Bahamas

Weltgebetstag 2015

BAHAMAS Ein türkis-blau schimmerndes Meer, weiße Sandstrände und strahlender Sonnenschein – Die Hochglanzseiten der Reisekataloge zeigen die Bahamas stets von ihrer attraktivsten Seite. Doch das alltägliche Leben der Menschen des Inselstaates ist oft weniger paradiesisch als die herrliche Natur vermuten lässt. Viele Menschen leben in einfachen Verhältnissen. Durch den Tourismus sind die Lebenshaltungskosten sehr hoch. Auf den Bahamas gibt es traditionelles Kunsthandwerk. Doch die lokalen Produzenten haben es schwer, durch den Verkauf ihrer Produkte genügend Geld einzunehmen. Denn die Touristenmärkte sind vor allem von billiger Importware aus Asien überschwemmt. Das echte bahamaische Kunsthandwerk findet hier kaum einen Platz. Auch das Thema AIDS beherrscht den Inselstaat, unter dessen Einwohnern das HI-Virus weit verbreitet ist. Der diesjährige Weltgebetstag unter dem Motto „Begreift ihr meine Liebe?“ stellt das alltägliche Leben der Menschen auf den Bahamas in den Fokus. EL PUENTE hat auch in diesem Jahr ein umfangreiches Sortiment an fair gehandelten

Produkten von den Bahamas zusammengestellt. Dabei steht das Kunsthandwerk im Mittelpunkt. Postkarten, die mit Kunstdrucken bahamaischer Seidenmalerei verziert sind, Naturschwämme aus nachhaltiger Ernte, Taschen aus Palmblatt und kunstvoll gefertigter Schmuck aus exotischen Muscheln gehören zu den Artikeln des Aktionssortiments. Auf die Einführung von LebensmittelProdukten haben wir bewusst verzichtet. Die Bahamas müssen einen Großteil ihrer Lebensmittel importieren, da die eigene Produktion nicht für die lokale Bevölkerung ausreicht. In der EL PUENTE Broschüre zum Weltgebetstag finden Sie neben den Produkten auch umfangreiche Begleitinformationen zu Land und Leuten sowie zu den einzelnen Produzenten und Produkten. Wir wünschen allen Beteiligten erfolgreiche Aktionen! Ihr EL PUENTE-Team

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Weltgebetstag 2015

Wer nicht in der Tourismusbranche Commonwealth der arbeitet, oder diese in Zeiten der WirtBahamas Touristenziel und Steueroase – dies sind schaftskrise einbricht, hat Probleme auf den ersten Blick die zwei Attribute, überhaupt Lebensmittel oder Stromdie die Bahamas in vielerlei Hinsicht rechnungen zu bezahlen. Denn die auszeichnen. Tatsächlich sind beide Lebenshaltungskosten auf den Inseln sind hoch. LandwirtBereiche die wichschaft auf den tigsten Sektoren Wussten Sie schon …? kargen Inselböden für die bahama- Welches das ist kaum möglich. ische Wirtschaft. Wa p p e n t i e r Doch das Meer Doch die alltäg- der Bahamas stellt den Menschen liche Lebenswelt ist? Ein SpeerRessourcen zur neben Luxuslinern fisch – ein Verfügung, die die und Bankenvier- sogenannter Einheimischen auf teln zeichnet ein Marlin – und ganz anderes Bild. ein Flamingo zieren das Wappen traditionelle Weise Stark abhängig des Inselstaates. Die beiden Nati- zu nutzen wissen. von Lebensmitte- onaltiere verkörpern Wasser und Und so entstehen limporten und den Land – ein Zusammenspiel, das auf mit einfachsten Mitkaum konstanten den Bahamas das tägliche Leben teln, wunderschöne Naturprodukte, die T o u r i s t e n s t r ö - bestimmt. den Menschen helfen men, leben die Menschen fernab dieser Unterhaltungs- können, ein Einkommen zu erwirtfabrik häufig am Existenzminimum. schaften.

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Land und Leute Die Bahamas sind eine Gruppe von rund 700 Inseln, die sich auf mehr als 260.000 km² erstrecken. Die Inseln bilden einen rund 1.000 km langen und durchschnittlich 250 km breiten Bogen. Im westlichen Atlantik gelegen, sind die Bahamas nicht weit von Florida und Kuba entfernt. Lediglich 30 der 700 Inseln sind auch tatsächlich bewohnt. Etwa 367.000 Einwohner zählen die Bahamas, wobei etwa 70% der Bevölkerung auf der Insel New Providence lebt. Hier befindet sich auch die Hauptstadt der Bahamas: Nassau. Seit der Unabhängigkeit ist die offizielle Staatsform die Parlamentarische Monarchie im Commonwealth. Die meisten Einwohner der Bahamas sind Nachfahren von Westafrikanern, die als Sklaven hierher verschleppt wurden. Über 90% der Bahamaer fühlen sich dem Christentum zugehörig. Daneben gibt es vor allem Muslime und Juden. Die Bahamas haben mit strukturellen und sozialen Problemen zu kämpfen. Im Gesundheitsbereich ist vor allem die Rate der Aidskranken Menschen besorgniserregend. Mehr als 3% der erwachsenen Bevölkerung ist HIV-positiv. Probleme gibt es auf den Bahamas auch durch Diskriminierung. Vor allem Migranten aus Haiti sehen sich immer wieder mit Rassismus konfrontiert. Auch homosexuelle Menschen sowie Aidskranke werden oft diskriminiert.

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Frauen auf den Bahamas Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass die bahamaischen Frauen gut in den Arbeitsmarkt integriert sind. Rund 70% gehen einer Beschäftigung nach. Auch in den Führungsetagen einiger Firmen sind die Frauen vertreten. Doch ein eingehender Blick auf diese Zahlen lohnt sich. Denn andere Daten machen deutlich, dass die Frauen zwar häufig einer Beschäftigung nachgehen, aber durchschnittlich nur zwei Drittel von dem verdienen, was Männer bei gleicher Tätigkeit erhalten. Oft sind Bahamaerinnen zudem alleinerziehend. Viele Männer zieht es aus wirtschaftlicher Not heraus ins Ausland, so dass die Familien zurückbleiben und sich allein versorgen müssen. Häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen ist ein wachsendes Problem. Wie auch die

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Diskriminierung von HIV-positiven Menschen sowie von Homosexuellen werden die Gründe hierfür vor allem in der extremen Tabuisierung von Sexualität und dem Mangel an Aufklärung gewertet. Natur und Umwelt Die Inseln haben eine reiche Tierwelt an Land sowie im Meer. Rund 2.400 Korallenbänke gibt es auf den Bahamas. Sie bestehen im Wesentlichen aus Kalkstein. Das Andros Barrier Reef gilt als das drittgrößte Riff der Welt. Die Inseln weisen kaum Erhebungen auf und sind meist von flachen Sandstränden umgeben. Insgesamt gibt es auf den Inseln rund 260.000 Hektar geschützte Land- und Meeresfläche, die auch bedrohten Arten einen Lebensraum ermöglichen. So legen an den Stränden der bahamaischen Inseln die gefährdeten Wasserschildkröten ihre Eier ab und etwa 60.000 Flamingos leben allein auf der Insel Great Inagua.

