Begriffe ohne Anschauung sind blind. Anschauungen ohne Begriffe sind leer. Immanuel Kant. Projektverbund Praxislernen

Begriffe ohne Anschauung sind blind. Anschauungen ohne Begriffe sind leer. Immanuel Kant Projektverbund Praxislernen Inhalt Praxislernen in Brande...
Author: Gerburg Fürst
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Begriffe ohne Anschauung sind blind. Anschauungen ohne Begriffe sind leer. Immanuel Kant

Projektverbund Praxislernen

Inhalt Praxislernen in Brandenburg

3

Übersicht der Schulstandorte (Karte)

4

Förderer

5

Ausgangssituation in Brandenburg

6

Was die Wirtschaft erwartet

7

Rahmenbedingungen für das Praxislernen in Brandenburg

8

Zielbeschreibung

11

Pädagogischer Ansatz

12

Positive Ergebnisse

13

Grafische Prozessbeschreibung

18

Schülertätigkeiten beim Praxislernen

19

Lernen in Schule + Lernen in der Praxis = Praxislernen

20

Praxislernen in Brandenburg - Zahlen und Fakten

21

Durchführung des Praxislernen an drei Beispielen: - Praxislernen als service learning - regelmäßiger Praxislerntag im Betrieb - Praxislernen am Überbetrieblichen-Ausbildungs-Zentrum

22

Empfehlungen zur organisatorischen Umsetzung

25

Mögliche Organisationsformen – drei Beispiele

26

Umsetzungsformen nach Jahrgängen

29

Fächerbezüge im Praxislernen

30

Bezüge zum Rahmenlehrplan für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, LER

31

Neueste Entwicklungen

33

Probleme und Lösungsansätze im Praxislernen

34

Qualitätskriterien des Praxislernens

35

Besuchen Sie uns im Internet!

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PRAXISLERNEN IN BRANDENBURG „Flexibilisierung der Übergangsphase und Berufswahlpass“ „Praxislernen – Flexibilisierungsbausteine und Berufswahlpass“ „Lernort Praxis“ „Praxislernen – Bildungs- und Berufsbiografie entwickeln“

Weitere Informationen zu den Projektschulen finden Sie unter: www.praxislernen.de

Gefördert durch:

Ein Projektverbund im Rahmen des:

Ausgangssituation in Brandenburg • Schülerrückgang/Schulrückgang 140.000/435 (2002/03) auf 64.000/207 (2008/09) • hohe Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräfteüberschuss führen zu dramatischen Abwanderungsbewegungen Hochqualifizierter • Zahl der Erwerbsfähigen (15-65-jährige) verringert sich bis 2020 um 16%, • 9% der Schulabgänger verlassen ohne Berufsbildungsreife die Schule, • nur 30% verlassen die Schule mit allgemeiner Hochschulreife • Ausbildungsplatzabbrüche liegen zum Teil bei 40% • nur 40% der Azubis werden ins Arbeitsverhältnis übernommen • wegen der zunehmend anspruchsvolleren Tätigkeiten in Unternehmen ist eine Höherqualifizierung der Arbeitnehmer notwendig • großer Fachkräftebedarf in den kommenden 10 Jahren, jeder 4. Beschäftigte muss ersetzt werden

Projektverbund Praxislernen

Was erwartet die Wirtschaft von den Schulabgängern? fachliche Kompetenzen Beherrschung der deutschen Sprache, Beherrschung von Rechentechniken, naturwissenschaftliche Kenntnisse, Grundkenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge, Kenntnisse der Englischen Sprache, Grundkenntnisse im ITBereich, Kenntnisse und Verständnis über die Grundlagen unserer Kultur soziale Kompetenzen Kooperationsfähigkeit – Teamfähigkeit, Höflichkeit und Freundlichkeit, Konfliktfähigkeit, Toleranz persönliche Kompetenzen Zuverlässigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft, Ausdauer – Durchhaltevermögen – Belastbarkeit, Sorgfalt – Gewissenhaftigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft – Selbständigkeit, Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, Kreativität und Flexibilität

