Automation und Antriebstechnik

Messevorschau Hannover Messe 2007 Automation und Antriebstechnik Das weltweit wichtigste Technologieereignis der Industrie findet vom 16. bis 20. Ap...
Author: Arnim Tiedeman
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Messevorschau

Hannover Messe 2007

Automation und Antriebstechnik Das weltweit wichtigste Technologieereignis der Industrie findet vom 16. bis 20. April 2007 in Hannover statt. Mehr als 6000 Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren ihre neuesten Trends und Entwicklungen auf den Leitmessen Interkama+, Factory Automation, Industrial Building Automation, MDA – Motion, Drive & Automation, Digital Factory, Subcontracting, Energy, Pipeline Technology, ComVac, SurfaceTechnology mit Powder Coating Europe, MicroTechnology sowie Research & Technology. Die zentralen Themen der Hannover Messe 2007 sind Industrieautomation, Antriebs- und Fluidtechnik, Energietechnologien, industrielle Zulieferung und Dienstleistungen sowie Zukunftstechnologien. Während der Messewoche werden zahlreiche Sonderveranstaltungen, Workshops, Foren und Kongresse angeboten – mehr Details sind unter www.hannovermesse.de abrufbar. Als Messevorschau hat die Redaktion einige für das Fachgebiet relevante Exponate ausgewählt.

Siemens A&D

Dezentraler Frequenzumrichter Die Frequenzumrichterreihe Sinamics G120 von Siemens Automation and Drives (A&D) wird um eine dezentrale Variante in Schutzart IP65 erweitert. Der Sinamics G120D, der sich vor allem für Fördertechnikapplikationen wie zum Beispiel in der Automotive-Branche eignet, baut besonders kompakt und fügt sich durch die flache Form selbst bei sehr engen Einbauverhältnissen sehr gut ein. Der einheitliche Footprint für alle Leistungsstufen ermöglicht einen einfachen Austausch oder eine problemlose Erweiterung. Der große Leistungsbereich von 0,75 bis 7,5 kW deckt nahezu alle Anforderungen der Fördertechnik ab. Weltweit einmalig sind in dieser Leistungsklasse die im Sinamics G120D integrierten Sicherheitsfunktionen, die geberlos zum Schutz von Mensch und Maschine wirken. Hierzu gehören – STO (Sicher abgeschaltetes Moment), – SS1 (Sicherer Stopp1) und – SLS (Sicher begrenzte Geschwindigkeit).

Der Umrichter Sinamics G120D eignet sich vor allem für Fördertechnikapplikationen (Bild: Siemens A&D)

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Die Ansteuerung der Funktionen erfolgt über das ProfisafeProtokoll. Durch ein innovatives Einspeisekonzept benötigt der Sinamics G120D nur rd. 80 % des Stroms vergleichbarer Frequenzumrichter. Durch die Reduktion des Eingangsstroms um ein Fünftel wird auch weniger Blindleistung benötigt. Das hilft die Stromkosten zu reduzieren und ermöglicht gleichzeitig eine Auslegung von Anlagen auf geringere Leistungsstufen. Netzkommutierungsdrossel, Bremschopper und Bremswiderstand können eingespart werden. Gleichzeitig speist der Umrichter im Bremsvorgang die Energie in das Netz zurück und das bei wesentlich geringeren Netzrückwirkungen als bei Standard-Frequenzumrichtern. Es entsteht keine zusätzliche Verlustwärme. Der neue Umrichter Sinamics G120D ist sehr bedienerfreundlich. Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung werden durch Steckertechnik und große Leuchtanzeigen deutlich vereinfacht. Durch den modularen Aufbau können bei Bedarf Baugruppen einfach getauscht werden. Hannover-Messe: Halle 9 Stand A72

Die FrequenzumrichterSerie VSA/VSC deckt Leistungen von 0,18 bis 7,5 kW ab (Bild: Emotron)

