AUSGESCHILDERTE BIKEROUTEN IN DER UMGEBUNG VON AARAU

2006 17. Oktober 2006 Neue Kantonsschule Aarau www.bike-jura.ch Andreas Zeman Mentor: Stefan Frei AUSGESCHILDERTE BIKEROUTEN IN DER UMGEBUNG VON AA...
Author: Kirsten Sommer
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2006 17. Oktober 2006 Neue Kantonsschule Aarau

www.bike-jura.ch

Andreas Zeman Mentor: Stefan Frei

AUSGESCHILDERTE BIKEROUTEN IN DER UMGEBUNG VON AARAU Planung – Realisierung - Vermarktung

V ORWORT In meiner Familie gab es früher ein ungeschriebenes Gesetz, was in den Sommerferien zu tun sei. Während Klassenkameraden ihre Ferien in Spanien oder Italien verbrachten, unternahmen wir jedes Jahr eine längere Velotour. Bereits im Alter von fünf Jahren radelte ich, bepackt mit Schlafsack und Zelt, rund um den Bodensee. Es folgten die Flüsse Inn, Donau, Moldau und noch zahlreiche andere Touren. Häufig war es schon am Dämmern, als wir erschöpft noch einen Campingplatz suchten. Trotzdem kamen wir immer ans Ziel und ich kann heute an unvergessliche Erlebnisse zurückdenken. Während meiner Bezirksschulzeit fanden unsere Veloferien ein jähes Ende. Meine Geschwister und ich waren nicht mehr für solche Ferien zu gewinnen. Folglich verlor ich auch meinen Bezug zum Velofahren. Als ich dann ebenso meine nicht sehr erfolgreiche Karriere als Fussballspieler beendete, litt meine Kondition merklich darunter. Meine Eltern versuchten mich zu animieren, wieder Sport zu treiben. Ich weiss nicht mehr, ob es aus einer Trotzreaktion war, dass ich mit dem Mountainbike den damals noch weiten Weg auf die Gisliflue unter die Räder nahm. Doch eines weiss ich noch ganz genau: Es machte mir Spass, auf dem erklommenen Gipfel zu stehen und das wunderbare Panorama zu geniessen. Aus dem einen Besuch wurden zwei, drei, vier bis ich schliesslich beinahe täglich auf der Gisliflue anzutreffen war. Genauso steckte ich meinen älteren Bruder mit meinem „Bike-Fieber“an und wir waren nun fast immer zu zweit unterwegs. Gemeinsam lieferten wir uns kleine Rennen und unternahmen immer längere Touren. Der Autor: Andreas Zeman Aspalterweg 4 5106 Veltheim [email protected]

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D ANKSAGUNG Ich möchte mich bei folgenden Personen und Institutionen bedanken: Stefan Frei Stefan Frei ist der Betreuer meines Projektes. Ich konnte mit ihm mein beabsichtigtes Vorgehen immer absprechen und er gab mir wichtige Inputs. Pro Cycling Aarau Von Pro Cycling Aarau erhielt ich bei einigen Telefongesprächen wichtige Gedankenanregungen. Auch waren sie bereit, mich finanziell und ideell zu unterstützen. Aargau Tourismus / Aarau Info Aargau Tourismus unterstützte mein Projekt ideell. Im Verkehrsbüro von Aarau Info durfte ich zusätzlich mit einem Flyer Werbung für mein Projekt machen. Bruno Hirschi, Velobüro Bruno Hirschi vom Velobüro Olten nahm sich viel Zeit, mir die wichtigsten Grundlagen des Planens und der Signalisation einer Mountainbike-Strecke zu vermitteln. Ausserdem erhielt ich von ihm sehr nützliche Broschüren. Marcel Siegrist und Philip Gehri, Aargauer Zeitung Marcel Siegrist verfasste einen Artikel über mein Projekt in der Aargauer Zeitung und bescherte so meiner Website zahlreiche Besucher. Auch Philip Gehri erwähnte mein Projekt und meine Website in einem Artikel in der Aargauer Zeitung. Gemeinden und Verein Aargauer Wanderwege Ich möchte mich bei allen Gemeinden und dem Verein Aargauer Wanderwege bedanken, die sich die Zeit nahmen und zu meinem Anliegen Position bezogen. Vor allem bei Horst Sager vom Verein Aargauer Wanderwege bedanke ich mich für seine ausführliche Stellungnahme. Peter Bircher, dreiklang.ch Peter Bircher nahm sich Zeit, mich über die Projekte von dreiklang.ch zu informieren und kann sich ein finanzielles Engagement vorstellen. Christian Zeman Mein Bruder Christian Zeman war häufig bei der Feldarbeit dabei und gab mir auch sonst zahlreiche Inputs. Schliesslich will ich mich noch bei all denen, die mir ein Feedback zukommen liessen oder mich sonst irgendwie unterstützten, bedanken. 3

I NHALTSVERZEICHNIS Vorwort ............................................................................................................................................... 2 Danksagung ....................................................................................................................................... 3 Inhaltsverzeichnis ........................................................................................................................... 4 1. Einleitung ...................................................................................................................................... 7 1.1. Idee ........................................................................................................................................................ 7 1.2. Zu dieser Arbeit ................................................................................................................................ 7 1.3. Ausgangslage ..................................................................................................................................... 8 1.3.1. Das Waldgesetz ....................................................................................................................................... 9

2. Die Routenplanung ................................................................................................................. 11 2.1. Planung der Routen ..................................................................................................................... 11 2.1.1. Was macht eine gute Strecke aus? .............................................................................................. 11 2.1.2. Digitalisieren der Routen ................................................................................................................ 12 2.1.3. Eine Route für Anfänger .................................................................................................................. 13

2.2. Präsentation der Routen ............................................................................................................ 14 2.3. Ausschilderung der Routen ...................................................................................................... 15 2.3.1.Das Projekt„Schw eizM obil“........................................................................................................... 15 2.3.2. Ausschilderung gemäss Norm ....................................................................................................... 16 2.3.3. Bezug der Schilder .............................................................................................................................. 17

3. Nutzungskonflikte im Wald ................................................................................................ 20 3.1. Wie sich ein Mountainbiker verhalten sollte..................................................................... 20 3.1.1. Zehn Grundsätze, an die man sich halten sollte .................................................................... 21

3.2. Die Haltung des Bundesamtes für Umwelt......................................................................... 22 3.2.1. Mountainbiken und seine Auswirkungen auf die Natur ................................................... 23

3.3. Fazit .................................................................................................................................................... 24

4. Die Suche nach Unterstützung ........................................................................................... 25 4.1. Unterstützung von Vereinen .................................................................................................... 25 4.2. Unterstützung von Privaten ..................................................................................................... 26 4.2.1. Gönner und Sponsoren ..................................................................................................................... 27

5. Kontakt mit den Behörden .................................................................................................. 28 5.1. Projekt-Dossier für die Gemeinden ....................................................................................... 28 5.1.1. Über den Aufbau des Informationsschreibens ...................................................................... 29

5.2. Die Reaktionen auf das Projekt ............................................................................................... 29

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5.2.1. Negative Reaktionen ......................................................................................................................... 30 5.2.2. Neutrale Reaktionen .......................................................................................................................... 30 5.2.3. Positive Reaktionen ........................................................................................................................... 31 5.2.4. Die Stellungnahmen im Überblick ............................................................................................... 31

5.3. Stellungnahme des Vereins Aargauer Wanderwege ...................................................... 32 5.3.1. Die relevanten Punkte ...................................................................................................................... 32 5.3.2. Meine Meinung zur Stellungnahme ............................................................................................ 33 5.3.3. Fazit........................................................................................................................................................... 33

6. Die Website als Informationsplattform .......................................................................... 35 6.1. Grundidee......................................................................................................................................... 35 6.2. Die Inhalte der Website .............................................................................................................. 35 6.3. Wie eine Website suchmaschinentauglich wird .............................................................. 36 6.4. Programmierstandards für das World Wide Web .......................................................... 37

7. Ergebnisse und Fazit .............................................................................................................. 38 7.1. Vorteile ausgeschildeter Routen ............................................................................................ 38 7.2. Bedürfnis nach ausgeschilderten Routen ........................................................................... 38 7.3. Ergebnisse........................................................................................................................................ 38 7.4. Konsequenz aus den Ergebnissen.......................................................................................... 41 7.5. Mögliche weitere Schritte.......................................................................................................... 41 7.5.1. Website als Mountainbike-Plattform ......................................................................................... 41 7.5.2. Petition .................................................................................................................................................... 42 7.5.3. Weiterführung des Projektes ........................................................................................................ 42

7.6. Fazit .................................................................................................................................................... 43

A. Glossar ......................................................................................................................................... 45 B. Informationen rund ums Mountainbiken ...................................................................... 46 B.1. Physiologie und Anatomie ........................................................................................................ 46 B.2. Gesundheit....................................................................................................................................... 55

C. Verzeichnisse............................................................................................................................. 60 C.1. Literaturverzeichnis .................................................................................................................... 60 C.2. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis.................................................................................. 62

D. Dossier für die Gemeinden .................................................................................................. 63 D.1. Brief.................................................................................................................................................... 63 D.2. Informationsschreiben............................................................................................................... 64

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D.3. Brief Kreisforstamt ...................................................................................................................... 66 D.4. Bestätigung Aargau Tourismus .............................................................................................. 68 D.5. Email Velobüro .............................................................................................................................. 69 D.6. Erläuterungen zur Karte............................................................................................................ 70 D.7. Karte .................................................................................................................................................. 70

E. Antworten der Gemeinden .................................................................................................. 71 E.1. Veltheim............................................................................................................................................ 71 E.2. Densbüren........................................................................................................................................ 72 E.3. Oberflachs ........................................................................................................................................ 73 E.4. Erlinsbach SO.................................................................................................................................. 75 E.5. Auenstein ......................................................................................................................................... 76 E.6. Küttigen ............................................................................................................................................ 78 E.7. Biberstein ......................................................................................................................................... 79 E.8. Thalheim........................................................................................................................................... 80

F. Stellungnahme des Vereins Aargauer Wanderwege .................................................. 82 G. Briefe und Emails .................................................................................................................... 88 G.1. Anfrage „Aargau Tourism us“................................................................................................... 88 G.2. Anfrage Unterstützung ............................................................................................................... 89 G.3. Informationsschreiben an Gastronomie ............................................................................. 90 G.4. Email Matthias Stremlow BAFU ............................................................................................. 91

H. Zeitungsberichte...................................................................................................................... 92 H.1. Ausgleich in der und für die Natur ........................................................................................ 92 H.2. Die Koexistenz wird schwieriger ........................................................................................... 93 H.3. Mit dem Bike zu den Jurahöhen ............................................................................................. 94

I. Sonstige Dokumente ................................................................................................................ 97 I.1. Kriterien/Schwierigkeitsgrade Mountainbike .................................................................. 97 I.2. Kostenanalyse ................................................................................................................................. 98 I.3. Werbeflyer ...................................................................................................................................... 100

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1. E INLEITUNG 1.1. Idee

Bei schönem Wetter bin ich beinahe täglich mit dem Mountainbike unterwegs. Dabei mache ich Touren sowohl in der Umgebung meines Wohnorts als auch in den Bergen. Darum bin auch ich immer auf der Suche nach neuen möglichen Routen. Als ich im vergangenen Sommer wieder einmal auf der Suche nach Mountainbiketouren war, wurde mir bewusst, dass es kaum ausgeschilderte Strecken gibt. Während heutzutage jedes Dorf mit Wanderwegen erschlossen ist, sucht man vergeblich nach Mountainbiketrails. Es existieren zwar zahlreiche Karten, doch einerseits sind diese teilweise ungenau. Andererseits ist es viel bequemer, nicht bei jeder Weggabelung anhalten zu müssen, um sich neu zu orientieren. Trotz dieser Umstände nimmt die Zahl der Biker von Jahr zu Jahr zu. Ob Jung oder Alt, Frau oder Mann, alle geniessen die sportliche Tätigkeit in der Natur. Dabei kommt es häufig auch zu unnötigen Konfliktsituationen mit Wanderern. Auch hier würden ausgeschilderte Bikerouten etwas Abhilfe schaffen, indem man Wanderer und Biker gezielt darauf aufmerksam macht, an welchen Orten sie sich gegenseitig achten sollten. Und wer weiss, vielleicht werden andere Regionen meinem Beispiel folgen, und die Schweiz wird zum ausgeschilderten Bikeparadies, was auch mir die aufwendige Suche nach Touren ersparen würde. 1.2. Zu dieser Arbeit

Mein Projekt war sehr vielseitig. Es vereinte sportliche, politische, wirtschaftliche, geografische, ökologische, technische und soziale Elemente. Aufgrund dieser Breite des Projektes, war es mir nicht möglich in der vorgegebenen Zeit die einzelnen Elemente nacheinander zu verfolgen. Ebenfalls waren viele dieser Elemente eng miteinander verknüpft. Deshalb arbeitete ich ständig gleichzeitig an verschiedenen Teilaspekten des Projektes. In dieser schriftlichen Dokumentation werde ich nun meine Methoden, meine Überlegungen zum Vorgehen und meine gewonnenen Erkenntnisse erläutern. Ich will versuchen einen kleinen Abriss von dem zu geben, was ich im letzten halben Jahr gemacht habe. Da mein Projekt keine geregelte zeitliche Abfolge erlebte und zahlreiche Teilaspekte ineinander griffen, ist es schwierig die einzelnen Kapitel dieser Arbeit logisch zu 7

verknüpfen. Ich habe die Kapitel so anzuordnen versucht, damit man jeweils die nachfolgenden Kapitel durch die gewonnen Erkenntnissen der bereits erwähnten Kapitel verstehen kann. Zu Beginn lege ich meine Ausgangslage mit meinen Zielen dar. Danach informiere ich über meine Methoden und meine Ergebnisse zu den einzelnen Teilaspekten. Folgende Teilaspekte werden behandelt:  Die Routenplanung  Nutzungskonflikte im Wald  Die Suche nach Unterstützung für mein Projekt  Der Kontakt mit den Behörden  Die Website als Informationsplattform Die Ergebnisse werden abschliessend noch einmal zusammengefasst und mit meinen Zielen verglichen. Schliesslich werde ich noch meine Visionen zur Weiterentwicklung des Projektes festhalten. Im Anhang findet man einige wichtige Dokumente, mit welchen ich gearbeitet habe und auch Briefe und Emails, die ich während der Arbeit versandt oder erhalten habe. Ich muss noch erwähnen, dass einige Teile dieser Arbeit ebenso auf meiner Website http://www.bike-jura.ch abrufbar sind. Es gibt dort aber auch weiterführende oder andere Aspekte, welche in dieser schriftlichen Arbeit nicht enthalten sind. 1.3. Ausgangslage

Meine Idee war es ausgeschilderte Routen nicht nur zu planen, sondern auch zu realisieren und anschliessend zu vermarkten. Zuerst war ich mir nicht sicher, inwiefern mein Projekt überhaupt umsetzbar sei. Mir war klar, dass eine mögliche Ausschilderung nur mit der Unterstützung von Vereinen oder Firmen geschehen konnte. Bevor ich nun das Projekt in Angriff nahm, wollte ich abklären, ob überhaupt ein Interesse bei diesen vorhanden ist. Deshalb suchte ich bereits in den Monaten Februar und März nach geeigneten Interessenten. Die Idee, auch Mountainbike-Produzenten wie BMC oder Canyon ins Projekt einzuschliessen, musste ich jedoch schnell aufgeben. Sie fanden zwar teilweise mein Projekt sehr spannend, konnten sich aber ein Engagement nicht direkt vorstellen.

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Positive Signale kam en vor allem seitens des Vereins „Aargau Tourism us“ und so entschloss ich mich folglich, das Projekt einfach einmal in Angriff zu nehmen und fand in der Person von Stefan Frei sogleich einen Betreuer. M ehrm als konnte ich in den M edien schon „den Kampf zwischen Wanderern und Bikern“(vgl. Gehri, Kampfzone Wanderweg 2006 | vgl. Bertiller, Weber 1995) verfolgen. Ich persönlich habe bis jetzt zum Glück nie eine direkte Konfrontation erlebt, doch muss ich mich auch immer wieder über sehr auffällig platzierte Scherben und Äste auf einigen Trails (siehe Glossar) wundern. Das Waldgesetz spricht jedoch klar für die Wanderer. Auf der einen Seite hatte ich nun einige positive Reaktionen auf meine Idee, auf der anderen Seite die Gewissheit, dass ich auf eine breite Gegner-Front treffen werde. Ich musste also vor allem einen Interessenskonflikt lösen, damit meine Idee verwirklicht werden konnte. Meine Leitfrage lautete deshalb: Welche möglichen Probleme muss man bei der Planung, Realisierung und Vermarktung von ausgeschilderten Bikerouten lösen, um eine realistische Chance zu haben, die Idee in die Tat umzusetzen? Und meine Teilfragen:  Welche Möglichkeiten gibt es, Unterstützung für mein Projekt zu gewinnen?  Was macht mein Projekt für Sportler und Behörden interessant?  Welche Konflikte müssen gelöst werden, damit eine sinnvolle Realisierung möglich ist?  Was muss bei der Realisierung beachtet werden?  Wie vermarkte ich mein Projekt bzw. mein Produkt? Für die Streckenführung meiner Routen hatte ich als „Bike-Freak“natürlich schon einige Ideen im Hinterkopf. 1.3.1. Das Waldgesetz

Im Artikel 43 des Schweizer Strassenverkehrsgesetz (Schweizer Strassenverkehrsgesetz SVG 1958/2004) ist folgendes festgeschrieben: „W ege,die sich für den Verkehr m it M otorfahrzeugen oder Fahrrädern nicht eignen oder offensichtlich nicht dafür bestimmt sind, wie Fuss- und Wanderwege, dürfen mit solchen Fahrzeugen nicht befahren w erden.“ 9

Das bedeutet, dass das Fahren mit Mountainbikes auf Wanderwegen auch ohne spezielles Verbot generell nicht erlaubt ist. Dieser Artikel kann in der Praxis unmöglich umgesetzt werden. Deshalb haben viele Kantone unterschiedliche Regelungen eingeführt (vgl. Hofer 2003). Im Waldgesetz des Kantons Aargau heisst es im Paragraf 13 (Waldgesetz des Kantons Aargau AWaG 1997), dass das Fahren abseits von Waldstrassen und Waldwegen als nachteilige Nutzung gilt. Nachteilige Nutzungen sind anhand Artikel 16 des Bundesgesetzes über den Wald unzulässig (Bundesgesetz über den Wald WaG 1991/2004). Die Kantone können aber nach Artikel 16 solche Nutzungen unter Auflagen und Bedingungen bewilligen. Im Paragrafen 23 der Verordnung zum Waldgesetz des Kantons Aargau (Verordnung zum Waldgesetz des Kantons Aargau AWaV 1998) ist diese Regelung dann auch noch genauer festgehalten. Demzufolge kann der Gemeinderat mit Zustimmung des Waldeigentümers und des Kreisförsters das nichtmotorisierte Fahren abseits von Waldstrassen und Waldwegen erlauben. Kurz gesagt: Grundsätzlich ist Mountainbiken nur auf Waldstrassen und Waldwegen erlaubt. Doch der Gemeinderat kann das Mountainbiken auf Trampelpfaden und Singletrails (siehe Glossar) bewilligen. Der Kreisförster Arthur Peyer bestätigte mir diese Feststellungen noch schriftlich (siehe Anhang D.3).