Projektverbund Praxislernen

Rahmenbedingungen für das Praxislernen in Brandenburg I Ebene Schulverwaltung • Aufnahme des Praxislernens in die Sekundarstufen I – Verordnung • Entwicklung einer VV-Praxislernen • Erarbeitung einer Handeichung zur VV-Praxislernen • dem Stellenwert des Themenkomplexes Wirtschaft adäquate Verankerung in das neue Schulgesetz (wird zur Zeit erarbeitet) Schulamtsebene • Fachberater WAT • Schulberater Praxislernen • Schulberater Schule / Wirtschaft • Schulräte Schule / Wirtschaft

Projektverbund Praxislernen

relevante Rahmenbedingungen im brandenburgischen Schulsystem • •

• •

6-jährige Grundschule Schulformen der Sekundarstufe I: Oberschulen (mit kooperativem, integrativem und kooperativ/integrativem Ansatz ) Gymnasien (zum Teil ab Klasse 5) 10 Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe Praxislernen in der Sekundarstufe I für alle Schulformen möglich Abschlüsse in der Sekundarstufe I : erweiterter Hauptschulabschluss / erweiterte Berufsbildungsreife (EBR) Realschulabschluss / Fachoberschulreife (FOR) Realschulabschluss / Fachoberschulreife mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe

Projektverbund Praxislernen

Rahmenbedingungen für das Praxislernen in Brandenburg II Ebene der Wirtschaft und gesellschaftlicher Vertreter • Netzwerk Zukunft . Schule + Wirtschaft für Brandenburg • Gründung einer Geschäftsstelle • Regionalisierung der Arbeit durch Außenstellenleiter • Zusammenführung aller Projekte mit einer ähnlichen Zielsetzung, wie z.B. - KOKON von der Handwerkskammer Potsdam - Handwerkskammer Cottbus mit Praxislernen-Schulen - die Zusammenarbeit der INO mit Praxislernen-Schulen - Stiftung der Deutschen Wirtschaft EUREGIOS - LASA mit INNOPUNKT - Projekte der „Lernenden Regionen“

Projektverbund Praxislernen

Zielbeschreibung • Verbesserung der Berufswahlorientierung • Entwicklung der Kooperation zwischen außerschulischen Partnern • Verbesserung der wirtschafts- und berufsrelevanten Kompetenzen • Entwicklung der Qualität schulischer Arbeit und innovative Schularbeit zur Herstellung von Praxisbezug • strukturelle Entwicklung in Schulen In den Jahrgangsstufen 7-10 werden bis 2008/09 15.000 Schülerinnen und Schüler regelmäßig an 20 – 40 Tagen pro Jahr im Praxislernen (fächerübergreifend, realitätsnah, praxis- und berufsorientierend) unterrichtet.

Projektverbund Praxislernen

Praxislernen als pädagogischer Ansatz Praxislernen verzahnt Praxistätigkeit mit Allgemeinbildung und Berufsorientierung. Ausgehend von persönlichen Interessen und dem individuellen Leistungs- und Entwicklungsstand, entdecken die Schülerinnen und Schüler das Lernen. Grundlage sind Erfahrungen in realen (wirtschaftlichen und gesellschaftlichen) Situationen.

Projektverbund Praxislernen

positive Ergebnisse durch das Praxislernen bei: • • • • • •

Schülerinnen, und Schülern Lehrern Eltern Schulen Gemeinden Wirtschaft

Projektverbund Praxislernen

positive Ergebnisse bei den Schülerinnen und Schülern • • • • • •

mehr (Lern)Motivation bei den Schülerinnen und Schülern, bessere Beziehungen zwischen Lehrern, Eltern und Schülern, genauere Vorstellungen über die eigenen Potenziale, stärkere Übernahme von Verantwortung für die eigene Zukunft, die Fähigkeit sich selbst etwas beizubringen, und genaue Vorstellungen von dem zukünftigen Berufsfeld

Projektverbund Praxislernen

positive Ergebnisse bei den Lehrkräften • weniger Disziplinierungsmaßnahmen • bessere Integration unterschiedlicher Lernvoraussetzungen • mehr Möglichkeiten zum Einsatz innovativer Methoden • veränderte gesellschaftliche Anforderungen an das Lernen können leichter in den Unterricht integriert werden • besserer Kontakt zu den Schülern und Schülerinnen • gemeinsame Erfahrungswelt mit den Jugendlichen

Projektverbund Praxislernen

positive Ergebnisse bei den Eltern • • •

engagieren sich verstärkt in der Schule, treten als berufliche Experten auf das Verhältnis zu ihren Kindern gestaltet sich positiver, diese übernehmen auch zu Hause verstärkt Verantwortung

