BANKER

schul|bank Ausgabe 03 2017 Wirtschaft für den Unterricht Weltwirtschaft China: Importe wachsen, Exporte rückläufig S. 2 Alterssicherung Die Rente...
Author: Ursula Haupt
21 downloads 1 Views 169KB Size
schul|bank

Ausgabe 03 2017

Wirtschaft für den Unterricht Weltwirtschaft China: Importe wachsen, Exporte rückläufig

S. 2

Alterssicherung Die Renten steigen auch dieses Jahr S. 3

Europa Umfrage – was die Deutschen über die EU denken

S. 4

SCHUL/BANKER

Schüler aus Lohne setzen sich durch

Foto: Sabine Schründer

im Osten stärker

Die Teams im Finale Schule

Ort

Team

Nach einem spannenden Finale der 20 besten Teams wurden

Albertus-Gymnasium Lauingen

Lauingen (BY)

Bayern MPS Industry

Anfang April die Sieger von SCHUL/BANKER ausgezeichnet.

Johannes-GutenbergGymnasium

Waldkirchen (BY)

TESA-Bank

Gymnasium Blankenese

Hamburg

DIE EINE

Heisenberg-Gymnasium

Hamburg

Moneta

Berufliche Schulen Korbach und Bad Arolsen

Korbach (HE)

SAL-Credits

kenplanspiel des Bankenverbandes. In einem packenden Finale in

Herderschule Kassel

Kassel (HE)

HERDERBANK

Potsdam konnten sie sich gegen 19 andere Teams durchsetzen und

Nikolaus-August-Otto-Schule

Bad Schwalbach (HE)

SMS (Safeway Money Services)

den Gesamtsieg einfahren. Die Leprechaun-Banker des Gymnasi-

Gymnasium Julianum

Helmstedt (NI)

Julianum Group

ums Brunsbüttel belegten Platz 2, dritter Sieger wurde das Team

Gymnasium Lohne

Lohne (NI)

GMB (German Modern Bank)

Gesamtschule Fröndenberg

Fröndenberg (NRW)

Gold Bank

Gesamtschule Wulfen

Dorsten (NRW)

Futur Invest – Ihre Bank im Vest

Gymnasium Korschenbroich

Korschenbroich (NRW)

Gyko Investment

Sie brachten ihre virtuelle Bank ganz nach vorne: Die NachwuchsVorstände der GMB (German Modern Bank) vom Gymnasium Lohne sind die diesjährigen Gewinner von SCHUL/BANKER, dem Ban-

Investmentbanking Sachsen-Anhalt Süd AG der CJD Christophorusschule Droyßig. Insgesamt waren rund 3.900 Schüler in knapp 900 Teams im Wettbewerb, der zum 19. Mal ausgetragen wurde. Bei der Preisverleihung in Berlin lobte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, die Planspiel-Teilnehmer:

Gymnasium Schloß Neuhaus

Paderborn (NRW)

MoneyPort

„Alle Teams dürfen sich als Sieger fühlen. Sie haben sich über Mo-

Hüberts’sche Schule

Hopsten (NRW)

BankenBustards

nate engagiert. Sie haben neben Spaß und Begeisterung auch Sie-

Werner-Heisenberg-Gymnasium

Bad Dürkheim (RP)

Pfalzbank

CJD Christophorusschule Droyßig

Droyßig (ST)

Investmentbanking Sachsen-Anhalt Süd AG

Gymnasium Brunsbüttel

Brunsbüttel (SH)

Leprechaun Bank

Theodor-Storm-Schule

Husum (SH)

