Aus dem Inhalt: Das Buch Genesis, Ovid, Johann

Literatur Essay www.wehrhahn.verlag.de 1 Hanjo Kesting Geheimnis und Melancholie Literarische Zerstreuungen 362 Seiten, geb. mit Schutzumschlag ...
Author: Stefan Bretz
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Literatur

Essay

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Hanjo Kesting

Geheimnis und Melancholie Literarische Zerstreuungen 362 Seiten, geb. mit Schutzumschlag ISBN 978–3–86525–200–5 25,00 €

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on der Bibel bis zu Walter Kempowskis »Echolot«, von Ovids »Metamorphosen« bis zu Christoph Ransmayrs Ovid-Roman »Die letzte Welt« spannt sich der Bogen der hier versammelten literarischen Essays – Gelegenheitsarbeiten aus zwanzig Jahren, entstanden meist im Zusammenhang mit den legendären NDR-Sendereihen »Am Morgen vorgelesen« und »Texte und Zeichen«. hne die Absicht, die behandelten Autoren und Werke erschöpfen zu wollen, versteht der Autor seine »Literarischen Zerstreuungen« eher als Annäherungsversuche, als Leseanreize fast im Sinne einer Gebrauchsanweisung. Sie verführen zum Lesen und Wiederlesen von Büchern, die Bestand haben, solange sie Mühe machen. ie Literatur ist ein altes Medium ohne technischen Aufwand: »als Hardware ein Bleistiftstummel«. Wie kein anderes verbindet sie Erkenntnis und Geheimnis, Vergnügen und Melancholie, während vieles von dem, was sonst als Vergnügen ausgegeben wird, nur ein Versuch ist, unser Bewußtsein zu zerstören. George Orwell schrieb: »Der Mensch bleibt nur menschlich, wenn er große Flecken von Einfachheit in seinem Leben bewahrt, während die Tendenz vieler moderner Erfindungen dahin geht, ihn den Tieren anzunähern.«  

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us dem Inhalt: Das Buch Genesis, Ovid, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Johann Gottfried Seume, Ludwig Tieck, Heinrich von Kleist, Heinrich Heine, Diderot und Sophie Volland, Giacomo Leopardi, Victor Hugo, Mark Twain, Charlotte, Emily und Anne Brontë, Charles Baudelaire, Gustave Flaubert und Iwan Turgenjew, Henrik Ibsen, Leo und Sofja Tolstoi, Mungo Park, Heinrich Barth, David Livingstone, Gerhard Rohlfs, John Speke, Henry Morton Stanley, Karl Mauch, Lukanga Mukara, Wilhelm von Kügelgen, Friedrich Nietzsche, Wilhelm Busch, Theodor Fontane, Malwida von Meysenbug, Alexandre Dumas, Robert Louis Stevenson, Jack London, Gaston ThornLeroux, Colette, Karel Čapek, James Thurber, ������ ton Wilder, William Faulkner, George Orwell, Antoine de Saint-Exupéry, Samuel Beckett, Truman Capote, Kenzaburo Oe, Heinrich Mann, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque, Wolfgang Koeppen, Gregor von Rezzori, Heinrich Böll, Günter Grass, Uwe Johnson, Walter Kempowski, Christian Geissler, Peter Rühmkorf, Hans Magnus Enzensberger, Christoph Ransmayr, »Meine Gedichte«, Hanjo Kesting, geb. 1943, von 1973 bis 2006 Leiter der Redaktion »Kulturelles Wort« beim Norddeutschen Rundfunk. Zuletzt: »Abschiedsmusik«, Hannover-Laatzen 2005; »Ein bunter Flecken am Kaftan« und »Der Musick gehorsame Tochter«. Mozart und seine Librettisten, beide Göttingen 2005.

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Literatur

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Burkhard Wetekam

Dicke Schwestern Erzählungen Reihe Salon 11 128 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–098–8 8,00 €

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s sind ganz verbüffende Geschichten, die Burkhard Wetekam erzählt, Geschichten von vergangenen Zeiten und doch von heute, unheimliche und unheilvolle Geschichten, in denen Kuhhändler auftreten und tote Großväter und verstörte Bauern, die geblendet werden von der große Laterne, die sie sich selbst zugelegt hatten, als sie dachten dass die Zeiten sich ändern würden. Eine von Wetekams Geschichten beginnt mit dem großartigen Satz ›Alle Räder sollen sich drehen und zwar so schnell, dass man die Speichen nicht mehr sehen kann.‹ Die Geschichte dreht sich um rotierende Räder, um das Gleichgewicht des Einradfahrers und auch um grobe Menschen mit großen Händen. Eine Fallgeschichte von Standpunktlosigkeit, versehen mit sanfter, nie aufdringlicher Symbolik und mythischer Kälte, eine grandiose kleine Geschichte.« (Ronald Meyer-Arlt, Hannoversche Allgemeine Zeitung)

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it musikalischer Virtuosität komponiert der Autor seine Erzählungen. Der Leser gerät in die Strudel, die sich ins Innere dieser Geschichten hinein schrauben und erschrickt, wenn er plötzlich die letzte Seite in den Fingern hat. Burkhard Wetekam ist ein Meister. Es ist an der Zeit, dass ihn eine breite Öffentlichkeit entdeckt.« (Sina Ness, NDR Kultur) Burkhard Wetekam, geb. 1968, studierte Musik und Germanistik. Er arbeitet als freier Journalist, Lektor und Autor in Hannover und erhielt für seine Arbeit mehrere Preise und Stipendien. Die Entstehung der vorliegenden Sammlung von Erzählungen wurde durch ein Stipendium des Landes Niedersachsen unterstützt.

