GZA/PP 8048 Zürich

80. Jahrgang

Donnerstag, 15. Mai 2014

Nr. 20

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch

Opernhaus sorgt für Empörung bei den Zürcher Sängerknaben 40 Jahre lang haben Mitglieder der Zürcher Sängerknaben bei der «Zauberflöte» im Opernhaus mitgesungen. Jetzt werden sie ersetzt – durch den Tölzer Hatten es schwer: Die Lärmfachleute Simone Mathieu Diskutierten engagiert mit: die rund 120 Teilnehmer Knabenchor. Das Opernhaus und Thomas Spillmann. Links: Christian Traber. F.: ls. an der Generalversammlung des Quartiervereins. begründet dies mit der künstlerischen Qualität. Bei den Zürcher Sängerknaben Sonst rattern Vereinsvorstände oft ist man empört. Leimbach abgestimmt. Das Resultat An der GV des Quartierver-

Aufgeheizte Stimmung um GZ und Tempo 30

eins Leimbach ging es hoch zu und her. Aus einer Konsultativ-Abstimmung um die Verlegung des Gemeinschaftszentrums resultierte ein klares Nein, und auch Tempo 30 auf der Leimbachstrasse standen die 120 Anwesenden sehr skeptisch gegenüber. Lorenz Steinmann Die 106. Generalversammlung des Quartiervereins Leimbach begann mit harmonischen Klängen des Männerchors und endete mit Gehässigkeiten rund um das Thema «Tempo 30». Dazwischen wurde ausserplanmässig und ohne Traktandenantrag konsultativ über die geplante Verlegung des Gemeinschaftszentrums

war gar nicht so eindeutig, wie angenommen. Doch der Reihe nach.

Nichts mit früh ins Bett «Dorma bain», was auf Rätoromanisch so viel heisst wie «schlaf gut», intonierte der Männerchor Leimbach um 19.30 Uhr als musikalische Einleitung zur Generalversammlung des Quartiervereins Leimbach. Doch diese dauerte viel länger als üblich. Wer dachte, das sei quasi das Motto einer weiteren, völlig unbestrittenen GV, sah sich getäuscht. Denn beim von Quartiervereinspräsident Christian Traber vorgetragenen Jahresrückblick gab es nicht wenige Voten aus dem zahlreichen Publikum (allein 114 Personen trugen sich auf der Präsenzliste ein). Traber, der routiniert und eloquent durch den Abend führte, war insofern «mitschuldig», dass er – als CVP-Gemeinderat ganz Basispolitiker – die Anwesenden einlud, Fragen zu stellen.

das statuarische Programm herunter und lassen für Diskussionen nur unter dem Traktandum «Diverses» Raum. Chapeau also für Traber und seinen sechsköpfigen Vorstand. Offensichtlich heizte ein «Zürich 2»Artikel mit einigen Neuigkeiten über den geplanten Umzug des GZ Leimbach vom idyllischen Rebenweg ins urbanere Ladenzentrum Mittelleimbach (Ausgabe vom 8. Mai) die Stimmung zusätzlich ein. Denn obwohl Traber wie auch Ursula Rütimann als Vertreterin der Stadt Zürich mehrmals versicherten, am 20. Mai werde öffentlich und umfassend über das Projekt informiert, wollte sich das Plenum partout nicht von der Idee verabschieden, hier und heute müsse konsultativ über das Projekt abgestimmt werden. Christian Traber, von den oft ebenso turbulenten Gemeinderatssitzungen einiges gewohnt, bewies dabei Übersicht und Flexibilität. Fortsetzung Seite 3

Wer frühzeitig ein stimmiges Weihnachtsgeschenk organisieren will, erinnert sich vielleicht an die Zauberflöte im Opernhaus, umso mehr, dass die weit über Zürich hinaus bekannten und beliebten Sängerknaben den Part der drei Knaben übernehmen. Doch wer die Besetzungsliste für die Aufführungen ab dem 7. Dezember studiert, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Was 40 Jahre lang und fast ebenso viele Inszenierungen wunderbar klappte, ist nun Geschichte. Das Opernhaus unter der Leitung des gebürtigen Bremers Andreas Homoki vertraut neuerdings lieber auf einen auswärtigen Knabenchor. Es ist der Tölzer Knabenchor, gegründet 1956 im oberbayrischen Bad Tölz und heute in München ansässig. Warum diese Abkehr von Bewährtem? Julika Weinecker – offizielle Bezeichnung «Pressereferentin des

Opernhauses Zürich» – beantwortet die vier Fragen über den Grund des Wechsels, die Vorzüge des deutschen Chors gegenüber dem Zürcher Pendant und die finanziellen Mehrkosten nur allgemein. Sie schreibt, dass «rein künstlerische Gründe» zu diesem Engagement führten. Und weiter: «Wir sind ein internationales Opernhaus, ausschlaggebend für ein Engagement ist ausschliesslich die künstlerische Qualität, nicht die Herkunft der Künstler.»

«Sehr enttäuscht»

Das heisst im Klartext: Offensichtlich genügen die künstlerischen Qualitäten der Zürcher Sängerknaben nicht mehr, um bei der Zauberflöte mitzuwirken. Darauf angesprochen reagiert Chorleiter Konrad von Aarburg mit Empörung und mit Kopfschütteln. Man sei sehr enttäuscht über das Vorgehen des Opernhauses, wolle das Ganze aber nicht an die grosse Glocke hängen. Dass die Qualität nicht stimme bei den Zürcher Sängerknaben, sei aber völlig aus der Luft gegriffen. «Wir bieten hohe Qualität und Alexander Pereira war immer sehr zufrieden mit uns», sagt von Aarburg. «Die Solisten unserer neusten CD-Produktion haben zum Beispiel in der englischen Fachpresse beste Kritiken erhalten». Konrad von Aarburg ortet beim Opernhaus gewisse Kompetenzmängel. Und sagt, wie die Geschichte rund um die Zauberflöte wirklich ablief. Fortsetzung Seite 5

Wenn die Kost gratis ist

Einmal mehr poetisch

Aus dem Vereinsnähkasten

Unsere Frau in Ecuador, die Zürcherin Seraina Steinmann, schildert in dieser Ausgabe, wie sich Indiodörfer ihre karge Existenz sichern. Die halbe Miete dabei ist die grosse Solidarität untereinander. Jeder hilft jedem. Seite 5

Wahrhaft poetisch kommt das neue Knie-Programm daher. Mit fliegenden Hunden, tanzenden Zebras und einem wehmütigen Clown feierte der Schweizer Nationalzirkus am Freitag auf dem Bellevue Premiere. Seite 8

Der versierte Kenner und ehemalige Quartiervereinspräsident der Enge, Jean-Marc Hensch, äussert sich detailliert über die ehrenamtliche Vereinsführung. Fazit: Sehr lehrreich, auch wenn man selbst nicht Präsident ist. Seite 16

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Stadt Zürich

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AKTUELL

Stadt übernimmt Centre Le Corbusier «Was Liebe alles erträgt» Centre Le Corbusier – Museum Heidi Weber geht in die Verantwortung der Stadt Zürich über. Bis 2016 ist ein Übergangsbetrieb geplant. Danach ist ein öffentliches Museum vorgesehen. Der Baurechtsvertrag für das Centre Le Corbusier an der Höschgasse im Seefeld lief am Dienstag nach 50 Jahren ab. Die Stadt Zürich übernimmt die Verantwortung für dieses weltweit bedeutende Architekturdenkmal. Sie will das Gebäude im Rahmen einer Zwischennutzung bis 2016 der Öffentlichkeit jeweils während der Sommermonate zugänglich machen. Danach soll eine öffentlich-rechtliche Stiftung das Museum betreiben.

Bedeutender Kulturschaffender Der am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds geborene Architekt, Stadtplaner, Maler, Zeichner, Bildhauer und Möbeldesigner Le Corbusier ist einer der bedeutendsten Schweizer Kulturschaffenden des 20. Jahrhunderts. Das 1967 eröffnete Centre Le Corbusier im Seefeld ist der letzte umgesetzte Entwurf von Le Corbusier und sein einziges realisiertes Gebäude in der deutschsprachigen Schweiz. Das farbenfrohe, filigran wirkende Haus gilt in Fachkreisen weltweit als architektonisches Juwel und ist zugleich eine touristische Attraktion. Der Bau wurde von ANZEIGEN

Centre Le Corbusier.

Foto: zvg.

Kunstmäzenin und -vermittlerin Heidi Weber initiiert und finanziert. Sie betreute das darin beheimatete und nach ihr benannte Museum bis heute. Um Heidi Weber die Erstellung des Gebäudes zu ermöglichen, überliess ihr die Stadt 1964 das Bauland an der Höschgasse für 50 Jahre im Baurecht – mit der Auflage, das Haus als Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Am 13. Mai lief der Baurechtsvertrag aus. Das Gebäude geht damit ins Eigentum der Stadt über.

Kulturelles Juwel Als Entschädigung zahlt die Stadt Heidi Weber die mit Gemeinderatsbeschluss vom Juni 1963 vertraglich vereinbarten 70 Prozent der Anlagekosten, rund eine Million Franken. Stadtpräsidentin Corine Mauch dankte an der Medienkonferenz Heidi We-

ber: «Die Stadt Zürich erhält mit dem Haus ein kulturelles Juwel. Heidi Webers Pioniergeist ist beeindruckend, und ihr jahreslanges kulturelles Engagement stellt eine aussergewöhnliche Leistung dar.» Die Stadt plant, das unter Denkmalschutz stehende Centre Le Corbusier – auch im Sinne von Heidi Weber – nachhaltig als öffentliches Museum zu sichern. Für dessen Betrieb beabsichtigt sie, bis 2016 eine öffentlichrechtliche Stiftung zu gründen und dieser das Museum zu widmen. Der Gemeinderat wird darüber zu befinden haben. Die Stadt will das Centre Le Corbusier – Museum Heidi Weber der Bevölkerung sowie Touristen jedoch auch in den Übergangsjahren bis 2016 zugänglich machen. Dafür soll das Gebäude jeweils während der Sommermonate geöffnet sein, in diesem Jahr jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Heidi Weber stellt der Stadt Zürich verschiedene Exponate von Le Corbusier für die Dauer dieses Übergangsbetriebs per Leihvertrag zur Verfügung. Somit bleibt der spezielle Charakter des Hauses, nämlich die Darstellung eines Gesamtkunstwerks, erhalten. Geführt wird der Museumsbetrieb im Mandatsverhältnis von Eva Wagner, einer langjährigen Mitarbeiterin der städtischen Kulturförderung im Bereich der bildenden Kunst. Der Stadtrat bewilligte für diesen Übergangsbetrieb einmalige Ausgaben von rund einer Million Franken. (pd./pm.)

Gabriella Loser Friedli hat 1994 einen früheren Ordensbruder geheiratet. In ihrem Buch, eben im Wörterseh Verlag erschienen, beschreibt sie die langen Wirren ihrer Liebesgeschichte. «Die Zeit war verdammt lang, verdammt hart und streckenweise mehr als kompliziert. Fast 20 Jahre Einsamkeit. Vertuschen, verheimlichen. Gabriella Loser Ständig auf der Friedli. Foto: zvg. Hut sein, kein Wort zu keinem Menschen. Wir sind zuweilen durch die Hölle gegangen. Immer wieder halten wir heute inne und staunen, was Liebe alles erträgt.» So beschreibt Gabriella Loser Friedli in ihrem Buch «Oh, Gott!» ihre ganz persönliche Liebesgeschichte mit Richard, einem ehemaligen Mitglied des Dominikanerordens und emeritierten Religionswissenschaftler. Eine Liebesgeschichte mit Happy End – andere Paare in derselben Situation finden dieses viel zu selten. Die Last, die die Liebenden zu tragen haben, ist einfach zu gross, erst recht, wenn Kinder dazukommen. Gabriella Loser Friedli hat sich als Präsidentin des Vereins der vom Zölibat betroffenen Frauen (ZöFra) lange und intensiv mit der Problematik Zölibat auseinandergesetzt, im zwischenmenschlichen Bereich ebenso wie im wissenschaftlichen. Ihr Buch klärt daher gleicher-

Wettbewerb Lokalinfo verlost 5 Exemplare des Buchs «Oh Gott!». Um eines zu gewinnen, bis spätestens 20. Mai eine E-Mail, Betreffzeile «Buch Wettbewerb», senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Buch Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.

massen auf, wie es betroffen macht. Und es fordert eine Antwort auf die Frage, warum es möglich ist, etwas zu verteufeln, was uns die Natur, was uns Gott geschenkt hat – die Fähigkeit zu lieben. «Ein notwendiges Buch in der anstehenden Zölibatsdiskussion», urteilt Niklaus Brantschen, Jesuit, Zen-Meister und Mitbegründer des Lassalle-Instituts. Gabriella Loser Friedli, geb. 1952 in Basel, lebt heute im Kanton Freiburg. Als Bürofachfrau arbeitete sie lange Jahre an der Theologischen und an der Philosophischen Fakultät der Uni Freiburg. Sie war unter anderem Mitglied der Arbeitsgruppe Neue Religiöse Bewegungen und im Zentralvorstand des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes. (pd./mai.)

Gabriella Loser Friedli, «Oh Gott! Kreuzweg Zölibat», Wörterseh Verlag, 2014, 208 Seiten, gebunden, Schutzumschlag.

Das Spiel im «Letzipark» kann beginnen.

Foto: zvg.