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positive Ergebnisse für die Schulen • •

größere Wahlwahrscheinlichkeit beim Übergang in Sek. I besseres Image bei Gemeinde und Unternehmen

positive Ergebnisse für die Betriebe und die Gemeinde • • •

frühe Bindung geeigneter Auszubildender Einfluss auf die praxisrelevanten Lerninhalte örtliche Bindung von jungen Menschen

Projektverbund Praxislernen

fächerspezifische und berufsorientierende Fragestellungen

Lernort: SCHULE individueller Bildungsplan Auswertung, Präsentation und Reflexion der Ergebnisse Anpassung der Frage- und Aufgabenstellung Beseitigung der Defizite auf fachlicher Ebene

Lernort: PRAXIS Einbringen des in der Schule Erlernten Erfahren authentischer komplexer Situationen Entdecken interessanter Aufgaben und neuer Fragestellungen Feststellen von Interessen und noch vorhandener Defizite

neue Erfahrungen und Erkenntnisse

Beim Praxislernen werden die SchülerInnen selbst aktiv: z sie

analysieren ihre Fähig-, Fertigkeiten und Interessen, z sie suchen sich entsprechende Praxisplätze, z sie entwickeln fächer- und berufsbezogene Fragestellungen, Erkundungsaufgaben und die eigenständige Aufgabe, z sie erarbeiten sich einen individuellen Lernplan, z sie werden in der Praxis aktiv z sie reflektieren in regelmäßigen Beratungsgesprächen und im Austausch mit der SchülerInnengruppe ihre Erfahrungen, z sie präsentieren ihre umfassenden Lernergebnisse, z sie analysieren ihren Bildungszuwachs und treten in eine neue Praxislerneinheit ein.

Projektverbund Praxislernen

Lernen in Schule + Lernen in der Praxis = Praxislernen Praxislernen nutzt die Fachtätigkeit (in der Wirtschaft, Gemeinde und Schule) als ein weites Feld, in der Theorie und Praxis aufs Engste verbunden sind. Praxislernen vermittelt Grundwissen über das was in der Wirtschaftswelt passiert. Praxislernen motiviert Schüler zum persönlichen Einsatz. Praxislernen hilft Wirtschaftswissen zu vermitteln und Handlungskompetenzen zu fördern. Praxislernen kombiniert klassische Wissensvermittlung mit neuen Formen des Lernens. Praxislernen ermöglicht realistische Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt von morgen. Um das gelernte Wissen besser anwenden zu können bedarf es methodischer Fähigkeiten, Praxislernen fördert Teamarbeit, Präsentationstechniken, Kommunikationsfähigkeit und den Umgang mit neuen Medien.

Projektverbund Praxislernen

Praxislernen in Brandenburg Zahlen und Fakten „Flexpass“ (SWA-Programm) 2001 - 2003 an 5 Schulen mit ca. 70 Schülerinnen und Schülern (Benachteiligte) 40 – 80 Tage Praxislernen pro Jahr Evaluation durch Universität Potsdam „Praxislernen – Flexibilisierungsbausteine und Berufswahlpass“ (SWA-Programm) 2003 - 2005 an 9 Schulen mit ca. 1000 Schülerinnen und Schülern, 10 – 40 Tage Praxislernen pro Jahr Evaluation durch Universität Bielefeld / Flensburg „Lernort Praxis“ (landeseigenes Projekt) 2004 - 2007 an 19 Schulen mit 1395 Schülerinnen und Schülern 40 Tage Praxislernen pro Jahr interne Evaluation „Praxislernen – Bildungs- und Berufsbiografie entwickeln“ (SWA-Programm) 2004 - 2007 an 12 Schulen mit ca. 800 Schülerinnen und Schülern 20 – 40 Tage Praxislernen pro Jahr Evaluation durch Universität Bielefeld / Flensburg

Projektverbund Praxislernen

Praxislernen als service learning Jahrgangstufe:

7 (eine Klasse)

Schulform:

Oberschule (halbtags)

Organisation:

regelmäßiger wöchentlicher Praxislerntag 50% in der Schule, 50% in der Praxis

Lernbegleiter:

