Baukunstarchiv NRW am Ostwall Baukunstarchiv NRW 07.2016 I

DIE IDEE Als größtes und bauintensivstes Bundesland braucht Nordrhein-Westfalen ein landesweites Archiv, um die Dokumente seiner reichhaltigen Baugeschichte für die Zukunft zu sichern. Im Baukunstarchiv NRW werden Vor- und Nachlässe der Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur, des Städtebaus und des Bauingenieurwesens sicher verwahrt, wissenschaftlich bearbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und präsentiert. Durch das Baukunstarchiv NRW werden ebenfalls die vielen lokalen Archive mit Baukunstbeständen in Nordrhein-Westfalen vernetzt. Die weiteren Nutzungen des Hauses als kultureller Veranstaltungs- und Ausstellungsort schaffen ein lebendiges Haus der Baukunst. Nachdem sich viele Kräfte für den Erhalt des seit 2009 leerstehenden und zum Abriss vorgesehenen Museums eingesetzt hatten, wurde 2014 durch Beschluss des Dortmunder Stadtrats die Realisierung des Baukunstarchivs NRW ermöglicht. Am 10. Dezember 2015 hat der Rat der Stadt Dortmund den Beschluss zur Revitalisierung des Gebäudes gefaßt und gleichzeitig wurden die Förderungsmittel des Landes bewilligt. Die Architektenkammer NRW, Stiftung Deutscher Architekten, Ingenieurkammer-Bau NRW und der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW haben am 28. Januar 2016 die Baukunstarchiv NRW gGmbH gegründet, um gemeinsam den Betrieb zu übernehmen.

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Baukunstarchiv NRW am Ostwall, Eingangsfront mit Lichterker Foto: Stefanie Kleemann, Stadt Dortmund

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Baukunstarchiv NRW am Ostwall, Gartenfassade Foto: Detlef Podehl, 2014

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Baukunstarchiv NRW am Ostwall, Lichthof Foto: Detlef Podehl, 2014

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Baukunstarchiv NRW, farbige Bodenfliesen von Villeroy & Boch von 1911, freigelegt 1990 I Unterboden aus Waschbeton von 1875, freigelegt nach dem Zweiten Weltkrieg I Fotos: Detlef Podehl, 2014 Baukunstarchiv NRW 07.2016 I 05

DER NUTZEN Das Baukunstarchiv NRW überliefert die vielfältigen medialen Zeugnisse des Bauens in Nordrhein-Westfalen der Nachwelt und stellt sie für die Erforschung und Förderung der Baukultur bereit. Das Alte Museum am Ostwall in Dortmund wird als Haus des Baukunstarchivs NRW zu einer Kulturinstitution mit bundesweiter Ausstrahlung. Die Standesorganisationen des architektonischen, städtebaulichen und bauingenieurmäßigen Schaffens in Nordrhein-Westfalen erhalten ihr eigenes Dokumentations- und Präsentationszentrum. Das Baukunstarchiv NRW wird die Kreativwirtschaft in Dortmund stärken und mit einem eigenen Profil ergänzen. Die vorgesehenen Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen stehen auch anderen Kulturinstitutionen und Unternehmen zur Verfügung und ergänzen das vielfältige Programm des Baukunstarchivs NRW als offenes Haus der Baukunst. Mit Forschung, Lehre und öffentlicher Zugänglichkeit wird die Präsenz der TU Dortmund im Stadtzentrum Dortmunds verstärkt. Das Baukunstarchiv NRW ergänzt die Aktivitäten ähnlicher in Dortmund bereits vorhandener Institutionen wie etwa die des Stadtarchivs und des Westfälischen Wirtschaftsarchivs.

