Sonderausgabe
Juni 2005
Begegnung Zoo Arbeitsplatz Zoo
ZOOTIME – SHOWTIME
ISSN 0948 8362
FORMEN DES TIERKONTAKTES – KONTAKTTIERE
5. Zusammenkunft Tierpfleger / Zoopädagogen 22. - 24. April 2005 im Bergzoo Halle
Impressum Begegnung Zoo & Arbeitsplatz Zoo Sonderausgabe Juni 2005 5. Zusammenkunft Tierpfleger/Zoopädagogen, Halle, April 2005 Herausgeber: Verband deutschsprachiger Zoopädagogen e. V. & Berufsverband der Zootierpfleger Redaktion: Birgit Strunk, Zoologischer Garten Osnabrück Lothar Philips, Zoologischer Garten Köln Redaktionsanschrift: Katrin Matthieu, Naturschutz-Tierpark Görlitz Zittauer Str. 43 02826 Görlitz
Gestaltung / Satz Lothar Philips, Köln © bei den Herausgebern. Die Artikel geben nicht notwendigerweise die Meinung der Herausgeber und der Redaktion wieder. ISSN 0948 8362 Artikel und Zuschriften bitte, soweit möglich unformatiert, auf Diskette mit einem Ausdruck einsenden. Wir freuen uns über Leserbriefe und Manuskripte, behalten uns allerdings Abdruck, Kürzungen und Änderungen vor.
Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, im April 2005 trafen sich fast 130 Tierpfleger und Zoopädagogen (beiderlei Geschlechts) im Bergzoo Halle zum 5. Gedankenaustausch unter der Fragestellung „Zootime - Showtime?“. Die Teilnehmerzahl zeigt, dass das Tierpfleger/Zoopädagogen-Treffen mittlerweile etabliert ist und bald als traditionell bezeichnet werden kann. Die auf dieser Tagung gehaltenen Vorträge und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen finden sich in diesem Band. Einen Eindruck von der in den Arbeitskreisen geleisteten Arbeit und den intensiven Diskussionen während der Tagung vermitteln die Kurzprotokolle. Neben den sachlichen Ergebnissen und fruchtbaren Diskussionen dieser Tagung wird uns die Gastfreundlichkeit in Erinnerung bleiben, mit der wir in Halle empfangen wurden. Den Ausrichtern sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt. Ohne ihren Einsatz wäre die Tagung sicher nicht ein solcher Erfolg geworden und hätte nicht solche Ergebnisse erbracht. Bei der Vielfalt der Eindrücke und der Begeisterung zusammen zu sein, haben wir vergessen, den Ort für das nächste Treffen festzulegen. Doch das lässt sich ja nachholen. In Vorfreude auf die nächste Tagung in Frühjahr 2007 (wo auch immer) wünschen wir bei der Lektüre des Tagungsbandes viel Vergnügen.
Thomas Suckow & Lothar Philips
Inhalt: Impressum Vorwort Inhalt Programm Teilnehmer Icebraker Begrüßung Zoos und Aquarien für Naturschutz - die neue WeltZoo- und Aquarium-Naturschutzstratiegie Die EU-Richtlinie Ethik im Umgang mit Tieren Delfine und Seelöwen im Tiergarten Nürnberg Nachtführungen im Otterzentrum Kamelfreunde im Tierpark Görlitz Beispiele für indirekten Tierkontakt Berichte aus den Arbeitsgruppen (Technische) Ausstattung einer Zooschule Internetauftritte der Zoos Tier Direkter Tierkontakt: Besucher Indirekter Tierkontakt Erarbeitung Vorbereitung von Tierpräsentationen Formen / Instrumente der Absprache EAZA-Kampagnen Planung einer gemeinsame Tierpräsentation Rahmenprogramm Rundgang durch den Zoo Halle Autoren
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2 3 3 4 6 7 8 9 14 16 20 22 24 26 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39
Programm
5. Tierpfleger / Zoopädagogen – Zusammenkunft im Zoo Halle 22.04. – 24.04.2005 Thema: ZOOTIME – SHOWTIME FORMEN DES TIERKONTAKTES – KONTAKTTIERE Programm: Freitag, 22.04.2005 Ab 19 Uhr Anmeldung / Icebreaker in der hallischen Brauereigaststätte „Zum Schad“, Reilstraße 10 (www.zum-schad.de) Samstag, 23.04.2005 08:00 Anmeldung im Lux Kino am Zoo 08:30
Moderation: Andreas Pricken Begrüßung durch Andreas Jacob, Zoodirektor Halle
09:00
Vortrag: Die neue Welt-Zoo-und-Aquarium-Naturschutzstrategie (Lothar Philips, Zoo Köln) anschließend Diskussion
09:30
Vortrag: EU-Richtlinie (Lothar Philips) anschließend Diskussion
10:00
Kaffeepause
10:30
Moderation: Thomas Suckow Vortrag: Ethik im Umgang mit Tieren / Tierpräsentationen an konkreten Beispielen (Dr. Gisela von Hegel, Zoo Karlsruhe) anschließend Diskussion
11:30
Erfahrungsberichte über Tierpräsentationen (jeweils ca. 5-10 min.) Delphinarium im Tiergarten Nürnberg Tierpräsentationen im Otterzentrum Hankensbüttel Kamelfreunde im Naturschutz-Tierpark Görlitz Beispiele für indirekten Tierkontakt Zoo Halle
12:30 4
Mittagspause
Arbeitsplatz Zoo + Begegnung Zoo
14:00
Arbeit in Arbeitsgruppen 1.) (Technische) Ausstattung einer Zooschule – was wäre ideal? Anzahl, Größe, Nutzungseignung (z.B. für Tierpflegerausbildung) und Ausstattung der Räumlichkeiten, welche Technik (Computer, Video etc.)
2.) Internetauftritte der Zoos Aktualisierung unter Einbezug von Tierpflegern, von Zooschulen, Extraseiten für Kinder, Communities Beispiele, Erfahrungen, Möglichkeiten, Probleme
3.) Direkter Tierkontakt: Besucher
Tier
z.B. Streichelgehege, Lorifütterungen, Tierpräsentation außerhalb d. Geheges etc.
4.) Indirekter Tierkontakt: Besucher
Tierpfleger/ Zoopädagoge
Tier
z.B. kommentierte Fütterungen, Tierpräsentation außerhalb d. Geheges
5.) Erarbeitung / Vorbereitung von Tierpräsentationen wer?, mit wem?, wie?
Inhalte, Methoden, Techniken
6.) Formen / Instrumente der Absprache zwischen Tierpflegern & Zoopädagogen 7.) EAZA Kampagnen 8.) Planung einer gemeinsame Tierpräsentation von Tierpflegern und
Zoopädagogen am praktischen Beispiel
15:30
Vorbereitung der Präsentation der Arbeitsgruppenergebnisse
16:00
Kaffeepause
16:30
Präsentation der Arbeitsgruppen-Ergebnisse Moderation: Kathrin Matthieu, Naturschutz-Tierpark Görlitz
17:30
Ende der Veranstaltung Fahrt mit gemieteter Straßenbahn in die Innenstadt (gesponsert durch den Verein der Förderer und Freunde des halleschen Bergzoo e. V.)