Fachlehrer und Grundschullehrer, Erzieher

Konzept::

service learning, Lesungen und Theaterstück mit Kindern aus der Kita anleiten, Mathematikgrundlagen in der Grundschule lehren, Schulgestaltung als Projekt

Ziel:

Entwicklung und Vertiefung von Allgemeinbildung (speziell Deutsch, Mathematik und WAT) und Berufsorientierung

Projektverbund Praxislernen

regelmäßige Praxistage in verschiedenen Berufsfeldern Jahrgangstufe:

9 (3 Klassen, ca. 100 Schülerinnen und Schüler)

Schulform:

Oberschule (ganztägig)

Organisation:

regelmäßiger Praxislerntag

Lernbegleiter:

Lehrer und Praktiker aus Wirtschaftsunternehmen

Konzept:

3 Berufsfelder (Handel, Handwerk/Industrie, Soziales), jeweils für 9 Wochen, regelmäßig einen Praxislerntag pro Woche + Schülerbetriebspraktikum + Vorbereitung und Auswertung

Ziel:

Entwicklung und Vertiefung von Allgemeinbildung (speziell Deutsch, Mathematik und Englisch), Berufsorientierung

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projektorientiertes PxL in Kooperation mit ÜAZ Jahrgangstufe:

7 und 8 (alle Klassen)

Schulform:

Oberschule (ganztägig)

Organisation:

regelmäßiger wöchentlicher Praxislerntag, 50% in der Schule, 50% im ÜAZ

Lernbegleiter:

LehrerInnen, Ausbilder, Auszubildende

Konzept:.

Projekt „Schulhofgestaltung“ fachliche Vorbereitung am ÜAZ in verschiedenen Werkstätten

Ziel:

Entwicklung und Vertiefung von Allgemeinbildung (in Deutsch, Mathematik, WAT, Physik, Chemie und Biologie), Berufsorientierung

Projektverbund Praxislernen

Empfehlungen zur organisatorischen Umsetzung • regelmäßige Praxistage in die Stundentafel integrieren (besser als einzelne praxisbezogene Lerneinheiten) • (aus pädagogischen + organisatorischen Gründen) Praxislerntage mit der gesamten Jahrgangsstufe umsetzen • Lehrerteams für die kontinuierliche Begleitung der Praxislerngruppen bilden (gemeinsame Planung, Durchführung und gegenseitige Vertretung) • im Vorfeld Rahmenlehrpläne nach praxisrelevanten Inhalten durchforsten • jedes Fach kann laut Verwaltungsvorschrift „Praxislernen“ einbezogen werden

Projektverbund Praxislernen

mögliche Organisationsform I 1 regelmäßiger Praxistag pro Woche Stunden aus Mathematik(2), Deutsch(2), Kunst(1) und WAT(1) 1 Klasse mit jeweils drei Gruppen, Aufgabenbereiche rotierend 50 % Praxislernen in der Schule 20 Wochen pro Jahr = 120 Std.

50 % Praxislernen in der Praxis 20 Wochen pro Jahr = 120 Std.

Profiling, Lerntypen feststellen, Praxislernaufgaben festlegen Auswertung der gemachten Erfahrungen fachliche Vor- und Nachbereitung Lern- und Aktionsplan erstellen Individuelle Lernberatung Präsentation der Lernergebnisse

service learning: Lesungen und Theaterstück mit Kindern aus der Kita anleiten, Mathematikgrundlagen in der Grundschule lehren, Schulgestaltung als Projekt

mögliche Organisationsform II

2 PxL-T. 9 PxL-T.

2 PxLT.

9 PxL-T.

2 PxL-T. 9 PxL-T.

12 Std. Vorbereitung

6 Std. Auswer -tung 6 Std. Vorbereitung

45 Std.

6 Std. Auswertung 6 Std. Vorbereitung

45 Std. im sozialen Bereich

im kaufmän nischen Bereich

3 PxLT.

6 Std. Auswer -tung in Hand- 12 Std. werk/ VorbeIndustrie reitung 45 Std

- 1 Praxistag pro Woche - PxL-T. =Praxislerntage mit je 6 Schulstunden - Stunden aus Deutsch(2), Mathematik(2), WAT(1), Ganztag(1) - gesamte Jahrgangsstufe 9 ca. 100 SchülerInnen - alle durchlaufen alle Bereiche, ca. 33 pro Bereich