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2. D IE R OUTENPLANUNG 2.1. Planung der Routen

Ich wollte mich in der Startphase auf eine bestimmte Anzahl Routen festlegen. Drei Routen erschienen mir als optimal und so begann ich die detaillierte Planung. Ziel war es, dass diese drei Routen unterschiedliche Ansprüche an Kondition und Technik stellen. Als Vorlage für die Einteilung der Routen nach Schwierigkeitsgraden dienten mir die Kriterien von „SchweizMobil“(siehe Kapitel 2.3.1). Ebenso wollte ich möglichst viele parallele Streckenführungen erreichen, damit bei den Materialkosten für die Signalisation gespart werden konnte. 2.1.1. Was macht eine gute Strecke aus?

Als nächstes stellte sich natürlich die Frage, was denn eine gute Strecke ausmacht? Ich kam auf folgende Hauptkriterien:

Erfolgserlebnis

Panorama

Erreichbarkeit

Streckenart

Verpflegung

Sehenswürdigkeiten

Abbildung 1: Kriterien für Routen

Als Erfolgserlebnis verstehe ich das Erklimmen eines Gipfels oder einfach eines Aussichtspunktes. Meine drei Routen führen deshalb alle zu mindestens einem solchen Erfolgspunkt. Zur Belohnung kann man hier ein wunderbares Panorama geniessen. Um die Erreichbarkeit der Routen zu sichern, wählte ich den Startpunkt Aarau. Folgende Gründe waren ausschlaggebend: 1. grosse Agglomeration → grosser angesprochener Personenkreis 2. gute Erreichbarkeit mit öffentlichem und privatem Verkehr 3. Knotenpunkt der nationalen Velorouten 11

Zur Streckenart ist folgendes zu sagen: Meine Routen verlaufen meist auf Feld-, Forstoder Wiesenwegen. Einige wenige Abschnitte auf Wanderwegen oder Trampelpfaden sind auch dabei. Trails sind sicherlich sehr beliebt. Aber ich musste bei der Planung berücksichtigen, dass eben diese gemäss Waldgesetz die grössten Schwierigkeiten machen werden. Zusätzlich muss ich erwähnen, dass das Mountainbiken oftmals kein Einzelsport ist und da haben befestigte Wege wiederum einen Vorteil: Eine Unterhaltung ist möglich. Bei der Routenplanung achtete ich darauf, dass es mindestens ein Restaurant entlang jeder Strecke hat. Zusätzlich wurden die Restaurants über das Projekt ausführlich informiert. Ebenfalls bemühte ich mich darum, dass es von Zeit zu Zeit wieder einen Brunnen hat, damit man seine Bidons auffüllen kann. Sehenswürdigkeiten

machen

immer

noch

das

gewisse

Extra

einer

guten

Mountainbikeroute aus. Durch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten kann der Tourismus in der jeweiligen Gemeinde profitieren. Dies ist sicherlich ein Punkt, der die Sache für die Behörden interessant macht. Ich beabsichtige meine Routen nur in eine Richtung auszuschildern, da sich manche Trails und Passagen nicht für eine beidseitige Signalisation eignen. Zudem werden so das Konfliktpotential und die Kosten verringert. 2.1.2. Digitalisieren der Routen

„Sw isstopo“ stellte m ir eine digitale Karte ("Swiss Map 25 2-Jura", 2005) gratis zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Karte kann man die Routen schon vor der Feldarbeit planen und auch einzeichnen. Ferner kann man Höhenprofile erstellen und Distanzmessungen durchführen. Nach der Planung der Routen am Computer, druckte ich sie aus und wagte mich ins Gelände. Für das Aufzeichnen der Routen verwendete ich ein GPS-Gerät (siehe Glossar). Dieses konnte ich bei der Firm a „Tram soft“ zum Vorzugspreis erw erben. Das GPS-Gerät speichert die abgefahrene Route als Spur auf der Karte. An wichtigen Stellen, z.B. bei Verzweigungen, kann man einen sogenannten Wegpunkt setzen (siehe Abbildung 2). Nach einer Tour kann man die Daten (Spur und Wegpunkte) vom GPS-Gerät auf den Computer und die digitalen Karten übertragen. Meistens sind einige Korrekturen der Routen auf der Karte nötig, weil die Genauigkeit von GPS, abhängig von Wetter, Walddichte und geografischer Lage, stark schwankt. 12

Während den Touren machte ich immer noch einige Fotos, um sie später auf der Website verwenden zu können. Danach wurden alle Routen aufbereitet: o Beschriftung aller Wegpunkte (Richtungsangaben) (siehe Abbildung 2) o Eingabe von Brunnen, Rastplätzen, Reparaturshops, Restaurants etc. o Höhenprofile und Karten erstellen o Distanz messen o Streckenverlauf schreiben

Abbildung 2: Spur (Track) mit Wegpunkten

All diese Daten fanden dann schliesslich den Weg auf meine Website. Auch die genauen GPS-Daten sind dort verfügbar. Somit kann jeder, der ein GPS-Gerät besitzt, die Routen herunterladen und abfahren. Ziel ist es, auf diese Weise vielleicht auch das eine oder andere Feedback zu den Routen zu erhalten. Die ersten Entwürfe der Routen besprach ich unter anderen mit meinem Betreuer Stefan Frei und meinem Bruder Christian. Beide waren bereit, mich auch bei meiner Feldarbeit zu begleiten und so konnte ich jeweils noch eine zweite Meinung einholen. 2.1.3. Eine Route für Anfänger

Schnell zeigte sich, dass mein Ziel drei Strecken, die verschiedene Ansprüche an Kondition stellen, zwar erreicht war. Doch technisch waren sie alle auf einem ähnlichen Niveau. Nach einer Absprache mit meinem Betreuer Stefan Frei, entschied ich mich dann noch eine vierte Route für Einsteiger zu planen. Diese Einsteiger-Route ist einfach eine Abkürzung der Route 2. Sie wirft also nur geringe zusätzlichen Kosten auf, aber macht die Sache auch für Neueinsteiger interessant. Damit kommt mein Projekt den Empfehlungen der Bundesämter für Gesundheit und Sport optimal nach (siehe Anhang B.2). 13

2.2. Präsentation der Routen

Meine Routen präsentiere ich ausführlich auf meiner Website. Auf der einen Seite soll sich der potentielle Benutzer der Strecke einen schnellen Überblick über die Routen verschaffen

können.

Dazu

dienen

Angaben

wie

Länge,

Höhenmeter

und

Schwierigkeitsgrade. Auf der anderen Seite soll man auch detaillierte Informationen über die Routen finden. Streckenprofile helfen dem Leser zu zeigen, wie sich die Höhenmeter zusammensetzen. Mit Hilfe von Profilen erfährt er, ob es eine grosse oder mehrere kleine Steigungen gibt. Dies ist ein weiteres konditionelles Kriterium, welches bei den Kriterien von „SchweizMobil“(siehe Kapitel 2.3.1) nicht erscheint. Streckenbeschreibungen und Fotos erlauben es, dem Leser die Landschaft und die Route zu präsentieren. Der Leser kann sich ein Bild von der Route machen. Zu einigen Restaurants und Reparaturshops sind die Öffnungszeiten verfügbar, damit der Mountainbiker nicht vor verschlossenen Türen landet. Dieser Bereich ist noch im Aufbau und kann bei einer Realisierung ergänzt und erweitert werden. Denkbare Aspekte sind:  Nennung der Einkaufsmöglichkeiten (Volg, Bäckerei, Coop, Migros etc.)  Aufnahme weiterer Restaurants  Speisekarten der Restaurants (spezielle Menus für Mountainbiker) Der Mountainbiker kann sich so im Voraus entscheiden, wie er sich verpflegen will. Aus eigener Erfahrung kenne ich eine Situation zu gut: Bei sengender Sonne quält man sich eine Steigung hinauf und die Bidons sind leer. Die sonst so zahlreichen Brunnen sind natürlich plötzlich alle verschwunden. Deshalb habe ich auf meiner Website auch vermerkt, an welchen Stellen es Trinkwassertankstationen gibt. Zusätzlich mache ich die Touren durch den Verweis auf Sehenswürdigkeiten und Aussergewöhnliches noch vielfältiger. Alle Informationen habe ich in eine praktische Übersichtskarte verpackt. Dadurch hat der Leser immer den Überblick, an welcher Stelle auf welcher Route sich was befindet.

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2.3. Ausschilderung der Routen 2.3.1. D as Projekt „Schw eizM obil“

Wenn die Strecken realisiert werden, will ich, dass sie professionell, d.h. nach Norm, ausgeschildertw erden.Deshalb nahm ich Kontaktm it„Veloland Schw eiz“auf. „Veloland Schw eiz“ ist eine Stiftung,die unter anderem das nationale Veloroutennetz geplant hat. Der Auftraggeber der Stiftung sind verschiedene Bundesämter, die Kantone und private Organisationen. Die Stiftung plant unter dem M otto „SchweizMobil“ w eitere Angebote in Sachen nachhaltige Mobilität in Freizeit, Tourismus und Alltag. Folgende Angebote werden ab 2008 bestehen: 1. Veloland (nationale und regionale Routen, 7500 km) 2. Wanderland (5300 km) 3. Mountainbikeland (2500 km) 4. Padelland (400 km) 5. Skatingland (1050 km) „SchweizMobil“ hat für jede Sportart Kriterien verfasst,die helfen die verschiedenen Routen nach Schwierigkeitsgraden einzuteilen (siehe Anhang I.1). Das Planungsteam arbeitet im Velobüro in Olten. Bruno Hirschi, einer der Planer, berichtete mir von diesem Vorhaben und schlug mir vor, doch einfach einmal vorbeizukommen. Gerne nahm ich diese Einladung an. Bruno Hirschi informierte mich über ihre Erfahrungen bei der Planung des nationalen Mountainbikelandes. Aus dieser Diskussion konnte ich folgende wichtigen Hinweise entnehmen:  Wanderorganisationen stehen signalisierten Mountainbikerouten grundsätzlich positiv gegenüber  die W artung

und der Unterhalt bleibt bei den Projekten von „Veloland

Schw eiz“in den Händen der W anderorganisationen oder Förster  es herrschen grosse kantonale Differenzen bezüglich der Akzeptanz und der Gesetze  der Kanton Aargau ist ein schwieriger Kanton  für die Ausschilderung der nationalen Routen sind die Kantone verantwortlich  „Veloland Schweiz“rechnet mit Materialkosten von 500 Franken pro Kilometer  „Veloland Schw eiz“begrüsstlokale Routen zur Ergänzung des nationalen Netzes Im Kanton Aargau haben Hirschi und seinem Team vor allem die Jäger grosse Probleme bereitet. Deshalb wird es keine nationale Route im Aargau geben (vgl. SchweizMobil 2006). 15

2.3.2. Ausschilderung gemäss Norm

Desweiteren informierte mich Hirschi über die Normen der Ausschilderung. Wie man der Abbildung 3 entnehmen kann, erhalten lokale Routen dreistellige Nummern. Diese Nummern kann man beim Velobüro in Olten beantragen. Diese Kleber, genannt Routenfelder, werden dann auf den Schildern neben dem Mountainbike-Piktogramm platziert. Auf den Routenfeldern steht neben der Nummer auch noch der Name der Route und ein Kantons- bzw. ein Gemeindewappen. Die Routenfelder müssen nicht auf jedem Schild platziert werden.

Abbildung 3: Routenfelder

Oftmals reicht jedoch auch nur eine Bestätigungstafel. Es existieren Bestätigungstafeln mit und ohne Routenfelder. Nach der neu gültigen Norm (vgl. VSS ) gibt es jetzt auch für Mountainbikerouten Markierungen (Abbildung 4), die auf Steinblöcken und Bäumen angebracht werden. Diese Variante ist sicherlich eine sehr kosteneffiziente. Trotzdem muss beachtet werden, dass sie noch nicht sehr populär ist und übersehen werden kann. An einigen Stellen sind natürlich auch Wegweiser mit Ziel- und Distanzangaben geeignet. Damit sind aber höhere Kosten verbunden, weil solche Schilder nicht serienmässig hergestellt werden.

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Am Start und wichtigen Punkten besteht die Möglichkeit, eine Informationstafel zu installieren (siehe Abbildung 5). Sie enthält Informationen über die Wegweisung und eine topografische Karte mit den Routen. Eine Sponsorenfläche am unteren Rand mit einem Anteil von maximal 20 Prozent ist vorhergesehen. Auf normalen Wegweisern ist es hingegen nicht erlaubt, Sponsorenflächen zu verkaufen. Neben der normalen Informationstafel existiert noch eine touristische Informationstafel. Sie dient als Marketinginstrument und ihre Gestaltung ist frei. Wiederum ist eine Sponsorenfläche von maximal 20 Prozent vorgesehen. Eine kurze Beschreibung des Streckenverlaufs mit einer Karte ist eine mögliche Variante einer solchen Tafel.

Abbildung 4: Markierungen

Abbildung 5: Informationstafel

Es muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es ganz genaue Bestimmungen für die Platzierung und die Abmessungen der Schilder und Routenfelder gibt. Unter anderem stehen Velowegweiser in der Hierarchie über Wanderwegweisern. Genaue Informationen zu den Bestimmungen findet man in der Schweizer Norm „Signalisation Langsamvekehr“ (SN 640 829a 2006) und in der Broschüre „Richtlinie: Velowegweisung in der Schweiz“(Stadtherr et al. 2003). 2.3.3.

Bezug der Schilder

Bezugsquellen für die Schilder gibt es verschiedene. Von den folgenden drei Produzenten liess ich mir Unterlagen zukommen:  Robert Wild AG, Muri  Signal, Büren  Heiz Schriften, Aarau

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Die Firm a „Heiz Schriften“ produziert in Aarau und ist daher optimal als Lieferant geeignet.Dazu istsie günstiger als die „RobertW ild AG“. Ich konnte „Heiz Schriften“ vor Ortbesuchen,um m ir ein Bild vom Angebotzu m achen. Die Firma bietet die gesamte Palette von Schildern, Halterungen bis Routenfeldern an.

Abbildung 6: Preisliste Heiz Schriften

Gemäss der Preisliste (Abbildung 6) habe ich eine Kostenschätzung (siehe Anhang I.2) für das Material gemacht: o nur Route 1: 3400 Franken o nur Route 2: 2300 Franken o nur Route 3: 1700 Franken o alle Routen zusammen: 5800 Franken Wenn alle Routen verwirklicht werden, gibt es Überschneidungen. Diese erklären den tieferen Preis. Folgende Schilder werden hauptsächlich gebraucht:  Pfeil (Wan 53)  Bestätigung (Wan 55) Die Kosten der Schilder, welche nicht auf der Preisliste erwähnt sind, beruhen auf Annahmen. Die geschätzten Kosten beinhalten nur die Preise für die Schilder, jedoch nicht für deren Halterungen.

Die

Schilder

sollten,

wenn

immer

möglich,

an

bestehenden

Befestigungsvorrichtungen angebracht werden.

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Nimmt man nun noch die Kosten der Halterungen und Befestigungsvorrichtungen dazu, ist man schnell bei 10'000 Franken angelangt. An einigen Stellen können vorhergesehene Schilder durch Markierungen ersetzt werden, womit weitere Kosteneinsparungen ermöglicht werden. Bei einer allfälligen Realisierung muss nach freiwilligen Helfern für die Installation gesucht werden.

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3. N UTZUNGSKONFLIKTE IM W ALD 3.1. Wie sich ein Mountainbiker verhalten sollte

Die Sportart Mountainbike ist in den letzten Jahren schnell aufgekommen und als Folge davon ist auch die Zahl der Benutzer von Wander- und Forstwegen stark angestiegen. Naturgemäss führen die unterschiedlichen Fortbewegungsarten auch zu Konflikten. Vergleichbare Konfliktsituationen trifft man bereits täglich auf den Strassen an: Wenn man als Velofahrer auf der Strasse unterwegs ist, stört man sich ab dem Gestank und dem Lärm der Autos. Wenn man dann am nächsten Tag im Auto sitzt, stört man sich an den Velofahrern, welche sich kein bisschen um die Verkehrsregeln zu kümmern scheinen. Das Überholen der Velofahrer empfindet der Autofahrer als Übel, während der Velofahrer sich über die schnelleren Autofahrer ärgert. Ich fragte deshalb auf meinen Touren einige Wanderer, was der Mountainbiker ihrer Meinung nach tun sollte, um Konflikte zu vermeiden. Die Antwort war meist dieselbe: Wanderer erschrecken häufig, wenn ein schneller Mountainbiker plötzlich ohne Vorankündigung an ihnen vorbeiflitzt. Ein Klingeln oder Rufen würde also schon reichen und der erste Schritt in Richtung der Lösung des Konfliktes wäre getan. Neben dem Konflikt mit den anderen Wegbenutzern ergibt sich noch ein weiterer, nämlich mit der Natur. Pflanzen und Tiere können sich nicht über die ungeliebten Besucher des Waldes beklagen. Aber natürlich fühlen sie sich von den Spaziergängern, Hunden, Wanderern und Mountainbikern ebenso gestört (vgl. Porzelt). Solange Mountainbiker auf Strassen und Wegen bleiben, verursachen sie wenige Schäden, heisst es zwar beim Bundesamt für Umwelt (vgl. BAFU). Trotzdem ist es wichtig, dass man sein Verhalten sowohl gegenüber den anderen Wegbenutzern als auch gegenüber der Natur anpasst. Denn mit seinem Verhalten beeinflusst der Mountainbiker auch die öffentliche Meinung über die Sportart. Darum ist es für die Zukunft des Mountainbikens umso wichtiger, dass man sich an einige Grundsätze hält.

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3.1.1. Zehn Grundsätze, an die man sich halten sollte

Ich habe zehn Grundsätze aufgelistet, an die sich jeder Mountainbiker halten sollte. Sie entsprechen teilweise den Verhaltens-Tipps des Bundesamtes für Umwelt und den Trail Rules der IG MTB, die sich für die Interessen der Mountainbiker einsetzt. 1. Vortritt den Schwächeren Wanderer und Spaziergänger sind die Schwächeren und haben damit Vortritt. Auf jeden Fall die Fahrt verlangsamen und wenn nötig absteigen. Mache frühzeitig auf dich aufmerksam. 2. Wege nicht verlassen Befahre nur bestehende Wege. Wenn du querfeldein fährst, zerstörst du die Natur und störst den Lebensraum der Tiere. Zusätzlich gefährdest du so auch deine eigene Gesundheit. (vgl. Porzelt) 3. Wegsperrungen respektieren Respektiere Wegsperrungen. Diese haben meist einen sinnvollen Grund. (vgl. IG MTB 2002) 4. Rücksicht auf Tiere nehmen Nimm Rücksicht auf Tiere: Wildtiere bedürfen besonderer Rücksichtnahme. Wenn du ein Tier siehst, halte an und warte, bis es sich in Sicherheit gebracht hat. (vgl. IG MTB 2002) 5. Richtig bremsen Meide das Bremsen mit blockierten Rädern, da dies das Auftreten von Erosionen begünstigt. (vgl. BAFU) 6. Lieber absteigen An gefährlichen und unübersichtlichen Stellen steigst du lieber ab und schiebst dein Mountainbike. Du musst immer mit Unvorhergesehenem rechnen und rechtzeitig anhalten können. (vgl. IG MTB 2002) 7. Grüssen und Small Talk Ein freundliches „Grüezi“ und ein „D anke“,w enn die W anderer einem den W eg frei machen, sind selbstverständlich und helfen dem gegenseitigen Verständnis und damit dem Image der Mountainbiker!