18:30
Abendveranstaltung im Kabarett „Die Kiebitzensteiner“ mit Buffet und Kabarettprogramm „Affentheater“
ca. 1 Uhr Ende der Abendveranstaltung
Sonntag, 24.04.2005 9:00 Rundgang durch den Zoo Halle in Kleingruppen
Sonderausgabe 5.Zusammenkunft Tierpfleger/Zoopädagogen Halle a.d. Saale 2005
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Teilnehmer Lea Doreen Buchholz
Bad Bramstedt
Volker Jacob
Halle
Angela Krüger
Berlin
Keike Johannsen
Hamburg
Carsten Schöne
Berlin
Rieke Edelmann
Hamburg
Daniela Crone
Berlin
Stephanie Neumann
Hamburg
Dr. Susanne Salinger
Berlin
Ulrike Birkefeld
Hamburg
Tanja Lüdecke
Berlin
Andrea Spilker
Hankensbüttel
Dirk Petzold
Bielefeld
Sven Näther
Hankensbüttel
Carolin Burkhardt
Bretten
Andreas Fackel
Heidelberg
Angela Wittig
Cottbus
Benedikt Körner
Heidelberg
Birgit Vetter
Darmstadt
Corinna Schmidt
Heidelberg
Brigitta Gines
Dortmund
Lars Hromniah
Heidelberg
Kerstin Werlich
Dresden
Simon Borchardt
Heidelberg
Beate Pelzer
Düsseldorf
Sybille Mai
Jocksdorf
Christina Neuenhagen
Düsseldorf
Dr. Gila von Hegel
Karlsruhe
Manuel Kiep
Eekholt
Katja Grube
Karlsruhe
Mirja Jensen
Eekholt
Michael Heneka
Karlsruhe
Barbara Kaiser
Erfurt
Anna Schultz
Köln
Martina Böhm
Erfurt
Lothar Philips
Köln
Saskia Maul
Erfurt
Lucia Schröder
Köln
Carsten Knott
Frankfurt
Stefanie Kießling
Köln
Petra Blasch
Frankfurt
Andreas Pricken
Krefeld
Renate Stock
Frankfurt
Cornelia Bernhardt
Krefeld
Katharina Kellner
Friedrichshafen
Dagmar Winter
Krefeld
Josef Unger
Fürth-Erlenbach
Jan Osterloh
Krefeld
Tamara Kalmbach
Gelsenkirchen
Daniela Vogt
Landau
Reto Braun
Goldau
Jeannine Schützendübe
Landau
Stephanie Heinzelmann
Goldau
Katrin Thamm
Landau
Katrin Matthieu
Görlitz
Bettina Kayser
Leipzig
Sylvie Krystufek
Görlitz
Claudia Kamke
Leipzig
Karin Kraus
Gotha
Frank Oberwemmer
Leipzig
Tina Bergmann
Graben
Gabriele v. Domaros
Leipzig
Bodo Teichmann
Grimmen
Heike Stolze
Leipzig
Cornelia Koch
Grimmen
Lothar Dudek
Leipzig
Christo Würth
Gütersloh
Madeleine Spielvogel
Leipzig
Randolf Schultz
Gütersloh
Michael Ernst
Leipzig
Katrin Resech
Halberstadt
Silke Einert
Leipzig
Andrea Wolf
Halle
Ronny Friedrich
Limbach-Oberfrohna
Anja Eschke
Halle
Thomas Bigl
Limbach-Oberfrohna
Anke Lehmann
Halle
Uwe Dempelwolf
Limbach-Oberfrohna
Conny Hofmann
Halle
Lars Wohlers
Lüneburg
Dieter Hertrampf
Halle
Thomas Suckow
Magdeburg
Elke Voigt
Halle
Karsten Schulz
Merveileux
Enrico Rockholz
Halle
Korinna Simon
Merveileux
Gabriele Wolf
Halle
Martina Raffel
Münster
Hans Hofmann
Halle
Andrea Günnemann
Nordhorn Nordhorn
Heidi Bossert
Halle
Ina Brockmann
Kathleen Kuss
Halle
Markus Hinker
Nordhorn
Katja Winger
Halle
Angela Ruppert
Nürnberg
Marcel Wagner
Halle
Barbara v. Reinhard
Nürnberg
Martin Böber
Halle
Peter Wenisch
Nürnberg
Mirja Heunemann
Halle
Antje Fischer
Olderdissen
Norman Hase
Halle
Birgit Strunk
Osnabrück
Sebastian Rogahn
Halle
Irene Schicker-Ney
Osnabrück
Susan Ebeling
Halle
Hans Röttger
Rheine
Sven Zeidler
Halle
Stefanie Hecht
Rheine
Uta Lagner
Halle
Hanna Berger
Rosengarten
Arbeitsplatz Zoo + Begegnung Zoo
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Tatjana Jensen
Rosengarten
Katrin Ernst
Rostock
Katrin Otterbeck-Meyer
Schwerin
Lore Köhler
Solingen
Renate Spanke
Steinen
Cornelia Meyer
Stuttgart
Andreas Thiedt
Weißwasser
Heike Schuhmacher
Weißwasser
Hanno Fuernwein
Wien
Monika Fiby
Wien
Andrea Ebeling
Wiesbaden
Martina Schürer
Wuppertal
Petra Schmidt
Wuppertal
Andreas Stegemann
Zittau
Icebreaker Die Tagung begann mit einem gemütlichen Beisammensein in der hallischen Brauereigaststätte „Zum Schad“, gegründet 1885 als Pferdeschlächterei und Gaststätte. 1993 wurde sie zur privaten Braustätte erweitert. 1996 wurde ein Brauereimuseums unter der Schirmherrschaft von Hans-Dietrich Genscher eingerichtet. Im Laufe eines Jahres werden bis zu neun verschiedene Schad-Biere gebraut. Aber es gibt nicht nur zu Trinken, zu Essen gibt es auch. Die Portionen können sich sehen lassen, es dürfte niemand hungrig ins Hotel gegangen sein.
Sonderausgabe 5.Zusammenkunft Tierpfleger/Zoopädagogen Halle a.d. Saale 2005
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Begrüßung durch den Direktor des Bergzoos Andreas Jacob Herr Jacob begrüßte die Versammlung im Namen des Zoo Halle und dankte allen, die zur Organisation der Tagung beigetragen hatten. Anschließend stellte er den Tagungsort, das „LUX. Kino am Zoo“ kurz vor. Das Kino und die angrenzende Restauration wird nicht vom Zoo selbst betrieben. Der Zoo vermietet lediglich die Räumlichkeiten. Der Kinosaal ist ein ehemaliger Ballsaal, der älter als der Zoo selbst ist. Die Existenz dieser Einrichtung war im Jahre 1901 mit ein Grund für die Zoogründung an diesem Ort. Im Zoo Halle gibt es in der Zooschule derzeit drei stundenweise abgeordnete Lehrer für die Stadt Halle und den Saalkreis. Zusätzlich arbeiten zwei Zoopädagoginnen im Bereich Umweltbildung mit zur Zeit insgesamt 50 Stunden. Insgesamt besuchen die zoopädagogischen Einrichtungen ca. 10200 Kinder im Jahr. Die Zahl der Veranstaltungen hat sich in den letzten Jahren verzehnfacht, fast täglich gibt es Veranstaltungen für Kinder. Darauf wird großen Wert gelegt, denn wenn es nicht gelingt, die Kinder in den Zoo zu bringen, sieht es für die Zukunft nicht besonders gut aus. Die Profilierung der Zoos in dieser Richtung ist außerordentlich wichtig. Die Zusammenarbeit beider Arbeitsbereiche – Pädagogik und Tierpflege – ist wichtig und muss nach Ansicht von Andreas Jacob noch intensiver werden. Die pädagogische Arbeit im Zoo erfolgt durch Pädagogen und Tierpfleger, beide Berufsgruppen sind hier in der Pflicht. Dabei ist die Sprache ein wichtiges Instrument. „Fachchinesisch“ muss übersetzt werden, eine gemeinsame Sprache ist wichtig.
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Zoos und Aquarien für Naturschutz Lothar Philips Seit dem 19. April 2005 ist die deutsche Fassung der neuen Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie im Druck. Die Übersetzung, die von Mitgliedern des VZP geleistet wurde, erwies sich als problematisch. Die erste Strategie, die Welt-Zoo-Naturschutzstrategie, war sowohl sprachlich als auch von der Gedankenführung einheitlich, da sie von einem einzigen Autor, Bert de Boer, zusammengestellt war. Das neue Dokument ist von vielen verschiedenen Autoren verfasst und somit vor allem sprachlich nicht aus einem Guss. Nach reiflicher Überlegung wurden diese sprachliche Inkongruenzen in der Übersetzung beibehalten. Voraussichtlich wird die Übersetzung Anfang Mai 2005 vorliegen, die Startauflage umfasst 9.200 Exemplare. Der VZP hat für jedes Mitglied ein Exemplar erworben und wird es zusenden. Die Botschaft der ersten Strategie war: Wir müssen die Natur schützen! Eine Richtung wurde vorgegeben: Zoos sollten von Menagerien zu Naturschutzzentren werden.
