Ausbildungsleitfaden

Ausbildungsleitfaden für die Dezentrale Kinderhandballtrainerausbildung ab 2010 in den Handballbezirken des Handballverbandes Württemberg Stand: Jan...
Author: Hetty Fuhrmann
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Ausbildungsleitfaden für die

Dezentrale Kinderhandballtrainerausbildung ab 2010 in den Handballbezirken des Handballverbandes Württemberg

Stand: Januar 2011

Verantwortlich für den Inhalt: Verbandsausschuss Kinder- und Schulsport Handballverband Württemberg

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Ziele der Dezentralen Kinderhandballtrainerausbildung 1. Zielgruppe Mit diesem Baustein der Zertifikatsebene werden diejenigen Kinderhandballtrainer/-innen angesprochen, die im Bereich des Basistrainings tätig sind und aktuell keine Lizenz erwerben wollen. Die Inhalte des Bausteins sind so gewählt, dass die Teilnehmer ein sinnvolles Training in den Bereichen Motorik, Koordination sowie allgemeine und spezielle Spielfähigkeit durchführen können, mit kindgerechten Wettkampfformen vertraut sind und darauf aufbauend das Grundlagentraining (ab der C-Jugend) erfolgen kann. 2. Übergeordnete Ziele der Ausbildung Die Dezentrale Kinderhandballtrainerausbildung in den acht Bezirken des Handballverbands Württembergs soll den teilnehmenden Kinderhandballtrainern/-innen  … die nötige fachliche Unterstützung und wichtige praktische Hilfen für ein zeitgemäßes Kindertraining gemäß der fortgeschriebenen DHBRahmentrainingskonzeption 2009 – 2012 und der Kinderhandballkonzeption des HVW geben.  … die Grundlagen für ein Basistraining vermitteln, das zum langfristigen, entwicklungsgemäßen Trainingsaufbau mit (förder-) stufengerechten Ziel- und Inhaltsvorgaben beiträgt.  … den Zugang und Umgang mit den HVW- und DHB-Medien (HVW-Broschüren, DHB-Handbücher) ermöglichen und in das Trainieren mit der entsprechenden Zielgruppe/Förderstufe einführen.  … die Grundlage vermitteln, die 9 inhaltlichen Bausteine dieses Lehrgangs auf die Leistungsvoraussetzungen in ihrer Vereinspraxis anzupassen und zu entwickeln. 3. Didaktisch-methodische Möglichkeiten Die formulierten Ziele können über ein reines „Abarbeiten“ und „Präsentieren“ der inhaltlichen Bausteine bei Passivität der Teilnehmer nicht ausgewogen erreicht werden.

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Ein Lehrgangsklima, das ein zukünftig möglichst eigenständiges und zielgerichtetes Trainieren mit Kinderhandballmannschaften ermöglicht, sollte folgende didaktisch-methodischen Zugänge berücksichtigen:  Vorstellen einer übersichtlichen Darstellung der DHBRahmentrainingskonzeption und des HVW-Kinderhandball-Konzeptes.  Möglichst häufige eigene, aktive Teilnahme. Die eigene Bewegungserfahrung ermöglicht die Einschätzung bei der Vermittlung im eigenen Verein.  Eigenständiges Erarbeiten von Teilaufgaben mit Hilfe der Lehrgangsbücher und –broschüren, (HVW-Kinderhandball und DHBHandbuch 1), sei es durch Vorbereitung allein, mit einem Partnertrainer oder in der Gruppe während einiger Lehrgangsphasen.  Bei möglichst vielen inhaltlichen Bausteinen die Einbindung in den Aufbau einer eigenen Trainingseinheit verdeutlichen.  Kinderhandballmannschaften (z.B. vom ausrichtenden Verein) zum Aufzeigen gewählter Inhalte einbinden.  Verschiedene Referenten/Experten (z.B. Leichtathletiktrainer) ermöglichen auch die Darstellung unterschiedlicher Trainerpersönlichkeiten und Zugangsweisen.  Unterstützung durch Referenten des HVW-Lehrteams oder des VAKS anfragen  Ausarbeiten der Lehrproben gut vorbereiten, evtl. auch Videoeinsatz erwägen, so dass nicht nur das WAS, sondern auch das WIE thematisiert wird.