Powerbank

Kantonsschule am Burggraben

CH - St. Gallen

SSBC

Kantonsschule Heerbrugg

CH - Heerbrugg

Millionensafe

geswillen und Unternehmergeist gezeigt.“ Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Iris Gleicke (SPD), sagte in ihrer Festrede: „Projekte wie SCHUL/BANKER wecken bei jungen Leuten das Interesse an Wirtschaftsthemen und Wirtschaftskompetenz, und das unterstütze ich sehr.“ Weitere Informationen zu SCHUL/BANKER finden Sie unter www.schulbanker.de

schul|bank 03/2017

Weltwirtschaft

China steigen und andere Länder in Südostasien und Afri-

China: Importe wachsen, Exporte rückläufig

ka längst billiger produzieren können, sind die Exporte der Volksrepublik schon seit geraumer Zeit unter Druck. Das Land hat seine Rolle als längste Werkbank der Welt eingebüßt,

Die chinesische Volkswirtschaft befindet sich in einem Struk-

weshalb die Regierung versucht, den Dienstleistungssektor

turwandel – sichtbar wird dies auch an den steigenden Im-

zu stärken und den Binnenkonsum anzukurbeln. Die anzie-

porten und schwächelnden Exporten.

hende Nachfrage nach Waren aus dem Ausland steht somit in Einklang mit den Zielen der Regierung. Viele Experten halten

Chinas Einfuhren haben im Februar derart stark angezogen,

es allerdings für zunehmend unwahrscheinlich, dass Peking

dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erstmals seit

der Umbau hin zu einer dienstleistungsbasierten Volkswirt-

drei Jahren ein Defizit in seiner Handelsbilanz verzeichnete.

schaft reibungslos gelingen wird. Die Wirtschaft des Landes

Wie die Zollverwaltung in Peking mitteilte, zogen die Im-

war 2016 mit 6,7 Prozent so langsam wie seit 26 Jahren nicht

porte auf Dollar-Basis im Vergleich zum gleichen Monat des

mehr gewachsen.

Vorjahres um 38,1 Prozent an. Schwach fielen dagegen aberChina in der Weltwirtschaft

mals die Exporte aus, die um 1,3 Prozent nachgaben. Chinas Handelsbilanz verzeichnete damit ein Defizit von 9,15 Milliarden Dollar. Als Hauptgrund für den überraschend starken Import-

Anteile in Prozent an ...

Anstieg nannten Beobachter die große Nachfrage chinesi-

... der weltweiten Wirtschaftsleistung*

... den weltweiten Exporten

17,2

14,2

scher Unternehmen nach Rohstoffen wie Eisen, Kupfer und

... der Weltbevölkerung

Öl, deren Preise im Vergleich zum Vorjahr deutlich angezogen sind. Während die Importe Stärke zeigen, gehen Fachleute davon aus, dass bei den Exporten noch immer kein Ende des

18,7

Abwärtstrends zu erkennen ist. Nicht mehr die Werkbank der Welt? Stand 2015; *Bruttoinlandsprodukt, kaufkraftbedingt; Quellen: Weltbank, WTO, Eurostat.

Warum diese Schwäche bei den Ausfuhren? Da die Löhne in

um

8,3 %

gegenüber dem Vor­

­Zuwächse bei der Lohnsteuer sowie auf einen kräftigen

jah­reszeitraum sind

­Anstieg bei der Umsatzsteuer zurückzuführen – Folge der an-

die Steuereinnahmen

haltend hohen Beschäftigung, der Lohnsteigerungen sowie

von Bund, Ländern

des stärkeren Privatkonsums. Auch die Steuereinnahmen aus

und Kommunen im Februar nach Angaben des Bundesfinanz-

Unternehmensgewinnen haben zugenommen. Das BMF rech-

ministeriums (BMF) gestiegen. Das Plus sei vor allem auf

net mit einer weiter guten Entwicklung bei den Einnahmen.

