August 2008

54. Jahrgang Nr. 4 - Juli/August 2008 pfarrblatt der römisch-katholischen Pfarrgemeinde Am Schüttel, 1020 Wien, Böcklinstraße 31 http://www.pfarre-am...
Author: Rosa Ursler
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54. Jahrgang Nr. 4 - Juli/August 2008

pfarrblatt der römisch-katholischen Pfarrgemeinde Am Schüttel, 1020 Wien, Böcklinstraße 31 http://www.pfarre-am-schuettel.at

Drei große Feste Ers

Ministrantenaufnahme

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die Seite des Pfarrers und des Pfarrgemeinderates

Liebe Pfarrfamilie! Wir stehen wieder vor der Sommerpause. Sie ist zwar keine liturgische Zeit, jedoch prägen diese zwei Monate das Pfarrleben stark. In den Pfarrräumen wird es stiller. Die Kinderstimmen werden nun am Strand und in den Jugendherbergen zu hören sein. Es ist gut und wichtig Abwechslung im Leben zu haben und der Sommer ist die beste Zeit dafür. Noch wichtiger ist es aber seine eigenen Wurzeln und seine Identität nicht zu vergessen. Egal wohin wir auch kommen, bleiben wir Christen und Kinder Gottes. Irgendwann habe ich einen schönen Spruch gelesen: „Gott ist wie die

Sonne. Er will unserem Leben ein wenig Farbe schenken.“ Möge dieser Satz Sie auf allen Urlaubswegen begleiten. Kommen Sie gesund wieder nach Hause. Sellenygasse Im Pfarrhaus wird es bei uns im Sommer ruhiger, doch wir wollen in dieser Zeit unser Begegnungszentrum in der Sellenygasse erneuern und ein wenig auffrischen. Die Abnutzungsspuren sind stark sichtbar und machen die Zusammenkünfte dort nicht immer angenehm. Wir beginnen gleich am Anfang der Ferien, damit im September alle Räume der Pfarre zur Verfügung stehen. Allen, die dabei mithelfen, spreche ich schon jetzt ein herzliches DANKE und VERGELT‘S GOTT aus!

pfarrblatt 4/2008 Orgel Ich bedanke mich auch herzlich bei allen, die bis jetzt für unser Orgelprojekt gespendet haben. Wir wollen weiterhin nach einem geeigneten Instrument für unsere Pfarre suchen. Wenn Sie wollen, können Sie uns weiter unterstützen. Für jede Spende sind wir dankbar. Die Kontonummer bei der Bank Schelhammer&Schattera lautet 100244052 (Orgel). Radiomesse Nach den Sommerferien wird eine Messe aus unserer Pfarre im Radio übertragen: am 5. Oktober um 10 Uhr. Schon jetzt lade ich Sie dazu ein und grüße herzlich.

Ihr Pfarrer Michael Ciurej

Aus der Arbeit des Pfarrgemeinderates Im April jeden Jahres müssen die Finanzzahlen des Vorjahres durch den Pfarrgemeinderat (PGR) geprüft und für korrekt befunden werden. Hauptarbeit leistet dabei die Finanzbeauftragte, in unserem Fall Maria Puecker. Wie die Abstimmung endet, ist meist klar, aber die Diskussion über die Einzelposten bringt häufig interessante Informationen. Erfreulich war beispielsweise diesmal zu hören, dass die Rückzahlung für die Kirchenrenovierung in ca. einem Jahr abgeschlossen sein wird. Besonders anstrengen müssen wir uns dagegen für unseren Kindergarten, denn nur eine hohe Zahl an vergebenen Plätzen kann die Finanzen einigermaßen ausgeglichen halten. Ein wichtiger Posten in den Ausgaben der Caritas ist die Unterstützung des Projektes von Langzeitarbeitslosen. Wenig erfreulich war in dieser Sitzung die Nachricht, dass aus der geplanten Anschaffung einer Orgel zum zweiten Mal nichts geworden ist. Der PGR hat aus dieser Tatsache insofern etwas gelernt, als wir Beschlüsse gefasst haben, wodurch das