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Leitfaden für die Durchführung der inhaltlichen Bausteine der Dezentralen Kinderhandballausbildung Nachfolgende Ausführungen, Hinweise und Anmerkungen sind für den Lehrgangsleiter und den zuständigen Referenten als Orientierungshilfe für die zu vermittelnden Inhalte gedacht. Es handelt sich um einen Leitfaden, bei dem alle Bausteine im Lehrgang berücksichtigt werden, aber eigene Schwerpunktsetzungen und die Streichung von Teilaspekten zu Gunsten der Vereinspraxis des aktuellen Teilnehmerkreises möglich sind. Der Lehrgangsleiter kann die Reihenfolge der Bausteine 2 bis 8 ebenso wie die Gestaltung des gesamten Lehrgangsplanes an die organisatorischen Gegebenheiten anpassen. Baustein 1: Baustein 1 Organisation

Ziele • Vorstellung der Ausbildung • Vorstellung der Inhalte • Das Kinderhandballkonzept kennen lernen

Inhalte

• Vorstellung des HVW-

Kinderhandballkonzepts (Könnensstufen/Inhalte)

• Ausbildungsstruktur im HVW/DHB

Unterlagen/ Medien • Broschüre Kinderhandballkonzeption des HVW • DHB-Handbuch 1 • PowerpointPräsentation VAKS

Dauer 1,5 Std.

 Allgemeinen organisatorischen Ablauf klären, Ausgabe des Lehrgangsplans und der HVW-Kinderhandballbroschüre  Ausbildungsstruktur für Trainer/-innen innerhalb des HVW/DHB vorstellen (Informationsebene, Zertifikatsebene, Lizenzierungsebene Voraussetzungen der C-Lizenz herausstellen 

Das HVW-Kinderhandballkonzept darstellen

Baustein 2: Baustein 2 Allgemeine motorische Grundlagenschulung

Ziele • Kennenlernen der verschiedenen motorischen Bewegungsarten mit ausgewählten praktischen Beispielen

Inhalte

• Gehen/Laufen

Hüpfen/Springen Rollen/Wälzen Balancieren Stützen/Drücken Hängen/Hangeln Schwingen/Klettern

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Unterlagen/ Medien • Buch Bewegungskoordination (Kosel) • Buch Spielleichtathletik (Katzenbogner/ Medler)

Dauer 1,5 Std.



Begriff der Motorik klären



Den hohen Stellenwert der motorischen Grundausbildung für die weitere Entwicklung im Grundlagen- und Aufbautraining herausstellen



Praxis: Einige der motorischen Grundbewegungen anhand von praktischen Beispielen mit Hilfe von Kleingeräten, Hallengeräten usw. demonstrieren



Eventuell Trainer und Übungsleiter, z.B. aus der Leichtathletik oder dem Turnen, hinzuziehen

Baustein 3: Baustein 3 Koordination

Ziele • Begriff klären und Bedeutung im Handball einschätzen

Inhalte • Geräteorientierte Angebote (z.B. Ball, Seil, Reifen, Kombination Ball+Kleingerät…)

Unterlagen/ Medien • Buch Bewegungskoordination (Kosel)

• Zusammenspiel von ZNS und Muskulatur erklären

• Alle/paarweise/in der Gruppe

• Skripte Koordination mit Bällen und Koordination mit Bällen und Geräten (HVW 2003)

• Evtl. Lauf-ABC

• Methodik des Trainings kennen lernen

• DHB-Handbuch 1



Theoretische Grundlagen vermitteln: Zusammenspiel ZNS/Muskulatur – Koordinative Fähigkeiten – Sensible Phasen (vgl. DHB-Handbuch 1, S. 38 ff.)