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Bahamas

Auf den Bahamas gibt es ein paar wenige, tropische Wälder. Die regenreichen Inseln im Nordwesten sind vor allem mit Kiefern bewachsen. Häufige Baumarten sind zudem die Kasuarinen, Tamarinden- sowie Pflaumenbäume. Vereinzelt wachsen auch Harthölzer wie Mahagoni und Ebenholz. Weite Teile der Inseln sind jedoch kaum fruchtbar. Es gibt keinerlei Süßwasserflüsse und so wird auf den Bahamas so gut wie keine Landwirtschaft betrieben. Der Fischfang hingegen spielt eine bedeutende Rolle. Das Klima auf den Bahamas ist subtropisch. Durch den Golfstrom und die Passatwinde sind die Temperaturen meist recht mild. Im Sommer liegt die Durchschnittstemperatur bei etwa 30 Grad, im Winter bei 20 Grad. Häufig treten in diesem Gebiet auch Hurrikane auf. Der Umweltschutz spielt auf den Ba-

hamas eine immer entscheidendere kannten Straßenkarnevals, der am 26. Rolle. Gerade der Massentourismus Dezember und am 1. Januar gefeiert wird. stellt eine Gefährdung der Natur da. Auch kulinarisch haben die Bahamas einiges zu bieten. Um das natürUnd wie sollte es liche GleichgeWussten Sie schon …? anders sein: auf wicht zu erhalten dass der Dreh verschiedener James der einheimischen und die besonBond-Filme auf den Bahamas den Speisekarte stehen deren Tier- und Tourismus besonders beflügelt hat?! Fisch und MeeresP f la n z ena r t en So dienten die Inseln zum Beispiel früchte ganz oben. zu schützen, als Drehorte für die Kassenschlager Ein beliebtes Natiwurde bereits „Casino Royale“ oder „Sag niemals onalgericht ist zum 1959 der Bahanie“. Beispiel die „Conch“. mas National Eine große, rosafarTrust gegründet. bene Muschel. Das feste Fleisch wird auf ganz verschiedene Weise verwendet – ob Kultur Musik spielt auf den Bahamas eine in der Suppe, frittiert oder roh im Salat. große Rolle. Überall und immer wird Eine beliebte Beilage zu den Fischgegerne musiziert. Die Ursprünge der richten ist auch „Johnny Cake“ – ein Musik liegen oft in der afrikanischen mit Butter überzoHeimat der ehemaligen Sklaven. Die genes Maisbrot. Dessert sogenannte Junkanoo-Musik ist be- Als sich sonders populär auf den Bahamas. gönnen Junkanoo ist auch der Name eines be-

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Bahamaer gerne den Guava Duff, eine gedämpfte Mehlspeise mit Guaven. Geschichte und Politik Frühe Spuren der Besiedlung gehen bis in das 4. Jahrhundert zurück. Die Siboney-Indianer waren vermutlich die Ureinwohner der Bahamas, bis sie im 9. Jahrhundert von den LucayanIndianern vertrieben wurden. Viel ist heute nicht über die ersten Siedler auf den Inseln bekannt. Denn die Lucayans gaben ihr Wissen über die Vorfahren nur in mündlichen Überlieferungen wieder. Mit dem Ausrotten der Indianer durch die Europäer ist auch ein Großteil des Wissens über ihre Geschichte gestorben. Der erste Europäer, der die Inseln betrat, war Christoph Kolumbus. Am 12. Oktober 1492 landete der Entdecker auf der Insel Guanahani. Im Glauben Indien entdeckt zu haben, nannte Kolumbus die Einwohner „Indianer“. Die Insel taufte er auf den Namen San Salvador und die gesamte Inselgruppe erhielt den

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Bahamas

Namen „Baja Mar“. Die Bezeichnung kommt aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt „flaches Meer“. Aus diesem Namen leitete sich die heutige Bezeichnung „Bahamas“ ab. Aufgrund der fehlenden Ressourcen und der kargen Böden, waren die Inseln für die Kolonialherren kaum interessant. Dennoch begann für die Bewohner mit der Herrschaft der Spanier eine grausame Zeit. Sie wurden versklavt und arbeiteten oft bis zum Tode in den Minen auf Hispaniola. Auf diese Weise wurden die LucayanIndianer nahezu völlig ausgerottet. Nachdem die spanischen Besatzer die Einheimischen als Sklaven verschleppten, aber keine Anstrengung unternahmen, die Inseln zu besiedeln, beanspruchte sie König Karl I von England erstmals 1629. Im Jahr 1647 kamen dann erste englische Siedler aus Bermuda auf die Bahamas.

Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelten sich die Bahamas auch zu einem beliebten Schauplatz von Piraten und Schmugglern. Freibeuter nutzten die Inseln als Unterschlupf. Eine wichtige Handelsstraße führte an den Bahamas vorbei und viele der Schiffe liefen auf den zahlreichen Korallenriffen auf Grund. Eine leichte Beute für die Piraten. Mehrfach wurde versucht, der Piraterie Einhalt zu gebieten. Doch die Bemühungen trugen erst im Jahr 1717 die ersten Früchte, als die Inseln zur britischen Kronkolonie wurden. Woodes Rogers, ein ehemaliger Pirat, wurde zum Krongouverneur der Bahamas ernannt. Mit drei Kriegsschiffen erreichte er Nassau, wo zu dieser Zeit mehr als 2.000 Piraten lebten. Er gewährte ihnen königliche Amnestie, sofern sie der Piraterie abschworen. Zehn Kapitäne lehnten ab und flohen. Aber keiner von ihnen entkam. Von wichtiger Bedeutung für die Bahamas war der Slave Trade Act vom Anfang des 19. Jahrhunderts, denn damit trat das Verbot für den Sklavenhandel in Kraft. Bis zu dieser Zeit waren die Bahamas ein Zentrum des Menschenhandels. Als 1838 alle Sklaven in die Freiheit entlassen wurden, brach die bahamaische Wirtschaft endgültig zusammen. Viele englische Siedler verschenkten die wenigen Plantagen an die Einheimischen und kehrten in ihre Heimat zurück. Für die Bahamaer gab es kaum wirtschaftliche Perspektiven.

