Autorenpatenschaften Nr. 25

Für den Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e. V. im Rahmen des Projektes „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

herausgegeben von Yvonne Zitzmann und Jürgen Jankofsky

mitteldeutscher verlag

Zum Geleit Als Initiative im Rahmen des Programms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gründete der Bundesverband der Friedrich-BödeckerKreise deutschlandweit lokale „Bündnisse für Bildung“, die „Autorenpatenschaften“ organisieren: Professionelle Kinderund Jugendbuchautoren führen acht- bis 18-Jährige, denen ein Zugang zum Lesen und zur Literatur fehlte, an das Lesen und Schreiben literarischer Texte heran. Heranwachsende entdecken mit Hilfe von professionell Schreibenden neue Ausdrucksformen und erschließen sich einen neuen Erfahrungshorizont. Vor allem bei Autorenbegegnungen und in Schreibwerkstätten entwickeln die Teilnehmer/-innen eigene Texte, welche unter Anleitung der Autoren/-innen in einem intensiven Entstehungs- und Wandlungsprozess diskutiert, bearbeitet und vorgetragen werden. Für die hier dokumentierte „Autorenpatenschaft“ im Bundesland Brandenburg schlossen der Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e.V., die Grundschule Am Wald Zeuthen, die Gemeindebibliothek Zeuthen und der Friedrich-Bödecker-Kreis Brandenburg e.V. ein lokales Bündnis. Als Autorenpatin wirkte von Januar bis Dezember 2016 Yvonne Zitzmann. Als Koordinatorin vor Ort fungierte Dr. Edda Eska, die Geschäftsführerin des Friedrich-Bödecker-Kreises Brandenburg e.V. Am Ende einer jeder Autorenpatenschaft gibt schließlich 5

eine Publikation vielseitige und vielfältige Einblicke in das jeweilige, gemeinsame Projektjahr - nicht zuletzt, um zur Weiterführung und Nachahmung anzuregen. Jürgen Jankofsky Stellv. Bundesvorsitzender der Friedrich-Bödecker-Kreise

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Vorwort Ich möchte mich bedanken. Bei Mia H., bei Lara, bei Nina, bei Anna-Lena, bei Mia S., bei Lilli, bei Leni, bei Jula, bei Charlotte, bei Julia, bei Annika, bei Chiara-Kim, bei Carolina, bei Tilman, bei Eni, bei Milla, bei Leonel, bei Nicklas, bei Jona, bei Marie-Luise und bei Emilian. Danke, dass Ihr ein Jahr lang ganz schnell nach dem Unterricht von der Grundschule Zeuthen in die Bibliothek geradelt seid. Dass Ihr ein Jahr lang Literatur mit mir gemacht habt. Dass Ihr mich ein Jahr lang ertragen habt. Dass Ihr (fast) immer das gemacht habt, was ich Euch gesagt habe. Dass Ihr das Eis und den Kuchen und die Schokolade bereits vor jeder Werkstatt aufgenascht habt. Dass von Euch 21 Kindern 20 bis zum Schluss durchgehalten haben. Dass Ihr bereits bei meinem Eintreten in den Raum unablässig gefragt habt, was wir am jeweiligen Tag machen werden – und dass ich es Euch immer vorher verraten habe, obwohl ich es nicht gewollt hatte. Wenn Ihr Euch erinnert, haben wir ganz einfach angefangen, indem wir uns mit kleinen Texten vorgestellt haben. Danach haben wir Briefe geschrieben: an unsere Eltern, an unsere Großeltern, an unsere Freunde. Mit aus Zeitungen und Zeitschriften ausgeschnittenen Buchstaben und Wörtern haben wir verrückte Dinge geklebt. Was bin ich? Das nächste Drama. Ich bin weiblich. Ich wollte Euch viele verschiedene Möglichkeiten zeigen, wie Literatur entstehen kann. Also haben wir auch moderne 7

Formen genutzt und uns in SMS-Geschichten gestritten und später wieder vertragen. Die Musikerin Katja Buckler hat uns besucht und Ihr habt zu ihren Liedern auf dem Akkordeon über Paris und „freche Noten“ geschrieben. Ein polnisches Haus auf einem alten Foto hatte es Euch angetan. Und nachdem sich jeder auf den Boden gelegt und einen Umriss von sich gezeichnet hatte, haben wir neue Märchen geschrieben: über Rapunzel, die ihre Hand verlor und über die Hexe mit den drei Daumen. Eure Heimwege wirken manchmal ganz schön gruselig, finde ich. Wohnt Ihr tatsächlich in einem kleinen Ort in Brandenburg? In den drei Fotoromanen am Ende des Buches werden Eure Stärken sichtbar, Ungerechtigkeiten zu erkennen, zu verhandeln und Lösungen zu finden. Also Frieden zu stiften. Ich bin begeistert von Euch! Eigentlich sollte es nur eine kurze Übung werden, doch dann haben Tina und Gerlinde eine ganze Werkstatt ausgefüllt. Die kleine Puppe und das Nilpferd aus Plastik habe ich heimlich aus dem Zimmer meiner jüngsten Tochter mitgenommen. „Du bist aber eine gemeine Mutter!“, hat mir eine von Euch vorgeworfen. Und ich habe mich einen Moment lang geschämt. „Meine Tochter hat es gar nicht gemerkt“, habe ich behauptet und dabei gelogen. Jetzt kann ich es Euch verraten: meine Tochter hatte es doch gemerkt. Aber sie hat 8

mir verziehen. Dafür musste ich ihr versprechen, dass sie alle Geschichten von Euch über Tina und Gerlinde lesen darf. Und das kann sie nun. So wie Ihr auch. Ich hoffe, Ihr hattet in unserem gemeinsamen Jahr genau so viel Spaß wie ich und Ihr schreibt auch künftig immer mal wieder über ein Haus, über Euch oder über ein kleines Nilpferd aus Plastik. Eure Yvonne Zitzmann

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Langweilig ist Mathe Abenteuerlustig Reisen macht Spaß Alles ist cool, außer manche Fächer

Nie der Mathemöger Immer gute Ideen Nie der Sportmöger Auf alles gefasst

Intelligent Schlau und cool Auf ins Freie Beste Freundin Eilig Lustig Leidenschaft

Eine gute Freundin Mathe ist blöd Immer lustig Lustig Immer gut drauf Auf in den Urlaub

Bücher lesen Alles cool außer Mathe Riesig groß Teile mit Freundinnen Zeit für die Familie

Kunstmöger Unterrichtsfächer sind manchmal blöd Nina Zickig Ein lustiges Mädchen

(Lara Isabell Bartz, 10 Jahre)

(Nina Emilia Kunze, 11 Jahre)

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Anni Nett Nervös Annalena Höhnow Liebenswert Endlos verrückt Nervig Andere fröhlich machend Hilfsbereit Öde bin ich nicht Habe meine Freunde und Familie lieb Nachtaktiv Oder Wasserratte

Manchmal verrückt Intelligent Angst vor dem Tod Harmonisch Ekel vor Spinnen Interessant Mitfühlend Bombe im Wasser Ehrlich Rein Gerne hilfsbereit Energievoll R ist ein doofer Buchstabe (Mia Heimberger, 11 Jahre)

(Anna Lena Höhnow, 11 Jahre)

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Liebenswert Interessant Lustig Lebhaft Intelligent Wundervoll Energievoll Ich bin Stier Sportlich Spannend (Lilli Weiss, 10 Jahre) Also ich bin schüchtern und ich habe eine tolle Familie. Ich bin nicht gut in der Schule, habe Locken und verstehe mich besser mit den Jungs als mit den Mädchen. (Chiara-Kim Wandrei, 10 Jahre) Mein Herzenswunsch ist ein Handy, ein Tablet, ein Computer und ein eigener Fernseher. (Annika Weiß, 11 Jahre)

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Ich wünsche mir von ganzem Herzen einen Hund. (Lilli Weiß, 10 Jahre) Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es meiner Familie gut geht, dass ich bald mit dem Tennisspielen anfangen kann und dass ich später mal einen Traumberuf habe und tolle Haustiere und gute Freunde. (Anna Lena Höhnow, 11 Jahre) Liebe Oma, seit du nicht mehr da bist, hat sich viel verändert. Wir fliegen am 17. März zu Mamas Geburtstag nach Portugal in die Stadt Porto. Es geht uns allen gut. Geht es dir da oben auch gut? Ohne dich fehlt irgendetwas auf dieser Welt. Ich gehe schwimmen, reiten und vielleicht bald Tennis spielen. Ich vermisse dich sehr. Du mich auch? In Religion sprechen wir über den Tod, dann muss ich immer an dich denken. Dann werde ich immer traurig. Einmal habe ich angefangen zu weinen, aber das bedeutet, dass ich dich mag und sehr an dir hänge. Deine Leni