Orgelkomitee bei seinen Verhandlungen flexibler reagieren kann, ohne dadurch eine Qualitätsminderung bei der Anschaffung einer neuen Orgel zu riskieren. In jedem Fall soll das Projekt weiter verfolgt werden. Der Vorstand, der wenige Tage nach der PGR-Sitzung zusammengetreten ist, hat unter anderem Schritte festgelegt, wie die Pergola im

Pfarrgarten renoviert werden kann. Um die Gefahr des Herabstürzens von

Holzteilen zu vermeiden, haben die „starken Männer“ unserer Pfarre am Abend vor Fronleichnam einen Teil der Holzkonstruktion abgesägt und

sicher zu Boden befördert. An diesem Abend wurden auch die Tische und Bänke, die im Garten eingesetzt werden, geschliffen und lackiert. Die ursprüngliche Konstruktion der Pergola muss später wiederhergestellt werden. Erich SCHMID

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die Seite der Pfarrgemeinde

Bitte vormerken! Gottesdienste im Sommer In den Monaten Juli und August feiern wir am Sonntag nur eine Eucharistiefeier um 9:30 Uhr. Die Vorabend-Eucharistiefeier findet wie gewohnt am Samstag um 16 Uhr im Josef Macho Haus statt. Montag bis Freitag: 18:30 Uhr Eucharistiefeier in der Kapelle.

Anfangsfest mit Jubiläum Die Vorbereitungen für unser großes Anfangsfest am 12. September sind bereits angelaufen. Bei diesem Fest wollen wir heuer unseren Pfarrer, der zehn Jahre bei uns und seit 20 Jahren Priester ist, hoch leben lassen.

Danke für die Blumen! che Eltern am Blumenschmuck zu Erstkommunion und Firmung finanziell beteiligen könnten. Die Damen vom Team, manchmal auch ein Herr, arbeiten ehrenamtlich und auch Benzinkosten für das Besorgen der Blu-

Zu Festen gehören Kerzen und Blumen. In unserer Kirche sorgt ein Team für passenden Blumenschmuck bei Erstkommunion, Firmung, zu Ostern, Pfingsten, Weihnachten aber auch im gesamten Kirchenjahr. Ihnen sei ein herzliches DANKE gesagt! Ich, und da bin ich bestimmt nicht die einzige, schätze geschmackvollen Blumenschmuck sehr. Ich habe mir daher angewöhnt, wenn ich eine Messintention bestelle, immer auch

für den Blumenschmuck etwas zu bezahlen, denn leider ist nichts umsonst. Es wäre auch schön, wenn sich man-

men werden nicht verrechnet, doch die Blumen selbst müssen von der Pfarre bezahlt werden. Wenn auch Ihnen schöner Blumenschmuck in der Kirche etwas wert ist, bitte beteiligen Sie sich nach Möglichkeit an den Kosten. Sie können ihre Spenden in der Pfarrkanzlei abgeben oder in Opferstock in der Marienkapelle werfen. Danke! Maria EISENZOPF

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Pfarre - Finanzen

Wie mein Vorgänger, möchte ich Ihnen als neue Finanzreferentin einen kurzen Überblick über die Pfarrfinanzen geben. Im letzten Jahr gab es wenig unvorhergesehene Ausgaben. Durch sparsame Verwendung der Mittel und Dank der Spendenfreudigkeit der Pfarrgemeinde ist es gelungen im ordentlichen Haushalt einen Überschuss von 1302 Euro für das heurige Jahr zu erzielen. In die Kirchenrechnung des Jahres 2007 kann in der Pfarrkanzlei Einsicht genommen werden. Wie in den privaten Haushalten sind auch in der Pfarre die Energiekosten gestiegen und sie stellen auch für die Zukunft eine große finanzielle Belastung dar. Die Mieteinnahmen und die Nutzung des Pfarrsaales und des Begegnungszentrums in der Sellenygasse für außerpfarrliche Aktivitäten bilden für die Pfarre wichtige Einnahmen. Für das heurige Jahr sind dringend erforderliche Adaptierungsarbeiten im Begegnungszentrum (Boden, Wände, Beleuchtung) geplant. Eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder beim Durchgang Böcklinstraße zur Rustenschacherallee wurde bereits angebracht. Ich möchte – auch im Namen des Pfarrers – allen danken, die es durch ihre Kirchenbeiträge, ihre Spenden und ehrenamtliche Mitarbeit ermöglichen, dass die Pfarre ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen kann. Maria PUECKER