Lektüre-Tipp:

Tom Burgis: Der Fluch des Reichtums. Warlords, Konzerne, Schmuggler und die Plünderung Afrikas Westend Verlag, Frankfurt 2016, 352 Seiten, EUR 24,00. Tom Burgis, Auslandsreporter der „Financial Times“ mit lang-

lässt und Importwaren billiger macht; zum anderen weil eine

jähriger Afrika-Erfahrung, hat sich in seinem beeindrucken-

kleine Gruppe von Begünstigten Wohltaten verteilen kann,

den Buch „Der Fluch des Reichtums“ mit der Frage beschäf-

ohne auf Steuereinnahmen der Bürger angewiesen zu sein

tigt, warum rohstoffreiche Nationen häufig arm, schlecht

und sich um die allgemeine Wohlfahrt kümmern zu müssen.

regiert und von Korruption und Gewalt überhäuft sind. Er

Mit großer Präzision analysiert Burgis eine Wirtschaft, die

zeigt auf, dass Ressourcenreichtum die Industrialisierung ei-

am einseitigen Export von Rohstoffen festhält, und erzählt

nes Landes verhindert – zum einen weil der ständige Zufluss

zugleich in sorgfältiger Recherche vom unheilvollen Zusam-

ausländischer Devisen den Kurs der Landeswährung steigen

menspiel zwischen Regierungen und einzelnen Konzernen. 

schul|bank 03/2017

Finanzmärkte im Blick

turelle Entwicklung in Amerika und der Welt insgesamt schon

Zweifel an weiter steigenden Inflationsraten

vor der Präsidentenwahl deutlich verbessert, was sich u.a. am seit Mitte letzten Jahres gestiegenen amerikanischen Einkaufsmanagerindex manifestiert. Zweitens ist die Bewertung des Ak-

Nach einem starken ersten Quartal nähern sich die Indizes der

tienmarkts, betrachtet man das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV),

deutschen Aktien weiter ihren Rekordwerten. Der Leitindex Dax

keineswegs überhöht. Spätestens seit der Wahl Donald Trumps

bewegte sich Ende März/Anfang April nur wenige Punkte unter-

war an den internationalen Finanzmärkten auch die Rede von

halb seiner bisherigen Bestmarke von 12.390 Zählern. Ein we-

einem

sentlicher Treiber der Kursgewinne im ersten Quartal war bislang

trade“: Gemeint sind Anlagestra-

die Hoffnung auf eine noch stärkere amerikanische Wirtschaft

tegien, die auf einen Anstieg der

wicklung in Amerika und

unter dem neuen Präsidenten Donald Trump. Zwischenzeitlich

Inflationsrate setzen. Tatsächlich

der Welt hatte sich schon

aufgekommene Zweifel daran wurden jüngst von guten Kon-

deutete zu Beginn des Jahres ei-

junkturdaten diesseits wie jenseits des Atlantiks in den Schatten

niges auf deutlich anziehende In-

vor der Präsidentenwahl

gestellt. In den ersten drei Monaten nach Trumps Wahl ist auch

flationswerte hin. In den vergan-

der amerikanische Aktienindex S&P 500 um knapp acht Prozent

genen Tagen ist die Skepsis gegenüber einer Welt mit steigenden

gestiegen. Das war die drittbeste Entwicklung nach der Erstwahl

Inflationsraten und damit auch steigenden Anleiherenditen al-

eines neuen Präsidenten seit dem Zweiten Weltkrieg. Besser als

lerdings spürbar gewachsen. Der jüngste Fall des Ölpreises, fla-

Trump schnitten nur John F. Kennedy (zwölf Prozent) und George

chere Renditekurven am Anleihemarkt sowie Auffälligkeiten am

Bush senior (gut acht Prozent) ab. Mindestens zwei Gründe spre-

Aktienmarkt nähren Zweifel an einem Trend zu immer höherer

chen dafür, dass der Markt nicht allein von der Hoffnung auf die

Inflation. Auch die Inflationsrate in Deutschland fiel im März mit

„Trumponomics“ beflügelt wurde. Erstens hatte sich die konjunk-

1,6 Prozent deutlich niedriger aus als im Februar (2,2 Prozent).