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Für meine allerliebste Mama, weißt du, du bist die beste Mama auf der Welt. Egal, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter. Egal, ob es regnet, ob die Sonne scheint oder ob es schneit. Erinnerst du dich noch? Als wir letztes Jahr in Dierhagen waren und abends im Sonnenuntergang am Strand spaziert sind. Oder als wir den ganzen Tag am Strand waren und einfach nur gelesen haben. Mit dir ist es so schön! Aber in der Woche haben wir nur so wenig Zeit, können gar nicht so viel machen. Ich freue mich schon auf die Osterferien, in denen wir wieder nach Dierhagen an die Ostsee fahren werden. Mal schauen, was wir dieses Jahr noch alles machen werden. Ich bin gespannt. Erinnerst du dich noch, als wir vor ein paar Jahren im Vogelpark Mahlow waren? Oder als wir mal zusammen mit Oma und Opa auf Kreuzfahrt waren? Als wir am letzten Tag in Venedig total eingeregnet wurden. Da waren wir froh gewesen, als wir wieder im Bus saßen. Ich finde, dass jede Zeit mit dir schön ist. Wir könnten ja mal zusammen ins Schwab gehen, mit den vielen Rutschen. Zuhause in unserer Feldmaushöhle ist es am besten. Ich freue mich auf morgen. Deine Mia S. Hallo Lilli, heute in der Schule fand ich das gar nicht schön von Pascal, dass, pass auf, ich erkläre es dir: Heute hat Pascal mich vor der ganzen Klasse bloß gestellt. Er hat gesagt, ich hätte seine Schwester gehauen und deshalb haben alle beschlossen, mich 16

zu hauen. Tja, deshalb möchte ich eigentlich nur noch in deine Klasse. Nächster Brief folgt. Deine Mia H. Liebe Oma, wie geht es dir heute? Mir geht es gut. Das Wetter ist auch gut. Gestern ist Willem das erste Mal mit Frau Rolls Kind zur Kita gefahren. Aber weil Julius (Frau Rolls Kind) auch noch in die Schule gebracht werden musste, ist Willem erst dahin mitgefahren, weil er ja erst später in die Kita muss. Willem hat sich die Schule schön angeguckt. Danach ist er in die Kita gefahren. Seine Kita ist übrigens sehr niedlich. Weil er seinen Namen noch nicht lesen kann, hat er als Zeichen ein Boot, das passt ja voll zu uns. Willem hat Mama und mir, als wir ihn hineingebracht haben und noch alles leer war, gezeigt, wie toll er mit einem Drei-Räder-Fahrzeug fahren kann. Das ist voll niedlich. Papa war übrigens kitesurfen. Ich habe ihn sehr vermisst. Naja, jetzt ist er wieder da. Am Sonntag waren Andra und Jonny bei uns. Wir haben viele tolle Sachen gespielt und haben am Abend mein Lieblingsessen Nasi Goreng gekocht. Weißt du, dass das selbstgeschriebene Buch von Franzi rausgekommen ist? Ich vermisse euch übrigens auch sehr doll und hoffe, wir sehen uns bald wieder. Dann können wir wieder im Harz wandern gehen und andere tolle Sachen unternehmen. Ich hab dich lieb. Deine Jula 17

Liebe Milla, magst du Lena und Patrizia wirklich nicht mehr? Ich glaube dir nicht, dass sie dir auf den Keks gehen. Du bist und bleibst aber trotzdem meine Freundin. Vielleicht nicht meine beste, aber meine Freundin. Ich mag nämlich zurzeit Geri und Mergi mehr. Ist das in Ordnung für dich? Ich hoffe, wir können trotzdem Freunde bleiben. Bitte gehe weiter zum Ballett. Das macht ohne dich keinen Spaß mehr. Charlotte P.S. Ich mag Lena nicht. Liebe Oma, es ist doof, dass du im Pflegeheim liegst. Ich hoffe, dass dein Bein schnell wieder verheilt. Kannst du dich schon bewegen? Kannst du aufstehen? Die Schule ist anstrengend und nervig. Im Mathetest hatte ich eine Zwei. Uns geht es gut. Und wie geht es dir? Pflegen sie dich gut? Ich freue mich, wenn du wieder gesund bist. Dann können wir wieder Brettspiele spielen. Als du in die Klinik gekommen bist, wurden die Katzen nicht gefüttert. Sie hatten richtig Hunger. Wir hoffen, du wirst wieder gesund. Deine Lara

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Lieber Greg, am Dienstag gehe ich immer zur Autorenpatenschaft und danach noch kurz zur Feuerwehr. Am Donnerstag gehe ich um 16.30 Uhr zur Musikschule, danach habe ich wie schon am Mittwoch Oma-Tag. Liebe Grüße. Dein Emilian Hallo Franka, du bist ein echt nettes Mädchen. Ich mag dich sehr und finde dich echt cool, weil du gut tanzen kannst. Ich finde es schade, dass ich nicht in den Sonntagskurs kann. Es wäre echt nice, wenn wir mal üben könnten. Ich wollte noch fragen, ob ich deine Telefonnummer bekommen könnte. Würdest du auch zu meinem Geburtstag kommen können am 7. Oktober? Ich würde mich echt freuen. Ich habe noch ein kleines Rätsel für dich. Julian wollte dir sagen…ein bisschen liebe ich dich. Mit herzlichen Grüßen Julian Liebe Oma, lieber Opa, ich wollte euch schon immer mal sagen, dass ich es echt schön finde, dass es euch gibt. Ihr seid die besten Großeltern auf dieser großen, weiten Welt. Der Vortrag vor der Klasse mit Paula war sehr schön. Am Anfang waren Paula und ich noch sehr aufgeregt, aber so nach ungefähr 20 Minuten haben 19

wir gar nicht mehr gemerkt, dass wir vor der Klasse reden. In dem Mathetest hatte ich natürlich eine Zwei. Ich hatte nur einen Fehler, aber auf die Aufgabe gab es, wie das halt so ist, zwei Punkte. Mama und Papa und Tim geht es gut. Die Kaninchen haben ihren neuen Stall, fühlen sich da sehr wohl und hoppeln immer weg, wenn ich komme. Ich freue mich schon auf Freitag, weil ich da Geburtstag habe und euch da endlich sehen werde. Ich hoffe, ihr bleibt gesund und übt weiter so viel mit Tim und mir. Eure Nina Hallo Leo, heute war ein schöner Tag. Die Sonne schien so doll, dass sie mich die ganze Zeit geblendet hatte. Ich würde gerne wissen, wie es dir geht. Mir geht es gut. Ich habe in Deutsch eine Eins geschrieben. Aber in Mathe haben wir einen Überraschungstest geschrieben. Seitdem habe ich einen schlechten Gedanken. Hey, Leo, können wir uns vielleicht irgendwann mal treffen? Sag Bescheid, wenn du Bock hast. Aber Donnerstag habe ich keine Zeit. Leo, sag Papa, dass ich ihn lieb habe und gib ihm einen Kuss. Natürlich habe ich dich auch lieb. Küsschen! Bis bald. Deine Annika

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Liebe Mama, es tut mir leid, was ich gemacht habe bei der ganzen PapaGeschichte. Und ich wollte mich entschuldigen. Und ich habe dich lieb. Aber immer einmal mehr. Ich würde alles tun, um alles rückgängig zu machen. Eine Frage: Hast du mich lieb? Also, ich habe dich lieb. Deine zweite Tochter Liebe Oma, wie geht es dir? Ich hoffe, dir geht es gut. Mir geht es super. Ich bin super gut drauf. In der Schule ist es toll, es macht Spaß. Wenn du dich wunderst, warum ich dir schreibe, dann kommt hier die Erklärung. Also, weil wir uns lange nicht gesehen haben und ich wissen möchte, was du so machst. Vielleicht können wir uns bald mal wiedersehen. Meine nächsten Ferien sind die Osterferien. Kann ich dann zu dir kommen? Ich würde nämlich wieder gerne den Hund sehen und in das coole Schwimmbad gehen. Ich melde mich mal morgen nach der Schule so gegen 15.30 Uhr. Liebe Grüße und bis bald. Carolina

