Autumnsemester 2004 an der University of Queensland, Brisbane

Autumnsemester 2004 an der University of Queensland, Brisbane Erfahrungsbericht von Nadja Razai EINLEITENDES… Studieren im Ausland… …ist eine Erfahru...
Author: Sofia Albert
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Autumnsemester 2004 an der University of Queensland, Brisbane Erfahrungsbericht von Nadja Razai

EINLEITENDES… Studieren im Ausland… …ist eine Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte und ich kann nur jedem raten, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Ich habe mich für die University of Queensland in Brisbane entschieden. Mein Erfahrungsbericht… …ist, wie das Wort schon sagt, ein Erfahrungsbericht und ich gebe daher keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben, die sich mit der Zeit ja ändern, gerade wenn es um Dinge, wie VISUM, TOEFL und ähnliches gibt. Die von mir gemachten Angaben erfolgten aber nach besten Wissen und Gewissen. Mein Erfahrungsbericht dient als Anregung und als Orientierung für eure eigene Planung. Brisbane… …liegt ca. 32 Kilometer von der Südküste Queensland entfernt und wird vom Brisbane River durchflossen. Brizzie, wie die Queenslander ihre Stadt liebevoll nennen, umfasst eine Bevölkerungszahl von ca. 1,5 Millionen Menschen. Dies sieht man der Stadt aber nicht an. Sie erstreckt sich über eine riesengroße Fläche mit ihren unendlich vielen ‚Suberbs’, die stetig wachsen, aber das Zentrum ist überschaubar und nett. Brisbane hat viel mehr den Charakter einer ländlichen Großstadt und treffend wird die Stadt auch als ‚laid-back’ beschrieben. Die Queenslander an sich sind ziemlich ‚relaxed’ und freundlich. Manch einer würde auch sagen, sie sind ein wenig ‚lazy’ (was sie von sich selbst eigentlich auch behaupten), obwohl es zur Verwunderung der Australier aus New South Wales und Victoria Autonummernschilder mit der Beschreibung ‚Queensland – The smart state’ gibt. An Nummer eins steht natürlich ‚Surfen’ und im allgemeinen Sport. Niedrige Lebenshaltungskosten und über 300 Sonnentage im Jahr machen Brisbane zu einem beliebten Ort zum Leben. Im Winter geht die Tagestemperatur selten unter 20° Celsius. Nachts kann es aber schon recht ‚chilly’ werden. Der Sommer kann unangenehm heiß sein. Die sehr hohe Luftfeuchtigkeit tut ihr übriges. Und auch der Herbst in Brisbane gleicht eher unserem Hochsommer. Treffender sind da schon die Beschreibungen ‚Queensland – The sunshine state’ bzw. ‚Tropical Queensland’ auf den Autonummernschildern.