Editionen

Literatur

»Du bist ein Sterblicher!« Gedichte des jungen Johann Christian Kestner (1760/61)

Mit einem Nachwort herausgegeben von Alfred Schröcker Quellen zur Geschichte der Stadt Hannover, hrsg. von Karljosef Kreter, Heft 3 128 Seiten, Broschur, mit 45 Abbildungen der Handschrift ISBN 978–3–86525–044–5 10,00 €

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as neunzehnte und zwanzigste Lebensjahr Johann Christian Kestners (1741–1800), 1760 und 1761, wird eine sehr produktive Zeit für Lyrisches, zahlreiche Gedichte entstehen. Aber das trockene und schwere Jurastudium ab Herbst 1762, für Beruf und Lebensunterhalt eines bürgerlichen Beamtensohnes unabdingbar, unterbricht diese sehr kreative Phase. Die literarischen Wunschvorstellungen bleiben dennoch, Johann Christian trägt »in der Gesellschaft« seine Gedichte vor. Schließlich sucht er seine besten Gedichte aus, fertigt eine druckreife Reinschrift an – aber ein »Dichter« wird er nicht. Das schwere, ungeliebte Studium, der Tod seines Lieblingsbruders Otto, die eitrige Mittelohrentzündung, der Studienabbruch, die Sorgen um Arbeitsplatz und Lebensunterhalt lassen den Jugendtraum zerplatzen. Zum Glück für uns hat Kestner eines aufbewahrt: die Sammlung seiner schönsten Gedichte, die hier erstmals gedruckt vorliegen.

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Wilhelm Johann George Cleinow

Chronik 1775 Herausgegeben von Joachim von Gizycki Textkritisch bearbeitet, mit Erläuterungen und einem Anhang versehen von Justus von Hartlieb Fundstücke 14 144 Seiten, Broschur, drei Abbildungen ISSN 1862–9874, ISBN 978–3–86525–056–8, 12,00 €

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ie 1775 verfaßten und hier erstmals zugänglich gemachten Lebenserinnerungen des Wilhelm Johann George Cleinow (1727–1798), eines aus der Altmark stammenden protestantischen Geistlichen, setzen ihren Schwerpunkt im Jahrzehnt zwischen 1741 und 1751. Ebenso ›wohltemperiert‹ wie anschauungsreich schildert der spätere Superintendent der alten Hansestadt Salzwedel seine Schul- und Universitätszeit im fernen Königsberg und in Halle, seine Reisen durch preußische und polnische Lande sowie die ersten Berufsjahre als Hauslehrer und Militärpfarrer. Den Mikrokosmos der zeitgenössischen Universität mit seiner bunt gemischten Professorenschaft und seinen ›Studiosi‹ erweckt die Chronik 1775 dabei ebenso zum Leben wie den Alltag im aufgeklärten Jahrhundert mit seinen Beschwerlichkeiten und Gefährdungen, seinen Freuden und Freiheiten. Hinzu kommen Begegnungen mit Exponenten des Säkulums wie dem Schriftsteller Christian Fürchtegott Gellert, dem Theologen Siegmund Jacob Baumgarten und dem Kunsthistoriker Johann Joachim Winckelmann, mit dem Cleinow eine kurze, aber intensive Freundschaft verband.

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Editionen

Caspar Gottschling

Achim von Arnim

Der Staat Von Schlaraffen-Land

The Marriage Blacksmith

Literatur

Translated with notes by Sheila Dickson

Mit einem Nachwort herausgegeben von Nikola Roßbach

Illustrations by Stephan Klenner-Otto

Fundstücke 15

New Encounters.18th- and 19th-Century German Texts,Vol. 1

116 Seiten, Broschur ISSN 1862–9874, ISBN 978–3–86525–060–5 16,00 €

106 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–061–2 12,00 €

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m 1700 erscheint die Erzählung »Der Staat Von Schlaraffen-Land«, die dem Gelehrten, Pädagogen und Schriftsteller Caspar Gottschling (1679–1739) zugeschrieben wird. Sie ist ebenso als kritische Satire auf soziokulturelle Phänomene (z.B. Kolonialismus, Cardiognostik) wie als Parodie auf literarische Gattungen (Reisebericht, Länderbeschreibung) lesbar. hangierend zwischen fiktionaler Literatur und moraldidaktischem Traktat, reflektiert der Text zeitgenössische philosophische, anthropologische und gesellschaftstheoretische Denk- und Verhaltensmodelle und gewährt so komplexe Einsichten in die Schwellenzeit der Jahrhundertwende.

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he Marriage Blacksmith is the translation of a short story written in 1830 by a German writer, Achim von Arnim (1781–1831). Set in Inveraray and Gretna Green, it describes a fictional visit to Scotland by a German natural scientist. Arnim������������������ ’����������������� s writing is characterised by a grotesque mixture of the realistic and the outrageous, and in this story he embroils the family of the Duke of Argyll and its Shakespeare-loving servants in the adventures of a German U-Boot inventor, a beetle-catcher, an Indian princess who happens to be riding through the Scottish countryside on an elephant, and a German femme fatale who brings everyone together at the end over the blacksmith������ ’����� s anvil, before herself flitting off alone into the sunset. his story has never before been translated into English and it presents an unconventional and scurrilous view of Scotland and its people in the early 19th century from the perspective of a well-disposed and highly imaginative foreigner.

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Editionen

Theater

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Johann Georg Sulzer

Karl Gotthelf Lessing

Cymbelline, König von Britannien. Ein Trauerspiel

Schauspiele in drei Bänden,

Nach einem von Shakespear[e] erfundenen Stoff Mit einem Nachwort herausgegeben von Maurizio Pirro Theatertexte 16, 112 Seiten, Broschur, ISSN 1863–8406 ISBN 978–3–86525–035–3, 16,00 €

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it der Bearbeitung dieses Shakespeareschen Sujets beabsichtigte der Schweizer Philosoph Johann Georg Sulzer 1772, das großangelegte theoretische Unternehmen, das er in einzelnen Aufsätzen und zumal in der Allgemeinen Theorie der schönen Künste in die Wege geleitet hatte, durch ein praktisches Beispiel zu ergänzen. Die Wirkung der Bühne als Ort der zwischenmenschlichen Verständigung kann aus Sulzers Sicht nur durch eine auf »Regelmäßigkeit« und »Einfalt« abzielende Stoffbehandlung gesteigert werden, wie es im Vorbericht lautet. en in den zum gleichen Zeitpunkt erschienenen Vermischten philosophischen Schriften in wirkungstheoretischer Hinsicht dargelegten Ansätzen zum stärkeren Einfluß, der die ›unteren Seelenkräfte‹ im Vergleich zu den ›oberen‹ auf das innere Leben des Rezipienten ausüben würde, wird in diesem Stück aus regulativer und normalisierender Perspektive entgegengearbeitet durch die Reduzierung des tragischen Potenzials auf den erbaulichen Sieg der Tugend über die Hindernisse, die ihr in den Weg gestellt werden.