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Liebe Leonel, ich finde es schade, dass du heute nicht zu mir kommen kannst. Musst du ausgerechnet heute Geburtstag feiern? Dass du aber gerade heute Geburtstag haben musst. Kannst du nicht einfach mal deinen Geburtstag verschieben? Wenn ja, dann tue es! Wenn nein, dann ähm… dann ähm… dann lass es einfach! Ich hätte mit dir und Jona auf dem Dachboden oder im Keller Erstreckt! spielen können. Oder natürlich hätten wir werken, toben oder meine Schwester ärgern können. Dein verärgerter Tilman Frömmel

den rechten kleinen Finger geprellt und dick und blau geschlagen. Tut immer noch weh. Trotzdem gehe ich heute noch zum Turnen. Und was machst du heute noch? Mama hat mir letztens eine ganz tolle Geschichte von einem Jungen erzählt, der halb tot gewesen war. Als er wieder zu Bewusstsein kam, hatte er seinem Vater Dinge über seine Familie gesagt, die er gar nicht wissen konnte. Deswegen glaube ich, dass du gut aufgehoben bist. Und außerdem bist du jetzt wieder bei Oma. Ich hoffe, wir sehen uns mal in Gedanken. Ich liebe dich. Deine Eni

Hallo liebe Uroma Traudel, du sollst wissen, dass ich jede Minute an dich denke. Ich finde es sehr schade, dass du an meinem Geburtstag am vorletzten Sonntag gestorben bist. Aber Opa sagt, dass ein Mensch kommt und geht. Wo wir schon mal bei Opa sind, dein Sohn ist sehr, sehr traurig und Oma Uschi auch. Diesen Donnerstag ist deine Beerdigung. Ich habe heute leider eine Vier und eine Drei in der Schule bekommen, aber auch eine Zwei in Musik. Wir, also Jula, Noemi und ich, haben ein selbstgebasteltes Instrument vorgestellt. Was ist eigentlich noch passiert? Ach so, ja, stimmt, wir spielen immer ein Spiel auf einem Holzgestell im Sand. Da sind Noemi und ich im Doppelpack herunter gefallen. Als erstes mussten wir alle lachen, aber Noemi ist voll auf ihren Oberschenkel geflogen. Dafür habe ich mir

Liebe Charlotte, ich finde, wir sind sehr gute Freunde und ich finde, wir sollten uns nie trennen und immer Freunde bleiben. Auch, wenn wir einen kleinen Streit über das Kostüm hatten. Tut mir leid, dass ich zu dir zickig war – ich weiß auch nicht, warum. Kannst du mir verzeihen? Ich wäre dir sehr dankbar dafür. Milla

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(Carolina Lörgen, 11 Jahre) 24

(Charlotte Mory, 10 Jahre) 25

(Mia Stoeff, 11 Jahre) 26

(Marie-Luise Plamper, 11 Jahre) 27

(Lara Bartz, 10 Jahre) 28

(Lilli Weiß, 10 Jahre) 29

(Nina Kunze, 10 Jahre) 30

(Eni Schroda, 11 Jahre) 31

(Chiara-Kim Wandrei, 10 Jahre) 32

(Jula Kirchhoff, 11 Jahre) 33

Der Streit A: Hast du mein Tipp-Ex geklaut? L: Hab ich nicht. Wie sieht das Ding überhaupt aus? A: Das weißt du ganz genau. L: Weiß ich nicht. Du hast keine Beweise, oder? A: Ist blau, sieht aus wie `ne Maus und hat eine rote Kappe. L: Hab ich nie gesehen. A: Ich habe es dir doch gestern geliehen und möchte es wieder zurück. L: Du hast mir noch nie was geliehen. A: Hä? Doch! Ich habe dir schon mehrere Sachen geliehen. Zum Beispiel eine Schere, meine Stifte und mein Tipp-Ex. Sie waren niegelnagelneu. L: Ich brauch‘ das Ding nicht. Was soll ich denn damit? A: Na, benutzen, was sonst? L: Aber ich habe einen Tintenkiller. A: Wetten, du bist neidisch? L: Bin ich nicht, warum sollte ich? A: Weiß ich doch nicht. Warum kannst du nicht einfach mal die Wahrheit sagen? L: Na, gut, ich hab die Maus. A: Wieso hast du mir sie denn geklaut? L: Weil sie süß ist und du damit angegeben hast. A: ‘schuldige, kommt nicht wieder vor. L: Mir kommt sowas auch nie wieder vor. A: Wollen wir wieder Freunde sein? L: Ja! (Annika Weiß, 11 Jahre, streitet mit Leni Scheib, 10 Jahre)  34

Der Einbrecher M: Hi! Was machst du gerade? N: Bin allein zu Hause. Und du? M: Schaue fern. Mein Freund kommt um 20 Uhr. N: Du hast einen Freund? M: Ja, du doch auch. N: Woher weißt du denn das? Das habe ich doch geheim gehalten. M: Tja, woher ich das wohl weiß… N: Nun rück‘ schon damit raus! M: Naja, natürlich von Mepina, der Plappertante. N: Dieses Schwein, die bekommt was auf die Nase. M: Reg‘ dich nicht darüber auf! N: Ich habe gerade ein Knacken an der Tür gehört. M: Verhalte dich ruhig und gehe nach unten. N: Ich habe Angst. M: Soll ich kommen? N: Nein. M: Bleib ruhig! N: Jaja. Bin unten. Das Knacken wird lauter. M: Das ist ja spannend. Wie im Krimi. N: Der Einbrecher ist jetzt drinnen. Gehe wieder hoch. Mache jetzt Schluss. Eine halbe Stunde später. N: Er ist jetzt oben. M: Bleib ruhig! N: Ich tue so, als würde ich schlafen. Informiere dich später.

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Fünf Minuten später. N: Er holt sich in der Küche was zu trinken oder mein Lieblingseis. M: Oh, Gott, dein Lieblingseis! Das ist ja der Horror! N: Er kommt hoch. Haahhh! M: Steh‘ auf und hau‘ ihm ein paar vor die Löffel! N: Ich überlege‘ es mir. M: Mach‘ es! N: Jetzt geht die Tür auf. Er ist in meinem Zimmer. Schreib dir gleich. Zehn Minuten später. N: Ich habe gerade mit ihm geredet. Er hat eine fette Warze auf der Stirn. M: Ist ja lustig. N: Tschüß! M: Bye! (Mia Stoeff und Nina Kunze, 10 Jahre)

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Zwei Erfinder im Gedankenaustausch L: Guten Tag. (20:22 Uhr) T: Hallo. Was gibt’s??? L: Wollte dich fragen, ob du eine Turbflux hast. T: Hab eine, aber dafür möchte ich einen Mediator von dir. L: Dieses Ding, das alles, wo es raufscheint, mediatorisiert? T: Ja, genau dieses Ding. Moment, ich schicke dir die Baupläne für den Turbflux und den Nachtigallerator. L: Ok. Aber was ist ein Nachtigallerator? T:Ein Nachtigallerator ist ein Gerät, das mit einem Klakitonakitor betrieben wird. Er schneidet Dunkelheit aus dem Universum. Das schafft er nur dank eines Antimedator, eines Kropansitimorix, eines Schiratofon und eines Transistors. Blablabla. L: Ok, das reicht. Ich muss aufhören, mir ist eine neue Idee gekommen. (21:05 Uhr) L: Bin wieder da. (22:37 Uhr) T: Was hast du gemacht? L: Das… Ach, das… Ich hatte ‘ne neue Idee von einem Flutof, das ist ein Auto, ein Flugzeug und ein Schiff ineinander gesetzt. Ohne schädliche Abgase. T: Staun! Erzähl mir noch mehr! L: Nee! Kommst du mit zur Erfindermesse? T: Natürlich komme ich zum Treffen aller Ingenieure, Erfinder, Eydeete und mit Daniel Düsentrieb. Kurz gefasst: ja. Wann ist es? L: In fünf Tagen. Von 0 bis 7 Uhr. T: Danke. Hasta la vista compano. Bis in fünf Tagen. 37

