Bad Segeberg Stadt am See

Bad Segeberg – Stadt am See Verknüpfung zwischen Innenstadt und Großem Segeberger See Städtebaulich-freiraumplanerisches Gutachten Im Auftrag der Sta...
Author: Ludo Hofmann
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Bad Segeberg – Stadt am See Verknüpfung zwischen Innenstadt und Großem Segeberger See Städtebaulich-freiraumplanerisches Gutachten

Im Auftrag der Stadt Bad Segeberg BPW Hamburg Kontor Freiraumplanung

März 2007

Bad Segeberg – Stadt am See Verknüpfung zwischen Innenstadt und Großem Segeberger See Städtebaulich-freiraumplanerisches Gutachten

Im Auftrag der Stadt Bad Segeberg Abt. Bauen und Umwelt, Stadtentwicklung Lübecker Straße 9, 23795 Bad Segeberg Ansprechpartnerin: Ute Heldt (04551) 964460 [email protected]

BPW Hamburg Elke Pahl-Weber Stadtplanung · Forschung · Beratung Bahrenfelder Chaussee 49 22761 Hamburg 040 - 48 40 18 0 [email protected] Bearbeitung: Nicoletta Rehsöft Mitarbeit: Sabina Kupas, Judith Bornhorst, Miriam Hellwig

Kontor Freiraumplanung Möller · Tradowsky Bahrenfelder Chaussee 49 22761 Hamburg 040 - 89 20 51 [email protected] Bearbeitung: Thomas Tradowsky, Manuela Köhler

März 2007

Bad Segeberg – Stadt am See BPW Hamburg · Kontor Freiraumplanung

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Inhalt Orte zwischen Stadt und See...................................................................4 Lokaler Treffpunkt Innenstadt ...............................................................................5 Besuchermagnet Kalkberg ....................................................................................6 Gesundheitsschwerpunkt Segeberger Kliniken......................................................7 Naturraum Großer Segeberger See .......................................................................8 „Zwischenraum“ als Barriere .................................................................................9 Entwicklungsziele und Handlungsbedarfe...........................................................13

"Stadt am See" - Konzept .......................................................................14 Leitbild „Stadt am See“.......................................................................................15 Projektraum: Quartier St.Marien .........................................................................17 Projektraum: Große Seestraße.............................................................................18 Projektraum: Seeterrassen...................................................................................19 Projektraum: Gesundheitsachse ..........................................................................20 Projektraum: Altes Strandbad .............................................................................21 Projektraum: Kalkberg.........................................................................................22 Projektraum: Neuer Seepark................................................................................23

Entwurfsskizze - Neuer Seepark ............................................................25

Planwerke Bestandsanalyse Funktionen/ Anbindung................................................. 10 Stadtbild/ Identität ........................................................ 11 Topografie .................................................................... 12 Planrecht/ Naturschutz .................................................. 24

Konzept Leitbild „Stadt am See“ ................................................. 16 Projektblätter............................................................17-23 Entwurfsskizze „Neuer Seepark“.................................... 27

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Historische Aufnahme Bad Segeberg Quelle: 850 Jahre Bad Segeberg. C.H. Wäser 1984

Orte zwischen Stadt und See Analyse von Mängeln und Potenzialen, Ableitung von Handlungsbedarfen

Mit seiner historischen Innenstadt, den Karl-May-Festspielen, der Erlebnisausstellung Noctalis - Welt der Fledermäuse und den Höhlen am Kalkberg, den Segeberger Kliniken und Kurangeboten direkt am Großen Segeberger See bietet Bad Segeberg eine Vielzahl von Attraktionen, Freizeitund Besuchsmöglichkeiten. Für ca. 16.000 Einwohner bietet Bad Segeberg einen attraktiven, prosperierenden Wohnund Arbeitsort. Jährlich besuchen mehrere Zehntausend Familien mit Kindern, Senioren, Kur- und Klinikgäste, Camper und Wellnessurlauber, Naturliebhaber und Wassersportler die Stadt. Im Laufe der Zeit hat sich Bad Segeberg auf die Bedürfnisse von Besuchern und Bevölkerung eingestellt und einzelne Orte für die verschiedenen Anforderungen herausgebildet. Untereinander sind diese Orte jedoch nur wenig miteinander verknüpft, insbesondere die Anbindung an den Großen Segeberger See weist – trotz einer nur geringen räumlichen Entfernung – deutliche Mängel hinsichtlich der Wegeanbindungen (Gestaltung, Orientierung), v.a. aber auch aufgrund fehlender Attraktionen am See selber auf. Welches sind die Anziehungsorte und Besuchermagneten Bad Segebergs? Wo halten sich welche BesucherInnen der Stadt auf, welche Zielgruppe wird erreicht? Welche Potenziale bietet die Anbindung des Großen Segeberger Sees an diese Orte? Welche Möglichkeiten werden in einer Vernetzung untereinander gesehen? Es werden verschiedene thematische Fragestellungen (Funktionalität, Stadtgestalt, Topografie, Rechtliche Fragen) untersucht, Mängel und Potenziale der einzelnen Orte dargestellt und in Themenkarten zusammengefasst. Auf Grundlage dieser Bestandsanalyse werden Handlungsbedarfe und Zielsetzungen für das Konzept „Stadt am See“ abgeleitet.

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Lokaler Treffpunkt Innenstadt 9

Fußgängerzone und Marktplatz: Belebte Treffpunkte und Einkaufsorte

Die Bad Segeberger Innenstadt ist der wichtigste Einkaufsort und Treffpunkt für Bad Segeberger und die Bevölkerung aus dem Umland (Mittelzentrum und Kreisstadt). Mit einem Einzugsgebiet von ca. 40.000 Einwohnern ist sie einer der bedeutendsten Besuchermagnete der Stadt. Ihre historische Altstadt bietet eine attraktive, kleinteilig gewachsene Struktur mit einer Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und zentralen Angeboten (Dienstleistungen, Verwaltung, soziale Einrichtungen, Hotels etc.). Der zentrale Einkaufsbereich konzentriert sich auf einen räumlich eng eingegrenzten Bereich entlang der Fußgängerzone. Mittelpunkt ist der Marktplatz. Merkzeichen Marienkirche und Rathaus an der historischen Lübecker Straße

Weit sichtbares Merkzeichen der Innenstadt ist die St.Marienkirche, eines der ältesten Gebäude Bad Segebergs. Mit ihren sozialen und kulturellen Angeboten ist sie bis heute Treffpunkt und Identifikationsort. Räumlich ist sie nur unzureichend eingebunden – sie liegt am Rande des Einkaufsbereichs, getrennt durch eine ungestaltete Vorfläche ohne Aufenthaltsqualität. Die Kirche markiert den Auftakt zum historischen Ursprung Bad Segebergs: der Lübecker Straße am Fuße des Kalkberges. Ihre Bedeutung als Ortsmittelpunkt hat die Lübecker Straße im Laufe der Jahrhunderte an die heutige Fußgängerzone abgegeben. Heute ist ihre stadtgeschichtliche Bedeutung kaum noch ablesbar. Die Erreichbarkeit der Innenstadt ist mit dem nahliegenden Bahnhof, einem umfangreichen Angebot an Zentrumsparkplätzen sowie einer guten fußläufigen Anbindung sowohl von Außen als auch innerhalb des Zentrums als sehr gut zu bezeichnen. Über die Große Seestraße kommen BesucherInnen in nur 5 min von der Innenstadt direkt zum Großen Segeberger See – für Ortsunkundige fällt die Orientierung entlang der reinen Wohnstraße, die wenig Hinweise auf den nahegelegenen See bietet, jedoch schwer.