Alterssicherung

sogenannten

„reflation

»Die konjunkturelle Ent-

deutlich verbessert.«

Lohnentwicklung. Die dafür relevante Lohnsteigerung betrug

Die Renten steigen auch dieses Jahr im Osten stärker

nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2,06 Prozent im Westen und 3,74 Prozent im Osten. Geschmälert wird die Rentenanhebung um 0,14 Prozentpunkte durch den Nachhaltig-

Während die beinahe 17 Millionen Ruheständler im Westen

keitsfaktor in der Rentenformel. Dieser besagt, dass der Ren-

Deutschlands dieses Jahr knapp 2 Prozent mehr Rente bekom-

tenanstieg verringert wird, wenn die Zahl der Rentner schneller

men, steigen die Bezüge im Osten abermals schneller und glei-

zunimmt als die Zahl der Beiträge entrichtenden Arbeitnehmer.

chen sich weiter an. So entwickeln sich die Renten Die ungefähr 21 Millionen Rentner in Deutschland erhalten vom 1. Juli an mehr Geld. Ihre Bezüge werden im Westen um 1,9

Verfügbare Eckrente in Euro je Monat (jeweils ab 1. Juli)

Prozent und im Osten um 3,6 Prozent angehoben. Infolge einer

n West n Ost

erwarteten Preissteigerung von knapp zwei Prozent reicht die

1200

Erhöhung für die rund 16,9 Millionen Ruheständler im Westen gerade, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Höhere Lohnan-

900

stiege im Osten hingegen führen dazu, dass die Renten dort fast doppelt so stark zulegen und die reale Kaufkraft der etwa 4,1

600

Millionen Rentner zwischen Ostsee und Erzgebirge zulegt. Laut der Präsidentin der Rentenversicherung sind unter Berücksichti-

300

gung der Anhebung zum 1. Juli die Renten seit dem Jahr 2012

1990

im Westen um 10,5 Prozent und im Osten um 19,1 Prozent ge-

1995

2000

2005

2010

2016

Ost in Prozent von West

stiegen. Durch die abermals stärkere Anhebung im Osten erhöht

40,3 %

78,8 %

86,8 %

88,1 %

88,7 %

95,7 %

1990

1995

2000

2005

2010

2017

sich das Rentenniveau im Osten von derzeit 94,1 auf dann rund 95,7 Prozent des West-Niveaus. Anhebung 2016 noch höher

Quellen: Bundesarbeitsministerium, Deutsche Rentenversicherung.

Die jährliche Rentenerhöhung orientiert sich vor allem an der 

schul|bank 03/2017

Im Fokus Europa

In Übereinstimmung damit hat sich auch das Ansehen, das

Umfrage – was die Deutschen über die EU denken

die Europäische Union bei den Bürgern hierzulande genießt, leicht verbessert. Nach der Hälfte der Befragten 2009 und 57 % im Jahr 2014 halten von der EU aktuell 61 % der Deutschen

Die Deutschen und Europa – wie sieht dieses Verhältnis ge-

„viel“ (44 %) oder „sehr viel“ (17 %). Eine besonders positive

genwärtig aus? Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Bevölkerung

Einstellung zur Europäischen Union zeichnet die jüngeren Be-

nimmt die Probleme in der EU wahr, spricht ihr aber zugleich

fragten im Alter von 18 bis 29 Jahren (79 %) und 30 bis 39 Jahren

mehr Vertrauen aus als in der Vergangenheit.

(72 %) aus. Eine besonders europakritische Einstellung ist unter den Parteianhängern der AfD festzustellen, von denen nur 27 % von der EU „viel“ halten.