Impressum

Medieninhaber und Herausgeber: Pfarre Am Schüttel, 1020 Wien, Böcklinstraße 31; Tel: 728 18 38, Fax: DW 16, E-Mail: [email protected] Redaktion, für den Inhalt verantwortlich: Team des Fachausschusses für Öffentlichkeitsarbeit im Pfarrgemeinderat Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 13. Juli 2008 Druck: AV Druck plus - 1030 Wien, Faradaygasse 6; Tel: 797 85/0

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die junge Seite

Kindergarten-News Wichtel-Kinder

Lesenacht

Seit zwei Monaten haben die „Wichtel“ – Kinder zwischen eineinhalb und drei Jahren – ihren festen Platz in unserem Kindergarten. Die Eingewöhnungszeit haben wir alle gut hinter uns gebracht. Fixe Rituale sind dabei sehr hilfreich, z. B. unser Wichtellied und Wichtelspruch vor der Jause. Die Jüngsten lieben es auf der Jesuitenwiese dem Ball nachzulaufen. So gehen auch die Kleinen oftmals in der Woche ins Freie. Am Nachmittag freuen sich besonders die Vorschulmädchen auf die Wichtelkinder, um sie zu „bemuttern“.

Am Tag vor dem Fronleichnamsfest waren die Vorschulkinder und die Hortkinder zur zweiten Lesenacht eingeladen. Zwei Stunden durften die Fünf- bis Sechsjährigen wieder dabei sein. Es wurden die Lieblingsbücher vorgestellt und danach ein Band als Lesezeichen geflochten. Die Großen blieben bis 8 Uhr in der Früh. Die Zeit verging wie im Flug. Das Präsentieren und Vorlesen der Lieblingsstellen aus den Büchern gestaltete sich bei Kerzenschein, mit Polstern und Decken besonders angenehm. Besonders freute mich, eine Stunde später einige Leseratten der Lesenacht als Ministranten wieder zu sehen.

Bastelabend mit Vätern

Screening im Pfarrkindergarten

Ende April hatte ich zu einem besonderen Bastelabend geladen. Kinder durften mit ihrem Vater in den Kindergarten kommen, um ein gemeinsames Muttertagsgeschenk zu basteln. Es entstanden sehr schöne Präsente – Perlenarmbänder, gehäkelte Ketten, Kerzengläser und Billetts. Jede Gruppe bereitete ein Muttertagsfrühstück mit Kaffee und Kuchen zu.

Im Juni startete ein detaillierter Beobachtungsprozess für Kinder im Vorschulalter. Spiele, Bildkärtchen, Bilderbücher, Beobachtungsbogen für Sprache, Motorik, soziales Verhalten und kognitives Verständnis werden eingesetzt. Im September wird dann das Wiener Fördermodell 1+1 einsetzen. Brigitte WEISS PS: Besuchen Sie uns auf unserer neuen Homepage - ausgehend von der Homepage der Pfarre „Am Schüttel“ www.pfarre-am-schuettel.at.