2 PxL-W.

2 PxL-T.

60 Std.

12 Std. Auswertung

SBP

mögliche Organisationsform III

Schulbeispiel Jahrgang 7 Klasse A Klasse B 22 Schüler 23 Schüler

Fachwissen übergreifende Kompetenzen

alle 14 Tage PxL in der Schule

alle 14 Tage PxL im ÜAZ

Deutsch Mathematik Englisch WAT Medienkunde

Berufsfeld I 15 Schüler 1Anleiter

Berufsfeld II 15 Schüler 1Anleiter

Gesamtprojekt: „Wir gestalten die Schule“

Berufsfeld III 15 Schüler 1Anleiter

Umsetzungsformen nach Jahrgängen Klasse Ziel

Form

PxL-Ort

Partner

7

Selbstwahrnehmung Aufbau einer Klassengemeinschaft

Projektarbeit Gruppenpraktika Hospitationen

Schule Eltern überbetriebliche Bildungsträger Werkstätten Kammern

8

Aktivitäten im Gemeinwesen/ soziale Umgebung

Projektarbeit Gruppenpraktika service learning

Schule Gemeinde soziale Einrichtungen

Eltern Gemeinde soziale Einrichtungen

9

Berufsorientierung Lebensplanung

Individualpraktika SBP

Schule Betriebe Unternehmen

Gemeinde Wirtschaft Kammern

10

Berufswahl Übergang ins Erwachsenenleben

Individualpraktika internationale Praktika

Schule Betriebe Unternehmen

Gemeinde Wirtschaft Kammern

Fächerbezüge im Praxislernen Form

Ort

Inhalt

Projekt

Schule, Bauernhof Bäckerei

„Vom Korn zum Brot“

Blockpraktikum Schule + Projekt ÜAZ

„Schulhofgestaltung“

Zeit

Fächer

24 Std. (2 Monate)

Deutsch Mathematik Biologie Erdkunde

90+120 Std. Deutsch (3 Wochen + Mathematik 6 Monate) WAT, Medienkunde

Individualpraktikum

Betriebe „Kennen Verwaltung lernen 240 Std. Institutionen relevanter 1 Jahr Berufsfelder“

Deutsch Mathematik WAT,Medienkun de

Internationale individuelle Blockpraktika

Betriebe „Wahlberuf Verwaltung international“ 60 Std. Institutionen 14 Tage

Deutsch Mathematik WAT, Medienkunde, Erdkunde, Englisch

Klasse

7 8 9 10

Fachbezüge laut Rahmenlehrplan Beispiel Deutsch (Teilaufgabenbereiche laut Rahmenlehrplan):

Beispiel Mathematik (Themenfelder laut Rahmenlehrplan):





• • • • • • • • •

Anderen etwas sach- und problembezogen mitteilen Mit anderen sprechen und sich mit anderen auseinandersetzen Aktives Zuhören Schreiben für andere und an andere Beschreiben Informationen suchen Informationen ermitteln und verstehen Informationen bewerten und auswählen Informationen sichern und aufbereiten Sich in konkreten Situationen verständigen und Muster sprachlicher Verständigung überdenken

• • •

Daten (Statistik, Daten ermitteln, Kennwerte erfassen, Informationen verdichten) Zufall (Wahrscheinlichkeit, Grafiken, Diagramme, mehrstufige Zufallsversuche) Anwendungen (Bezüge zwischen innermateriellen und außermateriellen Sachverhalten verdeutlichen) Grundlagenvertiefung (an den Qualifikationsgrundlagen orientierte Wiederholung und Vertiefung wesentlicher mathematischer Inhalte

Fachbezüge laut Rahmenlehrplan Beispiel Englisch (mögliche Ableitungen von Zielen und Arbeitsschwerpunkten laut Rahmenlehrplan): • • • • •

Werbung sprachliche Übungen (every-day-english) schriftliche Übungen (Briefe, Faxe, E-Mail) Projektmanagement Business Englisch

Beispiel LER (Themenfelder laut Rahmenlehrplan): • • • • •

Soziale Beziehungen Existenzielle Erfahrungen Individuelle Entwicklungsaufgaben Welt, Natur und Mensch Weltbilder, Kulturen, Interkulturalität