Hauptanbindung zum See: Große Seestraße

Zentrumsparken

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Besuchermagnet Kalkberg 9

Besucherattraktion Fledermäuse im Noctalis und Kalkberg-Höhlen Quelle: BUND, NABU Bad Segeberg, Natur – erleben und entdecken

Während die Innenstadt v.a. von lokaler Bedeutung ist, befindet sich am Kalkberg ein Besuchermagnet, für den Bad Segeberg seit Jahrzehnten bundesweit bekannt ist: Jährlich besuchen bis zu 300.000 BesucherInnen aus ganz Deutschland die Karl-May-Festspiele und Konzerte auf der Freilichtbühne. Daneben hat der Kalkberg noch andere Attraktionen zu bieten: Touren in dem weit verzweigten Höhlensystem und die Erlebnisausstellung Noctalis - Welt der Fledermäuse ziehen bis über 50.000 Menschen im Jahr an. Dies sind v.a. Familien, die zum Teil einen Besuch von Karl-May und Noctalis verbinden. Da die Festspiele nur im Sommer stattfinden, konzentriert sich der Besucherstrom auf wenige Monate im Jahr (Ende Juni bis Anfang September); zudem halten sich viele BesucherInnen nur einen Tag in Bad Segeberg auf. Für Übernachtungen werden v.a. Jugendherberge und Campingplatz am See genutzt. Andere günstige Unterkunftsmöglichkeiten für Familien sind kaum vorhanden.

Seit 1952 am Kalkberg: Karl-May-Festspiele Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Während der Festspielsaison wird in der Innenstadt ein verstärkter Zulauf von der Gastronomie festgestellt, also durchaus Synergieeffekte erzeugt. Die Freizeitpotenziale des Großen Segeberger Sees gerade für Familien (Wassersport, Strandbad, Naherholung) werden jedoch kaum genutzt. Konfliktpotenziale birgt der Parkraumbedarf der Karl-MayBesucher. Zwar werden während der Spielzeit Bedarfsparkplätze am Stadtrand bereitgestellt, häufig dennoch die nähergelegenen Parkplätze im Zentrum „zweckentfremdet“, was dort zu Engpässen führt. Stadtgeschichtlich spielt der Kalkberg für Bad Segeberg eine zentrale Rolle: im 12.Jh wurde hier die Siegesburg errichtet, an dessen Fuße sich die historische Siedlung entwickelte. Sie ist bis heute als eindrucksvolles Ensemble erhalten, dessen Bedeutung sich jedoch erst auf den zweiten Blick erschließt. Durch die nachträgliche Begrünung des ursprünglich „kahlen“ Kalkberg wurde die Prägnanz des Naturdenkmals, das sich heute als „bewaldeter Hügel“ präsentiert, geschwächt. Mit 91m ü.NN bietet er immer noch die schönsten Ausblicke in die Umgebung; seine Potenziale als zentrales Wahrzeichen Bad Segebergs werden jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft.

Siedlungsursprung Kalkberg Ansicht von 1588 mit Siegesburg und Marienkirche Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Lübecker Straße am Fuße des Kalkbergs Karte von 1775 Quelle: 850 Jahre Bad Segeberg. C.H. Wäser 1984

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Gesundheitsschwerpunkt Segeberger Kliniken

Segeberger Kliniken an der Kurhausstraße und „Vitalia Seehotel“ (ehem. Kurhotel)

Gesundheitsvorsorge hat eine lange Tradition in Bad Segeberg: bereits 1885 wurde hier von Heinrich Wickel das Kurhaus eröffnet, in dem Bäder aus der Salzsole des Kalkberges angeboten wurden. Historische Dokumente beschreiben das Kurhaus als eindrucksvolle Anlage, die sich inmitten eines großzügigen Kurparkes mit Blick über den See erstreckte. Im ersten Weltkrieg brach der Kurbetrieb weitgehend zusammen; das Kurhaus wurde 1968 abgerissen. An seiner Stelle wurde ein modernes Kurhotel errichtet, das heute von vielen Segebergern als störender „Fremdkörper“ empfunden wird. Den Status als Heilbad und Luftkurort konnte die Stadt 1986 wieder erlangen; den alten Flair eines Kurortes bisher nicht. Die Reste des alten Kurparks laden kaum noch zur Erholung ein, an die Stelle von Kuranwendungen sind Wellnessangebote getreten, die Soletrinkkuren wurden eingestellt. Dennoch ist Gesundheit bis heute ein wichtiges Thema in Bad Segeberg. Auf dem ehemaligen Kurgelände befinden sich heute die Segeberger Kliniken, einer der zentralen ökonomischen Wachstumsfaktoren der Stadt. Mit ihrem Schwerpunkt Rehabilitation/ Gesundheitsvorsorge (Herzzentrum, Neurologisches Zentrum, Psychosomatik) haben die Kliniken einen überregionalen Einzugsbereich; BesucherInnen halten sich i.d.R. mehrere Wochen oder sogar Monate in der Klinik auf. Die Lage am See, die Naherholungsmöglichkeiten sowie das kleinstädtische Flair stellen einen besonderen Marketingfaktor dar – nicht nur für PatientInnen, sondern auch deren BesucherInnen, die mit besonderen Angeboten (Wellness, Freizeit, Hotel) umworben werden. Im Rahmen der Planungen zur „Gesundheitsachse“ soll den Kliniken ein stadtverträgliches Wachstum ermöglicht werden; aktuell ist der Neubau eines Hotels vorgesehen. Neben einer besseren Anbindung an die Innenstadt und den See stellt sich hier die Aufgabe, die Erschließungs- und Parkraumsituation neu zu strukturieren (Optimierung der Zuordnung, Erreichbarkeit und Freiraumgestaltung).

"Das eigentliche Solbad liegt prächtig. Die Anlage besteht aus dem Badehause, dem Kurhotel und dem Logierhause. Alle Gebäude sind durch vollständig geschlossene Wandelbahnen miteinander verbunden und bilden einen monumentalen Bau von ragender Schönheit. Unmittelbar am See, auf einer 20 Meter hohen Terrasse gelegen, ist der Anblick des erleuchteten Kurhauses von geradezu feenhafter Wirkung“ Bäderführer für Schleswig-Holstein und Lauenburg, Artikel Sol- und Moorbad Segeberg (1913), www.wikipedia.org

Historisches Foto des Alten Kurhauses Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Karte von 1908

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Naturraum Großer Segeberger See

Seen, Hügel und Wälder Landschaftsraum in Bad Segeberg

Bad Segeberg bietet den BesucherInnen einen vielfältigen Naturraum, mit typischer holsteinischer Knicklandschaft inmitten sanfter Hügel, ausgedehnten Waldgebieten und Feldern, kleinen Badeseen, Teichen, Flüssen uvm.. Der weitläufige Große Segeberger See stellt inmitten dieser Landschaft einen besonderen Anziehungspunkt dar, mit verschiedenen Naherholungsmöglichkeiten von Wanderwegen über Wassersport, einer Badestelle bis hin zu Boule und Minigolf. Seine Reichweite ist weitgehend auf die Region beschränkt; als Ausflugsort oder sogar Urlaubsziel für TouristInnen spielt er nur eine geringe Rolle. Viele der Angebote sind an Vereine gebunden und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Auch das charmante „Alte Strandbad“ – eines der wenigen gastronomischen Angebote am See - ist kaum in der Lage, überörtliche Anziehungskraft zu entwickeln. Die Erlebbarkeit dieses besonderen Naturraumes ist durch fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Einzig größerer kommerzieller Freizeitkomplex in Seenähe ist das Vitalia Seehotel (Wellness, Konferenzräume, Veranstaltungssaal, Restaurant). Oberhalb des Sees bietet es einen schönen Seeblick, ist jedoch vom Ufer durch einen steilen Hang getrennt. Das Vitalia ist das einzige Hotel in Bad Segeberg in Seelage; als Wellnesshotel wirbt es um eher gehobeneres Klientel (****DZ 180€). Günstige Unterkünfte am See bieten nur die Jugendherberge und der Campingplatz am Kastanienweg, wo u.a. auch gerne KarlMay-BesucherInnen wohnen (v.a. Familien). Kleinere Hotels, Familienpensionen o.ä. sind hier nicht vorhanden. Landschafts- und Naturschutz spielen im gesamten Uferbereich eine zentrale Rolle (Landschaftsschutzgebiet See, geschützte Biotope). Eine Besonderheit stellt die Fledermauspopulation in den Kalkberghöhlen dar, das größte bekannte Fledermausquartier Deutschlands, das mit der Eröffnung des Noctalis auch touristisch erschlossen wurde. Im Frühjahr und Herbst herrscht ein reger Flugverkehr von und zu den Kalkberghöhlen, die Flugrouten verlaufen dabei entlang des Seeufers. Dies erfordert ein behutsames Vorgehen bei allen Maßnahmen im Uferbereich, die innerhalb dieser Flugrouten liegen.