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8. Tour gut vorbereiten Sei für unvorhersehbare Situationen gerüstet: Nimm Werkzeug, eine Notfallapotheke und wenn möglich ein Mobiltelefon mit. Indem du einen Helm und Handschuhe trägst, schützt du deine Gesundheit. (vgl. IG MTB 2002) 9. Keinen Abfall hinterlassen Achte darauf, dass du keinen Abfall hinterlässt. Er hat in der Natur nichts zu suchen! 10. Öffentliche Verkehrsmittel benützen Starte deine Tour wenn möglich von zu Hause aus oder benützte den öffentlichen Verkehr. Auf der einen Seite schützt das die Umwelt und auf der anderen Seite ist es gefährlich, nach einer anstrengenden Tour erschöpft Auto zu fahren. Ich habe die „Trail Rules“ von der „IG M TB“ noch ergänzt oder abgeändert,w eil m ir einige Sachen fehlen oder nicht explizit genug gesagt werden. Diese Grundsätze helfen ebenso, den anderen Interessensparteien und den Behörden die seriösen Absichten, welche mein Projekt verfolgt, aufzuzeigen. 3.2. Die Haltung des Bundesamtes für Umwelt

Das „Bundesam t für Um w elt BAFU“ und das deutsche „Bundesam t für Naturschutz BfN“ haben gem einsam die Seite „natursportinfo.ch“ aufgebaut.Diese Hom epage zeigt, wie Mensch und Tier am besten aneinander vorbei gehen und doch auf ihre Rechnung kommen. Matthias Stremlow, ein Mitarbeiter des BAFU, antwortet auf die Frage, ob Sport in der Natur generell problematisch ist: „Im Gegenteil.W ir begrüssen,dass im m er m ehr M enschen ihre Freizeit in der N atur verbringen. Sie sind typischerweise zu Fuss oder mit dem Velo in der Landschaft unterwegs: sanft, gesundheitsorientiert und ohne grosse negative Folgen. Sie erleben die Jahreszeiten, Pflanzen und Tiere ganz direkt. Und damit wächst auch ihr Verständnis für die Natur und damit letztlich für den Natur- und Landschaftsschutz.“ (Gehri, Ausgleich in der und für die Natur 2006) Herr Stremlow hält fest, dass im Mittelland der Konflikt zwischen verschiedenen Natursportlern häufiger sei als der zwischen Sportler und Natur. Er erklärt weiter, dass „der Verkehr zum Sport und zurück nach Hause sicher die schlim m sten Folgen für die Natur hat“ (Gehri, Ausgleich in der und für die Natur 2006). Er bestätigt damit meinen zehnten Grundsatz. 22

Ich bat Herrn Stremlow auch um eine Beurteilung meiner Verhaltensgrundsätze. Er zeigte sich „beeindrucktvon der Qualität“(siehe Anhang G.4). 3.2.1. Mountainbiken und seine Auswirkungen auf die Natur

Häufig werden die Mountainbiker beschuldigt, mit ihrer Sportart die Natur und Umwelt zu beschädigen. Doch eindeutige Beweise fehlen bis heute. Vielmehr gibt es einige Studien, welche das Gegenteil behaupten. Thomas Wöhrstein hat in seiner Doktorarbeit versucht bekannte Fragen von Bikegegnern wissenschaftlich zu beantworten. Dabei stellte er unter anderem folgende Punkte fest: „D as durchschnittliche m echanische Einw irkungspotentialeines defensiv fahrenden Bikers aufW egeoberflächen entspricht etw a dem eines Fussgängers.“ „Querfeldeinfahrten sind nicht zuletzt eine negative Auswirkung von Verboten, Hindernissen, welche von anderen Wegbenutzern die Durchfahrt auf dem Weg verunm öglichen oder m angelnde W egbeschilderung.“ „Tatsächlich hat der M ountainbiking-Umwelt-Konflikt nur eine untergeordnete Bedeutung. Entscheidend ist der soziale Konflikt zwischen den verschiedenen Naturnutzergruppen, wobei sich insbesondere Fussgänger und Mountainbiker gegenüberstehen.“ (Weber J.) Ähnliche Folgerungen konnten auch René Bertiller und Raymond Weber aus ihrer Sem esterarbeit zum Them a M ountainbiken ziehen.„W o m an auch nachfragt,nirgends sind ökologische Schäden

in

der Natur bekannt,

die

von

Mountainbikern

stammen“ (Bertiller, Weber 1995). Gemäss einer Studie aus Österreich bleiben 93 Prozent aller Biker auf den Wegen, da die Mehrheit Sinn für ökologische Zusammenhänge hat. Wieder einmal ist es eine Minderheit, welche eine ganze Gruppe ins falsche Licht rückt (vgl. Bertiller, Weber 1995). „Dieses auch von Seiten der Biker verpönte Querfeldein-Fahren kann nämlich durch die mechanische Einwirkung der Reifen auf die Pflanzendecke der Natur erhebliche Schäden zufügen“ (Porzelt, Ergänzung durch den Verfasser). Wie die Beispiele zeigen, ist der Schaden, welcher von der Mehrheit der Mountainbiker verursacht wird, sehr klein. Ich will aber nicht leugnen, dass Mountainbiker und Fussgänger Spuren hinterlassen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der Boden bei Nässe belastet wird. 23

Es macht trotzdem keinen Sinn, den Mountainbiker aus der Natur vertreiben zu wollen: „Denn,w as der Mensch nicht kennt, wozu er keine Beziehung hat, wird er auch nicht schützen“(Weber J.). Mountainbiker stehen klimapolitisch sogar sehr gut da: Einer Studie zu Folge stehen sie im Vergleich mit anderen Outdoor-Frezeitsportlern an zweitletzter Stelle im Bezug auf „m ittlere W egdistanz in km pro Sportler und Ausübung“ (vgl. Hofer 2003). Ein weitaus grösserer Teil von Fussgängern benutzt hingegen ein Fahrzeug, um zum Ausgangspunkt einer Wanderung zu gelangen (vgl. Weber J.). 3.3. Fazit

Es ist also in erster Linie nicht der Natur-Umwelt-Konflikt, sondern ein sozialer Konflikt, der eine Lösung verhindert. Ganz lassen sich Konflikte nie vermeiden. Doch ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es zu keinen Konflikten kommen muss, wenn man mit dem nötigen Respekt und Rücksicht unterwegs ist. Es hat genügend Platz für alle Gruppen! Genauso siehtes die „Vereinigung Schweizer Wanderwege SAW “: „Grundsätzlich tritt die SAW für ein rücksichtsvolles und freundliches Mit- und Nebeneinander von Wanderern und Mountainbikern ein.“ (Schweizer Wanderwege SAW 2006) In der Aargauer Zeitung erschien dieses Jahr auch ein Artikel über die Auseinandersetzung zwischen Wanderern und Bikern (Gehri, Die Koexistenz wird schwieriger 2006). Dort wird an einem Beispiel veranschaulicht, dass die Abneigung häufig eine prinzipielle ist. Es wird leider immer auf beiden Seiten einige schwarze Schafe geben, die sich gegenseitig sinnlos provozieren.

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4. D IE S UCHE NACH U NTERSTÜTZUNG 4.1. Unterstützung von Vereinen

Bereits Ende Februar nahm ich erste Kontakte mit „Aargau Tourismus“ auf.Ich legte ihnen in einem Email (siehe Anhang G.1) die Vorteile für die Tourismusregion vor. Der Vorstand beriet über mein Projekt und befand es für sehr interessant. Sie konnten mir eine ideelle, aber leider keine finanzielle Unterstützung garantieren. Bald darauf richtete ich ein ähnliches Email auch an die Sportkommission der Stadt Aarau und an die Vereine „Aarau Aktiv“,„Aarau eusi gsuend Stadt“ und „pro cycling aarau“. „Aarau aktiv“ und „Aarau eusi gsuend Stadt“ fanden das Projekt zw ar spannend, hatten jedoch keine Ressourcen, um mir Unterstützung zuzusichern. Tina Rubi von „Aarau Aktiv“ gab mir einige gute Denkanstösse. Ihrem Wunsch nach „Verw eisen auf speziell schöne Orte, Restaurants oder Brunnen“bin ich gerne gefolgt. „Pro cycling aarau“ konnte sich ein Engagem ent in vielseitiger Hinsicht vorstellen. Unter anderem haben sie mir auch eine Beteiligung an den Materialkosten für eine mögliche Realisierung in Aussicht gestellt. In einigen interessanten Telefongesprächen konnte ich zusätzlich mein geplantes Vorgehen absprechen. Peppi von der Mühll riet mir von meinem Vorhaben ab, die Gemeinden möglichst früh zu informieren. Seiner Meinung nach sollte ich zuerst möglichst viel Unterstützung und Informationen zusammen haben. Ich überdachte meinen Plan und kam zum Schluss, dass er richtig lag. Je mehr Unterstützung ich nämlich aufweisen konnte, desto seriöser wirkte mein Anliegen. Die Leute von „pro cycling Aarau“ hatten m ir auch versprochen, meine Dossiers für die Gemeinden zu prüfen und eventuell Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Doch der Verein lebt von Freiwilligenarbeit und deshalb benötigte alles sehr viel Zeit. Aus Zeitdruck musste ich dann die Dossiers direkt an die Gemeinden schicken. In einer späteren Projektphase w urde ich noch aufden Verein „dreiklang.ch“,der den Regionaltourismus fördert, aufmerksam. Sofort nahm ich Kontakt auf und informierte sie über mein Projekt. Peter Bircher von der Geschäftsleitung war sogleich bereit bei mir vorbeizuschauen.„dreiklang.ch“ hatte bereits einm aleine Bikeroute im Kanton geplant, scheiterte jedoch am Widerstand einiger Leute. Vor allem den Jägern sei ihre Route ein Dorn im Auge gewesen und sie erhielten auch einige schmutzige Briefe.

25

Herr

Bircher

erklärte

m ir, dass

„dreiklang.ch“ norm alerw eise

geeigneten

Tourismusprojekten in der Region eine Startfinanzierung gewährleistet. Für die jeweiligen Projekte wird ein Verein gegründet. Dieser übernimmt dann die alleinige Verantwortung für das Projekt. Bei positiven Rückmeldungen der Gemeinden, kann er sich durchaus vorstellen,dass sich „dreiklang.ch“auch beim einem Projektengagiert. 4.2. Unterstützung von Privaten

Über meine Website versuche ich auch Feedbacks von privater Seite her zu gewinnen. Im Kontaktformular oder im Gästebuch kann jeder seine Meinung kundtun. Ich erhielt im Laufe des Projektes zahlreiche positive Feedbacks, die ermunterten weiterzumachen (siehe z.B. Gästebuch Website). Zusätzlich informierte ich auch die Restaurants entlang meiner Routen über das Projekt. Wenn möglich besuchte ich sie persönlich und übergab ihnen ein Informationsschreiben. Mit einem Werbeflyer (siehe Anhang I.3) versuchte ich auch noch auf mein Projekt aufmerksam zu machen. An folgenden Standorten war mein Flyer zeitweise oder immer noch präsent:  Aussenstandorte (Gisliflue, Staffelegg, Bänkerjoch, Wasserflue)  Bikerich, Küttigen  Velo Bianchi, Rupperswil  Verkehrsbüro von Aarau Info In der Natur stellte sich die Werbung als ziemlich schwierig heraus. Trotz Laminierung und

Spezialpapier

hielten

die

Flyer

den

Witterungsverhältnissen

an

den

Aussenstandorten nicht lange stand. Dennoch erzielte ich durch diese Werbung einige Erfolge. Einen weiteren Weg, um Unterstützung zu finden, versuchte ich durch Werbung im Internet. Dabei stellte ich einige Routen in GPS-Routen-Verzeichnisse w ie „gpstouren.ch“ oder „gps-tracks.com “ m it einem Link auf m eine W ebsite. Und auch in Mountainbike-Foren machte ich auf mein Projekt aufmerksam. Viele Feedbacks erhielt ich vor allem dank zwei Artikeln in der Aargauer Zeitung. Für den Artikel„Die Koexistenz w ird schw ieriger“ (siehe Anhang H.2) wurde ich von Philip Gehri gefragt, ob ich in meinem Projekt schon auf den Konflikt von Bikern und Wanderern gestossen bin. Schliesslich erwähnte er mein Projekt mit Verweis auf meine Website im Artikel.

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Ein zweiter Artikel von Marcel Siegrist war speziell meinem Projekt gewidmet (siehe Anhang H.3). Dieser Artikel bescherte mir einen wahren Besucheransturm auf der Website. 4.2.1. Gönner und Sponsoren

Auf meiner Website reservierte ich extra die rechte Spalte für Logos von Sponsoren. Dies soll als Anreiz dienen, das Projekt finanziell zu unterstützen. Über das Sponsoring-Formular kann jeder eine Spende leisten. Der Minimalbetrag beträgt zehn Franken. Bezahlt werden muss natürlich nur, wenn die Routen realisiert werden. Jeder Spender erscheint in der Gönnerliste, ausser er wünscht anonym zu bleiben. Einige Gönner und Sponsoren konnten auf diese Weise gewonnen werden. Ich denke, wenn ein Verein gegründet werden würde und einige Leute hinter dem Projekt stehen würden, wäre in diesem Bereich noch ein weit höherer Umsatz zu erzielen.

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5. K ONTAKT MIT DEN B EHÖRDEN 5.1. Projekt-Dossier für die Gemeinden

Wie bereits in Kapitel 4.1 erwähnt, wartete ich auf die Kontaktaufnahme mit den Gemeinden, bis ich genügend Informationen beisammen hatte. Ich wollte auf jeden Fall einen seriösen Eindruck hinterlassen. Meine Routen tangieren elf Gem einden.Diesen und zusätzlich dem „Verein Aargauer W anderw ege“liess ich per Postein Projekt-Dossier zukommen (siehe Anhang: D). Jedes Dossier enthielt folgende Bestandteile: •

individueller Brief an die Gemeinde



allgemeines Informationsschreiben über das Projekt



Kopie Brief Kreisforstamt



Kopie Bestätigung Aargau Tourismus



Ausschnitt Email Velobüro Olten



Verhaltensgrundsätze für Mountainbiker



Kartenausschnitt der Routen auf dem Gemeindegebiet



Erläuterung zum Kartenausschnitt

Im individuellen Brief informierte ich über das Dossier und bat um eine Stellungnahme. Jedem Schreiben lagen auch meine Verhaltensgrundsätze für Mountainbiker bei. Damit wollte ich zeigen, dass ich auf ein Miteinander und kein Gegeneinander aus bin. Zum Kartenausschnitt der Routen schrieb ich jeweils noch eine kleine Erläuterung. Dabei machte ich ebenso auf die problematischen Streckenabschnitte aufmerksam. Ich habe

den

Gemeinden

im

Internet

auch

einen

passwortgeschützen

(wegen

Urheberrechtsproblemen) Bereich mit detaillierten Karten zur Verfügung gestellt. Von „Aargau Tourismus“ konnte ich ein Schreiben,in w elchem der Verein seine ideelle Unterstützung festhält, beilegen. Genauso legte ich ein Email von Bruno Hirschi vom Velobüro bei. Dieses Email zeigt auf der einen Seite auf, dass lokale Routen zur Ergänzung des nationalen Netzes willkommen sind, auf der anderen Seite, dass ich mich ernsthaft m it der Sache auseinandergesetzt

habe. Im m erhin hat „Veloland

Schw eiz“einen sehr guten Rufin der Schw eiz.

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5.1.1. Über den Aufbau des Informationsschreibens

Im Informationsschreiben lege ich in einer kleinen Einleitung meine Beweggründe für das Projekt dar. Dabei hebe ich auch die Gesundheitsrelevanz heraus. Danach folgt ein Absatz über das Konfliktpotential und als Antwort darauf der Verweis auf meine

Verhaltensgrundsätze.