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UQ… …steht für University of Queensland. Die UQ hat einen wunderschönen Campus, der von der rechten Seite vom Brisbane River umrandet wird. So manch einer behauptet, dass die UQ mehr ins ‚Outward Appearance’ investiert, als in die eigentliche Bildungsinfrastruktur, wie Computerterminal und Bibliothek. Ich habe dazu auch so meine Meinung. Die Universität hat ihre eigene ‚Ferry Station’ und mit der City Cat, so heißt hier die ‚High-Speed Ferry’ kommt man bequem und schnell auf die andere Flussseite oder in die City. Der Campus der Uni, der so groß ist, dass er sogar seinen eigenen Postcode hat, liegt östlich vom Stadtteil St. Lucia, wo die meisten Studenten wohnen. Die City ist mit dem Bus in ca. 15 Minuten zu erreichen, d.h. die UQ liegt sehr zentral im Gegensatz z.B. zur Griffith University. Schöner und fast noch schneller zur City ist es jedoch mit der ‚Ferry’! Das Studienangebot an der UQ umfasst alle Studienrichtungen, die man sich vorstellen kann. Ausführliche Informationen über die UQ findet ihr unter der folgenden Adresse: www.uq.edu.au. VORBEREITUNGEN IN DEUTSCHLAND… Bedingungen des ISMA… Um hier an der UQ studieren zu können, müssen einige Vorraussetzungen vorliegen. Eine davon ist die Erfüllung der Bedingungen, die vom ISMA gestellt werden. Details darüber findet ihr auf der ISMA Seite. TOEFL… Eine weitere Bedingung, die ihr zu erfüllen habt, ist der Nachweis einer hinreichenden Punktzahl im TOEFL (Test of English as a Foreign Language). Den Test kann man in verschiedenen deutschen Städten machen, wie z.B. in Frankfurt oder Hamburg. Halbjährlich werden auch ‚variable’ Testzentren in bestimmten deutschen Städten angeboten, in denen der paper based TOEFL absolviert werden kann. In den permanenten Testzentren wird nur der computer based TOEFL angeboten. Für diejenigen, die aus dem Umkreis Duisburg und Umgebung kommt, bietet sich jedoch das Testzentrum in Arnhem an. Arnhem ist gut und günstig mit dem Zug zu erreichen und das Testzentrum liegt nur ca. 10 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof entfernt. Der einfachste Weg einen Termin für den TOEFL Test zu vereinbaren ist über Telefon und mit Kreditkartenbezahlung. In Arnhem wird der Test zweimal täglich angeboten, einmal morgens und einmal am frühen Nachmittag. Nach der Anmeldung für den TOEFL bekommt man eine CD zugeschickt, auf der zwei TOEFL Tests zur Übung zur Verfügung stehen. Als ich mich damals für den TOEFL Test telefonisch angemeldet habe, hat man mir gesagt, dass ich meinen Reisepass zur Identifikation mitnehmen sollte, da ich den 2

Test außerhalb Deutschlands mache. Im Testcenter hat mir die Dame an der Rezeption gesagt, dass dies nicht nötig gewesen sei. Mein Personalausweis hätte gereicht. Geschadet hat es nicht! Und sicher ist sicher! Über die erforderliche Punktzahl für die UQ gibt euch das ISMA Auskunft. Weitere Informationen über den TOEFL findet ihr auf der folgenden Seite: www.toefl.org Mit guter Vorbereitung und ein paar Testläufen mit der Übungs-CD ist der TOEFL kein Hindernis! Studiengebühren… …fallen leider für jeden Studenten an, der sich von nun an für die UQ entscheidet und diese sind mit ca. 8000 AUS $ pro Semester im Studienfach Business and Economics nicht gerade niedrig. Ich hatte das Glück noch als letzte Exchange Studentin ohne Studiengebühren an die UQ zu gehen. Über den genauen Betrag gibt euch das ISMA Auskunft. Anmeldung über das ISMA… Wenn ihr alle Bedingungen erfüllt und auch die finanzielle Seite soweit abgesichert ist, dann könnt ihr euch für die UQ anmelden. Die Anmeldung erfolgt über das ISMA. Bei der Anmeldung erfolgt auch die Wahl der Kurse. Über das Angebot der Kurse, die es zu wählen gibt, könnt ihr euch auf der Homepage der UQ informieren. Das Umtauschen von Kursen ist aber kein Problem und man hat sogar die Möglichkeit noch nach der ersten Semesterwoche Kurse umzutauschen bzw. abzuwählen. Nach meiner Erfahrung ist es jedoch besser, sich im vor hinein klar zu sein, welche Kurse man absolvieren möchte, da die Uni von Anfang an direkt viel Arbeit in Form von Essays, Reports, Referaten und Tests abverlangt und man da schnell mal ins Strudeln geraten kann, zumal alles ungewohnt ist und das reicht von Umgebung über Klima bis zur Sprache! Prinzipiell stehen auch alle Kurse zur Verfügung. Die Kurse, die für Study Abroad Students ausgeschrieben sind, bedürfen keiner Genehmigung der UQ. Alle anderen Kurse müssen von der jeweiligen Fakultät genehmigt werden. Wenn ihr euch schon im 8. Semester befindet, so stehen euch auch die Postgraduate Kurse zur Verfügung. Um die Visumsbedingungen eines ‚Full-Time Student’ zu erfüllen, müsst ihr mindestens in drei Kursen eingeschrieben sein. Ihr könnt aber auch vier oder fünf Kurse wählen. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich euch drei Kurse empfehlen. So habt ihr noch genug Freizeit für das Leben in Brisbane und Umgebung ☺! Ich habe schon im November meine Immatrikulationsbescheinigung (Confirmation of Enrolement) erhalten. Diese braucht ihr, um euer Studentenvisum beantragen zu können. Mit der Immatrikulationsbescheinigung erhaltet ihr eure UQ Emailadresse, eine Studentennummer und ein Passwort und könnt euch von nun an im ‚My.UQ’ und ‚mySI-net’ einloggen. Das erstere ist euer Uni-Emailaccount, 3