Freizeitangebote am Großen Segeberger See: Altes Strandbad mit Badestelle und Gastronomie

Bootsvermietung

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„Zwischenraum“ als Barriere

Niederung am Seeufer - Klare Siedlungskante an der Lübecker Straße Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Zwischen den klar abgegrenzten Orten Innenstadt - Kalkberg - Klinik - See, liegt ein großer, undefinierter „Zwischenraum“, der sich nördlich der Innenstadt bis zum Seeufer erstreckt. Ohne klare räumliche Identität und Nutzung stellt er eine Art „Niemandsland“ dar, das sich wie eine Barriere zwischen diese starken Nutzungsbereiche schiebt und Verbindungen und Austausch untereinander erschwert.

Alte Lindenallee am Friedhof St.Marien, Kirchturm als einzige Orientierungshilfe

Dieser Bereich ist ein Relikt des frühren Naturraumes zwischen Stadt und See, der durch künstliche Elemente überformt wurde. Der Große Segeberger See ist über feuchte Niederungsbereiche (ehemaliges Moorland) eng mit der Hügel- und Waldlandschaft verzahnt. Die Stadt liegt ca. 10m erhöht über dieser Niederung. Während diese besondere Topografie entlang des historischen Kerns Lübecker Straße gut zu erkennen ist, fehlt nördlich der Innenstadt eine prägnante Siedlungskante zur Landschaft. Der Niederungsbereich wird unterbrochen durch die erhöhten Friedhöfe St.Marien und die künstliche Aufschüttung „Backofenwiese“ (hier liegen die Trümmer des Kurhauses). In diesem ambivalenten Raum siedelten sich Nutzungen an, die dessen Identität nachhaltig stören (Parken, Hubschrauberlandeplatz, Skaterbahn, Gartenbau/ Friedhofspflege). Der Bereich wird begrenzt durch die beiden Hauptachsen zum See: Große Seestraße und Winklers Gang. Beide Straßen bilden kurze Verbindungen zum See, bieten jedoch kaum Orientierungshilfe oder Hinweise auf den nahegelegenen See. Der „Zwischenraum“ selber umfasst mehrere Wege zwischen Stadt und See, hat aufgrund fehlender Sichtbeziehungen, eines unübersichtlichen Wegenetzes, wenig prägnanter Nutzungsbereiche und unklarer Zugänge jedoch deutliche Orientierungsprobleme. Insbesondere für Ortsfremde ist er in seiner jetzigen Form als Verbindung zwischen Stadt und See nicht geeignet.

Störungen im Landschaftsraum durch städtische Funktionen

Funktionen/ Anbindung Marktplatz Bad Segeberg

Wassersport mit Blick auf das Vitaliahotel

Bis

Strandbad am Großen Segeberger See

Friedhof an der Marienkirche

Bad Segeberg - Stadt am See

Karl-May-Festspiele

Segeberger Kliniken

Wanderwege am Großen Segeberger See

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“Haus Parkblick” Alters- und Pflegepension

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Kurpark Rosenterrassen Jüdischer Friedhof Internat Lohmühle

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Musikpavillon

Klinik/Privat

Am Kurpark

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Klinik

Klinik

Erweiterung Klinik und Fremdenverkehr (Neubau geplant)

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See/ Freizeit

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Karl May/ See

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Zentrum

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Zentrum

Heimatmuseum Noctalis

Central Gasthof

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Karl May

Indian Village

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Öffentlich wirksame Nutzungen Einzelhandel/ Nahversorgung Öffentliche/ soziale Einrichtungen

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Verwaltung

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K Schulen/ Bildungsstätten/ Kita

Touristeninfo

Bad Segeberger Kliniken

Freiraumbezogene Nutzungen Karl May/ Indian Village Noctalis/ Kalkberghölen Unterkünfte/ Hotel Gastronomie

Fischverkauf

Besondere Besuchermagneten

Fußgängerzone

Fußwege

Wochenmarkt

Wassersport

Gassen

Tretbootverleih Minigolf

Parkanlage

Boule

Friedhof

Gartenbau/ Friedhofsgewerbe

Brachen/ Bauflächen

A3 M 1:4.000

Erschließung/ Wege

Treppen

See-Wanderweg

Skaterbahn

Fledermausrouten

P Straße/ Parkplatz H

Bushaltestelle/ Einzugsradius 300m

BPW Hamburg Kontor Freiraumplanung im Auftrag der Stadt Bad Segeberg März 2007

Bad Segeberg - Stadt am See

Stadtbild/ Identität Stadtansicht von 1588 - Siedlungskern am Kalkberg

Blick auf den Großen Segeberger See

Bis

Seepromenade

Ehemaliges Kurhaus von 1885 (abgerissen 1965)

“Zwischenraum” Innenstadt - See

Alter Friedhof aus dem 19.Jh

Hauptverbindung zum See: Große Seestraße

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Kleiner Segeberger See

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Stadtbildwirksame Bauwerke

Stadtbildwirksame Freiräume

Stadtbildensemble Kalkberg/ historische Wurzeln Bad Segebergs

Gestaltete Fußgängerzone/ Verkehrsberuhigter Bereich/ Promenade

A3 M 1:4.000 dichte Vegetation/ Wald

Historisch gewachsene Mitte: Einkauf und Treffpunkt

Parkanlage/ historischer Friedhof

Fußwege

Einzelgebäude mit besonderer stadtgeschichtlicher Bedeutung

Naturbelassene Niederung

Gassen/ Wegeverbindungen

Merkzeichen mit Fernwirkung Störung im Stadtbild

Gewerblich geprägter Freiraum: Lager, Gartenbau etc. Brache/ untergenutztes Grundstück

Blickachsen/ Aussichtspunkte

geschlossene Raumkanten

Straße/ Parkplatz

Denkmäler/ Brunnen

Treppen

BPW Hamburg Kontor Freiraumplanung im Auftrag der Stadt Bad Segeberg März 2007

Topografie Höhlensystem und ehemalige Höhenentwicklung des Kalkbergs

Bad Segeberg - Stadt am See

Siedlungskante zur Niederung

Ursprüngliche Ansicht des Kalkberges vor der Begrünung

Böschung an den Rosenterrassen

Höhenversprung Marienkirche

Niedriger Seeuferbereich: Feuchtwiesen und Schilf

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Niveau Seeufer/ Niederung:+ m ü.NN bis 3 8 2 m + ü.NN

Wassertiefef Großer Segeberger See Uferzone:1 m, Mitte:bis 0 -3 m 1

Niveau n I nenstadt/ Klinik:+ m ü.NN bis 4 0 4 m 2 + ü.NN

Wassergräben

Niveau Kalkberg:bis 9 m 1 + ü.NN

Erhö hte Friedhö fe im Niederungsraum

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Geländeniveaus

A3 M 1:4.000 BPW Hamburg Kontor Freiraumplanung 90 im Auftrag der Stadt Bad Segeberg März 2007