Ich erwähne

ebenfalls,

dass

man

durch

ausgeschilderte Routen die verschiedenen Gruppen besser aufeinander aufmerksam machen kann. Darauf folgend liefere ich eine Zusammenfassung der rechtlichen Situation. Zur Bestätigung verweise ich noch auf das Schreiben des Kreisforstamtes, welches ja selbst das Bedürfnis nach Mountainbikerouten erkannt hat. Bei der Unterstützung versuche ich hervorzuheben,dass „Veloland Schw eiz“ auch ein nationales Mountainbikenetz plant und lokale Routen als Ergänzung begrüsst. Die nationalen Velorouten sind nämlich bei der Bevölkerung sehr populär. Schliesslich erwähne ich noch meine Website, auf welcher ich auch über Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr berichten will. Damit beabsichtige ich den Gemeinden, die Chancen für den lokalen Tourismus aufzuzeigen. 5.2. Die Reaktionen auf das Projekt

Die Reaktionen der Gemeinden fielen sehr unterschiedlich aus (siehe Anhang E). Sie lassen sich in drei Gruppen unterteilen:

positive Reaktion

neutrale Reaktion

negative Reaktion

der Gemeinderat hat sich mit dem Projekt auseinandergesetzt

der Gemeinderat verweist auf das gescheiterte Projekt von dreiklang.ch

der Gemeinderat scheint sich mit Projekt nicht auseinandergesetzt zu haben

er steht dem Projekt positiv gegenüber

er steht dem Projekt eher negativ bis neutral gegenüber

er lehnt die Weiterbehandlung ab

Abbildung 7: Schema der verschiedenen Reaktionen

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5.2.1. Negative Reaktionen

Die einzige richtig negative Reaktion kam aus Küttigen. Der Küttiger Gemeinderat anerkennt zwar das Bedürfnis nach ausgeschilderten Routen, lehnt jedoch die Beschilderung ab. Dabei bezieht er sich auf das Aargauer Waldgesetz. Einige Punkte lassen mich zu der Meinung kommen, dass sich der Gemeinderat mit meinem Projekt gar nicht auseinandergesetzt hat: o Seine Stellungnahme ist eine Kopie eines Ausschnittes der Stellungnahme des Kreisforstamtes. o Nur der Streckenabschnitt von der Wasserflue nach Küttigen führt teilweise auf unbefestigten Waldstrassen. o Die Route 2 verläuft auf befestigten, teilweise bereits ausgeschilderten (Veloland), Strassen. Dort kann er nicht mit dem Waldgesetz argumentieren. o Die erwähnte Gesamtinteressenlage wird nicht genau ausgeführt. 5.2.2. Neutrale Reaktionen

Bei den neutralen Reaktionen wurde meist auf das gescheiterte Projekt von „dreiklang.ch“ verwiesen. Mein Projekt wurde zwar mit Peter Bircher von der Geschäftsstelle von „dreiklang.ch“ abgesprochen, doch leider fand das Gespräch erst nach dem Versand der Dossiers statt. So konnte ich das Interesse von „dreiklang.ch“noch nichterw ähnen. Neutrale Reaktionen kamen aus den Gemeinden Thalheim, Biberstein, Veltheim, Oberflachs und Densbüren. Die genannten Gemeinden haben nichts gegen die Ausübung des Mountainbikens auf befestigten Wegen. Sie sehen jedoch von einer Signalisation eher ab. Unbefestigte Wege haben bei ihnen eine schwere Stellung. Um bei diesen Gemeinden Erfolg zu haben, sind, wie es auch der Gemeinderat von Oberflachs verlangt, folgende Aktionen und Ressourcen nötig:  Gespräche mit allen Interessensgruppen  Einbindung der Bevölkerung / Informationsabende  grosser Zeitbedarf für Verhandlungen und Gespräche

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5.2.3. Positive Reaktionen

Eher positive bis sehr positive Reaktionen erhielt ich von den Gemeinden Auenstein, Erlinsbach SO und der Stadt Aarau. Sie haben sich mit dem Projekt auseinandergesetzt und unterstützen eine Weiterentwicklung des Projektes. Der Gemeinderat von Erlinsbach SO geht so weit, dass er bereit ist, die finanziellen Kosten für die Ausschilderung auf seinem Gemeindegebiet zu übernehmen. Der Verantwortliche für die Stadt Aarau, Oberstleutnant Ringier von der Stadtpolizei, meldete sich telefonisch. Er begrüsst das Projekt, kann aber erst detailliert Auskunft geben, sobald die genauen Standorte der Schilder bekannt sind. Er machte darauf aufmerksam, dass die Gemeinden sich an solchen Projekten normalerweise finanziell beteiligen. Auenstein anerkennt zwar das professionelle Projekt, bewegt sich aber in Sachen Bewilligung eher im Bereich der neutralen Reaktionen. 5.2.4. Die Stellungnahmen im Überblick

Zusammenfassend kann man die Stellungnahmen der Gemeinden gemäss Abbildung 8 einteilen. Doch die Übergänge sind natürlich fliessend und nicht jede Gemeinde lässt sich eindeutig in ein Raster einteilen. Noch ausstehend sind bis zum heutigen Zeitpunkt die Stellungnahmen der Gemeinden Erlinsbach AG und Oberhof.

positive Reaktion

neutrale Reaktion

Erlinsbach SO

negative Reaktion

Thalheim Biberstein

Aarau

Veltheim

Küttigen

Oberflachs Auenstein

Densbüren

Abbildung 8: Die Reaktionen der einzelnen Gemeinden

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Grundsätzlich komme ich zum Schluss, dass bei einigen Gemeinden die Meinungen bereits im Vornherein gemacht waren. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass sich diese Gemeinden nur halbherzig oder gar nicht mit meinem Projekt auseinandergesetzt. 5.3. Stellungnahme des Vereins Aargauer Wanderwege

Der Verein Aargauer Wanderwege nahm ausführlich Stellung zu meinen Projekt (siehe Anhang F). Zusätzlich konnte ich die Stellungnahme mit dem Geschäftsleiter Horst Sager besprechen. 5.3.1. Die relevanten Punkte

Ich habe die aus meiner Sicht relevanten Punkte der Stellungnahme zusammengefasst: 1. Der Verein begrüsst das Engagement für signalisierte Bikerouten. Er ist der M einung, dass „m it einer Ausschilderung von solchen Routen gleichzeitig Konflikte und Gefahrenstellen für Biker aber auch Wanderer umgangen oder entschärftw erden können“. 2. Wo immer möglich sollten aber Bikeroute und Wanderweg strikte getrennt werden. Dabei verweist der Verein auf Artikel 43 des Strassenverkehrsgesetzes, in welchem die Verkehrstrennung festgehalten ist. 3. Das Wanderwegnetz nutzt nur 12 Prozent des Wegnetzes im Kanton Aargau und der Verein ist deshalb der Meinung, dass es noch genügend Platz für Bikerouten gibt. 4. Da der Verein die Infrastruktur der Wanderwege zu einem grossen Teil durch Freiwilligenarbeit aufgebaut hat und unterhält, findet er einfache Mitbenutzung dieser Infrastruktur für nicht gerechtfertigt. 5. Ferner macht der Verein darauf aufmerksam, dass ein Vorhaben, welches Wanderwege tangiert, zwingend eine Bewilligung der kantonalen Abteilung für Baubewilligungen braucht. Die Wanderwege sind nämlich im kantonalen Richtplan festgesetzt und haben verbindlichen Charakter. 6. Der Verein anerkennt die „sehr gute Grundlage“, w elche m ein Projekt hervorbringt.An den aus seiner Sicht „sehr sorgfältig geplanten“ Routen schlägt er einige Änderungen vor und hebt die Problemstellen ausführlich hervor. 7. Die Signalisation der Routen hat gemäss der Schweizer Norm SN 640 829a zu erfolgen und für die Wartung muss gesorgt werden. Signalisationselemente müssen oberhalb der Wanderwegsignalisation angebracht werden. Eine allfällige Verlängerung der Standrohre fällt zu Lasten des Mitbenutzers.

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5.3.2. Meine Meinung zur Stellungnahme

Zu Punkt 3: Diese Annahme will ich nicht bezweifeln. Doch die Wanderwege nutzen vor allem die schönen Wege zu Aussichtspunkten oder anderen schönen Orten, welche die Mountainbiker auch gerne benützen. Zu Punkt 4: Ich schliesse mich dieser Meinung voll und ganz an. Bei einer allfälligen Realisierung muss ein Verein gegründet werden, der den Unterhalt tragen kann. Dabei ist es nötig, Absprachen mit Förstern, Waldeigentümern und dem Verein Aargauer Wanderwege zu machen, wer, wo und wann für den Unterhalt aufkommt. Eigentlich bräuchte es bereits heute einen „Verein Aargauer M ountainbiker“der den Verein Aargauer W anderw ege bei seinen Unterhaltsarbeiten teilweise unterstützt. Doch dem steht momentan noch das Gesetz im Wege. Zu Punkt 6: Der Verein macht korrekt auf die Problemstellen aufmerksam. Das Gespräch mit Herrn Sager hat mir gezeigt, dass jeder „heikle Abschnitt“ diskutierbar ist, auch wenn in der schriftlichen Stellungnahme die Streckenführungen teilweise ausgeschlossen werden. Für jede der vom Verein genannten Passage muss aber eine Lösung gefunden werden, die alle beteiligten Gruppen befriedigt. 5.3.3. Fazit

Horst Sager und der Verein Aargauer Wanderwege haben sich sehr viel Zeit für ihre Stellungnahme genommen und klar gezeigt, dass sie ein Interesse an einer sinnvollen Signalisation und Publikation von Bikerouten haben. Die Stellungnahme beweist, dass Leute, welche sich mit dem Thema Bikerouten und Wanderwege bereits auseinandergesetzt haben,

die Vorteile von ausgeschilderten

Routen erkennt haben.

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Der Verein stellt sich dem Projekt sehr positiv gegenüber und setzt damit den Gemeinden und den anderen Interessensparteien ein deutliches Zeichen. Er wünscht auch dem Projekt für das weitere Vorgehen gutes Gelingen: „Im H inblick auf w underbare und bestens signalisierte Bikerouten für ein uneingeschränktes Freizeitvergnügen der Biker, aber auch für alle Anderen, die in der Natur unterwegs sind, um sich zu erholen, wünschen wir ihnen gutes Gelingen ihrer M aturaarbeit und hoffentlich auch beider U m setzung des Projektes.“

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6. D IE W EBSITE ALS I NFORMATIONSPLATTFORM 6.1. Grundidee

Um die nötigen Helfer für mein Projekt zu finden, musste ich das Ganze irgendwie unter die Leute bringen. Die Werbung mit dem Internet ist dafür geradezu prädestiniert:  grosser angesprochener Personenkreis  hoher potentieller Informationsgehalt  günstig Auch nach der Realisierung des Projektes stellt eine Website in der heutigen Zeit eine optimale Informationsplattform dar. Meine Website dient also zwei unterschiedlichen Zwecken: 1. Während der Projektphase sollen Helfer und Interessenten gefunden werden, aber auch Feedbacks gesammelt werden. 2. Nach einer möglichen Realisierung dient die Homepage als Informations- und Werbeplattform für die Routen. Eine erste Version der Website war bereits Ende März online. Die Website hat sich unterdessen stark weiterentwickelt und ist unter der Domain www.bike-jura.ch abrufbar. 6.2. Die Inhalte der Website

Neben der ausführlichen Illustration meiner Routen, wie sie bereits in Kapitel 2.2 beschrieben habe, hat die Website noch weitere Inhalte:  Informationen über das Projekt  News  Sponsoren- und Gönnerliste mit Sponsoring-Formular (siehe Kapitel 4.2.1)  Gästebuch / Kontaktformular (siehe Kapitel 4.2)  Informationsbereich rund ums Mountainbiken  Linkverzeichnis Mountainbike Die Startseite istso aufgebaut,dass sie den Leser neugierig m acht:Im Textfeld „Haben Sie gew usst, … “ erscheint im m er eine andere Besonderheit. Genauso erscheint andauernd auch ein anderer meiner zehn Verhaltensgrundsätze. Der Informationsbereich rund ums Mountainbiken soll auf der einen Seite der Popularität der Website dienen und auf der anderen Seite auch eine Art grosse 35

„Checkliste“ für die Routen sein.Ein M ountainbiker sollsich hier inform ieren können, was er auf die Tour mitnehmen soll, aber auch was eigentlich in seinem Körper passiert, wenn er dann unterwegs ist. Dazu gehört ebenso, wie er sich auf eine Tour vorbereitet. Die Bereiche Gesundheit und Physiologie sind Zusammenfassungen aus einigen Fachbüchern. Die detaillierten Quellenangaben findet man im Anhang B. Diese Bereich können noch durch weitere Aspekte wie Ernährung, Training oder Aufwärmen ergänzt werden. Natürlich fehlen im Informationsbereich auch die Analyse des Waldgesetztes und meine Verhaltensgrundsätze nicht. Damit soll auch im Internet die Seriosität des Projektes zum Ausdruck kommen. Generell versuchte ich die Seite möglichst übersichtlich und einladend zu gestalten. 6.3. Wie eine Website suchmaschinentauglich wird

In den Zeiten von „Google“ spielt die Suchm aschinentauglichkeit einer W ebsite eine entscheidende Rolle. Wenn die Suchmaschinentauglichkeit der Website hoch ist, stehen die Chancen, in der Liste der Suchergebnisse in den Top 10 zu stehen, besser. Über die Kriterien für die Tauglichkeit scheiden sich die Geister, weil Google und Co ihre Algorithmen streng geheim halten. Ich eröffnete jedoch bei Google einen „Sitem ap Account“,der zu besseren Resultaten führen soll (vgl. Google). Über dieses Konto kann man Google alle Änderungen und Erneuerungen der Website immer direkt mitteilen. Ebenso stellte ich mir bei der Wahl der Domain die Frage, nach welchen Suchbegriffen ich suchen würde. Die Kombination von „Bike“ und „Jura“ erschien m ir als sehr wahrscheinlich. Desweiteren ist sie kurz und einprägsam. Ein w eiteres M ittelfür die Optim ierung stellen sogenannte „Keyw ords“ dar.Sie können im Programmiercode jeder einzelnen Seite festgelegt werden und sagen der Suchmaschine, welchen Inhalt die Seite hat. Ich habe noch einige weitere Optimierungsverfahren, wie z.B. Eintragung in Linkverzeichnisse, angewendet. Diese will ich jetzt jedoch hier nicht genauer ausführen, weil sie einige Vorkenntnisse voraussetzen. Ob meine Methoden erfolgreich waren, wird sich erst in einiger Zeit zeigen, da die Suchmaschinen ihre Indexe sehr langsam anpassen.

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6.4. Programmierstandards für das World Wide Web

Ich habe meine Website grösstenteils nach den Webstandards des W3C programmiert (vgl. W3C). Das World Wide Web Consortium, kurz W3C, setzt sich für eine Standardisierung des Programmierens ein. Im Browserkrieg von Internet Explorer und Netscape um die Jahrtausendwende wurden solche Standards vernachlässigt. Jeder Browser begann, den Programmiercode unterschiedlich zu interpretieren. Doch die Webstandards gewinnen in letzter Zeit immer stärker an Bedeutung (vgl. Wikipedia, Browserkrieg). Damit die der Progammiercode von allen Browsern gleich oder ähnlich angezeigt wird, sollte man nach den Standards des W3C programmieren. An einigen Stellen habe ich absichtlich darauf verzichtet nach den Standards zu programmieren, weil dies die Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigt hätte. Programmiert ist die Seite in XHTML 1.0 Strict und PHP. Die Formatierung der Inhalte wurde mit CSS erstellt. Als Datenbankverwaltungssystem dient MySQL. Getestet wurde die Website auf folgenden Plattformen:  Mozilla Firefox 2.0, Windows XP  Mozilla Firefox 1.5, Windows XP  Opera 9.0, Windows XP  Internet Explorer 6.0, Windows XP  Mozilla Firefox 1.5, Linux  Konqueror, Linux

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7. E RGEBNISSE UND F AZIT 7.1. Vorteile ausgeschildeter Routen

Ich will an dieser Stelle noch einmal eine kleine Zusammenfassung liefern, welche Vorteile von ausgeschilderten Routen ich im Laufe des Projektes erkennen konnte:  Sie stellen für den Mountainbiker eine Qualitätssteigerung dar (siehe Kapitel 1.1)  Förderung einer gesunden Sportart (siehe Anhang B.2)  Wanderer und Mountainbiker können gezielt aufeinander aufmerksam gemacht werden (siehe Kapitel 1.1)  M ountainbiker erhalten eine „legale Route“(siehe Kapitel3.2.1)  Der Sinn für ökologische Zusammenhänge wird gefördert (siehe Kapitel 3.2.1)  Der lokale Tourismus wird gefördert (siehe Kapitel 5.1.1) 7.2. Bedürfnis nach ausgeschilderten Routen

Durch die Arbeit im letzten Jahr fühle ich mich in der Annahme bestätigt, dass ein Bedürfnis nach Mountainbikerouten besteht. Folgende Indizien beweisen, dass ein Bedürfnis nach ausgeschilderten Routen besteht:  die spontanen Unterstützungszusagen von Vereinen (siehe Kapitel 4.1)  die zahlreichen positiven Feedbacks (siehe z.B. Gästebuch Website)  Ein nationales Mountainbikeland ist im Entstehen (siehe Kapitel 2.3.1)  Der Konflikt wird in der Zeitung thematisiert (vgl. Gehri, Die Koexistenz wird schwieriger 2006)  Mountainbiken auf Trails ist illegal und trotzdem steigt die Zahl der Mountainbiker von Jahr zu Jahr (siehe Kapitel 1.1 und 1.3.1) 7.3. Ergebnisse Was macht mein Projekt für Sportler und Behörden interessant?

Wie die beiden letzten Kapitel zeigen, ist mein Projekt nicht nur für Mountainbiker sehr interessant. Auch die Natur und die Behörden können von ausgeschilderten Routen profitieren.

Durch

meine

Einsteiger-Route

erhält

mein

Projekt

aus

gesundheitspolitischer Sicht eine zusätzliche Bedeutung (siehe Kapitel 2.1.3).

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Dank meiner Homepage gewinne ich nicht nur ein gewichtiges Marketinginstrument, sondern mache mein Anliegen für alle beteiligten Gruppen noch interessanter:  Mountainbiker finden viele zahlreiche Tipps und Erläuterungen zu den Routen  Die Gemeinden und Tourismusorganisationen erhalten eine zusätzliche Plattform für den lokalen Tourismus  Meine Verhaltensgrundsätze stärken den Sinn für soziale und ökologische Zusammenhänge bei den Leuten  Gastronomiebetriebe können sich durch spezielle Angebote profilieren Welche Möglichkeiten gibt es, Unterstützung für mein Projekt zu gewinnen?

Vereine w ie „pro cycling aarau“ profitieren natürlich ebenfalls von einem Aufkom m en des Mountainbikesports: Die Zahl potentieller Mitglieder steigt an. Aufgrund dieser Vorteile war es relativ einfach schnell Unterstützung für mein Projekt zu gewinnen. Dazu trug sicherlich auch mein Auftritt im Internet einen gewichtigen Teil bei. Denn fast immer erwähnten die Angefragten in ihren Antworten meine „gelungene“oder „professionelle“W ebsite. Leider war die Unterstützung meist nur ideeller Natur. Die Hauptgründe sind wahrscheinlich:  Die Vereine haben ihre eigenen Projekte und sind ausgelastet  Der Kanton Aargau ist kein Tourismuskanton und deshalb fehlen die finanziellen Ressourcen und auch die Lobby  Die Lobby der Gegner von Mountainbikerouten ist stark. Deshalb sieht man keine Chancen, dieses Projekt zu verwirklichen. Im Laufe der Arbeit zeigte es sich ebenso, dass die Zeit einer Maturaarbeit für eine intensive Einbindung von Vereinen in das Projekt zu knapp war. Da es sich meist um freiwillige Organisationen handelte, dauerte es verständlicherweise recht lange, bis ich jeweils eine Antwort auf meine Anfragen erhielt. Welche Konflikte müssen gelöst werden, damit eine sinnvolle Realisierung möglich ist?

Wie ich in Kapitel 3.3 bereits aufgezeigt habe, muss vor allem der soziale Konflikt gelöst werden. Es existiert natürlich auch ein Konflikt Mountainbike-Umwelt, aber die Auswirkungen des Mountainbikens auf die Natur sind relativ gering. Der Konflikt Mountainbike-Umwelt kann jedoch von Gegnern der Mountainbiker für den sozialen Konflikt missbraucht werden, weil in der Bevölkerung eine falsche Meinung zum 39

Verhältnis

Mountainbike-Umwelt

besteht.

Hier

wäre

aber

nur

eine

Informationsoffensive nötig, zumal auch die Experten für die Mountainbiker sprechen. Der soziale Konflikt zwischen den einzelnen Interessensparteien ist jedoch nicht so einfach zu lösen. Er wird vor allem von einigen schwarzen Schafen auf beiden Seiten gefördert und beruht auf vielen Vorurteilen. Was muss bei der Realisierung beachtet werden?

Ich konnte diesen Punkt im Rahmen meiner Maturaarbeit nicht vollständig abklären. Trotzdem habe ich bereits einige Erkenntnisse gesammelt: Für eine Realisierung der Routen sollte ein Trägerverein gegründet werden. Dieser muss nicht nur die Ausschilderung realisieren, sondern auch unterhalten. Es muss mit den Wanderorganisationen und Förstern abgemacht werden, wer wo welche Verantwortung für die Wege trägt. Bei einer Realisierung muss auf eine Ausschilderung gemäss Norm geachtet werden (siehe Kapitel 2.3.2). Wie vermarkte ich mein Projekt bzw. mein Produkt?