Emotron

Kleine Bauform der Serie VSA/VSC Die sehr kompakt gebauten Frequenzumrichter der Serie VSA/VSC von Emotron mit einem Leistungsspektrum von 0,18 bis 7,5 kW ermöglichen effiziente und sichere Start- und Stoppvorgänge, wodurch mechanische Belastungen und Zykluszeiten minimiert werden. Die Funktionalität kann leicht an die jeweiligen Kundenanforderungen angepasst werden. Beispielsweise lässt sich ein schwer beladener Kran ohne ruckartige Bewegungen, die ein Pendeln der Last verursachen können, sicher starten. Die erweiterte Bremsfunktionalität bietet schnelle und genaue Stopps ohne mechanische Bremsen. Die eingebaute Prozessüberwachung schützt vor unnötigen Beschädigungen und Stillstandszeiten. Über- oder Unterlastsituationen werden sofort erkannt. Durch die Überbrückungsfunktion werden Prozesse bei kurzzeitiger Unterbrechung der Netzspannung geschützt. Der automatische Neustart nach einem Alarm sorgt dafür, dass der Motor nach einem Sicherheitsstopp automatisch neu gestartet wird. Ein manueller Eingriff ist nicht notwendig. Die Frequenzumrichter VSA/ VSC haben einen integrierten PID-Regler und passen die Motordrehzahl automatisch dem

benötigten Niveau an. Acht programmierbare Festdrehzahlen bedeuten für den Anwender eine einfache Auswahl der korrekten Drehzahl. Hannover-Messe: Halle 14 Stand L 19

VLT Micro Drive von Danfoss

Einfache Installation Danfoss präsentiert u. a. den neuen Frequenzumrichter VLT Micro Drive, der für den Einsatz in größeren Stückzahlen für Serienpro-

Frequenzumrichter VLT MicroDrive im kompakten Gehäuse, trotz integrierter EMV-Filter (Bild: Danfoss)

dukte von OEM entwickelt worden ist und sich trotz integrierter EMV-Filter durch äußerst kompakte Abmessungen sowie einfache Installation und Bedienung auszeichnet. Seine Motorregelung erfolgt durch die erprobte VVC+ Vektorregelung. Dabei sorgt die

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Messevorschau werksseitig bereits für den Betrieb eines Normmotors mit der dem Gerät entsprechenden Nennleistung vorparametrierte Einstellung für die einfachste Inbetriebnahme. Das abnehmbare Bedienfeld mit Kopierfunktion und optionalem Sollwert-Potentiometer sorgt für eine einfache und intuitive Bedienung. Zudem ist eine RS485Schnittstelle standardmäßig integriert. Sein Haupteinsatzgebiet ist in größeren Serien im Maschinenund Anlagenbau, wo er zur leichteren Integration in kompakte Maschinen gedacht ist. Hannover-Messe: Halle 9 Stand D 68

igus-Neuheit

Condition Monitoring „easy“

Ausführungsformen der KB-Kette (Bild: Kahi)

Kahi Antriebstechnik

Jubiläum der KB-Kette Die KB-Kette, eines der Markenprodukte der Kahi Antriebstechnik GmbH aus Bad Oeynhausen, feiert ihr zehnjähriges Jubiläum. Im Jahr 1997 begann die Erfolgsgeschichte dieser Hochleistungs-

kette, in der das umfassende Know-how der Entwicklungsingenieure steckt. Im Laufe der Zeit wurde die KB-Kette immer wieder optimiert und so den stetig wachsenden Anforderungen des Marktes in Bezug auf Langlebigkeit angepasst. Das Ergebnis ist eine Kette, die in punkto Dauerfestigkeit und Verschleißfestigkeit Maßstäbe setzt – und das in einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Liste der zufriedenen Anwender der KB-Kette liest sich mittlerweile wie das „Who-is-who“ des internationa-

len Maschinenbaus. Besonders interessant für die Fördertechnik ist, dass die KB-Kette nicht nur als reine Antriebskette hergestellt wird. Bestückt mit einer großen Auswahl an Anbauelementen (z. B. Winkel- und Mitnehmerlaschen oder U-Bügel mit Elastomerprofilen), ist sie auch bestens als Transportkette geeignet. Als Flyerkette zeigt sich die KB-Kette auch in Aufzügen und Gabelstaplern als eine zuverlässige Komponente. Hannover-Messe: Halle 25 Stand C42