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Band 1 und Band 2 Herausgegeben von Claude D. Conter Band 1: 382 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–001–8, 28,00 € Band 2: 322 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–002–5, 28,00 €

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arl Gotthelf Lessing (1740–1812) gilt bis heute als kleiner Bru­der und ›kleiner Eckermann‹ des großen Gotthold Ephraim Lessing. Doch war er nicht nur dessen erster Bio­graf und Nachlassverwalter: Der vergessene Bruder ge­hör­te wie Fried­rich Nicolai, Moses Mendelssohn oder Karl Wil­helm Ramler zur Berliner Aufklärung und war ein eigen­stän­di­ ger Theaterautor, der sich nicht ohne fundierte Kenntnisse der Berliner Theaterlandschaft in der auf­ re­gen­den Auf­bruchszeit um 1770 als professioneller Autor des Un­ter­hal­tungstheaters etablieren wollte. Erstmals werden in einer dreibändigen Ausgabe alle Originalstücke von Karl Gotthelf Lessing zugänglich gemacht. In Band 1 finden sich folgende Stücke: »Die Physiognomistinn, ohne es zu wissen«; »Der stumme Plauderer«; »Der Wildfang«; »Der Lotteriespieler, oder die fünf glücklichen Nummern«. Band 2 enthält die Stücke: »Der Bankrot«; »Die Mätresse« und »Die reiche Frau«

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Theaterwissenschaften

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Das Unterhaltungsstück um 1800 Das Tragische im Jahrhundert der Aufklärung – Le tragique Literaturhistorische Konfigurationen – Signaturen der Moderne au siècle des Lumières Zur Geschichte des Theaters als Reflexionsmedium von Gesellschaft, Politik und Ästhetik.

Herausgegeben vonVanessa de Senarclens Aufklärung und Moderne 9

Herausgegeben von Johannes Birgfeld und Claude D. Conter Forum für deutschsprachiges Drama und Theater in Geschichte und Gegenwart 1 272 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–005–6 34,00 €

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er vorliegende Band hat das Ziel, das Genre und die Konzeption des Unterhaltungstheaters um 1800 neu zu profilieren. Zu diesem Zweck gehen die einzelnen Studien dem produktiven Beitrag des Unterhaltungstheaters zum politischen Diskurs des späten 18. Jahrhunderts nach, untersuchen die Bühnenunterhaltung als reflexives Medium sozialer Wirklichkeiten, beleuchten den Beitrag von Autorinnen zum Genre wie die Gender-Debatte auf der Unterhaltungsbühne und akzentuieren das Unterhaltungstheater im Kontext der ästhetischen Debatten um 1800.

206 Seiten, Broschur, mit Abbildungen ISSN 1864–1601, ISBN 978–3–86525–209–8 25,00 €

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ie literarische Gattung der Tragödie versiegt nicht im 18. Jahrhundert wie es Fénelon in seiner Akademierede (Discours à l’Académie) im Jahre 1715 prophezeit. Vielmehr erlebt die Tragödie eine neue Blüte: Die Bühnen bringen zahlreiche Neufassungen, die den antiken Stoff dem Geschmack des Jahrhunderts anpassen. Besonders beliebt sind die Sagen des Oedipus, des Philoktet und der Iphigenie. Neben dem literarischen Prestige der Gattung, interessieren sich die Autoren auch für Aspekte der Rezeptionsästhetik sowie für die Wirkung der Kunst auf das Publikum. Ausgehend von der Poetik des Aristoteles, versuchen die Autoren unter moralischen, historischen und ästhetischen Gesichtspunkten zu ergründen, warum die Zuschauer positiv oder negativ reagieren. Die verschiedenen Artikel dieses Bandes zeigen die diversen Facetten der Einbeziehung und Weiterentwicklung des tragischen Begriffs in die reformorientierte Philosophie des 18. Jahrhunderts. Dabei werden die verschiedenartigen Rezeptionsbedingungen der Antike sowohl im Frankreich wie auch im Deutschland des 18. Jahrhunderts betrachtet.

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Kultur- und Literaturwissenschaften

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Berliner Aufklärung Kulturwissenschaftliche Studien Band 3 Herausgegeben von Ursula Goldenbaum und Alexander Košenina 240 Seiten, Broschur, mit 20 Abbildungen ISBN 978–3–86525–051–3 25,00 €

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ie Berliner Aufklärung ist ein kulturgeschichtliches Forum für Beiträge unterschiedlichster Fachdisziplinen, die sich auf Berlin und Brandenburg im 18. Jahrhundert beziehen. Daß Berlin ein schulbildendes geistiges und kulturelles Zentrum innerhalb der deutschen und sogar der europäischen Aufklärung war, steht außer Frage. Was hier aber am Beginn der Moderne in so differenten Bereichen wie Literatur, Musik, bildender Kunst, Architektur und Gartenbau, Theater, Pädagogik, Philosophie, Theologie, Jurisprudenz, Medizin, Mathematik und Naturwissenschaften tatsächlich erdacht, erforscht, erfunden und erschaffen wurde, welche konkreten Innovationen von dieser Metropole mit ihren zwei Akademien, zahlreichen Verlagen, Theatern und anderen Institutionen des öffentlichen und intellektuellen Lebens ausgingen, verbirgt sich bislang – wenn überhaupt – in den spezialisierten akademischen Publikationsorganen einzelner Fächer. Die Berliner Aufklärung soll zum einen der Forschung durch ihr interdisziplinäres Profil neue Perspektiven und Impulse vermitteln, zum anderen einem vielseitig interessierten größeren Publikum wichtige Facetten aus der vielleicht glanzvollsten Epoche der deutschen Hauptstadt verständlich machen und anregend präsentieren.

