Ausblick 2014 Deutschland, Europa und die Welt

Ausblick 2014 Deutschland, Europa und die Welt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW 27. November 2013 Bank aus Verantwortung Inhalt 1 Deutschl...
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Ausblick 2014 Deutschland, Europa und die Welt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW

27. November 2013

Bank aus Verantwortung

Inhalt

1

Deutschland: Im Erholungsmodus

2

Europa: Ziel nachhaltiges Wachstum

3

Welt: Verschiebung des Schwerpunkts

2

Deutschland: Im Erholungsmodus

Deutsche Wirtschaft schaltet Gang höher Außenbeitrag fast neutral Bruttoinlandsprodukt: Verwendungskomponenten (Wachstumsbeiträge)

6 3,9

Prozentpunkte

4

3,4 2,0

0,9 2

Private Konsumausgaben Konsumausgaben des Staates

0,6

Unternehmensinvestitionen

0

Private Wohnbauten Investitionen des Staates Vorratsveränderungen

-2

Außenbeitrag BIP

-4 -6

-5,1 2009

2010

2011

2012

2013

2014

4

Unternehmensinvestitionen strukturell schwach … Investitionsquote 2012 nah am Allzeittief Unternehmensinvestitionsquote 1991-2012 15

Unternehmensinvestitionen (brutto)

Abschreibungen

[Prozent des Bruttoinlandsprodukts]

14

13

12

11

10

9 1990

1995

2000

2005

2010 Quelle: Destatis, Berechnungen KfW Economic Research

5

… aber konjunkturelle Erholung 2014 Strukturelle Investitionsschwäche wird jedoch nur langsam überwunden Unternehmensinvestitionen (preis- und kalenderbereinigt) 10

6,8

6,8 5,0

Prozent ggü. Vorjahr

5

0

-5

-2,2

-1,7

2012

2013

-10

-15

-20

-17,9 2009

2010

2011

2014

6

Dynamischer Konsum hilft Ausrüstungsinvestitionsquote und Konsumdynamik 1970-2011 Privater Konsum (rechte Skala)

10,5

7

10

6

9,5

5 4

9

3

8,5

2 8

1

7,5

0

7

-1

6,5

-2

6 1970

Privater Konsum [Prozent ggü. Vorjahr]

Ausrüstungsinvestitionen [Prozent des Bruttoinlandsprodukts]

Ausrüstungen (linke Skala)

-3 1980

1990

2000

2010

Quelle: Destatis, Berechnungen KfW Economic Research

7

Staat muss noch mehr tun Bruttoanlageinvestitionen seit 2003 geringer als Abschreibungen Investitionsquote des Staates 1991-2012

3

Bruttoanlageinvetitionen

Abschreibungen

[Prozent des Bruttoinlandsprodukts]

2,8 2,6 2,4 2,2 2 1,8 1,6 1,4 1,2 1990

1995

2000

2005

2010 Quelle: Destatis, Berechnungen KfW Economic Research

8

Investitionen helfen aus der Demografiefalle Erwerbsbevölkerung 2030 um fast 5 Mio. Personen geringer Einwohner Insgesamt

15- bis 74jährige 65

-3,2 Mio. (-3,9 %)

81

79

77

75

Millionen Personen

Millionen Personen

83

63

-4,9 Mio. (-7,7 %)

61

59

57 2012

2030

2012

2030

9

Wachstumsrelevante Politikfelder Prioritätenindikator Treiber Einheit

Status quo 2012

KfW-Pfad 2030

Verbesserung … … notwendig bis 2030

Priorität

… erreicht seit 2000

Differenz

Arbeitsvolumen Partizipationsquote

69,5 %

73,5 %

0,3 % p. a.

0,3 % p. a.

0,0 Pp.

Mittel

Erwerbslosenquote

5,3 %

4,0 %

1,5 % p. a.

2,8 % p. a.

-1,2 Pp.

Niedrig

1.397 Std.

1.400 Std.

0,0 % p. a.

-0,4 % p. a.

0,4 Pp.

Mittel

141.496*

200.000

1,9 % p. a.

-0,9 % p. a.

2,9 Pp.

Hoch

17,4 %

23,0 %

1,6 % p. a.

-1,1 % p. a.

2,6 Pp.

Hoch

1,5 %

3,0 %

4,0 % p. a.

-2,1 % p. a.

6,1 Pp.

Hoch

15,9 %

20,0 %

1,3 % p. a.

-1,0 % p. a.

2,3 Pp.

Hoch

1,2 % p. a.

-2,2 % p. a.

3,5 Pp.

Hoch

Jahresarbeitszeit Nettozuwanderung Kapitalstock Investitionsquote Staat Private Sektoren Totale Faktorproduktivität TFP

0,8 Pp.

1,0 Pp.