Bad Segeberg – Stadt am See BPW Hamburg · Kontor Freiraumplanung

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Entwicklungsziele und Handlungsbedarfe Verknüpfung der Orte

Die Analyse der Ausgangslage zeigt, dass Bad Segeberg mit dem Kalkberg/ Karl-May, den Segeberger Kliniken, der historischen Innenstadt und Möbel Kraft sowie dem Großen Segeberger See über starke Magneten verfügt, die in der Lage sind, jährlich mehrere Hunderttausend BesucherInnen weit über die Grenzen der Region anzuziehen. Beziehungen untereinander bestehen jedoch kaum, so dass Synergien zwischen den verschiedenen Angeboten nur wenig genutzt werden können. Dies betrifft im besonderen Maße den Großen Segeberger See, der kaum über einen lokalen Bekanntheitsgrad hinauskommt. Das ist auf fehlende Attraktionen am Seeufer zurückzuführen: Die Wassersport- und Freizeitangebote sind vergleichsweise klein und überwiegend dem Vereinssport vorbehalten, es gibt kaum öffentliche Aufenthaltsorte (wie Stege, Aussichtspunkte, Liegewiese) oder auch kommerzielle Angebote (Café, Restaurant, Hotel, Pension). Treffpunkte, Gastronomie und Unterkünfte konzentrieren sich in Bad Segeberg auf die Innenstadt. Einzige Seelage bietet das Vitalia Seehotel, das mit seiner isolierten Lage nur eingeschränkt als Besuchermagnet dienen kann. Die Erlebbarkeit dieses besonderen Naturraumes See sowohl für Bad Segeberger als auch externe BesucherInnen ist dadurch deutlich eingeschränkt. Ziel ist es, den Großen Segeberger See als einer der Hauptattraktionen Bad Segebergs für BewohnerInnen und BesucherInnen der Stadt erlebbar zu machen. Gerade am Großen Segeberger See werden besondere Entwicklungspotenziale für die Stadt in den Bereichen Tourismus, Kur, Wassersport und Naturerlebnis gesehen. Der Schutz des Naturraumes als Hauptattraktion muss dabei einen zentralen Stellenwert haben. Dies bedeutet einerseits, bauliche Entwicklungen am Ufer auf einzelne, historisch gewachsene Orte zu konzentrieren. Gleichzeitig sollen fehlentwickelte Flächen wieder in den Landschaftsraum integriert werden. Der Große Segeberger See kann dadurch nicht nur zur Besucherattraktion, sondern darüber hinaus auch zum Treffpunkt und prägenden Identitätsfaktor für die ansässige Bevölkerung entwickelt werden.

Magneten am See

Identität für den Zwischenraum

Um diese Zielsetzung zu erreichen, werden drei Handlungsfelder gesehen: ƒ Die stärkere Verknüpfung der Nutzungsschwerpunkte Kalkberg – Innenstadt – Klinik – See. Grundsätzlich bietet die geringe räumliche Entfernung hier gute Entwicklungsmöglichkeiten, wichtig ist jedoch eine Verbesserung der Wegebeziehungen und Orientierung zwischen den Orten. Dies betrifft die Verbindungen zum See, aber auch die Verknüpfung von Kalkberg und Klinik mit der Innenstadt. Das Herausstellen des Kalkberges als wichtigster Entwicklungsmotor Bad Segebergs (Siedlungsursprung, Salzsole/ Kurbad, Karl May) und als herausragendes Naturdenkmal bietet hier die besondere Chance, diesen Ort zum zentralen Wahrzeichen der gesamten Stadt zu entwickeln. Die Anbindung zum See über Winklers Gang bekommt damit einen gleichberechtigten Stellenwert neben der Großen Seestraße. ƒ Die Stärkung von Anziehungspunkten und Besuchermagneten am See und die Entwicklung von Unterkünften für BesucherInnen. Insbesondere die bundesweit bekannte Attraktion Karl-May bietet für die Stadt einzigartige Besucherpotenziale, die deutlich stärker genutzt werden könnten. Wichtig ist hier, die Aufenthaltsdauer der BesucherInnen zu erhöhen. Dies sind v.a. Familien mit Kindern, für die familiengerechte Freizeitangebote und Unterkünfte bereitgestellt werden sollen. Zweite Zielgruppe sind die KlinikpatientInnen bzw. deren BesucherInnen, die durch entsprechende Angebote zu einem längeren Aufenthalt angeregt werden können. Die bessere Anbindung der Klinik an Innenstadt und See spielt dabei eine wichtige Rolle. Wellness-, Freizeitund Kulturangebote, kleine Familienhotels und Pensionen in Seenähe bietet mit Blick auf den nahegelegenen Metropolraum Hamburg weitere Entwicklungschancen im Bereich Tourismus. Für die ansässige Bevölkerung können Treffpunkte und Aufenthaltsmöglichkeiten am See gleichzeitig eine starke identitätsprägende Bedeutung übernehmen. ƒ Schaffung von Identität und Nutzung für den Zwischenraum. Das heutige „Niemandsland“ zwischen See und Innenstadt soll zu einem identitätsprägenden Naturraum entwickelt werden, der sowohl auf kurzem Wege die Nutzungsschwerpunkte Bad Segebergs miteinander verbindet als auch attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten in der Natur – direkt am See – bietet. Die besondere Niederungslandschaft soll erlebbar werden, ohne sie zu stören. Bei der Entwicklung des Zwischenraumes zum „Seepark“ werden die Grenzen zwischen Stadt und Naturraum eindeutig definiert und die Topografie zum prägenden Identitätsmerkmal entwickelt. Dabei ergeben sich attraktive Potenziale für neue Wohnangebote in zentraler Innenstadtlage.

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„Stadt am See“ - Konzept Leitbild „Stadt am See“ und Maßnahmen für die Projekträume

Auf Grundlage der Bestandsanalyse werden konzeptionelle Aussagen auf verschiedenen Ebenen entwickelt. Das Leitbild dient als langfristiger Entwicklungsrahmen (Zeithorizont 10 bis 15 Jahre), der Leitlinien und Schwerpunkte verdeutlicht. Es soll als Handlungsrahmen für weitere Planungen und die Umsetzung konkreter Projekte dienen (z.B. baurechtliche Maßnahmen, Steuerung von Investitionen, Ordnungsmaßnahmen). Die Definition von sieben sog. „Projekträumen“ ist ein Schritt zur Realisierung des Leitbildes. Hier werden strategische Hinweise zur Umsetzung von Maßnahmen gegeben (u.a. zu klärende Konflikte, baurechtliche Situation, einzubindende Akteure und Zeithorizont). Eine entwurfliche Konkretisierung findet für den Bereich „Neuer Seepark“ statt, der als verbindendes Elemente zwischen den Orten Kalkberg, Innenstadt, Klinik und See einen der Schlüsselbereiche darstellt. Neben landschaftsgestalterischen Aspekten stehen hier Chancen und Grenzen einer schrittweisen Umsetzung im Fokus, um den heterogenen Eigentums- und Nutzungsverhältnissen gerecht zu werden.