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us dem Inhalt: Simone Zurbuchen: Zur Entwicklung von derToleranz zur Religionsfreiheit im historischen Kontext Brandenburg-Preußens am Beispiel von Pufendorf und Mendelssohn – Mark-Georg Dehrmann: Shaftesbury in Berlin. Rezeptionslinien in Ästhetik und Popularphilosophie – Jürgen Overhoff: Benjamin Franklin und die Berliner Aufklärung – Alex Potts: Chodowiecki, Basedow und die visuelle Ordnung von Aufklärungsidealen – Sandra Kerschbaumer: Muster aufklärerischer Literaturkritik bei Friedrich Nicolai – mit Blick auf die Gegenwart – Ariane Neumann: »Neue Aufschlüße über die Kinderseele« Die pädagogischen Ambitionen von Karl Philipp Moritz in Berlin – Yvonne Wübben: Zur Transformation hermetischen Wissens in Karl Philipp Moritz’ Fragmenten aus dem Tagebuche eines Geistersehers (1787) – Winfried Siebers: Johann Friedrich Zöllners Reisebeschreibungen über Schlesien und Pommern

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Kultur- und Literaturwissenschaften

Ute Tintemann

Christof Wingertszahn

Grammatikvermittlung und Sprachreflexion

Anton Reisers Welt

Karl Philipp Moritz’ Italiänische Sprachlehre für die Deutschen Berliner Klassik 11 212 Seiten, gebunden, 6 Abbildungen ISBN 978–3–86525–041–4 29,50 €

»eine Skizze von Meisterhand« (Carl Ludwig Fernow) Karl Philipp Moritz’ Italiänische Sprachlehre für die Deutschen (1791) bietet mehr als eine Beschreibung der italienischen Grammatik. Moritz’ Absicht ist es, beim Leser ein vertieftes Verständnis für die Strukturen der italienischen Sprache zu wecken und ihn zum eigenen Nachdenken über Sprache anzuregen. Moritz’ »Italiänische Sprachlehre« wird in der vorliegenden Studie erstmals ausführlich vorgestellt. Dabei werden zum einen Konzeption, Aufbau und Inhalt des Lehrwerks und die verwendeten Quellen analysiert und zum anderen eine Einordnung in Moritz’ Sprachdenken vorgenommen.

Eine Jugend in Niedersachsen 1756–1776 Ausstellungskatalog zum 250. Geburtstag von Karl Philipp Moritz 224 Seiten, Broschur, 162 Abbildungen ISBN 978–3–86525–054–4 25,00 €

Karl Philipp Moritz (1756–1793) verbrachte seine Jugend in Niedersachsen. Die Orte seines Lebens – u. a. Hameln, Hannover und Braunschweig – und seine Flucht nach Erfurt hat Moritz detailliert in seinem autobiographischen Roman Anton Reiser gespiegelt. Der »opulente Katalog« (Die ZEIT) zur Ausstellung Anton Reisers Welt stellt Räume und Personen vor, die den Schriftsteller geprägt haben. Anton Reisers Orte sind hier erstmals anhand teils unbekannten Bildmaterials vorgestellt und Moritz’ erste zwanzig Lebensjahre durch zeitgenössische Dokumente erhellt. Christof Wingertszahn ist Leiter der Arbeitsstelle Kritische Karl Philipp Moritz-Ausgabe (KMA) an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zuletzt erschien von ihm (und Ute Tintemann) herausgegeben im Wehrhahn Verlag: »Karl Philipp Moritz in Berlin 1789–1793«.

Kulturwissenschaften

Philosophie

Berliner Eisen. Die Königliche Eisengießerei Berlin Zur Geschichte eines preußischen Unternehmens

Herausgegeben von Charlotte Schreiter und Albrecht Pyritz Berliner Klassik 9 308 Seiten, gebunden, mit 170 Abbildungen ISSN 1864–158X, ISBN 978–3–86525–039–1, 29,50 €

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bjekte aus Eisenguß zählen zu den herausragenden Produkten des Kunsthandwerks im 19. Jahrhundert. Die Erzeugnisse der im Jahre 1804 gegründeten »Königlichen Eisengießerei Berlin« sind dabei als »Fer de Berlin« weltweit bekannt geworden. Eisen als Kunstmaterial ist für die Zeit um 1800 ebenso neu wie charakteristisch, gedanklich ist es mit den Erzeugnissen der Berliner Gießerei aufs engste verknüpft. Den Motor für die Verbreitung in Preußen bildete – insbesondere im Kontext der »Befreiungskriege« – seine Bedeutung als »vaterländisches« Material. Diese Mode ebbte gegen Mitte des Jahrhunderts ebenso schnell, wie sie gekommen war, wieder ab. 1874 wurde die königliche Gießerei endgültig geschlossen. Der vorliegende Tagungsband vereint Beiträge zur künstlerischen und kunsthandwerklichen Produktion und hebt die Einbindung des Berliner Unternehmens in eine breitere Entwicklung hervor. Dabei werden Aspekte der Materialbedeutung sowie der historischen, technischen und politischen Entstehungsbedingungen thematisiert.

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Die Formen der Philosophie in Deutschland und Frankreich Les formes de la philosophie en Allemagne et en France. 1750–1830 Herausgegeben von Anne Baillot und Charlotte Coulombeau Aufklärung und Moderne 6 251 Seiten, Broschur, ISSN 1864–1601 ISBN 978–3–86525–206–7, 25,00 €

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nneke Meyer : Condillacs „Essai“ – Experiment der Einbildungskraft – Iwan d’Aprile: Moses Mendelssohn und die Form der Philosophie – Kirill Abrosimov:������������������������������������������ Comment sortir de l’espace public ? Fonctions de la forme épistolaire dans la Correspondance littéraire de Grimm 1753–1773 – Cécile Nail: Le recours à la forme du dialogue dans Rousseau juge de Jean-Jacques – Charlotte Coulombeau: Formes narrative et dialoguée dans la philosophie populaire : une théorisation et sa mise en pratique chez Johann Jakob Engel – Mildred Galland-Szymkowiak: La critique hégélienne du dialogue solgérien. Dialogue, systématicité, intersubjectivité – Charles-Henri Dépezay: Sociabilité érudite et patriotisme dans l’Allemagne de la fin du dix-huitième siècle – Frederik von Rumohr: Politische Konnotationen von Memorialbauten Karl Friedrich Schinkels im Umfeld der Freiheitskriege – Ulrike Münter: Die Verabschiedung des Laokoon-Paradigmas in der Zeichnung ���������������������������������� – Anne Chalard-Fillaudeau: Dialectique hégélienne et peinture hollandaise.