Diesen Punkt konnte ich ebenso noch nicht vollständig abklären. Wiederum gibt es aber bereits einige Erkenntnisse: Es gibt verschiedene Marketingkanäle, die genutzt werden können. In der heutigen Zeit stellt aber eine Website sicherlich ein gewichtiges Marketinginstrument dar: Man kann viele Informationen günstig an ein sehr grosses Publikum bringen. Die Website muss aber auch irgendwie einen Bekanntheitsgrad erreichen. Dazu eignet sich z.B. die Werbung mit einem Flyer. Als optimaler Werbekanal für die Website hat sich die Zeitung herausgestellt. Eine Anfrage bei den Zeitungen kostet nichts und ein Zeitungsbericht erreicht sehr viele potentielle Interessenten. Voraussetzung für ein gelungenes Marketing im Internet ist meiner Meinung nach ein übersichtlicher, professioneller und ansprechender Webauftritt. Beim Marketing auf der Website versuchte ich zusätzlich mit Verweis auf lokale Sehenswürdigkeiten und mit Informationen rund ums Mountainbiken das Angebot zu verbessern. Eine touristische Informationstafel ist eine Marketinginstrument, welches vor Ort an den Routen angebracht wird und durch Sponsoren finanziert werden könnte (siehe Kapitel 2.3.2). 40

Probleme, die man sonst noch beachten muss

Ich achtete darauf, bei den Behörden und Gemeinden einen möglichst seriösen Eindruck zu erwecken. Trotz meiner Bemühungen und den aufgeführten Vorteilen, blieben sie skeptisch. Das ist wiederum darauf zurückzuführen, dass die Gegner eine sehr starke Lobby haben. Jäger, Förster und Wanderer sind in den Behördenämtern sehr gut vertreten. Mountainbiken hingegen ist eine sehr junge Sportart und wird auch von vorwiegend jüngeren Leuten betrieben. Und unglücklicherweise ist eben das Engagement für Politik bei jungen Leuten nicht besonders hoch im Kurs. Dazu kommt, dass die Mountainbiker sehr schlecht organisiert sind. Es gibt zwar Organisationen w ie die „IG M TB“,doch diese scheinen ein Schattendasein zu pflegen.Es fehlt eine offizielle, starke nationale Vertretung, die als Ansprechpartner dient (vgl. Hofer 2003, S.17). 7.4. Konsequenz aus den Ergebnissen

Alle Gemeinden, das Kreisforstamt und auch die Wanderer anerkennen zwar das Bedürfnis nach ausgeschilderten Routen, doch sie haben teilweise noch zu starke Vorbehalte gegenüber dem Mountainbiken. Es hat sich trotz einiger sehr positiver Reaktionen gezeigt, dass in nächster Zeit keine Chance für ausgeschilderte Routen im Kanton Aargau besteht. Trotzdem glaube ich daran, dass es früher oder später eine ausgeschilderte Route für uns Mountainbiker geben wird. Denn eine Verhandlungsbasis ist bei fast allen Gemeinden gegeben. Da mir aber momentan die Ressourcen zu Verhandlungen mit allen Gemeinden fehlen, ist mein eigentliches Projekt zwar nicht gestorben, aber vorerst auf Eis gelegt. 7.5. Mögliche weitere Schritte

Es gibt einige mögliche weitere Schritte, die ich in nächster Zeit in Betracht ziehen werde: 7.5.1. Website als Mountainbike-Plattform

Die Website hat von allen Seiten sehr positive Feedbacks erhalten. Durch eine Erweiterung und Verbesserung der Informationen rund ums Mountainbiken könnte man eine Mountainbike-Plattform aufbauen. Ein Mountainbike-Forum könnte unter Umständen dabei helfen, im Internet eine Mountainbike-Lobby auf die Beine zu stellen. Diese kann dann in einer späteren Phase nützlich im Umgang mit den Behörden sein, falls das Projekt in der Zukunft wieder einmal aktuell sein wird. 41

Mögliche Erweiterungen wären:  Geschichte des Mountainbikens  Übersicht über die verschiedenen Mountainbike-Arten  vertiefte Informationen zu Technik und Wartung  Training, Aufwärmen und Ernährung für Mountainbiker  Datenbank mit Routen in der Umgebung bzw. Schweiz  Mountainbike-Newsletter  Forum  Fotogalerie  Verbesserung des bisherigen Inhalte Damit das Ziel, eine Mountainbike-Community aufzubauen, erreicht werden könnte, müsste nochmals viel Werbung für die Website gemacht werden. Dazu gehört auch die verstärkte Optimierung der Website für die Suchmaschinen. 7.5.2. Petition

Es ist unhaltbar, dass tausende von Mountainbikern sich tagtäglich am Rande der Illegalität bewegen. Die Gesetze müssen an die heutigen Bedürfnisse angepasst werden. Eine Petition würde helfen, auf dieses Anliegen aufmerksam zu machen. In letzter Zeit sind sogenannte Internet-Petitionen stark aufgekommen. Wiederum wäre es also möglich, die Website für andere als die eigentlich vorhergesehenen Zwecke zu nutzen. Bei einer Internet-Petition trägt man einfach den Namen und die Email-Adresse in ein Formular ein. Im Internet könnte man zusätzlich Unterschriften-Bögen zum Herunterladen bereitstellen, womit die Leute nachher ebenso auf herkömmlichem Wege Unterschriften sammeln könnten. Unterschreiben darf eine Petition jedermann, auch Ausländer und Minderjährige. Wird eine Petition in Betracht gezogen, ist abermals viel Werbung nötig. Der Schwerpunkt bei der Werbung muss dann bei den Velovereinen gesetzt werden. 7.5.3. Weiterführung des Projektes

Die Planung der Routen ist gemacht. Eine Plattform für das Marketing besteht und zahlreiche Informationen und Kontakte sind gesammelt. Das Projekt kann also jederzeit wieder hochgefahren werden. 42

Es gibt drei verschiedene plausible Szenarien: 1. Eine weitere Maturaarbeit beschäftigt sich mit meinem Thema. Dabei könnte der Schw erpunktauch aufdas Them a „W ald als Naherholungsgebiet“gelegtw erden. 2. Ein Verein übernimmt mein Projekt. 3. Ich selbst führe mein Projekt in einer späteren Phase weiter. Folgende Schritte wären meiner Meinung nach bei einer Weiterführung nötig:  Verhandlungen mit den Gemeinden und Waldeigentümern  Diskussionsrunden mit allen beteiligten Gruppen  Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung  Anpassung einzelner Routenabschnitte in Absprache mit den Interessensparteien  Suche nach finanziellen Ressourcen Wird mein Projekt von jemandem anderen weitergeführt, bin ich auf jeden Fall bereit, ihn zu unterstützen. 7.6. Fazit

Es gibt in der Schweiz sehr viele Mountainbiker, die dieselben Interessen verfolgen. Noch fehlen aber die Lobby und die Koordination dieser Kräfte. Es fehlt eine offizielle, starke nationale Vertretung der Mountainbiker, die als Ansprechpartner dient (siehe Kapitel 7.3). Ihre Aufgabe müsste auch sein, die Bevölkerung zu informieren. Denn Mountainbiken ist nicht nur eine gesunde sondern auch eine naturnahe Sportart. Die durch Mountainbiker verursachten ökologischen Schäden halten sich in Grenzen und durch die Nähe zur Natur, wird der Sinn für ökologische Zusammenhänge gefördert. Mountainbiker starten ihre Touren meist von zu Hause aus und verursachen dadurch nur wenig Belastung für die Umwelt. Doch weiten Teilen der Bevölkerung scheint dies nicht klar zu sein. Das zeigen unter anderem die Antworten der Gemeinden. Wenn man nämlich die Gesamtinteressenlage wirklich abschätzen würde, ständen die Mountainbiker schliesslich sehr gut da. Doch da diese nationale Vertretung fehlt, braucht es sehr viel Überzeugungsarbeit. Dazu fehlen während einer Maturaarbeit schlicht und einfach die zeitlichen Ressourcen. Doch ich glaube, dass mit dieser Arbeit ein weiterer Schritt zur Akzeptanz des Mountainbikens als seriöse Sportart geleistet wurde.

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Bruno Hirschi vom Velobüro drückte sich am Ende unseres Gespräches, in etwa folgendermassen aus: „W ahrscheinlich w ird es dir jetzt noch nicht gelingen.Aber es ist gut,w enn im m er wieder etwas auf diesem Gebiet geschieht und die Behörden langsam aber sicher beginnen festzustellen,dass es keinen W eg daran vorbeigibt.“ Der englische Philosoph und Staatsmann Francis Bacon hatte schon im Jahre 1625 die gleichen Gedanken: „D iejenigen,die sich nicht auf neue Methoden einlassen, müssen immer wieder mit den alten U nzulänglichkeiten rechnen.Zeit ist näm lich der grösste Erneuerer.“ (Bacon 1625) Früher gab es beinahe keine ausgeschilderten Velorouten. Dann kam „Veloland Schw eiz“ m it ihrem nationalen Netz und es dauerte nicht lange bis Land auf Land ab regionale Routen aus dem Boden sprossen. Ab 2008 ist ein „M ountainbikeland Schw eiz“Wirklichkeit. Ich bin gespannt, was die Folge sein wird.

44

A. G LOSSAR  CSS: CSS (Cascading Style Sheets) ist eine Sprache zur Formatierung von HTMLDokumenten.  GPS: GPS ist das sogenannte Global Positioning System. Das ist weltweites, satellitengestütztes System, mit welchem man seine Position bestimmen kann. Eigentlich ist es zur Positionsbestimmung und Navigation für militärische Zwecke vorhergesehen, wird heute jedoch hauptsächlich im zivilen Bereich genutzt.  PHP: PHP (Hypertext Preprocessor) ist ein sehr beliebte Programmiersprache für dynamische Inhalte.  Singletrail: Trail kom m t aus dem Englischen und heisst „Pfad“ oder auch „W anderw eg“.M an bezeichnet m it Singletrail also einen Pfad, auf welchem nur eine (single) Person alleine fahren kann. Häufig verwendet man anstelle von Singletrail auch einfach nur den Begriff Trail.  Trail: siehe Singletrail  W3C: Das World Wide Web Consortium, kurz W3C, ist eine Organisation, die sich für die Standardisierung des Programmierens von Websites einsetzt. Details findet man unter www.w3c.org.  XHTML:

XHTML

(Extensible

Hypertext

Markup

Language)

ist

eine

Weiterentwicklung von HTML m it strengeren „Program m ier-Regeln“. HTML (Hypertext M arkup Language) ist eine Art „Program m iersprache“ (eher Auszeichnungssprache). Dokumente, die mit HTML geschrieben sind, bilden die Grundlage des World Wide Web.

45

B. I NFORMATIONEN RUND UMS M OUNTAINBIKEN B.1. Physiologie und Anatomie

Wenn jemand regelmässig zu trainieren beginnt, gleichen sich seine Körperfunktionen langsam an die höheren Leistungsanforderungen an. Diese sogenannte Adaption (Anpassung) erfolgt sowohl durch sichtbare Anzeichen wie Muskelvergrösserung, aber auch unsichtbar (vgl. Schmidt 2001, S.13). Man unterscheidet dabei zwischen der funktionellen Anpassung und der dynamischen Anpassung. Die funktionelle Anpassung ist durch eine Verbesserung des Stoffwechsels charakterisiert und tritt bei jedem, der Sport treibt, auf. Die dynamische Anpassung hingegen erfolgt nur bei intensivem Training. Unter ihr versteht man die Veränderung der Dimensionen der Organe (vgl. Schmidt 2001, S.14). Ich will nun auf einzelne Organe eingehen, welche für den Mountainbiker wichtig sind: HERZ UND KREISLAUF Blut

Der Mensch besitzt zur Versorgung der einzelnen Organe ein komplexes Röhrensystem, das Gefässsystem. Auf der einen Seite gibt es die Arterien, die der Versorgung dienen und auf der anderen Seite gibt es die Venen, welche der Entsorgung dienen. In diesen Gefässen zirkuliert das Blut, welches als Transportmittel sowohl der Nährstoffe und des Sauerstoffes als auch der Abfallprodukte wie Kohlendioxid dient. Das Blut besteht aus flüssigem Blutplasma und festen Blutzellen. Bestandteile der Blutzellen sind zum Beispiel die weissen und roten Blutkörperchen. Die Blutmenge beträgt etwa 7-8 Prozent der Körpermasse (vgl. Marées 2003, S.323). Der Sauerstofftransport wird dabei durch das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen ermöglicht. Je mehr Blutkörperchen vorhanden sind, desto mehr Sauerstoff kann auch transportiert werden. Bei Trainierten nimmt die Blutmenge um bis zu 25 Prozent zu. Durch Training nimmt zwar der absolute Anteil an Blutkörperchen zu, relativ nimmt er aber eher ab. Dadurch dass das Blut dann aber relativ weniger feste Bestandteile hat, wird es flüssiger und kann schneller fliessen und damit die Organe schneller versorgen (vgl. Marées 2003, S.335). Dies wird durch das bekannte Dopingmittel EPO ausgenützt. EPO (Erythropoetin) ist ein körpereigenes Hormon. Es stimuliert die Bildung von roten Blutkörperchen und wird 46

hauptsächlich in den Nieren produziert. Heutzutage kann es aber auch gentechnisch hergestellt und dann gespritzt werden. Bis vor kurzem gab es wegen dem von Natur aus schwankenden prozentualen Anteil von roten Blutkörperchen im Blut kein eindeutiges Nachweisverfahren. Heutzutage sind zwar exakte Nachweismöglichkeiten vorhanden, doch diese sind mit sehr hohem messmethodischem Aufwand verbunden (vgl. Marées 2003,

S.680).

Ein

weiterer

Grund

für

die

Schwierigkeit

eines

exakten

Nachweisverfahrens liegt darin, dass bei längerem Aufenthalt in der Höhe, also zum Beispiel bei einem Höhentraining, der Mangel an Sauerstoff mit einer erhöhten Bildung von roten Blutkörperchen ausgeglichen wird (vgl. Marées 2003, S.590). Herz

Damit das Blut ständig zirkulieren kann, braucht es einen Antrieb. Diese Aufgabe erfüllt unser Herz, indem es das Blut in die Gefässe pumpt. Wird nun über längere Zeit ein kontinuierliches Ausdauertraining betrieben, erhöht sich der Stoffwechsel. Der Körper reagiert mit der Anpassung des Herzes: Es vergrössert sich. Dadurch wird eine höhere Blutzirkulation erreicht. Das heisst, dass das Herz mit einem Schlag mehr Blut in die Gefässe transportieren kann. Mit der Vergrösserung des Herzens geht darum auch das Absinken der Ruheherzfrequenz einher (vgl. Schmidt 2001, S.14). Unter Herzfrequenz versteht man die Schläge pro Minute, unter der Ruheherzfrequenz folglich die Herzfrequenz, wenn keine körperliche Belastung auftritt. Man kann sie mit einer Pulsuhr messen. Am Besten eignet sich die Zeit gerade nach dem Aufstehen am Morgen, da der Körper dann noch keiner Belastung ausgesetzt war. Beträgt die Ruhefrequenz beim Untrainierten 60-70 (bei Frauen 70-80) Schläge, liegt sie beim Trainierten zwischen 40-50 Schlägen und beim Profi sogar bei weniger als 30-40 Schlägen (vgl. Schmidt 2001, S.15). Bewegt sich nun der Mensch, weiten sich die Gefässe in der Muskeln aus uns es strömt mehr Blut durch die Arterien. Dabei muss das Herz mehr Arbeit leisten, seine Frequenz erhöht sich. Doch auch das Herz hat seine Grenzen. Mit steigendem Alter sinkt die Frequenz. Als Faustregel gilt: 220 - Alter = Maximale Herzfrequenz Atmung

Wenn der Mensch einatmet, gelangt sauerstoffreiche Luft zu den Lungen. Dort findet ein Austausch mit dem Blut statt. Das Blut nimmt Sauerstoff auf und gibt dafür das Abfallprodukt Kohlendioxid ab, welches wir ja dann wieder ausatmen. Beim Atmen 47

dehnen sich die Lungen. Diese Dehnung wird durch die Atemmuskeln ermöglicht. In der Ruhelage genügt dazu der Zwerchfellmuskel, bei Anstrengung wird jedoch diese Zwerchfellatmung durch die Brustatmung unterstützt. Dabei wird zusätzlich die Atemhilfsmuskulatur eingesetzt (vgl. Marées 2003, S.221/222). Je grösser nun seine Lungen sind, desto mehr Luft kann der Mensch auf einmal einatmen. Trotzdem sagt die Grösse der Lungen nichts über die Ausdauerleistungsfähigkeit aus. Ein viel wichtigerer Faktor ist die maximale Sauerstoffaufnahme. Darunter versteht man die grösstmögliche Menge an Sauerstoff, die der Sportler über seine Lungen in das Blut aufnehmen kann. Die maximale Sauerstoffaufnahme nimmt mit steigendem Alter jedes Jahr um etwa 1 Prozent ab. Doch durch Ausdauersport kann dieser Prozess aufgehalten oder sogar umgekehrt werden. Auch ein trainierter 70jähriger kann noch die Werte eines untrainierten 30jährigen haben (vgl. Schmidt 2001, S.18/19). BEWEGUNGSAPPARAT Muskulatur

Die Muskeln bilden dank ihrer Fähigkeit der Kontraktion (Zusammenziehen) die aktiven Elemente des Bewegungsapparates. Sie bestehen aus vielen einzelnen Zellen, den Fasern, in deren Plasma Eiweissfäden eingelagert sind. Das ist der Grund dafür, dass zum Aufbau von Muskeln Eiweiss benötigt wird (vgl. Marées 2003, S.25). Der Mensch besitzt ungefähr 430 Muskeln. Diese machen zwischen 40 und 45 Prozent seines Körpergewichts aus. Nur sie haben die Fähigkeit, chemische Energie (Nährstoffe) in mechanische Energie (Kontraktion) umzuwandeln (vgl. Schmidt 2001, S.19). Ein Muskel arbeitet dabei nie allein. Er hat immer einen Gegenspieler, den Antagonisten. So stehen zum Beispiel am Bein die Strecker den Beugern gegenüber. Beim Mountainbiken sind einige Muskeln bewegungslos, das heisst sie verrichten Haltearbeite. So fixieren Arm-, Nacken- und Rückenmuskulatur den Oberkörper und Kopf. Sie arbeiten statisch. Die Beinmuskulatur hingegen ist immer in Bewegung. Sie arbeitet dynamisch-konzentrisch. Konzentrisch heisst, dass sich der Muskel bei der Anspannung zusammenzieht. Beim Laufen hingegen arbeitet der Muskel auch dynamisch-exzentrisch: Das Körpergewicht muss bei jedem Schritt abgefangen werden. Dabei wird der Muskel heftig gedehnt. Wenn ein Mountainbiker eine Laufpassage hinter sich bringt, ist er diese Belastung nicht gewohnt: Es entstehen mikroskopisch kleine 48