Die Preise ab September 2008: Kindergarten: 7.00 – 12.00 Uhr................................... E 145,00 7.00 – 13.00 Uhr *)............................... E 218,80 7.00 – Kdg-Ende *)............................... E 256,80 Schulkinder: ca. 12.00 Uhr – Kdg./Hort-Ende*)....... E 186,80 Kleinkinderkrippe: -12.00 Uhr............................................. E 173,00 -14.00 Uhr *)......................................... E 223,00 - Kdg./Hort-Ende *).............................. E 269,00 *) inkl. Mittagessen Kdg./Hort-Ende: Montag bis Donnerstag 17.00 Uhr, Freitag 15.00 Uhr

Minitag Am Pfingstdienstag fand der erste Minitag der Erzdiözese im Kollegium Kalksburg statt. 2600 Ministranten und 200 Betreuer nahmen an der Veranstaltung teil, die als Dankeschön an die fleißigen Ministranten für ihren Dienst gedacht war. Fanny, wie war denn der Minitag? Toll! 2600 Ministranten aus Wien und Niederösterreich waren da. Wir haben mit Kardinal Schönborn eineinhalb Stunden Messe gefeiert. Davor haben wir fetzige und lustige Lieder gelernt. Lustige Lieder für die Messe? Für eine Messe waren sie schon sehr lustig, z. B. „Feuer und Flamme“ und „Herr, der mein Haupt erhebt“. Dazu haben wir auch Bewegungen gelernt und die haben mit so vielen Kindern wirklich toll ausgesehen. Und die Messe - eineinhalb Stunden – war dir gar nicht fad? Sie war schon lang, aber der Kardinal hat auch kurze Geschichten erzählt und einen lustigen Spruch: „Wie ist eine Kirche ohne Minis? – Wie eine Pizza ohne Belag!“ und „Minis – what else?“ Ich hab vom Kardinal die Kommunion bekommen! Danach gab es 81 Workshops zur Auswahl. Jeder musste mit seiner Gruppe gehen. Von unserer Pfarre waren fünf Kinder und zwei Begleiter. Wir haben 13 Workshops besucht. Welche Workshops waren das? Kisten-Klettern, „Filz dich weg“, da haben wir Filzbänder gemacht, „Durch den Sumpf“, das hat Georg (Zinsler) gemacht, Kerzen verzieren, Seilziehen, Farben mischen, man musste in einer Phiole eine Farbe nach einer Bildvorlage mischen, Tanzen, „Drunter und drüber“ im Turnsaal und Seilklettern … Zum Abschluss haben wir dann das Kreuzzeichen gemacht und einen Sprechgesang. Ich freu mich schon auf den nächsten Minitag! Das Interview führte Maria EISENZOPF.

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die hilfsbereite Seite

Unser Pfarrprojekt

Grundschulbildung für Kinder in Bangladesch Seit Februar des heurigen Jahres gibt es Dank der Unterstützung durch die Pfarre „Am Schüttel“ eine Grundschule für die Kinder von Minderheiten im Dorf Borodaspur. An den Monat Februar das heurigen Jahres werden sich die Familien im Dorf Borodaspur noch lange erinnern. Ist es doch der Monat, in dem die neue Schule den Betrieb aufnahm. 31 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren besuchen seither regelmäßig die neue Schule. 16 Buben und 15 Mädchen haben die Chance erhalten, in ihrer Sprache unterrichtet zu werden und zugleich die Landessprache zu erlernen. Bisher war dies nicht möglich, da in den öffentlichen Schulen nur in der Landessprache unterrichtet wird. Und weil sie nicht verstanden, was der Lehrer sagte, wurden sie für dumm gehalten und ausgegrenzt. „Endlich haben wir eine Schule, in der unsere Kinder ohne jegliche Benachteiligung Lesen, Schreiben, Rechnen und vieles mehr lernen können. Wir sind zwar arm, doch unsere Kinder sind deswegen nicht dumm. Bildung ist für ihre Zukunft sehr wichtig. Ich hatte diese Möglichkeit nicht.

Unsere Kinder werden es daher einmal leichter im Leben haben“, ist Kajoli, eine Mutter, die sich für das Schulprojekt eingesetzt und bei der Errichtung mitgeholfen hat, überzeugt.