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Leitbild „Stadt am See“ Das Leitbild „Stadt am See“ versteht den Großen Segeberger See als eine der wichtigsten potenziellen Attraktionen und Identitätsmerkmale der Stadt Bad Segeberg. Ziel ist, den Großen Segeberger See für BesucherInnen und BewohnerInnen erlebbar zu machen. Räumlicher Schwerpunkt des Leitbildes ist der Verknüpfungsbereich des Großen Segeberger Sees zur Innenstadt. Für die Stadt Bad Segeberg bieten sich hier - am Rande des Metropolraums Hamburg, in direkter Nähe zu den Oberzentren Kiel, Lübeck und Neumünster - gute Entwicklungspotenziale im Bereich Tourismus, Naherholung und Gesundheitsvorsorge/ Kur sowie für hochwertige Wohnlagen. Schwerpunkt des Leitbildes ist die Umstrukturierung des „Niemandslandes“ zwischen Stadt und See zum verbindenden „Naturerlebnisraum Neuer Seepark“. Mit einer wasserbezogenen, landschaftsnahen Gestaltung, integrierten Ruheinseln und Aktionsflächen (Pontons, Bauminseln, Liege-/ Spielwiese) bietet der „Neue Seepark“ attraktive Erholungs- und Aufenthaltsflächen in direkter Stadtnähe. Diese können zu einem besonderen Magneten für Bewohnerund BesucherInnen der Stadt werden. Gleichzeitig kann der ökologische Wert des ehemaligen Moorlandes durch Renaturierungsmaßnahmen erhöht werden (Rückbau Verkehrsflächen, Wiedergewinnung Niederungsbereiche). Die erhöhten Friedhöfe St.Marien werden mit ihrem eindrucksvollem Baumbestand zu besonderen Gestaltungselementen des Seeparks. Die zugehörigen Funktionen sollen gesichert, jedoch besser in den Landschaftsraum integriert werden. Mit der Gestaltung des Neuen Seeparkes wird eine Qualifizierung der angrenzenden städtischen Randlagen initiiert. Die zentralen Innenstadtlagen um die Kirche St.Marien (Rückseiten: Parken, Lager etc.) werden zu einem identitätsprägenden, urbanen Quartier mit hochwertigen Wohnlagen entwickelt. Die isolierte St.Marienkirche wird in den Stadtraum integriert, die Bebauung bildet eine klare Stadtkante zur Natur. An der „Kirchgasse“ liegt einer der Entrees zum Seepark, von dem aus - erhöht über der Niederung – sich Blicke bis zum See bieten. An der Wohnbebauung Große Seestraße werden bauliche Ergänzungen ermöglicht. Ziel ist eine Öffnung für kleinteilige touristische Angebote, die die hochwertige Lage am Neuen Seepark nutzen (z.B. Pensionen, Cafés). Private Entwicklungsabsichten, können hier als Initiatoren für die Quartiersbildung genutzt werden („Apothekergarten“, „Altes Gaswerk“).

Von zentraler Bedeutung für die Verknüpfung von Stadt und See ist die Entwicklung von attraktiven Magneten in direkter Seelage. Erst durch sie wird das hohe naturräumliche Potenzial des Sees von einer breiten Besucherschicht auch wahrgenommen. Zum Schutz des Naturraums werden neue Angebote auf zwei historisch gewachsene Schwerpunkte konzentriert: den „Seeterrassen“ am Kurpark (ehemahliges Bellevue/ Bootshaus) und als Pendant auf der anderen Uferseite das „Alte Strandbad“. Die „Seeterrassen“ werden als starker, öffentlicher Magnet am Ende der Kurpromenade verstanden, der über den Rosengarten auch Kurpark und Klinikgelände anbindet. Die Seeterrassen können rein freiräumliche Angebote sein (z.B. Pontons, Treppenanlagen, Freilichtbühne, Kurpavillon), in Anknüpfung an die Historie sollten aber auch bauliche Möglichkeiten geprüft werden, um einen attraktiven Treffpunkt zu installieren (z.B. Kurcafé mit Konzerten, Festraum, Trinkkuren, Bootshaus). Der Bereich um das „Alte Strandbad“ bietet neben dem Ausbau von Wassersport und Badestrand sehr gute Potenziale für hochwertige Unterkünfte mit Seeblick. Ziel ist, das alte Strandbad als traditionellen lokalen Treffpunkt auch langfristig zu sichern. Alternativ zu baulichen Maßnahmen sind auch hier rein freiräumliche Angebote denkbar. Voraussetzung für die Umsetzung von Anziehungspunkten am See ist die Verträglichkeit mit dem Natur- und Artenschutzes; bauliche Ausprägung, Ausgleichsmöglichkeiten (z.B. im Bereich „Neuer Seepark“) und Grenzen der Entwicklung müssen daher in enger Abstimmung entwickelt werden. Um externe BesucherInnen an den See zu holen, ist die Verknüpfung des Sees mit Besuchermagneten wichtig. Der touristische Schwerpunkt Bad Segebergs liegt am Kalkberg. Große Potenziale werden hier in der Aufwertung als prägnantes „Stadtbild-Ensemble“ gesehen. Kalkberg-Spitze mit Aussichtspunkt, historischer Stadtkern mit Heimatmuseum, Kleiner Segeberger See, Noctalis und Indianerdorf sind Elemente, die herausgearbeitet und in einen interessanten Spaziergang für die ganze Familie eingebunden werden können (z.B. mit „Silbersee“Kanu-Tour und Winnetou-Ausritt im Anschluss). Zweiter wichtiger Magnet für externe BesucherInnen und wichtigster Wachstumsfaktor der Stadt sind die Segeberger Kliniken. Von zentraler Bedeutung ist eine bessere Integration des isolierten Komplexes in das Stadtgefüge, um KlinikpatientInnen eine Nutzung der Vielfalt Bad Segebergs zu ermöglichen (Klinik-Entree, Freibereiche mit Seeblick). Die Wegeführung muss dabei die eingeschränkte Mobilität der PatientInnen berücksichtigen (kurze Wege, geringe Steigungen). Für die Stadt gilt es, die aktuellen Erweiterungs- und Erschließungsplanungen der Kliniken mit den Zielsetzungen des Leitbildes „Stadt am See“ im Dialog zu verknüpfen. Um die Aufenthaltsdauer externer BesucherInnen zu erhöhen, sollen attraktive Unterkunftsmöglichkeiten geschaffen werden. Dafür bietet das Seeufer selber, aber auch die Randlagen des Neuen Seeparks sehr attraktive Lagen. Angebots- und Preisstruktur müssen dabei auf die entsprechenden Zielgruppen abgestimmt werden. Durch die sehr gute Erreichbarkeit aus dem Metropolraum Hamburg, Lübeck und Kiel werden hier sehr gute Chancen zur Gewinnung neuer BesucherInnen gesehen (Wellness, Tagungen, Familien, Nahbereichstourismus, Kurzurlaub/ Wochenendbesucher). Mit der Qualifizierung dieser Orte zwischen Stadt und See wird ein vielfältiges, abwechslungsreiches Wegenetz geschaffen. Die Entwicklung prägnanter Orte erleichtert die Orientierung. Sichtbeziehungen zum See, Kirchturm und Kalkberg, verbindende Gestaltungselemente (z.B. Gräben, Pflasterung) und Hinweisschilder unterstützten die Auffindbarkeit auch für Ortsunkundige. Hauptachsen sind die Große Seestraße zur Innenstadt mit urbanem Charakter sowie der Winklers Gang zum Stadtwahrzeichen Kalkberg, der durch landschaftliche Elemente geprägt ist. Der Seepark bietet dazwischen ein Netz von „Naturerlebniswegen“ zum See, die die Spazier- und Wanderwege am Seeufer direkt an die Innenstadt heranführen. Das neu zu entwickelnde Quartier St.Marien bildet das Entree zum Seepark von Seiten der Innenstadt/ Fußgängerzone.