Die EU hat gegenwärtig mindestens zwei Gesichter. Zum einen gibt es den Brexit, die fehlende Einigkeit unter den Mitgliedstaaten und eine unübersehbare Tendenz zur Renationalisie-

Austritt nicht gewünscht

rung und zum Protektionismus, zum anderen die Feierlich-

Angesichts dieser insgesamt hohen Zustimmung verwundert

keiten rund um den 60. Jahrestag der Römischen Verträge,

es nicht, dass ein Referendum über die weitere EU-Zugehö-

pro-europäische Demonstrationen in vielen Städten sowie ein

rigkeit hierzulande ganz anders ausgehen würde als in Groß-

neues Bewusstsein für die Bedeutung der europäischen Eini-

britannien: Drei Viertel (75 %) der Befragten würden sich bei

gung. Wer oder was ist die EU also gerade? Und was denken

einem Referendum für den Verbleib Deutschlands in der Euro-

die Menschen über sie? Im Auftrag des Bankenverbandes hat

päischen Union aussprechen. Nur jeweils jeder Zehnte würde

die GFK – Gesellschaft für Marktforschung im Februar dieses

für einen Austritt votieren oder an der Abstimmung nicht teil-

Jahres in Deutschland eine repräsentative Umfrage zum The-

nehmen. Die hohe Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft ist bei

ma Europa durchgeführt.

Befragten aller Parteipräferenzen festzustellen, mit Ausnahme der Anhänger der AfD, von denen 42 % für einen Austritt aus

EU nicht in bestem Zustand

der Europäischen Union stimmen würden. Stichwort Großbri-

Auch an der deutschen Bevölkerung sind die vielen negati-

tannien: Sechs von zehn Deutschen bedauern die Entschei-

ven Nachrichten rund um die EU in den letzten Monaten und

dung des Vereinigten Königreiches, die Europäische Union zu

Jahren nicht spurlos vorbeigegangen; den Zustand der Euro-

verlassen; nur jeder Zehnte begrüßt den Schritt, für rund ein

päischen Union beurteilt sie heute deutlich kritischer als vor

Viertel spielt das Thema keine Rolle.

drei Jahren. Zwar sieht eine knappe Mehrheit der Befragten (51 %) die EU weiterhin lediglich vor „größeren, aber lösba-

„Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union bringt

ren Problemen“; der Anteil jener aber, die eine „ernste Krise“

für Deutschland ...“

erkennen, ist seit 2014 von 24 auf 45 % gestiegen. Dass im

3

eher Vorteile Vor- un Nachteile eher Nachteile weiß nicht / k.A.

europäischen Staatenverbund „im Großen und Ganzen alles in Ordnung“ sei, meint hingegen – heute wie allerdings auch

14

in früheren Jahren – nur eine kleine Minderheit der Befragten. 45

Ansehen verbessert

39

Doch sehr viel bemerkenswerter ist, dass die Deutschen – aller europäischen Krisenstimmung zum Trotz – am Nutzen des vereinten Europas nicht zweifeln. Im Gegenteil: Seit 2010 stieg der Anteil der Bürger, der meint, Deutschland profitiere

50

von seiner EU-Mitgliedschaft, von damals 23 auf heute 45 %. 40

Umgekehrt ist der Anteil jener, die vor allem Nachteile für das Land befürchten, von 29 auf 14 % zurückgegangen – der

30

niedrigste Wert seit der ersten Erhebung im Jahr 1992. Die aktuellen Gefahren für die europäische Integration durch

20

nationalistische Strömungen und globale Instabilitäten, zu10

letzt auch in den europäisch-amerikanischen Beziehungen,

1992

scheinen die Bedeutung Europas für Freiheit, Frieden und

1996

2000

2004

Wohlstand wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017.

gerückt zu haben. 

2008

2011

2014 2017

schul|bank 03/2017

Im Fokus „Bei einer Volksabstimmung über die Mitgliedschaft

wie unmittelbar vor den Wahlen zum Europäischen Parlament

Deutschlands in der EU würde ich ... stimmen.“

im Jahr 2014 und erheblich höher als in den Jahren davor. Das anhaltende Interesse an der europäischen Politik dürfte neben

nach Parteipräferenz n für den Verbleib in der EU n für den Austritt aus der EU 87

83

dem politischen Bedeutungszuwachs der EU in den vergange-

88

86

nen Jahren auch auf die akuten Probleme und europäischen

75

Krisenthemen zurückzuführen sein.