Ihre Hilfe ist gefragt! Briefmarken Wenn Sie Post bekommen, die noch mit Briefmarken frankiert ist, dann schneiden Sie die Briefmarken bitte aus und bringen Sie sie in die Pfarre (in die Kanzlei oder am Sonntag in die Schachtel am Kirchenausgang). Die Marken werden an die Steyler Missionare weitergeleitet, die sie verkaufen und das Geld für ihre Missionsarbeit verwenden. Einkochen

So etwa sah das Schulhaus noch vor drei Monaten aus (siehe Foto oben). Inzwischen ist es, wie auch die anderen Häuser im Dorf, von den Eltern der Kinder außen und innen mit Lehm verstrichen worden, denn Lehm bietet guten Schutz vor Hitze. Durch die Türe und die Fenster, die innen vergittert sind, dringt ausreichend Licht in den Raum. Das Dach aus Wellblech schützt vor Regen. Die meisten Häuser im Dorf sind nur mit Palmstroh bedeckt und müssen nach der Regenzeit jedes Jahr erneuert werden. Fortsetzung folgt Gertrude HANZAL

Für 34 Euro kann ein Kind ein Jahr lang die Schule besuchen. Unterstützen auch Sie das Projekt des Entwicklungshilfeklubs: Projekt 2235, Konto: Erste Bank, BLZ 20111, Kontonummer: 310 054 051 50

Wir gratulieren! Wir freuen uns mit unserem Organisten Peter Frisée über die am 16. Juni glanzvoll bestandene 1. Diplomprüfung! Mit Werken von Bach, du Mage und Boely stellte Peter wieder einmal sein virtuoses Können unter Beweis, um dann mit einem Werk von Olivier Messiaen auch in der ganz großen modernen Orgelliteratur zu brillieren. Der Vollständigkeit halber: Es gab natürlich ein „Sehr gut“! Bravissimo und weiterhin alles Gute! Peter im Gespräch mit seinem Lehrer. Entspannte Freude nach der Prüfung.

Wenn Sie Marmelade einkochen, Süßes und Saures einlegen, Liköre und Schnäpse zubereiten – denken Sie bitte jetzt schon an den Adventmarkt. Wir sind dankbar, wenn Sie einen Teil Ihrer Schätze dafür zur Verfügung stellen! ChristophorusAktion 2008 Die MIVA, ein Hilfswerk der katholischen Kirche, appelliert in ihrer ChristophorusAktion am 27. Juli auch heuer wieder an AutofahrerInnen, Mobilität zu teilen und Geldmittel für die ärmsten Länder der Welt zur Verfügung zu stellen. Die MIVA finanziert mit den Spenden Fahrzeuge, die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu Gute kommen.

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die erste rückblickende Seite

Was wurde aus Tina Bernhard? In den späten 70er Jahren lernte ich Tina kennen. Sie war in der Jugendgruppe RADIX, die mein Mann Fritjof begleitete. Tina war ein dünnes, noch kindliches Mädel aus gutem Haus; musikalisch, sportlich, ein bisschen naiv aber mit tiefschürfenden Gedanken. Heute sitzt mir Mag. Christina Grasl gegenüber, eine selbstbewusste Frau, verheiratet, Mutter von drei fast erwachsenen Söhnen und einer jüngeren Tochter, die mein Patenkind ist. Tina, du warst lange Zeit sehr intensiv in der Pfarre Am Schüttel, dann aber ziemlich plötzlich kaum mehr zu sehen. Warum? Ich habe erkannt, dass sich mein gesamtes Privatleben innerhalb der Pfarre abspielte, dort fühlte ich mich wohl, dort war ich engagiert, dort waren meine Freunde. Da habe ich mir eines Tages gedacht: Tina stopp, das ist so nicht gut. Ich hab auch später die Erfahrung gemacht, dass es ganz wichtig ist auch außerhalb einer Gemeinschaft Privatleben zu haben, in Familie und anderen Freundeskreisen. Ich bin dann in eine eigene kleine Wohnung gezogen, die ich mir mit Klavierstunden in einer privaten Musikschule finanziert habe. Ich habe Französisch, Geographie und Wirtschaftskunde für das Lehramt studiert und mich im Entwicklungshilfe-Klub engagiert. Eine Indienreise 1985 zu Projekten des Klubs hat mich dann sehr geprägt, mir neue Horizonte geöffnet. Ich habe die Diplomarbeit über eine indische Dorfentwicklungsorganisation geschrieben. 1988 habe ich dann Hannes geheiratet und bin nach Bad Vöslau gezogen. Hast du dich dort auch wieder in der Pfarre engagiert? Weniger. Bei der Erstkommunion der Kinder. Und im Kirchenchor habe ich gesungen. Heute spiele ich manchmal Orgel zur Aushilfe. Ein großer Einschnitt in meinem

