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BAND 101 BAND 101 Der Autor: BAND 101 SEHEN MITMACHEN SEHEN | HÖREN | MITMACHEN www.wasistwas.de Ein Hubschrauber fliegt durch die Nacht. Wie aus...
Author: Uwe Ackermann
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BAND 101

BAND 101 Der Autor:

BAND 101

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Ein Hubschrauber fliegt durch die Nacht. Wie aus dem Nichts taucht ein grelles Licht direkt neben der Maschine auf. Eine ungeheure Kraft zerrt am Hubschrauber, für einen Moment verliert der Pilot die Kontrolle … Rätselhafte Beobachtungen und ungeklärte Phänomene beflügeln seit jeher die Fantasie der Menschen.

Dr. Rainer Köthe Wissenschaftsjournalist

Gibt es intelligentes Leben im All? Wer spukt im Tower von London? Lebt im Himalaja wirklich der Yeti? Lass dich in eine rätselhafte Welt entführen!

In dieser Reihe bereits erschienen: Band 1 Unsere Erde Band 2 Der Mensch Band 3 Energie Band 4 Chemie Band 5 Entdecker und ihre Reisen Band 6 Die Sterne Band 7 Das Wetter Band 8 Das Mikroskop Band 9 Der Urmensch Band 10 Fliegerei und Luftfahrt Band 11 Hunde Band 12 Mathematik Band 13 Wilde Tiere Band 14 Versunkene Städte Band 15 Dinosaurier Band 16 Planeten und Raumfahrt Band 17 Licht und Farbe Band 18 Der Wilde Westen Band 19 Bienen, Wespen und Ameisen Band 20 Reptilien und Amphibien Band 21 Der Mond Band 23 Architektur Band 24 Elektrizität Band 25 Schiffe Band 27 Pferde Band 28 Akustik Band 29 Wissenschaften Band 30 Insekten Band 31 Bäume Band 32 Meereskunde



ISBN 978-3-7886-0664-0

9 783788 606640

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Band 33 Pilze Band 34 Wüsten Band 35 Erfindungen Band 36 Polargebiete Band 37 Computer und Roboter Band 38 Säugetiere der Vorzeit Band 39 Magnetismus Band 40 Vögel Band 41 Fische Band 42 Indianer Band 43 Schmetterlinge Band 44 Die Bibel. Das Alte Testament Band 45 Mineralien und Gesteine Band 46 Mechanik Band 47 Elektronik Band 48 Luft und Wasser Band 49 Sport Band 50 Der menschliche Körper Band 51 Muscheln, Schnecken, Tintenfische Band 52 Briefmarken Band 53 Das Auto Band 54 Die Eisenbahn Band 55 Das alte Rom Band 56 Ausgestorbene und bedrohte Tiere Band 57 Vulkane Band 58 Die Wikinger Band 59 Katzen Band 60 Die Kreuzzüge Band 61 Pyramiden

09/11 € [D] 9,95 € [A] 10,30

Band 62 Die Germanen Band 63 Fotografie Band 64 Die alten Griechen Band 65 Eiszeiten Band 66 Geschichte der Medizin Band 67 Die Völkerwanderung Band 68 Natur Band 69 Fossilien Band 70 Das alte Ägypten Band 71 Piraten Band 72 Heimtiere Band 73 Spinnen Band 74 Naturkatastrophen Band 75 Fahnen und Flaggen Band 76 Die Sonne Band 78 Geld Band 79 Moderne Physik Band 80 Tiere – wie sie sehen, hören und fühlen Band 81 Die sieben Weltwunder Band 82 Gladiatoren Band 83 Höhlen Band 84 Mumien Band 85 Wale und Delfine Band 87 Türme und Wolkenkratzer Band 88 Ritter Band 89 Menschenaffen Band 90 Der Regenwald Band 91 Brücken und Tunnel Band 92 Papageien und Sittiche Band 93 Die Olympischen Spiele

Band 94 Samurai Band 95 Haie und Rochen Band 96 Schatzsuche Band 97 Zauberer, Hexen und Magie Band 98 Kriminalistik Band 99 Sternbilder und Sternzeichen Band 100 Multimedia und virtuelle Welten Band 101 Geklärte und ungeklärte Phänomene Band 102 Unser Kosmos Band 104 Wölfe Band 105 Weltreligionen Band 106 Burgen Band 107 Pinguine Band 108 Das Gehirn Band 109 Das alte China Band 110 Tiere im Zoo Band 112 Fernsehen Band 113 Europa Band 114 Feuerwehr Band 115 Bären Band 116 Musikinstrumente Band 117 Bauernhof Band 118 Mittelalter Band 119 Gebirge Band 120 Polizei Band 121 Schlangen Band 122 Bionik Band 123 Päpste

Band 124 Band 125 Band 126 Band 127 Band 128 Band 129 Band 130

Bergbau Klima Deutschland Ernährung Hamster, Biber und andere Nagetiere Lkw, Bagger und Traktoren Maya, Inka und Azteken

Gedruckt in Europa.