In den 1930er Jahren folgte der völlige Zusammenbruch der bahamaischen Wirtschaft. Letzter Auslöser war ein Schädlingsbefall, der die Schwammfischerei ruinierte. Zu Beginn des Jahrhunderts arbeitete etwa ein Drittel aller Erwerbstätigen in diesem Bereich. Nach dieser Zeit begann man sich bereits auf die beiden Sektoren zu konzentrieren, die heute die bahamaische Wirtschaft bestimmen: den Tourismus und die Bankengeschäfte. Der Tourismus, der zu Beginn hauptsächlich aus dem Geldadel der USA bestand, gewann Mitte der 1950er Jahre zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung. Auch das vorteilhafte Steuerregime ist aus der Not heraus entstanden. Auf Grund fehlender wirtschaftlicher Perspektiven verabschiedete die Regierung den sogenannten „International Companies Act“. Sie wollte kapitalkräftige Investoren mit Niedrigsteuern und absoluter Diskretion der Banken anlocken. Schon bald kamen Anleger aus aller Welt in das Inselparadies. Sie zahlten zwar keine Steuern, dafür aber stolze Gebühren, um Trusts und Briefkastenkonten einzurichten. Bis heute gelten die Bahamas als Steuerparadies. Ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Bahamas bedeutete der Wahlsieg der Progressive Liberal Party (PLP) im Jahr 1967. Erstmals übernahm die schwarze Bevölkerungsmehrheit die Macht und proklamierte den heutigen Staatsnamen „The Commonwealth

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of the Bahamas“. Am 10. Juli 1973 wurden die Bahamas nach 325 Jahren britischer Herrschaft zum freien und souveränen Commonwealth of The Bahamas. Bis heute ist die PLP die wichtigste und mächtigste Partei des Landes. Wirtschaft Heute bestimmen zwei Faktoren die bahamaische Wirtschaft: Der Tourismus sowie die Bank- und Finanzindustrie. Dabei verdienen mehr als 60% der Einheimischen ihr Geld im Bereich des Tourismus. In Zeiten der Wirtschaftskrise haben auch die Bahamas mit schwindenden Besucherzahlen zu kämpfen, die vor allem aus den USA auf die Inseln kommen. Die Lebenshaltungskosten sind auf den Bahamas so hoch, dass selbst ein fester Job viele Menschen in die Situation bringt, ihre laufenden Kosten kaum zahlen zu können. Und abgesehen von diesem wichtigen Sektor gibt es nur wenige Möglichkeiten, Geld

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Bahamas

zu verdienen. Aufgrund der kaum fruchtbaren Böden, kann kaum Landwirtschaft betrieben werden. Auf diese Weise sind die Bahamas stark von Lebensmittelimporten abhängig. Und all die Menschen, die nicht auf den touristischen Inseln leben, haben es schwer einen Job zu finden und damit ein eigenes Einkommen zu generieren. Aufgrund der starken Abhängigkeit vom Ausland und dem Tourismussektor sehen viele gut ausgebildete Menschen nur wenig Perspektiven und verlassen das Land, um woanders eine Zukunft aufzubauen. Nach dem Tourismus ist die sogenannte „Financial service industry“ der wichtigste Sektor für die nationale Wirtschaft. Natürlich ist dies eigentlich keine Industrie, sondern ein Konzept, um Privatpersonen und Unternehmen anzulocken, die in ihrem Land keine Steuern zahlen wollen. Auf den Bahamas gibt es keine

Einkommenssteuer, keine Körperschaftssteuer, keine Erbschaftssteuer und keine Kapitalertragssteuer. Das Bankgeheimnis schützt die wichtigen Daten und Steuerhinterziehung wird nicht als Straftatbestand angesehen. Jedoch hat der Staat ein Abkommen über Informationsaustausch und Zusammenarbeit mit den Finanzbehörden anderer Staaten unterschrieben. Durch die mangelnden Steuereinnahmen, haben die Bahamas heute mit einer wachsenden Staatsverschuldung zu kämpfen. Auch die Korruption bis hinein in die höchsten Regierungsämter ist ein großes Problem. Die Regierung plant nun Sozialleistungen zu kürzen, um die Ausgaben im Rahmen zu halten. Außerdem ist für 2015 die Einführung einer Mehrwertsteuer geplant, die eine regressive, konsumbasierte Steuer ist. Besorgte Kritiker vermuten, dass diese Steuer die Wirtschaft der Bahamas für die Zukunft

stark schwächen wird. Besonders der Tourismusbereich, der der wichtigste Sektor auf den Bahamas ist, könnte dadurch noch geschwächt werden. Sonne, Strand und Meer haben ihren Reiz, doch die Kosten auf den Bahamas sind schon heute sehr hoch, mit der Mehrwertsteuer könnten zahlreiche Touristen abgeschreckt werden. So ist das Problem mit der Armut auf den Bahamas größer als landläufig angenommen. Immer mehr Familien können kaum ihre Lebensmittel oder Stromrechnungen bezahlen.

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BNCA BNCA Die Bahamas National Craft Association (BNCA) wurde 2007 als Dachorganisation für alle Handwerksgruppen der Bahamas gegründet. Angeschlossen ist der Verband an die Regierungsorganisation „The Bahamas Agricultural & Industrial Corporation“ (BAIC). Mit ihrer Arbeit möchte BNCA die lokalen Handwerker stärken, die auf dem heimischen Markt mit konkurrenzlos billigen Waren aus China konfrontiert werden. Die Organisation setzt sich für die kulturelle Identität und den Vorrang nationaler Handwerksproduktion vor importierten Produkten ein. Die BNCA konnte sogar ein Gesetz bewirken, das den Verkauf importierter Ware auf den Touristenmärkten einschränkt. Allerdings wird dieses Gesetz weitgehend ignoriert und so stammen die wenigsten Handwerksprodukte von den Bahamas, sondern aus Kuba und Asien. Neben dem Verkauf des Kunsthandwerks auf dem lokalen Markt versucht BNCA auch den Export der bahamaischen Produkte zu ermöglichen, um den Kunsthandwerkern so gut wie möglich eine ökonomische Unabhängigkeit zu gewähren. Darüber hinaus werden Trainingsprogramme zu verschiedenen Themen angeboten. Auf diese Weise möchte die BNCA Kunsthandwerker für ökologische Themen sensibilisieren und sie in der Gründung neuer Handwerkskooperativen unterstützen. Auch Arbeitslose sollen ermutigt werden, traditionelles Kunsthandwerk auszuüben und sich damit selbst eine Möglichkeit schaffen,