L: Gut, dann bis in 127 Stunden und 15 Minuten. (22:45 Uhr) T: Und 7,4 Sekunden. (Leonel Wolf und Tilman Frömmel, 11 Jahre) Ein Junge ging in einem Wald spazieren. Plötzlich sah er ein Wildschwein. Er schrie. Schnell marschierte er weiter. Nach einer Weile konnte er nicht mehr. Er konnte schon wieder nicht mehr. Aber nach einer kurzen Pause rannte und rannte er weiter. Carlos schlich sich an etwas an. Nach einem Augenblick erschrak er seine Freundin Chantalle. Sie aßen was und liefen weiter. Beide konnten nicht mehr und waren aus der Puste. Sie hörten, wie ein Jäger auf ein Tier schoss. Sie liefen weiter und weiter. Als die beiden erwachsen waren, bauten sie sich ein Haus und bekamen sehr viele Kinder. Sie errichteten sich ein Dorf, was irgendwann zum Land wurde.   (Nina Kunze, 11 Jahre)

Warum machst du bei der Autorenpatenschaft mit? Weil ich Lust auf Schreiben habe. Was schreibst du am liebsten? SMS Mein Lieblingswort ist… Hallo Mein Lieblingsbuch ist… Greg Tagebuch Wenn ich König wäre… … dann würde ich alle Waffen abschaffen.   (Nicklas Ernst, 11 Jahre) Der Tanz in Paris Ein Tanz war in Paris. Da war ein Liebespaar namens Leni und Julian Alex. Sie tanzten einen Tango. Sie wurden etwas müde, weil der Tanz Stunden dauerte. Julian bot Leni Essen und Trinken an. Leni nahm ein Croissant und Cola, das kostete 1.000 Euro. Julian war jetzt pleite. Sie tanzten bis zum Morgengrauen. Julian Alex und Leni blieben für immer ein Liebespaar. (Annika Weiß, 11 Jahre)

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Es war einmal eine Note namens Lotte. Eines Tages sprang sie aus der Notenleiste. Sie wollte die Welt erkunden. (Chiara-Kim Wandrei, 10 Jahre)   Eine Achtelnote ging spazieren. Sie traf eine halbe Note. Sie machten einen Wettlauf. Die Achtelnote war natürlich schneller. Sie haben sich kurz gestritten, aber dann haben sie sich wieder vertragen. (Carolina Lörgen, 11 Jahre)

Die Geschichte von der Note, die keine Note mehr sein wollte Es war einmal eine Note, die hasste ihr Leben und wollte keine Note mehr sein. Also wollte sie sich immer umbringen, aber es klappte nicht, weil sie auf einem Blatt geschrieben war. Irgendwann kapierte sie, dass mit ihr gute Lieder komponiert werden konnten und von nun an war sie sehr glücklich, eine Note zu sein. (Julian Schubert, 11 Jahre) Der marschierende Elefant Es war ein Elefant, der spielte Trompete. Die Leute hörten ihn und machten eine Fete. Er wanderte durch die Stadt. Hat desto mehr Leute von A nach B gebracht. In der Mitte angekommen, marschierte er weiter. Und die Menschenschlange wurde immer breiter. Er ging zur nächsten Stadt Und erwartete dort eine neue Pracht. (Jona Ziemann, 11 Jahre)

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Schifffahrt Auf einer Schifffahrt nach Paris tanzten die Leute schnell zur Musik. Mal schnell, mal langsam. Die Musik war viel zu laut. Dadurch gingen die Fensterscheiben kaputt und die Wellen schwappten rein. Das Boot ging unter. (Marie-Luise Plamper, 11 Jahre) „Kannst du mir helfen?“, fragte eine Note die andere Note. „Ich habe mich verlaufen und die Noten sehen alle gleich aus.“ „Da oben ist eine Lücke, da passt du rein“, sagte die andere Note. (Leni Scheib, 10 Jahre)

Musik in Paris Es waren einmal vier Mädchen in Paris, sie hießen Annika, Annalena, Mia und Leonie. Annika war groß, blond und hart zu denen, die sie ärgerten. Annalena war nicht so groß, aber auch nicht klein. Sie hatte braune Haare und erzählte gerne Witze. Mia war groß, blond und gut in der Schule. Und zum Schluss Leonie, sie war ebenfalls groß, rothaarig und war eher die ruhige. Die vier Mädchen waren auf dem Weg in die Musikschule in Paris. Sie waren die besten der Schule. Eines Tages wurde die Mutter von Leonie krank, Leonie war sehr traurig. Mia hatte eine Idee. Sie könnten ja auf der Straße Musik spielen, damit sie Geld verdienen und Medikamente für Leonies Mutter holen konnten. Leonie sagte: „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“ Doch Annalena und Annika sagten gleichzeitig „Ja“. „Überleg doch mal“, sagte Mia. „Wir sind doch gut, oder?“ Leonie nickte. Am nächsten Tag legten sie los. Die Musik klang fröhlich, tanzend, laut, endlos, hell und natürlich schön. Sie spielten so lange, bis sie genug Geld hatten. Bald hatten sie 56 Euro und sie kauften die Medikamente, die Leonies Mutter brauchte. Und schon bald war Leonies Mutter wieder gesund. (Mia Heimberger, 11 Jahre)

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Eine Achtelnote ging spazieren. Sie wollte ihre Freundin, die Viertelnote, besuchen. Auf dem Weg traf sie sehr komische Dinge. Ein Elefant kam an ihr vorbei und sagte zur Achtelnote: „Du bist aber klein, du solltest mal wachsen.“ Danach begegnete ihr ein freilaufendes Wildpferd, das ebenfalls sprechen konnte. Sie fand das alles sehr seltsam und war froh, als sie auf ihre Uhr schaute, sie musste nur noch zehn Minuten laufen. Ihr kam das alles sehr seltsam vor. Als sie nur noch ein paar Minuten laufen musste, hat sie einen richtigen Schreck bekommen. Zwei Autos krachten zusammen und sie stand daneben und musste zugucken. Das war sehr laut. Aber dann kam sie bei der Viertelnote an und erzählte ihr alles. (Milla Nancarrow, 10 Jahre)

Die schönen Gassen von Italien Italien Ein Markt Dort erklingt Musik Ein Café macht auf Gassen (Charlotte Mory, 11 Jahre) Paris Fröhliche Menschen Ein Café am Fluss Riesiger Fluss durch die Stadt Bonjour! (Chiara-Kim Wandrei, 10 Jahre)

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„Wo bin ich?“, fragte die kleine Note. Sie lag an einem Fluss und ihre Freundin, die Achtelnote, lag neben ihr. Ach, ja, sie hatten ein Picknick gemacht. Mit ganz viel zu essen. „Oh“, fiel der kleinen Note ein. „Ich muss ja heute zum Arzt, zur Sechzehntelnote.“ Sie weckte ihre Freundin und sagte: „Ich muss zum Zahnarzt.“ Dann rannte sie los zur Sechzehntelnote. Sie war fünf Minuten zu spät. Viele Patienten saßen schon da. „Kleine Note.“ Sie wurde aufgerufen. „Du bist zu spät.“ Die Zahnärztin Sechzehntelnote war mal wieder schlechte gelaunt. Wie ich Zahnarzt hasse, dachte die kleine Note. Sie würde jetzt am liebsten bei ihrer Freundin Achtelnote am Fluss liegen. Zum Glück waren ihre Zähne ok. Die kleine Note ging nach Hause und rief die Achtelnote an. „Hallo, ich bin fertig. Kommst du um 15 Uhr zu mir? Ich muss noch einkaufen. Tschüß.“ Um 15 Uhr kam die Achtelnote zum Spielen, zum Malen und zum Basteln. Sie sahen auch die lange Note zusammen mit der großen Note. Das war ein schöner Tag. Bis auf den Zahnarzt.

Kindlein, lauf Uschi, ein Kind aus Kleckersdorf, hatte vor drei Tagen ihre Eltern verloren. Seitdem zog sie durch die Straßen. Eines Tages rannte sie weg, weil sie Hunger hatte. Sie weinte, weil sie nicht mehr laufen konnte. Da kam sie in die Stadt Tröckelstadt. Sie blieb an einem Haus stehen. In dem Haus wurde fröhlich gefeiert. Das Kind war traurig, es drehte sich wieder um und sah einen Mann mit einer Pistole. Sie erschrak. Der Mann kam einen Schritt näher und schoss. Uschi kannte weg und weinte. Das Kind fand an einem Ort Ruhe und schlief ein. (Lara Bartz, 10 Jahre)

(Charlotte Mory, 11 Jahre)

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Das Ungeheuer Das Segelschiff schaukelte über die Wellen. Die Klamiff, so hieß das Schiff, war schon sehr lange unterwegs. Plötzlich zerteilten sich die Wellen und ein Ungeheuer tauchte auf. Alle sprangen nach backbord, so dass das Boot kenterte und sank. Alle schwammen kreuz und quer. Das Ungeheuer amüsierte sich sehr. Flink, so dass die Mannschaft es kaum mitbekam, schnappte es sich den Kapitän E. J. Smith. Das Ungeheuer schwamm mit dem Kapitän in den Zähnen davon. Es ging schnell. Sie schwammen nach Osten, gegen den Wind, über die Wellen. Sehr schaukelig für den Kapitän. Nach einer Weile kamen sie an eine Insel, auf die das Ungeheuer zugesteuert war. Es setzte den Kapitän auf der Insel ab und schwamm wieder davon. Der Kapitän fühlte sich einsam. Er erforschte die Insel. Zuerst ging er in den Wald. Dort fand er kaputte Netze und Seile, die er mitnahm. Als er wieder zurück an den Strand kam, sah er seine Mannschaft und das sich dahinter sonnende Ungeheuer.