Publireportage

Das Einkaufscenter Letzipark ist auch ein Spiel-Center Das Einkaufszentrum Letzipark wird zum Spiel-, Spass- und Gewinn-Center. Von Dienstag, 20. Mai, bis Samstag, 31. Mai, lädt der Letzipark Zürich zum beliebten «Swiss Game». Es gibt tolle Preise zu gewinnen. Beim Buzzer-Spiel können Besucherinnen und Besucher ab 16 Jahren am Swiss-Game-Automat in der Mall auf Tausende Rabattgutscheine und Sofortgewinne von Schweizer Brands wie Ramseier, Toblerone, Kambly, Bell oder den Jungfrau-Bahnen hoffen. Als attraktive Hauptprei-

se locken ein Kilogramm Gold, ein Honda CR-V Diesel und ein Honda Civic Tourer. Wer mitspielen will, braucht einen Spielgutschein, darf auf den roten Swiss Game Buzzer drücken und gewinnt mit etwas Glück einen Sofortpreis zum Mitnehmen. Spielgutscheine können gratis und unbeschränkt an den Kassen aller teilnehmenden Geschäfte im Letzipark bezogen, aus Zeitungen ausgeschnitten oder an der Zentrumsinformation gratis abgeholt werden. Das Spiel kann beginnen. (pd.) www.letzipark.ch

Zürich 2

AKTUELL

IN KÜRZE

Mehr Tempo 30 Um Anwohnende in den Kreisen 7 und 9 vor Lärm zu schützen, hat die Stadt Zürich Subventionen für Schallschutzfenster vorgesehen. Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hat dagegen Einsprache eingereicht und fordert anstelle der Schallschutzvorrichtungen Tempo 30 auf diversen Strassenabschnitten. Die ACSSektion Zürich ist dagegen: «Es handelt sich hierbei um einen weiteren Versuch, Tempo 30 flächendeckend einzuführen.»

Aeppli tritt nicht an Nach zwölf Jahren stellt sich Regine Aeppli nächsten Frühling nicht mehr zur Wiederwahl. Seit 2003 sitzt sie als amtsälteste Regierungsrätin in der Zürcher Regierung. Als Bildungsdirektorin hatte sie in den letzten elf Jahren einige Herausforderungen zu meistern – zum Beispiel das neue Volksschulgesetz oder die Einführung der umstrittenen integrativen Förderung

Bauarbeiten Die im Januar 2013 begonnen Sanierungsarbeiten im Fraumünstergebiet stehen kurz vor dem Abschluss. Ab 11. Mai bis Mitte Juli werden die Deckbeläge abschnittsweise eingebaut. Einige der historischen Gebäude im Fraumünstergebiet werden gemäss dem städtischen Plan Lumière beleuchtet.

Sozialhilfe Im Jahr 2013 ist die Anzahl der Sozialhilfefälle leicht angestiegen. Die Fallzahl insgesamt über das ganze Jahr hinweg nahm mit 13 358 gegenüber dem Vorjahreswert von 13 199 um 159 Fälle oder 1,2 Prozent leicht zu. Dem Inspektorat zur Missbrauchsbekämpfung in der Sozialhilfe wurden 2013 von der Sozialbehörde 83 neue Aufträge erteilt (2012: 84). 75 Aufträge (2012: 68) konnten abgeschlossen werden. Bei drei Vierteln davon liess sich der Verdacht erhärten.

Noch viel Überzeugungsarbeit nötig Die beiden Lärmschutzfachleute standen bei ihrer Präsentation über die geplante Einführung von Tempo 30 auf der Leimbachstrasse auf verlorenem Posten. Auf das Stichdatum 31. März 2018 müssen schweizweit die Lärmschutz-Grenzwerte eingehalten werden. Die eidgenössische Lärmschutz-Verordnung sieht dafür drei Möglichkeiten vor, wie Simone Mathieu vom Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich (UGZ) und Thomas Spillmann von der Dienstabteilung Verkehr (DAV) an der Generalversammlung des Quartiervereins Leimbach darlegten. 1. an der Quelle (Tempo-Reduktion), 2. auf dem Ausbreitungsweg (Lärmschutzwände) und 3. Ersatzmassnahmen am Gebäude (Schallschutzfenster). Für die zu laute Leimbachstrasse, also die Verbindungsstrasse zwischen Unterund Mittelleimbach, sieht die Stadt eine Temporeduktion von 50 auf 30

km/h vor. Das Gesuch wurde im August 2013 ausgeschrieben. Damit würden tagsüber 60 Prozent und in der Nacht 40 Prozent der Bewohner an der Leimbachstrasse vor Lärm geschützt, wie die Fachleute in ihrer Präsentation auszeigten. Die vorgebrachten Vorteile einer Temporeduktion – weniger Lärm, mehr Sicherheit – vermochte die Anwesenden jedoch nicht zu überzeugen.

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AUF EIN WORT Lorenz Steinmann

Die Diskussion rund um die Einführung von Tempo 30 (siehe Artikel links) hat es einmal mehr gezeigt: Diese Massnahme zur

Fremde Vögte

Langer Entscheidungsweg So wie die Mehrheit des Quartiervereinsvorstandes sahen die Anwesenden wenig Sinn, bei einer so steilen Strasse wie der Leimbachstrasse eine Temporeduktion einzuführen. Da ausser bei der Post kein Fussgängerstreifen mehr vorgesehen ist, befürchtet man mehr Unfälle mit Kindern. Und künftig würden Velofahrer die Autos zumindest talwärts überholen, war ein weiterer Vorbehalt. Die bis jetzt eingegangenen Rekurse werden in Kürze vom Stadtrat behandelt, erklärte Spillmann. Es sei voraussehbar, dass es auf einen Bundesgerichtsentscheid hinauslaufe. (ls.)

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Rot umrandet die Häuser an der Leimbachstrasse, bei welchen dank Tempo 30 der LärmschutzgrenzVis.:zvg. wert eingehalten würde.

Lärmbekämpfung und besseren Verkehrssicherheit beinhaltet viele Unklarheiten und emotionalen Blockaden. Auch ich wusste zum Beispiel nicht, dass Elektroautos ab Tempo 30 gleich viel Lärm machen wie «Benziner». Denn die Pneus machen Lärm, nicht der Motor. Ich finde Tempo 30 in Wohnquartieren eine gute Sache. Dort, wo ich wohne, ist die Wohnund Schlafqualität seither viel besser. Entscheiden über Tempo 30 sollten Anwohner und nicht Pendler. Da bin ich gegen die Einmischung durch «fremde Vögte».

Aufgeheizte Stimmung ums GZ und um Tempo 30 Fortsetzung von Seite 1 Obwohl spontane Anträge im schweizerischen Vereinsrecht nicht vorgesehen sind, liess er Gnade, also freie Meinungsäusserung, vor Recht walten. Resultat: 57 Anwesende votierten für den Verbleib des GZ am Rebenweg, 13 Personen stimmten für den Wechsel ins Ladenzentrum, 22 enthielten sich offiziell der Stimme, mindestens 22 Anwesende wollten sich gar nicht äussern. Also kein extrem negatives Resultat für die Stadt Zürich und auch für Christian Traber, der sich im Vorfeld der Abstimmung sehr deutlich für die Züglete starkgemacht hat.

Bald folgt der nächste Showdown Es liegt nun an ihnen, am nächsten Dienstagabend (19 bis 21 Uhr, ebenfalls im reformierten Kirchgemeindezentrum Leimbach) umfassend über die Pläne aufzuklären und vor allem darzulegen, warum ein Verbleib im 50-jährigen GZ-Provisorium eine schlechte Idee wäre. Es ist zu hoffen, dass dann auch Vorstandsvertreter des Elternrats der Schule Falletsche ihre Argumente öffentlich präsentieren werden. Timo Naumann tat dies bisher erst auf dem Blog der Leimbacherinnen und Leimbacher

Beten half nichts: Tempo 30 scheint nicht erwünscht.

Nachbarsbesuch: Markus Gumpfer, Quartiervereinspräsident Enge.

Protokoll und Cervelats im Griff: Silvia Dietiker und Luisa Albin (l.).

(www.leimbach-zh.ch). Was gibts sonst zu berichten? In einem Grusswort betonte Stadtrat Patrick Stutz aus Adliswil, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten sei. Man habe viel gemeinsam, wolle die bisherige Unabhängigkeit aber wahren. Stutz übrigens ist nur 20 Meter von der Stadtzürcher Grenze aufgewachsen und hat am liebsten auf der Sihlweid «getschuttet». Mit dabei war auch der kürzlich als Quartiervereinspräsident der Enge gewählte Markus Gumpfer, ebenso wie zwei Vertreter der Stadt Zürich, die über die geplante Einführung von Tempo 30 auf der Leimbachstrasse referierten (siehe separater Artikel). Leimbach hatte Ende 2013 rund 5700 Einwohner. Tendenz stark steigend. Noch vor wenigen Jahren wa-

ren es rund 1000 weniger. Der Ausländeranteil liegt unter dem Stadtzürcher Durchschnitt, in jenem Segment sind die Deutschen mit rund 400 Personen die Nummer 1.

das Grümpi, das Piazzafest, den Räbeliechtli-Umzug und den eben stattgefundenen Neuzuzügeranlass will der Quartierverein weiterhin pflegen. Darin zeigt sich, dass die jährlichen Vergütungen der Stadt (11 500 Franken) gut investiertes Geld sind. Der Vorstand wurde in globo für ein weiteres Jahr bestätigt.

Gut investierte Subventionen Als kommende Schwerpunktthemen bezeichnete Christian Traber den Bauabschluss des Sihlbogens (inkl. Migros, Post, Apotheke und Spitex), die 10 Millionen kostende Sanierung des Hallenbads (ab September 2015) sowie den Umbau der Soodstrasse. Hier appelliert Traber an die Bauplaner, die Rotphasen nicht so lange einzurichten wie beim Sihlbogen: «Sonst gibt es wieder einen viel zu grossen Rückstau.» Die quartierverbindenden Veranstaltungen wie den Wochen- und den Weihnachtsmarkt,

Zum Schluss rohe Cervelats

In Zürich Süd gibt man sich währschaft und bescheiden, was die offerierte rohe Cervelat von der Metzgerei Keller bewies. Auch nach über drei Stunden waren sich die beiden Frauen im Vorstand, Sekretärin Silvia Dietiker und Beisitzerin Luisa Albin, nicht zu schade, zusätzlich noch die charmante Verpflegung der Hundertschaft zu übernehmen.

Ferienlager Stadtzürcher Schülerinnen und Schüler können sich noch bis Ende Mai für das Zürcher Sport-Ferienlager in Fiesch (VS) anmelden. Das Lager feiert dieses Jahr sein 30-Jahr-Jubiläum und findet während der ersten Herbstferienwoche vom 5. bis 11. Oktober statt. Auf die 670 Teilnehmenden wartet ein vielseitiges Programm mit Kursen aus den Bereichen Sport, Soziokultur und Medien.

Weniger Arbeitslose Die Arbeitslosigkeit im Kanton Zürich hat im April um 874 Personen abgenommen und reduzierte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Der Rückgang ist ausschliesslich saisonal bedingt und erklärt sich hauptsächlich durch die Abnahme der Arbeitslosen im Bau- und Gastgewerbe sowie in der Reinigung. Ohne diesen Aspekt stagnierte die Arbeitslosigkeit im April.

Dreister Banküberfall in Wollishofen weiterhin ungelöst Am vergangenen Freitagvormittag überfielen zwei Unbekannte die RaiffeisenBankfiliale an der Albisstrasse und erbeuteten ausländisches Bargeld im Wert von mehreren zehntausend Franken. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen. Bis Redaktionsschluss am Dienstagnachmittag fehlte von den beiden dreisten Räubern noch jede Spur, wie Judith Hödl von der Stadtpolizei auf Anfrage mitteilte. Dabei wurden die beiden Männer von einer Kamera im Kundenraum der Raiffeisen-Bank an der Albisstrasse fotografiert. Sie sind auf den Fotos gut erkennbar.

Tatzeit 11.45 Uhr Der dreiste Banküberfall spielte sich folgendermassen ab: Kurz vor 11.45

Die Täter wurden von einer ...

... Kamera aufgenommen und ...

... sind gut erkennbar.

Uhr betraten zwei teilweise maskierte und bewaffnete Unbekannte die Bankfiliale der Raiffeisenbank an der Albisstrasse 39. Sie zwangen das Personal unter Waffengewalt, das Bargeld herauszugeben. Dieses verstauten sie in einer schwarzen Plastiktragtasche und flüchteten anschliessend mit ungerechnet mehreren zehntausend Franken zu Fuss vermutlich in Richtung See. Verletzt wurde niemand. Für die Spurensicherung wurde das Forensische Institut Zürich aufgeboten. Die Stadtpoli-

zei leitete umgehend eine Fahndung ein, diese verlief wie erwähnt bis jetzt erfolglos. Die Täter werden wie folgt beschrieben: 1. Unbekannter: ca. 175 cm gross, ca. 30 bis 35 Jahre alt, korpulente Statur, war mit einer schwarzen Wollmütze maskiert, sprach Englisch mit osteuropäischem Akzent. 2. Unbekannter: ca. 165 bis 170 cm gross, ca. 30 bis 35 Jahre alt, sportliche Statur, trug blaue Jeans, dunklen Pullover, Mütze, rote Turnschuhe der Marke Nike, sprach ge-

brochen Englisch und Deutsch. Personen, die Angaben im Zusammenhang mit dem Überfall auf die Raiffeisen-Bankfiliale an der Albisstrasse 39, bei der Bus- und Tramhaltestelle Morgental, im Kreis 2 machen können, werden gebeten, sich bei der Stadtpolizei Zürich, Telefon 0 444 117 117, zu melden. Ebenso werden Personen gesucht, die Angaben zu den beiden teilweise maskierten und bewaffneten Tätern mit einem schwarzen Plastiksack machen können. (pd./ls.)

Fotos: zvg.