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Eloise Smith – Palmblattprodukte ein Einkommen zu erwirtschaften. Darüber hinaus organisiert die BNCA zusammen mit BAIC jährlich ein Festival mit dem Namen „BahamArts“, das lokalen Kunsthandwerkern die Möglichkeit zur Präsentation und zum Verkauf gibt. Ein wichtiges Thema und Nachholbedarf für viele Produzenten sieht Melanie Thompson, die Präsidentin der BNCA, auch in Hinblick auf Trends und Designs. Die bahamaischen Kunsthandwerker seien bekannt dafür, schöne Dinge zu adaptieren. Auf diese Weise würde der Markt aber einfach geflutet. „BNCA möchte vermitteln, dass es nicht sinnvoll ist, ein Design einfach zu kopieren“, erklärt Thompson. Viel wichtiger sei es, die traditionellen Gestaltungen zu erhalten und eigenständig weiterzuentwickeln. Die Präsidentin der Organisation wird häufig mit der Frage konfrontiert, warum das bahamaische Kunsthandwerk so teuer ist. „Das ist ganz einfach zu erklären. Die Produzenten verwenden in der Regel heimische Rohstoffe und diese sind im Einkauf sehr kostspielig.“ Besonders wenn nur kleine Mengen benötigt werden. Dazu kommt, dass die Lebenshaltungskosten für die Künstler selbst sehr hoch sind. BNCA versucht den Produzenten zu helfen, die heimischen Rohstoffe günstiger zu erwerben, um die Produkte konkurrenzfähig zu machen.

anderen Frauen zusammen. Alle Mitarbeiterinnen arbeiten von zu Hause aus. Eloise ist es wichtig, dass die althergebrachten Techniken weitergegeben werden. Daher gibt sie auch Lehrgänge für jüngere Korbproduzenten und zeigt ihnen, wie man die Blätter schneidet, bearbeitet und flicht. Für ihre Arbeiten ist Eloise so bekannt, dass sie im Jahr 2008 sogar den bahamaischen Cacique Award for Handicraft, einen renommierten Handwerkspreis, erhielt. Trotzdem gibt es ein paar Schwierigkeiten, die Eloise die Arbeit erschweren. So muss sie in der Hauptsaison besonders viele ihrer Körbe verkaufen, damit sie in der kühleren und regenreichen Jahreszeit, in der kaum TouBNCA – Eloise Smith risten in den örtlichen Läden nach Mitbringseln suchen, Eloise Smith hat eine große Favon ihren Einkünften leben milie: Sechs Kinder, dreizehn Enkel kann. Zusätzlich hat sie logistische Pround fünf Urenkel gehören dazu. Das bleme. Ohne eigenes Auto ist es für sie Flechthandwerk hat in der Familie stets ein Problem, sowohl die Rohmavon Eloise bereits eine lange Tradition. terialien als auch die fertigen Körbe zu Schon ihre Urgroßeltern haben das transportieren. Handwerk ausgeübt und auch manche Enkel der 70-Jährigen lernen bereits die alte Kunst. Bereits mit fünf Jahren lernte Eloise das Handwerk von ihrer Mutter und ihrem Onkel. Der Vater von Eloise ist sehr früh gestorben, so dass sie als Zweitälteste von sieben Geschwistern der Mutter helfen musste, die Körbe zu flechten und zu verkaufen. Das Handwerk ist für Eloise eine Leidenschaft geworden und nicht nur eine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Für größere Aufträge arbeitet die Bahamaerin mit sechs

Detail Tasche bs1-20-008

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BNCA

Eloise Smith – Palmblattprodukte

Herstellung von Palmblattprodukten Ob Strand- oder Einkaufstasche – In den Palmblattprodukten steckt viel Handarbeit. Grundlage für die robusten Accessoires ist die Silver-Top-Palme. Diese Art hat eine besonders gute und starke Qualität. In einem ersten Arbeitsschritt werden die knapp 1,5 Meter hohen Palmen beschnitten. Dabei werden nie alle Blätter abgenommen, so dass die Pflanze weiter wachsen und neue Blätter bilden kann. Die abgeschnittenen Blätter

müssen zunächst 8-10 Tage trocknen. Sie werden dann mit einem Messer in Streifen geschnitten und können direkt verarbeitet werden. Die Produzenten flechten lange “Gürtel”, die sie dann zusammennähen. Aus unterschiedlichen Flechttechniken, Farben und Breiten der Streifen ergeben sich dann eine Vielzahl an Mustern.

bs1-20-003 Strandtasche aus bahamaischem Palmblatt mit Stoff-Trägern beige/natur H 30 cm x B 22 cm unten / 50 cm oben 65,90 € passend dazu bs1-20-006 Kleine Tasche

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bs1-20-002 Strandtasche aus bahamaischem Palmblatt mit Stoff-Trägern grün H 30 cm x B 22 cm unten / 50 cm oben 65,90 €

bs1-20-001 Strandtasche aus bahamaischem Palmblatt mit Stoff-Trägern orange H 30 cm x B 22 cm unten / 50 cm oben 65,90 €

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BNCA

Eloise Smith – Palmblattprodukte

bs1-20-007 Einkaufstasche aus bahamaischem Palmblatt Stoff-Innenfutter beige/natur 25 x 35 cm 67,90 €

bs1-20-004 Kleine Tasche aus bahamaischem Palmblatt mit Schlüsselring und Stoff-Innenfutter orange 19 x 13 cm 12,90 €

bs1-20-005 Kleine Tasche aus bahamaischem Palmblatt mit Schlüsselring und Stoff-Innenfutter grün 19 x 13 cm 12,90 €

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bs1-20-006 Kleine Tasche aus bahamaischem Palmblatt mit Schlüsselring und Stoff-Innenfutter beige/natur 19 x 13 cm 12,90 €

bs1-20-008 Handtasche aus bahamaischem Palmblatt Stoff-Innenfutter extra Innentasche beige/natur 25 x 35 cm 69,90 €