(Bild: igus)

Mit ihrem „Push Pull Force Detection System“ (PPDS) hat die igus GmbH aus Köln vor zwei Jahren eine Condition MonitoringLösung speziell für EnergiekettenGroßanlagen entwickelt. Das Diagnose-Tool ist bereits zahlreich weltweit im Einsatz, so z. B. am Hafen von Singapur und im größten europäischen Kohleverladehafen EMO in Rotterdam. PPDS überwacht die Verschiebekräfte von Energieketten und hilft, Schäden in Energieführungssystemen sowie Ausfälle zu vermeiden durch vorbeugende Wartung oder Ferneingriffe. Jetzt ist das Online-Erkennungssystem durch eine kleinere Ausführungsvariante ergänzt worden: „PPDS easy“. Die neu entwickelte Condition Monitoring-Version für Einsteiger bietet umfangreichen Schutz vor mechanischen Beschädigungen in Energieketten-Anwendungen. „PPDS easy“ leistet eine komplette Überwachung von Schub- und Zugkräften mit frei wählbaren Parametern, Notabschaltung des Systems bei Überlast sowie einen Datenlogger für bis zu 40000 Einträge. Verzichtet wird bei „PPDS easy“ auf die Möglichkeit des Ferneingriffs: eine Abschaltung erfolgt bei Überschreiten eines vorgegebenen Maximalwerts (statt permanentem Soll-Ist-Vergleich der „großen“ PPDS-Lösung). Durch die so verbesserte Wirtschaftlichkeit weitet igus das Einsatzgebiet von Condition Monitoring auch auf kleinere Anlagen aus. Hannover-Messe: Halle 17 Stand J20

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Antriebstechnik von Demag Cranes & Components

Warum das Fahren im Mittel Die hohe Reputation, die die Demag Cranes & Components GmbH im Segment der Antriebstechnik genießt, ist ein Beleg dafür, dass das Unternehmen keineswegs nur zu den reinen Kranspezialisten zählt. Die Redaktion sprach vor der Hannover-Messe 2007 mit Klaus-Peter Hoffmann, Leiter der Business Unit Handling Technology & Drives, über Strategien, aktuelle Produktangebote und künftige Entwicklungen in der Antriebstechnik.

wirklich ein Optimum darstellt. Kurz: Wir haben in unseren eigenen Reihen Herausforderer, die uns Benchmarks setzen. Wir nutzen im eigenen Umfeld die Erfahrungen in der Auslegung der Anlagen für unsere Kunden, die dann die Komponenten kaufen. Wir theoretisieren nicht nur darüber, wie man 50 oder 100 t bewegen kann, sondern wir realisieren es selber.

Unser Gesprächspartner

Redaktion: Herr Hoffmann, warum ist es für die Kunden von Demag Cranes & Components wichtig, dass die Bereiche Krane und Antriebstechnik unter einem Dach zusammenwirken? K.-P. Hoffmann: Wie es der Name des Unternehmens ausdrückt, liegen unsere Schwerpunkte in den Bereichen Krane und Komponenten. Die Antriebstechnik war seit Beginn unserer Tätigkeit auf dem Gebiet der Fördertechnik immer der Lieferant der Komponenten für unsere eigenen Produkte. Wenn wir uns heute die Population von rd. 650000 elektrischen Hebezeugen und Kranen anschauen, die wir weltweit im Markt haben – auch in unterschiedlichen Produktgenerationen –, so ist deren „Herz“ die Antriebstechnik. Wenn man sich das noch anteilig vorstellt, dann ist erkennbar, dass wir einen unglaublich hohen Erfahrungsschatz in Anwendungen für Heben und Fahren haben. Wir wissen, wie robust Antriebe sein müssen, die in unserer Branche eingesetzt werden, und wir kennen die Bedürfnisse. Die technischen Veränderungen haben wir über die Generationen miterlebt. Die Mitarbeiter im Bereich der Krane liefern uns die internen Inputs, in welche Richtung sich ihre Märkte entwickeln, welche Ansprüche an die Produkte gestellt werden. Beim neuen Seilzug DR beispielsweise kommt ein zylindrischer Hubmotor zum Einsatz, der in seinem Durchmesser-Längen-Verhältnis im Grunde von jedem Standard abweicht, aber aufgrund der Achsabstandsproblematik in solchen Hebezeugen