Ihre Hauptaufgabe sahen die Zoos in exsitu-Aktivitäten: der Erhaltungszucht, Information, Motivation und Forschung. Die Zoos wollten Zeit überbrücken, bis der Zustand der Erde sich gebessert hätte und Tiere als Reservepopulationen halten. Heute, 10 Jahre nach ihrer Veröffentlichung, sind die Gedanken der ersten Welt-Zoo-Naturschutzstrategie in der Zoowelt allgemein anerkannt und einige Institutionen betreiben bereits in-situ-Naturschutz. Die neue Strategie, „Zoos und Aquarien für Naturschutz“, hat viele Autoren, was das Papier zu einem vielschichtigen Dokument macht. Sie legt den Schwerpunkt auf den in-situ Naturschutz. Die Blickweise ist nicht mehr top down, wie in der ersten Fassung, sondern bottom up. Das heißt: Jede Abteilung stellt dar, was sie als spezifischen Beitrag leisten kann. Das führt beim ersten Blick dazu, dass es viele Wiederholungen zu geben scheint, welche sich aber bei genauerem Hinsehen als Variationen des Themas erweisen. Kernaussage der neuen Strategie ist, dass alle Aktivitäten von Zoos und Aquarien mit in-situ- und ex-situNaturschutz verbunden sein sollen. Man kann die einzelnen Kapitel der Strategie als die unterschiedlichen Blickwinkel der Abteilungen verstehen:
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Zoos und Aquarien für Naturschutz Einleitung Kapitel 1 – Naturschutz als Prinzip einbinden Kapitel 2 – Schutz wildlebender Populationen Kapitel 3 – Wissenschaft und Forschung Kapitel 4 – Populationsmanagement Kapitel 5 - Bildung und Ausbildung Kapitel 6 – Kommunikation: Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Kapitel 7 – Partner und Politik Kapitel 8 – Nachhaltigkeit Kapitel 9 – Ethik und Tierschutz
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Einleitung, die übergeordnete Sichtweise
Es gibt zwei wesentliche Gründe für eine neue Strategie: • Die Zoomitarbeiter profitieren von einem klaren Dokument , das gemeinsame Ziele festlegt. • Gleichzeitig möchten viele Menschen, die im Umwelt- oder Naturschutz arbeiten, aber auch interessierte Außenstehende mit Zweifeln und Fragen wissen, ob sie Zoos unterstützen sollen oder nicht. Die Hoffnung, dass der Zustand der Erde sich verbessert, hat sich nicht erfüllt. Stattdessen nehmen die Umweltbedrohungen zu und der Verlust der Artenvielfalt schreitet voran. Wenn die Zoos und Aquarien etwas zum Naturschutz beitragen wollen, haben sie keine Zeit mehr, langsam voranzugehen, sie müssen rennen. Deshalb beschreibt „Zoos und Aquarien für Naturschutz“ die Rolle und Funktion von Zoos und Aquarien neu. Jede zoologische Institution soll: • den Schutz wild lebender Arten als Schwerpunkt ihrer Arbeit sehen; • in-situ als und ex-situ-Forschung vorantreiben; • geeignete Bildungsprogramme zum Umweltschutz entwickeln; • neuartige Gehege gestalten und das Wohlbefinden der gehaltenen Tiere verbessern; 10
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die übergeordnete Sichtweise Leitung Naturschutz Wissenschaft Populationsmanagement Pädagogik Marketing Politik Nachhaltigkeit Philosophie
ihren Einfluss nutzen, um über Umweltveränderungen zu informieren und auf einen politischen Wandel in der Umweltpolitik hin zu wirken; hohe ethische Standards einhalten, um beim Sammeln von Spenden für Naturschutzmaßnahmen glaubwürdig zu sein; jederzeit ihre Rolle der Öffentlichkeit verdeutlichen; die Nutzung der beschränkten Mittel wirkungsvoller gestalten und global handeln; neue Techniken entwickeln und anwenden, um Kommunikation, Forschung und Bildung zu stärken; Strukturen weiterentwickeln, die auf allen Ebenen Kräfte mobilisieren und die Teamarbeit fördern; die Qualifizierung, Neueinstellung, Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern verbessern
Kapitel 1 – Naturschutz als Prinzip einbinden Alle Arbeitsbereiche sollen mit Naturschutzaktivitäten verbunden werden. Naturschutz wird als Prinzip eingebunden; die Werte Nachhaltigkeit, Naturschutz, Sozial- und Umweltverantwortlichkeit sollen von allen Mitarbeitern vertreten werden. Für uns Pädagogen bedeutet das: Weg von der allgemeinen Biologie hin zu Naturschutzerziehung und Umweltbildung. Die Strategie steht in internationalem Zusammenhang: • Welt-Naturschutzstrategie der IUCN von 1980 • Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) (www.biodiv.org) Arbeitsplatz Zoo + Begegnung Zoo
Die Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie Ziele: Schutz der biologischen Vielfalt, nachhaltige Nutzung ihrer Elemente und eine faire Verteilung der Gewinne, aus der Nutzung der genetischen Ressourcen • Konvention zum Schutz des Weltkultur- und Naturerbes, 1972, (www.unesco.org/whc) • das Washingtoner ArtenschutzÜbereinkommen, 1973, (www.cites.org), • Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten, 1979, (www.wcmc.org.uk/cms). und soll zu ihrer Verbreitung alle Medien nutzen. Kapitel 2 – Schutz wildlebender Populationen
Kapitel 3 – Wissenschaft und Forschung In Forschung und Wissenschaft müssen Prioritäten gesetzt werden, damit sie zum Naturschutz beitragen. Dabei gibt es zwei Arten von Forschungsvorhaben: Untersuchungen, die der Institution zum Erreichen der eigenen Ziele dienen und Forschungen, die von anderen mit eigenen Zielsetzungen im Zoo durchgeführt werden. Daten- und Materialien-Banken sollen entstehen, die Daten vereinheitlicht, zentral erfasst und zugänglicher gemacht werden (ISIS goes ZIMS). Eine gemeinsame Forschungsarbeit nutzt allen Beteiligenten. Die Grafik veranschaulicht wie Zoos und Universitäten von einander profitieren können.
Der Schutz wildlebender Populationen, Wiedereinbürgerung und Umsiedlungen sind Ziele der Strategie ebenso wie die Bildung von „Einheiten für den Naturschutz“, gemeint sind Spezialistenteams vor Ort. Es sollen Brücken gebaut werden zwischen Naturschutz- und Entwicklungs-Agenden.
Der Zoo bietet Taxonom ie und E Wissenschaftliche Fachkenntnisse
Tier e und Pr oben
Anat om ie
Ernährungswisse
Fort pflanzungsb Fallstudien Genet ik und Tie
Fachwi ssen
Besonder e Mater ialien Zugang zu Tier en in ar tger echter Umgebung
Pat hologie und Erf von Kra nkheit su Bildung un Besuche rauswe Et hologie u Vergleichende Psy
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Zoos und Aquarien für Naturschutz Kapitel 4 – Populationsmanagement Im Bereich des Populationsmanagement sind Zoos und Aquarien Spezialisten für das Management kleiner Populationen. Sie beteiligen sich an globalen oder regionalen Zuchtprogrammen und nutzen die neuesten verfügbaren Daten des Populationsmanagements, der Fortpflanzungsbiologie, der Genetik, des Verhaltens, der Ernährung, der tierärztlichen Betreuung und der Haltung. Meta-populations-Management
Kapitel 6 – Kommunikation: Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Im Bereich von Marketing und Öffentlichkeitsarbeit hat Kommunikation einen wichtigen Stellenwert. Die Leute müssen verstehen, dass der Besuch eines Zoos oder Aquariums, der ihnen Freude bereitet, direkt zum Schutz bedrohter Arten beiträgt. Wichtig ist der positive Aspekt der Kommunikation. Zoos und Aquarien müssen die Botschaften, die sie „rüberbringen“ wollen, deutlicher, prägnanter und klarer vertreten. Die Botschaft muss positiv und optimistisch sein. Kapitel 7 – Partner und Politik
Kapitel 5 - Bildung und Ausbildung Im Bereich der Bildung, die informal (freiwilliges Lernen z. B. an Infoständen) oder formal (z. B. Unterricht) sein kann, sind Zoos und Aquarien mit ihren lebenden Tieren, ihrem Fachwissen und ihrer Verbindung zu Naturschutzprojekten wichtige Lernorte für Naturschutz. Bildung, die das Verhalten und die Werte der Menschen beeinflusst, ist eine bedeutende Naturschutzaktivität. Neben Bildungsangeboten für Besucher sollen Zoos und Aquarien die Ausbildung der eigenen Mitarbeiter und fremder, die in in-situ und ex-situ-Projekten arbeiten, verbessern.
Partnerschaften sollten mit folgenden Institutionen angestrebt werden: • anderen Zoos und Aquarien, • nationalen und regionalen Zooverbänden, • dem Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA), • Verbänden von Zooförderern, • Parks und Schutzgebieten, • Regierungseinrichtungen, Ministerien, Organisationen, die sich mit Wildtieren befassen, • kommunalen Einrichtungen (Schulen, Bibliotheken), • Umweltverbänden, • Natur- und Tierschutzorganisationen, • Forschungseinrichtungen, Fachhochschulen, Universitäten, • Fortbildungsinstituten, Museen, zoologischen Vereinigungen, botanische Gärten. Zoos sollen sich auch an Gesetzgebungsverfahren (Zoogesetzgebung, Naturschutzgesetzgebung, Tierschutzgesetzgebung) beteiligen und helfen, schlechte Tierhaltungen zu verbessern. Institutionen, die die Standards nicht einhalten, müssen geschlossen werden.