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Geschichte

Kulturwissenschaften

Frontiers and the Writing of History, 1500–1850 Edited by Steven G. Ellis and Raingard Eßer 320 Seiten, gebunden, mit Abbildungen ISBN 978–3–86525–251–7 29,50 €

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or all the development of new approaches, the writing of history continues to be strongly influenced by the national paradigm. It remains largely the product of the nation-state and its institutions. The theme of the present volume, Frontiers and the Writing of History 1500–1850, offers an unusual but illuminating perspective on these traditional national narratives. In early modern times, frontiers in their various forms constituted the margins of the embryonic nation-state: likewise in terms of history writing, both in pre-modern and modern times, frontiers marked the boundaries of the emerging national historiographies. Frequently, however, the agenda of national historians writing about ‘our people’ on one side of the frontier offers a very different ‘take’ on developments from the approach of historians writing to another national agenda across the border. or this volume, twelve acknowledged experts in frontier studies have been commissioned to write essays which explore the relationship between frontiers in pre-modern times and their representation in the various national historiographies. The essays focus on frontiers with a wide geographical spread, extending from the Baltic and the Balkans, to the British Isles, and North America.

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rotz aller Forderungen nach transnationalen und international vergleichenden Studien orientiert sich die geschichtswissenschaftliche Forschung nach wie vor zum größten Teil an den Parametern nationalstaatlicher Ereignisse und Entwicklungen. Grenzen und Grenz-gebiete wurden und werden aus der Perspektive beginnender und wachsender Staatlichkeit interpretiert. Der vorliegende Band untersucht diese Darstellung von Grenzen und ihre Rolle in der Geschichtsschreibung für die Konstruktion einer nationalen Meistererzählung von 1500 bis 1850. 12 Experten analysieren in 12 Einzelstudien die historiographische Präsentation von »Volk« und »Nation«, die unterschiedlichen Markie-rungen von Zugehörigkeit und Ausgrenzung aus der jeweiligen nationalen Perspektive und deren zeitlichen Wandel. Die Forschungsgebiete rangieren zwischen Baltikum und Balkan, den Britischen Inseln und Nordamerika. The Formation of Europe – Historische Formationen Europas. Edited by / Herausgegeben von Joachim Eibach (Bern, CH), Steven G. Ellis (Galway, IR), Raingard Eßer (Bristol, GB) und Günther Lottes (Potsdam, D)

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Philosophie

Immanuel Kant German Professor and World-Philosopher Deutscher Professor und Weltphilosoph

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Rosine Hage

Wahrnehmen und Wissen Die Rolle der Natur im Denken von Thomas Reid Philosophie des Lebens – Philosophie des Geistes 1

Edited by / Herausgegeben von Günther Lottes und Uwe Steiner Aufklärung und Moderne 14 212 Seiten, Broschur, ISSN 1864–1601 ISBN 978–3–86525–214–2 25,00 €

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ünther Lottes: Kant and the Context of European Enlightenment. A Survey – Steffen Dietzsch: Kants Universitätsalltag 1786–1796 – John Zammito: Stealing Herder’s Thunder: Kant’s »Conjectural Beginning of the Human Race« – Iwan D’Aprile: Die Kritik des Kritikers: Johann Georg Hamann und Immanuel Kant – Christoph Schulte: Kant und Mendelssohn oder wie ein preußischer Professor und ein Jude die Aufklärung unterschiedlich verstehen – Rachel Zuckert: Kant’s Sublime Rhetoric – Monique David-Ménard: Das Negative im Denken von Immanuel Kant – Heinz Dieter Kittsteiner: Die Entdeckung der Kantischen Geschichtsphilosophie – Steven Crowell: Heidegger and Kant: The Problem of Reason – Uwe Steiner: Benjamin and Kant: The Experience of Modernity.

236 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–058–2, 25,00 €

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homas Reid (1710–1796) gilt als Begründer der »schottischen Schule«, für deren Philosophie der Common Sense grundlegend war. Vor allem Reid sah im Common Sense, der mehr ist als der gesunde Menschenverstand, den richtigen Weg, um den Humeschen Skeptizismus zu überwinden. Das war das Ziel, das auch Kant mit seiner Transzendentalphilosophie verfolgte. Den Versuch der Schotten tat er mit der Einstufung als »Nothülfe«, als »Berufung auf das Urteil der Menge« ab. In Deutschland sind Reid und die Vertreter der »schottschen Schule« wenig bekannt geworden. Im angelsächsischen Sprachraum wurde Reids Denken mehr Aufmerksamkeit zuteil und ist dort auch präsent geblieben. Er ist als Moralphilosoph bedeutend, und es finden sich in neueren Essays Bezeichnungen wie »Großvater des Pragmatismus« oder »Sprechakttheoretiker avant la lettre«. Überdies enthält sein Denken Ansätze, die auf heutige Erkenntnisse in Entwicklungspsychologie und Kommunikationstheorie hindeuten. In der vorliegenden Studie wird Reids Denken gleichsam kontrastiv vorgestellt. Reid wird im ersten Teil mit Berkeley sowie mit Kant, Locke und anderen verglichen. Eine historische und systematische Einordnung erfolgt im zweiten Teil.