*Fünfjahresdurchschnitt Erläuterung der Prioritäteneinschätzung Hoch: Differenz zwischen notwendiger und seit 2000 jahresdurchschnittlich erreichter Verbesserung größer als 1 Prozentpunkt Mittel: Differenz zwischen notwendiger und seit 2000 jahresdurchschnittlich erreichter Verbesserung zwischen -1 und 1 Prozentpunkten Niedrig: Differenz zwischen notwendiger und seit 2000 jahresdurchschnittlich erreichter Verbesserung kleiner als -1 Prozentpunkt

10

Europa: Ziel nachhaltiges Wachstum

Bank aus Verantwortung

Leistungsbilanzen in Südeuropa bereits 2013 im Gleichgewicht Leistungsbilanzsaldo in % des BIP 6,2

7,0 4,1 1,4

1,0

0,9

-2,3

-2,9 -5,6 -9,6 -12,6 -14,9 Deutschland

Italien

Spanien 2008

Irland 2013

Portugal

Griechenland

Quelle: Europäische Kommission, Eurostat

12

Reformländer gewinnen preisliche Wettbewerbsfähigkeit

Veränderung nominale Lohnstückkosten in % (Q2 2013 ggü. Q2 2008) 13,1 10,5

-2,0 -5,7

-10,8

-11,7 Deutschland

Italien

Spanien

Irland

Portugal

Griechenland Quelle: Eurostat

13

Staatshaushalte gesunden Primärer Budgetsaldo in % des BIP 2,3

2,3 0,0

-0,4

-0,8 -1,6 -2,8

-3,3

-7,3 -9,3 -10,5 -11,6 Deutschland

Italien

Spanien 2009

Irland

Portugal

Griechenland

2013

Quelle: Europäische Kommission (Zweites Anpassungsprogramm, dritte Überprüfung, für Griechenland 2013)

14

Hohe Schuldenstände belasten weiter Bruttostaatsschulden in % des BIP 176

133

128

124

113

106 95 80 72

67 44

40

Deutschland

Italien

Spanien 2008

Irland

Portugal

Griechenland

2013 Quelle: Europäische Kommission

15

Grund: Rezession und fehlende Fiskalunion Beispiel Spanien: Bruttostaatsschuld 2013 gegenüber 2009 Von der Zunahme der Staatsschuldenquote um 40 Prozentpunkte entfallen auf … (Prozentpunkte)

… Rezession: 12

… Strukturelles Defizit: 13

… Bankenrettung/ Einmaleffekte: 4 … Zinsen: 11

16

5 Punkte für Wachstum

1. Der Finanzierungszugang für Unternehmen muss verbessert werden. 2. Finanzmärkte müssen stabil bleiben. 3. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage im Euroraum muss stabilisiert werden 4. Die Strukturreformen in den Reformländern müssen weiter voran getrieben werden. 5. Kernländer müssen eigene Strukturprobleme rechtzeitig angehen.

17

Welt: Verschiebung des Schwerpunkts

Bank aus Verantwortung

Globales Wachstum legt moderat zu Dynamik in den Emerging Markets (EM) bleibt schwächer

[ Prozent gg. Vorjahr]

Bruttoinlandsprodukt global

5 3½ 2

2004

2006

Welt

2008

Industrieländer

2010

2012

2014

Emerging Markets

19

USA: Wichtige Strukturprobleme abgeklungen Immobilienmarkt gesundet, übermäßige Verschuldung privater Haushalte abgebaut Häuserpreise

Finanzen privater Haushalte

FHFA-Index

Verschuldung

S&P Case-Shiller

200

16

verfügbares Einkommen

14 180

[ Bio. USD ]

[ Q1/2000 = 100 ]

12 160

140

10 8 6 4

120 2 100 2000

0 2003

2006

2009

2012

1970 1976 1982 1988 1994 2000 2006 2012 20

Weltweit expansive Geldpolitik Aber Liquiditätsbedarf der Euroraum-Banken nimmt ab Bilanzsummen der Notenbanken 600

[ Index Januar 2007 = 100 ]

500

400

300

200

100

0 2007

2008

Fed

2009

2010

EZB

2011

2012

2013

Bank of England

21

Anfälligkeit gegenüber Kapitalabflüssen Leistungsbilanzdefizite

Leistungsbilanzsaldo 2013

EM

Änderung LB-Saldo seit 2010 EM

1,0 2,5

Russland -2,4

Brasilien Indonesien

-3,3

Chile

-0,2

Brasilien

-0,6

Türkei Indien

-1,7

Russland

-4,0 -4,9

Indien

-0,5

-2,0 -4,0

Indonesien

Türkei -6,8

Chile -5,5

-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 [in % des BIP]

-6

-5

-4

-3

-2

-1

0

[PP]

22

Anfälligkeit gegenüber Kapitalabflüssen Kreditwachstum

Verschuldung Privatsektor

Anstieg der Verschuldung seit 2006 120%

160 140

100% 80%

80

[in %]

100 EM

60

60% 40%

EM

40 20%

20

In di en M al ay si a

an d In do ne si en

R us sl

In di en

Tü rk ei

Tü rk ei B ra si l ie n Th ai la nd R us sl an d In do ne si en

0%

0

Th ai la nd M al ay si a B ra si l ie n

[in % des BIP]

120

23

China muss sich wandeln Rückführung der Investitionsquote ist große Herausforderung

Investitionsquote (in % des BIP)

48 44 40 36 32 28 24 20 16 1990

1994

China

India

1998

Indonesia

2002

Korea, Rep.

2006

Malaysia

2010

Thailand 24

25