Leben war die notwendige Herzoperation meines jüngsten Sohnes, Lukas. Wenn man ein Kind fast verliert, wenn man das nicht erlebt hat, kann man es sich nicht vorstellen … und dann mehrere Monate in dieser Unsicherheit. Gottvertrauen hat mir da sehr geholfen das durchzustehen und im Nachhinein bin ich dankbar für diese extreme Erfahrung. Mit Lu-

kas ist nach der Operation Gott sei Dank alles wieder in Ordnung! Ich hab mich dann eine Zeit lang bei der „Aktion Kinderherz Wien“ als Schriftführerin betätigt. Dann ist Marie-Therese gekommen, ein gesundes Mädchen, und dieser Druck war weg und es ist mir besonders gut gegangen; ich hab das so genossen. Mit Marie-Therese habe ich erst richtig in Bad Vöslau Fuß gefasst. Ich hatte keine Verpflichtungen mehr in Wien und so ist mein Lebensmittelpunkt jetzt wirklich hier. Der Bürgermeister hat mich damals eingeladen bei der Vöslauer Bürgerliste mitzumachen. Anfangs war ich nur einfach dabei, doch als wir

2003 in unser neu renoviertes Haus gezogen sind hatte ich Lust mich mehr in die Gemeinde einzubringen. Jetzt bin ich ehrenamtliche Mitarbeiterin im „Arbeitskreis Klimabündnis“, der aus Politikern und Bürgern zusammengesetzt ist. Seit dem Jahr 2005 habe ich die Leitung, betreue die Homepage (www.badvoeslau.at/ klimabuendnis) und bin in der Pressearbeit tätig. Du warst ja schon am Schüttel als „Grüne“ bekannt. Dieses Image hast du also auch in Vöslau? Na ja, wenn man vier Kinder hat bekommt man schon mehr Bodenhaftung, aber ich habe schon gewisse „grüne“ Ideale. Aber eher nicht politisch und schon gar nicht alternativ. Ich bin nicht konservativ, aber sehr wohl traditionellen Werten verhaftet und ich stehe dazu. Ich hinterfrage vieles, aber nur um es besser verstehen zu können. Die Arbeit in einer Gemeinde ist sehr komplex. Da kann sich nicht alles so schnell ändern, es wäre auch gar nicht gut für die Stabilität und das Vertrauen. Man kann nichts mit Gewalt erreichen, sondern muss den richtigen Angelpunkt finden und man muss Geduld haben. Veränderungen brauchen eine breite Basis, Toleranz den Menschen mit anderer Meinung gegenüber. So manches habe ich in der Pfarre gelernt, was mir jetzt hilft, die Menschen nehmen wie sie sind; das Positive in ihnen sehen. In den letzten beiden Jahren bin ich in die Bürgerliste hineingewach-