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Inhalt Kontakte mit Außerirdischen Was sind Ufos? Seit wann werden Ufos beobachtet? Wie zuverlässig sind die Berichte über Ufo-Sichtungen? Wie könnten außerirdische Raumfahrer aussehen? Hatte die Erde einst Besuch von fremden Raumfahrern? Was ist von den Behauptungen von Dänikens zu halten?

Blick in die Zukunft 4 5 6 8 10

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Geheimnisvolle Tiere

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So oder ähnlich sehen Besucher aus dem Weltall in ScienceFiction-Filmen aus. Doch bisher sind sie nur die fantasievollen Geschöpfe der Filmemacher.

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Kräfte aus dem Jenseits Wo spuken Geister umher? Was sind Geister? Wie versucht man, mit Toten in Kontakt zu kommen? Wie ernst kann man die Geisterbeschwörungen nehmen? Was versteht man unter „Psi“? Ließen sich außersinnliche Fähigkeiten beweisen? Zeigen Wünschelruten Wasser und Gold an?

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Rätsel der Vorzeit Gab es Atlantis? Ist Stonehenge eine jahrtausendealte Sternwarte? War die „Maschine von Antikythera“ ein antiker Computer? Kannte man schon vor 2 000 Jahren elektrische Batterien? Was wussten die antiken Völker von der Erde? Gab es schon in der Antike Fahrten nach Mittelamerika? Welche Rätsel stecken in alten Erdkarten?

Wie entstand die Astrologie? Wie sieht ein Horoskop aus? Sagen die Sterne die Wahrheit? Welche Wahrsagemethoden gibt es noch? Wie arbeitete das Orakel von Delphi? Wer war Nostradamus?

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Leben in den Ozeanen unbekannte Monster? Was ist das Ungeheuer von Loch Ness? Lebt im Himalaja-Gebirge wirklich der Yeti? Kennen wir schon alle Tiere auf der Erde?

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Stichwortverzeichnis

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ERSTAUNLICHE ERFINDUNGEN gelangen unseren Vor-

fahren oft viel früher, als wir vermutet hätten. So kannten die Römer schon Mähmaschi-

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in Mittelamerika. Auch die ägyptischen Pyramiden sowie viele der Nazca-Linien in Peru sind recht genau nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. Offenbar besaß man also schon vor Tausenden von Jahren erstaunlich große Kenntnisse des Sternhimmels.

nen, Treibhäuser, Fahrstühle, Kilometerzähler, Luftmatratzen, Beton und Zahnersatz. Und im alten China gab es bereits Seismometer, Pipelines, Tiefbohrungen (mit Bambusrohren), Kompass, Papier, Aluminiumlegierungen, Amalgamfüllungen für die Zähne und Pockenimpfungen.

Zeichnung der fast 2000 Jahre alten Maschine von Antikythera, einer Art mechanischem Astro-Computer

Ungewöhnlich hohe astronomische und meWar die „Maschi- chanische Fähigne von Antikykeiten unserer thera“ ein antiker Vorfahren beComputer? weist ein Gerät, das um 1900 von Fischern nahe der griechischen Insel Antikythera nördlich von Kreta entdeckt wurde. In einem über 2 000 Jahre alten Wrack fanden sie unter anderem einige Kalk-Klumpen, die offenbar irgend-etwas aus Bronzemetall enthielten. Erst als beim Reinigen Schriftzeichen, Skalen und Zahnräder sichtbar wurden, merkten die Archäologen, dass dieser Fund etwas ganz Besonderes darstellte. 1951 machte sich schließlich ein amerikanischer Forscher daran, das