über den euch die UQ immer über alles per Email informiert und das letztere ist besonders wichtig für euer ‚Enrolment’. Im ‚mySI-net’ müsst ihr eure Kurse eingeben und persönliche Daten, damit ihr offiziel eingeschrieben seid. Weiterhin könnt ihr hier das Kursmaterial für die einzelnen Kurse finden, sowie Klausuren aus vorherigen Semestern. Hier werden auch Prüfungstermine und Ergebnisse veröffentlicht. Da in der UQ alles über elektronischem Wege läuft, solltet ihr euch möglichst schnell mit ‚My.UQ’ und ‚mySI-net’ vertraut machen. Visum… Sobald ihr eure ‚Confirmation of Enrolment’ (COE) erhaltet, könnt ihr euer Visum beantragen. Dies geht am einfachsten via Internet und dauert nur ein paar Minuten (elektronische Zustellung) und kostet euch aber ganze 400 AUS $. Auf dem postalischen Wege ist es wohl auch noch möglich. Das Visum kostet aber genauso viel und es kommen noch die Portogebühren hinzu. Online ist der bequemste Weg. Die entsprechende Form für euer Visum ist ‚157A Application for a student (temporary) visa’. Dieses Visum ist drei Monate vor Semesterbeginn gültig d.h. ihr könnt rund drei Monate vorher schon in Australien einreisen. Nach Beendigung des Semesters habt ihr nur noch für einen Monat ein gültiges Visum, welches dann ausläuft. Wenn euch die Zeit zum herumreisen nicht ausreicht, dann könnt ihr innerhalb Australiens ein Reisevisum für 3 Monate beantragen, welches jedoch 195 AUS $ kostet. Die Bedingungen für das dreimonatige Reisevisum nach einem Studentenvisum kenne ich leider nicht, aber ich habe von einigen Studenten gehört, dass man mindestens drei Kurse an der Uni bestehen muss, um ein dreimonatiges Reisevisum nach dem Studentenvisum zubekommen. Um euch Sicherheit zu verschaffen, könnt ihr euch am besten direkt auf der Homepage der Botschaft informieren: www.australian-embassy.de. Das Visum 157A beinhaltet kein Arbeitsvisum. Dieses könnt ihr aber vor Ort für ein paar australische Dollar erhalten und es gestattet euch rund 20 Stunden pro Woche zu arbeiten. Versicherung… Jeder internationale Student, der in Australien studiert, muss eine Pflichtversicherung abschließen, welche automatisch von der Uni angeboten wird und Bestandteil der Visumsbedingung ist. Dies ist die Overseas Student Health Cover (OSHC). In meinem Fall betrug die OSHC für ein Semester 168 AUS $ (Preise sind auch hier gestiegen). Die OSHC bietet zwei verschiedene Packete für Single an, den Silver Plan und den Gold Plan. Man hat eine Grundversicherung, jedoch bestehen teilweise noch bis zu 15% Selbstbeteiligung. Zahnärztliche Behandlungen sind nicht mit im Katalog enthalten. Es empfiehlt sich daher eine zusätzliche private Versicherung. Informationen über den Leistungskatalog der OSHC findet ihr unter folgendem Link: www.worldcare.com.au.