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Bäume stehen für mehr Lebensqualität

Stadtbäume stehen für den Wert der Natur im Siedlungsraum. Der Verbund Lebensraum Zürich führt eine sechswöchige Aktion zum Thema «Stadtbäume – Stadtnatur» durch. Pia Meier Die hohe Lebensqualität der Stadt Zürich ist stark von den noch vorhandenen Grünräumen geprägt, die es zu erhalten und zu pflegen gilt, wie der Verbund Lebensraum Zürich (VLZ) schreibt. Der VLZ ist eine Plattform für alle, die sich für Grünräume einsetzen, sie besitzen, nutzen oder pflegen. Im Jahr 2012 widmet sich der VLZ der baulichen Verdichtung. An einer Werkstattveranstaltung und zwei Quartieranlässen wurde die Problematik mit wichtigen Akteuren wie Quartiervereinen, Genossenschaften und Politikern diskutiert. Das Fazit war, dass qualitätsvolle Grünräume nur durch Mitdenken und Mitwirken aller Beteiligten erhalten und gestaltet werden.

Bäume im Mittelpunkt Stadtbäume stehen exemplarisch für den Wert der Natur im Siedlungsraum. Das beschränkt sich nicht auf die vielfältigen ökologischen und klimatischen Leistungen, sondern umfasst auch gesundheitlich, psychische und kulturelle Aspekte. Zu allen Zeiten gab es besonders emotionale Besitzungen zwischen Mensch und

Baum. So wehren sich immer wieder Anwohnende, wenn in der Stadt alte Bäume gefällt werden sollen. Der VLZ und seine Mitglieder führen in Zusammenarbeit mit NahReisen und Grün Stadt Zürich, eine sechswöchige Aktion «Stadtbäume – Stadtnatur» durch. Unter dem Motto «Hart im Nehmen, stark im Geben» findet am 22. Mai das «Grünforum» statt. Beim Podium um 19 Uhr im Cevi-Zentrum Glockenhof an der Sihlstrasse 33 diskutieren unter der Leitung von Ueli Nagel, Vizepräsident VLZ: Axel Fischer, Bereichsleiter Unterhalt bei Grün Stadt Zürich, Yvonne Schwarzenbach, Biologin, und Sibylle Aubort Raderschall von raderschallpartner AG Landschaftsarchitekten sowie Stefan Schmidhofer von der ABZ Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich. Themen sind: Der Baum als vielfältiger Lebensraum, Grundlagen und Kriterien für das Management der Bäume in der Stadt, was leisten die Bäume in der Stadt? und anderes.

Wenig durchdacht Der VLZ ist im Übrigen nicht zufrieden mit dem Baumschutz in der neuen Bau- und Zonenordnung (BZO). Bäume von mehr als 80 Zentimeter Stammumfang sollen gemäss dieser in klar definierten Gebieten unter Schutz gestellt werden. Ihr Fällen wird bewilligungspflichtig. Doch welcher Grundeigentümer wird in Zukunft wohl noch Bäume hegen und pflegen, wenn er diese im Ernstfall nie mehr loswird, fragt der VLZ. Der neue Artikel werde ein Baumsterben auslösen.

Bäume in der Stadt müssen hart im Nehmen sein.

Zoo Zürich ist auch ein Öko-Vorbild

Foto: zvg.

Stadtbäume – Stadtnatur • 18. Mai: Zmorge und Dokumentarfilm «Das grüne Wunder – unser Wald», 9.30–13 Uhr. Anschliessend Kindernachmittag, 14–16 Uhr, «Baummärchen aus aller Welt», www.qth.ch. • 22. Mai Internationaler Tag der Biodiversität – 10. Grünforum des VLZ. «Hart im Nehmen, stark im Geben – was leisten die Bäume in der Nacht?» Rundgang, 17.30 Uhr, Fachreferate und Podium im CeviZentrum Glockenhof, 19–21 Uhr. • 24. Mai Ökologische Aufwertungen im Lebensraum Kulturlandschaft Burghölzli, 15–18 Uhr. WWF Zürich Quartierhof Weinegg. www.wwf-zh.ch/burghoelzli. • 27. Mai: Klimaanlage und Lebensraum – alt, gross und einheimisch?

ANZEIGEN

STELLEN Noch keine Lehrstelle 2014? Jetzt anrufen und Lehrvertrag sichern (falls das Coaching von uns übernommen wird)

Stiftung für berufliche Jugendförderung Tel. 044 875 00 62, www.stiftung-fbj.ch

NahReisen in Kooperation mit dem VLZ. Wiederholung am 30. Juni. • 2. Juni, 19 Uhr: «Abendstimmen im Wald». Naturspaziergang des Naturund Vogelschutzvereins Höngg. Bushaltestelle Hönggerberg. • 14. Juni, 11 Uhr: 7. Quartiergartentag Hirslanden/Hottingen/Riesbach, inkl. Führung in historischem öffentlichem Park mit altem Baumbestand. • 14.–22. Juni: Pflanzengeschichten(n). 8. Botanica. Woche der Botanischen Gärten und Pflanzensammlung der Schweiz, mit Beteiligung der Sukkulentensammlung und des Botanischen Gartens. • 28./29. Juni: Wasserfestival, 100 Jahre Seewasseraufbereitung. Markt mit Beteiligung des VLZ.

Der Zoo Zürich wird klimaneutral und kompensiert seinen Rest-CO2Ausstoss vollumfänglich. Das Geld kommt einem Naturschutzprojekt in Madagaskar zugute. Auch in anderen Bereichen arbeitet der Zoo Zürich kontinuierlich daran, Ressourcen zu schonen und die Nachhaltigkeit zu verbessern. Der Zoo hat eine freiwillige Zielvereinbarung mit der Energieagentur der Wirtschaft unterzeichnet, in der er sich zu einer weiteren Einsparung von CO2 verpflichtet. Ausserdem bezieht der Zoo Zürich 100 Prozent Ökostrom des Labels «naturemade star» von den EWZ. Dieses ist ein Qualitätslabel für Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Sonne, Biomasse und Wind. (zb./pd.)

Zeige Herz für Menschen mit MS

Die Spendenaktion zum Welt-MS-Tag 2014 läuft unter dem Motto «zeige herz». Sie dauert bis am 28. Mai um 24 Uhr. Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft fordert auf, das Bewusstsein für ein Leben mit MS zu wecken und bei der Aktion mitmachen. Über Facebook, Twitter, Instagram und die Website kann man ein Herzbild senden und damit eine Spende von zwei Franken auslösen. Es sollen so viele Herzbilder wie möglich zugunsten MS-Betroffener gespendet werden. (pd.) www.zeigeherz.ch, www.multiplesklerose.ch

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Über Gleichberechtigung, Umweltverschmutzung und Pouletschenkel

Im dritten Teil ihrer Ecuador-Reportage berichtet Seraina Steinmann über einen ganz normalen Tag in ihrer Schule. Seraina Steinmann Eindringlich schallt die Schulglocke über den Hof. Die Schüler stehen klassenweise zusammen und warten auf den Beginn des allmorgendlichen Appells. Aus der Ferne betrachtet, erscheinen sie in ihren orangen Schuluniformen wie Farbkleckse auf dem grauen Asphalt. «Heute möchte ich auf die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft eingehen», beginnt die

Rektorin ihre Rede. «Vor einigen Jahren waren die Frauen hier an der Schule noch eine klare Minderheit. Viele der Eltern waren nicht bereit, den Töchtern eine Ausbildung zu gewährleisten. Heute können wir sagen, dass ein Gleichgewicht zwischen Schülerinnen und Schülern besteht. Auf das können wir stolz sein. Es ist ein grosser Schritt, der uns unglaublich viel Zeit und Überzeugungsarbeit gekostet hat.» Es sei wichtig, fährt sie fort, dass die Schüler sich dessen auch bewusst seien und ihre Ausbildung nicht einfach zur Seite legen, sobald sie abgeschlossen ist. «Ich weiss, dass ihr alle heiraten, eine Familie gründen wollt. Doch dafür ist auch noch genug Zeit, wenn ihr einmal ei-

ne Anstellung gefunden habt, die euch ermöglicht eine solche Familie auch zu ernähren.»

Vieles ist im Wandel In den Gesichtern der älteren Schüler spiegelt sich Erstaunen und Überraschung. Was in unserem Diskurs bereits verankert ist und für uns somit selbstverständlich klingt, steckt in Ecuador noch in den Kinderschuhen. Viele haben hier schon mit 15, 16 ihr erstes Kind. Also genau in den Jahren in denen sie, falls sie eine solche geniessen, noch mitten in der schulischen Ausbildung sind. Ich muss an eine meiner Schülerinnen denken, die vor einigen Tagen mit ihrem Sohn in die Schule kam, da ihre Eltern keine

Unsere Frau in Ecuador

Zeit hatten, auf ihn aufzupassen. Ein Wandel bezüglich dieser Einstellung ist besonders in Fragen der Gleichstellung in der jüngeren Generation bereits spürbar. Der hier weitverbreitete Machismo nimmt immer mehr ab und mit ihm auch die patriarchalen Gesellschaftsstrukturen. «Mein Grossvater hätte In der Schule sind es noch für unmöglich gehalten, dass eine Frau Fussball spielt, eine akademische Ausbildung macht und der Mann im Haushalt hilft», erzählt mir die Sprachlehrerin der Schule. «Für mich ist das bereits Teil meines Alltages.»

Im Innern des Ameisenhaufens

Seraina Steinmann (19) hat vergangenen Sommer die Matura an der Kantonsschule Hohe Promenade abgeschlossen. Vor Beginn ihres Studiums in Zürich unterrichtet sie momentan vier Monate Musik und Englisch an der Adolfo-KolpingSchule in Riobamba im südamerikanischen Staat Ecuador. Über ihren Alltag berichtet sie in unserer Zeitung regelmässig.

«Wie in einem Ameisenhaufen geht es im Innern zu und her»: So beschreibt Seraina Steinmann das Gewusel im engen Schulzimmer, in dem 26 Schülerinnen und Schülern Unterricht haben. Foto: Seraina Steinmann

Opernhaus sorgt für Empörung bei Sängerknaben

Fortsetzung von Seite 1 Für die geplante Inszenierung sei etwa vor einem halben Jahr – an einem Freitagabend – ein Telefonanruf gekommen, ein Knabenterzett habe am Montag darauf vorzusingen. Dabei ist es bei Knaben im Alter zwischen 12 und 14 Jahren, also kurz bevor der Stimmbruch kommt, üblich, den Part der drei Knaben für die Zauberflöte speziell und lange einzuüben. «Knaben haben nicht einfach ein Repertoire wie erwachsene Berufssänger», weiss von Aarburg. Trotzdem entschloss man sich, am

Casting teilzunehmen. Es sei eiskalt abgelaufen, ohne «Grüezi» und mit dem Kommentar «nicht bühnenreif». Schliesslich kam das Engagement nicht zustande. Auch, weil die Führung der Zürcher Sängerknaben entschied, nicht an einem weiteren Casting teilzunehmen. «Ein Vorsingen in diesem kalten Opernhaus-Rahmen ist pädagogisch einfach unklug für junge Menschen», findet von Aarburg. Und kontert ein weiteres Argument von Weinecker: Unter Alexander Pereira sei die Oper ebenso ein internationales Haus gewesen wie heute. «Doch

dieser hatte Anstand und zeigte viel Liebe zu den Künstlern», so von Aarburg. Nun konzentriert man sich auf andere Auftritte und Häuser. Der Erfolg gibt den Zürcher Sängerknaben recht. In den kommenden Monaten sind Auftritte in der Tonhalle geplant, etwa mit dem berühmten Dirigenten Charles Dutoit, sowie mit dem Zürcher Kammerorchester und dem Dirigenten Sir Roger Norrington. Die Zauberflöte – ohne Beteiligung der Zürcher Sängerknaben – wird ab Ende 2014 12-mal aufgeführt. (ls.)

Ich steige die Treppe zur Primarschule hinauf und betrete das Schulzimmer. Wie in einem Ameisenhaufen geht es im Innern zu und her. Ganze 26 Schülerinnen und Schüler umfasst die erst Klasse. Heute sprechen wir über Umweltverschmutzung und wie wichtig es ist, der Natur Sorge zu tragen. Der Fluss, der durch Yaruquies fliesst, hat mehr Ähnlichkeiten mit einer Kloake als mit einem Fluss, und das Verbrennen von Abfall verursacht grosse Schäden. Die kleinen Knirpse hören aufmerksam zu. In der grossen Pause bringt Don Ruben der Hausmeister die Colada. Ein heisses Fruchtgetränk, das es gratis für alle Schüler zu trinken gibt.

Don Ruben ist mit Abstand der Älteste hier an der Schule. Nebst seiner Arbeit als Hausmeister flickt er alte Fernseher, um sie für ein wenig Geld wieder zu verkaufen. «Es gibt nichts, das ich nicht reparieren könnte», meinte er einmal lächelnd zu mir. Nach weiteren Schulstunden ist es endlich Zeit fürs Mittagessen. Auch das ist gleich der Colada für alle gratis. So kommen einige der Kinder zu ihrer einzigen richtigen Mahlzeit am Tag. Gedankenversunken sitze ich an einem Tisch im Innenhof der Schule und beobachte, wie Sebas, einer meiner Schüler, die Hälfte seines Poulets unauffällig im Rucksack verschwinden lässt. «Für den Heimweg», flüstert er und lächelt verschmitzt. Ja, für den Heimweg, denke ich und löffle meine Suppe aus. Für den Heimweg. Spenden für die Schule: Postcheck-Konto 90-2722-7; Verein «la rosa», Ecuador-Hilfe, Rosa Frei-Weisskopf, Am Yberg 7, 9630 Wattwil.