Vorderseite

Rätsel in langwieriger Detektivarbeit zu lösen. Es entpuppte sich als eine der größten Sensationen der Archäologie: Das Gerät war eine Art mechanischer Computer, angetrieben durch eine Kurbel, mit dem man Sonnenaufgangszeiten, Mondphasen, Tagund Nachtgleichen und die Bewegung der damals bekannten fünf Planeten darstellen konnte. Er war, das konnte man aus der Einstellung folgern, um 87 v. Chr. gebaut worden. Vermutlich entstand er auf der Mittelmeerinsel Rhodos, die für ihre guten Feinmechaniker berühmt war. Zu jener Zeit, das wussten die Altertumsforscher bereits, kannten die Griechen schon mindestens 200 Jahre lang Zahnräder. Aber in der Maschine fand sich noch etwas weit Sensationelleres: ein Differenzialgetriebe, eines der verzwicktesten mechanischen Elemente überhaupt. Es wurde in der Neuzeit erst 1828 patentiert und ist heute Bestandteil jedes Autos. Der wahre Erfinder aber war offenbar ein Mechaniker auf Rhodos, fast 2 000 Jahre früher.

Rückseite

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Ein ungewöhnliches Objekt alarmierte 1936 den deutschen ForKannte man schon vor 2000 scher Wilhelm Jahren elektriKönig, der zu sche Batterien? jener Zeit im Archäologischen Museum von Bagdad (Irak) arbeitete. Es stammte aus den Überresten der Parther-Siedlung Chujat Rabuah in der Nähe von Bagdad; das Volk der Parther hatte um die Zeitenwende 500 Jahre lang das Zweistromland beherrscht. Der auf den ersten Blick unscheinbare Fund bestand aus einer etwa 15 Zentimeter hohen Tonvase. Darin steckte ein Zylinder aus Kupferblech und darin ein mittlerweile völlig verrosteter Eisenstab, der am herausstehenden Teil Reste von Blei aufwies. Befestigt waren die Teile mit Asphalt, der in diesem Gebiet in natürlichen Quellen vorkommt. König untersuchte den rätselhaften Gegenstand, und plötzlich wurde ihm klar, was er da in Händen hatte: die Reste einer elektrischen Batterie. Offenbar nutzten die Parther schon den elektrischen Strom – fast 2 000 Jahre vor Luigi Galvani und Alessandro Volta, die bislang als die Erfinder der Batterie gegolten hatten. Natürlich wurde die Entdeckung Königs in Zweifel gezogen, sie klang zu unwahrscheinlich. Aber dann nahm sich der Ägyptologe Dr. Arne Eggebrecht der Sache an. Er baute die Teile nach, füllte die Tonvase mit Weinessig, und schon zeigte ein angeschlossenes Messinstrument eine Spannung von 0,5 Volt an. Eggebrecht kam auch darauf, wofür die Parther den Strom vermutlich nutzten. Er besitzt eine kleine Statue des ägyptischen Gottes Osiris. Sie stammt aus der Zeit um

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400 v. Chr., besteht aus Silber und ist ungewöhnlich dünn vergoldet. Er hatte sich schon lange gewundert, wie der damalige Künstler eine so dünne, gleichmäßige Schicht Gold aufbringen konnte. Gesagt, getan: Ein silbernes Modell der Figur wurde in eine Goldsalzlösung gehängt und mit einer Kette aus zehn dieser Tonvasen-Batterien verbunden. Tatsächlich bildete sich nach einigen Stunden eine dünne Goldschicht. Dennoch bleiben Rätsel: Wie sind die Parther auf den elektrischen Strom gestoßen? Denn eine Spannung von einem halben Volt ist ohne Messgerät kaum nachweisbar; selbst die kleinste Taschenlampenbatterie liefert schon die dreifache Spannung. Woher kannten die Parther Verbindungsdrähte? Wie kamen sie auf die Idee, dass man aufgelöstes Gold mittels elektrischem Strom aus der Lösung abscheiden kann? Wir wissen nichts darüber – es gibt keinerlei Aufzeichnungen, keine weiteren Funde. Nur dieses eine unauffällige Museumsstück kündet von der sensationellen Erfindung vor über 2 400 Jahren. Die wenigen Zufallsfunde aus jenen Zeiten beweisen uns, welch hohen Stand das Wissen der damaligen Handwerker hatte.

Eisenstab und Kupferzylinder in einer Tonvase: Wieso kannte man vor 2 000 Jahren elektrische Batterien?

BATTERIE ODER SCHRIFTROLLE? Nicht alle Wissenschaftler glauben, dass der Fund von Wilhelm König wirklich eine antike Batterie darstellt. Es gibt auch andere Deutungen, die nichts mit Elektrizität zu tun haben. So könnte es auch ein Behälter gewesen sein, in dem Schriftrollen mit Fluchoder Segenssprüchen, aufgewickelt auf den Metallstab und geschützt durch die Vase, aufbewahrt und transportiert wurden.