Das Haus Heut morgen war ich in Polen Mit Schuhen ohne Sohlen Verloren gegangen waren sie Oh, den Tag vergess ich nie! Ein Mann zeigte mir ein Haus zur Rast, denn ich hatte auf dem Rücken sehr viel Last. Ich ging mit ihm zu dem Haus Dort wohnte eine Maus. Das Haus war nicht groß, sondern klein, aber trotzdem schön und fein. Dabei war es nicht neu, sondern alt, doch was schön war, war die Farbenvielfalt. Dann machte die Maus die Tür auf und ich lief raus Rannte weg vor Skeletten und vor der giftigen Maus. (Tilman Frömmel, 11 Jahre)

(Jula Kirchhoff, 11 Jahre)

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Das Glück der Familie Es war einmal eine arme Familie, die nichts hatte außer einer kleinen Hütte mit zwei Betten. Sie hatten noch ein Schwein und ein Beet mit Rüben, doch jeden Morgen kamen die Diener vom Herrscher Ritter und nahmen die Rüben mit. Eines Nachmittags fiel den Eltern auf, dass sie nur noch eine Rübe hatten. Die Frau hatte Angst davor, dass die Ritter nun das Schwein mitnehmen würden. In der Nacht hauten die Kinder mit dem Schwein ab. Am nächsten Morgen nahmen die Diener den Mann mit in den Kerker. Die Frau dachte, dass sie jetzt alles, was sie gern hatte, verloren hatte. Sie weinte und merkte nicht, dass sich ihr Haus in ein wunderschönes Haus umwandelte und plötzlich in einem anderen Land an einem See stand. Sie hatten jetzt sogar einen Kamin und ihre Kinder und ihr Mann und das Schwein waren auch da. (Charlotte Mory, 11 Jahre)

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Das Haus Es gab ein Haus, schön und alt. Dieses Haus stand in einem großen Wald. In dem Haus wohnte eine Familie, das Haus war bewachsen von einer Lilie. Es gab eine Backstube darin Denn es war ein Backhaus. Das Brot dort war das Beste Doch kamen durch den Wald nur sehr wenige Gäste. So wurde die Familie sehr arm Und in dem Haus war es nicht mehr so gemütlich und warm. Nun musste sie das Haus verlassen Und mussten ziehen in Stadtes Gassen. Dort bekamen sie viel Geld Das Brot wurde Stadtes Held. (Jula Kirchhoff, 11 Jahre)

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Der Rock-Raum Es war einmal ein alter, kleiner Raum. In diesem Raum gab es lebendes Geschirr. Alles war lebendig dort. Es war sehr früh am Morgen. Die Dinge in dem Raum schliefen noch. Alles außer etwas. Es war eine arme Gabel. Auf einmal flog sie durch den Raum und rief: „Aufstehen. Leute! Es gibt Frühstück. Hihi, mir war es zu blöd in dem Kessel. Aufstehen!“ „Boah, was ist denn hier los? Ich will noch schlafen“, rief Manfred, die Kanne, die immer meckerte. „It’s partytime! Heute steigt ‘ne Party!“, rief der Stuhl. Er hieß DJ und war auch einer. Plötzlich sprang die Musik an. Der Stuhl schrie durch ein Mikro: „Heute wird Deutschland gewinnen. Das wisst ihr dich?“ „Na, klar!“, schrie der ganze Raum und alle feierten den ganzen Tag. (Mia Stoeff, 11 Jahre)

Das polnische Haus Das Haus ist in Polen Das musst du dir holen. Es ist sehr alt Hat trotzdem Halt Da gibt es keine Gewalt. Da lebt keine Familie, kein Mann Weil die Familie es nicht mehr kann. Es liegt in Hatra Oder heißt es Tatra? (Leonel Wolf, 11 Jahre)

Die Wohnstube Es war einmal eine sehr gemütlich eingerichtete Stube. Die Frage war, wer in ihr wohnte. Auf jeden Fall waren da ein Kamin, ein Tisch und eine Waschschüssel. Ich glaube, das Haus liegt in Polen und scheint ziemlich verlassen zu sein. Eine Treppe gibt es nicht und ein Bett erst recht nicht. Fenster sehe ich auch keine, aber Holz für den Kamin. Nur wer wohnt da? Ich gehe mal zum Rathaus und da wird mir gesagt, in der Stube lebte mal Selda, die ist aber gestorben. Nun würde das Haus abgerissen und ein Fünf-Sterne-Hotel hingebaut. (Marie-Luise Plamper, 11 Jahre)

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Haus Gemütliches Haus Toll und süß Eingerichtet sehr schön erholsam Verlassen Kamin Mit Holz Ohne Holz ist Es sehr dumm nicht Gemütlich (Marie-Luise Plamper, 11 Jahre) Bauch tut weh wegen dem Kassler Muss mich gut ausruhen Aua! (Annika Weiß, 11 Jahre) Schmorkohl Schmorender Kohl Dieses Essen rockt Es schmeckt verdammt gut Lecker (Jona Ziemann, 11 Jahre) 54

Das Festessen Es war einmal ein König, der hatte Geburtstag. Er wurde 50 Jahre alt. Zu so einem besonderen Tag sollte ein großes Festessen stattfinden. Der König wollte eine 50-stöckige Torte, aber sein Hofbäcker war nicht der Tortenspezialist im Land. Der Dorfbäcker war sehr begabt, also machte sich der König auf den Weg. Als er ankam, ging er in die Bäckerei. Der Bäcker backte gerade einen Laib Brot. Er backte mit der ganzen Familie, mit seinen zwei Kindern Mia und Marie und seiner Frau Annika. Die Küche war sehr alt. Der Tisch war noch gedeckt. Hinten in der Ecke war die Feuerstelle, wo gekocht wurde. Davor lag ein Stapel Holz. Der König sagte: „Bäcker Heinrich, ich brauche zu meinem 50. Geburtstag eine 50-stöckige Torte. Bis zum Donnerstag muss sie fertig sein.“ Der Bäcker sagte: „Aber sehr geehrter König, das ist schon in vier Tagen.“ Da sagte der König: „Wenn du es schaffst, werden du und deine Familie bei mir am Hofe wohnen und für mich und das Volk die leckersten Sachen backen. Ihr werdet nie wieder Sorgen um Geld haben müssen.“ Das ließ sich die Familie nicht entgehen und tat es. Ab sofort lebten sie bis an ihr Lebensende am Hofe des Königs. (Leni Scheib, 10 Jahre)

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Die alte Stube In einem alten Haus wohnte eine sehr alte Dame. Sie hatte immer Kuchen in ihrer Stube. Doch bevor sie in die Stube trat, um Kaffee zu trinken, duschte sie sich immer. Einmal jedoch duschte sie sich nicht und trat trotzdem in die Stube, um Kaffee zu trinken. Als sie sich an den Tisch setzen wollte, fing auf einmal der Tisch an zu wackeln und der Kuchen flog an die Decke. Es war sehr merkwürdig. Am nächsten Tag setzte sie sich frisch geduscht an den Tisch, ganz vorsichtig, aber es passierte nichts. Und so lebte sie bis an ihr Lebensende glücklich und zufrieden, ohne dass der Kaffeetisch wieder wackelte.

Tina und Gerlinde Zwei Freunde Tina und Gerlinde Da sagte ein Zauberer: Gerlinde verschwinde. Tina weinte und meinte Ich werde zu diesem Zauberer gehen Und er wird verstehen Und mit seinem Zauberstab wehen Und ich werde Gerlinde wiedersehen. Es geschah und Gerlinde erschien Und der Zauberer musste fliehn. Sie waren für immer glücklich Das alles passierte nicht wirklich.

