger ist eine 15 Mann Propellermaschine und es ist wahrlich ein Erlebnis die Inseln und das Meer von oben zu sehen. Von Praslin aus geht es mit der Fähre weiter (ca. 20 min) nach La Digue (ca.7 Euro). Auf La Digue kann man sich überall Fahrräder ausborgen, diese kosten in etwa 5 Euro pro Tag, und die Insel erkunden. (Fahrräder sollte man sich unbedingt nehmen) Strände auf La Digue: Anse Source d'Argent mit Resident card gratis, toll zum Schnorcheln, Grande Anse: gut mit dem Fahrrad zu erreichen, wunderschöner Strand, türkisblaues Wasser, weißer Sand, auch zum Surfen Anse Coco/ Petit Anse: zwei sehr schöne Strände, zu erreichen jeweils ca 20 min Wanderung von Grand Anse ausgehend. Take away Mahlzeiten, sind wie auf Mahe zu haben (ca.2,50 Euro).

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Praslin: Auf Praslin ist der Nationalpark sehr empfehlenswert (kostenlos mit Resident card). Weiters soll die Perlenfabrik toll sein, diese hat jedoch Sonntags geschlossen.

Bird Island: Bird Island sollte man unbedingt zuletzt machen, da diese Insel nicht zu toppen ist. Die Insel ist mit dem Flieger zu erreichen und ist ca 1km2 groß. Es befinden sich 24 Bungalow darauf die zum Hotel gehören. Man erhält Vollpension. Handynetz gibt es keines, aber man kann Wlan kaufen. Eine kostenlose sehr tolle Führung wird ebenfalls angeboten und sollte unbedingt gemacht werden. Für Hobbyschnorchler ist die Insel ein Paradies, vor kleinen Haien sollte man jedoch keine Angst haben. Wenn man Glück hat, schlüpfen während dem Aufenthalt Babyschildkröten und man kann im Sonnenuntergang beobachten, wie sie den Weg zum Meer suchen.