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DIE PHÖNIZIER gelten als die besten Seefahrer des Altertums – und das, obwohl sie ihre Entdeckungsreisen aus Schutz vor Konkurrenz tarnten und die Ergebnisse geheim hielten. Einer der wenigen erhaltenen Hinweise erzählt von der Fahrt des

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Wer weiß, was noch alles auf seine Entdeckung wartet? Vieles aber dürfte für immer vernichtet sein. Nicht immer gelangten die damaligen Erfindungen an eine breite Öffentlichkeit, oft wurden sie geheim gehalten. Und außerdem ist vom reichen Schrifttum der Antike nur ein winziger Bruchteil bis in unsere Zeit erhalten geblieben – das meiste ging in Kriegswirren, bei Feuersbrünsten und in den unruhigen Zeiten nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs verloren.

Nur eine knappe Notiz des griechischen GeschichtsschreiWas wussten bers Herodot die antiken Völker von (etwa 490 bis der Erde? 425 v. Chr.) kündet von einer der großartigsten Entdeckungsreisen der Antike – der Umsegelung Afrikas, das damals Libyen genannt wurde, um 600 v. Chr.: „Man weiß, dass Libyen an allen Seiten vom Meer umgeben ist, mit einer Ausnahme: dort, wo es an Asien grenzt.

Phöniziers Hanno, der etwa um 530 v. Chr. von Karthago aus eine Expedition entlang der Westküste Afrikas unternahm, die ihn vermutlich bis zum heutigen Kamerun führte. Es gibt sogar Vermutungen (aber keine Beweise), dass phönizische Schiffe bereits Südamerika erreicht hätten.

Die Phönizier – hier das Steinrelief eines phönizischen Schiffes (9. Jh. v. Chr.) – waren berühmte Seefahrer. Unter anderem umfuhr eine ihrer Expeditionen Afrika und hatte dabei auf der Südhalbkugel der Erde die Sonne mittags im Norden. N

Sonne

Äqu ato r

Route der phönizischen Seefahrer

Diese Entdeckung machte der Pharao Necho; er sandte eine Anzahl mit Phöniziern bemannte Schiffe, sie sollten zu den Säulen des Herakles (die Straße von Gibraltar) segeln und über das Mittelmeer zurückkehren. Die Phönizier fuhren aus dem Roten Meer ab, hinaus auf den Indischen Ozean. Als der Herbst kam, gingen sie an der Stelle, an der sie sich gerade befanden, an Land. Sie säten Getreide und warteten, bis sie es ernten konnten. Nach dem Einbrin-

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gen der Ernte setzten sie erneut die Segel. Dadurch geschah es, dass zwei ganze Jahre darüber vergingen; und erst im dritten passierten sie die Säulen des Herakles und beendeten die Reise heimwärts. Dort berichteten sie, dass sie bei ihrer Fahrt um Libyen die Sonne auf der rechten Seite gehabt hätten, was ich nicht glauben kann, vielleicht aber jemand anders.“ Was Herodot nicht glauben wollte, ist für uns heute der deutlichste Wahrheitsbeweis dieser Geschichte, denn tatsächlich steht für Seefahrer südlich des Äquators mittags die Sonne im Norden, bei Fahrtrichtung Westen also rechts. Das aber bedeutet: Die Seeleute legten in ihren Holzbooten über 25 000 Kilometer in unbekannten Gewässern zurück! Das Volk der Phönizier stammte von der Westküste Palästinas und gründete später die Stadt Karthago. Phönizier und Karthager gelten als die besten Seefahrer des Altertums; daher bediente sich auch Pharao Necho ihrer Kenntnisse. Sie waren Händler und erschlossen sich, auch durch ihre Entdeckungsreisen über See, neue Handelswege – etwa zu den Zinnbergwerken Britanniens, zu den Kanarischen Inseln und nach Madeira. Auch die Griechen waren an fremden Ländern sehr interessiert. Der Geograf Eratosthenes (273 bis 192 v. Chr.) schrieb nicht nur ein ausführliches Werk über die Regionen der Erde (von dem leider nur Bruchstücke erhalten sind), sondern bestimmte auch schon recht genau den Erdumfang. Er äußerte zudem die Ansicht, dass man Indien erreichen könne, wenn man stets westwärts segle – doch erst Christoph Kolumbus folgte 1 700 Jahre später diesem Rat.