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Darüber hinaus sehe ich auch noch – unabhängig von den Kranen, die ein wichtiger Faktor im Neugeschäft sind – das Zusammenspiel mit unserer Serviceorganisation. Wir haben weltweit mehr als 220 Servicestationen und mit unseren Partnern im Inund Ausland über 1400 Servicetechniker, die die Produkte kennen, was für unsere Kunden nicht uninteressant sein dürfte. Viele Kunden exportieren ihre Anlagen mit unseren Produkten und nutzen dann im Ausland unser Servicenetz für die Betreuung ihrer Kunden. Innerhalb der Demag Cranes & Components hat die Antriebstechnik eine ganz klare Querschnittsfunktion. In einer Art Symbiose sind wir für alle Bereiche als Dienstleister, aber auch als Lieferanten tätig. Warum wollen Sie den Bereich der Komponenten nachhaltig ausbauen? Und wohin soll die Entwicklung in den nächsten Jahren gehen?

Klaus-Peter Hoffmann, Leiter der Business Unit Handling Technology & Drives

Entsprechend unserer Unternehmensphilosophie haben wir traditionell schon keinen Widerspruch zwischen Komponenten- und Anlagengeschäft. Wir sind irgendwann damit gestartet, Komponenten für unseren eigenen Be-

darf zu bauen und haben uns damit eine gute Reputation verschafft. Es gibt Kunden, die darauf bestehen, dass wir unsere Komponenten in Anlagen anderer Hersteller – z. B. unserer OEM – einbauen. Und wir haben jahrzehntelange Partnerschaften mit OEM, die sich darauf spezialisiert haben, unsere Komponenten zu verbauen, und das werden wir natürlich vorantreiben. Das betrifft nicht nur Kranbaufirmen, sondern auch alle anderen Gewerke im industriellen Anwendungsbereich. Ich sehe in der nahen Zukunft ganz klar Schwerpunkte, was das Thema regionale Erweiterung anbelangt. In den Wachstumsmärkten ist ein großer Nachholbedarf vorhanden, um Anlagen durch Erneuerung von Komponenten wieder in einen modernen Zustand zu versetzen. Auch in den etablierten Märkten in Deutschland oder in Westeuropa wird immer mehr von der Eigenfertigung von Komponenten weggegangen. Die steigenden Betriebskosten zwingen immer mehr Unternehmen unter Wettbewerbsdruck dazu, dass sie sich auf ihre Kernkompetenzen beschränken und nicht mehr ihre „Rädchen“ selber bauen, sondern komplett zukaufen. Diesen Aspekt sehe ich auch als einen Treiber für unser Geschäft. Wir werden unser Programm auf diese Komponenten ausrichten und können beispielsweise komplette Steuerungen mit unseren Applikationsbaugruppen inklusive Umrichter und Stromzuführung liefern. Die Entwicklungstrends sind folglich zum einen die regionale Ausweitung, die Erschließung neuer Märkte im Zusammenhang mit Modernisierungen, zum anderen ein breiteres Angebot an Komponenten, um die Lösungen für die Kunden noch einfacher zu gestalten, abgerundet mit sehr komfortablen Auswahlund Abwicklungstools. Was bedeutet für Sie in der Antriebstechnik die verstärkte Konzentration auf die Funktion Fahren?