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Die Welt-Zoo- und Aquarium-Naturschutzstrategie
Kapitel 8 – Nachhaltigkeit Das Kapitel Nachhaltigkeit gibt handfeste Anleitungen:. • Gehe umweltverträglich mit Müll um. • Sei energiebewusst. • Nutze natürliche Ressourcen umweltverträglich. • Wenn Du verschmutz, zahle. • Nutze zuerst Güter aus der Region. • Trage zu einer gerechten Entwicklung bei. • Handle vorausschauend. • Steigere das Bewusstsein und Engagement. Nachhaltige Praktiken sollen nicht nur umgesetzt, sondern auch dem Zoobesucher verdeutlicht werden, damit dieser seinerseits umweltbewusst handeln kann. Kapitel 9 – Ethik und Tierschutz Das letzte Kapitel stellt die ethischen Grundsätze der WAZA vor. Tierschutz betrifft das Verhalten von Menschen gegenüber einem einzelnen Tier. Wenn ein Konflikt zwischen der Verwendung von Tieren im Naturschutz und dem Tierschutz besteht, müssen Zoos und Aquarien bedenken, dass das Überleben von Arten ein hohes Ideal ist, aber niemals Leiden von Tieren in ihrer Obhut rechtfertigen kann. Näher eingegangen wird auf folgende ethische Fragen: • Tierhaltung • Anschaffung von Tieren • Abgabe von Tieren • Euthanasie • Populationsmanagement • Wiedereinbürgerungsprogramme
Vielleicht hilft die Präsentation, die ich hier vorstelle und die allen Institutionen zur Verfügung steht, die Schwerpunkte der neuen Strategie den Mitarbeitern zu vermitteln. Sie bietet einen Rahmen, den jeder, entsprechend den Bedürfnissen der eigenen Institution nutzen kann. Das heißt kürzen, erweitern und vor allem mit eigenen Beispielen ausstatten soll. Das die hier vorgestellte Fassung „köln-lastig“ ist, liegt also nicht daran, dass ich die Leistungen der anderen Zoos nicht kenne oder anerkenne, sondern einfach daran, dass ich diese Präsentation für unsere Mitarbeiter entworfen habe. Jeder wird eigene Bilder haben, die die Besonderheiten seiner Institution betonen. Die Folien sind so gestaltet, dass jeder leicht Bilder aus seiner eigenen Institution einfügen kann, Folien zufügen oder weglassen kann. Auf Effekte wird weitgehend verzichtet, so dass auch der ungeübte (KraftPunkt-Nutzer [power-point-user]) leicht eine eigene Präsentation erstellen kann. Aufgrund der Abbildungen aus Asterix ist sie nur zur internen Fortbildung gedacht (Dr. Dollinger, der Direktor der WAZA, bemüht sich aber um das copy right). Die Präsentation kann vom Autor angefordert werden:
[email protected] oder
[email protected]
Eine ausdrückliche Forderung der neuen Strategie ist, dass alle Mitarbeiter (vom Kartenabreißer bis zum Gärtner) mit ihrem Inhalt vertraut sind. Da nicht alle Mitarbeiter mit allen angesprochenen Fragen vertraut sind, erscheint mir eine Mitarbeiterschulung unumgänglich.
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Die EU-Richtlinie Lothar Philips Die Richtlinie 1999/22/EG des Rates vom 29. März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos, kurz „EU-Richtlinie“ muss in Deutschland in Landesrecht umgesetzt werden. Zuständig sind die einzelnen Bundesländer. Bis auf Bayern ist das inzwischen in allen Bundesländern erfolgt. Mecklenburg-Vorpommern hat ein eigenes Zoogesetz erlassen. Durch die Umsetzung in Landesrecht kommt es dazu, dass gleiche Institutionen in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich beurteilt werden. Die EU-Richtlinie gibt zunächst Definitionsabgrenzungen für den Begriff „Zoo“: Dauerhafte Einrichtungen Lebende Exemplare von Wildtierarten Zurschaustellung – 7 Tagen im Jahr Ausnahmen gibt es für Zirkusse, Tierhandlung und andere Einrichtung -
Ziele der Richtlinie sind: Der Schutz wildlebender Tiere. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Die Rolle der Zoos bei Erhaltung der biologischen Vielfalt zu stärken.
Dazu werden an die Zoos besondere Anforderungen gestellt:
Die Zoos beteiligen sich an Forschungsaktivitäten, die zur Erhaltung der Arten beitragen und/oder an der Ausbildung in erhaltungsspezifischen Kenntnissen und Fertigkeiten und/oder am Austausch von Informationen über die Artenerhaltung und/ oder gegebenenfalls an der Aufzucht in Gefangenschaft, der Bestandserneuerung oder der Wiedereinbürgerung von Arten in ihren natürlichen Lebensraum. Sie fördern die Aufklärung und das Bewusstsein der Öffentlichkeit in Bezug auf den Erhalt der biologischen Vielfalt, insbesondere durch Informationen über die zur Schau gestellten Arten und ihre natürlichen Lebensräume. Sie halten ihre Tiere unter Bedingungen, mit denen den biologischen und den Erhaltungsbedürfnissen der jeweiligen Art Rechnung getragen werden soll..., und sie sorgen … dafür, dass die Tierhaltung stets hohen Anforderungen genügt. Mit der Umsetzung der Richtlinie ist zum Betreiben eines Zoos eine Genehmigung notwendig, der Zoo wird entsprechend überwacht. Das bedeutet im Einzelnen: Eine Genehmigung ist erforderlich (§11 Tierschutzgesetz). Jede Betriebserlaubnis muss Bedingungen, Auflagen enthalten. Regelmäßige Inspektionen. Höchstens 2 Jahre Frist, um Anforderungen anzupassen. Schließung von Zoos. Alle Mitgliedsstaaten müssen die erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften spätestens bis zum 9. April 2002 nachkommen. Was bedeutet die Richtlinie nun für die Zoos? Mögliche Forschungsaktivitäten im Sinne der Richtlinie: Erhaltungszuchtprogramme für Exoten und heimische Arten, Projekte zum Erhalt von Lebensräumen, Wiederansiedlungsprojekte – z. B. Wildpferde in der Mongolei, Arbeitsplatz Zoo + Begegnung Zoo
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Ausbildung für TierpflegerInnen unter fachlicher Betreuung (FÖJ), Seminare zur Lehrerfortbildung und Fachdidaktik, Wissenschaftler und Naturkundler berichten über Forschung, Naturschutz und zeigen Lösungswege. Beispiel: Wiedereinbürgerungsprojekte des Saarlandes: Uhu seit den siebziger Jahren, Biber, Weißstorch, Laubfrosch, Wanderfalke (natürliche Wiederansiedlung), In Diskussion: Nerz Fischotter. -
Zum Thema Entweichen von Tieren: Regelmäßige Inspektionen, Notwendige Auskünfte & Unterlagen, Handlungskompetenz, Keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit. Register des Tierbestandes: Den Tierbestand und die Zu- und Abgänge in einem geeigneten Gehegebuch führen. Natürlich gibt es auch Kritiken: „traurige Augen, leere Leben“ (Captive Animals Protection Society) -
Umfangreiche Aufklärung und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung ist ebenfalls Aufgabe der Zoos:
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Verhaltensprobleme – Frustration, Langeweile, Depression, Angst Tiere als „Crowd Pullers“ Minimaler Erfolg der Zuchtprogramme Mangel an genetischer Vielfalt Genehmigungskriterium verwässert („Gesetz von Zooleuten selber“) Interessenkollision zwischen Genehmigungsbehörde und Betreiber
Fazit: Die Zukunft braucht Zusammenarbeit: Schutz wild lebender Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum (insitu), Unabhängige Inspektoren und Tierärzte mit Unterstützung von Tierschutzstiftungen (ex-situ), Biotechnologie, Genbanken. Für die artgerechte Haltung: Gitterlose Zukunft“, Freizügigkeit, Große und möglichst naturnahe Gehege, Gruppenhaltung und Gemeinschaften mehrere Arten, Innen –und Außengehege tiergerecht gestalten, Bedarfsdeckung und Schadenvermeidung.
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Ethik im Umgang mit Tieren Gisela von Hegel Frau Dr. von Hegel, Direktorin des Zoo Karlsruhe, gibt in ihrem Beitrag Anregungen zu eigenen Überlegungen.