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Archivdepot Foto: Annette Bohn, 2007

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Archivalien aus dem Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW, TU Dortmund: - Hans Junghanns, Haus Junghanns, Düsseldorf 1930-31, Innenraumperspektive, 1930 - Gutehoffnungshütte, Brückenbauabteilung: Bearbeitungshallen Phoenix, Düsseldorf, Halle V, 1922, zwei verstärkte Binder für 5 t Einzellast - Eckhard Schulze-Fielitz, Universität, Bochum (Wettbewerb) 1962, SW-Fotografie, Filzstift - Mechthild Gastreich-Moritz und Ulrich Gastreich, Evangelisches Gemeindezentrum Applerbeck, Dortmund 1974

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Ausstellung „Auf den zweiten Blick. Architektur der Nachkriegszeit in NRW“, Dortmunder U, 2010 Foto: Jürgen Huhn, TU Dortmund

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Ausstellung „Tragende Linien – tragende Flächen. Stefan Polónyi“ (M:AI NRW), Dortmunder U, 2012 Foto: Claudia Dreyße

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Ausstellung „Die Bedeutung der Dinge – Wissenspotenziale eines Baukunstarchivs“, Dortmunder U, 2015 Folos: A:AI, TU Dortmund, Bestand Herwarth Schulte (links), Detlef Podehl, 2015 (rechts)

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DAS HAUS Das Baukunstarchiv NRW ist ein Kunstmuseum der Baukultur mit Plänen, Zeichnungen, Modellen, Fotografien, Akten, Handschriften, digitalen Daten und Büchern. Mit seinem Schaulager wird das Baukunstarchiv NRW zu einem Ausstellungshaus. Im ersten Obergeschoss finden die Bestände des Archivs ihren dauerhaften Ort und stehen für die Benutzung durch Bürgerinnen und Bürger, Forschende und Studierende bereit. Eine aus Vor- und Nachlässen gebildete Fachbibliothek wird im Hauptsaal über dem Eingang eingerichtet. Im Erdgeschoss bildet der zentrale Lichthof von Friedrich Kullrich den Hauptraum für Veranstaltungen. Zusammen mit den frei zugänglichen Umgängen im Erdund Obergeschoss bietet er einen eindrucksvollen Raum für Ausstellungen. Das Sockelgeschoss fungiert als Lagerraum für das Archiv und beherbergt handwerkliche und technische Dienstleistungen für den Archivbetrieb. 2015 hat die Aufbau- und Gründungsphase des Baukunstarchivs NRW begonnen. Die Planungs- und Renovierungsphase wird voraussichtlich bis Ende 2017 andauern, so dass sich das Haus im Frühjahr 2018 als Baukunstarchiv NRW voll funktionstüchtig der Öffentlichkeit präsentieren kann.

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Gustav Knoblauch, Landesoberbergamt Dortmund, Grundriss Erdgeschoss, Kolorierte Tuschezeichnung, 1872 (Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, Inv. GK 408,003)

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Aufriss Nordseite, Bleistiftzeichnung, 1872 (Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, Inv. GK 408,007)

Schnitt (Planausschnitt), Bleistiftzeichnung, 1872 (Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, Inv. GK 408,011)

Gustav Knoblauch, Landesoberbergamt Dortmund, Teilaufriss Nordseite, 2 Fassadenschnitte vertikal, Kolorierte Tuschezeichnung, 1872 (Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, Inv. GK 408,010)

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Landesoberbergamt, Ostwall 7 (Gustav Knoblauch, 1872-75), umgebaut in Städtisches Kunst- und Gewerbemuseum (Friedrich Kullrich, 1911), Postkarte

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Landesoberbergamt, Ostwall 7 (Gustav Knoblauch, 1872-75), umgebaut in Städtisches Kunst- und Gewerbemuseum (Friedrich Kullrich, 1911), Grundriss Erdgeschoss Stadtarchiv Dortmund, Bestand 163/01

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Dortmunder Architekturtage, Diskussion im Lichthof des Museums am Ostwall, in der Mitte Josef Paul Kleihues, 1975, Fotos: A:AI

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BAUPHASEN

1872-1875

1911

Quelle: Ostwall 7 Dortmund, Reduce, Reuse, Recycle. Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020, 2014, Ausstellungskatalog, S. 8-11