LESERBRIEF Brot für 10 Rappen in der Badi Wollishofen Strandbad Wollishofen präsentiert sich in alter Frische, «Zürich 2» vom 8.5.2014. Unsere Badi strahlt wieder in alter Frische. Der hässliche Oberbau ist verschwunden. Gerne erinnere ich mich noch an die Eröffnung der schönen Badi 1939 zum Beginn der legendären Landesausstellung, liebevoll «Landi» genannt. Die Bäckerei Fries von der Albisstrasse betrieb den Kiosk zusammen

mit den beiden hübschen Fries-Töchtern. Unsere hauptsächliche Nahrung zum Zvieri für uns Buben bestand aus einem grossen Stück Brot zu 10 Rappen; nach Möglichkeit verlangten wir nach dem Anschnitt. Der alten Badi, aus Holzkonstruktion, getrennt nach den Geschlechtern, weiter seeoben beim Schilfgürtel, trauerten wir nicht nach. Danke für die Einsicht, diesen schönen Bau wieder im Original auferstehen zu lassen.

Walter Guler, 8038 Zürich ANZEIGEN

Fikriye Boz – eine vielseitige Frau Fikriye Boz näht und flickt seit Kurzem für Sie in ihrem Atelier an der Albisstrasse 72. 1973 ist sie aus der Türkei ihrem Ehemann in die Schweiz gefolgt. Ihr Diplom als Handarbeitslehrerin wurde hier nicht anerkannt, deshalb hat sie als Schneiderin von Ballkleidern für ein sehr exklusives und renommiertes Geschäft an der Bahnhofstrasse gearbeitet. Später ist sie als Quereinsteigerin im Projekt Femia gelandet. Femia existiert seit 1989, wurde vom cfd (christlicher Friedensdienst) ins Leben gerufen und kümmert sich um Migrantinnen mit Projekten für Bildung und Kultur; ein städtischer Verein, der die Integration von ausländischen Frauen zum Ziel hat. Später

Essen und Trinken kostenlos.

hat Frau Boz die sozialpädagogische Hochschule für soziale Arbeit mit Diplom als Sozialpädagogin absolviert und während elf Jahren Familien und Kinder psychologisch begleitet.

jedes Kleidungsstück an. Sie bezieht Kissen, näht Vorhänge, Tischtücher, stopft Löcher, ersetzt Futter und Reissverschlüsse und vieles mehr.

Geplant: Nähkurse Zurück zu den Wurzeln Nun hat sie sich wieder auf ihren alten Beruf besonnen und dieses Nähatelier gegründet. Zu vernünftigen Preisen ändert sie Kleider und fertigt alles, was die Kundschaft wünscht, neu an. Speziell am Herzen liegen ihr auch Kindersachen; als Muster dient z.B. ein ans Herz gewachsenes Lieblingskleid, verwaschen, verblichen, zu klein geworden oder defekt, aus dem macht sie eine entsprechende neue Kopie. Auf Bestellung und nach eigenem Entwurf fertigt sie praktisch

Wenn das Atelier gut anläuft, möchte Frau Boz (ganz im Sinn ihres sozialen Engagements) ihre Kenntnisse weitergeben und entsprechend Nähkurse im Atelier organisieren. Wünschen wir dieser fleissigen und kreativen Frau doch ein gutes Gelingen. Bis Ende Mai gibt es übrigens einen Einführungsrabatt von 10 Prozent. Jeannette Gerber Kontakt: Schneideratelier SILK, Albisstrasse 72, 8038 Zürich, [email protected], 076 339 90 85.

Fikriye Boz ist Handarbeitslehrerin, Sozialpädagogin – und sie führt jetzt ein Schneideratelier.

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Kulturschaffende ausgezeichnet Der Komponist und Musiker Alfred Zimmerlin erhält den Kulturpreis des Kantons Zürich. Die Trägerinnen und Träger der kulturellen Auszeichnungen des Kantons Zürich für das Jahr 2014 sind bestimmt. Der mit 50 000 Franken dotierte Kulturpreis des Kantons Zürich wird in diesem Jahr dem 58-jährigen Komponisten und Musiker Alfred Zimmerlin verliehen. Zimmerlin hat als Komponist ein umfangreiches Werk mit zeitgenössischer Musik geschaffen, das weltweit aufgeführt wird. Er schrieb Kammermusik, Vokalmusik, Orchestermusik und Bühnenwerke. Seine Kompositionen sind

auf zahlreiche Tonträger aufgezeichnet worden. Zimmerlin ist auch Cellist und tritt als improvisierender Musiker in verschiedenen Formationen auf. Der Förderpreis im Bereich Musik, Tanz und Theater geht an die Künstlerin und Kulturvermittlerin Esther Eppstein. Mit der Goldenen Ehrenmedaille würdigt der Regierungsrat des Kantons Zürich das Schaffen der Schriftstellerin und Journalistin Isolde Schaad. Dies war ein Vorschlag der kantonalen Kulturförderungskommission. Mit dem Kulturpreis zeichnet der Regierungsrat Personen oder Gruppen aus, die herausragende künstlerische Leistungen erbracht oder die Kultur gefördert haben. (pd.)

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Die Wahrheit in sich entdecken Foto: zvg.

Der «Alien»-Erfinder H. R. Giger ist tot Der international bekannte Schweizer Künstler und Designer Hans-Ruedi Giger ist tot. Der 74-Jährige verstarb am 12. Mai im Spital an schweren Verletzungen, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. Der in Chur geborene Giger studierte in Zürich Industrie-

design und Architektur. Bekannt wurde er durch seine Charakter-Entwürfe von Ausserirdischen für die Filme «Alien» (1980) und «Species» (1995). H. R. Giger lebte und arbeitete in den letzten Jahren in Zürich-Seebach. (kst.)

Hohe Branchenvielfalt im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich gewinnen neben dem Finanzsektor andere Wirtschaftsbranchen seit Jahren an Terrain. Wie das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit mitteilt, ist Zürich nicht nur ein bedeutender Finanzplatz, sondern Werk- und Denkplatz und damit eine wichtige Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Forschung. Der neue Cluster-Bericht spiegelt die Aktivitäten der für den Kanton Zürich wichtigen Branchencluster in

den Jahren 2011 bis 2013. Neben dem Finanzcluster, dem wertschöpfungsstärksten Branchenschwerpunkt des Standorts Zürich, hat der Life-Science-Sektor sehr stark an Bedeutung zugelegt. Zahlreiche innovative Unternehmen sind aber auch aus der Informations- und Kommunikationsbranche hervorgegangen. Die Bedeutung der Kreativwirtschaft zeigt sich ebenfalls in den Beschäftigungszahlen. Der Kreativsektor leistet aber auch einen wesentlichen Beitrag zur hohen Lebensqualität am Standort Zürich.

Der Kanton, die Stadt Zürich und weitere Partner verfolgen eine sogenannte Cluster-Strategie. Zusammen unterstützen sie zukunftsträchtige Branchenschwerpunkte, damit entlang der Wertschöpfungskette Innovationen entstehen können. «Der vielfältige Branchenmix erhöht die Chancen, dass wirtschaftlich schwierige Zeiten besser abgefedert werden können», so das Amt für Wirtschaft und Arbeit. Den Wirtschaftsstandort Zürich auf ein diversifiziertes Wachstum auszurichten, ist ein Legislaturziel des Regierungsrats. (pd.)

Manche Menschen spüren, dass es im Leben um mehr geht als augenscheinlich angenommen. Sie haben den inneren Ruf gehört, wissen aber nicht, wohin dieser führt oder wie sie ihn klarer erkennen und ihm folgen können. Sie sehnen sich nach mehr Liebe in ihrem Leben, nach mehr Glück, Zufriedenheit und der inneren Wahrheit. Es gibt eine spirituelle Übung, die den Menschen hilft, ihre Verbindung mit dieser inneren Wahrheit zu festigen. Es ist das Singen des «Hu» (ausgesprochen «Hju»), eines uralten Namens für Gott. Das «Hu» ist der Ton aller Töne und repräsentiert die enorme Liebe, die der Schöpfer für jede einzelne Seele hat. «Hu» kann von jedermann, unabhängig seines Glaubens, gesungen werden. Das Singen des «Hu» öffnet den Einzelnen für eine grössere Bewusstheit, für mehr Liebe und für mehr Klarheit über das Leben. Es ist ein spirituelles Werkzeug, das einem hilft, den eigenen Weg nach Hause zu Gott zu finden. Es ist der Schlüssel zu den geheimen Welten jedes Menschen. Wer gelernt hat, diesen Schlüssel anzuwenden, wird erfahren, dass sich sei-

Das Singen des «Hu».

Foto: zvg.

ne inneren und äusseren Welten harmonisch zusammenfügen. Jedermann ist eingeladen, das «Hu» zu singen und seine Wirkung zu erleben. Einmal im Monat wird es gemeinsam gesungen, zwanzig Minuten lang – Veranstaltungsort sind die Räumlichkeiten der Eckankar Gesellschaft Schweiz an der Kurvenstrasse 17. Die nächste Veranstaltung findet am Freitag, 13. Juni, um 18.15 Uhr statt. (pd.)

Eckankar Gesellschaft Schweiz, Kurvenstrasse 17, 8006 Zürich, www.eckankar.ch und www.sing-hu.info, Telefon 044 350 60 90.

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ECKANKAR Gesellschaft Schweiz Kurvenstrasse 17 · 8006 Zürich

Gesprächsrunde/Forum: Im Leben spirituell und erfolgreich sein – geht das in der heutigen Hektik? Seele reist und bringt uns Informationen! Reisen wird immer schneller, Seele ist blitzschnell unterwegs und nährt uns spirituell. Restaurant Weisser Wind, «Weggenstube», Oberdorfstrasse 20, 8001 Zürich

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Dienstag, 20. Mai, 18.00 bis 21.00 Uhr, Eintritt während dieser Zeitspanne immer möglich. Eintritt frei. www.eckankar.ch

Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse

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Verkraftbare Pleite gegen den Leader Gegen den FC Lachen/ Altendorf verlor der FC Wollishofen daheim mit 2:3 (1:1). Das ist keine Katastrophe. Die ersten 20 Minuten verliefen ausgeglichen, akustisch noch etwas hektisch und mit leichten Feldvorteilen bei den Gastgebern. Cavalieres Flachschuss (5.) aus spitzem Winkel ins nahe Eck wurde von Goalie Cardoso blockiert. Präsenz markierte der FCLA erstmals nach einer Viertelstunde; der Abschluss bereitete Michi Schürch keine Probleme. Das Führungstor gelang dem Sonnau-Team nach 17 Minuten durch Verteidiger Lukas Schürch. Das schien die

Der FC Wollishofen ist trotz der Niederlage gut in der Meisterschaft unterwegs. Es ist immerhin seine Archivfoto: bpl. Aufstiegssaison.

Feuchter Grill Kamil Krejci Am Wochenende haben wir die Grillsaison eingeläutet. Nach etlichen Jahren mit einem herkömmlichen Holzoder Kohlegrill sind wir konvertiert und beten nun das Hohelied auf den Gasgrill. Verschiedenste Speisen gefüllt, mariniert oder Natur pur lagen auf den heissen Gitterstäben und schwitzten und brutzelten. Wie köstlich das Ganze war, kann man am grossen Muskel ersehen, den ich zwischen Taille und Brust vor mir hertrage. Nach dem Schmaus sassen wir noch weiter draussen und stellten uns vor, es wäre warm. Die Vorstel-

Märchler aufzurütteln. Ihre Angreifer tauchten vermehrt vor Goalie Schürch auf. Er musste vermehrt eingreifen, mit Faustabwehr klären. Eine halbe Stunde war um, als der Ball von der Lattenunterkante ins Feld zurück sprang. Aus kurzer Distanz hatte Patrick Schuler keine Mühe, das Objekt genau ins tiefe Eck zu platzieren. Auf der Galerie war man sich einig, dass das Remis kaum Bestand haben würde. Mit dem Wind im Rücken trugen die Gäste vermehrt gute Angriffe vor. Mit einer Superparade verhinderte Schürch einen weiteren Gegentreffer noch vor der Pause. Man ahnte, dass ein Punktgewinn kaum möglich würde, wenn der FCW nicht noch vor dem Tee oder kurz danach ein Tor erzielte.

Zwei entscheidende Penaltys Tatsächlich war es dann aber der FCLA, der die Oberhand gewann. Auf einen Corner in der 49. Minute sprang Nosiadek am höchsten und dirigierte den Ball mit dem Kopf, völlig unhaltbar, in den Wollishofer Kasten. Nur 6 Minuten später wurde ein Foulspiel, vom guten Schiedsrichter und der Mehrheit der 110 Zuschauer klar erkannt, mit einem Strafstoss zugunsten der Märchler geahndet. Spagnuolo versenkte den Ball vom Elfmeterpunkt zum 1:3.

Zum Schluss in Unterzahl Gleich darauf erhielten die Platzherren wegen eines Händevergehens einen Penalty zugesprochen. Souverän markierte Cavaliere den Anschlusstreffer, der in den Wollishofer Reihen Hoffnung aufkeimen liess. Für das Sonnau-Team erwies sich der böige

Rückenwind allerdings eher als Nachteil. Zu schwierig wurde es für einen Stürmer, die hoch und weit geschlagenen Zuspiele zu erlaufen und anzunehmen. So gelangte denn kein Schuss mehr so aufs Tor, dass der Lachner Goalie je sein Können hätte zeigen müssen. Als Nachteil kam noch dazu, dass die Wollishofer die letzten 13 Minuten in Unterzahl um die möglichen Punkte kämpfen mussten. Ein LA-Konter führte dazu, dass Baumberger nur noch mit einem Notbremsefoul den Angreifer stoppen konnte und das Feld verlassen musste. Die Zürcher hatten in der Vorrunde auf dem Peterswinkel nur knapp und eher unglücklich verloren. Es war also nicht verwegen, heute an einen Sieg zu glauben, der den FCW gar auf den 5. Tabellenrang gebracht hätte. Aber wäre das nicht doch des Guten etwas zu viel und etwas fern der Realität gewesen? «Gegen den Leader und möglichen Aufsteiger zu verlieren (auch wenn dieser heute nicht wirklich souverän wirkte) ist keine Schande. Die Wollishofer haben jedenfalls gekämpft und Siegeswillen gezeigt», so die Meinung von Ehrenpräsi Marcel Spahni.