Was bedeutet das für den Zoo?
Mittlerweile gibt es die Natur perfekt nachgebildet, „Afrika“ in Florida, z.B. Animal Kingdom. Hier stellt sich die Frage: Ist es das was wir wollten?
Anhand von Bildern aus der Serengeti stellt sie den Zuhörern zunächst eine wünschenswerte Wirklichkeit vor. Hier zeigt sich aber auch schon ein erstes Spannungsfeld, in dem die Zoos stehen:
Der Besuch einer solchen Institution hat Eventcharakter. Tief geht Erziehung hier nicht. In der perfekt nachgebildeten Natur werden die Tiere zu Darstellern in einer künstlichen Kulisse. Und damit ergibt sich ein weiteres Spannungsfeld für den Zoo.
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Das Schwimmen mit Delfinen als hautnahes Tiererleben ist sicher ein einschneidendes Erlebnis für den Menschen, aber auch nicht für jedermann erlebbar. Einen Kompromiss bieten Kleinfütterungen und Streichelgehege.
Mit der Präsentation von Tieren werden Bedürfnisse im Menschen geweckt („so ein Kuscheltier möchte ich auch“). Die Konsequenz für die Tiere ist: Handaufzucht Prägung auf den Menschen tiergerechte Haltung? (evtl. Haltung hinter den Kulissen) Und das bedeutet: für die Zucht nicht geeignet Auch hier die Frage: Ist es das was wir wollten?
Es gibt auch Beispiele für Tierkontakte, die gefährlich sein können, z. B. der Tiger an der Leine. Das Bild der auf Elefanten reitenden Kinder ist nicht nur Vergangenheit, das eventhafte Kräftemesse mit dem Elefanten im Zoo beim Tauziehen auch heute Realität. Menschenaffen in der Handaufzucht sind nach wie vor Besuchermagneten.
Der Zoo muss den Kampf gegen die Langeweile der Tiere antreten. Tierbeschäftigung und Tiertraining gehören zur täglichen Arbeit. Damit wird unter anderem auch der tägliche Gesundheitscheck und die medizinische Versorgung erleichtert. Ein Beispiel ist hier auch die Interaktion von Tier (Tiger) und Pfleger an einem dafür eingerichteten Ort („Tigerklappe“). Während der Interaktion von Pfleger und Tier wird Wissenswertes vermittelt, eine Ausstellung auch der Trainingsutensilien ergänzt diesen Lernort. Aber die Tiger sind kastriert und handaufgezogen.
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Ethik im Umgang mit Tieren Ein weiteres Spannungsfeld für den Zoo ergibt sich bei der Präsentation von Tieren in naturnahen Gehegen.
Als Beispiel für eine Präsentation eines Tieres in seinem Lebensraum wird die neue Eisbärenanlage im Zoo Karlsruhe vorgestellt. Um einen künstlichen Eisberg gruppieren sich verschiedene Aufenthaltsbereiche für die Bären. Die Gehegebereiche sind für mehrere getrennt voneinander zu haltenden Eisbärengruppen variabel nutzbar. Durch Strukturen innerhalb des Geheges lässt sich das Gruppenverhalten steuern. Interaktion mit den Besuchern ist über Glasscheiben möglich.
Was den großen Bereich der Fortpflanzung von Tieren im Zoo angeht, ergibt sich auch hier ein Spannungsfeld. Die Fortpflanzung als Funktionskreis erfasst in ihrer Komplexität außerordentlich vielfältige Verhaltensmuster und hat maßgeblichen Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel. Überzählige Tiere sind auch bei kontrollierter Nachzucht unvermeidbar.
Jungtiere sind nach wie vor Besuchermagneten. Doch es stellt sich die Frage, wohin mit dem „Überschuss“? Auch große Gehege sind „endlich“.
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Delfine und Seelöwen im Tiergarten Nürnberg Barbara Reinhardt Lernen ist auf verschiedenen Wegen möglich. Eine Form lässt sich umschreiben als Kognition durch Emotion. Das bedeutet, dass Begegnungen ermöglicht werden, die eine Emotion auslösen und über diese Emotion einen Lernerfolg. Es gibt verschiedene Formen der Begegnung hier Beispiele mit Tieren im Tiergarten Nürnberg: • • • •
Distanzierte Begegnung Mittelbare Begegnung Vermittelte Begegnung Direkte Begegnung
Während der edukativ bestimmten und mit Informationen angereicherten kommentierten Fütterungen im Delfinarium gibt es ebenfalls distanzierte Begegnungen mit Tieren. Die Distanz kann ansatzweise genommen werden, wenn z. B. die Delfine auf den Rand des Beckens kommen und damit näher am Publikum sind. Im öffentlichen Training ist die Begegnung dann schon mittelbar, der Pfleger kommt hinterher zu den Besuchern, um Fragen zu beantworten. Des weiteren gibt es Kurzprogramme für Behinderte, für Gruppen, das Blaue Klassenzimmer bei dem sich der Unterrichtsgang normalerweise über drei Stunden erstreckt und altersstufenspezifisch abgewandelt, fünf thematische Bereiche umfasst: • • • • •
Wal- bzw. Delphinanatomie Interaktion Seelöwe und Delphin Anatomie der Robbenartigen Aufzeigen unterschiedlicher Walarten und deren Gefährdung Edukativ ausgerichtete Vorstellung im Delphinarium
Im Aquapark des Tiergartens werden zur Zeit 1,6 Seelöwen gehalten. Dort findet zweimal am Tag eine kommentierte Fütterung statt, bei der Wissenswertes z. B. über Anatomie und Lebensraum vermittelt werden. Dabei sind zwei Pfleger im Einsatz, einer füttert, ein zweiter kommentiert. Eine direkte Begegnung zwischen Besucher und lebendem Tier ist nicht möglich, eine Bronzestatue am Aquapark bietet einen „fühlbaren“ Ersatz.
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sowie ein Sonderprogramm für maximal fünf Teilnehmer unter dem Motto „Ein Tag im Delfinarium“, bei dem eine direkte Begegnung ermöglicht wird. Es handelt sich hier um freies Spiel für die Tiere, die Delfine können sich jederzeit zurückziehen. Die Pfleger berichten, dass die Tiere das Programm vermissen, wenn es nicht stattfindet und sie sich dann selbst mit freiem Spiel beschäftigen.
Auch im für Besucher sonst nicht zugänglichen Delfinarium 2 gibt es die Möglichkeit, in kleinen Gruppen am Training der Tiere teilzunehmen.
Besucherbeteiligung bei den verschiedenen Angeboten des Delfinariums:
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Nachtführungen im Otterzentrum Andrea Spilker, Sven Näther als Beispiel für die Zusammenarbeit von Pädagogen und Tierpflegern
Der begleitende Pädagoge hat als einziger eine Lampe, mit der die Tiere zur Kontrolle („Wie viele Otter sind denn da?“ als Einstiegsbeobachtung ohne Licht) angeleuchtet werden. Im Gehege wartet der Pfleger, der die Tiere dann füttert und dabei im Dialog mit dem Pädagogen Informationen weitergibt.
Das Otterzentrum Hankensbüttel wurde im Mai 1988 eröffnet. Es beherbergt neben Fischottern auch Dachs, Hermelin, Iltis, Steinmarder und Baummarder sowie eine Otterhundzucht. Jährlich kommen über 100.000 Gäste in das Zentrum. Am Eingang erhält jeder Gast einen detaillierten Fütterungsplan, der im Viertelstundentakt die entsprechenden Zeiten für die einzelnen Gehege ausweist. Als spezielles Angebot hauptsächlich in den Schulferien ist das Führungsangebot „Otterzentrum bei Nacht“ gedacht. Diese Veranstaltung beginnt im Sommer um 22 Uhr mit kleinen, exklusiven Gruppen. Die Besucher bekommen jeweils eine Fackel, auf dem Gang werden auch andere Sinne angesprochen, z. B. Hören.
Die Nachtführungen werden über Aktionen mit Frettchen oder Otterhunden weiterhin bereicher t, auch ein Blick hinter die Kulissen ist möglich, was über Tag nicht der Fall ist.
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Nach dem ersten Teil (Dauer ca. eine Stunde) mit der abschließenden Baummarderfütterung schließt sich ein zweiter Teil an mit Aktivitäten, die von den Tieren des Otterzentrums unabhängig sind. Zunächst werden die Fackeln der Besucher gelöscht und jeder Teilnehmer durchschreitet allein einen Lichterpfad. Der Tierpfleger assistiert hier, indem er die Leute zum Pfad führt, der Pädagoge nimmt sie am Ende wieder in Empfang. Geleitet werden die Teilnehmer im weiteren Verlauf über ein Seil. So wird ein besonderes Sinneserlebnis im dunklen Wald erreicht. Den Abschluss erlebt die Gruppe gemeinsam am großen See des Zentrums, auf dem dann Lichterboote aus Baumrinde fahren gelassen werden.