1948-1956

1990-1993

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DIE ORGANISATION Nach Prüfung verschiedener Betreibermodelle und Standorte wurde die Realisierung des Baukunstarchivs NRW im geschichtsträchtigen Gebäude des Alten Museums am Ostwall in Dortmund möglich. Der Beschluss des Rates der Stadt Dortmund vom 11. Dezember 2014 für das Baukunstarchiv NRW beinhaltet die Zusage einer miet- und abgabenfreien Nutzung des Gebäudes und die Sanierung des Museumsbaus unter Einbeziehung von Mitteln der Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Zuvor hatten die Stiftung Deutscher Architekten, die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein- Westfalen und der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW in ihren jeweiligen Gremien beschlossen, den laufenden Betrieb des Archivs durch jährliche Zuschüsse betriebswirtschaftlich sicherzustellen und durch eine gGmbH zu organisieren. Der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW hat die Verantwortung für die Betriebssicherung übernommen. Die Technische Universität Dortmund ist Kooperationspartner, bringt die Bestände des Archivs für Architektur- und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) als Grundstock in das Baukunstarchiv NRW ein und übernimmt die wissenschaftliche Leitung.

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KooperAtionsvertrAG Bereitstellung der Sammlung des Archivs FÖRDERVEREIN BAUKUNSTARCHIV NRW für Architektur und Architektur I Städtebau I Ingenieurbau FÖRDERVEREIN BAUKUNSTARCHIV NRW I Landschaftsarchitektur Ingenieurbaukunst Architektur I Städtebau I Ingenieurbau I Landschaftsarchitektur gründen eine gemeinsame gGmbH NRW (A:AI) zum Aufbau und Betrieb sowie der des Baukunstarchivs NRW wissenschaftlichen Leitung

stellt Mittel aus der Städtebauförderung zur Revitalisierung des ehemaligen Museums am Ostwall zum Baukunstarchiv NRW LAndscHAFts-/ beruFsverbände, interessenGruppen unterstützen in unterschiedlicher Weise u.a. LWL, LVR, BDB, BDA, BDLA, DASL, SRL, VSVI/NRW, DWB NW, AFR, VBI, VFA, VDA, VDW, AIV IM DAI Hausdienste: pROKULTUR DORTMUND

Organigramm, Stand 06.2016

in Dortmund Geschäftsführung der gGmbH wissenschaftliche und fachliche Leitung durch die TU Dortmund, kaufmännische Leitung sowie Betreuung der Gremien und Organisationen durch die AKNW / Stiftung Deutscher Architekten Aufgaben der Geschäftsführung Archiv- und Ausstellungsbetrieb, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement für Dritte, kaufmännische und rechtliche Betreuung, Verwaltungsaufgaben, örtliche Hausverwaltung, Mieterbetreuung, usw. Aufgaben des Fachbeirats Beratung zum wissenschaftlichen Konzept/zur Veranstaltungs- und Ausstellungsplanung, Empfehlungen zur Sammlungsstrategie

revitalisiert das ehemalige Museum am Ostwall zum Baukunstarchiv NRW mit Landesmitteln und stellt das Gebäude den Betreibern abgaben- und mietfrei zur Nutzung und Bewirtschaftung zur Verfügung KooperAtionspArtner u.a. Westfälisches Wirtschaftsarchiv Dortmund (WWA), Förderation deutscher Architektursammlungen AusbiLdunGspArtner (iM AuFbAu) u.a. Landesarchiv NRW, Archivschule Marburg, FH potsdam,Archivämter des LWL und LVR, Stadtarchiv Dortmund unterstützende orGAnisAtionen u.a. im Gespräch, LWL Kulturstiftung, Reinoldigilde und Kulturstiftung Dortmund, Rudolf Chaudoire-Stiftung, RVR, Opländerstiftung, Handwerkskammern, Baugewerbe und Bauindustrie

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PRESSE (AUSZUG) Baukunst liebäugelt mit Kunstbau. Architekten wollen ins alte Museum am Ostwall (Ruhrnachrichten, 22.03.2011)

Baukunstarchiv. Neuer Zweck für Museum am Ostwall (FAZ, 24.09.2012)

Architekten müssen liefern. OB Sierau setzt Ende der Debatte über Ex-Museumsstandort am Ostwall fest. Bis 15. November soll der Rat hören, wie sich ein Baukunstarchiv finanziert (WAZ, 02.10.2012)

Verarmte Stadt. Kein Baukunstarchiv in Dortmund (FAZ, 14.05.2013)

Zukunft bleibt offen. Beschluss zu Museum am Ostwall wird wohl weiter verschoben. (Dortmunder Zeitung, 14.05.2014)