Das Spiel am Sonntag Unter den restlichen sieben Gegnern in dieser Meisterschaft sind noch einige auf «Augenhöhe» bzw. im Abstiegsbereich klassiert. «Unser» Quartierverein gehört eigentlich in die obere Tabellenhälfte der 2. Liga, auch wenn Trainer Frare das Ziel Nichtabstieg beibehält. Gast auf der Sonnau ist am kommenden Sonntag, um 10.15 Uhr der FC Embrach. (bpl.)

Andrea Bátorfi – hier ein Werk von ihr – kommt bald in die Enge.

Rheinfall visuell dynamisiert Die ungarische Künstlerin Andrea Bátorfi (geboren 1967 in Budapest) spürt seit über 10 Jahren mit der Kamera der ständig sich verändernden Form des Wassers und Motiven in der Natur im Wechsel der Jahreszeiten unter dem Einfluss von Sonne, Licht und Wind nach.

Spielen mit Spiegelungen Die auf den Fotografien festgehaltenen Sequenzen verändert sie mittels künstlerischen Eingriffen. Bátorfi spielt mit den Spiegelungen, dem Fliessen und Strömen, indem sie den Bildern durch Mehrfachbelichtung, Schneiden, Verschieben und Überlagern eine neue Dimension gibt. Aufgrund dieser intensiven Beschäftigung mit dem Thema Wasser als Grundmetapher des Ursprungs aller Dinge entstand 2010 die Serie «Unfolding», 2011 die Serie «A Passion for Change». Seit die Künstlerin sich

KAMILS KOLUMNE lungskraft dauerte nicht lange an. Decken und Jacken wurden angeschleppt und wir verschwanden darin. Ein richtiges Feuer wäre schon was Schönes. Nach einigen kälteintensiven Minuten gewann der Wunsch über den Status quo. Flugs war der Gasgrill versorgt und ein Feuerkorb harrte seiner Bestimmung. Mit Holz gefüllt würde uns das Feuer wärmen, so hofften wir. Tatsächlich züngelten bald vorwitzige Flämmchen und schickten kleinste Wärmewellen gegen unsere schon fast vor Kälte steifen Glieder. Leider haben die etwas feuchten Holzscheite unsere Vorliebe für ein Lagerfeuer nicht mit uns geteilt. Die Wärme entpuppte sich mehr und mehr als beis-

oft in der Schweiz aufhält, entdeckt sie die überwältigenden physischen Kräfte der Schweizer Wasserfälle. Mit der Serie «Swiss Flow» (2013/14) schafft sie vitale Arbeiten von einer befreienden Grenzenlosigkeit. Indem sie die Gischt und das wogende Wasser des Rheinfalls mit jenem anderer Flüsse überlagert, schneidet und auflöst, erreicht das strömende, sich herabstürzende und aufstiebende Wasser eine ätherische Dynamik. (eing.)

Annamarie M. Andersen Galerie, Bodmerstrasse 8, Tel. 044 281 18 81. www.andersenfineart.com; Andrea Bátorfi: A Journey Through The Inward Eye. 20. Mai – 18. Juli, Vernissage: Dienstag, 20. Mai, 18.00–20.00 Uhr. Einführung um 18.30 Uhr von Guido Magnaguagno, Kunsthistoriker, ehemals Vizedirektor Kunsthaus Zürich. Vorankündigung: Performance am Donnerstag, 19. Juni, beim Grossmünster: Multimediales Kunstwerk von Andrea Bátorfi beim Zwingliplatz.

«Freud am Läbe – Freud am Jodle»

sender Qualm. Nur so schnell lassen wir uns nicht ins Bockshorn jagen. In noch mehr Jacken eingehüllt und in noch mehr Decken eingemummelt genossen wir den Abend. – Der Muttertag begann eher wie ein Tag in einer Räucherkammer. Die ganze Wohnung stank, als ob sämtliche mittelamerikanischen Indianer und alle spanischen Kolonisatoren den Siegeszug des Rauchens erneut hätten einleiten wollen. Wir entschuldigen uns bei allen Nachbarn, die mit uns eingeräuchert wurden, aber jemand muss ja damit beginnen: Die Grillsaison ist eröffnet. Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Der Adliswiler schreibt jede Woche im «Zürich 2».

zvg.

Am kommenden Samstagabend, 17. Mai, gibt’s im Schwerzisaal in Langnau a. A. einen besonderen musikalischen Leckerbissen: den Jodlerabend «Freud am Läbe – Freud am Jodle». Auftreten wird das Jodel-Doppelquartett TV Adliswil. Konzertbeginn ist um 20 Uhr, um 18 Uhr ist die Türöffnung fürs Nachtessen. Reservation: Telefon 044 710 35 51. Das Jodel-Doppelquartett TV Adliswil hat eine lange musikalische Tradition. Es wurde am 27. Oktober 1927 gegründet und erfreut sich seither grosser Beliebtheit. (eing.)

Kamil Krejci hat den Grill reanimiert – mit rauchigen Folgen.

www.jdq-tv-adliswil.ch

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Circus Knie: Magie in der Manege Wahrhaft poetisch kommt das neue Knie-Programm daher. Mit fliegenden Hunden, tanzenden Zebras und einem wehmütigen Clown feierte der Schweizer Nationalzirkus am Freitag auf dem Bellevue Premiere.

Es gab Momente zum Lachen, zum Staunen und einfach nur zum Geniessen. Letzteres etwa, als die bildhübsche Luftakrobatin Shirley Larible zur melancholischen Stimme ihres Vaters über den Köpfen der Zuschauer schwebte. Clown David Larible schubste den Scheinwerfer-Spot und verwandelte Zuschauer in Prinzessinnen sowie Bösewichte: Damit erntete er brüllendes Gelächter. Dennoch agierte er wesentlich subtiler als Claudio Zuccolini ein Jahr zuvor. Zum Lachen brachte auch Rosi Hochegger mit ihren Hunden das Publikum. Rasantes Dog Dancing auf höchstem Niveau zeigten die agilen Vierbeiner. Ganz gross kam die dreijährige Chanel Marie Knie raus, die auf einem schweren Kaltblut-Ross die Manege enterte – freilich geführt von ihrem Grossvater Fredy Knie Junior. Danach zeigte der kleine Wirbelwind mit einem Pony seine eigene Freiheitsdressur. Darauf, wie Chanel in wenigen Jahren in der Mange agieren könnte, gab Ivan Frédéric Knie einen Vorgeschmack: Der grosse Bruder ANZEIGEN

führte die Hohe Schule der Dressur beeindruckend souverän vor. Überhaupt die Pferde: Bei einer Nummer mit ebenholzschwarzen Friesen und edlen weissen Vollblut-Arabern erschienen die Zebras dazwischen wie Strichcode-Pferdchen. Herzschlagmomente gab es bei Muskelberg Encho Keryazov, dem Duo Vanegas mit seinem Todesrad sowie bei der Elefantenkuh, die sich auf Franco Knie Junior legte. Wenn Guido Errani auf den Füssen seines Bruders Umdrehung nach Umdrehung hinlegte, rieb sich wohl so mancher Zuschauer die Augen: War dies Realität, oder hatte jemand die Repeat-Taste gedrückt? Auf die Repeat-Taste hoffte man auch ein bisschen, als das Zirkusorchester verklungen und die Lichter im Chapiteau erloschen waren ... Philippa Schmidt

Da stockt der Atem: Franco Knie jun. legt sich unter einen Elefanten.

Spassig: «Scout» und Maycol Errani sitzen auf dem Bett.

Eindrücklicher Kraftakt: Encho Keryazov in Aktion. Fotos: A. J. Minor

Manegenpremiere: Chanel Marie Knie mit Opa Fredy Knie jun.

Mit den Füssen durch die Luft gewirbelt: Guido und Maycol Errani.

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«Zaatar», das arabische Wort für Thymian

Der gebürtige Libanese Khoder Zeitoun hat sich im Café Medina eingemietet und bietet jeweils von Donnerstag- bis Sonntagabend spezielle, selbst gemachte warme und kalte Mezze. «Zaatar» ist das arabische Wort für Thymian, und «Medina» heisst die Stadt. Zaatar ist der Name, unter welchem seit Kurzem der Libanese Khoder Zeitoun seine Speisen anbietet. Er hat sich im Restaurant Medina an der Albisstrasse in Wollishofen eingemietet und serviert von Donnerstag bis Sonntag von 18 bis 23 Uhr libanesische Köstlichkeiten. Entdeckt hat ihn Vera Weirich, die selbst in der Gastronomie als RestaurantBesitzerin viele Jahre erfolgreich tätig war. Heute coacht sie Personal, bietet Konflikt- und Kommunikationstraining für Kinder und Lehrpersonal an. Unter anderem coacht sie auch Zeitoun mit seiner Geschäftsidee als Untermieter des Restaurants Medina.

Die Flucht aus Libanon Khoder Zeitoun ist 2003 aus dem Libanon geflüchtet, zuerst nach Deutschland und anschliessend in die Schweiz. Gearbeitet hat er als Maurer, doch seine Leidenschaft galt immer seinem Hobby, dem Kochen.

Mezze ist eine typische libanesische Landesspeise. Verwöhnt hat er bisher seine Freunde mit libanesischer Küche, nun macht er das offiziell zu seinem Beruf. Das Betonmischen hat sich in Mischen von Teig, Fleischmassen, Gewürzen und Kräutern verwandelt. Alle Speisen werden täglich frisch aus erlesenen Zutaten zubereitet, bevorzugt sind Produkte aus der Region. Im Angebot sind libanesische Spezialitäten: vegan, vegetarisch und mit Fleisch. Es gibt kalte und warme Mezze, die man am besten mit mehreren Personen geniesst, denn man bestellt einen ganzen Tisch voll davon, und dann können sich alle von jeder Platte bedienen und somit viele verschiedene Mezze ausprobieren. Man kann

aber auch die Teller-Variationen ordern. Das eignet sich, wenn man sich nur auf ein Gericht beschränken will. Und bitte die Süssspeisen nicht vergessen. Mezze ist eine typische Landesspeise, die einen Querschnitt durch die kulinarischen Spezialitäten des jeweiligen Landes bietet. Ursprünglich stammt sie aus Persien, wird aber in sämtlichen MittelmeerLändern und im arabischen Raum zubereitet. Typische Zutaten sind Kichererbsen, Joghurt, Auberginen, Tomaten, Kreuzkümmel und Koriander. Fattayer (Teigtaschen), Kebbe (in Weizenschrot gegrilltes Rind- oder Lammfleisch), Falafel (frittierte Bällchen aus pürierten Bohnen oder Kichererbsen) und Hoummos (Kicher-

Vera Weirich und Khoder Zeitoun. erbsenpüree) dürften einigen unter Ihnen ein Begriff sein, doch das sind nur ein paar Beispiele aus dem reichhaltigen Angebot. Man muss es selbst erleben, es ist ein kulinarisches Erlebnis, ein Gaumenkitzel. Getränke dazu sind libanesischer Wein oder ein österreichischer Zweigelt aus biologischem Anbau und natürlich Pfefferminztee aus frischer Minze. Dezente libanesische Musik erklingt im

Fotos: Jeannette Gerber

Hintergrund. Sämtliche Mezze können als Take-away vorbestellt werden. Die Preise für Mezze im Restaurant (kalte und warme zur Auswahl) für 2 Personen 55 Franken, für 3 Personen 78 Franken, für 4 Personen 96 Franken. (jg.)

Zaatar im Restaurant Medina, Albisstrasse 72, 8038 Zürich, Reservationen und Info: Tel. 076 792 21 31, [email protected].

«Sounds of Musical» – Matinee-Konzert in Adliswil Der Singkreis Adliswil bietet am Sonntagmorgen ein vielseitiges Programm mit vielen Ohrwürmern aus der Welt der Musicals. Im kommenden Matinee-Konzert des Singkreises Adliswil werden der Chor, zwei Gesangssolisten und eine Ad-hoc-Jazzband eine abwechslungsreiche Palette verschiedener Songs und Sounds aus der Welt des Musicals zu Gehör bringen. Der erste Abschnitt des dreiteiligen Programms ist dem international erfolgreichen Musical Chicago gewidmet. Dessen swingige Songs parodieren mit hintergründigem Humor das verruchte Gangstermilieu dieser Grossstadt in den 1930er Jahren. Pikant ist, dass hier ausnahmsweise einmal zwei Frauen als Hauptpersonen die «schweren Jungs» sind. Das Musical «Mamma Mia», dessen Songs den dritten Konzertteil prägen, ist sowohl

inhaltlich als auch musikalisch deutlich andersgeartet. Allerdings sind auch hier zwei starke Frauenpersönlichkeiten im Zentrum: die alleinerziehende Powerfrau Donna mit drei ihrer ehemaligen Liebhabern sowie ihre Tochter Sophie, die kurz vor ihrer Hochzeit steht. Die Musik dieser 1999 uraufgeführten sogenannten Pop-Komödie ist aus früheren Tophits der berühmten schwedischen Popgruppe Abba zusammengesetzt, wovon mehrere beliebte Titel wie «Mamma Mia», «Money Money» etc. erklingen werden. Die EvergreenOhrwürmer des Mittelteils der Aufführung, wie «Somewhere Over The Rainbow», «Conquest Of Paradise» etc., wurden je als Einzelsongs für einen Film komponiert, wuchsen dann aber über diesen hinaus und erlangten, interpretiert von vielen Grössen des Showbusiness, Weltberühmtheit. (eing.) Matinee-Konzert am Sonntag, 18. Mai, 11.15 Uhr im Saal der Zurich International School, Eichenweg 2, 8134 Adliswil.