Krane und Komponenten: Säulenschwenkkran aus dem KBK-System mit Kettenzug DC und Funksteuerung

Das Thema des Fahrens ist – resultierend aus den Krananwendungen – bei uns traditionell stark ausgeprägt. Wir haben im Vergleich mit anderen Wettbewerbern das umfassendste Produktprogramm. Bei uns können die Kunden alle Produkte – vom Laufrad über die Stromzuführung

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punkt steht bis zum Frequenzumrichter und Getriebemotor – aus einer Hand bekommen. Das ist ein wesentlicher Vorteil beim Thema Fahren. Wir sind uns bewusst, dass wir uns in einer Nische bewegen. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben uns aber gelehrt, dass weniger manchmal mehr ist. Wir haben festgestellt, dass unsere Stärken rund um den Bereich Fahren liegen, der sehr beratungsintensiv ist. Uns kommt dabei zugute, dass wir eine starke Vertriebsmannschaft haben, die in der Lage ist, komplette Lösungen für den Kunden auszuarbeiten, auch im Zusammenspiel mit der Modernisierung von Anlagen. Welche Produkte stehen im Mittelpunkt und welche Markterwartungen sind damit verbunden? Was sind die wesentlichen Vorteile gegenüber Wettbewerbsprodukten? Unsere Produkte der Antriebstechnik lassen sich grob in vier Bereiche einteilen: Radblocksysteme, Getriebemotoren, Frequenzumrichter und Stromzuführungen. Wir bieten zwei Radblocksysteme RS und DRS, die auf große Leistungsdichte abzielen und anspruchsvolle Verhältnisse zwischen Tragfähigkeit und Raddurchmesser ermöglichen. Die Baureihe LRS folgt einem anderen Konstruktionsprinzip. Sie zielt auf eine höhere Bodenfreiheit ab und soll eine Marktlücke schließen. Wir liefern darüber hinaus auch die klassischen Radsätze, die kein eigenes Gehäuse haben, sondern in den Stahlbau einer Anlage integriert werden. Unsere Getriebemotoren werden sowohl mit Zylinderläufer- als auch mit Konusmotor angeboten. Unsere Stärken liegen bei den polumschaltbaren Maschinen, aber darüber hinaus auch bei der Frequenzumrichter-Baureihe, die mit unseren Getriebemotoren eingesetzt wird. Im Gegensatz zu Wettbewerbern haben wir alle vier aufgeführten Gewerke in den eigenen Reihen. Das hat den besonderen Vorteil, dass unsere Komponenten exakt aufeinander abgestimmt sind, d. h., unsere Drehmomentstützen, die wir mit den Getriebemotoren verwenden, passen hundertprozentig zu unseren Radblöcken. Zusatzkonstruktionen sind nicht erforderlich, um bestimmte Bauteile miteinander zu verbinden. Wir liefern nicht eine

Laufradsystem LRS als Fahranwendung in Kombination mit Getriebemotor (Bilder: Demag C&C)

Summe von Einzelgewerken, sondern Bauteile für eine abgestimmte Systemlösung, die sich durch Zuverlässigkeit und Langlebigkeit auszeichnet. Der Kunde hat den Vorteil, dass er nicht mit vier unterschiedlichen Lieferanten sprechen muss, es gibt keine Schnittstellendiskussion mit Teillieferanten, und in Problemfällen steht ein Ansprechpartner für alles zur Verfügung. Von unschätzbarem Nutzen ist auch unsere weltweite Service-Verfügbarkeit. Als Konstruktionshilfe bieten Sie den Kunden schon seit einigen Jahren Software-Tools wie den Drive Designer an. Wie aktualisieren Sie diese Programme? Vor zehn Jahren, zur HannoverMesse 1997, haben wir den Drive Designer erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Damit waren wir Vorreiter in der Branche. Das waren damals im Prinzip intelligente Kataloge, die viele Daten enthielten und auch gewisse Logiken, um diese zu verknüpfen. Diese Tools waren und sind einer ständigen Pflege unterworfen. Es gibt ein Team, das dafür sorgt, dass die Informationen in den Designern dem sich verändernden Produktprogramm folgen. Jetzt gibt es aber einen Generationswechsel an dieser Stelle, den wir intern schon eingeleitet haben. Die Software-Tools mit ihren Funktionen für Projektierungshilfe, Angebotserstellung, Lösungs- und Preisfindung werden ergänzt und zu richtigen Abwicklungstools erweitert. Das bedeutet in Zukunft eine viel stärkere Integration in den Abwicklungsprozess als heute. Idealerweise könnte per Knopfdruck ein Projekt in einen Auftrag verwandelt, in die entsprechenden Systeme eingespeist und die Fertigung ausgelöst werden. Das sind die Designer der nächsten Generation. Wir müssen aber noch viel Entwicklungsarbeit leisten, die mit dem eigentlichen Produkt nichts zu tun hat, aber es wird sich bestimmt lohnen.