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Flug… Bei den Flügen lohnt es sich ein wenig herumzuschauen. Ich bin mit Singapore Airline geflogen, was ich weiterempfehlen kann, da die Airline einen guten Service hat Es gibt aber Fluggesellschaften, die günstiger sind. Bei Singapore Airline kann man bis zu 30 kg mitnehmen, wenn man seine COE ein paar Wochen vor Abflug zur Airline faxt. Zahlungsmittel… Als Zahlungsmittel in Australien bietet sich am besten die EC Karte der Deutschen Bank an, mit der man an allen WestPac Banken in Australien kostenlos Bargeld abheben kann, da die WestPac Bank Kooperationsbank der Deutschen Bank ist. Darüber hinaus empfiehlt sich noch eine Kreditkarte, die besonders vorteilhaft fürs Reisen ist. Unterkunft… Bei der Unterkunft stehen euch mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Ihr könnt einmal On-Campus leben d.h. in einem der Studentenwohnheime auf dem Uni Campus. Es ist nicht ganz einfach eine Unterkunft dort zu bekommen. Wenn man sich jedoch rechtzeitig darum kümmert, dürfte dies kein Problem sein. Die Unterkunft On-Campus ist recht teuer, bietet dafür aber allen Service von Zimmerreinigung bis Mahlzeitenangebot. Ich würde euch aber die Alternative Off-Campus empfehlen. Hier wohnt man dann nicht auf dem Campus, sondern in einem der Stadteile in Brisbane. Es ist üblich, dass sich mehrere Studenten ein Haus oder eine Unit (Wohnung) teilen und dies ist auch recht günstig. Die wöchentliche Miete fängt bei 80 AUS $ an. Recht häufig teilen sich Studenten einen Queenslander. Dies ist das typische Haus hier in Queensland. Es ist aus Holz und ist auf hölzernen Stählern gebaut, damit die Luft gut zirkulieren kann und so das Haus von innen kühl bleibt. Die Uni hat einen sehr guten ‚Accomodation Service’, der auch online verfügbar ist unter folgender Adresse: www.accomodation.uq.edu.au. Hier findet ihr online Wohnungsangebote. Solltet ihr vor eurer Ankunft noch keine feste Unterkunft haben, so könnt ihr zunächst in einem der Backpacker in Brisbane unterkommen oder ihr könnt einfach unter der oben genannten Adresse eine vorübergehende kostenpflichtige Unterkunft und den kostenlosen Abholservice vom Flughafen, welcher von der UQ angeboten wird, buchen. Weiterhin unterstützt die UQ euch dann bei der Wohnungssuche einer dauerhaften Unterkunft durch ausführliche Informationsveranstaltung bei der Einführungsveranstaltung und durch einen kostenlosen ‚Driver Service’ zu den Unterkünften, die ihr euch anschauen möchtet. Wenn ihr euch entscheidet Off-Campus zu wohnen, so steht die Entscheidung des Stadtteils an. Die umliegenden Stadteile der UQ sind St. Lucia, Indooropilly, Taringa, Toowong, Hill End, West End und Dutton 5

Park. Die Wahl des Stadtteils sollte wohlüberlegt sein und ist abhängig davon, was man möchte. St. Lucia: Viele Studenten wohnen in St. Lucia. Dies ist der Stadtteil, in dem auch die Uni liegt und dementsprechend ist die Uni meist zu Fuß zu erreichen. St. Lucia hat viele nette Häuser und es ist sehr ruhig dort. Jedoch ist man abends und am Wochenende doch recht isoliert, da es dort nur wenige Restaurants, Pubs und Shopping Möglichkeiten gibt. Indooropilly: Indooropilly liegt westlich von der UQ. Mit dem Bus sind es ca. 20 bis 25 Minuten zur Uni. Indooropilly selbst bietet ein sehr großes Shopping Center, welches sogar die Shopping Möglichkeiten der City übertrifft. Taringa: Der Stadteil Taringa liegt etwas näher an der Uni als Indooropilly, aber auch hier muss man täglich mit dem Bus zur Uni fahren. Taringa selbst liegt näher an der City als Indooropilly und bietet viele Einkaufmöglichkeiten. Toowong: Von diesem Stadteil ist die Uni und die City recht schnell zu erreichen und Toowong selbst bietet gute Einkaufs- und ein paar Weggehmöglichkeiten. Beliebter Treffpunkt in den abendlichen Stunden für die Studenten diesseits des Flusses sind das Regatta und das Royal Exchange. Hill End, West End, Dutton Park: Diese Stadteile befinden sich auf der anderen Seite des Flusses. Die Uni ist nur über die Fähre zu erreichen, was natürlich eine wunderschöne Sache ist. Die Fähre fährt jedoch nur bis ca. 24 Uhr, was zumindest die nächtliche Aktivität dies- und jenseits des Flusses bestimmt. West End ist ein Stadtteil mit netten Cafés wie bspw. Three Monkeys Coffee House. Vorteilhaft ist auch, dass man oft schon zu Fuß, oder aber recht schnell South Bank Parkland erreichen kann. Ich selbst habe mir eine Unit in St. Lucia mit drei amerikanischen Studentinnen geteilt. Unsere Wohnung grenzte aber direkt an den Stadtteil Toowong. Ich fand den Ort besonders vorteilhaft, weil wir direkt vor der Tür eine Bushaltestelle und die Ferry-Station (Guyatt Park) hatten und auch der Bahnhof in Toowong schnell zu erreichen war. Übrigens, tut euch einen Gefallen und vermeidet es mit Deutschen zusammen zuziehen. Optimal sind natürlich ‚Native Speaker’. ENDLICH IN LUCKY COUNTRY ANGEKOMMEN… Einführungsveranstaltungen… Die UQ bietet vor Beginn der Vorlesungen eine einwöchige Einführungsveranstaltung an zu allen möglichen Themen. Ich empfehle 6