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Philosophie

Tanja van Hoorn

Annika Krüger

Entwurf einer Psychophysiologie des Menschen

Verstehen und Geschehen Wissenschaftliche Zuständigkeitsbegrenzung und hermeneutische Erkenntnisweise

Johann Gottlob Krügers Grundriß eines neuen Lehrgebäudes der Artzneygelahrtheit (1745) 212 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–043–8 25,00 €

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er Hallesche Mediziner Johann Gottlob Krüger (1715–1759) nimmt in seinem Grundriß eines neuen Lehrgebäudes der Artzneygelahrtheit (1745) den Menschen in seiner leibseelischen Doppelnatur in den Blick. Kritisch, geistreich und polemisch positioniert er sich im verminten Gelände der widerstreitenden zeitgenössischen Positionen: Ist der menschliche Körper schlicht eine Maschine (wie die Mechanisten behaupten)? Oder rühren alle Bewegungen von der Seele (so die Lehre Georg Ernst Stahls)? rüger entwickelt vor dem Hintergrund dieser konträren Ansätze eine neue Perspektive auf den nervösen, empfindlichen Körper: Im Kontext der sich formierenden Anthropologie der Aufklärung ist der Grundriß damit ein früher Schlüsseltext, dessen 72 Seiten hier im Faksimile abgedruckt wurden.

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Wilhelm Diltheys und Hans-Georg Gadamers Versuch einer geisteswissenschaftlichen Emanzipation Philosophie des Lebens – Philosophie des Geistes 2 248 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–059–9, 25,00 €

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ie beiden Philosophen Hans-Georg Gadamer und Wilhelm Dilthey wollten der Tendenz der Naturwissenschaften entgegengehen, über ihren wissenschaftlichen Bereich hinaus zu urteilen, das heißt Geistiges auf physiologische Gegebenheiten zu reduzieren. Diese Versuche, die die Naturwissenschaften auch heute unternehmen – aktuelles Beispiel: die Neurowissenschaften –, gehen mit einem Verlust unseres Wertebewusstseins einher. Die Hirnforschung beansprucht, eine Veränderung des Menschenbilds herbeizuführen und philosophische Erklärungsmodelle aufzulösen. Die Besonderheit liegt in der breiten Akzeptanz naturwissenschaftlicher Konzeptionen einer materiellen Basis geistiger Phänomene. Dabei wird von der Gesellschaft der Sinn von Wissenschaft einseitig gefasst: Er reduziert die Wissenschaft auf die Steuerung von Gesellschafts- und Lebensprozessen. Die Philosophie hat dringend zu prüfen: Auf welcher Basis werden die Ergebnisse gewonnen? Welche Schlüsse dürfen wir daraus ziehen?

Philosophie

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Literaturwissenschaften

Cornelia Ilbrig

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Wezel Jahrbuch

Aufklärung im Zeichen Studien zur europäischen eines »glücklichen Skepticismus« Aufklärung Band 9 / 2006 Johann Karl Wezels Werk als Modellfall für literarisierte Skepsis in der späten Aufklärung 484 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–046–9 34,00 €

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ufklärung und Skepsis bilden die Eckpunkte der vorliegenden Untersuchung, anhand derer das heterogene Gesamtwerk Wezels interpretiert wird. Die Frage lautet dabei, wie Wezel beides sein kann, Skeptiker und Aufklärer, und welche Potentiale Skepsis und Aufklärung füreinander bereithalten. Ausgangspunkt sind zwei Grundvoraussetzungen: Zum einen ist da Wezels Verständnis von Aufklärung, zum anderen die Skepsis Wezels, deren Tendenz sich in den theoretisch-pädagogischen Schriften deutlich zeigt. In diesem Zusammenhang ergeben sich folgende Fragestellungen: Was ist Skepsis? In welchem Verhältnis stehen Skepsis und Aufklärung? Wie gestaltet Wezel Skepsis in seinen literarischen Texten? Auf welche Weise korrespondieren in seinen Werken Inhalt und Form, d.h. in welchem Verhältnis stehen erkenntnistheoretische und moralische Skepsis und zu den gewählten Darstellungsformen? In welcher Beziehung stehen Skepsis und Literatur zueinander?

Herausgegeben von Jutta Heinz und Cornelia Ilbrig 206 Seiten, Broschur, 2 Abbildungen ISSN 1436–4035, ISBN 978–3–86525–062–9 20,00 €

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as Wezel-Jahrbuch 9 führt die Auseinandersetzung mit dem Werk Johann Karl Wezels vor dem Hintergrund der europäischen Aufklärung fort. Wiederum stehen vergleichende Forschungsbeiträge im Zentrum. Diesmal werden Wezels Roman Robinson Crusoe und seine Beziehung zu den Robinsonaden Defoes und Campes, Wezels Rezensionen im Deutschen Museum als Beitrag zu wichtigen literaturtheoretischen Debatten am Ende des 18. Jahrhunderts, Wezels Beziehung zu dem westfälischen Autor Anton Matthias Sprickmann sowie das Verhältnis der Wezelschen Anthropologie zu derjenigen von Wilhelm von Humboldt näher untersucht. Weitere Aufsätze widmen sich bekannteren und unbekannteren Autoren und Künstlern des 18. Jahrhunderts, von Friedrich Gottlieb Klopstock über Christian Friedrich Timme und Daniel Nikolaus Chodowiecki bis hin zu Friedrich Schiller. Die Rezensionen sichten neueste Forschungsbeiträge zum späten 18. Jahrhundert, insbesondere den soeben erschienenen sechsten Band der Jenaer Wezel-Ausgabe. Schließlich wird die WezelBibliographie bis ins Jahr 2006 fortgeschrieben.

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Kultur- und Literaturwissenschaften

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Catherine Theodorsen

Georg Ralle

Leopold Andrian, seine Erzählung Der Garten der Erkenntnis und der Dilettantismus in Wien um 1900

Günter Bruno Fuchs und seine literarischen Vorläufer Quirinus Kuhlmann, Peter Hille und Paul Scheerbart

TROLL Tromsøer Studien zur Kulturwissenschaft Band 8 320 Seiten, Broschur ISSN 1863–8392, ISBN 978–3–86525–032–2 25,00 €

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ie vorliegende Studie strukturiert die Geschichte des Dilettantismusbegriffes in drei diskursive Felder und untersucht die Funktion dieses Begriffes im Wiener Fin de Siècle am Beispiel des österreichischen Schriftstellers und Diplomaten Leopold Andrian (1875–1951), der das symbolische Kapital, das ihm seine Jugenderzählung Der Garten der Erkenntnis (1895) und die Freundschaft mit Hugo von Hofmannsthal einbrachten, immer wieder zu instrumentalisieren wußte. Nicht nur Andrian selbst wird exemplarisch als ein klassischer Dilettant präsentiert, als ein typischer Fin de Siècle-Dilettant und ›Künstler ohne Werk‹ erweist sich auch der Protagonist seiner frühen Erzählung.