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Etwa um 330 v. Chr. drang ein Grieche sogar bis in die Nordsee vor. Der Seefahrer und Astronom Pytheas brach von der griechischen Kolonie Massilia, dem heutigen Marseille, aus zu einer Forschungsreise gen Norden zu den Zinninseln auf, von wo das begehrte Rohmaterial zur Bronzeherstellung kam (Bronze ist eine Kupfer-Zinn-Legierung). Er zog durch Rhone- und Loiretal bis zur Atlantikküste, schiffte sich ein und erreichte die Zinngruben von Cornwall an der englischen Südwestspitze. Dann segelte er die Westküste Englands hinauf, besuchte Irland, die Hebriden und die Orkneyinseln und umrundete schließlich die britische Insel, deren Form er richtig als Dreieck angab. Vor allem aber machte er einen Abstecher nach Norden, bei dem er vermutlich bis zur norwegischen Küste bei Trondheim und zu der wegen ihrer Bernsteinvorkommen berühmten Insel Helgoland kam. Spätere Autoren verleumdeten Pytheas als Lügner und machten sich über ihn lustig. Zu unwahrscheinlich klangen seine Erzählungen: Im Norden sei das Meer erstarrt und wie von Quallen bedeckt (er sah vermutlich Eisschollen), im Sommer gehe dort die Sonne nicht unter, und das Meer atme in einem sechsstündigen Rhythmus, den der Mond verursache (die Gezeiten, die im Mittelmeer nicht auftreten). Der Reisebericht des Pytheas, obwohl nur bruchstückhaft erhalten, reicht aus, um in seinem Autor einen der bedeutendsten Astronomen, Geografen und Entdecker der Antike zu erkennen.

Diese alte phönizische Silbermünze zeigt eine Galeere mit vielen Ruderern und ein Seepferdchen.

PYTHEAS’ REISE Hätte Pytheas mit seinem Bericht nicht solchen Unglauben bei seinen Zeitgenossen erregt, wüssten wir heute vermutlich nichts mehr von seiner erstaunlichen Reise. Denn sein Bericht selbst hat die Zeiten nicht überdauert, wohl aber die kritischen und abfälligen Bemerkungen späterer Autoren über ihn in deren eigenen Büchern. Nur aus diesen Quellen konnte man auf seine Reiseroute und seine Beobachtungen schließen und so seine Leistung würdigen.

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FRÜHE SEEFAHRER Es wäre ein Irrtum zu glauben, nur die Europäer hätten große Seefahrten unternommen. Als die pazifischen Inseln, klein und verstreut in der Weite des Ozeans, von den ersten europäischen Schiffen erreicht wurden, waren sie alle bereits besiedelt – von Menschen, die lange zuvor mit ihren Kanus Tausende von Kilometern übers offene Meer gesegelt waren, mit den Sternen als Wegweiser. Sie besaßen sogar Karten von der Inselwelt, die sie aus Stäben und Muscheln gefertigt hatten. Auf jeder bewohnten Insel gab es Dörfer und bestellte Felder, und auf manchen sogar uralte gepflasterte Straßen, riesige steinerne Statuen und

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Wir wissen heute, dass schon die Wikinger, noch vor Kolumbus, Gab es schon Amerika erreichin der Antike Fahrten nach ten. Doch war der Mittelamerika? Kontinent jenseits des Ozeans vielleicht sogar einigen Völkern des Altertums gar nicht so fremd? Besonders die Karthager galten schon bei ihren Zeitgenossen als äußerst wagemutig, aber auch verschwiegen. Mit Sicherheit kannten sie den Atlantischen Ozean. Und immer wieder werden Vermutungen geäußert, sie wären sogar bis nach Amerika vorgedrungen. Die angeführten Beweise überzeugten bisher allerdings nicht. Aber wer weiß, was alles an geheimen Reiseberichten und Karten verloren ging, als die Römer 146 v. Chr. Karthago niederbrannten, um ihren wichtigsten Rivalen um die Macht im Mittelmeerraum auszuschalten. Der norwegische Forscher Thor Heyerdahl (1914–2002) war davon überzeugt, dass es schon vor Jahrtausenden weite Entdeckungsreisen