Rettung in letzter Minute? Über dem angesehenen Museum am Ostwall kreist die Abrissbirne. Das geschichtsträchtige Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz. Aber seit das schon:“kann weg?“ Ein exemplarischer Fall (FAZ, 24.04.2014)

Vor dem Abriss gerettet. Rat wird dem Erhalt des ehemaligen Ostwall-Museums beschließen / SPD stimmt zu (Ruhrnachrichten, 10.12.2014)

Dortmund gewinnt. Museum wird Baukunstarchiv NRW (FAZ, 23.12.2014)

Vier Säulen für die Baukunst. Gesellschaftsvertrag für Betrieb des Baukunstarchivs NRW ist unterzeichnet (Ruhrnachrichten, 30.01.2016)

FAZ, 08.02.2016 Baukunstarchiv. Dortmund gewinnt mit Architektur Ausstellung „Architektur begreifen. Modell Raum Konstruktion“, 2015 Foto: Detlef Podehl, 2015 Baukunstarchiv NRW 07.2016 I 21

GRÜNDUNGSGESCHICHTE / ZEITPLAN   1995 - heute Gründung und Betrieb des Archivs für Architektur für Architek tur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) der TU Dortmund durch Prof. Dr. Uta Hassler und Prof. Dr. Norbert Nussbaum, seit 2007 Prof. Dr. Wolfgang Sonne. 2008 Die Stiftung Deutscher Architekten, die Architektenkammer NRW und die Ingenieurkammer Bau NRW möchten mit weiteren Partner, u.a. dem A:AI, ein Baukunstarchiv NRW einrichten. Das Bauministerium des Landes sagt die Übernahme der Baukosten zu. 2011 Gründung einer Vorbereitungsgesellschaft für das Baukunst archiv NRW am Standort Ostwall in Dortmund. 2012 Gründung des Fördervereins für das Baukunstarchiv NRW sowie Letter of Intent der TU Dortmund, für das Baukunstar chiv NRW die Sammlung des A:AI sowie die wissenschaftli che Leitung zur Verfügung zu stellen. 2013 Stillstand des Projektes. Die Kammern sehen ein negatives Betriebsergebnis. 2014 Der Förderverein kann durch Satzungsänderung auch Betrei ber des Baukunstarchivs werden. Gleichzeitige Aufforderung des NRW-Bauministers zu einer Kooperation aller interessier ten Partner in einer gGmbH. 12. 2014 Zustimmung der Vertreterversammlungen der Partner zum gGmbH-Modell,Ratsentscheidung der Stadt Dortmund, das alte Museum am Ostwall miet- undabgabenfrei zur Verfügung zu stellen. 12. 2015 Planungs- und Baubeschluss des Rates der Stadt Dortmund und Zusage derStädtebauförderungsmittel durch das Land. 01. 2016 Gründung der gGmbH Baukunstarchiv NRW. bis 12.16 Ausstellungen und Veranstaltungen. ab 01.17 Renovierung des Hauses. 2018 Eröffnung des Baukunstarchivs NRW am Ostwall. Baukunstarchiv NRW am Ostwall, Haupttreppe Foto: Detlef Podehl, 2015 Baukunstarchiv NRW 07.2016 I 22

PROGRAMMLINIEN DES BAUKUNSTARCHIVS NRW

   

Baukunst

Architektur * Innenarchitektur * Bauhandwerk  

Stadtbaukunst

Städtebau * Stadtplanung * Landschaftsarchitektur   

Ingenieurbaukunst  

Kunst

Baukunstarchiv NRW am Ostwall, Verbindung zwischen Bibliothek und Arbeitsplätzen Foto: Detlef Podehl, 2014

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Ausstellung Ostwall 7 Dortmund, Reduce, Reuse, Recycle, Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020, 2014 Foto: Christóbal Márquez

Baukunstarchiv NRW 07.2016 I 24

KONTAKT

Baukunstarchiv NRW gGmbH Haus der Architekten Zollhof 1 40221 Düsseldorf Telefon: 0211 4967-24 Fax: 0211 4967-96 E-Mail: [email protected] Internet: www.baukunstarchiv.nrw

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Baukunstarchiv NRW am Ostwall, Eingang Foto: Detlef Podehl, 2014

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