Songs und Sounds aus der Welt des Musicals – der Singkreis Adliswil tritt am Sonntagmorgen in der InternaFoto: zvg. tional School Adliswil im Dietlimoos auf. Diese ist auch von Wollishofen her gut erreichbar. ANZEIGEN

Die Sonne essen – am nächsten Samstag Wie kann man mit der Sonne einfach kochen? Am Samstag von 10 bis 15 Uhr erfährt man es auf dem Bahnhofplatz in Adliswil. «Hast du schon einmal die Sonne gegessen? Wir zeigen dir, wie das geht.» Unter diesem Motto veranstaltet der Adliswiler Verein «Solar Association Tiloo» am kommenden Samstag einen Benefizanlass zugunsten seiner Arbeit im Bereich Klimaschutz und Armutsbekämpfung in Westafrika. Dabei können grosse und kleine Besucher zum Beispiel erfahren, wie mit Solarkochern Brot und Kuchen

gebacken werden, wie schnell die Sonne Kaffe kocht, wie viel Wald durch die Nutzung von Solarenergie erhalten bleibt. Auch zeigen Projektverantwortliche eine Live-Powerpoint-Präsentation mit vielen Bildern aus dem «Tiloo»-Projekt in Gambia und beantworten Fragen. Zudem gibt es Geschicklichkeitsspiele, Sackhüpfen, ein Glücksrad mit kleinen Preisen, Kaffee und ein Kuchenbuffet sowie Gratissirup für die Kinder. (eing.)

Samstag, 17. Mai, 10 bis 15 Uhr, Bahnhofplatz Adliswil. Mehr Infos: www.tiloo.ch oder Elena Steger Kassama, Tel. 043 377 94 81, [email protected].

Das verbraucht keinen Strom und kein Gas: ein Solarkocher.

Foto: zvg.

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Knieschmerzen – Ursachen und moderne Behandlungsmöglichkeiten Das Kniegelenk ist unser grösstes Gelenk und wird über ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Muskeln, Bändern, Sehnen und den Gelenkoberflächen gesteuert und stabilisiert. Innen- und Aussenmeniskus optimieren den Kontakt der Gelenkpartner und wirken als Stossdämpfer. Das Kniegelenk ist im Alltag und besonders bei sportlichen Aktivitäten grossen Belastungen bis zum Zehnfachen des Körpergewichts ausgesetzt. Gesunde Kniegelenke gewährleisten dennoch, dass wir uns schmerzlos fortbewegen, drehen und abknien können.

Was sind die Ursachen für Knieschmerzen?

Am häufigsten werden Knieschmerzen durch Abnutzungsvorgänge (Arthrose) verursacht. Sportverletzungen durch Anschlagen, Verstauchen oder Verrenken des Kniegelenkes sind eine weitere wichtige Schmerzursache. Knieschmerzen können auch über eine Schmerzausstrahlung vom Rücken oder Hüftgelenk entstehen. Wenn Knieschmerzen neu auftreten, länger andauern, schmerzhafte Einklemmungen oder ein Reiben im Knie oder Schwellungen auftreten, das Knie nicht belastbar oder nicht stabil ist, empfiehlt sich eine spezialärztliche Untersuchung. Auf diese Weise können die Beschwerden korrekt abgeklärt und notwendige Therapiemassnahmen eingeleitet werden.

Sportverletzungen des Kniegelenkes Das Kniegelenk wird bei diversen Sportarten enorm beansprucht. Beim unkontrollierten Verdrehen des KnieANZEIGEN

oder Schmiermitgelenks können telspritzen (sogeBänder wie das nannte Viskosupvordere Kreuzplementation) ins band reissen und Kniegelenk könnachfolgend zu nen über einige einer Instabilität Monate Lindemit wiederholrung bringen. tem Wegknicken Wenn diese Beoder Nachgeben handlungen nicht im Kniegelenk ausreichen, kom(«Giving Way») men operative führen. MenisMassnahmen inkusrisse sind frage. Gelenkerebenfalls typihaltend kann bei sche Sportverletjüngeren Patienzungen, können ten mit mässig aber auch im All- PD Dr. med. Fabian von Knoch Dr. med. Urs Munzinger ausgeprägter Artag bei geschwächtem Meniskusgewebe auftre- band- oder Meniskusriss) können die throse auf der Innen- oder Aussenten. Der gerissene Meniskus kann bei Arthrose ebenso beschleunigen wie seite durch Korrektur der Beinachse bestimmten Kniepositionen einklem- eine abweichende Beinachse (X- oder die Belastung auf den gesunden Abschnitt im Knie verlagert werden. Bei men und Schmerzen auf der Knie- O-Bein). innen- oder Aussenseite und SchwelDie Kniearthrose verursacht typi- schmerzhafter fortgeschrittener Knielungen verursachen. scherweise Schmerzen und Schwel- arthrose ist der Kniegelenkersatz Der Spezialarzt bestimmt mit kli- lungen bei Belastung mit einge- (Knieprothese) eine sehr erfolgreiche nischer Untersuchung und weiterge- schränkter Kniebeweglichkeit und Behandlung. Die Knieteilprothese erhenden Abklärungen wie Magnetre- hat sich in unserer zunehmend älte- setzt im Gegensatz zur Knietotalprosonanztomografie (MRT) das genaue ren und sportlich aktiven Bevölke- these nur einen der drei GelenkabVerletzungsmuster. Nicht jeder Me- rung zu einer regelrechten «Volks- schnitte und erlaubt den Erhalt der Kreuzbänder mit der Möglichkeit einiskus- und Bänderriss muss operiert krankheit» entwickelt. nes natürlicheren Bewegungsablauwerden. Um Folgeschäden zu verhindern und die Kniefunktion wieder- Wie behandelt man Kniearthrose? fes. Dieser Eingriff ist jedoch techherzustellen, kann z.B. eine Kreuz- Das Vermeiden von Stossbelastungen nisch anspruchsvoll und erfordert bandersatzplastik oder Meniskusope- (z.B. beim Rennen), das Tragen be- grosse Erfahrung des Kniechirurgen. ration über eine Gelenkspiegelung quemer Schuhe mit weicher Sohle (Arthroskopie) jedoch sinnvoll sein. und spezielle Schuheinlagen können Fazit ebenso helfen wie eine Gewichtsab- Das Kniegelenk muss im Alltag und Die Kniearthrose – eine häufige nahme bei Übergewicht. Medikamen- beim Sport stabil, beweglich und Ursache für Knieschmerzen te zur Schmerzlinderung und Entzün- überaus belastbar sein. KnieschmerBeim Verschleiss des Kniegelenks – dungshemmung, gegebenenfalls auch zen können verschiedenste Gründe kommen haben, v.a. Sportverletzungen (z.B. der Kniearthrose – dünnt der glatte Knorpelaufbaupräparate Knorpelbelag aus und fehlt im fortge- zum Einsatz. Physiotherapie kann die ein Meniskusriss oder Kreuzbandschrittenen Stadium vollständig. Kniebeweglichkeit verbessern und riss) oder Verschleissprozesse (ArthKnieverletzungen (z.B. ein Kreuz- die Schwellung reduzieren. Kortison- rose). Wenn Knieschmerzen neu auf-

Bei fortgeschrittener Kniearthrose ist der Kniegelenkersatz eine sehr erfolgreiche Behandlung. Die Knieteilprothese ersetzt im Gegensatz zur Knietotalprothese nur einen der drei Gelenkabschnitte. F: Küttel

treten oder länger andauern, schmerzhafte Einklemmungen oder ein Reiben im Knie auftreten, wiederholt Schwellungen auftreten, das Knie nicht belastbar oder bei Belastung nicht stabil ist, empfiehlt sich eine spezialärztliche Untersuchung. Der Kniespezialist kann das Knieproblem beurteilen und eine individuelle Behandlung einleiten. (pd.)

PD Dr. Fabian von Knoch & Dr. Urs Munzinger, Gelenkzentrum Zürich, Toblerstrasse 51, 8044 Zürich, Tel. 043 2682813. Email: [email protected]. www.gelenkzentrum.com

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AUTOMOBIL

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Insignia ist so edel wie kein Opel vor ihm

Mit Allrad, Beplankung und viel Platz ist der Opel Insignia Country Tourer eigentlich ein richtiger Schwerarbeiter. Doch im Innern steckt ein echter Gentleman.

und direkter Lenkung. Aber die 6Stufen-Automatik macht halt schon keinen wahnsinnig dynamischen Eindruck und schluckt etwas gar viel der Motorenpower. Davon wäre im getesteten Spitzenmodell mit dem Zwei-Liter-Turbobenziner mehr als genug vorhanden. 250 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment leistet das Triebwerk. Es beschleunigt den Country Tourer in 8,9 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Mit Handschaltung ist er eine Sekunde schneller.

Lorenz Keller Erstaunlich, wie Opel seine Qualitätsoffensive vorwärtstreibt. Etwa beim Insignia, der mehr als nur ein wenig aufgefrischt wurde. Schon im Exterieur hat er mit neuer Front klar an Format gewonnen. Im Interieur bieten die Deutschen gar eine kleine Revolution. So edel und modern war schon lange kein Opel mehr. Sofort ins Auge sticht die aufgeräumte Mittelkonsole mit dem AchtZoll-Touchscreen, der in vier von fünf Ausstattungsvarianten serienmässig an Bord ist. Darüber lassen sich viele Funktionen direkt bedienen. Das gewöhnungsbedürftige Touchpad, das zusätzlich zwischen den Sitzen zu finden ist, gibt etwas starke Vibrationsrückmeldung und ist eigentlich überflüssig. Umgekehrt ist es durchaus vorbildlich, dass Opel hier dem Fahrer die Wahl lässt. So gibt es zum Wechsel der Musiktitel gleich vier Varianten: Touchscreen, Taste am Lenkrad, Taste unter dem Display sowie das Touchpad.

Innenraum massiv aufgewertet Zur Aufwertung des Innenraums gehört aber auch das optionale digitale Cockpit. Es besteht ebenfalls aus einem acht Zoll grossen Bildschirm, auf dem der Tacho und andere Informationen angezeigt werden. Die 600 Franken sind gut investiertes Geld, weil man die Anzeige individuell kon-

Toyota wertet den Yaris auf.

Etwas hoher Verbrauch

Der Country Tourer ist die rustikale Variante des Opel Insignia: Neben kräftigen Motoren bietet die deutsche Marke auch ein adaptives Allradsystem an. Edel geht es im Innenraum zu und her (unten). Fotos: L. Keller

figurieren kann und sie schön hell und gut ablesbar ist. Das Tüpfelchen auf dem i sind im getesteten Opel Insignia die Premiumledersitze für 4900 Franken im Paket unter anderem mit Sitzheizung und Sitzventilation. Sie passen dank hellbrauner «Brandy»-Kolorierung und schwarzen Ziernähten perfekt zum Country Tourer, der rustikaler daherkommt als der normale Kombi. Der Cross-

over-Look ist aber viel mehr als nur eine Modellvariante. Dank mehr Bodenfreiheit und Beplankung etwa an den Radläufen hat der Country Tourer einen eigenständigen Auftritt. Besonders wenn man ihn in der olivgrünen Metalliclackierung bestellt. In drei verschiedenen Motorisierungen ist der Offroadkombi bestellbar, immer mit adaptivem Allradsystem, das die Kraft zwischen Vorder-

und Hinterachse verteilt. Dank Sperrdifferenzial hinten können gar die Räder einzeln angesteuert werden. Davon merkt man im Normalfall nichts, auch weil das verstellbare Fahrwerk normalerweise auf Komfort ausgerichtet ist. Nur wenn man in den Sport-Modus wechselt, ist etwas Dynamik spürbar. Insgesamt überzeugt der Insignia mit Langstreckentauglichkeit

Für den täglichen Einsatz konzipiert

Ein Koloss mit freundlichem Gesicht F: zvg.

Yaris: Neue Technik für den Zweitkleinsten Der Kleinste im Programm von Toyota, der Aygo, hat bei der Premiere am Genfer Auto-Salon auch gleich eine neue, freche Designsprache lanciert. Nun ziehen die Japaner auch den Zweitkleinsten nach. Der Yaris erhält im Sommer ein Facelift: Die Front dominiert nun ebenfalls der neue Kühlergrill in X-Form. Am Heck erhält der Yaris LED-Leuchten. Als Reaktion auf Kundenwünsche hat Toyota das Interieur neu gestaltet und aufgewertet. Die Ingenieure haben zusätzlich die Radaufhängung ausgetauscht und die Motoren überarbeitet. (zb.)

Saab liefert Autos aus Saab hat die ersten 9-3 Aero an rund 20 Vertriebspartner in Schweden ausgeliefert. Dort können die Fahrzeuge Probe gefahren werden. SaabEigentümer National Electric Vehicle Sweden (NEVS) verkauft die Autos derzeit nur über das Internet und im Heimatland. Käufer holen den Neuwagen dann in der Fabrik in Trollhättan ab. Der Plan von NEVS ist es, noch in diesem Jahr eine Elektroversion des 9-3 auf den chinesischen Markt zu bringen. (zb.)