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Welche Rolle spielen Ihre Komponenten bei der Modernisierung von Anlagen? Welche Kernkompetenz können Sie dabei ausspielen? Wir haben in der Modernisierung ein sehr interessantes Anwendungsfeld für die Komponenten der Antriebstechnik, aber im Prinzip auch für alle anderen Komponenten, die wir verkaufen, weil in vielen – auch krantechnischen – Anlagen der Stahlbau meist noch in Ordnung ist, aber die Komponenten veraltet sind. Das ist beispielsweise sehr stark in solchen Wachstumsregionen wie den GUS-Staaten der Fall. Hier spielt auch wieder unsere Unternehmensphilosophie des Komponenten- und Anlagengeschäfts eine Rolle. Wir bieten zum einen über unsere große Serviceorganisation komplette Umrüstungen und Modernisierungen inklusive der Tätigkeiten vor Ort an, aber zum anderen auch sog. Modernisierungspakete. Potenzielle Nutzer solcher Pakete von Komponenten sind beispielsweise lokale OEMPartner, die bei ihren Kunden eine Modernisierung durchführen. Auch Kunden mit einer eigenen Instandhaltungsabteilung können die Modernisierungspakete beziehen und die Arbeiten selbst ausführen. Es gibt also drei Wege, wie die Modernisierung ablaufen kann. Unser Vorteil: Wir können die Kunden bei der Lösungsfindung und beim Einsatz der richtigen Komponenten sinnvoll beraten. Wenn wir die richtige Lösung gefunden haben, können wir aus unserer Produktpalette schöpfen, die klare Schnittstellen definiert und keine Lücken lässt. Bis zur Umsetzung gibt es dann wiederum nur einen einzigen Ansprechpartner, der dem Kunden zur Seite steht, bis die Modernisierung stattgefunden hat. Danke für die Informationen. (Interview: N. Hamke) Hannover-Messe: Halle 26 Stand G01

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Messevorschau

2D-Laserscanner auf schwenkbarer Servoplattform

industrie oder Pakete sowie Gepäck im Logistikbereich sein. Ein Beispiel für die translatorische 3DVermessung ist die automatische Coilverladung. Dabei wird ein Zug mit Coils abgescannt, und die ermittelten Positionsdaten der Coils werden für die automatische Entladung des Zuges genutzt. Soll ein Messgut statisch, d. h. von einem Standort aus, vermessen werden, so kann durch die Rotation eines 2D-Laserscanners mit Hilfe einer Schwenkplattform eine 3D-Messung durchgeführt werden. Hannover-Messe: Halle 9 Stand F68 3D-Messdaten eines Coils (Bilder: Lase)

Lase

Leuze electronic

Industrielle 3DLaser-Messtechnik

Distanzsensoren mit Fast-Ethernet

Modernste Laser-Messtechnik und immer schneller werdende PC-basierte Messdatenverarbeitung ermöglichen visionäre Automatisierungslösungen. Ein bekanntes Systemhaus für LaserMessanlagen ist die Lase Industrielle Lasertechnik GmbH aus Wesel. 3D-Laserscanning kann durch die Translation oder die Rotation eines 2D-Laserscanners erfolgen, dabei wird der 2D-Laserscanner entweder durch eine Verfahreinheit (z. B. Kran) über das Messgut gefahren oder durch eine Servoplattform über das Messgut geschwenkt. Messgüter können u. a. ein Container im Hafen, eine Bramme oder ein Coil in der Stahl-