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BNCA

BNCA – Shell Art Eigentlich wollte April Martin einmal Innenarchitektin werden, doch nun arbeitet sie als Muschelschmuckproduzentin und kann sich keine bessere Tätigkeit vorstellen: „Dass ich diese Arbeit ausüben kann, ist ein Geschenk Gottes und ich freue mich, wenn ich möglichst viele Menschen daran teilhaben lassen kann.“ Bereits seit 1995 arbeitet sie in diesem Bereich. Sie hat es schon immer gemocht, kreativ zu sein und etwas mit ihren Händen zu schaffen. Die Materialien für ihren künstlerischen Schmuck gibt es nur allzu häufig auf den Bahamas. Muscheln in verschiedensten Formen und Farben verarbeitet die 45-Jährige. Ganz besonders gefallen ihr die Stücke mit auffälligen Färbungen oder Mustern. Sie kauft die Meerestiere von verschiedenen bahamaischen Inseln und verarbeitet diese weiter. Schon allein der Transport von Rohstoffen

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Shell Art – Muschelschmuck

zwischen den einzelnen Inseln macht diese so kostspielig. Für den aufwendigen Schmuck, schneidet April die Muscheln zu, arrangiert sie kunstvoll und fügt sie mit Hilfe einer Heißklebepistole oder Fäden zusammen. Bei größeren Aufträgen wird April von weiteren Kunsthandwerkerinnen unterstützt. In ihrer täglichen Arbeit sind die hohen Ausgaben für April das größte Problem. Ohne Mikrokredite das Arbeitsmaterial oder laufende Kosten wie Versicherungen zu zahlen ist für die 45-Jährige nicht immer einfach. Hier sind die Vorauszahlungen des Fairen Handels von besonderem Vorteil. Um noch ein wenig Geld extra zu verdienen, gibt April auch Kurse. Auf diese Weise hat sie nicht nur ein zusätzliches Einkommen, sondern gibt auch ihre Leidenschaft für das Handwerk weiter. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit BNCA für April eine Möglichkeit, ein besseres Einkommen zu erzielen.

Gr öß e n

v e rste ll

bar

bs1-40-001 Ring aus Muscheln blau-grau offen Blume: 0,5 x 1,3 cm 19,90 €

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bs1-40-002 Ohrstecker aus Muscheln blau-grau Blume: 0,5 x 1 cm 19,90 €

bs1-40-004 Ohrstecker aus Muscheln rosa-weiß Blume: 0,5 x 1 cm 19,90 €

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BNCA

Shell Art – Muschelschmuck

bs1-40-009 Anhänger aus Conch-Muschel rosa-weiß tropfenförmig 5 cm 45,90 €

bs1-40-010 Ring aus Conch-Muschel rosa-weiß offen tropfenförmig 2,5 cm 29,90 € bs1-40-005 Ohrhänger aus Zebra-Muschel schwarz-weiß 3 cm 14,90 € Gr öß e n

bs1-40-006 Ring aus Zebra-Muschel schwarz-weiß offen Aufsatz: 0,5 x 1,3 cm 19,90 €

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bs1-40-008 Ohrhänger Tulip-Muschel braun rund Ø 2 cm 27,50 € v e rste ll

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bs1-40-007 Ring aus Tulip-Muschel braun offen rund Ø 2 cm 19,90 €

bs1-40-011 Anhänger aus Conch-Muschel rosa-weiß offen Kreuz H 5 cm B 2,5 cm 34,90 €

bs1-40-012 Ring aus Whelk-Muschel schwarz-weiß offen oval: 2,5 x 3 cm 29,90 €

Muschelschmuck Die Weichtiere mit ihrer kalkigen Schale leben weltweit in Süß- und Salzgewässern. Sie ernähren sich in der Regel von Plankton. Die Lebenserwartung der Tiere ist sehr unterschiedlich – sie kann von 1 bis 500 Jahren betragen. Seit vielen Jahren nutzen die Menschen Muscheln für unterschiedliche Zwecke. So sind verschiedene Muschelarten beliebte Speisen. In manchen Ländern waren sie ein gültiges Zahlungsmittel und auf Grund ihrer schillernden Farben und vielfältigen Muster werden sie bereits seit Jahrtausenden auch zu Schmuck verarbeitet. Die Produzenten, mit denen wir auf den Bahamas zusammenarbeiten, achten streng darauf, dass es sich bei den verwendeten Muscheln nicht um gefährdete Arten handelt. Dies wird zusätzlich beim Export kontrolliert.

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BNCA

Judah Jewelers – Kokosschmuck

BNCA – Judah Jewelers Rudolph Fleurimon lebt und arbeitet in einer kleinen Hütte im Garten seiner Schwester. Die Lebensverhältnisse sind einfach. Mit den Einnahmen seines selbstgestalteten und handgefertigten Schmucks, den er auf den heimischen Märkten verkauft, versucht er ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften. Die Zusammenarbeit mit BNCA ist für ihn eine Möglichkeit, weitere Absatzmärkte zu erschließen. Rudolph arbeitet mit einem natürlichen Material, das es auf den Inseln in Hülle und Fülle gibt – der Kokosnuss. Um seinen kreativen Schmuck herzustellen, bearbeitete er die Schale der Kokosnuss in mehreren Arbeitsschritten per Hand. Dies ist ein großer Zeitaufwand, bis die Schmuckstücke aus dem natürlichen Material schlussendlich fertig sind. In mehreren Schritten säubert er die Ko-

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kosnuss, schneidet sie, schleift sie in die gewünschte Form, poliert das Material und bohrt Löcher zum Auffädeln ein.

bs1-40-120 Armband aus Kokosschale Zwei Reihen mit Perlen Gummiband Umfang 7 cm 19,90 €

bs1-40-122 Anhänger aus Kokosschale Kreuz matt 5 x 2,5 cm 6,90 €

bs1-40-121 Armband aus Kokosschale Eine Reihe mit Perlen Gummiband Umfang 7 cm 17,50 €

bs1-40-123 Anhänger aus Kokosschale Kreuz glänzend 5 x 2,5 cm 6,90 €

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My Bahamas Sponge

Naturschwämme

My Bahamas Sponge Naturschwämme Die Schwammernte hat auf den Bahamas eine lange Tradition. Anfang des 20. Jahrhunderts waren rund 30% der Bevölkerung in diesem Bereich beschäftigt. Doch durch die vermehrte Nachfrage und wenig nachhaltige Ernte, verheerende Hurrikane sowie einen Schädlingsbefall, der als Auslöser zu einer weiteren schweren Wirtschaftskrise des Landes führte, wurde die Ernte aufgegeben. Heute gibt es nur noch wenige Menschen, die die Schwämme ernten. Andrew Burrows ist einer von ihnen. Er lebt zusammen. mit seiner Frau und seinem gehbehinderten Sohn in Nassau, der Hauptstadt der Bahamas. Seit 2009 verkauft er die Naturschwämme in lokalen Souvenirshops. Derzeit kann er von dem Geschäft kaum leben, doch es ist für ihn eine große Leidenschaft. Andrew arbeitet mit zwei Fischern zusammen, die sich durch das Schwammtauchen

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noch etwas Geld dazuverdienen. Sie benutzen kostenfrei sein Boot, das auf der Insel Andros liegt und werden pro Stück bezahlt. Zudem fischen sie nebenbei für den Eigenbedarf. Andrew liegt bei der Arbeit mit der natürlichen Ressource besonders der Aspekt der Nachhaltigkeit am Herzen: Die Taucher schneiden die Tiere nur so weit ab, dass die Wurzeln verbleiben und sie weiterleben und wieder nachwachsen können. Nach etwa 18 bis 24 Monaten sind die Schwämme wieder in ihrer vollen Größe nachgewachsen. Andrew begrüßt, dass es heute auch staatliche Kontrollen gibt, um die Bestände zu schützen. Bei der Ausfuhr wird die Größe überprüft. Für zu kleine, junge Schwämme gibt es keine Exportgenehmigung.