TROLL Tromsøer Studien zur Kulturwissenschaft Band 3 244 Seiten, Broschur, 7 Abbildungen ISSN 1863–8392, ISBN 978–3–86525–057–5 25,00 €

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arnevalistisch und gargantuesk war Günter Bruno Fuchs nicht nur im persönlichen Habitus. Von seinem literarischen Debüt 1952 bis zu seinem Tode 1977 war der Autor von Trinkermeditationen, Kneipenträumen und Pennergesängen, dessen Helden Bahnwärter oder Hinterhofpoeten waren, Degenschlucker, Tierstimmenimitatoren oder Bremer Stadtmusikanten, auf dem literarischen Markt der Bundesrepublik Deutschland ununterbrochen präsent, zuweilen mit mehreren Neuerscheinungen im Jahr. Und doch wirken die oft von Fuchs, der ein seinem Schreiben kongenialer Bildermacher war, selbst ausgestatteten Bände und Bändchen, als seien sie fürs Antiquariat produziert, um dort von Liebhabern entdeckt zu werden. eorg Ralles Monographie analysiert dieses literarisch-graphische Werk und rekonstruiert die ungleichzeitige und asymmetrische Kommunikation eines Zeitgenossen der Gruppe 47 und der Apo mit seinen literarischen Vorläufern im Barock und in der klassischen Moderne.

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Kultur- und Literaturwissenschaften

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Kai Wode

Carsten Rohde

»Sich selbst das Leben nehmen«

»Träumen und Gehen«

Versuch einer Typologie des Suizidanten anhand deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts

Peter Handkes geopoetische Prosa seit Langsame Heimkehr

296 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–025–3 25,00 €

112 Seiten, Broschur ISBN 978–3–86525–045–2 16,00 €

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en inneren Zwang eines Suizidanten schildert Kafka wie folgt: »Der Selbstmörder ist der Gefangene, welcher im Gefängnishof einen Galgen aufrichten sieht, irrtümlich glaubt, es sei der für ihn bestimmte, in der Nacht aus der Zelle ausbricht, hinuntergeht und sich selbst aufhängt.« Diese »Logik des Absurden« sowie der »Hauch des Todes« begegnen uns gleichermaßen bei einer Selbsttötung. Im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Suizidanalysen veranschaulicht uns Literatur die existentiellen und emotionalen Grenzbereiche des Daseins. Sie kann einen Zugang zum fremden Anderen eröffnen und den Leser zugleich mit sich selbst konfrontieren... hoffend, daß sich seine Selbstidentität als Gesicherte beweist, um Suizidprävention dort beginnen zu lassen, wo sie ansetzen sollte: beim Einzelnen. ber kann der Gedanke an den Suizid nicht auch ein Trostmittel sein, der es vermag, dem Selbst die Schwere des Scheiternkönnens zu nehmen?

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Reihe Salon 12

rte und Räumlichkeiten sind in Peter Handkes Prosa seit Langsame Heimkehr von herausragender Bedeutung. Angetrieben von einer »Begeisterung für die Orte der Erde«, bildet Handke diese jedoch nie nur ab, sondern um. Das genuin Dichterische zeigt sich darin, dass die zumeist realen Orte von ihm zu höchst komplexen poetischen Räumen verfremdet werden, die angefüllt sind mit rätselhaften Merkwürdigkeiten, mit Imaginiertem und Erträumtem, mit Mythos und Phantasie.

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Abfälle Stoff- und Materialpräsentation in der deutschen Pop-Literatur der 60er Jahre Herausgegeben von Dirck Linck und Gert Mattenklott 254 Seiten, gebunden, mit teils farbigen Abbildungen ISBN 978–3–86525–053–7 25,00 €

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homas Meineckes Statement, er wolle nicht »Meister über das Material« sein, sondern »die Dinge selbst zum sprechen bringen«, markiert die Voraussetzung jener Fundstück-Ästhetik, der die PopLiteratur seit den 60er Jahren verpflichtet ist. Der frühen deutschen Pop-Literatur, wie sie sich im Horizont der informalistischen Künste ausbildete, gilt das Interesse der Beiträger des Tagungsbandes, der im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 626 an der FU Berlin entstand, dessen Interesse auf »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« gerichtet ist. op hat eine hohe Affinität zum medialen und zivilisatorischen Abfall, zu alltäglichen Objekten, deren Status als Ding oder Zeichen im Kontext von Kunst seltsam unbestimmt ist. Er ist eine Praxis der Selektion, Transformation und Präsentation. Das Mißtrauen gegen das durchformte Kunstwerk gehört als ästhetisch-politischer Impuls ebenso wie die Bewegung mit der Richtung auf vorgefundene Materialien des Alltags von Anfang an zu den Kennzeichen jener künstlerischen Interventionen, die unter dem Label

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»Pop« verhandelt werden. In der deutschen Literatur stehen u.a. die Arbeiten von Rolf Dieter Brinkmann, Ferdinand Kriwet, Jürgen Ploog, Peter Handke, Dieter Roth, Hubert Fichte für diese Kunst zwischen Form und Formlosigkeit. Ihr gelten die hier versammelten Beiträge. Pop propagiert das »arme« Werk, das emphatisch die Abfälle der Gesellschaft präsentiert und in Gebrauch nimmt. Die Praktiken des Zeigens, Sammeln, Hinstellens, Ausbreitens von Stoffen werden dabei selbst zu ästhetischen Objekten und Gegenständen des Nachdenkens über Kunst. as passiert mit Materialien, wenn sie der Betrachtung dargeboten werden? Wann ist Kunst? Der Versuch, Stoffe und Materialien sich ereignen zu lassen, hat gravierende Folgen gehabt für das Verhältnis zwischen Kunst und Nicht-Kunst. Die deutsche Pop-Literatur der 60er und 70er Jahre, die Praktiken und Funktionen der Stoffdarbietung sowie ihre kontextuellen Rahmungen sind die Gegenstände der Beiträge, die das Thema aus literatur- und kunstwissenschaftlicher, ethnologischer und philosophischer Perspektive bearbeiten.