Methodische Grundformel und Organisationsraster für das allgemeine Koordinationstraining (DHB-Handbuch 1, S. 41/42)



Geräteorientierte Angebote praktisch durchführen, evtl. nach Vermittlung theoretischer Grundlagen durch Teilnehmer (Gruppenarbeit) erarbeiten lassen • Seil • Reifen • Koordination mit Bällen 5

Dauer 2,0 Std.

• Kombination Reifen/Ball • … Baustein 4: Baustein 4 Kraftschulung

Ziele • Bedeutung der Kraft für die körperliche Entwicklung von Kindern erklären und praktische Beispiele kennen lernen

Inhalte

• Übungen ohne und mit Kleingeräten

• Belastungsgefüge/

Wiederholungszahl

Unterlagen/ Medien • DHB-Handbuch 1

Dauer 1,0 Std.

• Skript Kraftschulung im Kinderhandball (HVW 2001)



Bedeutung der Kraftschulung in diesem Altersbereich herausstellen



Steuerung des Belastungsgefüges anhand von Belastungsdauer und Wiederholungszahl aufzeigen



Alle Übungen möglichst in spielerischer Form kindgerecht durchführen (siehe Skript Armin Eisele, Kraftschulung im Kinderhandball, HVW 2001).

Baustein 5: Baustein 3 Allgemeine Spielfähigkeit

Ziele • Begriffe Allgemeine Spielfähigkeit und Heidelberger Ballschule klären • In Spielen enthaltene Taktikbausteine erkennen



Inhalte • Basisspiele zur Vermittlung taktischer Grundelemente (Taktikbausteine) • • • • • • •

Ball ins Ziel treffen Ball zum Ziel bringen Zusammenspiel Lücken erkennen Anbieten/Orientieren Vorteil herausspielen Gegnerbehinderung umgehen

Unterlagen/ Medien • Ballschule – ein ABC des Spielenlernens (Kröger/Roth) • Broschüre HVWKinderhandball (HVW 2009) • DHB-Handbuch 1

Kurzer theoretischer Einstieg: Begriffe allgemeine und spezielle Spielfähigkeit klären und die Bedeutung der Taktikbausteine herausstellen (Beispiele von Taktikbausteinen in bekannten Spielen, z.B. Völkerball). 6

Dauer 2,0 Std.



Vielfältige Spielformen praktisch umsetzen/Auswahl treffen



Anpassen der Spiele an den Könnensstand der Kinder und die Anzahl der Spieler, Spielfeldgröße beispielhaft aufzeigen



Vorschläge: • • • •

Spielreihe Durch die Mitte Spielreihe Parteiballspiele Kombinationsspiele Heidelberger Ballschule

Baustein 6: Baustein 6 Spezielle Spielfähigkeit

Ziele • Begriffe Spezielle Spielfähigkeit und elementarisierte Handballspiele klären • Spielreihe Aufsetzerhandball kennen lernen

Inhalte • Vom Aufsetzerhandballspiel 2 gegen 2 über 6 gegen 6 hin zum Spiel 4+1 • Didaktisch-methodische Anpassungen und Variationen • Aus den Spielformen abgeleitete Techniken (Schlagwurf, Sprungwurf, Körpertäuschung, Grundstellung gegen Angreifer, Blocken, Ball herausspielen…)

Unterlagen/ Medien • Broschüre HVWKinderhandball

Dauer 3,0 Std.

• DHB-Buch Kinder für Handball begeistern Skript Eisele/Hahn: Die Entwicklung spezieller Spielfähigkeit im Kinderhandball (Symposium HVW 2009).



Kurzer theoretischer Einstieg: Begriffe spezielle Spielfähigkeit und elementarisierte Handballspiele klären und die Bedeutung der Taktikbausteine herausstellen (siehe Eisele/Hahn: Individuelle Verbesserung der speziellen Handball-Spielfähigkeit von Kindern im Bereich der Taktikbausteine, Kinder- und Jugendhandballsymposium HVW 2009).