gegeben hat. Die Ozeane mit ihren Meeresströmungen, meint er, seien für die seefahrenden Völker keine Barrieren, sondern Straßen zwischen den Kontinenten gewesen. Immerhin wissen wir, dass die Polynesier schon vor Jahrtausenden mit ein– fachen offenen Booten fast alle pazifischen Inseln, also fast die halbe Erdkugel, besiedelt hatten. Es gibt auch Vermutungen, dass chinesische und japanische Expeditionen einst an der Westküste Amerikas landeten. Um nun seine Theorie zu untermauern, schreckte Heyerdahl auch nicht vor abenteuerlichen Seefahrten zurück. 1947 ließ er sich auf einem primitiven Holzfloß 8 000 Kilometer über den Pazifik treiben, um eine mögliche Besiedlung der Südseeinseln von Südamerika aus zu beweisen. Später, im Jahr 1970, reiste er in dem Schilfboot „Ra II“ über den Atlantik – auf den Spuren vorzeitlicher Seefahrer, die mit ähnlichen Booten vielleicht schon Jahrtausende vor Kolumbus die Neue Welt erreichten.

Pyramiden.

Mit einem Balsafloß überquerte der Norweger Thor Heyerdahl 1947 den Südpazifik. Er wollte beweisen, dass vorzeitliche Kontakte zwischen Südamerika und den Südseeinseln bestanden.

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Stichwortverzeichnis Adamski, George 5, 7

Afrit 35 Alf 9 Antarktis 23 Antikythera, Maschine von 17 Astro-Computer 17 Astrologie 24-28, 32, 36 Astronomie 6, 10, 17, 20, 26–28 Atlantis 13–15, 47 Auguren 29 Außerirdische 4–12 Außersinnliche Wahrnehmung 40,

41

Berggorillas 47

Bermudadreieck 13 Bibel 11 Boleyn, Anna 33

Carpenter-Effekt 43 Cook, James 23

Dämonen 5

Däniken, Erich von 10, 11, 12 Druiden 16 Dschinn 35, 36

Einhorn 47

Ektoplasma 39 Elektrische Batterie 18 Eratosthenes 20 Erdbeben 29 Erdkarten 22, 23 E.T. 9

Finaeus, Oronteus 23

Fliegender Holländer 37 Fort, Charles 10

Geister 33, 35, 36–40, 47 Geisterbeschwörung 38, 39 Geistererscheinung 39 Geisterfoto 40 Geisterjäger 39 Geisterschiff 37 Götter 5, 10, 24–26, 28, 29

Halluzinationen 39

Handleser 29, 30 Hapgood, Charles H. 22, 23 Herodot 19 Hexen 12, 16

48

Heyerdahl, Thor 12, 21 Homer 13 Horoskop 26–28, 31

I Ging 30

Inka-Heißluftballon 11

Kartenlegen 30

Kolumbus, Christoph 20–22 Krieg der Sterne 9 Kryptozoologie 47

Leben nach dem Tode 38 Lenticularis-Wolke 6 Loch Ness 46, 47

Maya 11, 12, 16

Medium 31, 36–39 Medizinmänner 38 Meeressaurier 45 Mond 10, 16, 17, 20, 24, 25, 27 Monster 9, 35, 45–47

Nazca-Zeichnungen 10, 11 Nostradamus 32

Orakel von Delphi 30, 31 Osterinsel 11, 12 Ouija 38

Palenque 11, 12

Parapsychologie 40, 41 Phönizier 19, 20 Piri-Reis-Karte 22 Platon 13–15 Poltergeister 35 Psi 40, 41 Ptolemäus, Claudius 26 Pyramiden 10, 15, 17, 21 Pytheas 20 Pythia 30, 31

Quastenflosser 45 Quallen 20, 45

Radioteleskope 4, 8 Raumfahrer 7, 8,

10–12 Raumschiffe 4–9, 11,

12 Reis, Piri 22, 23 Rhine, Joseph B. 41

Riesenkraken 45, 46 Riesenpuma 47 Roswell, New Mexico 6 Rungholt 14 Rutengänger 42, 43

Santorin 13

Schamanen 39 Science-Fiction 3, 9 Séance 38, 39, 40 Seefahrer 13, 19–23 Seeschlangen 46 Shakespeare, William 25 Spiritismus 37, 38 Spuk 33–35 Sternbilder 24, 27, 28 Sternzeichen 26, 27 Stonehenge 16

Tarot-Karten 30

Tower von London 33 Troja 13

Ufo 4–8, 47

Ungeheuer von Loch Ness 46, 47

Wahrsager 28, 29 30, 32 Wünschelrute 42, 43

Yeti 47 Zangger, Eberhard 13 Zauberkünstler 39