Naturschwämme Die Schwämme wachsen das ganze Jahr über. Je tiefer das Wasser, desto grösser die Schwämme. Es gibt verschiedene Arten, die unterschiedliche Gebrauchsmöglichkeiten haben. Wenn die Tiere aus dem Wasser geholt wurden, sind noch einige Arbeitsschritte erforderlich. Die Schwämme werden zunächst gereinigt und zugeschnitten. Dann trocknen sie zwei bis drei Tage in der Sonne. Anschließend werden sie nochmals fünf bis sechs Tage in klarem Wasser eingelegt, um die letzten Algen und Schmutzreste zu entfernen. Nach erneuter Trocknung, werden die Schwämme verpackt und versandfertig gemacht.

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My Bahamas Sponge

Naturschwämme

Tipp: Bei guter Pflege können Sie die Schwämme bis zu zwölf Monate lang benutzen. Nach dem Gebrauch mit klarem Wasser ausspülen, vorsichtig ausdrücken und gut trocknen lassen.

e sind t, wämm nigen sanf h c s r Natu und rei uttypen n lle Ha llerge hypoa ss sie für a sind. so da geeignet

Hardhead Sponge Dieser Naturschwamm ist durch seine feste Struktur besonders zum Geschirrspülen geeignet. Im Kühlschrank gelagert, saugt er außerdem Feuchtigkeit auf und trägt dazu bei, dass Gemüse länger frisch bleibt.

Grass Sponge Dieser Naturschwamm eignet sich besonders zur Körperpflege. Wegen seiner festen Struktur wirkt er wie ein Peeling. Mit kreisenden Bewegungen können alte Zellrückstände vorsichtig entfernt werden.

Wool Sponge Dieser Naturschwamm ist durch seine weiche Struktur besonders zur Körperpflege geeignet. Das tägliche Duschen und Baden mit dem Naturprodukt – zusätzlich zu dem gewohnten Reinigungsprodukt – fördert die Durchblutung der Haut.

Soft Hardhead Sponge Dieser Naturschwamm eignet sich wegen seiner weichen und feinporigen Struktur besonders zum Auftragen und Entfernen von Make-up.

bs1-24-001 Naturschwamm „hardhead sponge” für den Küchengebrauch zum Spülen geeignet speichert auch die Feuchtigkeit im Kühlschrank im Organzabeutel, ca 8 cm 8,90 €

bs1-45-001 Naturschwamm „grass sponge” für Körperpeeling im Organzabeutel, ca 14 cm 12,90 €

bs1-45-002 Naturschwamm „wool sponge” für Bad und Dusche im Organzabeutel, ca 14 cm 17,90 €

bs1-45-003 Naturschwamm „soft hardhead sponge” für Make-up im Organzabeutel, ca 8 cm 9,90 €

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TIFF

Seidenmalerei mit Batiktechnik

TIFF – Batikkunstdrucke Seit acht Jahren fertigt Tiffany Barrett ihr Kunsthandwerk in einer kleinen Werkstatt in der Hauptstadt Nassau an. Hier lebt sie mit ihrem Mann und den gemeinsamen Zwillingen. Mit Hilfe von Pinsel und Farbe schafft sie Kunstwerke, die inspiriert sind vom Leben auf der tropischen Insel. Die bunten Motive verarbeitet sie in Kunstdrucken. So entstehen Postkarten, Lesezeichen oder Magneten mit den besonderen Bildern. „Ich liebe meine Arbeit! Für mich ist es ein Weg meine Liebe zu meinem Land und der Natur auszudrücken. Es ist ein tolles Gefühl, wenn die Menschen meine Produkte kaufen und mir sagen, wie sehr sie ihnen gefallen“, erklärt die junge Künstlerin. Zuvor hat Tiffany jedoch einen ganz anderen Beruf ausgeübt. Sie war Taucherin und zeigte unter anderem Touristen die beeindruckende Unterwasserwelt der Bahamas. Doch bei einem schweren Autounfall wurde sie so stark an der Wirbelsäule verletzt, dass

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sie ihren Beruf nicht mehr ausüben konnte. Sie stand vor der Frage, welche Arbeitsmöglichkeiten sie außerhalb des touristischen Bereichs eigentlich hat. Von da an lebte sie ihre Liebe zur Natur in ihrer Kunst aus und versucht die Produkte auf dem heimischen Markt zu verkaufen. Auch ihr Mann Ras Hailu ist Kunsthandwerker. Aus Muscheln stellt er Schmuck her und beide versuchen, so gut es eben geht, von den Verkäufen der Produkte zu leben. Tiffany ist der Meinung, dass das Kunsthandwerk auf den Bahamas eine immer größere Bedeutung für die Menschen gewinnt: „Auf diese Weise können sie ihr eigenes Geschäft aufbauen. Die ökonomische Situation auf den Bahamas ist schlecht, es gibt immer mehr Arbeitslose. Mit dem Kunsthandwerk können die Menschen durch Selbstständigkeit ihre eigenen Jobs schaffen.“ Um ein

eigenes Geschäft ins Leben zu rufen und somit selbständig zu arbeiten, ist nur wenig Startkapital erforderlich. Lediglich ein paar einfache Werkzeuge und Rohmaterialien sind notwendig. Besonders für Menschen, die auf Grund ihrer schlechten Bildung kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, ist der Kunsthandwerksbereich eine Alternative, um ein Einkommen zu erwirtschaften. Auch für Frauen bietet sich eine gute Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten und hier gleichzeitig auf ihre Kinder aufzupassen. Tiffany sieht aber auch die Herausforderungen: Vor allem die BilligKonkurrenz aus Asien macht es den lokalen Künstlern schwer. Die meisten Souvenirshops bieten die günstigen Importwaren an, mit denen die einheimischen Waren preislich nicht konkurrieren können.