Die Veranstaltung „Otterzentrum bei Nacht“ dauert ungefähr 2,5 Stunden (bis 0.30 Uhr). Wenn solche Nachtveranstaltungen anstehen, bekommen die Tiere tagsüber eine reduzierte Futterration. Durchgeführt wird diese Spezialführung zweimal in den Sommerferien und einmal in den Herbstferien. Teilnehmen können maximal 20 Personen, Kosten 9.50 €€ für Erwachsene (Eintritt tagsüber 6.50 €€) und 7,50 €€ für Kinder (tagsüber 3,50 €€). Außerdem finden im Jahr noch ca. 10 Abendführungen ab 20.00 Uhr statt, die exklusiv von Gruppen gebucht werden können.
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Kamelfreunde im Tierpark Görlitz Sylvie Krystufek Bei der Gruppe der Kamelfreunde handelt es sich überwiegend um Erwachsene, die sich mit Kamelen beschäftigen. Die Idee stammt ursprünglich von Frau Dr. Barbara Münchau, die eine vergleichbare Gruppe im Kaiserslauterer Tierpark betreut. Mit der Begeisterung für den Gedanken, dass Leute in ihrer Freizeit die Kamele des Zoos trainieren, kam die Idee, dieses Konzept auf den Tierpark Görlitz zu übertragen. Der Gedanke wurde der Tierparkleitung vorgetragen, die der Idee zustimmt, die Gruppe entsprechend unterstützt und die Ausbildung der Tiere während der Arbeitszeit zulässt. Im Oktober 2003 wurde das Projekt zunächst mit der Suche nach geeigneten Leuten gestartet. Grundfragen hierbei: • Was brauchen diese für Voraussetzungen? • Wie arbeitet man mit Kamel und Mensch? Das Konzept beinhaltet: • Körperliche und geistige Förderung von Mensch und Tier • gegenseitiger Respekt und Vertrauen • Beschäftigung 1 x in der Woche • gut händelbare Tiere auch für den Besucher
Wie wird dieser Gedanke nun umgesetzt? • Training mit den Stuten Alya, Shila und Wally • Gemeinsame Ausbildung der Kamele • Ruhiger gelassener Umgang • Beobachten des Herdenverhaltens • Kommunikation mit Hilfe der Körpersprache • Mithilfe bei Kollegen aus anderen Zoos Welche Aktivitäten unternehmen die Kamelfreunde? • gemeinsame Besuche bei anderen Kamelhaltern • in Deutschland, Österreich und der Schweiz • Besuche von Festen und Veranstaltungen zum Thema Kamel • Kontakte im Internet pflegen • gemeinsame Abende verbringen • Vorstellungen mit den Tieren geben • Hilfe bei der Ausbildung bei anderen Kamelen Was wollen die Kamelfreunde mit den Tieren erreichen? • gute, liebe und zuverlässige Tiere • -Erleichterung bei tierärztlichen und sonstigen Behandlungen, z.B. Fohlen anhalten
Die Gruppe im Tierpark Görlitz besteht zur Zeit aus fünf Personen, von denen zwei Mitarbeiter des Tierparks sind.
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Weitere Ziele: • Konzept des Tierparks ist die möglichst authentische Darstellung von asiatischen Haustieren, bis hin zum Bau eines tibetischen Dorfes • es gibt vereinzelt auch Kamele in Tibet • Tibet und die Mongolei stehen im großen Zusammenhang Zukunftspläne: • Kamelreiten für die Besucher • Vorstellungen der Tiere und deren Ausbildungsstand • Reitvorführungen • Anspannen der Tiere • Kamelfest zur Einweihung des neuen Kamelstalles im Tibetdorf, verbunden mit Kamelpflegertagung (2006/2007) • authentische Darstellung vom Leben der Nomaden mit ihren Kamelen für den Besucher • Spaziergänge und Ritte für Besucher mit den Kamelen außerhalb des Tierparks und therapeutisches Reiten
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Beispiele für indirekten Tierkontakt Mirja Heunemann, Anke Lehmann Ziele und Nebenwirkungen Bei jedem Zoobesuch kommt es auf jeden Fall, wenn auch auf unterschiedlichste Weisen zu einer Kontaktaufnahme zum Tier. Es entstehen jedoch Probleme mit den Formen der Kontaktaufnahme, bei denen das Tier von den Besuchern zum Belustigungsobjekt degradiert wird oder die zu anderen negativen Folgen führen, z. B. • • • •
•
Indirekter Tierkontakt: o kombiniert mit Begehen des Geheges („Blick hinter die Kulissen“): Schimpansen, Bären, Jaguare u.a. Großkatzen, Mähnenwölfe
Klopfen gegen Glasscheiben Grimassen schneiden Brüllendes Gelächter wenn Schimpanse, Löwe, Tiger... gegen Scheibe springen Unerlaubtes Füttern
Diese Verhaltensweisen können allerdings auch auftauchen, wenn Gruppen durch den Zoo geführt werden. Das Problem bei diesen Verhaltensweisen ist, dass die Achtung vor dem Tier verloren geht, vielleicht war sie sogar gar nicht vorhanden. Es stellt sich die Frage, ob ein direkter oder indirekter Tierkontakt eine von vielen Lösungsmöglichkeiten sein kann. Beispiele für den Zoo Halle sind: • Direkter Tierkontakt o Streicheln von Haustieren: Kaninchen, Meerschweinchen, Ziegen, Schafen, Eseln, Alpakas... o „Streicheln“ von Wildtieren: Pinguin, Boa o Direkter Tierkontakt über Füttern (kein Streicheln): Pelikane, Wasseragamen, Sakis, Keas, Falken, Lisztäffchen... z.T. von Besuchern hergestelltes Beschäftigungsfutter Arbeitsplatz Zoo + Begegnung Zoo
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• • •
Besucher erleben Tiere in Aktion, die „sonst nur rumliegen“ Tiere zeigen natürliche Verhaltensweisen, die sonst weniger beobachtet werden können Verweildauer der Besucher vor dem Gehege wird erhöht.
Aber welche „Nebenwirkungen“ können dabei sonst noch auftreten? • Emotionales Erleben wird erreicht o Perspektivwechsel („sich in Tier einfühlen“) o bestimmter „thrill“, v.a. auf Anlagen von Raubtieren Futterbereitung für Schimpansen
- fremdes Territorium - von Tier nur durch Schieber getrennt... • direkter Bezug zum Tier entsteht • Erhöhte Aufnahmefähigkeit/Aufmerksamkeit für weitere Informationen je nach Thema der Führung (z.B. Artenschutz, Zootierhaltung, ethische und verhaltensbiologische Aspekte, Bezug Mensch - Tier...) • Einstellung gegenüber Tier ändert sich? Fazit: Durch all diese Nebenwirkungen erreichen wir: (hoffentlich?) Achtung FÜR das Tier (wichtiger als Wissen ÜBER das Tier)! Indirekter Tierkontakt ist eine Möglichkeit, Achtung für das Tier hervorzurufen.
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Berichte aus den Arbeitsgruppen Moderation: Katrin Matthieu
Die Arbeitsgruppenleiter
1.) (Technische) Ausstattung einer Zooschule – was wäre ideal? Anzahl, Größe, Nutzungseignung (z.B. für Tierpflegerausbildung) und Ausstattung der Räumlichkeiten, welche Technik (Computer, Video etc.) 2.) Internetauftritte der Zoos Aktualisierung unter Einbezug von Tierpflegern, Zooschulen, Extraseiten für Kinder, Communities Beispiele, Erfahrungen, Möglichkeiten, Probleme 3.) Direkter Tierkontakt: Besucher ⇔ Tier z.B. Streichelgehege, Lorifütterungen, Tierpräsentation außerhalb des Geheges etc 4.) Indirekter Tierkontakt: Besucher ⇔ Tierpfleger/ Zoopädagoge ⇔ Tier z.B. kommentierte Fütterungen, Tierpräsentation außerhalb des Geheges 5.) Erarbeitung / Vorbereitung von Tierpräsentationen wer?, mit wem?, wie? → Inhalte, Methoden, Techniken 6.) Formen / Instrumente der Absprache zwischen Tierpflegern & Zoopädagogen 7.) EAZA Kampagnen 8.) Planung einer gemeinsame Tierpräsentation von Tierpflegern und Zoopädagogen am praktischen Beispiel
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(Technische) Ausstattung einer Zooschule was wäre ideal?