Arbeiten mit der Kinderhandballbroschüre des HVW: Die Aufsetzerhandball-Spielformen mit steigendem Komplexitätsgrad praktisch umsetzen und die Problemlösesituationen thematisieren. Dabei die in jedem Spiel neu auftretenden Abwehr- und Angriffstechniken durch 7

Übungsformen optimieren. 

Anpassen der Spiele an den Könnensstand der Kinder und die Anzahl der Spieler, Spielfeldgröße beispielhaft aufzeigen



Die Vereinfachung des Handballspiels durch Überzahlsituationen aufzeigen

Baustein 7: Baustein 7 Vom Basistraining zum Grundlagentraining



Ziele • Training und Spielen in der D-Jugend kennen lernen

Inhalte Unterlagen/ Medien • Aufsetzerhandballspiele 3 • Broschüre HVWgegen 3 und 4 gegen 4 mit Kinderhandball Regelmodifikationen • DHB-Buch In der • Spielen in der Manndeckung Manndeckung, Variationen spielen lernen (Feldmann) der Manndeckung, sinkende Manndeckung Die Entwicklung der • Aus den Spielformen Spielfähigkeit im Übergangsbereich abgeleitete Techniken von der (Durchbruch 1 gegen 1 Grundlagenschulung ohne und mit Ball, Lauftäuschungen, Sperren, zum Grundlagentraining Bewegungsformen des (SHS HVW 2007). Abwehrspielers …)

Dauer 1,0 Std.

Praxis: Aufsetzerhandballspiele 3 gegen 3 und 4 gegen 4 mit modifizierten Regeln

 Auf den Zusammenhang zwischen den in den Spielformen auftretenden Spielsituationen und den daraus abgeleiteten Übungsformen hinweisen und an Beispielen praktisch durchführen. Beispielsweise führt die Spielsituation im Spiel 3 gegen 3, dass der sich nicht in Ballbesitz befindliche Angreifer den Abwehrspieler überlaufen muss, um anspielbar zu sein (Taktikbaustein Anbieten/Orientieren), zur Technik der Lauftäuschung, die dann isoliert geschult werden kann. Danach wird wieder 3 gegen 3 gespielt.

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Baustein 8: Baustein 8 Wettkampfformen

Ziele • Regeln und Organisationsformen von Minispielfesten, E-Jugendspieltagen und DJugend-Spielen kennen lernen

Inhalte • Wettkämpfe dem Könnensstand anpassen sowie alters- und kindgemäß organisieren • Beispiele für Minispielfeste und E-Jugendspieltage

Unterlagen/ Medien • Broschüre HVWKinderhandball (HVW 2009)

Dauer 1,0 Std.

• Durchführungsbestimmungen HVW



Vorstellen und erklären der aktuell im HVW und allen Bezirken gültigen Durchführungsbestimmungen



Exemplarischer Aufbau der Stationen eines Minispielfestes oder/und der Stationen eines E-Jugend-Spieltages mit praktischer Demonstration der Inhalte

Baustein 9: Baustein 9 Lehrversuche

Ziele • Ausarbeiten einer 20minütigen Lehrprobe oder schriftliche Vorbereitung zu ausgewählten Themen dieses Lehrgangs

Inhalte • Praxisdemonstration/ Lehrversuche

Unterlagen/ Medien • evtl. Videoeinsatz

Dauer 2,0 Std.

• Einbinden einer EJugend-Mannschaft • Trainerverhalten



Jeder Teilnehmer/in arbeitet eine 20-minütige Lehrprobe schriftlich aus. Klare Gliederung: Thema (Zeit, Ziele, Inhalte, Methoden/Medien, Kommentar)



Möglichst viele Teilnehmer sollen eine Lehrprobe zeigen können und praktische Hilfen vom Lehrgangsleiter erhalten.



Evtl. gezielte Beobachtungsaufgaben für die draußen sitzenden Trainerkollegen/-innen stellen



Evtl. eine E-Jugend-Mannschaft einbeziehen, ansonsten mit den Teilnehmern durchführen



Videoeinsatz??

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