Die einheimischen Kunsthandwerker leben so häufig am Existenzminimum. Sie haben wenig Möglichkeiten ihre Produkte zu verkaufen und müssen gleichzeitig die hohen Lebenshaltungskosten aufbringen: „Mit den Einkünften über das Kunsthandwerk können wir kaum überleben, geschweige denn unseren Kindern ein gutes Leben ermöglichen. Viele von uns können sich kaum die täglichen Lebensmittel leisten oder die Stromrechnung bezahlen.“ Trotzdem hält die Familie an ihrer Arbeit fest und blickt positiv in die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass unser Geschäft so gut läuft, dass wir auch andere Menschen anstellen und ihnen damit eine gute Perspektive bieten können.“

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TIFF

bs2-20-001 Lesezeichen „Frau am Brunnen” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck in Passepartout mit Magnet 5,5 cm x 10 cm 3,90 €

Seidenmalerei mit Batiktechnik

bs2-20-002 Lesezeichen „Zuhause am Meer” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck in Passepartout mit Magnet 5,5 cm x 10 cm 3,90 €

Leseze

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bs2-20-003 Lesezeichen „Schildkrötenbucht” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck in Passepartout mit Magnet 5,5 cm x 10 cm 3,90 €

bs2-20-005 Lesezeichen „Tänzerin Kala” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck in Passepartout mit Magnet 5,5 cm x 10 cm 3,90 €

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bs2-20-004 Lesezeichen „Hibiskus-Blüte” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck in Passepartout mit Magnet 5,5 cm x 10 cm 3,90 €

Traditionelle Malerei moderner Druck Bereits im Alter von acht Jahren lernte Tiffany die traditionelle Batiktechnik. Hier gibt es eine Vielzahl verschiedener Varianten, das Grundprinzip bleibt aber immer das Gleiche. Der Stoff wird an einigen Stellen zum Beispiel durch Abbinden oder die Verwendung von Wachs abgedeckt. Tiffany verwendet bei ihrer Seidenmalerei anstatt Wachs, ein Konturmittel, das für die fein abgegrenzten Farbflächen in ihren Bildern sorgt. Sie zeichnet die Motive zuerst auf Papier vor und überträgt diese auf ein großes Stück Seide. Das Bild malt sie von Hand mit Konturmittel und qualitativ hochwertigen Farben direkt auf den Stoff. Anschließend werden die Farben durch Bügeln mit Wasserdampf haltbar gemacht. Die Motive scannt Tiffany ein, druckt sie und fügt sie von Hand zu Lesezeichen oder Magneten zusammen.

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TIFF

Seidenmalerei mit Batiktechnik

P o s tk a

bs2-20-011 Magnet „Kaiserfisch“ traditionelle Batiktechnik Kunstdruck 6,5 cm x 9 cm 4,90 €

bs2-20-015 Magnet „Papageien” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck 6,5 cm x 9 cm 4,90 €

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bs2-30-001 Postkarte „Frau am Brunnen” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

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bs2-20-012 Magnet „Fischschwarm” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck 6,5 cm x 9 cm 4,90 €

bs2-30-002 Postkarte „Kaiserfisch” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

bs2-20-013 Magnet „Tauchende Schildkröte” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck 6,5 cm x 9 cm 4,90 €

bs2-20-014 Magnet „Schätze des Gartens“ traditionelle Batiktechnik Kunstdruck 6,5 cm x 9 cm 4,90 €

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bs2-30-003 Postkarte „Frau auf dem Markt” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

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bs2-30-004 Postkarte „Fischschwarm” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

Seidenmalerei mit Batiktechnik

bs2-30-005 Postkarte „Schildkrötenbucht” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

bs2-30-006 Postkarte „Tauchende Schildkröte” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

bs2-30-008 Postkarte „Papageien” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

bs2-30-007 Postkarte „Schätze des Gartens” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

bs2-30-009 Postkarte „Frau beim Waschen” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

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bs2-30-010 Postkarte „Zuhause am Meer” traditionelle Batiktechnik Kunstdruck Doppelkarte mit Umschlag 11 x 14 cm 4,90 €

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TIFF

Rais Hailu ist der Ehemann von Tiffany Barrett. Die beiden Künstler leben mit ihren Kindern in Nassau, wo Ras auch das Licht der Welt erblickte. Er wurde als viertes Kind in eine Familie geboren, die in einfachsten Verhältnissen lebte. Schon früh machte sich sein außergewöhnliches handwerkliches Talent bemerkbar, als er seine eigenen Spielzeuge aus dem bastelte, was die Insel zu bieten hatte. Seine Eltern verdienten nur wenig Geld, so dass sie sich kaum Spielzeug für ihre Kinder leisten konnten. Nachdem Ras die Schule abgeschlossen hatte, arbeitete er in einer Öl-Firma. Eines Tages kam es zu einer Explosion. Bei diesem tragischen Unfall kamen drei seiner Kollegen ums Leben. Ras hatte Glück, er konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Dieses einschneidende Erlebnis sollte sein Leben verändern: Er begann sich spirituellen Lehren zu widmen, reiste nach Äthiopien und schloss sich der Rastafari-Bewegung an. Für Ras stehen

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Muschelschmuck

heute Menschlichkeit und die Liebe zur Natur im Mittelpunkt seines Lebens und Handels. Der Familienvater widmet sich der Arbeit, die er schon als Kind am besten konnte – und so fertigt er heute schillernde Schmuckstücke aus dem, was die Bahamas zu bieten haben.

bs2-40-011 Spiral-Armband grün Trompetenmuschel, Kunst- und Glasperlen auf Draht gefädelt L 45 cm 29,90 €

bs2-40-012 Spiral-Armband grau Trompetenmuschel, Kunst- und Glasperlen auf Draht gefädelt L 45 cm 29,90 €

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Muschelschmuck

bs2-40-001 Ohrringe grün aus Trompetenmuschel und Kunstperlen L 6 cm 9,90 €

bs2-40-002 Ohrringe grau aus Trompetenmuschel und Kunstperlen L 6 cm 9,90 €

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Die EL PUENTEStiftung stellt sich vor Die EL PUENTEStiftung für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit wurde am 28. September 2002 im Rahmen der Fairen Woche in Hildesheim unter der Schirmherrschaft von Bischof Homeyer und Landessuperintendent Gorka, mit einem Stiftungskapital von 50.000 € gegründet. Im Frühjahr 2002 wurde sie durch die Bezirksregierung Hannover anerkannt und vom Finanzamt Hildesheim mit dem Status der Gemeinnützigkeit versehen. Somit konnte die Stiftung zum 1. Juli 2002 ihre Arbeit aufnehmen.