Bad Segeberg - Stadt am See

Leitbild “Stadt am See” Handlungsanforderungen II Identität für den Zwischenraum” schaffen unter Weiterentwicklung vorhandener Merkmale, Natur als Erlebnis- und Erholungsraum

I Verknüpfung der lokalen Nutzungsschwerpunkte Innenstadt - Kalkberg Klinik - See, Nutzung von Synergien

III Anziehungspunkte und Besuchermagneten am See stärken, Unterkünfte für Besucher schaffen

Entwicklungsziel: Der Naturraum “Großer Segeberger See” soll als eine der Hauptattraktionen von Bad Segeberg für Bewohner und Besucher der Stadt erlebbar gemacht werden Seewanderweg

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Rosenterrassen Treffpunkt “Seeterrassen”

Parken (TG) + Rettungsdienst

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Promenadenplatz Badestrand

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Wassersport

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Jugend und Freizeit

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Entree zum Seepark

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Landschaftsraum Niederung zum Landschaftsraum

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Aussichtspunkt Kalkberg

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Kleiner Segeberger See

Freilichtbühne

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Indianerdorf

Entwicklungsbereiche/ Schwerpunkte

Gestaltung Wege und Zugänge

Neubau/ bauliche Ergänzung

Hauptwegeachse

urbaner Platz/ Promenade

Knotenpunkte/ Wegeverteiler

gestalteter Freibereich/ Entree

Hauptzugänge/ Entrees

Neuer Seepark öffentliche Grünflächen private Freiflächen/ Gärten

Gassen Straße im Landschaftsraum

A3 M 1:4.000 BPW Hamburg Kontor Freiraumplanung im Auftrag der Stadt Bad Segeberg März 2007

Bad Segeberg – Stadt am See BPW Hamburg · Kontor Freiraumplanung

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Projektraum: Quartier St.Marien

Wahrzeichen St.Marien: Treffpunkt Kirchplatz und Kirchgasse als Entree

Entree zum Seepark mit Blick auf den See

Entwicklungsziele ƒ Quartiersentwicklung als Übergang zum Seepark ƒ Urbane Mischung aus Wohnen, Treffpunkten, Kultur, Einzelhandel, Arbeiten ƒ Blickverbindung zum See schaffen ƒ Wegeverbindungen und Orientierungspunkte zum See ƒ Einbindung des Identifikationspunktes und Veranstaltungsorte St.Marien ƒ Sicherung der Erreichbarkeit von Zentrumsangeboten (Einzelhandel, Gastronomie, Kultur etc.) Maßnahmen ƒ Bauvorhaben Kirchgasse (urbane Mischnutzung, ggf. besondere Angebote wie Seniorenwohnen) ƒ Gestaltung Gassen und Plätze; Entree an der Fußgängerzone ƒ Neugestaltung des Kirchplatzes und des westlichen Hauptzuganges zu St.Marien ƒ Parkentree mit Seeblick (Treppenanlage, Plateau) ƒ Auslichtung der Vegetation unter Erhalt der schützenswerten Bestände Konflikte ƒ Verlagerung/ Optimierung Zentrumsparken im Rahmen eines Parkraumkonzeptes für die Innenstadt

Innenstadttypische Gestaltungselemente: Wassergräben und Gassen

Baurecht/ notwendige Fachplanungen ƒ B-Plan vorhanden, ggf. Änderungen notwendig ƒ Bewertung Baumbestand ƒ Parkraumkonzept für die Innenstadt

Ein Quartier für Jung und Alt

Akteure/ Dialog ƒ Stadt, Anlieger/ Eigentümer/ Einzelhändler, potenzielle Investoren, Kirche ƒ Gemeinsame Entwicklung eines Quartierskonzeptes im Rahmen eines moderierten Workshopverfahrens Umsetzung ƒ kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont ƒ privates Investitionsinteresse vorhanden

Bad Segeberg – Stadt am See BPW Hamburg · Kontor Freiraumplanung

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Projektraum: Große Seestraße

Aufwertung Große Seestraße als Hauptfuß- und Radwegeachse zum See

Pensionen in Seenähe – zu Kurzeiten und in Zukunft (Blick auf den Seepark)

Entwicklungsziele ƒ Schaffung eines prägnanten Hauptweges für Fußgänger und Radfahrer zum See ƒ Gestaltung Knotenpunkte (Schweinemarkt, Gasberg, Promenadenplatz) ƒ Nutzung Lagegunst zur Qualifizierung und Öffnung des Wohnangebotes (Pensionen, Gastronomie) ƒ Motivierung bauliche Ergänzungen/ Verdichtungen bei Erhalt der kleinteiligen Struktur

Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Maßnahmen ƒ Gestaltung Freiraum entlang der Wegeachse ƒ Platzgestaltung Promenadenplatz mit Seeblick/ Wasserplatz; Option: Umnutzung Wohngebäude ƒ Bebauung Schweinemarkt und Am Gasberg ƒ Kleinteilige Ergänzungen des Bestandes, Möglichkeiten für Anbauten in 2.Reihe am Seepark ƒ Ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Seepark Konflikte ƒ Unterschiedliche Interessenslagen der Anlieger ƒ Naturschutz: geschützte Biotope im Rückbereich Baurecht/ notwendige Fachplanungen ƒ B-Plan vorhanden, z.T. Änderungen notwendig ƒ Bewertung ökologischer Eingriff/ Ausgleich ƒ Kfz-Erschließung/ Stellplatzkonzept See Akteure/ Dialog ƒ Stadt, Anlieger/ Eigentümer, Potenzielle Investoren, Naturschutz ƒ Gemeinsame Entwicklung eines Quartierskonzeptes im Rahmen eines moderierten Workshopverfahrens Umsetzung ƒ kurz- bis langfristiger Umsetzungshorizont ƒ privates Investitionsinteresse für einzelne Grundstücke vorhanden

Promenadenplatz als Endpunkt der Wegeachse Seestraße

Ort am Wasser, langfristig evtl. öffentliche Nutzung mit Seeblick

Bad Segeberg – Stadt am See BPW Hamburg · Kontor Freiraumplanung

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Projektraum: Seeterrassen

Magneten am Seeufer: Plätze am Wasser, Gastronomie, Konzerte

Rückgriff auf historische Anziehungspunkte am See

Entwicklungsziele ƒ Entwicklung zum Treffpunkt am Ende der Seepromenade, öffentlich zugängliche Nutzungen ƒ Magnetnutzung mit Wasserbezug ƒ Aufwertung Seepromenade durch Aufenthaltsflächen am Wasser am Anfangs- und Endpunkt ƒ Stärkung Promenadenplatz/ Öffnung Maßnahmen ƒ Ausbau Aussichtspunkt auf den See: Seeterrassen, Stufen/ Steg am Wasser ƒ Option: Bauprojekt als Treffpunkt z.B. Bootshaus Seecafé, Kurangebote, Konzerte, Trinkhalle, Kasino ƒ Ökologische Ausgleichsmaßnahmen Neuer Seepark ƒ Erschließung über Bismarckallee ƒ Gestaltung Promenadenplatz als Auftakt zur Kurpromenade

Wiederbelebung von Kurfunktionen in Bad Segeberg

Konflikte ƒ Potenzielle Baufläche Seeterrassen liegt innerhalb des Flugkorridors der Fledermäuse ƒ Naturschutzbelange (LSG See, Biotope) Baurecht/ notwendige Fachplanungen ƒ Anpassung FNP, Schaffung verbindliches Baurecht ƒ Bewertung ökologischer Eingriff/ Ausgleich ƒ Artenschutzbelange Fledermäuse/ Konkretisierung Entwicklungsrestriktionen (Höhe, Lage, Zeiten) Akteure/ Dialog ƒ Stadt, Natur- und Artenschutz ƒ Segeberger Kliniken Umsetzung ƒ langfristiger Umsetzungshorizont ƒ attraktiver Standort für private Investitionen, ggf. Public Privat Partnership

Aussichtspunkt Rosenterrassen als Entree zum Kurpark

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Projektraum: Gesundheitsachse