euch dringend daran teilzunehmen bzw. wenn möglich sogar zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn hier in Brisbane anzukommen. Auf der Einführungsveranstaltung wird auch ein ‚Handbook’ verteilt, dass auf alle eure Fragen eine Antwort hat und es empfiehlt sich dort einen Blick hineinzuwerfen. Beispielsweise werden für alle internationalen Studenten im ersten Semester Englischkurse kostenlos angeboten. Darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit ‚Extra Examination Time’ zu beantragen, wenn ihr zuvor noch nicht im englischsprachigen Ausland studiert habt und euch hier im ersten Semester an der UQ befindet. Zudem werden Touren in Brisbane und Umgebung angeboten, bei denen ihr andere internationale Studenten kennen lernen könnt. Uni-Alltag… Ein Kurs an der UQ besteht in der Regel aus einer zweistündigen Vorlesung und einer einstündigen Tutoriumsveranstaltung. Bei drei Kursen macht das gerade mal 9 Stunden pro Woche und dies hört sich erst einmal sehr gut an. Ein Kurs ist hier aber viel arbeitsintensiver als ein Kurs an einer deutschen Uni. Für jeden Kurs gibt es eine ‚Courseoutline’, in der genau festgehalten wird, was von den Studenten erwartet wird. Üblich sind Hausarbeiten in Form von Essays und Reports, Referate, mündliche Mitarbeit in Tutorien, Zwischen- und Endprüfungen. Dies wird alles bewertet und fließt in einer zuvor genannten Gewichtung in die Endnote mit ein. Da dies in jedem Kurs anders erfolgt, empfiehlt sich ein intensiver Blick in die Courseoutline. Leider hat die Uni keinen einheitlichen Stil für den formalen Aufbau einer Hausarbeit und so unterscheiden sich die einzelnen Zitier- und Referenzstile nicht nur zwischen den einzelnen Fakultäten, sondern auch zwischen den Professoren innerhalb einer Fakultät. Zum Ärger der Studenten, denn die Anzahl der Essays, die man hier verfassen muss, ist nicht gerade gering! Ich habe hier die folgenden drei Kurse belegt: Australian Economic Institutions, Economics of Social Issues und Australian Terrestrial Environment. In erstem Kurs ging es um die Entwicklung der bedeutendsten Institutionen des australischen Wirtschaftssystems auch in Wechselbeziehung mit der jeweiligen Politik der Regierung. Betrachtet wurde dabei schwerpunktmäßig das Thema Regulierung und Deregulierung in den Bereichen Arbeitsmarkt, Produktion und Landwirtschaft, Finanzsystem, Wettbewerbs- und Preispolitik, öffentliche Unternehmen, Transport und Kommunikation, soziales Sicherungssystem und Steuersystem. Im zweiten Kurs war Schwerpunkt der Betrachtung die ökonomische Analyse von sozialen Problemen bspw. aus dem Bereich Gesundheit, Bildung, Arbeitslosigkeit, wobei alle Bereiche in den Kontext Globalisierung und New Knowlegde-based Economy gesetzt wurden. Der letzte Kurs ist aus der Fakultät ‚Life Sciences’ und hat mit Economics überhaupt nichts zu tun. Wenn man schon ‚Down Under’ ist, dann sollte 7