pfarrblatt 4/2008 sen, bin nun im Team für Öffentlichkeits- und Pressearbeit tätig und arbeite dabei eng mit unseren Stadtund Gemeinderäten zusammen. Welche Bedeutung hat die Zeit in unserer Pfarre für deine Entwicklung; was hast du gelernt? Es war das erste Mal, dass ich mich außerhalb der Familie in einer Gemeinschaft bewähren musste – das war ganz wichtig. Das erste Mal auch, dass ich mit Erwachsenen, die nicht zur Familie gehörten, tiefe Gespräche geführt habe, das hat mir neue Impulse gegeben. Nicht nur die Gruppenstunden waren wichtig, auch der gemütliche Ausklang war wichtig um alles zu verarbeiten, z. B. bei Fritjof und dir; man ist einander näher gekommen, es

die zweite rückblickende Seite wurde buchstäblich über Gott und die Welt diskutiert ohne Tabus, es sind Freundschaften entstanden. Die Jugendarbeit war ja damals anspruchsvoll, aber es war auch wichtig miteinander wohin zu fahren, auf Jugendwochenenden, auf Schilager. Besonders in Erinnerung habe ich die Nachtwanderung mit der Radix: wir sind die ganze Nacht unterwegs gewesen und erst in der Früh wieder nach Hause gekommen. Es waren Herausforderungen, wo man sich bewähren musste. Das hat auch Selbstbewusstsein gebracht. Die Jugendmessen am Sonntag Abend waren ja unglaublich – jeden Sonntag hat eine Gruppe die Messe vorbereitet, und meistens sehr gut, und dann sind wir fortgegangen und haben Spaß gehabt. Um 9 Uhr sind

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wir zum Gebetskreis zusammen gekommen und wir haben wirklich gebetet und gesungen! Was hast du in Zukunft vor? Wird man dich manchmal am Schüttel sehen? Derzeit unterrichte ich ein paar Stunden Französisch an der Hauptschule in Vöslau, aber ich mache im Sommer die Ausbildung für Fremdsprachenunterricht für Erwachsene und hoffe Kurse an Volkshochschulen halten zu können. Ich hoffe, dass ich meine lieben Eltern noch viele Jahre in der Böcklinstraße besuchen kann. Und zu der einen oder anderen Veranstaltung in der Pfarre komme ich ja auch. Das Gespräch führte Maria EISENZOPF.

Aron Jean-Marie Kardinal Lustiger Am 5. August 2008 jährt sich der Todestag von Jean-Marie Kardinal Lustiger, dem Erzbischof von Paris, zum ersten Mal. Mit ihm verbindet unsere Pfarre die Erinnerung an ein festliches Ereignis. Am 4. Mai 2002 feierte Kardinal Lustiger mit unserer Pfarrgemeinde eine Heilige Messe. Die kurze Begegnung mit diesem Priester war ein beeindruckendes Erlebnis für mich. Es war für mich und Helmut Puchinger eine große Ehre einem so bekannten Erzbischof und Kardinal in der Sakristei beim Ankleiden zu helfen. Gerne erinnere ich mich daran zurück. Die Kardinäle von Paris, Lissabon und Brüssel waren in Wien mit dem Wiener Erzbischof zur Vorstellung der gemeinsamen Pläne für die Stadtmissionen unter dem Leitmotiv „Öffnet die Türen für Christus“ zusammengetroffen. Die Stadtmission in Wien fand 2003 statt und die in den anderen Städten jeweils in den darauf folgenden Jahren. Unsere Pfarre war ausgewählt worden, Gastgeber für die französische Delegation zu sein. Über diese Festmesse wurde in unserem Pfarrblatt Nr. 4/2002 ausführlich berichtet. Ich habe mich aus Anlass des Todestages von Kardinal Lustiger im vergangenen Sommer nä-