Gesundheit und Kur: Wirtschaftsfaktoren mit langer Tradition und Zukunft

Entwicklungsziele ƒ Ausbau des Klinik- und Freizeitangebotes/ Integration in den Stadtraum ƒ Bessere Anbindung an den See, den Kurpark und die Innenstadt ƒ Berücksichtigung eingeschränkter Mobilität von KlinikPatientInnen ƒ Gestaltung Klinikumfeld: Entree, Plätze und Wege ƒ Optimierung der Erschließung für Patienten/ Besucher, Angestellte und Rettungsdienste ƒ Minimierung Störungen empfindlicher Nutzungen (angrenzende Wohngebiete, Naturraum Seeufer) Maßnahmen ƒ Neugestaltung des gesamten Klinik-Entrees ƒ Wegeanbindung neue Seeterrassen als Hauptverbindung zum Seeufer (geringe Steigungen) ƒ Freiflächen mit Seeblick z.B. als Caféterrassen vor dem geplanten Neubau; Verknüpfung zum Bestand ƒ attraktive Treppenanlagen zur Seepromenade ƒ Ausbau Straße Am Gasberg als kurze Fußwegeverbindung zum Zentrum mit geringen Steigungen ƒ Neustrukturierung der Erschließung: Verlegung Klinikstellplätze und Hubschrauberlandeplatz von der Backofenwiese direkt an die Klinik ƒ Tiefgarage unterhalb des Therapiegartens, Hubschrauberlandeplatz im Vorbereich Kliniken Konflikte ƒ Interessenskonflikte Klinik/ Wohngebiet (Verkehr) Baurecht/ notwendige Fachplanungen ƒ B-Plan vorhanden ƒ Erschließungs-/ Parkraumkonzept in Bearbeitung Akteure/ Dialog ƒ Stadt, Klinik, Anlieger/ Eigentümer, Fachplanung Verkehr und Grün Umsetzung ƒ Kurzfristige Umsetzbarkeit ƒ Public Privat Partnership Stadt/ Segeberger Kliniken

Gestaltung des Klinik-Umfelds und Verbesserung Fußwege zum See

Optimierung der Erreichbarkeit der Kliniken

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Projektraum: Altes Strandbad

Ausbau des Alten Strandbades zum Freizeit- und Naherholungsschwerpunkt

Entwicklungsziele ƒ Ausbau Freizeit und touristische Angebote am Seeufer unter Nutzung vorhandener Bausteine ƒ Zielgruppen: Familien mit Kindern, Wellness-UrlauberInnen, Klinik-PatientInnen/ BesucherInnen, SeniorInnen ƒ Stärkung des historischen Strandbades ƒ Öffnung Wassersportangebote ƒ Entwicklung Pendant zum Magneten Seeterrassen und Zielpunkt Winklers Gang (Kalkberg-Besucher) Maßnahmen ƒ Verbreiterung Badestelle/ Strand ƒ Erweiterung/ Öffnung Wassersportangebote, z.B. Segelbootverleih, Indianerkanus, Ruderboote ƒ Option: Bauprojekt Wellnesshotel und Gastronomie am Alten Strandbad (alternativ: Freiraumangebote) ƒ Entwicklung Pensionen am Winklers Gang ƒ Neugestaltung Winklers Gang als Hauptanbindung: „Landschaftsstraße“, Ausblicke, Pflasterung ƒ Parken für Seebesucher am Kastanienweg/ ggf. Wohnmobilstellplätze ƒ Ökologische Ausgleichsmaßnahmen Seepark

Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Konflikte ƒ Flugkorridor Fledermäuse entlang des Seeufers ƒ Naturschutz Seeuferbereich (50m-Zone) Baurecht/ notwendige Fachplanungen ƒ Anpassung FNP, Schaffung verbindliches Baurecht ƒ Bewertung ökologischer Eingriff/ Ausgleich ƒ Artenschutzbelange Fledermäuse/ Konkretisierung Entwicklungsrestriktionen (Höhe, Lage, Zeiten) Akteure/ Dialog ƒ Stadt, Natur- und Artenschutz, Wassersportvereine Umsetzung ƒ Mittel- bis langfristiger Umsetzungshorizont ƒ attraktiver Standort für private Investitionen, ggf. Public Privat Partnership im Bereich Altes Strandbad

Wellness, Wassersport, Naturerlebnis, Pensionen: Ideale Standortbedingungen zur Entwicklung der touristischen Angebote in Bad Segeberg

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Projektraum: Kalkberg Umsetzung ƒ Kurzfristiger Umsetzungshorizont

Historisches Siedlungsensemble am Fuße des Kalkbergs, Blick vom Aussichtspunkt

Entwicklungsziele ƒ Herausstellung des Naturdenkmals Kalkberg ƒ Verdeutlichung der stadtgeschichtlichen Bedeutung des Siedlungsensembles am Kalkberg ƒ Nutzung der topografischen Besonderheiten ƒ Stadträumliche Stärkung der Besucherattraktion Karl May und Einbindung in die Umgebung ƒ Nutzung Salzsole/ Höhlen für Kurzwecke ƒ Bessere Verknüpfung der Attraktoren am Kalkberg untereinander ƒ Verknüpfung mit Innenstadt und See ƒ Reduzierung Störungen im Umfeld durch Parkraumbedarf Karl May Maßnahmen ƒ Freistellung des steinernen Gipfels als Wahrzeichen ƒ Stadtgestalterische Aufwertung des Weges zur früheren Siegesburg, Rundgänge zur Stadtgeschichte ƒ Freiraumgestaltung Indianerdorf und Entree Freilichtbühne ƒ Aufwertung Wegeverbindungen zwischen Karl-May, Noctalis/ Höhlen, Aussichtsplattform, Waldschlösschen, Lübecker Straße, kleiner Segeberger See ƒ Gestaltung Wegeachsen vom Kalkberg zur Innenstadt und zum See (Seestraße - Lübecker Str. bzw. Winklers Gang) ƒ Gewinnung Salzsole für Trinkkuren, Wiedereröffnung Trinkhalle, Kuranwendungen in den Höhlen ƒ Attraktivierung Stadtrandstellplätze für Karl-MayBesucher, Verhinderung Parken im Zentrum

Stadtbildensemble Kalkberg – Verdeutlichung historischer Spuren Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Verknüpfung der Besucherattraktionen und Anbindung Stadt und See

Quelle: Heimbach/ Stamp, Bad Segeberg im Wandel 1995

Konflikte ƒ Naturschutz (Vegetation Kalkberg) ƒ Ggf. Nutzungskonflikte Tourismus/ Kur Baurecht/ notwendige Fachplanungen ƒ Kein Baurecht notwendig ƒ Ökologische Bewertung Vegetation/ Ausgleich ƒ Stellplatzkonzeption Zentrum Bad Segeberg: Parkraumbewirtschaftung, Parken Karl-May etc. Akteure/ Dialog ƒ Stadt, Karl May, Noctalis, Denkmal- u. Naturschutz