(Carolina Lörgen, 11 Jahre)

(Leonel Wolf, 11 Jahre)

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Im Zoo Es war mal ein Mädchen, das hieß Tina. Sie freute sich, dass sie Einzelkind war und ihre Eltern so viel mit ihr machen konnten. Als sie einmal aus der Schule kam, waren ihre Eltern schon da. Ihre Mutter sagte, dass das eine Überraschung wäre und sie einen Ausflug in den Zoo machen würden. Tina freute sich. Als sie im Zoo waren, suchte sie nach ihrem Lieblingstier, dem Nilpferd. Tina ging gleich zu den Tieren. Als sie merkte, dass das eine Nilpferd auf sie zukam, streckte sie die Hand aus, um es zu streicheln. Es ließ sich streicheln und Tina taufte es Gerlinde. Als ihre Eltern kamen, sagte sie, sie will Gerlinde mit nach Hause nehmen. Die Eltern kauften das Nilpferd und nahmen es mit nach Hause. Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende, hoffe ich. (Lara Bartz, 10 Jahre)

(Charlotte Mory, 11 Jahre) 58

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Tina und Gerlinde Es war Abend und Tina ging ins Bett. Als sie einschlief, träumte sie folgendes… Sie war im Dschungel und ging spazieren. Sie war durstig und kam zufälligerweise an einen Fluss. Gerade, als sie trinken wollte, sprang ein Krokodil aus dem Fluss und wollte Tina angreifen. Plötzlich stürmte ein Nilpferd aus dem Gebüsch und rettete Tina vor dem Krokodil. Dabei verlor das Nilpferd seinen Zahn. Tina nannte das Nilpferd Gerlinde. Sie nahm sich vor, von nun an immer von Gerlinde zu träumen. Als sie aufwachte, war sie froh. (Jula Kirchhoff, 11 Jahre)

Das Märchen vom Aschenputtel ohne Hände Es war einmal vor langer, langer Zeit ein Mädchen namens Aschenputtel. Sie lebte glücklich mit der Familie, bis plötzlich ihre Mutter starb. Sie und ihr Vater waren sehr traurig. Nach einem Jahr hat Aschenputtels Vater eine neue Frau gefunden. Was er aber nicht wusste: die Frau wollte nur den Schmuck haben. Am dritten Tag stellte die Frau ihr eigenes Kind vor. Aschenputtel sagte zu ihrem Vater, dass sie die Frau und ihr Kind nicht mag. Der Vater sagte aber zu ihr, wenn du sie nicht magst, dann hacke ich dir die Hände ab und du darfst gehen. Das tat er auch. Einige Tage später hat sie ein Haus gefunden. Sie ging hinein, aber niemand war da. Sie lebte dort ohne Hände. Es war für sie ganz schön schwer. Plötzlich kam ein junger Mann. Aschenputtel verliebte sich sofort in ihn und er auch. Er sagte: „Komm auf das Schloss und werde meine Gemahlin.“ Sie sagte: „Nein, ich kann mein Haus nicht verlassen, ich lebe sehr gern hier und außerdem möchtest du doch keine Frau haben, die keine Hände hat.“ „Das ist egal“, sagte der junge Mann. „Dann ist das hier unser Sommerhaus und deine Hände können wir durch Goldhände ersetzen.“ So ging Aschenputtel mit dem jungen Mann mit. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. (Annika Weiß, 11 Jahre)

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Die Hexe Vor langer Zeit lebte eine Hexe mit finsterem Herzen. Sie stahl den Leuten die Daumen mit einer Axt. Die Hexe fand die Welt schrecklich. Immer hatten die Leute etwas zu trauern, niemand dachte an den anderen. Also ging sie zum Königreich, wo sie drei Leuten die Daumen abhacken würde. An einem kleinen Haus sah sie ein armes Mädchen, das den ganzen Tag schuften musste. Sie lauschte, als das Mädchen sagte: „Hätte ich mehr Geld, könnte ich mir eine Pause gönnen.“ Plötzlich sprang die Hexe vor sie. Das Mädchen erschrak und diesen Moment nutzte die Hexe. Als sie drei Daumen von drei Leuten gesammelt hatte, wurden die Dorfbewohner und der König alarmiert. Letzten Endes konnte die Hexe gefangen werden. Die drei Personen mit den abgehackten Daumen durften sie bestrafen. Die erste Person durfte entscheiden, was mit der Hexe passieren sollte. Die Person sagte: „Ihre Hände sollen ab.“ Die zweite Person durfte dies in die Tat umsetzen. Die dritte Person durfte sie gefangen nehmen. Es war das Dorfmädchen. Sie war guten Herzens. Deshalb erzählte sie der Hexe: wenn sie ihnen ihre Daumen zurückgeben würde, würde sie vielleicht ihre Hände wiederbekommen. Tatsächlich gab die Hexe die drei Daumen zurück und bekam auch ihre Hände. Die Hexe hatte gelernt und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute.

Der verschwundene Daumen Es war einmal vor langer Zeit ein Junge, der hieß Robert Mayer. Er ging zu einer Horrorschule, die in Wildeaue liegt, besser bekannt als Wildau. Robert musste jeden Tag 50 Kilometer bis zur Schule laufen. Seine Familie war arm und steckte alles Geld, was sie hatten, in die Schule. Eines Tages fand er seinen Daumen, der abgeschnitten wurde, als er ein Jahr alt gewesen war. Weil der Daumen verschimmelt war, ging Robert zum Arzt und zeigte ihm den Daumen. Nun fragte er, ob er einen neuen Daumen haben darf und der Arzt sagte „ja“. Später kam Robert mit einem Roboterdaumen nach Hause. (Emilian Schust, 11 Jahre)

(Jona Ziemann, 11 Jahre)

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Die verzauberten Hände Es war einmal Frau Holle, sie wurde vom Teufel verzaubert. Eines Tages war es wieder Zeit, um es schneien zu lassen. Aber das war schwer, weil die Hände von Frau Holle verzaubert waren. Wenn sie es schneien lassen wollte, kam nur Feuer von oben. Frau Holle war verzweifelt. Dann kam ihr eine Idee. Sie musste einfach zu ihrem Vater gehen, dem Gott. Sie fragte ihn, ob er irgendein Heilmittel hatte. Er sagte: „Nein, leider nicht, mir wurden alle Tränke geklaut.“ Frau Holle sagte, dass ganz hinten noch ein Heiltrank war. Sie trank den Trank und wurde geheilt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. (Nicklas Ernst, 11 Jahre)

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Wie Rapunzel ihre Hand verlor Es waren einmal ein Mann und eine Frau, beide waren sehr arm. Sie lebten in einer Hütte, als Nachbarin die Hexe. Die Frau war hochschwanger. Jeden Morgen als sie aufstand, guckte sie in den Garten der Hexe, in dem so viele Rapunzeln wuchsen. Eines Tages fragte sie ihren Mann: „Ach, lieber Mann, die Rapunzeln sehen so lecker aus. Kannst du mir doch welche holen?“ „Liebste Frau, ich hole sie dir, morgen werden sie auf dem Frühstückstisch stehen“, sagte er. In der Nacht ging der Mann heimlich in den Garten, um die Rapunzeln zu stehlen. Er hatte gerade in paar Rapunzeln gepflückt, als plötzlich die böse Hexe vor ihm stand. „Warum stiehlst du Rapunzeln von mir?“, fragte sie mit ihrer grässlichen Stimme. „Ich…äh…“, stotterte der Mann. „Du musst mir dein Kind geben, wenn du am Leben bleiben willst. Dann kannst du so viele Rapunzeln pflücken, wie du willst.“ „Ja“, stotterte der Mann in seiner Verzweiflung. Am nächsten Morgen konnte die Frau wie versprochen die Rapunzeln essen. Als der Mann ihr sein Erlebnis erzählte, wurde sie stinksauer. Sie weinte und der Mann weinte auch. Nach ein paar Tagen gebar die Frau das Kind. Die Hexe erschien pünktlich. Sie nahm das Kind sofort mit. Die Eltern weinten bitterlich. Die Hexe brachte das Kind in einen Turm mit keiner Tür. Sie taufte das Kind Rapunzel. Rapunzel wuchs schnell heran. Als sie zehn Jahre alt war, kam die Hexe wieder in den Turm. Sie hatte eine Axt dabei und sagte: „Damit du mir nicht aus dem Turm kletterst.“ 65