Muskelrisse, die allgemein als Muskelkater bekannt sind. Will man diese unangenehme Verletzung vermeiden, sollte man nebst dem Biken auch noch regelmässig andere Sportarten wie Lauftraining betreiben (vgl. Schmidt 2001, S.24/25). Es unterscheiden sich zwei Muskelfaserarten: Die langsamen, roten und die schnellen, weissen Muskelfasern. Die weissen Muskelfasern können sich erheblich schneller kontrahieren als die roten und dienen darum der Schnellkraft. Die roten Fasern hingegen sind effizienter in der Umwandlung von chemischer in mechanische Energie und dienen der Ausdauerkraft (vgl. Marées 2003, S.176). Die Verteilung der Fasern ist je nach Mensch anders. Die Verteilung bei Jugendlichen kann entscheidend sein, auf welche Sportart sie sich spezialisieren: Was man besonders gut kann, macht man auch gern. Durch Training können die rote Fasern wahrscheinlich in weisse bzw. weisse in rote umgewandelt werden. Es geht viel einfacher, Schnellkraftfasern (weiss) in Ausdauerfasern (rot) umzuwandeln. Darum lässt sich eine gute Ausdauer bedeutend einfacher durch Training erreichen als ein gutes Sprintvermögen. Wie und ob sich dieser Umwandlungsprozess wirklich vollzieht, ist aber noch nicht vollständig geklärt (vgl. Schmidt 2001, S.25). Knochen und Gelenke

Die Knochen und Gelenke bilden im Gegensatz zur Muskulatur die passiven Elemente des Bewegungsapparates. Unsere Knochen erfüllen zwei wichtige Aufgaben: Sie stützen den Körper und schützen die innere Organen. Unser Skelett besteht aus etwas 200 Knochen (vgl. Faller, Schünke und Schünke 2004, S.126). Um diese alle miteinander zu verbinden, existieren die Gelenke. Man unterscheidet verschiedene Gelenkarten. Die wichtigsten sind Kugelgelenk (Schultergelenk),

Sattelgelenk

(Daumengrundgelenk)

und

Scharniergelenk

(Ellbogengelenk). Auf den Gelenkflächen treffen jeweils zwei verschiedene Knochen aufeinander. Auch Knochen passen sich wie die Muskeln an neue Belastungen an. Schon bei einmaliger Belastung verdickt sich der Knorpelüberzug der Gelenkflächen und verdünnt sich dann aber in Ruhephasen wieder. Darum ist das Aufwärmen wichtig. Denn dadurch wird die Knorpelschicht vor der Belastung dicker und die einwirkenden Kräfte werden dann während der Belastung auf eine grössere Auflagefläche verteilt. Dies wiederum hilft, gegen Gelenkverschleiss (siehe B.2 Arthrose) vorzubeugen (vgl. Marées 2003, S.12/13). 49

Generell ist das Mountainbiken aber sowieso eine sehr gelenk- und knochenschonende Sportart. Es treten nämlich nicht wie beim Laufsport Belastungsspitzen durch Stoss- und Stauchbelastungen auf. Ganz im Gegenteil wird die Knochensubstanz beim Mountainbiken in den Beinen sogar gefestigt (vgl. Schmidt 2001, S.26). Nieren

In den Nieren w erden „Abfallprodukte“ des Stoffw echselprozesses,aber auch Giftstoffe durch Bildung von Harn ausgeschieden. Die Abfallprodukte werden in den Nieren aus dem Blut gefiltert. Wer Sport treibt, hat einen höheren Kalorienverbrauch und damit einen erhöhten Stoffwechsel. Dann müssen die Nieren eine erhebliche Mehrarbeit vollbringen. Doch auch so leisten unsere Nieren schon genug: 1700 Liter Blut durchströmen unsere Nieren täglich. Ausgeschieden werden jedoch lediglich 1.5 Liter konzentrierter Harn (vgl. Faller, Schünke und Schünke 2004, S.488/489). In den Nieren wird auch das Hormon EPO (Erythropoietin) produziert. Es stimuliert die Bildung von roten Blutkörperchen. Dies wird im Leistungssport leider auch künstlich gespritzt und somit die persönliche Leistung unerlaubt gesteigert (siehe B.1 Blut). STOFFWECHSEL

Der Leistungsentwicklung wird eigentlich nicht von Herz und Kreislauf-System Grenzen gesetzt, sondern vom Stoffwechsel in den Muskeln. Nur Muskeln sind in der Lage, chemische Energie in mechanische Energie umzuwandeln. Es gibt für die Muskeln drei verschiedene Wege: 1. Aerobe Energiefreisetzung 2. anaerob-laktazide Energiefreisetzung 3. anaerob-alaktazide Energiefreisetzung Je nach Belastung wird eine Variante bevorzugt, doch die Übergänge sind fliessend. Wichtigster Brennstoff ist das Kohlenhydrat Glukose, welches ein Spaltprodukt der komplexen Kohlenhydrate ist (vgl. Schmidt 2001, S.29). Die Glukose wird entweder dem Blut oder dann aus den Glykogenspeichern der Zelle entnommen. Dort ist Glukose eben in Form von Glykogen gespeichert. Je höher der Gehalt an gespeichertem Glykogen in den Muskeln, desto mehr kann der Mountainbiker auch leisten. Ist das Glykogen nach einer anstrengenden Tour aufgebraucht, müssen die

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Speicher durch optimale Ernährung wieder aufgefüllt werden, sonst kann es der Leistungsfähigkeit für längere Zeit schaden (vgl. Schmidt 2001, S.32). Natürlich gibt es auch noch weitere Brennstoffe wie zum Beispiel Fett. Alle Brennstoffe werden beim Stoffwechsel durch eine chemische Reaktion umgewandelt. Bei dieser Reaktion wird immer ATP (Adenosintriphosphat), ein sehr energiereiches Molekül, freigesetzt. Nur ATP ist in der Lage, indem es sich in Phosphat und ADP spaltet, die Muskelkontraktion zu bewirken. Es wird in den Muskeln eingelagert und muss auch schon vor der Kontraktion bereitstehen, damit der Muskel die ganze Zeit einsatzbereit ist (vgl. Weber 2001, S.102). Magnesium ermöglicht die Spaltung von ATP in Phosphat und ADP. Magnesiummangel kann der Grund für Krämpfe sein. Beim Mountainbiken sind aber Krämpfe meist ein Anzeichen dafür, dass man erschöpft ist und in den betreffenden Muskeln ein Mangel an ATP herrscht. Es steht also gerade nicht genügend Energie zur Verfügung, um ATP zu bilden. Je besser der Trainingszustand desto seltener gibt es auch solche Mangelerscheinungen (vgl. Schmidt 2001, S.30/31).

Nahrungsaufnahme

Zersetzung im Magen in Brennstoffe (Glukose, Fettsäuren)

Transport über das Blut

Aufspaltung in ADP und Phosphat

ATP (energiereiches Molekül)

chemische Reaktion im Muskel

Muskelkontraktion

Abbildung 9: Vereinfachung des Stoffwechselprozesses

Abbildung 9 stellt eine Vereinfachung des Stoffwechselprozesses dar.

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Aerobe Energiefreisetzung

Aerob (lat. aer: Luft) bedeutet, dass die Energie mit Hilfe von Sauerstoff freigesetzt wird. Dabei verbrennen sowohl Fette als auch Kohlenhydrate. Bei der aeroben Glykolyse verbindet sich die Glukose mit Sauerstoff und wird in Wasser und Kohlendioxid gespalten. Diese Reaktion setzt Energie in Form von ATP frei (vgl. Schmidt 2001, S.29) (siehe Abbildung 10). komplexe Kohlenhydrate (z.B. Stärke in Kartoffeln, Getreide)

Glukose (im Blut oder Glykogenspeicher in der Zelle)

Sauerstoff über Atmung

Glykolyse (chemische Reaktion im Muskel

Wasser

Kohlendioxid

ATP (energiereich)

Abbildung 10: Vereinfachung der aeroben Glykolyse

Bei der Lipolyse werden Fettsäuren in den Kohlenhydratstoffwechsel eingeschleust und zusammen mit den Kohlenhydraten verbrannt. Fett kann also nur verbrannt werden, wenn auch Kohlenhydrate verbrannt werden. Fettverbrennung benötigt extrem viel Sauerstoff. Vereinfacht kann darum gesagt werden, dass sie nur zum Einsatz kommt, wenn die Belastung nicht all zu hoch ist. Der Vorteil der Fettverbrennung ist, dass in Fetten (9 kcal pro Gramm) im Gegenzusatz zu Kohlenhydraten (4 Kalorien pro Gramm) viel mehr Energie gespeichert ist (vgl. Schmidt 2001, S.31). In Phasen intensiver Belastung spielt also die Glukose die wichtigere Rolle. Um deren Vorräte zu schonen, muss der Fettstoffwechsel trainiert werden. Während ein Untrainierter bei mittlerer Intensität 40 Prozent der benötigten Energie durch Fettverbrennung erhält, beträgt dieser Wert beim Ausdauertrainierten 60 Prozent. Ein trainierter Mountainbiker kann zwei- bis dreimal mehr Fette in der Muskelzelle einlagern als der Untrainierte. So kann er die Glukose für die intensiveren Phasen aufsparen (vgl. Schmidt 2001, S.32). 52

Der Abbau bei der aeroben Energiefreisetzung ist durch die Kapazität der Enzyme, die Verbrennung ermöglichen, begrenzt. Darum ist die bereitgestellte Energiemenge pro Zeiteinheit nicht beliebig gross (Marées 2003, S.357). Anaerobe Energiefreisetzung

Im Gegenteil zur aeroben wird bei der anaerob-laktaziden Energiefreisetzung eben gerade kein Sauerstoff in den Stoffwechsel einbezogen. Glukose wird ohne Sauerstoff in Laktat gespalten. Dabei wird ATP freigesetzt. Doch Laktat übersäuert den Muskel mit der Zeit und die Übersäuerung hemmt die Laktatbildung schon nach kurzer Zeit (vgl. Schmidt 2001, S.34) (siehe Abbildung 11). Glukose (im Blut oder Glykogenspeicher in der Zelle) hemmt Reaktion Laktat (übersäuert den Muskel)

ATP (energiereich)

Abbildung 11: Funktion des Laktates

Im Gegensatz zur aeroben kann bei der anaeroben Verbrennung pro Stoffmenge (mol) Glukose nur zehnmal so wenig Energie in Form von ATP gebildet werden. Hingegen erfolgt die Energiebereitstellung bei der anaeroben Variante relativ schnell, da es nicht wie bei der aeroben Variante zuerst die Zeit bis zur Aktivierung der Atem- und Herztätigkeit braucht. Zusätzlich kann bei der anaeroben Energiefreisetzung eine relative grosse Menge ATP pro Zeiteinheit freigesetzt werden, da die Beschränkung der Kapazitäten durch Enzyme gering ist und die anaerobe Reaktion darum bedeutend schneller abläuft als die aerobe (vgl. Marées 2003, S.356/357). Die anaerobe Reaktion kann aber nur über eine kurze Zeitspanne aufrecht gehalten werden. Sie kommt also nur in Phasen intensiver Belastung zum Zug. Neben der anaerob-laktaziden Energiefreisetzung gibt es noch eine weitere anaerobe Energiefreisetzung: Die anaerob-alaktizide Energiefreisetzung. Beim Mountainbiken spielt sie eine untergeordnete Rolle. Sie kommt vor allem bei Kraftsportarten zum Einsatz. Dabei wird jedoch kein Laktat produziert. Die ATP-Speicher werden innert

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kürzester Zeit (5-8 Sekunden) vollständig aufgebraucht. Sie spielt höchstens für Profis eine entscheidende Rolle (vgl. Schmidt 2001, S.36). Aerob contra Anaerob

Ist die Belastung gering, wird die aerobe Stoffwechselsituation bevorzugt. Es werden dann vor allem Fette verbrannt. Nimmt die Belastung zu, erhöht sich der Anteil an verstoffwechselten Kohlenhydraten. Erhöht sich die Belastung noch weiter, gewinnt die anaerobe Energiefreisetzung an Oberhand. Durch die erhöhten Laktatwerte ermüden die Muskeln je nach Trainingszustand des Mountainbikers sehr schnell. Tabelle 1 zeigt einen Vergleich der beiden Energiebereitstellungsarten. aerob

anaerob

Energiebereitstellung

langsam

schnell

pro Zeiteinheit freigesetzte Energiemenge

klein

gross

bereitgestellte Gesamtenergiemenge

gross

klein

Einsatzbereich

Ausdauersportarten, lange Strecken

Kraftsportarten, Sprints

Tabelle 1: Aerob contra Anaerob

VERLETZUNGEN Schnitt-, Stich- und Riss-Quetschwunden

Schnitt- und Stichwunden entstehen im Zusammenhang mit scharfen oder spitzigen Gegenständen. Beim Mountainbiken ereignen sich häufig Riss-Quetschwunden, wenn man umfällt. Dabei gibt es starke Verunreinigungen und darum eine hohe Infektionsgefahr. Oberstes Behandlungsziel sollte es also sein, eine Infektion zu verhindern. Dazu sollte man zuerst die grösseren Fremdkörper entfernen, aber keine feststeckenden Teile aus der Wunde entfernen, da dies die Blutung erhöhen könnte. Danach sollte man die Wunde mit sterilen Kompressen verbinden, jedoch keine Reinigung oder Desinfizierung der Wunde vornehmen. Dies sollte man dem Arzt überlassen. Bei Kontakt der Wunde mit Erdstaub besteht erhöhte Gefahr auf eine Infektion durch Tetanus (Wundstarrkrampf). Die Krankheit ist hochgefährlich, aber man kann sich dagegen impfen (vgl. Marées 2003, S.37). 54

Muskelzerrungen und Muskeleinrisse

Unter einer Muskelzerrung versteht man einen kleinen Einriss im Bereich der Muskelfasern ohne Bluterguss. Muskelbündel - oder Muskelrisse sind dann einfach grössere Risse. Häufige Ursachen für diese Art von Verletzungen sind:    

Kein Aufwärmen: noch ungenügende Durchblutung plötzliches vorliegen starker Gegenkräfte Ermüdung mit Koordinationsstörungen und Technikfehlern Vorschädigung durch nicht ausgeheilte Verletzungen

Als vorbeugende Massnahmen sollte man sich vor der Belastung genügend aufwärmen und eine Übermüdung oder Unterkühlung vermeiden. Auch gibt es gewisse Vorzeichen, beiw elchen m an das Training abbrechen sollte:Bei„Ziehen“ und „Spannungsgefühl“ im Muskel. Bei einer vorliegenden Verletzung sollte man erst wieder Sport treiben, sobald man den Muskel ohne Schmerzen dehnen kann. Direkt nach der Verletzung hilft eine Kühlung mit Eiswasser und eine Kompressionsverband. Auf keinen Fall sollte man eine Massage durchführen, da dann eine Gefahr von Muskelverknöcherung besteht. Eine entspannte Lage des betreffenden Körperteils hingegen ist sehr wichtig (vgl. Marées 2003, S.37/38). Prellungen

Prellungen entstehen bei einem stumpfen Sturz: Muskelfasern und Blutgefässe werden durch eine Quetschung geschädigt. Die Folge ist ein Bluterguss. Behandlung:  vorübergehende Schonung  Hochlagerung  Kühlung bis zur Abschwellung (Bei der Kühlung sollte kein direkter Kontakt vom Eis mit der Haut bestehen) Nur bei schweren Prellungen muss ein Arzt aufgesucht werden (vgl. Marées 2003, S.39). B.2. Gesundheit

Jedes Jahr immer wieder das Gleiche: Die Krankenkassen erhöhen die Prämien. Die Frage lautet längst nicht mehr, ob, sondern um wie viel sie erhöht werden. Die Kosten steigen ins Unermessliche und ein Ende ist nicht in Sicht.

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Neben den nötigen finanzpolitischen Anpassungen, kann auch sportlich etwas dagegen gemacht werden. Gerade Radfahren und damit auch Mountainbiken gilt als sehr gesunde Sportart, die gegen viele bekannte Beschwerden vorbeugt. Bewegung

Um die Bewegung in der Gesellschaft zu fördern, haben das Bundesamt für Sport, das Bundesamt für Gesundheit und das Netzwerk Gesundheit und Bewegung Schweiz gemeinsam Bewegungsempfehlungen formuliert. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass jeder mindestens eine halbe Stunde Bewegung täglich haben sollte, weil dadurch nachgewiesen die Gesundheit und Lebensqualität gefördert wird: „Frauen und M ännern in jedem Lebensalter w ird m indestens eine halbe Stunde Bewegung täglich in Form von Alltagsaktivitäten oder Sport mit mindestens "m ittlerer" Intensität em pfohlen.“ (BASPO et al.) Die Bewegung kann in Form von zügigem Gehen oder Velofahren, aber auch in Form von Gartenarbeit und zahlreichen anderen Freizeit- und Sportaktivitäten erfolgen. Dabei muss jedoch nicht zwingend geschwitzt werden. Durch ein gezieltes Training von Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit kann das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit zusätzlich gesteigert werden. Das Ausdauertraining sollte dabei mindestens 3 Trainingseinheiten von 20 bis 60 Minuten pro Woche enthalten. Hier sollte man nun aber schon etwas ins Schwitzen kommen. Geeignet sind Sportarten, welche grosse Muskelgruppen ansprechen, also auch das Mountainbiken. Ein Krafttraining sollte zweimal pro Woche durchgeführt werden. Es stärkt alle Muskelgrupppen und hilft dann vor allem im Alter, die Selbstständigkeit zu bewahren. In Verbindung mit Gymnastik- und Stretchübungen kann zusätzlich die Beweglichkeit verbessert werden. (vgl. BASPO et al.) Hier werden nun einige Beschwerden aufgeführt, gegen welche Mountainbiken vorbeugend wirken kann:

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Übergewicht

Übergewicht gilt bereits heute als eine der bedeutendsten Gesundheitsrisiken der Welt. Mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung sind übergewichtig oder sogar adipös (stark übergewichtig). Viele Krankheiten sind eine Folge von Übergewicht. So z.B. Altersdiabetes, Herzkrankheiten oder Arthrose. Die von Übergewicht und Adipositas und deren Anteil an Folgekrankheiten insgesamt verursachten Kosten in der Schweiz werden auf knapp 3 Milliarden Franken geschätzt (vgl. Schneider und Schmid 2004, S.1). Übergewicht ist eine Folge von falscher Ernährung und Bewegungsmangel. Als übergewichtig gilt, wer einen BMI (Body Mass Index) von über 25 hat. Ein BMI zwischen 20 und 25 gilt als normalgewichtig. Der BMI berechnet sich nach der Formel: BMI 

Gewicht

Grösse 

2

Ausdauersport regt nun den Stoffwechsel an und hilft darum das Übergewicht zu vermindern oder als Prävention. Da jedoch zum Beispiel die Gelenke gerade bei Übergewichtigen beim Joggen sehr stark belastet werden, eignet sich das Mountainbiken, wo das Gewicht zu 70 Prozent auf dem Sattel lastet, ausgezeichnet (vgl. Froböse, S.11). Arthrose (Gelenkverschleisserkrankung)

Die Arthrose ist eine unumkehrbare, fortschreitende Schädigung der Knorpelschicht eines Gelenkes. Auslöser sind häufige Extrem- und Fehlbelastungen der Gelenke. Ein Symptom ist die schmerzhafte Funktionseinschränkung eines Gelenkes. Zuerst spürt man diese nur beim Aufwärmen oder nach dem Training. Weiter Symptome sind chronische Entzündungen der Gelenkinnenhaut, Schwellungen im Gelenkbereich, schnelle Ermüdbarkeit des Gelenkes und der Schwund von den Muskeln, die das betreffende Gelenk bewegen. Die Arthrose und ihre Auswirkungen können nicht beseitigt werden. Man muss die Gelenkbelastung reduzieren (vgl. Marées 2003, S.21/22). Mountainbiken eignet sich ausgezeichnet für Menschen mit Arthrose, die dennoch Sport treiben wollen. Arthrosegeschädigte Menschen können auch über längere Zeitperioden hinweg Mountainbiken. Mountainbiken ist sehr gelenkschonend, da der grösste Teils 57

des Gewichts auf dem Sattel lasten. Um die Gelenke noch weniger zu belasten, sollte man mit höheren Trittfrequenzen fahren. Als Vorbeugung gegen Arthrose sollte man sich genügend bewegen, die Muskeln stärken und Übergewicht reduzieren. Jedoch sollte man die Gelenke nicht überbelasten (vgl. Regitnig-Tillian 2002). Mountainbiken eignet sich also optimal. Herzinfarkt

Der Herzinfarkt ist eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Als Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden alle Krankheiten bezeichnet, die im Herz oder den restlichen Gefässen des Körpers auftauchen. Eine der Haupttodesursachen der Industrieländer ist der Herzinfarkt. Die mangelnde Durchblutung des Herzmuskels verringert die Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr. Deshalb stirbt das Gewebe ab. Dadurch kommt es zu einer Verengung oder sogar zur Verschluss der Arterie. Ein Herzstillstand tritt ein (vgl. Weber 2001, S.85). Sport eignet sich sehr gut zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen:  Durch Sport wird die Durchblutung des Herzmuskels besser gewährleistet und somit das Risiko auf einen Herzinfarkt verringert.  Zusätzlich wird die Ruhefrequenz reduziert, d.h. das Herz beginnt ökonomischer zu arbeiten und wird weniger stark belastet (vgl. Froböse, S.15).  Durch die relative Abnahme der festen Bestandteile (Blutkörperchen), wird das Blut flüssiger und kann schneller und besser durch die Arterien fliessen. (siehe Blutkreislauf)  Viele Risikofaktoren wie z.B. Übergewicht oder Bluthochdruck werden durch Ausdauersport positiv beeinflusst. Sport und Bewegung weisen aber nicht nur einen positiven Effekt zur Vorbeugung eines Herzinfarktes sondern auch anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie dem Schlaganfall auf. Der Schlaganfall ist eine plötzliche Minderdurchblutung des Gehirnes. Er hat eigentlich die gleichen Ursachen wie der Herzinfarkt.