man die Gelegenheit nutzen und das ‚über den eigenen Tellerrand schauen’ auch auf die Kurswahl ausdehnen. Ich habe in diesem Kurs jede Menge über Australiens Flora und Fauna und Australiens geologische Entstehung erfahren und das war sehr interessant. In Australien ist wirklich alles ‚upside down’! Die Vorlesungsskripte sind je nach Kurs entweder im Copyshop als Reader erhältlich oder online über die jeweilige Homepage der Fakultät. Ihr könnt sie aber auch über das Interactive Learning Centre http://ilc.uq.edu.au/ herunterladen. Wider meine Erwartung fand zumindest in einem Kurs die Vorlesung doch in einem recht großen Hörsaal statt. Die Tutorien bestehen hier im Durchschnitt aus 15-20 Personen, was ein intensiveres Lernen ermöglicht. Die UQ ist sehr Service orientiert und so stehen einem die Professoren immer für Fragen zur Verfügung. Interessant ist auch, dass wir am Ende des Semesters einen Fragebogen bekamen, indem wir aufgefordert wurden die Leistungen des Kurses und des Professors zu bewerten. Am Anfang war die Arbeitsweise für mich schon sehr ungewohnt, da sie sich völlig von der an deutschen Universitäten unterscheidet. Vor allem die große Anzahl an Essays, die man hier verfassen muss, verlangt eine ganz andere Vorgehensweise ab als zu Hause. Empfehlenswert ist auf jeden Fall, dass man zumindest schon mal eine Hausarbeit an der Uni zu Hause geschrieben hat, um nicht, so wie manch einer hier, völlig zu verzweifeln. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die Art und Weise, wie die UQ lehrt, bevorzuge. Die Fächer-/Kursanzahl pro Semester ist an der UQ mit durchschnittlich vier Kursen geringer als an unserer Uni, aber der Arbeitsaufwand pro Kurs ist deutlich höher als bei uns. Der Schwierigkeitsgrad und die Tiefe der Stoffbehandlung sind mit denen der Universität Duisburg vergleichbar. Angebote des UQ-Campus… Bibliotheken und Computerterminals: Auf dem UQ Campus sind mehrere Bibliotheken. Die größte ist die Social Science and Humanities Library, in der fast alle Bücher für den Bereich Business and Economics erhältlich sind. Die Fakultät Business, Economics and Law (BEL) hat aber noch mal ihre eigene kleinere Bibliothek. In den Bibliotheken sind Computer, an denen euch meist das Office Packet zum arbeiten zur Verfügung steht, sowie ein Internet Zugang ohne Emailmöglichkeit jedoch. Dafür gibt es in den Bibliotheken ein paar Computer an denen ihr für kurze Zeit Emails schreiben könnt. Besser sind hier die Computerterminals der Fakultät BEL, welche sich im Chamberlain Building (Bldg. 35) befinden. Hier steht euch alles ohne Einschränkung zur Verfügung. Speichern ist jedoch nur auf Floppy Disk möglich. Weiterhin habt ihr an bestimmten Plätzen in der Bibliothek die Möglichkeit mit eurem eigenen 8