74

Losgelöst von den Ergebnissen dieser Umfrage hat es in der jüngsten Vergangenheit einige Ereignisse und Entwicklungen

48 42

gegeben, die den Schluss zulassen, dass die allgemeine Stimmung der Menschen auf dem Kontinent wieder etwas europafreundlicher geworden ist – von der Stichwahl um das österrei-

10

alle

CDU/CSU

chische Präsidentenamt über die Wahlen in den Niederlanden

12

7

4 SPD

4 B’90/Die Grünen

4 FDP

bis zur Entstehung der Puls-of-Europe-Bewegung. Die Linke

AfD

„Die Zusammenarbeit der verbleibenden Länder in der Europäischen Union sollte künftig ...“

Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.

n noch enger werden n wieder lockerer werden n so bleiben wie jetzt n weiß nicht / k.A.

Bestrebungen zur Renationalisierung erteilt die Mehrheit der

53

Deutschen also eine Absage. Dies wird auch daran deutlich, dass sich lediglich ein Viertel der Befragten (24 %) dafür ausspricht, dass die in der EU verbleibenden Staaten nach dem Brexit eigenständiger werden sollen. 53 % hingegen treten für eine dann stärkere Zusammenarbeit ein, weitere 20 % für die

24

Beibehaltung des derzeitigen Kooperationsniveaus. Übrigens:

20

Auch dem internationalen Austausch stehen die Deutschen mittlerweile positiver gegenüber. 36 % der Befragten, und damit so viele wie noch nie seit der Jahrtausendwende, verbinden

3

mit der Globalisierung vor allem Vorteile für Deutschland. Der Anteil, der überwiegend Nachteile vermutet, ist hingegen auf Quelle: Bankenverband/GfK; Februar 2017; Angaben in Prozent.

den niedrigsten Stand von 17 % gesunken.

„Der Euro hat sich bislang ...“

Parallel zur positiveren Wahrnehmung der deutschen EU-Mitgliedschaft ist auch die Zuversicht gestiegen, dass der Euro für Deutschland vor allem Vorteile bringe. Nach 34 % im Jahr

n bewährt n nicht bewährt

2014 sagen das nun 38 %, während lediglich 19 % (2014: 18 %)

80

von überwiegenden Nachteilen ausgehen. Ungeachtet leichter Rückgänge gegenüber 2014 steht zudem für weiterhin jeweils

66

70

63

deutliche Mehrheiten der Bürger fest, dass sich der Euro bisher 60

bewährt hat (63 %; 2014: 66 %) und langfristig erfolgreich sein

54

54

50

wird (57 %; 2014: 66 %). Dabei sind mit Blick auf die Zukunft des

50

Euro die jüngeren Befragten unter 30 Jahren mit 70 % beson-

48

48

ders zuversichtlich.

40

Interesse weiter groß

30

54 49

44

45

43

Und wie sieht es mit dem Interesse der Deutschen für das

31

32

3/2014

2/2017

20

Thema Europa aus? Fast die Hälfte der Befragten (48 %) gibt

4/2010 10/2010

an, sich „stark“ (31 %) oder „sehr stark“ (17 %) für die Europa-

2/2011

9/2012

6/2013

Quelle: Bankenverband/GFK; Februar 2017; Angaben in Prozent.

politik zu interessieren. Das Interesse ist damit ähnlich groß 

schul|bank 03/2017

European Money Week

European Money Week ist eine Initiative der Europäischen Ban-

Diskussion mit Schülern in Berlin

kenvereinigung (EBF), die auf diesem Wege europaweit auf das Thema Finanz- (und Wirtschafts-)wissen von Schülerinnen und Schülern aufmerksam machen möchte.