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Neben Bewegungsmangel gibt es noch weitere Risikofaktoren für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall:       

Alter Rauchen Diabetes Bluthochdruck Erhöhte LDL-Cholesterinwerte Übergewicht, Fehlernährung Erbliche Veranlagung

(vgl. Wikipedia, Schlaganfall)

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C. V ERZEICHNISSE C.1. Literaturverzeichnis BÜCHER UND BROSCHÜREN

 Faller, A. et al. (2004). Der Körper des Menschen. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.  Marées, H. d. (2003). Sportphysiologie. Köln: SPORT und BUCH Strauss.  Schmidt, A. (2001). Mountainbiketraining. Aachen: Meyer und Meyer.  SchweizMobil (2006). Übersichtskarte Konsolidierung SchweizMobil-Routen. Bern: Stiftung Veloland Schweiz  Weber, U. (2001). Biologie Oberstufe Gesamtband. Berlin: Cornelsen Verlag. GESETZESTEXTE UND RICHTLINIEN

 Bundesgesetz über den Wald WaG (1991 / Stand: 2004).  Strassenverkehrsgesetz SVG (1958 / Stand: 2004).  Stadtherr, L. et al. (2003). Richtlinie: Velowegeweisung in der Schweiz. Bern: Stiftung Veloland Schweiz, Bundesamt für Strassen ASTRA.  Verordnung zum Waldgesetz des Kantons Aargau AWaV (1998).  VSS. (2006). SN 640 829a. Zürich: Schweizerischer Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute VSS.  Waldgesetz des Kantons Aargau AWaG (1997). ARTIKEL AUS DER TAGESPRESSE

 Gehri, P. (2006). Ausgleich in der und für die Natur. Aargauer Zeitung, 16. August, Bund Aargau.  Gehri, P. (2006). Die Koexistenz wird schwieriger. Aargauer Zeitung, 28. August, Bund Aargau.  Siegrist, M. (2006). Auf dem Bike zu den Jurahöhen. Aargauer Zeitung, 19. September, Regionalteil Aarau. QUELLEN AUS DEM INTERNET

 Bacon, F. (1625). Francis Bacon – Wikiquote. Gefunden am 26. September 2006 unter http://de.wikiquote.org/wiki/Francis_Bacon

60

 BAFU Bundesamt für Umwelt (kein Datum). BAFU - Mountainbike. Gefunden am 11. August 2006 unter http://www.umweltschweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_sport/sporttreiben/mountainbike/index.h tml.  BASPO, BAG, HEPA (kein Datum). Gesundheitswirksame Bewegung. Gefunden am 25. Mai 2006 unter http://www.hepa.ch/Publikationen/EMPF_D.PDF.  Bertiller, R., Weber, R. (1995). Semesterarbeit zum Thema Mountainbike. Gefunden am 27. April 2006 unter http://www.musicline.ch/rayweber/mtbsa.htm#seschseins.  Froböse, I. (kein Datum). Radfahren und Gesundheit. Gefunden am 25. Mai 2006 unter http://www.cyclingandhealth.com/CyclingAndHealth_d.htm.  Google (kein Datum). Google Sitemaps. Gefunden am 27. September 2006 unter https://www.google.com/webmasters/sitemaps/docs/de/about.html.  Hofer, F. (2003). Bestandesaufnahme der Rahmenbedingungen für die Ausübung des Mountainbikesports in der Schweiz. Gefunden am 11. August 2006 unter http://www.ride.ch/download/rechtsstudie_igmtb.pdf#search=%22mountainbi ke%20studie%20schweiz%22.  IG MTB (2002). IG MTB - Trail Rules. Gefunden am 27. April 2006 unter http://www.ig-mtb.ch/trailrules.htm.  Porzelt, M. (kein Datum). NaturSportInfo - Informationen zu Mountainbiking. Gefunden am 26. September 2006 unter http://www.bfn.de/natursport/test/SportinfoPHP/infosanzeigen.php?sportart= Mountainbiking&z=Sportart&code=g5&lang=de#auswirkungen.  Regitnig-Tillian, N. (2002). Arthrose-des-Kniegelenkes. Gefunden am 25. Mai 2006 unter http://www.gesundheitpro.de/Arthrose-des-Kniegelenkes-ArthroseA050829ANONI013082.html.  Schneider, H., Schmid, A. (2004). Die Kosten der Adipositas in der Schweiz. Gefunden am 25. Mai 2006 unter http://www.suissebalance.ch/pdf/KostenstudieVollversion_d.pdf#search=%22die%20kosten%20adipositas%20in%20der%20s chweiz%22.  Schweizer Wanderwege SAW (2006). Wanderer und Biker. Gefunden am 11. August 2006 unter http://www.wandern.ch/website/tk/nw_mtb_index_d.htm.  W3C (kein Datum). W3C Technical Reports and Publications. Gefunden am 27. September unter http://www.w3.org/TR/. 61

 Weber, J. (kein Datum). Mountainbike und Umwelt. Gefunden am 28. September 2006 unter http://www.igmtb.ch/pdf_dateien/Mountainbike%20und%20Umwelt.pdf#search=%22mounta inbike%20studie%20schweiz%22.  Wikipedia (kein Datum). Browserkrieg. Gefunden am 27. September 2006 unter http://de.wikipedia.org/wiki/Browserkrieg.  Wikipedia (kein Datum). Schlaganfall. Gefunden am 25. Mai 2006 unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schlaganfall. ELEKTRONISCHE QUELLEN

 Garmin (2004). TOPO SCHWEIZ. St-Blaise: Bucher + Walt SA.  Swisstopo (2005). Swiss Map 25 2-Jura. Wabern: Bundesamt für Landestopografie. C.2. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung

Quelle

Abbildung 1: Kriterien für Routen

eigene Grafik

Abbildung 2: Spur (Track) mit Wegpunkten

erstellt mit TOPO SCHWEIZ (Garmin 2004)

Abbildung 3: Routenfelder

SN 640 829a (VSS 2006, S.16)

Abbildung 4: Markierungen

SN 640 829a (VSS 2006, S.23)

Abbildung 5: Informationstafel

SN 640 829a (VSS 2006, S.24)

Abbildung 6: Preisliste Heiz Schriften

Heiz Schriften

Abbildung 7: Schema der verschiedenen Reaktionen

eigene Grafik

Abbildung 8: Reaktionen der Gemeinden

eigene Grafik

Abbildung 9: Vereinfachung des Stoffwechselprozesses

eigene Grafik

Abbildung 10: Vereinfachung der aeroben Glykolyse

eigene Grafik

Abbildung 11: Funktion des Laktates

eigene Grafik

Tabelle

Quelle

Tabelle 1:

Aerob contra Anaerob

eigene Tabelle

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D. D OSSIER FÜR DIE G EMEINDEN Hier findet man ein Beispiel von den Dossiers, welche ich an die Gemeinden geschickt habe. Für die Verhaltensgrundsätze siehe Kapitel 3.1. D.1. Brief Veltheim, 03.09.2006 Andreas Zeman Aspalterweg 4 5106 Veltheim Tel. 056 443 19 65 [email protected] An den Gemeinderat Gemeindeverwaltung 5105 Auenstein Sehr geehrter Gemeinderat von Auenstein, wie Sie dem beiliegenden Schreiben entnehmen können, plane ich im Rahmen meiner Maturaarbeit ausgeschilderte Mountainbikerouten in der Region Aarau. Das beiliegende Schreiben geht an alle Gemeinden, welche von meinen Routen tangiert werden. Durch Auenstein verlaufen zwei meiner Routen: Die Route 1 und die Route 2. Alle weiteren Informationen finden Sie im Schreiben. Ich würde mich freuen, wenn Sie möglichst schnell Stellung zu meinem Anliegen beziehen könnten, weil ich meine Arbeit bereits am 16. Oktober abgeben muss. Das Projekt wird zwar auch nach diesem Zeitpunkt noch weiterlaufen, dennoch würde ich gerne die ersten Reaktionen (oder sogar Bewilligungen) bereits in die schriftliche Arbeit einfliessen lassen. Ich hoffe natürlich auf eine positive Rückmeldung! Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüssen Andi Zeman Beilagen:  Information über mein Projekt  Kopie Brief Kreisforstamt  Kopie Bestätigung Aargau Tourismus  Ausschnitt Email Velobüro Olten  Verhaltensgrundsätze für Mountainbiker  Karte der Routen auf Ihrem Gemeindegebiet

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D.2. Informationsschreiben PROJEKT Ich besuche zurzeit die 4. Klasse der Neuen Kantonsschule Aarau. Im vierten Jahr muss jeder Schüler ein selbständiges Projekt, die Maturaarbeit, durchführen. Das Thema dieses Projektes kann frei gewählt werden. Mein Projekt umfasst die Planung, Realisierung und Vermarktung von Mountainbikerouten im aargauischen Jura. Von Jahr zu Jahr nimmt die Zahl der Mountainbiker zu. Mountainbiken gilt als sehr gesunder Sport, weil es alle Muskelgruppen anspricht und gleichzeitig die Gelenke und Knochen schont. Trotz der starken Zunahme der Mountainbiker gibt es in der Schweiz noch sehr wenige ausgeschilderte Mountainbikerouten. Als Informationsmittel für die Routen dient hauptsächlich meine Homepage http://www.bike-jura.ch. Dort findet man Beschreibungen zu allen Routen und noch zusätzliche Infos zum Thema Mountainbike.

BEWILLIGUNG Natürlich bin ich mir bewusst, dass es auch Gegner solcher Routen gibt. Mountainbiken wird aber immer beliebter und kann nicht verhindert werden. Wanderer, Jogger, Spaziergänger mit Hunden und auch Mountainbiker; alle wollen die gleichen Wege benutzen. Dies führt gezwungenermassen zu einem Nutzungskonflikt. Doch ich glaube, dass ein solcher, gerade auch durch ausgeschilderte Routen, verhindert werden kann. So habe ich vor, Wanderer und Mountainbiker auf gefährliche Stellen mit Schildern aufmerksam zu machen. Desweiteren bin ich der Meinung, dass man sich an ein paar Verhaltensgrundsätze halten sollte. Ich habe deshalb 10 wichtige Grundsätze (siehe Beilage) aufgeschrieben, wie das Verhalten als Mountainbiker gegenüber der Natur und den anderen Wegbenützern aussehen sollte. Diese sind auch auf meiner Homepage veröffentlicht. Das Kreisforstamt Aarau habe ich bereits kontaktiert. Dort ist man sich ebenso bewusst, dass ein Bedürfnis nach nach ausgeschilderten Routen vorhanden ist (siehe Beilage). Die rechtliche Situation sieht folgendermassen aus:  Gemäss Aarg. Waldgesetz ist das Biken auf Waldstrassen erlaubt. Für die Ausschilderung braucht es die Bewilligung der Gemeinden und des Waldeigentümers.  Das Befahren von Wanderwegen und Trampelpfaden gehört jedoch zu den nachteiligen Nutzungen (§ 13 AWaG). Der Gemeinderat kann das Fahren abseits von Waldstrassen aber mit Zustimmung von Waldeigentümer und Kreisförster erlauben (§ 23 AWaV). Meine Routen verlaufen zum grössten Teil auf Forst-, Wiesen, - oder Teerstrassen. Es sind aber auch einige Trampelpfade und Wanderwege dabei. Genau dort kann aber das Gefahrenpotential durch Markierungen verringert werden. Dank den Schildern sind sowohl Mountainbiker als auch Wanderer gewarnt, dass sie sich nicht alleine auf dem Weg befinden. Beiliegend erhalten Sie eine Karte mit dem Routenverlauf auf Ihrem Gemeindegebiet. Genaue GPS-Daten der Routen finden Sie auf meiner Homepage. Unter http://www.bike-jura.ch/content/karten/ finden Sie die Karten der gesamten Routen. Dieser Bereich ist aus Urheberrechtsgründen mit einem Passwort geschützt. Der Benutzername lautet bike-jura und das Passwort gisliflue.

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UNTERSTÜTZUNG Auch Veloland Schweiz hat den Mangel an Routen erkannt und plant darum ein nationales Mountainbikeland, ähnlich wie das bestehende Velonetz. Dieses wird 2008 eröffnet. Ich konnte Veloland Schweiz in Olten besuchen und mit ihnen mein Projekt absprechen. Zur Ergänzung des nationalen Netzes werden lokale Routen von Veloland Schweiz sehr begrüsst (siehe Beilage). Für die Tourismusregion Aargau wäre eine Vorreiterrollle in Sachen Mountainbike sehr wünschenswert. Deshalb unterstützt Aargau Tourismus mein Projekt (siehe Beilage). Da der Startpunkt aller Routen die Stadt Aarau ist, sieht der Verkehrsverein Stadt und Region Aarau dem Projekt auch sehr positiv entgegen. Der Verein Pro Cycling Aarau, welcher den Radsport in der Region Aarau fördert, hat mir auch Unterstützung zugesagt.

DIE ROUTEN Route 1: Aarau - Gatter - Gisliflue - Gatter - Staffelegg - Zeiher Homberg - Asp - Bänkerjoch - Salhöhe Wasserflue – Aarau Route 2: Aarau - Gatter - Gisliflue - Gatter - Staffelegg - Thalheim - Veltheimer Berg - Biberstein – Aarau Route 3: Aarau - Erlinsbach - Barmelhof - Laurenzenbad - Hard - Wasserflue - Küttigen – Aarau Auf meiner Homepage werde ich über alle wichtigen Punkte entlang der Routen informieren. Das sind Einkehrund Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Brunnen, Rastplätze und was sonst noch dazu gehört. Natürlich kann ich auf spezielle Wünsche von Ihrer Seite eingehen!

REALISIERUNG Neben den Bewilligungen für die Strecken braucht es natürlich auch die nötigen finanziellen Mittel, um die Routen auch realisieren zu können. Ich bin dabei auf Sponsoren und Gönner angewiesen. Bereits ist einiges an Mitteln zusammenkommen, obwohl noch sehr wenige über mein Projekt Bescheid wissen. Gleichzeitig mit diesem Schreiben habe ich mich auch an den Verein Aargauer Wanderwege gewandt und sie über mein Projekt informiert. Ich hoffe, dass auch Sie den Sinn hinter ausgeschilderten Routen für die Region sehen und sich positiv auf meine Anfrage äussern! Vielleicht wollen Sie ja sogar zum Sponsor werden. Das können Sie über meine Homepage http://www.bike-jura.ch. Dort finden Sie auch sonst noch viele zusätzliche Informationen rund um das Projekt. Bei Fragen oder Anliegen nehmen Sie doch einfach mit mir Kontakt auf! Mit freundlichen Grüssen Andi Zeman

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D.3. Brief Kreisforstamt

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D.4. Bestätigung Aargau Tourismus

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D.5. Email Velobüro

Ausschnitt aus einem Email von Bruno Hirschi (Velobüro) am 09.05.2006:

Sehr geehrter Herr Zeman Es freut uns, dass in der Region Aarau ein Projekt zur Signalisation von lokalen Mountainbikerouten besteht. Die Stiftung Veloland Schweiz ist zur Zeit daran, im Rahmen des Projektes SchweizMobil (www.schweizmobil.ch) das Mountainbikeland Schweiz aufzubauen. Wir konzentrieren uns dabei, zusammen mit unseren Partnern (Kantone, Tourismus), ein Netz von nationalen und Überregionalen Routen (Mehrtagestouren) zu planen und zu realisieren. Optimal ist, wenn dieses Basisnetz mit lokalen Routen, wie von Ihnen vorgesehen, ergänzt wird. Ich schlage vor, dass Sie einmal bei uns im Velobüro in Olten (Projektleitung der Stiftung Veloland Schweiz) vorbeischauen und wir die verschiedenen Themen (z.B. Planung, Signalisation gemäss Norm, Kommunikation, Aufbau einer Trägerschaft für den Betrieb etc.) gemeinsam diskutieren. Wir wünschen Ihnen viel Energie beim Aufbau eines attraktiven Mountainbike-Routennetz in der Region Aarau. Mit freundlichen Grüssen Bruno Hirschi Stiftung Veloland Schweiz c/o Velobuero Solothurnerstrasse 107 CH-4600 Olten Tel ++41 (0)62 205 99 00 Fax ++41 (0)62 205 99 01 E-Mail [email protected]

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D.6. Erläuterungen zur Karte Die Routen 1 und 2 treffen in der Nähe des Gatters ins Gemeindegebiet von Auenstein und verlaufen dann zuerst auf einem Forstweg und dann auf schmalen Pfaden bis auf die Gisliflue. Aber nur das letzte Stück bis auf die Gisliflue ist mit dem Wanderweg identisch. Von der Gisliflue führen die Routen parallel zum Wanderweg. Hier sind sicherlich einige Trage- und Schiebepassagen angebracht. Die Route 2 verläuft ihrem Rückweg nochmals durch Auenstein. Im Gebiet Hard ist die Route ein Stück lang identisch mit einem schmalen Wanderweg, der aber ziemlich übersichtlich ist. Trotzdem bestünde die Möglichkeit die Moutainbiker mit Hilfe von Schildern auf eine Tempoanpassung aufmerksam zu machen.