Arbeitsgruppe 1:
Leitung:
Dieter Hertrampf, Zoo Halle
Teilnehmer: Birgit Vetter, Elke Voigt, Katharina Kellner, Thilo Teichmann, Gaby Wolf, Katrin Matthieu, Anke Lehmann 1. Grundgedanke: Voraussetzung ist ein Zookonzept – Masterplan 2. Zoopädagogische Abteilung: Konzept (inhaltlich) 3. Bedingungsgefüge: • Tierzusammensetzung • Gehegeausstattung • verfügbares Personal • räumliche Bedingungen 4. Arbeitsfelder einer zoopädagogischen Abteilung: • • • • • •
Besucherbetreuung Erarbeitung von pädagogischem Material für Besucher Veranstaltungen Unterricht Öffentlichkeitsarbeit/Werbung Tierpflegerausbildung
Wir vermitteln das Zookonzept! 5. Technische Ausstattung: • Räumliche Grundausstattung • Vernetzungsmedien
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Internetauftritte der Zoos Arbeitsgruppe 2:
C
Aktualitäten – Unaktuelles weg!! Besucherbindung Gewinnspiele Jahresplanung Webcam
D
Feedback der „Kunden“ aktiv über Foren, Fragen... passiv über die Auswertung der Loggfiles (Zugriffslisten)
E
gegenseitige Verlinkung Zoos Naturschutz Tourismus
Leitung: Hanno Fürnwein, Tiergarten Schönbrunn, Wien Teilnehmer: Michael Ernst, Cornelia Meyer, Stephanie Heinzelmann, Cornelia Koch, Mirja Heunemann, Dirk Petzold 1. Im Vorfeld Mitspracherecht/Brainstorming aller Abteilungen z. B. Pfleger → häufige Besucherfragen Zoopädagogen → „wie“ der Vermittlung
Personal-Ressourcen
2. Zoointerner Koordinator(en) mit direktem inhaltlichem Zugriff A
Besucherfreundlicher Seitenaufbau (1. Blick → Öffnungszeiten etc.)
B
Direkter Bezug zum jeweiligen Zoo Kein Internetlexikon; wichtig: Blick hinter die Kulissen... und Zuchtprogramme, Masterplan etc.
Im Rahmen dieses Arbeitskreises wird auch kurz eine neue Kinderhomepage vorgestellt: Seit dem 17. November 2004 gibt es die Internetplattform www.zoo4kids.at Getragen wird diese Plattform vom Tiergarten Schönbrunn und seinen Kooperationspartnern Microsoft, MediaKultur und Confetti-TiVi (Öst. Kinderfernsehen).
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Direkter Tierkontakt: Besucher ⇔ Tier Arbeitsgruppe 3: Leitung: horn
Ina Brockmann, Tierpark Nord-
Teilnehmer: Claudia Kamke, Madeleine Spielvogel, Renate Spanke, Manuel Kiep, Katrin Resech, Beate Pelzer, Josef Unger, Barbara Kaiser, Monika Fiby, Katrin Thamm, Stefanie Hecht, Uta Langer, Katja Winger, Kathleen Kuss, Susan Ebeling, Katrin Ernst, Angela Wittig, Cornelia Bernhardt, Sybille Mai
Definition: geplanter, bewusster physischer Kontakt mit dem Tier
betreuter Tierkontakt: - Zooschule - Kontaktfütterung - Kindergeburtstage
Contra: Pro: - Besucherbeliebtheit - zeitintensiv für - Ängste, Vorurteile Mitarbeiter abbauen („Ekeltie- keine Vermittre“) lung für Gefährlichkeit der - Wissen wird verTiere mittelt - Tierernährung (Futtertiere)
unbetreuter Tierkontakt: - Streichelzoos - Begehbare Anlagen - Ungesicherte Anlagen mit und ohne Futtermöglichkeiten Pro: - Besuchermagnet
Contra: - gefährlich (Kinder) - Tiere werden gestohlen oder kommen dazu - Stress für Tiere (Jagen)
⇓ Pro: - Emotionen wecken - Einnahmequelle - Artenvielfalt vermitteln - Bildung
Contra: - Krankheiten können übertragen werden
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Indirekter Tierkontakt Arbeitsgruppe 4: Besucher ⇔ Tierpfleger/ Zoopädagoge ⇔ Tier Leitung: Hans Röttger, Naturzoo Rheine Teilnehmer: Sven Näther, Heike Stolze, Andrea Ebeling, Hannah Borger, Katja Grube, Michael Heneka, Martina Böhm, Saskia Maul, Karin Kraus, Daniela Vogt, Birgit Strunk, Andreas Stegmann, Antje Fischer, Bettina Kayser, Angela Krüger, Daniela Crone, Petra Blasch, Stephanie Neumann, Andrea Spilker Definition: berührungsfreier Tierkontakt, Begegnung ohne Anfassen Beispiele (aus den an der Gruppe teilnehmenden Institutionen): - kommentierte Fütterungen - „klassische“ Führungen, ggf. hinter die Kulissen - Zoo-Lotsen - Tier „Produkte“ (Eier, Wolle, Knochen...) stellvertretend - Exemplarisches Zeigen eines Tieres durch Pfleger/Pädagogen - „Der kleine Tierpfleger“ (Hagenbeck), Mitarbeit z. B. beim Ausmisten - besonders nahe ans Tier gehen, z. B. an eine geöffnete Tür - Futter vorbereiten, ggf. im Gehege verstecken
Ziele: - positive Beziehung herstellen - Angst, Ekel, Vermenschlichung abbauen - Respekt vor dem Tier erreichen (Würde des Tieres achten) - Lenkung auf ein sachgerechtes Interesse ⇒ Umdenken erreichen gegenüber Tieren, Umwelt, Institution Zoo
Voraussetzungen: - muss genau vorbereitet werden („IgittFaktor“) - fachlich und sachlich richtig - genaue Absprache zwischen Pflegern und Pädagogen (Vermeidung von Falschinformationen) FAZIT: → Indirekter Tierkontakt ist für sinnvolle pädagogische Arbeit unerlässlich und hat daher einen Wert an sich. → Außerdem muss jedem direkten Tierkontakt ein indirekter zur Vorbereitung vorausgehen. → Mitarbeiter, die indirekten Tierkontakt zu Besuchern herstellen, müssen entsprechend geschult werden, optimalen Zugang zu Informationen haben und müssen von der Leitung unterstützt werden.
Auswirkungen auf Tiere: - Verhaltensanreicherung, Beschäftigung - positiver Stress / weniger Stress als bei direktem Kontakt! Auswirkungen auf Besucher: - Befriedigung von Informationsbedürfnis - Richtigstellung fehlerhafter Informationen/ Urteile (z. B. „Unser Charly“) - positives Tiererlebnis - Wunsch nach erneutem Besuch - Beobachtungsschulung
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Erarbeitung Vorbereitung vonTierpräsentationen Arbeitsgruppe 5: Leitung:
Lucia Schröder, Zoo Köln
Teilnehmer: Lore Köhler, Corinna Schmidt, Benedikt Körner, Simon Borchard, Andreas Fackel, Lars Hromniak, Tanja Lüdecke, Carsten Schöne, Carolin Burkhardt, Tina Bergmann, Kerstin Werlich, Sylke Einert, Katrin Otterbeck-Meyer, Rieke Edelmann, Irene Schicker-Ney, Ulrike Birkefeld, Lea Buchholz, Lars Wohlers Was verstehen wir unter Präsentation? - Gehegegestaltung - Beschilderung - Aktivieren der Tiere Wer kommentiert? - Tierpfleger selbst ein zweiter - Pädagoge - „Lotsen“ Wer aktiviert? - Tierpfleger! - Pädagogen in Absprache Methoden • • • •
Kommentierte Fütterung Tier-Training Führung Externe Exponate
Kommunikation: Wunsch bessere Absprachen Gründe • Beschäftigung der Tiere • Attraktion für Besucher • Emotionen wecken Individualisieren Beobachten natürlicher Verhaltensweisen • Vermittlung von Wissen Ziel • • •
Respekt vor dem Tier Bereitschaft, diese Tiere zu schützen Information über Schutzaktivitäten des Zoos
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Formen / Instrumente der Absprache zwischen Tierpflegern & Zoopädagogen
Wie kann diese Kommunikation geschehen? • Gemeinsame Pausen (Räume und Zeiten) • Informationstafel • Internes Netzwerk • Gemeinsame regelmäßige Besprechungen • Volontariat in den jeweils anderen Arbeitsbereichen → Zeitabläufe kennenlernen • Gemeinsame Freizeitaktivitäten Es wurde außerdem die Frage aufgeworfen, ob es Unterschiede zwischen großen und kleinen Institutionen gibt, was die Kommunikation zwischen den beiden Bereichen Tierpflege und Pädagogik angeht. Fazit: Je größer die Institution, desto notwendiger sind gemeinsame Treffen. Und noch ein Fazit: Macht mal wieder einen „Icebreaker“ im eigenen Betrieb!