Die Gründung der Stiftung soll gewährleisten, dass die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, die bisher vom EL PUENTE e.V. geleistet wurde, jederzeit unabhängig von dessen wirtschaftlicher und personeller Lage fortgeführt werden kann.

Das erklärte Ziel der Stiftung gemäß der Präambel ihrer Satzung ist es, „das Bewusstsein der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland für die Belange der ‚Entwicklungsländer‘ zu erweitern, indem sie entwicklungspolitische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit fördert“. Dabei soll eine Perspektive eröffnet werden, die es erlaubt, die Probleme dieser Länder nicht mehr nur aus der voreingenommenen Sicht der Industrieländer wahrzunehmen.

Verstärkt fördert die EL PUENTE Stiftung Veranstaltungen von Weltläden, Kirchengemeinden, Frauengruppen und nachhaltigen Schülerfirmen zur entwicklungspolitischen Bildungsund Öffentlichkeitsarbeit.

EL PUENTEStiftung für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit

Der steuermindernde Höchstbetrag für Stiftungen beträgt jährlich 20.450 € . Spenden für die Stiftung müssen zeitnah ausgegeben werden und fließen somit in aktuelle Projekte. Für alle Beiträge sind die üblichen Steuerabschreibungen für Stifter und Spender möglich.

Weitere Informationen erhalten Sie bei: Kurt Warmbein Körnerstr. 51 31141 Hildesheim Tel.: 05121-84574 Fax: 05121-84575 [email protected]

Der Stiftungsvorstand hat beschlossen, einen Teil der Ausschüttungen aus den Erträgen des derzeitigen Stiftungskapitals von 630.000 € gezielt für den Informationsteil dieser Broschüre zum Weltgebetstag der Frauen vorzunehmen.

Durch Zustiftungen (Mindestbetrag 1.000 €) kann das Stiftungskapital erhöht und die Zukunft der Stiftung gesichert werden. Stifter wirken selbstverständlich bei der Geschäftspolitik der Stiftung mit. Sie werden einmal im Die EL PUENTEStiftung unterstützt eine Jahr zu den Stifterversammlungen eineigenständige und nachhaltige Entwick- geladen. lung, die sich ausschließlich dem Wohl der betroffenen Bevölkerung verpflichtet weiß und nicht an den Bedürfnissen der Industrienationen ausgerichtet ist. Einen förderungswürdigen Schwerpunkt der Stiftung bildet somit der partnerschaftliche Handel der alternativen Handelsorganisationen, da für eine nachhaltige Entwicklung die Änderung der Weltwirtschafts- und Handelsordnung eine unerlässliche Voraussetzung ist.

Foto: Tim Dirven

Impressum Herausgeber:

Redaktion:

EL PUENTE GmbH

Anna-Maria Ritgen,

Lise-Meitner-Str. 9

EL PUENTE GmbH

D-31171 Nordstemmen

Gestaltung:

Telefon: 05069 - 34 89 0

Designwerkstatt Hildesheim

Telefax: 05069 - 34 89 28 [email protected] www.el-puente.de

Der Druck dieser Broschüre wurde von der EL PUENTE Stiftung unterstützt.

EL PUENTE EL PUENTE ist eine Organisation des partnerschaftlichen Handels. Als „Brücke“ (so die deutsche Übersetzung des spanischen Namens) zwischen Nord und Süd will EL PUENTE dazu beitragen, die Kluft zwischen den reichen und den sogenannten Entwicklungsländern zu verringern. EL PUENTE unterstützt und fördert Kleinbetriebe und Kooperativen in Afrika, Asien und Lateinamerika durch den Import und Vertrieb ihrer Produkte in Deutschland und Europa. Die direkte Zusammenarbeit eröffnet unseren Partnern Chancen, sich auf dem internationalen Markt zu gerechteren Bedingungen zu behaupten und dadurch bessere Lebensperspektiven für sich und ihre Familien zu erreichen. Begleitend zum Warenhandel betreibt EL PUENTE entwicklungspolitische Bildungsund Informationsarbeit. Unser Anliegen ist es, anhand der Produkte Strukturen des weltwirtschaftlichen Unrechts aufzuzeigen und den kulturellen Austausch zu fördern. Die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, Lebensweisen und Werten soll Anstöße geben, unsere Rolle als Menschen einer Welt zu bedenken – einer Welt, in der unser Wohlstand von der Armut der sogenannten Entwicklungsländer abhängt.

Allgemeine Geschäftsbedingungen der EL PUENTE GmbH (Auszug) Lieferbedingungen EL PUENTE übergibt die Waren ab Lager Nordstemmen. Die Zustellung erfolgt ab einem Rechnungswert von 250 € frachtfrei. EL PUENTE wählt hierfür den günstigsten Weg. Offensichtliche Warenmängel oder Fehlmengen sind unverzüglich (innerhalb von 8 Tagen) schriftlich mitzuteilen. Transportschäden sind bei Erhalt der Ware durch den Zusteller zu bestätigen. Kleine Abweichungen in Größe, Farbton und Verarbeitung können nicht immer vermieden werden. Für nicht offensichtliche Mängel gilt die gesetzliche Regelung. Die Waren bleiben bis zur vollständigen Bezahlung Eigentum der EL PUENTE GmbH. Preise Empfohlene Endverkaufspreise Die aufgeführten Preise sind empfohlene Endverkaufspreise und dienen als Kalkulationshilfe. Eine Mindestabnahmemenge besteht nicht. Großhandelspreise Wiederverkäufer erhalten Preisnachlässe auf den empf. VK entsprechend der Kundengruppe, abhängig vom Nettoumsatz bei EL PUENTE im Geschäftsjahr vom 1. Juli bis 30. Juni.

Zahlungsbedingungen Rechnungen sind innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt ohne Abzug zu begleichen. Bei der Erteilung von Bankeinzug gewähren wir 2% Skonto. Bei Zahlungsverzug sind wir berechtigt, Verzugszinsen und die durch die Mahnungen entstehenden Kosten zu berechnen. Bestellung Bestellungen können Sie per Post, E-Mail, Fax sowie im Online-Shop unter www.elpuente.de aufgeben. Alle Größenangaben sind circa-Angaben. Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Die Wiedergabe von Farben ist nicht verbindlich. Die vollständigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Verbraucher und Wiederverkäufer erhalten Sie bei der EL PUENTE GmbH und unter www.el-puente.de.