Laptop über das ‚Blue Cable’ ins Internet zu gehen. Es gab zu meiner Zeit noch kein Wireless Lan. Wenn ihr jedoch mit eurem Laptop im Internet surft, könnt ihr dies ohne Zeiteinschränkung tun. Begrenzung erfahrt ihr nur durch die etwas dürftige monatliche Download Quote von 80 MB, die gegen Aufpreis erhöht werden kann. Allgemein würde ich empfehlen einen Laptop mitzunehmen. Ihr könnt zwar auch eure Hausarbeiten in der Uni schreiben, aber phasenweise sind die Computerterminals leicht überfüllt, so dass man Schwierigkeiten bekommt, seine Hausarbeit noch rechtzeitig abzugeben. Dies ist gerade bei der hohen Zahl an internationalen Studenten ein Minuspunkt für die UQ. Das Angebot an Computern könnte höher sein. Student Union Complex: Der Student Union Complex bietet alles, was man so für das tägliche Überleben braucht. Mehrere Geschäfte, wie bspw. ein Schreibwarenladen, ein Lollyshop, ein asiatischer Fast Food, ein Reisebüro, ein Friseur, ein Fahrradgeschäft, ATMs und ein Fotogeschäft stehen zur Verfügung. Weiterhin gibt es noch die Refectory, wo es bspw. Fish and Chips und Banana Muffins gibt und sich die Sandwich Kultur zelebrieren lässt. Aber Achtung, die Preise sind nicht gerade niedrig und aus meiner Erfahrung stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gerade! Besser ist man da in der Pizzeria aufgehoben, die sich direkt schräg gegenüber von der Refectory befindet und wirklich außergewöhnliche und außerordentlich gute Pizzen hat. Daneben befindet sich im Student Union Complex noch der Student Support Service und das Schonell Theatre, in dem täglich ein anderer Film gezeigt wird, von aktuellen bis älteren Kinofilmen oder auch Kulturfilme. Mittwochs ist immer Markt auf dem Campus der UQ, auf dem Obst, Kleidung, alte Bücher und sonstiger Kram angeboten wird. Sportmöglichkeiten: Bei den Sportmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. Eine Unmenge an Sportarten wird angeboten und der Campus hat seine eignen Tennisplätze, einen Basketballplatz, Fußballplätze, Beach Volley Ball Platz, ein Schwimmbad, eine Sport- und Fitnesshalle und noch vieles mehr. Praktisch jeder Sport kann an der UQ gegen eine Gebühr betrieben werden. Auf dem Brisbane River finden bspw. Rudern und wakeboarding statt. Leben in Brizzie und Umgebung… Tagsüber: Die City in Brisbane ist recht überschaubar und nett. Neben dem Shopping Center in Indooropilly, ist die Queens Mall, der Ort in der City für Shopping. Weiterhin gibt es in der City einen schönen botanischen Garten. Gegenüber von der City auf der anderen Flussseite befindet sich South Bank Parkland mit einer langen Promenade und einem künstlichen Strand und Schwimmlandschaft, welche von der Öffentlichkeit kostenlos

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genutzt werden können. Sonntags gibt es in Southbank immer einen Markt. Auf der Roma Street in der City befindet sich das Transit Centre, von dem man aus mit Zügen und Bussen Ausflüge in die Umgebung starten kann bspw. zur Goldcoast, wobei Surfers Paradise am nächsten liegt. Aber auch in den Norden an die Sunshine Coast z.B. nach Noosa lohnen sich Ausflüge. Direkt vor Brisbane liegen die beiden Inseln Moreton Island und North Stradbroke Island. Ein Tagesausflug nach Stradbroke Island ist zwar etwas stressig, aber es lohnt sich, da der Strand und das Wasser sehr schön sind. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auch auf der Insel. Ein weiteres sehr lohnenswertes Ausflugsziel ist Byron Bay, welche aber schon gut 3 Stunden von Brisbane entfernt und schon im Staat New South Wales liegt. Byron Bay eignet sich aber hervorragend als Wochenendausflug. Nachts: Beliebte Treffpunkte für Studenten sind das Regatta und das Royal Exchange in Toowong. In der City gibt es die Down Under Bar. Die meisten Pubs und Clubs befinden sich aber im Fortitude Valley. Da die Busse generell in Brisbane, auch am Wochenende, nur bis ca. 24 Uhr, ist das Taxi das einzige Verkehrsmittel zur nächtlichen Stunde. Die Taxipreise sind aber recht erschwinglich. Nützliche Links: Informationen über öffentliche Verkehrsmittel Routenermittlung findet ihr auf der folgenden Seite: www.ourbrisbane.com/gettingaround/.

und

online

Informationen über Angebote von Busunternehmen findet ihr unter folgenden Adressen: http://www.greyhound.com.au/ und http://www.mccaffertys.com.au/ Einen Überblick über Brisbane und seine Stadtteile könnt ihr euch auf folgender Seite verschaffen: http://www.arta.com.au/qldmaps/brisubs.html FINALLY… … it’s your turn! GO DOWN UNDER!

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