Arbeitsgruppe 6: Leitung:
Carsten Knott, Zoo Frankfurt
Teilnehmer: Renate Stock, Sylvie Krystufek, Korinna Simon „Warum Kommunikation?“ als Eingangsfrage • ist begrüßenswert • sinnvoll, weil sie eine Qualitätsverbesserung darstellt • aktueller Informationsfluss mit dem Tierpfleger • Aktualität wird gewährleistet • Gegenseitiger Respekt und Akzeptanz der Arbeit • Achtung vor dem Tier • Tierpflegersprechstunde • Arbeitsprozesse vereinfachen Das Serviceangebot wird erweitert • Für Jung und Alt • Beschäftigungsprogramme • Direkter Tierkontakt • Blick hinter die Kulissen
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EAZA-Kampagnen Arbeitsgruppe 7: Leitung:
Lothar Philips, Zoo Köln
Teilnehmer: Jeannine Schützendübe, Martina Raffel, Katrin Matthieu, Stefanie Kießling, Andreas Pricken, Karsten Schultz, Dagmar Winter, Jan Osterloh Ziele der Kampagnen: • • •
Bekanntheitsgrad der EAZA steigern Sammeln von Geld für in-situProjekte NEU: den eigenen Zoo als Naturschutzeinrichtung herausstellen
Implementierung: Die EAZA sollte Kriterien für den Start einer neuen Kampagne aufstellen • was muss eine Gruppe leisten können, die eine Kampagne vorschlägt? • wie hält die Gruppe Kontakt zu den Zoos und Aquarien? Neue Kampagnen: Vorschläge für neue Kampagnen sollen rechtzeitig (ich denke an 2 Jahre vorher) in der Zoogemeinschaft verbreitet werden. Vorschläge. die abgelehnt werden, können erneut unterbreitet werden (Kriterien) Titel: Der Titel der Kampagnen muss in alle „großen“ EAZA-Sprachen übersetzbar sein
Laufzeit: 2 Jahre • längere Vorbereitungszeit für neue Kampagnen (sowohl für die Gruppe, die eine Kampagne vorschlägt, als auch für die Institutionen, die sie durchführen). • Größerer Erfolg für laufende Kampagnen. Realistische Ziele: Geld für ausgewählte Projekte sammeln Auswirkungen auf die Bestandsplanung (welche Arten halten wir) Darstellung der Beteiligung an aktivem Naturschutz Die Kampagnen stärker mit unserem und den Leben unserer Besucher verbinden Aussicht: Mit dem gesammelten Geld Fonds bilden, um Projekte langfristig (nachhaltig) zu unterstützen
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Planung einer gemeinsame Tierpräsentation m Anschluss wird für Interessierte noch die Möglichkeit der Demonstration von Materialien durch den Zoopädagogen oder der Blick hinter die Kulissen mit dem Tierpfleger angeboten.
von Tierpflegern und Zoopädagogen am praktischen Beispiel Arbeitsgruppe 8: Leitung: Tierpark
Keike Johannsen, Hagenbecks
Teilnehmer: Mirja Jensen, Reto Braun, Anna Schultz, Tatjana Jensen, Christian Marcus, Christina Neuenhagen, Lothar Dudek, Gabriele von Domaros, Frank Oberwemmer Als praktisches Beispiel wurde von der Gruppe die Fütterung der Kragenbären im Zoo Halle gewählt. Als Zeitrahmen wurden 15 Minuten angesetzt.
13.30 Uhr 13.32 Uhr 13.34 Uhr 13.36 Uhr 13.40 Uhr 13.42 Uhr 13.45 Uhr 13.46 Uhr
Pädagoge Pfleger Kragenbären Begrüßung, Ablaufplan, Vorstellung der zu sehen Bären (Namen, Biologie...) Erklärung Pfleger sperrt Bären ein Erklärung Reinigung Gehege Erklärung Futter verstecken Aufforderung zur Pfleger lässt die Bären zurück auf die Beobachtung Anlage ruhig fressen Bären-Infos Verabschiedung, Gesprächsangebot, Angebot „tierische Materialien“
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Rahmenprogramm Birgit Strunk Fahrt mit der historischen Straßenbahn in die Innenstadt
Abendprogramm im Kabarett „Die Kiebitzensteiner“ „So ein Affentheater“ am Bass: Albrecht Wiegner Carola Bläss und Michael Kost entführen in die Welt des Zoos • Gedanken eines Tierpflegers • Affen beim Anblick von Menschen • Schlange Ortrud • Der Zooberater • u. a.
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Rundgang durch den Zoo Halle Gruppe 1 Bauvorhaben im Zoo Halle (Zoodirektor A. Jacob) Gruppe 2 Allgemeine Zooführung (Frau Heuer, wiss. Mitarbeiterin) Gruppe 3 Allgemeine Zooführung (Hans Hofmann, Inspektor) Gruppe 4 Umweltpädagogische Schwerpunkte (Mirja Heunemann, Anke Lehmann) Der Zoo Halle wurde am 23.05.1901 mit zunächst 196 Tieren in 94 Arten eröffnet. Betreiber war zunächst eine Aktiengesellschaft bevor der Zoo 1913 in den Besitz der Stadt überging. Seit 1995 ist der Betrieb in eine städtische GmbH umgewandelt. Seinen größten Bestand hatte der Zoo 1937 mit 4.192 Tieren in 528 Arten. Seit 1990 werden im Zoo kontinuierlich dringend erforderliche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. 1994 wurde das Haus für Totenkopfaffen fertig gestellt, in dem eine Gruppe von über dreißig Tieren lebt. Mit im Haus untergebracht ist das zentrale Wirtschaftsgebäude. In den Jahren 1998 – 2000 wurde das Affenhaus zum heutigen Schimpansenhaus umgebaut. Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, dass sowohl im Innen- als auch im Außengehege des Schimpansenpaares Naturbegrünung möglich ist.
1926 bekam der Zoo zum 25jährigen Jubiläum ein Raubtierhaus. Nach einer ersten Überholung in den 60er Jahren konnte das denkmalgeschützte Gebäude nach umfangreichen Sanierungen seit 1999 im Sommer 2003 wieder eröffnet werden. Es hat nun eine Fläche von 970 m² und einen umbauten Raum von 7.860 m³.
Hinter den Kulissen des Raubtierhauses sind noch Winterquartiere für Vögel und der Aufzuchtbereich für die Pinguine untergebracht. Im Raubtierhaus selbst gibt es außerdem noch verschiedene Terrarien. Im Bereich der Seebärenanlage wird derzeit an einer Möglichkeit zur Wasseraufbereitung gearbeitet. Eine Firma hat eine kleine Forschungsstation im Zoo eingerichtet und erprobt dort verschiedene Filtertechniken direkt am Becken über das ganze Jahr hindurch. Begonnen wurde im letzten Herbst, nach dem Sommer soll die Erprobungsphase abgeschlossen sein. Mittels verschiedener Verfahrenskombinationen (UF-Anlage, Filtersysteme, UV-Desinfektion, Bioreaktoren) in der Technik soll dann eine effektive Lösung zur Wasseraufbereitung und Wiederverwendung vorliegen, die auch in anderen Zoos Verwendung finden kann, da sie an vorhandene Platzkapazitäten und variable Wasserqualitäten angepasst werden kann. Arbeitsplatz Zoo + Begegnung Zoo
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Autoren Gisela von Hegel
Direktorin
Zoologischer Garten Karlsruhe
Mirja Heunemann
Umweltpädagogin
Bergzoo Halle
Sylvie Krystufek
Tierpflegerin
Naturschutz-Tierpark Görlitz
Anke Lehmann
Umweltpädagogin
Bergzoo Halle
Sven Näther
Tierpfleger
Otterzentrum Hankensbüttel
Lothar Philips
Zoopädagoge
Zoologischer Garten Köln
Barbara Reinhardt
Zoopädagogin
Tiergarten Nürnberg
Andrea Spilker
Zoopädagogin
Otterzentrum Hankensbüttel
Birgit Strunk
Zoopädagogin
Zoologischer Garten Osnabrück
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