Sie holte mit der Axt aus und schnitt Rapunzel eine Hand ab. Rapunzel weinte. Danach hob die Hexe ihren Zauberstab und sprach einen komplizierten Zauberspruch aus. Plötzlich bewegte sich der ganze Turm und verwandelte sich. Der Turm war nicht mehr ganz so hoch, es gab eine Tür und eine Treppe. Die Hexe ging runter und aus dem Turm heraus. „Ich komme bald wieder und stell‘ du nichts an!“, rief die Hexe noch. Sobald Rapunzel die Hexe nicht mehr sehen konnte, lief sie zur Tür hinunter. Doch die Tür ging nicht auf. Rapunzel ging wieder nach oben, als sie die Axt entdeckte. Sie nahm die Axt und schlug die Tür entzwei. Rapunzel rannte raus, denn der Turm bekam plötzlich ganz viele Risse und stürzte ein. Das hörte die Hexe und kam angerannt. Rapunzel rannte weg, von der Hexe verfolgt. Sie rannte irgendwohin, bis sie bei einer Stadt ankam. Alle Bewohner der Stadt kannten die Hexe und fingen diese sofort. Die Hexe wurde verbrannt. Rapunzel fand einen Mann und bekam Kinder. Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. (Jula Kirchhoff, 11 Jahre)

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Das Märchen vom Froschkönig und dem schwarzen Daumen Es war schon lange her, da lebte eine Bauerntochter, die jeden Morgen zu ihrem neugeborenen Kälbchen ging. Sie war sehr stolz und als sie in den Stall wollte, begegnete sie einem Frosch, der ihr den Weg zum Stall versperrte. Weil der Frosch geschätzte fünf Meter groß war, traute sich die Bauerntochter nicht an ihm vorbei. Der Frosch sagte, sie müsse für ihn drei Aufgaben erledigen, dann darf sie wieder zu ihrem Kälbchen. Wenn sie das nicht tun würde, würde sie es nie wieder sehen. Sie sagte: „Ok, was soll ich tun?“ Das Mädchen hatte Tränen in den Augen. „Du sollst mir einen Blumenstrauß holen, einen Apfelsaft, weil ich großen Durst habe, und ich möchte eine Krone aus purem Gold haben.“ „Aber wo soll ich denn die Krone hernehmen?“ „Treib sie mir auf oder du verlierst deinen Daumen.“ Das Mädchen lief sofort los und pflückte ganz schnell einen Blumenstrauß und holte einen Apfelsaft. Danach fragte sie ihren Vater, ob er eine Goldkrone haben würde. Der Bauer fragte sich, wo er die herholen sollte und was sie damit wollte. Aber seine Tochter wollte es ihm nicht sagen. Am nächsten Tag wollte sie sich heimlich in den Stall hineinschleichen, aber da traf sie den Frosch. Schnell gab sie ihm den Blumenstrauß und den Apfelsaft. Da wurde der Frosch böse, weil sie seine Krone nicht hatte. Er holte ein Beil und hackte ihr den Daumen ab. Er behielt ihn sehr, sehr lange. Als er schwarz wurde, ließ er ihn fallen und hob ihn nie wieder auf. Als der Frosch verstarb, ging die 67

Bauerntochter zu ihrem Kälbchen, sie war so froh, sie war jetzt schon eine ausgewachsene Dame. Am nächsten Tag waren sie sehr reich. Sie fragte sich, wodurch, und ihr Vater antwortete nur: „Ich habe die goldene Krone gefunden.“ Als der Vater ihren Daumen nicht mehr sah, ließ er ihren Daumen vergolden und das Mädchen stellte ihren schwarzen Daumen ins Regal. Was aus dem geworden ist, das weiß keiner. (Eni Schroda, 11 Jahre)

Als sich das tapfere Schneiderlein den Finger abschnitt Vor langer, langer Zeit lebte das tapfere Schneiderlein. Es war schon seit sieben Jahren Schneider, da sagte es sich: Ich möchte mal rausgehen und die große weite Welt sehen. Also ging es weg. Es nahm 15 Marmeladenbrote und 15 Fliegenklatschen mit. Es reiste fünf Tage und kam in eine Höhle. Dort traf das Schneiderlein ein Glasmännchen. Glasmännchen sind schlaue und intelligente Wesen. „Hallo“, sagte das Männchen. „Du siehst verhungert aus.“ „Das stimmt“, sagte das tapfere Schneiderlein, „ich habe seit gestern nichts mehr gegessen.“ „Ich gebe dir nur eine Kleinigkeit zu essen.“ Das tapfere Schneiderlein war so hungrig, dass es ja sagte. Diese Kleinigkeit war aber sein Mittelfinger, den er zum Schneidern immer benötigte. Ihm fiel jedoch eine Lösung ein: „Lass mich kurz allein.“ In dieser Zeit schnitzte das tapfere Schneiderlein aus dem Stab der Fliegenklatsche einen Finger. Den gab er dem Geschöpf. Nun durfte er gehen und hatte genug zu essen für sein ganzes Leben. Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute. (Leonel Wolf, 11 Jahre)

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Das Märchen von der Hexe und den drei Daumen Es war einmal eine böse alte Hexe, die ein Stiefkind hatte, das hieß Franzi. Die Hexe hatte drei Daumen, denn sie hatte sich eines Tages drei Daumen gehext. Die Geschichte ging so: Die Hexe war sehr zornig, denn Franzi hatte sie gefragt, ob sie in die weite Welt gehen könnten. Die Hexe sagte: „Nein, auf keinen Fall.“ Franzi ging traurig in ihr Zimmer. Doch sie hatte eine sehr gute Idee. Wenn die alte Hexe endlich mal schlafen würde, wollte sie heimlich in die weite Welt gehen. Am Abend schickte die Hexe Franzi ins Bett. Sie legte sich ins Bett und tat so, als ob sie schliefe. Eine Stunde später lauschte sie an ihrer Zimmertür, alles war still. Franzi schlüpfte in ihre Straßenkleidung und schlich aus ihrem Zimmer. Oh, nein, die Tür knackste, als sie raus wollte. Glück gehabt, die Hexe wachte nicht auf. Franzi wanderte durch die Welt und am Morgen, als sie aufwachte, erschrak sie, denn hinter ihr stand die Hexe. Sie nahm Franzi an die Hand und schleppte sie wieder ins Haus zurück. Sie schimpfte mit ihr und hexte sie brav, so dass sie auf ihr Zimmer musste. Und weil die Hexe so böse war, hexte sie immer weiter und deshalb bekam sie drei Daumen. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.

Mein Heimweg Ich fahre von der Schule los. Ich überquere die Forstallee. Danach muss ich durch einen Dschungel, in dem sehr viele wilde und komische Tiere leben, zum Beispiel Elefanten, Einhörner, Feen, Drachen und noch viel mehr. Der Dschungelweg ist sehr schwer zu durchfahren, vor allem mit dem Fahrrad. Es gibt nämlich sehr viele Kurven und an manchen Stellen ist es sehr sandig. Nach dem Dschungel fahre ich die Birkenallee entlang. Auf der linken Seite der Straße ist ein Giraffenpark. Nach der Birkenallee biege ich links ab in die Parkstraße. Die Straße ist sehr komisch, weil dort auf der rechten Straßenseite sehr viele Halloweensachen sind und auf der linken Seite ist ein Gespensterwald, in dem giftige Tiere leben. Kurze Zeit später kommt ein Dornröschenschloss und dann muss ich auch schon rechts einbiegen in die Teltower Straße. Diese Straße ist ausnahmsweise mal schön. Auf der rechten Straßenseite ist Rapunzels Turm und wenn man Pech hat, wird man mit Waffen bestraft. Auf dem linken Bürgersteig warten Schneewittchen und die sieben Zwerge auf mich. Dann ist es soweit und ich biege links in die Teichstraße ein. Auf der linken Seite ist ein Teich, deswegen heißt die Straße auch Teichstraße. Und das Haus, in dem ich wohne, ist ein graues Blockhaus mit einem grünen, großen Garten.