Anlässlich der diesjährigen European Money Week (27. bis 31. März) haben der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln), Michael Hüther, und der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Michael Kemmer, mit Schülerinnen und Schülern des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums in Berlin-Lichtenrade über eine Vielzahl ökonomischer Themen diskutiert. Rund 120 Schüler waren vor allem daran interessiert, wie gerecht die soziale Marktwirtschaft ist, welche Rolle Unternehmen und spezi-

Foto: Sebastián Laraia

ell auch Banken in unserer Wirtschaftsordnung spielen, welche Schlussfolgerungen aus der europäischen Schuldenkrise gezogen werden können und was die Stärken der deutschen Wirtschaft sind. Die Diskussion war lebhaft, kontrovers und wurde auch nach Ende des offiziellen Teils munter weitergeführt. Die

Lebenshaltungskosten

London günstiger

Die teuersten Städte der Welt

Am günstigsten lässt es sich laut der Studie in Almaty (Kasachstan), Lagos (Nigeria) und Bangalore (Indien) leben. Auffällig ist

Seit mehr als 30 Jahren vergleicht das britische Magazin „The

der niedrige Rang der britischen Hauptstadt: Mit Platz 25 lebt

Economist“ die Lebenshaltungskosten von Städten weltweit.

es sich relativ gesehen so günstig in London wie seit 20 Jahren

Und bereits zum vierten Mal in Folge landet die südostasiati-

nicht mehr. „The Economist“ führt das auf das Brexit-Referendum

sche Metropole Singapur auf dem ersten Platz.

und die Abwertung des Pfund Sterling zurück. Kopenhagen ist so teuer wie New York

Die jährliche Rangliste basiert auf mehreren Auswahlkriterien, die unter anderen die Preisentwicklungen von verschiedenen Produkten wie Nahrungsmittel und Kleidung, aber auch

Die zehn teuersten Städte der Welt laut „Worldwide Cost of Living 2017“-Index (New York = 100)*

Dienstleistungen oder Mieten berücksichtigen. Schwankende

Veränderung zum Vorjahrestag

Lohn- und Gehaltsniveaus werden in die Studie nicht mit120

Singapur

die Lebenshaltungskosten in den südostasiatischen Städten

Hongkong

derzeit so hoch wie nirgendwo anders sind – gleich fünf der ist abermals Singapur, wo das Leben sogar noch einmal 20 Prozent teurer sein soll als in New York. Der Big Apple dient dabei als Richtwert, an dem die Lebenshaltungskosten aller Den dritten Rang belegt Zürich – und ist damit die teuerste unter die Top 10 geschafft. Die drei deutschen Städte Frankfurt (23), Hamburg (32) und München (35) wurden ebenfalls

110

Osaka

109

Seoul

108

Genf

107

Paris

107

New York

100

Kopenhagen

100

 

Stadt Europas. Auch Kopenhagen, Paris und Genf haben es

113

Tokio

0

 

Städte gemessen werden. Hongkong folgt dicht auf Platz 2.

114



Zürich

zehn teuersten Städte weltweit liegen in Asien. Spitzenreiter

0

  

einbezogen. „The Economist“ kommt zu dem Ergebnis, dass

-1 +7 +9 +2 -3 -2 -2 -1

*Index berücksichtigt >400 Preise von 160 Produkten und Dienstleistungen (darunter Nahrungsmittel, Kleidung, Haushaltswaren, Pflegemittel, Mieten, Nahverkehr, Freizeitgestaltung etc.) Quelle: The Economist Intelligence Unit.

in die Liste aufgenommen, wobei Hamburg preistechnisch am deutlichsten zugelegt hat.

Impressum | Herausgeber: Bundesverband deutscher Banken e.V., Postfach 04 03 07, 10062 Berlin | Verantwortlich: Iris Bethge Redaktion: Dr. Henrik Meyer, Annette Matthies-Zeiß (Assistenz), Telefon +49 30 1663-1293, [email protected], schulbank.de Druck: Druckstudio GmbH, Professor-Oehler-Straße 10-11, 40589 Düsseldorf | Gestaltung: KD1 Designagentur, Köln



Suggest Documents