Beispiel WAT (Themenfelder laut Rahmenlehrplan): • • • •

Arbeit-Ausbildung-Beruf Haushalt und Konsum Produktion und Unternehmen Infrastruktur

neueste Entwicklung im Praxislernen • • • •

Neues Projekt an Gymnasien in der Sekundarstufe I für „Forschungs- und Labortage mit dem Berufswahlpass“ beantragt Gründung eines Beirats Praxislernen aus Entscheidungsträgern Wirtschaftsvertreter und Handwerkskammern wünschen sich Praxislernen an allen Oberschulen Konzeption zur Verstetigung des Praxislernens in Brandenburg entwickelt

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Probleme und Lösungsansätze im PxL Probleme • großer Zeitaufwand bei der Einführung • zu wenig Praxisplätze in der Wirtschaft • lange Anfahrtswege • anfallende Kosten (Fahrten, Praxisplätze, Materialien usw.) • mangelnde Kontinuität (Schulschließungen, Lehrkräfteumsetzungen) • situative Erfahrungen in der Praxis mit systematischem Lernen kombinieren

Lösungsansätze • Abminderungsstunden für Lehrkräfte • • • • •

andere Formen der Praxistätigkeit nutzen Transportmittel organisieren finanzielle Mittel über Wirtschaft und Ministerien bzw. Projekte akquirieren ? Systematisierung von Lernprozessen im Praxislernen

Qualitätskriterien des Praxislernens I. Qualitätsmerkmale in der Unterrichtsorganisation z Das Praxislernen ist im Schulprogramm fest verankert. z Die Schule formuliert einen fächerübergreifenden lebensweltund berufsorientierenden Unterricht als Leitziel. z Die Schulleitung schafft die Möglichkeit zur regelmäßigen Evaluation, Reflexion und Weiterentwicklung des Praxislernens. Hierzu wird die Beratung von externen Spezialisten in Anspruch genommen und die Lehrkräfte nehmen regelmäßig an Fortbildungen zur Thematik teil. z Die Schule öffnet sich im Rahmen des Praxislernens für außerschulische Partner, mit denen sie eine feste Kooperation eingeht. z Innerhalb der Schulleitung gibt es einen Koordinator für die Steuerung und für die interne und externe Kommunikation. z Praxislernen wird kontinuierlich von Klassenstufe 7-10 an mindestens 20 Tagen im Schuljahr mit je 6 Zeitstunden durchgeführt z Die Schule schafft ein Gremium (ähnlich einer Fachkonferenz) für das Praxislernen, in dem die Curricula der beteiligten Fächer aufeinander abgestimmt werden.

II. Qualitätsmerkmale in der Unterrichtsorganisation z Die Inhalte der spezifischen Rahmenlehrpläne möglichst vieler Fächer

werden durch die Fachlehrer im Hinblick auf ihre Eignung bezüglich des Praxislernens analysiert. Die Ergebnisse fließen in ein schulspezifisches „Praxislernen-Curriculum“ ein. z Bei der Begleitung der außerschulischen Praxislerntage werden möglichst viele Lehrkräfte verschiedener Fächer eingebunden. z Das Praxislernen wird mit dem Instrument Berufswahlpass kombiniert und die Ergebnisse der Schülerinnen und Schülern werden dort dokumentiert (Teil III, Portfoliogedanke) z Die Praxislerneinheiten werden entsprechend der vorgegebenen Systematik durchgeführt, d.h., die außerschulischen Praxislerntage sind durch Vor- und Nachbereitungsphasen flankiert, in denen die selbständige Erarbeitung von Praxislernaufgaben, Lernplanentwicklung, Bildungsberatung, Praxisreflexion und Ergebnispräsentationen stattfinden. z Bei der Auswahl der Praxislernplätze wird der Ernstcharakter berücksichtigt. Die von den Schülerinnen und Schülern in der Praxis erarbeiteten Produkte und erworbenen Fähigkeiten werden für ein möglichst breites Publikum sichtbar. z Den Eltern und Kooperationspartnern wird die Möglichkeit gegeben, sich in den Prozess einzubringen. z Es werden nicht nur die Leistungen der Schülerinnen und Schüler bei der Erfüllung der fachlichen Aufgaben bewertet, sondern auch die übergeordneten Kompetenzen. Hierzu muss eine Zusammenarbeit mit den Ausbildern an den außerschulischen Praxislernorten erfolgen.

www.praxislernen-brandenburg.de

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