her mit seiner Biografie beschäftigt: Kardinal Lustiger war das Kind jüdischer Eltern, die von Polen nach Frankreich emigriert waren. Seine Eltern wurden während der Nazi-Besetzung deportiert und kamen 1943 in einem Konzentrationslager ums Leben. Er selbst überlebte, weil er von einer Familie in Orleans aufgenommen worden war. Er konvertierte zum Katholizismus und ließ sich taufen. Er schloss sich christlichen Studentengruppen an und studierte Theologie. Im Jahre 1954 wurde er zum Priester geweiht. Seine Arbeitsgebiete waren die Studentenseelsorge und die Leitung einer Pfarre. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1979 zum Bischof von Orleans und 1981 zum Erzbischof von Paris. Im Jahre 2005 legte Kardi-

nal Lustiger sein Amt aus Altersgründen zurück. In der Kathedrale Notre-Dame in Paris wurde eine Gedenktafel angebracht, deren Text er selbst verfasst hatte. Dieser endet mit der Bitte: „… Wer hier vorbei geht, möge für mich beten.“ Walter VEINFURTER

Pfarrkalender Juli/August 2008 30.6. bis 5.7. Jungscharlager in Ravelsbach Sa 5.7. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

Sa 16.8. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

So 6.7. 14. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier Do 10.7. 18.30 Uhr: Eucharistiefeier für alle Spender Sa 12.7. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

So 17.8. 20. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier Di 19.8. 18.30 Uhr: Eucharistiefeier für alle Mitarbeiter Do 21.8. 18.30 Uhr: Eucharistiefeier für alle Spender Sa 23.8. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

So 13.7. 15. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier Di 15.7. 18.30 Uhr: Eucharistiefeier für alle Mitarbeiter Sa 19.7. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

So 24.8. 21. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier Kollekte Auslandshilfe Caritas Mi 27.8. 19.15 Uhr: Caritaskreis Sa 30.8. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

So 20.7. 16. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier Sa 26.7. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

So 31.8. 22. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier

So 27.7. 17. Sonntag im Jahreskreis Christophorussonntag 9.30 Uhr: Eucharistiefeier, MIVA-Kollekte, anschließend Fahrzeugsegnung Sa 2.8. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus

Ab 7. September sind die Eucharistiefeiern am Sonntag wieder um 8.30 Uhr und 10 Uhr.

So 3.8. 18. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier Sa 9.8. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus So 10.8. 19. Sonntag im Jahreskreis 9.30 Uhr: Eucharistiefeier Do 14.8. 16 Uhr: Vorabend-Eucharistiefeier im Josef Macho Haus Keine Eucharistiefeier um 18.30 Uhr Fr 15.8. Mariä Himmelfahrt 10 Uhr: Eucharistiefeier

VORSCHAU:

Fr 12.9. 18.30 Uhr: Anfangsfest (Näheres siehe Seite 3)

Aus unserer

Pfarrchronik Durch die Taufe wurden Mitglied unserer Kirche: Vanessa Eva Maria SCHEIDLER, Anika Elisabeth SÖSSER, Arthur Theodor KUCERA, Claudia SCHODL, David Alexander DJURIC, Kevin Michael LEEB

Mit dem Segen der Kirche begraben: Gabriele HINTERBERGER, Käthe JURJEVEC, Anna GUTLEBER, Eduard STEINDL, Ehrenfried HUDOS, Antonia WALDRICH, Theodor JANDL, Josef SCHULZ, Irma SALZER, Gertrude PETER, Alberta KOLM, Angela KORBEL

Einen schönen und erholsamen Sommer wünschen Pfarrer Michael Ciurej und Kaplan Guidelbertus Tanga ! GOTTESDIENSTE: Sonntag: 9.30 Uhr Eucharistiefeier, Vorabend-Eucharistiefeier: Samstag 16 Uhr im Josef Macho Haus Montag bis Freitag: 18.30 Uhr Eucharistiefeier

Postadresse:

Beichtgelegenheit: nach Vereinbarung P.b.b.

Verlagspostamt 1020 Wien

GZ 02Z030462 M

PFARRKANZLEI: Dienstag und Donnerstag 9 bis 11 Uhr, Tel: 728 18 38