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Frühjahr bis Sommer 2006 Altertumswissenschaften in Berlin um 1800 an Akademie, Schule und Universität. Hrsg. von Bernd Seidensticker und Felix Mundt. (Berliner Klassik 8), 224 Seiten, Hardcover, ISBN 978–3–86525–038–4, 29,50 € Fichte in Berlin. Spekulative Ansätze einer Philosophie der Praxis. Hrsg. von Ursula Baumann. (Berliner Klassik 5), 212 Seiten, Hardcover, ISBN 978–3–932324–34–5, 28,00 € Projekt Junges Europa 2. Hrsg. vom Studienkolleg zu Berlin. Mit einem Vorwort von Jürgen Trabant. 240 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–052–0, 25,00 € August Wilhelm Iffland: Der Komet. Eine Posse in einem Aufzuge. Leipzig 1799. Mit Materialien zur Rezeptionsund Wirkungsgeschichte, einer Einführung und einem Essay herausgegeben Johannes Birgfeld und Claude Conter. (Theatertexte 10), 120 Seiten, Broschur ISBN 978–3–932324–40–6, 20,00 € Johann Gottlob Benjamin Pfeil: Lucie Woodvil, ein bürgerliches Trauerspiel (1756). Vom Bürgerlichen Trauerspiele (1755). Mit einem Nachwort hrsg. von Dietmar Till. (Theatertexte 12), 144 Seiten, Broschur, ISBN 978– 3–932324–86–4, 20,00 €

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Martin A. Völker: Raumphantasien, narrative Ganzheit und Identität: Eine Rekonstruktion des Ästhetischen aus dem Werk und Wirken der Freiherren von Dalberg. (Aufklärung und Moderne 5), 512 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–205–0, 29,50 € Alexander Nebrig: Dezenz der klassischen Form. Goethes Übersetzung von Diderots »Le neveu de Rameau«. (Aufklärung und Moderne 8), 110 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–208–1, 16,00 € »Bier, Bier, Bier wie es auch komme«. Jean Paul und das Bier. Eine Dokumentation von Wolfgang Hörner. (Reihe Salon 10), 96 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–097– 1, 10,00 € Georg Wilhelm Wegner: Philosophische Abhandlung von Gespenstern [1747]. Mit Erläuterungen und Materialien hrsg. von Martin A. Völker. (Fundstücke 11), 140 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–022–3, 16,00 € Simenon-Jahrbuch 2005, Band 3. Herausgegeben von der Georges-Simenon-Gesellschaft. 144 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–103–9, 15,00 €

Thomas Gil: Die Praxis des Wissens. (Aufklärung und Moderne 13) 148 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525– 213–5, 16,00 €

Julia Bohnengel: »Cette cruelle affaire«. Johann Heinrich Mercks Buchhandelsprojekt und die Société typographique de Neuchâtel. Mit dem Briefwechsel zwischen Merck und der STN (1782–88). 108 Seiten, gebunden, ISBN 978–3–86525–050–6, 18,00 €

Cristina Fossaluzza: Subjektiver Antisubjektivismus. Karl Philipp Moritz als Diagnostiker seiner Zeit. 248 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–036–0, 25,00 €

Wezel-Jahrbuch Band 8 / 2005. Herausgegeben von Jutta Heinz und Cornelia Ilbrig. 232 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–034–6, 20,00 €

Jörn Garber, Tanja van Hoorn (Hrsg.): Natur – Mensch – Kultur. Georg Forster im Wissenschaftsfeld seiner Zeit. 252 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–017–9, 25,00 €

Annette Hilker: Karnevalisierung als Medium der Aufklärung. Fontenelle – Fénelon – Voltaire – Diderot. (Aufklärung und Moderne 4), 256 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–204–3, 25,00 €

Friederike Helene Unger: Über Berlin. Aus den Briefen einer reisenden Dame. Mit einem Nachwort hrsg. von Diana Spokiene. (Fundstücke 13), 65 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–026–1, 12,00 €

Andreas Gryphius: Fewrige Freystadt. Lissa 1637. Mit Materialien und einem Nachwort herausgegeben von Johannes Birgfeld. (Fundstücke 4), 256 Seiten, Broschur, 14 Abb., ISBN 978–3–932324–38–3, 20,00 €

Ewald Christian von Kleist: Cißides und Paches: in drey Gesängen, von dem Verfasser des Frühlings. Mit einem Nachwort herausgegeben von Martin Kagel (Fundstücke 12), 68 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525–029–2, 12,00 €

Sven Trakulhun: Siam und Europa. Das Königreich Ayutthaya in westlichen Berichten 1500 – 1670. (The Formation of Europe – Historische Formationen Europas 2). 288 Seiten, gebunden, ISBN 978–3–86525–252–4, 29,50 € / Der Band erschien gleichzeitig in der Reihe: Schriftenreihe der Deutsch-Thailändischen Gesellschaft, Band 24, 288 Seiten, Broschur. (ISSN 0721–9288) ISBN 978–386525–250–0, 25,00 €

Charlotte von Stein: Neues Freiheits-System oder die Verschwörung gegen die Liebe. Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Hrsg. von Linda Dietrick und Gaby Pailer. (Theatertexte 15), 116 Seiten, Broschur, ISBN 978–3–86525– 028–5, 20,00 €

Norbert Schmitz: Moritz Abraham Stern (1807–1894). Der erste jüdische Ordinarius an einer deutschen Universität und sein populärastronomisches Werk. (TROLL 7), 160 Seiten, Br., ISBN 978–3–86525–031–5, 18,00 €