(Carolina Lörgen, 11 Jahre)

(Milla Nancarrow, 10 Jahre)

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Mein Heimweg Wenn ich von der Schule nach Hause gehe, begegnet mit sehr viel. Als erstes begegnet mir ein gefährlicher Hund, er ist mir früher immer hinterher gerannt. Mittlerweile sind wir aber schon angefreundet. Ein paar Meter weiter sitzt ein süßes Kaninchen, ich füttere es immer mit Löwenzahn. Dann komme ich an einem Zoo vorbei, die Elefanten tröten mich dann immer an, die Lamas spucken herum und reiten auf den Giraffen. Zum Schluss komme ich an einer Werkstatt vorbei, in der Autos repariert werden. Da darf ich helfen. (Carolina Lörgen, 11 Jahre) Mein Heimweg Der Weg von der Schule nach Hause kann tödlich sein. Also für manche. Zum Beispiel die Mücke, die zu nah an meinem Kopf war. Ich bin gerade am Parkplatz vorbei gelaufen, als ich sie mit einem Klatsch ins Jenseits beförderte. Ruhe in Frieden, Mücke. Neben mir war ein Straßenübergang. Ich ging rüber und ging in den linken Weg und lief ungefähr 300 Meter geradeaus und machte beim Bäcker Stopp und holte mir ein Brötchen und ging essend durch den Tunnel unter dem Bahnhof hindurch. Viele Meter weiter eine Schule und ein Spielplatz. Dann bog ich rechts in die Maxim-Gorki-Straße ein und war zu Hause.

Mein Heimweg Es ist jetzt eine halbe Stunde her, seit ich anfing, auf meine Mutter zu warten. Im Regen stand ich da mit der Hoffnung, dass mich endlich jemand abholt. Ich beschloss, zu Fuß nach Hause zu gehen. Ich ging über die Straße und beschwerte mich über meine kalten Hände. Zuerst rechts ein paar Meter laufen und dann links. Auf der ewig langen Straße fing ich an zu verzweifeln. Ich bewunderte den Wald links neben mir. Nach einiger Zeit fingen meine Hände und Füße an zu schmerzen. Doch da kam die Rettung, ich sah eine Bäckerei. Als ich hinein ging, fühlte ich die Wärme, wie sie gegen mich strömte. Ich ließ mir Zeit, ein Brötchen auszusuchen. Als ich mich entschieden hatte, suchte ich in meiner Mappe nach Geld. Leider hatte ich keins dabei. Doch das wusste ich. So hatte ich mir etwas Wärme geholt und bin den restlichen Weg nach Hause gerannt. (Jona Ziemann, 11 Jahre)

(Tilman Frömmel, 11 Jahre) 72

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Mein Heimweg Ich fahre von der Schule los: ich überquere die Forstallee, dann sehe ich den Dschungel mit Affen und Mogli. Wenn ich geradeaus weiterfahre, die Birkenallee entlang, sehe ich auf der linken Seite die Drachenhöhle. Man muss aufpassen, dass man kein Feuer abkriegt. Am Ende der Straße auf dem rechten Bürgersteig sieht man ganz viele Mäuse. In der Mitte der Wilhelmshavenerstraße ist das Dornröschenschloss. Wenn man kein Glück hat, bekommt man eine Verwarnung von den Wachen vom Schloss. Wunderschöne Gärten, Parks und Flüsse schmücken den Garten der Prinzessin. Wenn man in die Oldenburgerstraße einbiegt, sieht man ein neues Haus. Es ist weiß-grün, um das Haus herum ist ein Steinweg und eine Steinterrasse. Darauf stehen ein Tisch, Stühle und ein Pool. Im Garten sind zwei kleine Seen und der Garten ist umzingelt von einem weißen Zaun aus Holz. Es ist schön, an diesem Haus vorbeizukommen. Ich freue mich dann immer schon auf Zuhause. In meiner Straße steht eine verzauberte Mühle, keiner ist bisher hineingegangen. Um die Mühle herum sind zwei große Felder mit Mais. Wenn ich weiter fahre, kommt mein Haus mit einem parkartigen Garten. Ich freue mich, wenn Mama schon Zuhause ist, weil ich dann nicht allein bin und nicht meinen Schlüssel herausholen muss.

Mein Heimweg Von der Schule aus fahre ich sehr oft mit dem Fahrrad. Erst einmal fahre ich eine ganz gerade Strecke und quatsche mit Nicklas über ein Horrorspiel, das wir uns selbst ausgedacht haben. Ach, nee, jetzt ist die Schranke wieder zu! Nach zehn Minuten geht sie meistens auf. Und wieder geradeaus. Jetzt bin ich auf dem Siegertplatz, fahre über eine Brücke. Schaue mir die Schwäne an und fahre in einen Wald. Dort sehe ich Füchse und Vögel. Ah, da ist die Dorfaue. Ich fahre in eine Einfahrt rechts ab. Da bin ich! (Leonel Wolf, 11 Jahre)

(Charlotte Mory, 11 Jahre)

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Auf dem Spielplatz

Autoren und Schauspieler: Emilian Schust, Jona Ziemann, Leonel Wolf, Tilman Frömmel

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Auf einem Klettergerüst spielen drei Jungen. Leonel und Tilman reden miteinander. Jona steht etwas abseits.

Jona ist genervt und schubst aus Wut Emilian von sich fort, der gegen Tilman stößt.

Plötzlich kommt Emilian auf das Klettergerüst und fängt an, mit Jona über die Schule zu streiten.

Tilman verliert das Gleichgewicht und fällt das Klettergerüst herunter. Bewegungslos bleibt er im Sand liegen.

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Der Unfall

Autorinnen und Schauspielerinnen: Leni Scheib, Marie-Luise Plamper, Charlotte Mory, Annika Weiß

Alle machen sich Sorgen und laufen sofort zu Tilman. Leonel will ganz genau wissen, wie das mit dem Streit passieren konnte.

Leni, Marie, Annika und Charlotte wollten sich am Samstag treffen, um ins Kino zu gehen. Leni, Marie und Charlotte kamen mit dem Fahrrad, Annika zu Fuß. Sie trafen sich vor dem Kino.

Emilian und Jona entschuldigen sich für ihren Streit. Zusammen tragen sie Tilman zum nächsten Erwachsenen und rufen den Arzt. Zum Glück ist nichts Schlimmes mit Tilman passiert. Er hat nur eine kleine Beule am Hinterkopf.

Leni und Marie redeten miteinander und Charlotte passte nicht auf. Sie krachten mit ihren Rädern zusammen.

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Annika erschrak, als sie die drei Mädchen halb ohnmächtig auf dem Boden liegen sah.

Alle kamen zu sich und hatten nur ein paar Schürfwunden an den Händen und Armen.

Sie hob die Fahrräder von ihnen herunter.

Sie bedankten sich bei Annika mit Wiesenblumen und gingen dann ins Kino.

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Die Frisur

Autorinnen und Schauspielerinnen: Mia Stoeff, Nina Kunze, Jula Kirchhoff, Lara Bartz

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An einem wunderschönen Tag wird Lisa auf einem Spielplatz in Mopshausen gemobbt. Der Grund dafür war, dass Mathilda und Vanessa der neue Haarschnitt von Lisa nicht gefallen hat.

Lisa fällt hin, weint und Vanessa und Mathilda lachen sie aus. Eni beobachtet alles und beschließt, Lisa zu helfen.

Mathilda schlägt Lisa. Vanessa schaut lachend zu.

Eni und Lisa sitzen auf einer Treppe. Eni versucht, Lisa zu trösten.

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Inhalt Zum Geleit................................................................................... 5 Vorwort......................................................................................... 7

Nun stellen Eni und Lisa die beiden Mobberinnen zur Rede. Sie probieren, den Streit zu klären. Es stellt sich heraus, dass Vanessa und Mathilda nur neidisch auf Lisas Frisur waren.

Die vier Mädchen klären den Streit und sind wieder beste Freundinnen.

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Vorstellungstexte......................................................................... 10 Wünsche und Briefe.................................................................... 14 Schnipseltexte.............................................................................. 24 SMS-Geschichten........................................................................ 34 Musik-Geschichten..................................................................... 39 Das polnische Haus..................................................................... 47 Tina und Gerlinde...................................................................... 57 Neue Märchen............................................................................ 61 Heimweg..................................................................................... 71 Fotoromane................................................................................. 76

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Herausgeber: Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e.V. Im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Umschlaggestaltung: Claudia Lichtenberg Redaktion: Jürgen Jankofsky Layout und Satz: Heike Lichtenberg Weitere Informationen über die „Autorenpatenschaften“ über: www.boedecker-buendnisse.de Alle Altersangaben beziehen sich auf die Entstehungszeit der Arbeiten. 2016 © mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle (Saale) www.mitteldeutscherverlag.de Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-95462-745-5 Printed in the EU