Flächendeckende Distanzsensoren (ROD 4) von Leuze electronic liefern 2D-Tiefeninformationen mit einem Erfassungswinkel von 190° und werden typischerweise für Konturvermessungen, Greiferpositionierung, Zugriffskontrolle oder Kollisionserkennung sowie zur Positionierung fahrerloser Transportsysteme eingesetzt. Mit den neuen ROD 4plus erweitert der Hersteller sein Produktprogramm um eine speziell für Aufgaben der Messtechnik ausgelegte Variante. Sie verfügen als einzige ihrer Leistungsklasse über eine integrierte Fast-Ethernet-Schnittstelle. Das Scannen und Versenden der er-

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Schüco

Transportsystem mit StretchEffekt

Flächendeckender Distanz(Bild: Leuze) sensor ROD 4plus fassten Daten erfolgt entkoppelt in einem Arbeitsschritt. Mit einer Übertragungsrate von 100 Mbit/s sind die ROD 4plus etwa 10-mal schneller als bisherige Systeme. Diese schnelle Messdatenübertragung unterstützt besonders die Erfassung von 3D-Profilen, die durch Schwenken des Messobjektes oder des Laserscanners um 90° generiert werden können. Neben der schnellen Rohdatenübertragung, bei der komplette 2D/3D-Scanprofile zu übertragen sind, können Messwerte im ROD 4plus auch vorverarbeitet werden. Dazu lässt sich der Scanbereich im Vorfeld gezielt definieren und Umfang, Struktur, Filterung und Darstellungsart der Messwerte individuell auf die jeweilige Applikation anpassen. Der Anschluss der Fast-Ethernet-Kommunikationsschnittstelle erfolgt über einen industrietauglichen M12-Steckverbinder mit der Schutzart IP 65. Der Messbereich der neuen ROD 4plus liegt zwischen 0 und 50 m. Als Messprinzip dient das Pulslaufzeitverfahren, bei dem in kurzen Abständen einzelne Lichtimpulse ausgesandt werden. Aus der Zeitdifferenz zwischen Aussendung und Empfang eines Lichtimpulses lässt sich der Abstand zu jenem Objekt errechnen, das das Licht reflektiert hat. Hannover-Messe: Halle 9 Stand D54

Eine Produktionskette erwirtschaftet nur dann Gewinn, wenn sie einwandfrei und schnell funktioniert. Mit den innovativen Transportsystemen der Baureihe CS SL (Stretch Line) präsentiert der Bereich Industrieautomation von Schüco Design Transportlösungen für den schnellen und sicheren Einsatz im gesamten Produktionsablauf. Das System erhöht die Anlagenverfügbarkeit entscheidend, betont der Hersteller. Durch den Stretch-Effekt wird die betriebsbedingte Dehnung der Transportkette aufgefangen, das aufwändige Kürzen der Kette entfällt, und die Stillstandzeiten der Anlage werden auf ein Minimum gesenkt.

Switch

Kabellose Kransteuerung

Transportsystem CS 200 SL

Blue Pendant ist eine Computer basierende Kransteuerung. Wie der Hersteller, die Switch GmbH & Co. KG aus Isernhagen, hervorhebt, sind hier Features integriert, die bislang nur unter großem Aufwand realisiert werden konnten. Selbst die Verbindung zur Bedieneinheit ist neuartig. Wurden bisher Kabelverbindungen zur Bedienung des Krans verwendet, wird die neue Kransteuerung kabellos, störungsfrei und sicher in einem BluetoothNetzwerk betrieben. Hannover-Messe: Halle 12 Stand D49

Mit dem bedarfsgerechten Einsatz des Systems wird eine kostengünstige und Platz sparende Streckenführung erreicht. Die Linienführung der Transportstrecke kann nahezu frei gestaltet werden. Ein minimaler Umlenkradius ermöglicht darüber hinaus enge Kurven bei sehr kleinen Spaltmaßen. Das Transportsystem soll zudem durch einen sehr geräuscharmen Lauf überzeugen.

(Bild: Schüco)

Hannover-Messe: Halle 16 Stand A04

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