Innenstadttypische Gestaltungselemente: Gräben und Gassen

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Projektraum: Neuer Seepark

Naturerlebnis im Übergang zwischen See und Niederung

Kontemplation und Erholung in Stadtnähe

Entwicklungsziele ƒ Schaffung einer neuen Identität „Seepark“ ƒ Verbindungselement zwischen Stadt und See ƒ Naturerlebnis als Attraktion ƒ Aufenthalt und Freizeitflächen mit Seeblick ƒ Renaturierung künstlich überformter Bereiche ƒ Anbindung Seepark an den Landschaftsraum ƒ Verdeutlichung der Grenze Siedlungs-/ Naturraum Maßnahmen ƒ Naturnahe Parkgestaltung mit „Ruheinseln“, Ufervegetation (Schilf, Iris) als Gestaltungselement ƒ ein Orientierung bietendes Wegenetz schaffen ƒ Gestaltung Zugänge zum Seepark: Kirchgasse, Gasberg, Promenadenplatz, Winklers Gang ƒ Renaturierung Backofenwiese, Abtragen „Schuttberg“ und Integration in Niederungsbereich ƒ Freistellung der Gartendenkmale Friedhöfe ƒ Verlagerung störende Nutzungen: Stellplätze, Hubschrauberlandeplatz, Skaterbahn, Gartenabfälle Konflikte ƒ Ersatzflächen für Parken, Skater, Gartenbau usw. ƒ Auflagen Naturschutz Baurecht/ notwendige Fachplanungen ƒ Mögliche Ausgleichsfläche für Baumaßnahmen ƒ Prüfung Ersatzflächen für Verlagerungen Akteure/ Dialog ƒ Stadt, Naturschutz, Kliniken, Kirche, private Grundstückseigentümer Umsetzung ƒ Kurz- bis mittelfristige Umsetzbarkeit ƒ Ausgleichmaßnahmen, evtl. privates Sponsoring

Freizeitvergnügen am Wasser

Landschaftsinsel im Seepark: Friedhöfe zu St.Marien und Teichstege

Bad Segeberg - Stadt am See

Planrecht/ Naturschutz Geschützte Biotope im Rückbereich Große Seestraße

Störungen im Naturraum: Friedhofsgewerbe/ Abfälle

Stellplatz Backofenwiese als Störung im Landschaftsschutzgebiet

Landschaftsschutzgebiet Großer Segeberger See mit Uferzonen

Fledermaushabitat Kalkberg - Flugrouten am Uferbereich

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Therapiegarten

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Segeberger Kliniken

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Eigentumsverhältnisse/ Nutzungsrechte

Naturschutz

Grundstücke/ Straßenflächen im Besitz der Stadt

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Biotop mit lokaler/ regionaler Wertigkeit (mit Biotop Nr.)

Verpachtete Flächen im Besitz der Stadt

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Geschützte Biotope (mit Biotop Nr.)

Flächen im Besitz der Kirche

Landschaftsschutzgebiet

Flächen im Besitz der Bad Segeberger Kliniken See im Besitz der Stadt, Nutzungsrechte vergeben an Angelverein Flächen für den Wassersport, Nutzungsrechte für Vereine

Biotope Stillgewässer mit Ufersaum Flugkorridor der Fledermäuse

Entwicklungsbereiche

A3 M 1:4.000

Bauvorhaben Flächen zur baulichen Entwicklung (Bauleitplanung) Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden Natur und Landschaft

BPW Hamburg Kontor Freiraumplanung im Auftrag der Stadt Bad Segeberg März 2007

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Neuer Seepark Entwurfsskizze für das Schlüsselprojekt

Die Umgestaltung des identitätslosen „Zwischenraumes“ wird als Schlüsselmaßnahme zur Verknüpfung von Stadt und See gesehen. Der „Neue Seepark“ bietet kurze Wegeverbindungen zum See und schafft attraktive Naherholungsflächen in direkter Stadtnähe. Unter Nutzung vorhandener Landschaftselemente und Topografie schafft er einen identitätsprägenden Ort, der ansich schon ein Anziehungspotenzial hat und damit die Menschen von der Stadt an den See bringt. Durch die Renaturierung künstlich überformter Flächen werden Natur und Landschaft in ihrer Wertigkeit erhöht. Die Grenze zur Stadt wird durch die Parkgestaltung eindeutig definiert; der besondere Naturraum der Niederung am See erst durch diese Maßnahmen erlebbar. Mit der Schaffung des „Neuen Seeparks“ werden angrenzende städtische Entwicklungsbereiche aufgewertet. Er wird damit als „Entwicklungsmotor“ für Bereiche wie das Quartier St.Marien sowie die Seestraße gesehen.

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Der „Neue Seepark“ umfasst vier Bereiche mit unterschiedlichen Charakteristika und Nutzungsschwerpunkten. ƒ Direkt am See wird eine Wasserlandschaft geschaffen, die mit Teichen, Gräben, Schilf und Iris den See „in den Park holt“ und zum prägenden Gestaltungsmerkmal macht. An den Teichufern liegen versteckte „Ruheinseln“, auf denen der Betrachter den Naturraum erleben kann. Eine freie Wiese bietet Platz für raumgreifendere Aktionen (Drachensteigen, Bolzen, Federball, Grillen). ƒ Der südlich angrenzende Bereich stellt die Verbindung zum Quartier St.Marien her. Die städtische Bebauung liegt deutlich erhöht über der Niederung auf der „Stadtkante“. Die Topografie wird weiter betont, so dass eine tribünenartige Situation entsteht, in deren Mitte ein offener Freiraum mit einzelnen Bauminseln liegt. Bis auf schützenswerte Bestände wird die Vegetation ausgelichtet, um Blickbeziehungen zur Wasserlandschaft zu ermöglichen. Wege zum See verlaufen am Rande dieser „Tribüne“; das Entree wird gebildet durch eine Treppenanlagen zum Quartier. Die Entwicklung des Quartiers St.Marien ist einer der zentralen Übergangsbereiche zwischen Seepark und Innenstadt. Am Kirchplatz und den Quartiersgassen werden prägnante Entrees entwickelt, deren Gestaltungselemente bereits auf den See hinweisen und bieten Orientierung (z.B. Wassergräben, Beleuchtung). Neben den naturnahen Freiräumen stellen die alten Friedhöfe streng gefasste, gärtnerisch gestaltete Räume dar, die deutlich über dem Niederungsniveau liegen. Ein beeindruckender alter Baumbestand beschattet Wege und Bänke und lädt zum Aufenthalt ein. Die Erhöhung der Friedhöfe über den niedrigen Landschaftsraum wird durch eine Freistellung und Gestaltung der Kanten verdeutlicht; die Treppenzugänge gestalterisch hervorgehoben.

Wassergräben als Gestaltungsmerkmal Bereits in den Gassen um St.Marien weisen sie auf den See hin und bieten dem Besucher Orientierung.

ƒ Im Osten wird der Park an den freien Landschaftsraum angebunden und mit dem Wegesystem verknüpft. Hierfür ist eine Öffnung der Freiraumverbindungen notwendig, mit den Wassergräben als gestalterisches Merkmal. Das ansässige Friedhofs-/ Gartengewerbe soll am Standort erhalten werden, die Grundstücke jedoch intensiver genutzt werden, um so Flächenpotenziale für das Parkentree zu schaffen. Hier befindet sich der östliche Eingang zum „Neuen Seepark“, der u.a. auch von Besuchern aus Richtung Kalkberg genutzt würde. Voraussetzung für die Umsetzung des Konzeptes ist die Einbindung unterschiedlichster Nutzungs- und Entwicklungsinteressen. Dies betrifft die Eigentümer der entsprechenden Grundstücke (v.a. die Kirchengemeinde St.Marien, aber auch Einzeleigentümer Große Seestraße) und potenzielle Investoren (z.B. „Apothekergarten“). Darüber hinaus bestehen Nutzungsansprüche der Kliniken auf der Backofenwiese (Stellplatznachweis, Hubschrauberlandeplatz) und sonstiger Nutzer (Skaterbahn, Friedhofsgewerbe). Aufgrund der Komplexität der Abhängigkeiten wird ein Konzept skizziert, das sich schrittweise entsprechend der Restriktionen umsetzen lässt. Zur Finanzierung der Maßnahmen bieten sich Ausgleichsmaßnahmen an; denkbar ist aber auch ein privates Sponsoring einzelner Elemente (z.B. von „Ruheinseln“ im See).

Flexibilität durch schrittweise Entwicklung auch bei Erhalt des Parkplatzes Backofenwiese lässt sich das Konzept in einer ersten Entwicklungsstufe umsetzen

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