D.7. Karte

Die Gemeinden erhielten die Karte natürlich in einem grösseren Format.

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E. A NTWORTEN DER G EMEINDEN E.1. Veltheim

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E.2. Densbüren

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E.3. Oberflachs

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E.4. Erlinsbach SO

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E.5. Auenstein

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E.6. Küttigen

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E.7. Biberstein

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E.8. Thalheim

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F. S TELLUNGNAHME DES V EREINS A ARGAUER W ANDERWEGE

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G. B RIEFE UND E MAILS G.1. A nfrage „A argau Tourism us“

Email vom 26. Februar 2006: Sehr geehrte Damen und Herren Zur Zeit besuche ich die 3. Klasse der Kantonsschule in Aarau. Im Frühling beginnt jeder Schüler der 3. Klassen mit der Maturaarbeit. Das ist eine selbständige Arbeit, in welcher er sich mit einem selbst gewählten Thema auseinandersetzt oder ein Projekt realisiert. Auf der Suche nach einem geeigneten Thema bin ich sehr rasch auf das Mountainbiken gestossen, da ich während meiner Freizeit ständig mit dem Bike unterwegs bin. So kam mir die Idee, mindestens eine Moutainbikestrecke in der Umgebung (Aarau/Jura) zu planen, auszuschildern und über diverse Medien (z.B. Homepage) bekannt zu machen. Da ich selbst auch schon auf der Suche nach geeigneten Wochenendtouren war, weiss ich, dass es zwar schon recht viele Routen gibt, jedoch beinahe keine ausgeschilderten. Auch Moutainbikekarten, welche einem den Weg deutlich weisen, sind sehr selten. Dazu ist es auch viel bequemer nicht immer bei jeder Wegscheide die Karte hervorzusuchen, sondern sich auf Schilder verlassen zu können. D a ich u nterd essen d ie R egio n „b ike-tech nisch “ d o ch sehr g ut erk und et hab e, ken ne ich scho n zahlreiche mögliche Routen. Ich glaube, dass das Bedürfnis nach ausgeschilderten Bikerouten sehr gross ist. In den letzten Jahren habe ich unterwegs immer mehr Biker angetroffen. Nicht nur Junge, auch ältere Leute und sogar ganze Familien sind mit dem Moutainbike im Wald unterwegs. So denke ich, dass solche Bikerouten rege benutzt würden. Sie sind nämlich eine sehr gute Variante um die schöne, vielen Leuten eher unbekannte Juralandschaft, die doch eigentlich gerade vor unserer Haustüre liegt, zu erkunden. Dass es nicht gerade einfach wird, solche Routen zu realisieren, ist mir natürlich klar. Darum wollte ich, bevor ich mich endgültig auf ein Thema festlege, bei Aargau Tourismus nachfragen, ob Sie mein Projekt unterstützen würden? Natürlich wäre das ganze beliebig erweiterbar. Ich denke da an Routen in verschieden Schwierigkeitsgraden und Streckenlängen, an Reparaturposten auf der Strecke, an Streckeninformationstafeln mit Höhenprofilen und noch vieles mehr! Ich würde mich riesig über eine positive Rückmeldung freuen! Mit sportlichen Grüssen Andi Zeman

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G.2. Anfrage Unterstützung

Email vom 30. April 2006: Sehr geehrte Damen und Herren Zur Zeit besuche ich die 3. Klasse der Kantonsschule in Aarau. Vor kurzem habe ich mit meiner Maturaarbeit begonnen. Das ist eine selbständige Arbeit, bei welcher man sich mit einem selbst gewählten Thema auseinandersetzt oder ein Projekt realisiert. Auf der Suche nach einem geeigneten Thema bin ich sehr rasch auf das Mountainbiken gestossen, da ich während meiner Freizeit ständig mit dem Bike unterwegs bin. So kam mir die Idee, Moutainbikestrecken in der Umgebung (Aarau/Jura) zu planen, auszuschildern und über diverse Medien bekannt zu machen. Da ich selbst auch schon auf der Suche nach geeigneten Wochenendtouren war, weiss ich, dass es zwar schon recht viele Routen gibt, jedoch beinahe keine ausgeschilderten. Auch Moutainbikekarten, welche einem den Weg deutlich weisen, sind sehr selten. Dazu ist es auch viel bequemer nicht immer bei jeder Wegscheide die Karte hervorzusuchen, sondern sich auf Schilder verlassen zu können. U nterd essen hab e ich d ie R eg io n „b ike-tech nisch “ b ereits sehr g ut erk und et und ken ne d eshalb zahlreiche mögliche Routen. Mein Ziel ist es, drei Mountainbikerouten, welche unterschiedliche physische Anforderungen an die Biker stellen, zu realisieren. Ich glaube, dass das Bedürfnis nach ausgeschilderten Bikerouten sehr gross ist. In den letzten Jahren habe ich unterwegs immer mehr Biker angetroffen. Nicht nur junge, auch ältere Leute und sogar ganze Familien sind mit d em M o utainb ike im W ald u n terw egs. B iken w ird lan gsam ab er sicher zu m „N atio nalsp o rt“. So denke ich, dass solche Bikerouten rege benutzt würden. Sie sind nämlich eine sehr gute Variante um die schöne, vielen Leuten eher unbekannte Juralandschaft, die doch eigentlich gerade vor unserer Haustüre liegt, zu erkunden. Und für Aarau und die Region wären sie darum sicherlich eine zusätzliche Aufwertung des Freizeitund Tourismusangebotes. Als Informationsplattform dient meine Homepage http://www.bike-jura.ch. Ich habe vor, dort sowohl über die Routen mit Verpflegungsmöglichkeiten als auch über Themen rund ums Mountainbiken zu informieren. Mögliche Themen wären Gesundheit, Ernährung, Wartung des Bikes oder das korrekte Verhalten im Wald. Natürlich werde ich bei der Planung und vor allem bei der Realisierung auf sehr viele Probleme treffen. Darum wollte ich nun fragen, ob ich auf die Unterstützung, sei sie ideell oder sogar finanziell, Ihrer Organisation zählen kann? Unter http://www.bike-jura.ch erhalten Sie einen noch etwas detaillierteren Einblick. Ich würde mich riesig über eine positive Rückmeldung freuen! Mit sportlichen Grüssen Andi Zeman zu Handen von: Sportkommission Stadt Aarau, Aarau aktiv, Aarau eusi gsuend Stadt, Pro Cycling Aarau

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G.3. Informationsschreiben an Gastronomie PROJEKT Ich besuche zur Zeit die 4. Klasse der Neuen Kantonsschule Aarau. Im vierten Jahr muss jeder Schüler ein selbständiges Projekt, die Maturaarbeit, durchführen. Das Thema dieses Projektes kann frei gewählt werden. Mein Projekt umfasst die Planung, Realisierung und Vermarktung von Mountainbikerouten im aargauischen Jura. Von Jahr zu Jahr nimmt die Zahl der Mountainbiker zu. Mountainbiken gilt als sehr gesunder Sport, weil es alle Muskelgruppen anspricht und gleichzeitig die Gelenke und Knochen schont. Trotz der starken Zunahme der Mountainbiker gibt es in der Schweiz noch sehr wenige ausgeschilderte Mountainbikerouten. Als Informationsmittel für die Routen dient hauptsächlich meine Homepage http://www.bike-jura.ch. Dort findet man Beschreibungen zu allen Routen und noch zusätzlichen Infos zum Thema Mountainbiken.

UNTERSTÜTZUNG Auch Veloland Schweiz hat den Mangel an Routen erkannt und plant darum eine nationales Mountainbikeroutennetz, ähnlich wie das bestehende Velonetz. Ich konnte Veloland Schweiz in Olten besuchen und mit ihnen mein Projekt absprechen. Zur Ergänzung des nationalen Netzes werden lokale Routen von Veloland Schweiz sehr begrüsst. Für die Tourismusregion Aargau wäre eine Vorreiterrollle in Sachen Mountainbike sehr wünschenswert. Deshalb unterstützt Aargau Tourismus mein Projekt (siehe Beilage). Da der Startpunkt aller Routen die Stadt Aarau ist, sieht der Verkehrsverein Stadt und Region Aarau dem Projekt auch sehr positiv entgegen. Der Verein Pro Cycling Aarau, welcher den Radsport in der Region Aarau fördert, hat mir auch Unterstützung zugesagt.

GASTRONOMIE Mountainbiken ist anstrengend und verbraucht viel Energie. Darum wird man schnell hungrig und durstig. Aus diesem Grund ist es meine Absicht, auf der Homepage auch über Verpflegungsmöglichkeiten an den Routen zu informieren. Ich plane, sowohl Speisekarten als auch Bilder von den jeweiligen Gaststätten ins Internet zu stellen. Vielleicht könnte man sogar Spezialmenus für Mountainbiker kreieren?

REALISIERUNG Natürlich wird es nicht einfach, die Routen auch zu realisieren. Sie müssen nämlich von jeder Gemeinde bewilligt werden. Wenn nun auch Sie den Nutzen für Ihr Restaurant an ausgeschilderten Mountainbikerouten sehen, würden Sie mir stark helfen, indem Sie mir dies schriftlich bestätigen könnten! Daneben spielt genauso der finanzielle Aspekt eine wichtige Rolle. Für die Finanzierung der Routen bin ich auf Sponsoren angewiesen. Wenn Sie Ihre Chancen auf einen neuen Kundenzweig noch vergrössern wollen und auch auf der Homepage an bester Stelle präsent sein wollen, können Sie über meine Homepage einen Sponsorenbeitrag leisten!

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G.4. Email Matthias Stremlow BAFU

Ausschnitt aus einem Email von Matthias Stremlow (BAFU) am 08.09.2006: Sehr geehrter Herr Zeman Ich konnte mir in der Zwischenzeit ihre Homepage anschauen und bin beeindruckt von der Qualität (auch der sprachlichen). Gerne lasse ich Ihnen folgende Hinweise zukommen: - Von Interesse ist die Studie des Verband Schweizer Mountainbiker Führer (http://www.bfn.de/natursport/test/SportinfoHTML/literatur/Rechtsstudie_VSMF.pdf) - VSMF-Verhaltensregeln (http://www.vsmf.ch/verhaltensregeln.pdf). - Unsere Homepage: http://www.umweltschweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_sport/sporttreiben/mountainbike/index.html - eine interessante Seite des bayrischen Staatsministeriums für Umwelt zum Thema Mountainbike http://www.stmugv.bayern.de/de/natur/freizeit/mbike.htm - eine spannende Diplomarbeit von Franziska Gissler: Umweltwahrnehmung und Handlungsweisen von NatursportlerInnen, Basel 2001 (handelt primär von Mountainbikern); Bezug wohl über die Bibliothek im BASPO in Magglingen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Weiterarbeit und der Präsentation der Maturaarbeit. Mit freundlichen Grüssen Matthias Stremlow -----Ursprüngliche Nachricht----Von: andizeman [mailto:[email protected]] Gesendet: Mittwoch, 16. August 2006 20:08 An: Stremlow Matthias BAFU Betreff: Maturaarbeit: Ausgeschilderte Mountainbikerouten

Sehr geehrter Herr Stremlow Ich habe heute das Interview mit Ihnen in der Aargauer Zeitung gelesen. Es freut mich, dass das BAFU das Thema Natur und Sport aufgreift. Im Rahmen meiner Maturaarbeit an der Neuen Kantonsschule Aarau plane ich nämlich ausgeschilderte Mountainbikerouten im Aargauer Jura. Meiner Meinung nach können durch eine Signalisation Konflikte sowohl mit der Natur als auch mit anderen Wegbenutzern entschärft werden. Die Mountainbiker können so gezielt auf gefährliche Passagen aufmerksam gemacht. Zusätzlich wären Wanderer gewarnt, dass sie auf den betreffenden Strecken nicht alleine sind. Als Informationsplattform für mein Projekt dient meine Homepage: http://www.bike-jura.ch. Es sind noch einige Bereiche geplant, aber es ist bereits jetzt einiges online. Ich habe dort auch einen Bereich, wie das Verhalten als Mountainbiker meiner Meinung nach aussehen sollte. Ich habe auch 10 Grundsätze aufgestellt! Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Bereich mal anschauen und mir ein Feedback dazu geben könnten. Vielleicht haben Sie ja noch andere Ideen! Natürlich folgt sobald wie möglich auch ein Link auf Ihre Homepage http://www.natursportinfo.ch! Mit freundlichen Grüssen Andi Zeman

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H. Z EITUNGSBERICHTE H.1. Ausgleich in der und für die Natur

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H.2. Die Koexistenz wird schwieriger

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H.3. Mit dem Bike zu den Jurahöhen

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I. S ONSTIGE D OKUMENTE I.1. Kriterien/Schwierigkeitsgrade Mountainbike

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I.2. Kostenanalyse

Das sind jeweils nur die Kosten für die Beschilderung ohne Halterung an Verzweigungen. Bestätigungen kann man mit Markierungen kennzeichnen. Route 1 Schild Start 2 R1 3 R1 4 R1 5 R1 6 R1 7 R1 8 R1 9 R1 10 R1 11 R1 12 R1 13 R1 14 R1 15 R1 16 R1 17 R1 18 R1 19 R1 20 R1 21 R1 22 R1 23 R1 23 R1 24 R1 25 R1 26 R1 Gisl 28 R1 29 R1 30 R1 31 R1 32 R1 Staff

CO R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2 R2

34 R1 35 R1 36 R1

TYPE Pfeil + zwei Kleber Pfeil + zwei Kleber Pfeil Pfeil Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung Bestätigung Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung Pfeil Bestätigung Pfeil Bestätigung Pfeil Bestätigung Pfeil Pfeil Bestätigung Pfeil + zwei Kleber Pfeil Pfeil Bestätigung Bestätigung Bestätigung Bestätigung + zwei Kleber Pfeil + ein Kleber Pfeil Pfeil

37 R1 38 R1

Pfeil Pfeil

39 R1 40 R1 41 R1 42 R1 43 R1 44 R1 45 R1 50 R1

Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung Bestätigung Pfeil Pfeil Zeiher Homberg

46 R1 47 R1 48 R1 49 R1

Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Aarau + ein Kleber

2.-Schild

Pfeil Pfeil

Pfeil Aarau

CHF 54 54 68 68 22 34 34 34 22 22 22 34 34 34 34 34 34 22 34 22 34 22 34 22 34 34 22 54 34 34 22 22 22 50

Schild 51 R1 53 R1 54 R1 55 R1 56 R1 57 R1 58 R1 59 R1 60 R1 61 R1 62 R1 63 R1 64 R1 65 R1 67 R1 68 R1 69 R1 70 R1 71 R1 72 R1 73 R1 75 R1 76 R1 Bänk 78 R1 79 R1 81 R1 82 R1 83 R1 84 R1 85 R1 86 R1 87 R1 88 R1

CO

44 34 34

89 R1 90 R1 91 R1

R3

34 34

92 R1 Wass

R3 R3

34 34 34 34 22 22 34 140

95 R1 96 R1 97 R1 98 R1 99 R1 100 R1 101 R1 102 R1

22 34 34 44

103 R1 104 R1 105 R1 Summe

TYPE Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung Pfeil Bestätigung Pfeil Bestätigung Pfeil + ein Kleber Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil + ein Kleber Bestätigung Bestätigung Bestätigung Bestätigung Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung Bestätigung

2.-Schild

CHF 34 34 34 34 22 34 34 34 34 34 22 34 22 34 22 44 22 34 34 34 34 34 34 44 22 22 22 22 22 34 34 34 22 22 34 22 54

R3 R3 R3 R3 R3 R3 R3 R3

Pfeil Bestätigung Pfeil + zwei Kleber Bestätigung Pfeil + zwei Kleber Pfeil Bestätigung Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung

R3 R3 R3

Pfeil Bestätigung Pfeil Aarau

34 22 70 3404

22 54 34 22 22 34 34 34 34 22

98

Route 2 Schild 34 R2 35 R2 36 R2 37 R2 38 R2 39 R2 40 R2 41 R2 42 R2 43 R2 44 R2 45 R2 46 R2 47 R2 48 R2 49 R2 50 R2 51 R2 52 R2 53 R2

CO

TYPE Pfeil + ein Kleber Pfeil Bestätigung Bestätigung Bestätigung Pfeil Pfeil Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil + ein Kleber Pfeil Pfeil + ein Kleber Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil Bestätigung

2.-Schild

TYPE Pfeil + ein Kleber Bestätigung Pfeil Pfeil + ein Kleber Pfeil Bestätigung Bestätigung Pfeil Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil + ein Kleber Pfeil Pfeil Bestätigung Pfeil Pfeil Pfeil Pfeil

2.-Schild

Bestätigung

CHF 44 34 22 22 22 34 34 22 34 34 66 34 44 22 34 34 34 34 34 22

Schild CO TYPE 54 R2 Bestätigung 55 R2 Pfeil 56 R2 Bestätigung 57 R2 Pfeil 58 R2 Pfeil 59 R2 Bestätigung 60 R2 Bestätigung 61 R2 Pfeil 62 R2 Pfeil 63 R2 Pfeil 64 R2 Pfeil 65 R2 Pfeil 66 R2 Bestätigung 67 R2 Pfeil 68 R2 Bestätigung 69 R2 Bestätigung 70 R2 Pfeil + ein Kleber Summe Summe ohne Route 1

CHF 44 22 34 44 34 22 22 34 22 34 34 34 44 34 34 22 34 34 34 34

Schild CO TYPE 22 R3 Pfeil 23 R3 Pfeil 25 R3 Pfeil 26 R3 Pfeil 27 R3 Pfeil 28 R3 Pfeil 29 R3 Pfeil 30 R3 Bestätigung 31 R3 Bestätigung 32 R3 Pfeil 33 R3 Bestätigung 35 R3 Pfeil 36 R3 Pfeil 37 R3 Pfeil 39 R3 Pfeil 41 R3 Bestätigung 42 R3 Pfeil 43 R3 Pfeil Summe Summe ohne Route 1

2.-Schild

CHF 22 34 22 34 34 22 22 34 34 34 34 34 22 34 22 22 44 1164 2320

Route 3 Schild Start 3 R3 4 R3 5 R3 6 R3 7 R3 8 R3 9 R3 10 R3 11 R3 12 R3 13 R3 14 R3 15 R3 16 R3 17 R3 18 R3 19 R3 20 R3 21 R3

CO

2.-Schild

CHF 34 34 34 34 34 34 34 22 22 34 22 34 34 34 34 22 34 34 1214 1706

CO bedeutet eine Überschneidung mit einer anderen Route. Ein Kleber entspricht dem Platz für ein Routenfeld. Die Gesamtsumme, wenn alle Routen realisiert werden, aus dieser Schätzung ergibt dann knapp 5800 Franken.

Rechnet man noch die Kosten für Routenfelder,

Informationstafeln ist man schnell bei über 10'000 Franken. An einigen Stellen könnten Schilder möglicherweise durch Markierungen ersetzt werden. So könnte man die Kosten wieder senken. 99

I.3. Werbeflyer

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