Mit dem Facelift erhält der Renault Koleos eine ansprechende Front, die zum gemütlichen Wesen des komfortablen und günstigen SUV passt. Lorenz Keller Die Franzosen haben dem Koleos ein entschärftes Facelift verpasst: Mit dem neuen Markengesicht hat der Allradler einen frecheren und präsenteren Auftritt. Die rundliche Silhouette ist natürlich geblieben, dank der neuen Optik verschiebt sich aber die Wahrnehmung etwas von träge in Richtung gemütlich. Das Äussere spiegelt nun ziemlich genau die Eigenschaften wider, welche die Käufer vom Koleos erwarten dürfen. Das SUV ist kein Blender, der Sportlichkeit und Dynamik verspricht, sondern ein Realist, der voll auf Komfort und Platzangebot setzt. Und das zu einem bezahlbaren Preis: Schliesslich bekommt man bereits für 29 100 Franken das Einstiegsmodell mit 171-PS-Benziner, Allrad und einer anständigen Grundausstattung. Die angenehm erhöhte Sitzposition, die grosszügigen Platzverhältnisse für bis zu fünf Erwachsene und der Kofferraum von 450 bis 1380 Litern sind auch beim günstigsten Modell inklusive. Da der Koleos trotz des Namens mit 4,52 Meter Länge, 1,86 Meter Breite und 1,71 Meter Höhe effektiv gar nicht übermässig gross ist, lässt er sich auch in den engen Grossstädten vernünftig nutzen. Besonders gut

Der aufgefrischte Renault Koleos ist günstig zu haben. passt der 173 PS starke Zweiliterdiesel mit 360 Newtonmetern Drehmoment zum Franzosen. Ob man allerdings die neu erhältliche 6-Gang-Automatik dazubestellen soll oder bei der Handschaltung bleibt, muss man sich gut überlegen. Denn die Automatik schaltet zwar weich und komfortabel, lässt aber viel Motorenpower ungenutzt, was sich etwa in der zwei Sekunden längeren Beschleunigungszeit beim Sprint auf Tempo 100 zeigt (11,9 statt 9,9).

1,8 Tonnen schwer Auch der Verbrauch ist um mehr als einen halben Liter höher, was Energieeffizienz F statt E bedeutet. Im Alltag verbraucht der automatisch geschaltete Koleos rund acht Liter Diesel auf 100 Kilometer, ein nur mittelmässiger Wert. Doch unterstützt die Schalthilfe eben auch das total entspannte Fahren, das zum Franzosen perfekt passt. Nur kein Stress, denn in

Beim Verbrauch ist die getestete Motorenvariante kein Vorbild. Schon die im Datenblatt angegebenen 8,5 Liter auf 100 Kilometer sind eher viel, in der Praxis waren es dann gar rund 10 Liter. Wohl auch, weil eine StoppStart-Automatik fehlt. Diese Spritspar-Technik dürfte man in dieser Klasse eigentlich erwarten. Als Alternative bietet sich da der mächtige, aber etwas teurere Zwei-Liter-Biturbo-Diesel mit 195 PS an, mit dem sich im Alltag wohl rund zwei Liter sparen lassen. Der Einstandspreis dagegen belastet das Budget nicht über Gebühr. Mit der getesteten Motorenvariante kostet der Country Tourer sehr faire 55 950 Franken. Da ist alles Wichtige schon inklusive, vom Navi bis zum adaptiven Lichtsystem. Und weitere Features aus der Oberklasse lassen sich dazubestellen – ohne gleich überteuerte Preise bezahlen zu müssen. Etwa die Frontkamera mit Spurhalteassistent für 900 Franken oder das Technik-Paket für 1500 Franken mit Totwinkelwarner, Parksensoren und Rückfahrkamera. Diese warnt beim Ausparkieren auch vor quer fahrenden Autos – ein äusserst sinnvolles Feature für alle, die regelmässig in einer Tiefgarage parkieren.

Foto: zvg.

schnellen Kurven schwankt das SUV sowieso, als wäre es nicht 1,8, sondern deutlich über 2 Tonnen schwer. Auch Unebenheiten dämpft der Koleos einfach weg. Man fühlt sich wie zu Hause auf dem Sofa. Wer dieses Fahrgefühl schätzt, wird grosszügig darüber hinwegsehen, dass die Lenkung unpräzise ist und die Sitze nur wenig Seitenhalt bieten. Ein Argument für die Automatik ist auch, dass der Diesel nur in dieser Kombination als Topversion «Exception» erhältlich ist. Top ist übrigens nur die Ausstattung, nicht der Preis. 42 800 Franken stehen auf der Preisliste neben einer langen Liste an inbegriffener Ausstattung. Einige Highlights sind das Navisystem mit ausgezeichneten Bose-Lautsprechern und Rückfahrkamera, das PanoramaGlasschiebedach über dem ganzen Innenraum, die elektrisch verstellbaren Ledersitze, wahlweise auch in schickem Braun, sowie der Totwinkelassistent.

Peugeot erneuert den Lieferwagen Boxer. Besonderes Augenmerk haben die Franzosen dabei auf die Dauerhaftigkeit gelegt. Unter anderem hat das neue Modell eine verstärkte und steifere Karosseriestruktur, neue Mechanismen der Schiebetüren, eine verbesserte Bremsanlage sowie überarbeitete Dämpfer. Dazu kommen sechs Dieselmotoren mit bis zu 180 PS, einige Modelle mit Stopp-StartAutomatik. Die Franzosen bieten nun auch diverse Assistenzsysteme für den Boxer an: etwa eine adaptive Lastkontrolle, die das ESP an die Ladung anpasst. Oder der Spurassistent, der vor dem Überfahren von Sicherheitslinien warnt. (zb.)

Schweizer gönnen sich viele Extras

Die Autokäufer in der Schweiz lieben zusätzliche Ausstattung. Das Thema Sicherheit steht dabei an erster Stelle. Das zeigt der Ford-NeuwagenTrend-Bericht 2014. 34 Prozent der Neuwagenkunden der Marke wählen etwa den Notbremsassistenten Active City Stop, im gesamten Europa sind es nur 7 Prozent. 20 Prozent der Schweizer gönnen sich gar einen Spurhalteassistenten, in Europa sind es nur 4 Prozent. Die Schweiz ist immer noch ein Benzinerland. Das zeigt sich auch bei Ford, wo nur 28 Prozent einen Diesel wählen. Der sparsame, aber doch kraftvolle 1,0-LiterEcoboost-Motor macht satte 44 Prozent aller Benzinerverkäufe aus (Europa 25 Prozent). (zb.)

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MARKTPLATZ

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Dieses Autowrack lag einige Tage vor der Garage Franz.

Foto: zvg.

Ein auffälliger Blickfang Kürzlich stand oder besser gesagt lag ein demoliertes Fahrzeug vor der Garage Franz am Mythenquai in Wollishofen. René Kramer, Geschäftsführer des Betrieb Mythenquai weiss, wieso: Weshalb war das Fahrzeug hier? Das Fahrzeug ist ein Relikt aus einem Werbespot. Dort wurde es mit einem Pneutrax überfahren. Es ist ein optimaler Blickfang und wir wollten damit Aufmerksamkeit erregen. Eine gute Gelegenheit, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen und auf die Dienstleistungen der Franz AG bzw. der Allianz aufmerksam zu machen.

Auf den Versicherungsschutz hinweisen beziehungsweise Kunden den optimalen Versicherungsschutz aufzeigen. Und natürlich auch auf Waschanlage, Carrosserie und Werkstatt der Franz AG aufmerksam machen. Dazu haben wir auch Gutscheine für eine Gratisautowäsche und Carrosserieflyer verteilt.

Was wollen Sie mit der Aktion denn bewirken?

www.youtube.com/watch?v=VNBKsJciNWo

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Was macht die Allianz nun mit dem Fahrzeug? Das Fahrzeug wurde am Ende der Aktion verschrottet, da es an den Bruchstellen zu rosten begann. (eing.)

Stadt Zürich

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ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected]

Der Zürcher Anwalt, Professor und bekennende Filmfan Peter Nobel unterstützt den Leopard Club.

Erfrischende Gartenparty: Laurence Antiglio (links) von «Vestibule» stösst mit einem Lillet-Drink mit Edith Bagda an.

Denise und Rolando Benedick, Valora- und Bretzelkönig-Chef, der auch Herr über den Leopard Club ist, in welchem potente Geldgeber das Filmfestival Locarno unterstützen.

Der frühere Pro-Helvetia-Direktor Pius Knüsel (jetzt Volkshochschule) mit Suzann-Viola Renninger.

Banker Ronald Sauser und Unternehmerin Silvia Affolter, mit Abendhandtasche in Leopard-Print.

Wie im Paradies fühlten sich die Geladenen im Park des Baur au Lac. Domenica Flütsch, Inhaberin von Prezios (Nachfolgerin von Gigi Sutter Aliesch), und Pernod Ricard hatten zur Gartenparty gerufen. Lillet, bislang in Zürich ein Geheimtipp, ist ein veritabler Kultdrink, dem schon Wallis Simpson oder Jacky Kennedy zusprachen. Und auch James Bond 007 huldigt in seinen Filmen dem tonisierenden Frischmacher mit Erdbeere, Minze und Gurkenscheibe. Ein weiterer Höhepunkt war die Präsentation der Schmuckkollektion von Réjane Rosenberger aus Küsnacht.

Immobilienunternehmerin Yolanda Risi (links) und Domenica Flütsch von Prezios PR.

2006 Erfolg auf der Piazza: Andrea Staka («Das Fräulein») und Bettina Oberli («Die Herbstzeitlosen»).

Hatten Spass an der Frühlingsparty: Moderatorin Monica Schärer (rechts) und Claudia Kuhn.

Die Küsnachter Designerin Réjane Rosenberger präsentierte ihre neue Schmuckkollektion.

Henry Bodmer mit Freundin Annie Atkinson; Annina Müller-Bodmer und Gatte George Müller.

Stylistin Sabrina Pesenti und Darryl von Däniken genossen den warmen Frühlingsabend.

Miteinander befreundet: Ezgi Cinar (links), Film- und TV-Produzentin Steffi Bollag.

Locarnos Leopard bei Zürichs Löwen

Das Sofa im Zürcher Nobelhotel Savoy war Programm. Auf dem opulent gestalteten Sitz mit LeopardenPrint liessen sich Zürichs Löwen und Löwinnen, die von «Bretzelkönig» und Präsident des Leopard Clubs, Rolando Benedick, zur Soiree geladen waren, gerne ablichten. Grund für den Cocktail war die Lancierung des Buchs «sempre giovane», das Impressionen der vergangenen 15 Jahre des Filmfestivals Locarno festhält, dessen Logo bekanntlicherweise der (Gatto-)Pardo (Leopard) ist. Der Leopard Club wurde zur materiellen und moralischen Unterstützung des Filmfestivals Locarno auf Anregung von Denise Benedick gegründet, die sich meistens stets vornehm im Hintergrund hält, aber eine starke Persönlichkeit ist. Festivalpräsident Marco Solari und Direktor

Carlo Chatrian wurden von TV-Ikone Kurt Aeschbacher zu ihren Erlebnissen auf der Piazza befragt. Überwältigende Erinnerungen haben auch die Filmemacherinnen Andrea Staka und Bettina Oberli, denen im Jahr 2006 auf der Piazza Grande 8000 Menschen zujubelten. Hotelunternehmerin Ljuba ManzLurje, Präsidentin von Friends Musical Olympus (Förderung junger Musiker), ist ein ebenso begeistertes Leopard-Club-Member: «Der Club heisst zwar Leopard, aber ich bin Leo (Tierkreiszeichen) und apart.» Passt doch irgendwie. Der Club ist nicht nur apart, sondern auch exklusiv. Wer etwas auf sich hält, gehört dazu. Vom offiziellen Zürich Filmfestival wurde an der Soiree niemand gesichtet. Zahlreiche Zürcher Celebrities aus der High Society waren zugegen.

Member und Hotelunternehmerin Ljuba Manz-Lurje: Eine Löwin (Tierkreiszeichen) auf dem Leopardensofa.

VIPs in Partylaune

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Kaufgesuch: BRIEFMARKEN!

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(Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach-Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Parkplätze vorhanden! Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00 [email protected]

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Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:

Spannende Kriminalromanze Es ist die Vorweihnachtszeit 1980, als der französische Autor Michel Bussi in seinem Roman «Das Mädchen mit den blauen Augen» einen vollbesetzten Airbus auf dem Weg von Istanbul nach Paris im verschneiten Jura abstürzen lässt. Von den 168 Passagieren überlebt nur ein 3 Monate altes Mädchen, allerdings stehen auf der Passagierliste zwei gleichaltrige Kinder. In der Zeit vor den DNA-Tests ist kaum nachzuweisen, welches Mädchen gerettet wurde. Es folgt ein aufwühlender Prozess der Grosseltern beider Familien um das Sorgerecht. Die unterlegene Familie akzeptiert das Urteil nicht und engagiert einen Privatdetektiv, der jedoch erst nach achtzehn Jahren die Wahrheit entdeckt. Noch bevor er seine Entdeckung mitteilen kann, wird er tot aufgefunden. Mit den Notizen des Privatdetektivs versuchen nun verschiedene Personen aus dem Umfeld der jungen Frau, die Ereignisse in der Unfallnacht zu rekonstruieren und ihre wahre Identität herauszufinden. «Das Mädchen mit den blauen Augen» ist ein Liebes- und Kriminalroman zugleich und bietet spannende Unterhaltung. Michel Bussi war der meistprämierte französische Schriftsteller im Jahr 2011. Michel Bussi: «Das Mädchen mit den blauen Augen». Aufbau Verlag. 24.90 Franken.

Packender Krimi aus Finnland In «Tage des letzten Schnees» von Jan Costin Wagner löst der finnische Kommissar Kimmo Joentaa schon seinen fünften Fall. Der Krimi ist kein klassischer «Whodunnit», sondern eher eine Studie über Menschen in Extremsituationen. Der Autor entwickelt drei Handlungsstränge, die vordergründig nichts miteinander zu tun haben. Da stirbt die 11-jährige Tochter eines Architekten bei einem Autounfall. Da verliebt sich ein verheirateter Fondsmanager in Belgien in die rumänische Prostituierte Réka und kauft ihr eine Wohnung in Helsinki, in deren Nähe sie später tot aufgefunden wird. Und dann bewundert ein finnischer Schüler den Massenmörder von Oslo, Anders Breivik, und bereitet einen Amoklauf in einem Vergnügungspark vor. Spannend ist es zu verfolgen, wie die Geschichten zusammenkommen. Dabei greift der Autor beiläufig Gesellschaftsthemen wie die Finanzkrise, Zwangsprostitution oder das Einkommensgefälle zwischen West- und Osteuropa auf. Jan Costin Wagner lebt in Frankfurt und Finnland. Jan Costin Wagner: «Tage des letzten Schnees». Verlag Galiani Berlin. 29.90 Franken.

Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 15. Mai 10.00–18.00 Ausstellung: Fotoausstellung von Miles Aldridge. «The Age of Pleasure». Mo bis Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr. Bis 24. Mai. Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31. 13.00–18.30 Kunstausstellung: Werke von Ferdinand Arnold, Oliver Krähenbühl, Kotscha Reist. Bis 24. Mai. Öffnungszeiten: Mi–Fr 13–18.30 Uhr, Sa 11–16 Uhr. Galerie Rosenberg, Staffelstr. 12. 18.00–20.00 Eröffnungsfeier: Der Steingarten der Sukkulenten-Sammlung Zürich wurde saniert. Frostharte Sukkulenten und geeignete nicht-sukkulente Begleitpflanzen schaffen den Charakter eines Mittelmeergartens. Mit Christine Bräm, Direktorin Grün Stadt Zürich. Führungen und Imbiss. Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88. 19.00 Vernissage: David Kandalkar «Monografie und 3D-Monografie». Ausstellung bis 15. Juni (Finissage 13 bis 16 Uhr). Öffnungszeiten: Do und Fr 17 bis 19 Uhr, Sa/So 13 bis 16 Uhr. Galerie Atelier 497, Seestrasse 497. 19.30 Frühlingskonzert: Mit dem Orchester vom See. Leitung: Ulrich Stüssi. Solist: Jordi BertranSastre (Oboe). Werke von Stüssi, Honegger, Mozart, Beethoven und Haydn. Türöffnung: 19.30 Uhr. Vorverkauf: www.ticketino.com oder 0900 441 441. www.orchestervomsee.ch. Kirche St. Peter, St. Peterhofstatt 6.

Samstag, 17. Mai 8.00–11.00 Leimbacher Wochenmarkt: Rest. Hüsli.

16.00–5.00 6. Lauter-Festival: Das Lauter-Festival geht in die sechste Runde: Mit der Hafenkneipe holt das Club-Festival entlang der Gessnerallee eine dritte Bühne ins Boot und überschifft damit die Sihl. 25 Bands und DJs, wovon ein Drittel aus dem Ausland anreist, bieten einen dreizehnstündigen Musikmarathon an – und das bei freiem Eintritt. El Lokal, Hafenkneipe. Stall 6. 19.00 Liederabend: Brigitte Schweizer (Sopran), Michelle Powell (Klavier). Lieder von Johannes Brahms, Maurice Ravel und Manuel de Falla. Türöffnung: 18.30 Uhr. Kollekte. Galerie Atelier 497, Seestrasse 497.

Sonntag, 18. Mai 11.00–14.00 Künstlerapéro: In der aktuellen Ausstellung mit Werken von Ferdinand Arnold, Oliver Krähenbühl, Kotscha Reist. Bis 24. Mai. Öffnungszeiten: Mi–Fr 13–18.30 Uhr, Sa 11–16 Uhr. Galerie Rosenberg, Staffelstrasse 12. 17.00 Konzert: «Blues Along the Mississippi». Mit Kareen & Lonesome Riders feat. Bernie Corrodi, Max Sten & Band, Ray Fein & Friends und Special Guests. Sound: Der Reaktor Oliver Corrodi. Eintritt frei, freiwillige Kollekte. Ref. Kirchgemeindehaus Adliswil, Kirchstrasse 2.

Dienstag, 20. Mai 19.00–21.00 Informationsabend: «Leimbach, ein Quartier ist in Bewegung». Referenten: Christian Traber, Präsident des Quartiervereins Leimbach

und Gemeinderat, Begrüssung. Roberto Rodriguez, Präsident Kreisschulpflege Uto. Christian Hablützel, Geschäftsführer Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren. Marktstände mit kompetenten Auskunftspersonen. Apéro. Ref. Kirchgemeindezentrum Leimbach, Wegackerstrasse 42. 20.00 Frauengesprächsabend: EMK Zürich 2, Mutschellenstrasse 188. 20.00 Krimiabend und Apéro: «Verbrechen» verstörende Kurzgeschichten von Ferdinand von Schirach gelesen von Alina Pfister und Michael Schraner. Apéro: 19.30 Uhr. Reservation: 043 377 33 88, [email protected], Weinauslese AG, Alte Landstrasse 4.

Donnerstag, 22. Mai 10.00–18.00 Ausstellung: Fotoausstellung von Miles Aldridge. «The Age of Pleasure». Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr. Bis 24. Mai. Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31. 14.00 Ökumenischer Seniorentreff: Geistige Fitness im Alter – Gedächtnistraining konkret. Einführung durch Annette Zanoni, Gedächtnistrainerin SVGT. Ref. Kirchgemeindehaus Wollishofen, Kilchbergstrasse 21. 20.15 Chicago Swing Rats: Die 7 Vollblutmusiker des «Finest Swing Jazz». Eintritt frei, Musikerkollekte. Türöffnung: 18.30 Uhr. Kleinigkeiten an Essen und Getränken. Kulturschachtle, Schulhausareal Kronenwiese. Siehe auch Hinweis auf der folgenden Seite.

KIRCHEN Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen www.kirchewollishofen.ch Donnerstag, 15. Mai 12.00 Mittagstisch für Primarschüler, Jugendraum Hauriweg Freitag, 16. Mai 17.50 Juki, Jugendraum Hauriweg Sonntag, 18. Mai 19.00 Gottesdienst mit Pfarrer Walter Wickihalder. Offene Sonntagskantorei. Kollekte: Netz4 – Diakonie im Langstrassenquartier, Alte Kirche, anschliessend: Chilekafi Montag, 19. Mai 14.30 Wollichörli für Senioren/ Seniorinnen, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse

Dienstag, 20. Mai 20.00 Probe Gospel Singers Wollishofen, Kirchgem.haus Kilchbergstrasse Mittwoch, 21. Mai 19.15 Ökumenisches Nachtgebet Alte Kirche

Pfarrei St. Franziskus www.st-franziskus.ch Samstag, 17.Mai 10.15 Verstorbenen-Gedenk-Wortgottesdienst im PZ Entlisberg ab 17.15 Beichtgelegenheit 18.00 Eucharistiefeier Sonntag, 18. Mai 9.30 Eucharistiefeier «Erstkommunion» 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Keine Santa Messa in lingua italiana

18.00 Dankandacht «Erstkommunion»

Kirche Enge www.kirche-enge.ch Donnerstag, 15. Mai Ökum. Frühlingsausflug nach Trachselwald ins Zithermuseum 9.30 Abfahrt bei der ref. Kirche Enge, Anmeldung erforderlich Sonntag, 18. Mai 10.30 Musik-Gottesdienst in der Kirche Enge, Liturgie und Predigt: Pfarrer Theo Haupt, Buxtehude: «Cantate Domino Canticum Novum» BUXWV 12, Chor der Chorwoche Magliaso, mit Kinderhüeti Montag, 19. Mai 18.30 Chorprobe Kantorei Enge mit Kinderbetreuung, KGH, Bederstr. 25

Dienstag, 20. Mai 12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit biblischen Geschichten für Primarschüler/innen, Kirchgemeindehaus, Bederstrasse 25 Chorproben Junge Kantorei Enge: 17.00 bis 18.00 Kinderchor (1. bis 4. Klasse) 17.45 bis 18.45 Jugendchor 1 (5. und 6. Klasse) 18.30 bis 19.30 Jugendchor 2 (Oberstufe) Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25 Mehr Informationen: www.kirche-enge.ch/kinderchor www.kirche-enge.ch/jugendchor Kontakt: Barbara und Ulrich Meldau, Tel. 044 781 25 25

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 16’954 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel, Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.), Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren

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Veranstaltungen & Freizeit Swing vom Feinsten

Seit 2009 swingen, grooven und jammen die «Chicago Swing Rats» und begeistern Musikliebhaber im In- und Ausland. Nach wenigen personellen Veränderungen haben sich die sieben leidenschaftlichen Musiker aus dem Raum Zürich gefunden und spielen in der dynamischen Kleinformation einen feinen Big-Band-Jazz aus den 30ern, wie ihn die Bands von Count Basie, Duke Ellington, Benny Goodman u.v.m. in den berühmten «Ballrooms» zelebriert hatten. Kurz gesagt: Wenn die sieben loslegen, geht die Post ab.

Die Boys spielen Musik aus Passion und gastieren in dieser Zusammensetzung das erste Mal in der Kulturschachtle Adliswil. Sie werden ihr Repertoire für die Besucher zum Besten geben und haben sich für das Gastspiel im Sihltal perfekt vorbereitet. (eing.)

The Classic Jazz Evening, Donnerstag, 22. Mai, Kulturschachtle Adliswil. Anlass öffentlich, Eintritt frei, Musikerkollekte. Türöffnung um 18.30 Uhr, Konzertbeginn um 20.15 Uhr. Mit Kleinigkeiten an Essen und Getränken

Swingen, grooven und jammen: Das sind die «Chicago Swing Rats».

zvg.

Das «Krimipaar».

Foto: zvg.

Krimilesung in der Weinhandlung Ein gewöhnlicher Dienstagabend mutiert zum kriminellen Event. Tatort ist die Weinhandlung Weinauslese in Kilchberg. Einem Apéro folgt die Lesung verstörender Kurzgeschichten des Strafverteidigers und Autors Ferdinand von Schirach. Sein Erzähldebüt «Verbrechen» gilt als die Krimientdeckung der letzten Jahre. Mit präziser Beobachtung und klarer Sprache ergründet Schirach menschliche Schicksale und Abgründe. Es ist geschriebenes Kino im Kurzformat. Geschichten, die packen und bestürzen. Diese atmosphärische Dichte lassen Alina Pfister und Michael Schraner in ihrer Lesung aufleben. Dienstag, 20. Mai, 19.30 Uhr in der Weinhandlung Weinauslese. Reservationen (Tickets: 25 Franken pro Person): Tel. 043 377 33 88, E-Mail: info@ weinauslese.ch oder in der Weinhandlung Weinauslese AG, Alte Landstrasse 4, 8802 Kilchberg.

GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE GZ Leimbach

Rebenweg 6, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 Offenes Atelier/Miniobjekte aus Ton: Fr, 16./23. Mai, 14 bis 17.30 Uhr, ab Schulalter oder in Begleitung. Offene Holzwerkstatt/offene Töpferei: Sa, 17. Mai, 14 bis 17.30 Uhr für Erwachsene und Kinder in Begleitung. Chrabbelgruppen: Di und Do 9.30 bis 11.30 Uhr, auch in den Schulferien. Neon-Werkstatt: Mi, 21. Mai, 14 bis 17.30 Uhr, ab Schulalter oder in Begleitung. Insektenhotel selbst gemacht: Mi, 21. Mai, 14 bis 17.30 Uhr, ab Schulalter oder in Begleitung. Leimbacher Frühlingsfest: Sa, 24. Mai, 12 bis 19 Uhr. Musikapéro ab 17 Uhr mit Two4Tunes.

GZ Wollishofen

GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, [email protected] GZ am See, Bachstrasse 7 Morgen-Taiji am See: Sa, 17. Mai, 9 bis 10 Uhr. Bitte anmelden unter E-Mail: [email protected].

Offener Werkwagen: Mi, 21. Mai, 14 bis 17.30 Uhr. Kinder unter 6 Jahren in Begleitung. GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Grillabend: Mi, 21. Mai, ab 18 Uhr. Anmeldung: [email protected] oder 043 243 11 37. Mädchenabend: Fr, 23. Mai, 18 bis 21 Uhr, ohne Anmeldung. Für Mädchen ab der 3. Klasse.

Kinderhaus Entlisberg Butzenstr. 49, 8038 Zürich Telefon 044 488 10 11 E-Mail [email protected] OFFENER BEREICH ENTLISBERG Nothilfe für Kleinkinder: Mo, 16., 23. und 30. Juni, im grossen Saal. Anmeldung bis 2. Juni. Eltern Café: Jeden Di, 10.15 bis 11.15 Uhr im 2. OG für Eltern und Bezugspersonen von Kindern im Vorschulalter. Begleiteter Bewegungsraum: Jeden Di, 14.30 bis 16.30 Uhr im grossen Saal für Kinder von 3 Mt. bis 2 Jahren in Begleitung. Anmeldung: keine – aber Platzzahl ist limitiert! Tanzgruppe fpr Kinder: Jeden So, 16.15 bis 17.15 Uhr im grossen Saal für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Anmeldung unter 079 769 11 05.

OFFENER BEREICH SELNAU Sihlamtstrasse 18, 8001 Zürich Familientreffpunkt: jeden Mi 10.30 bis 12.30 Uhr, für Kinder von 0 bis 5 Jahren in Begleitung einer Bezugsperson. Anmeldung: keine.

Quartiertreff Enge Gablerstr. 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Grillabend: Do, 15. Mai, 18 Uhr. Bubentreff: Mo, 19. Mai, 16.30 bis 18.30 Uhr. Anmeldung und Info bei [email protected].

Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.

QV Wollishofen www.wollishofen-zh.ch Ortsmuseum, Widmerstr. 8 Ausstellung: 9. bis 25. Mai: Johann Spescha, Bilder. Vernissage: Fr, 9. Mai, 17 bis 20 Uhr. Öffnungszeiten: Sa, 17./24. Mai, So, 18. Mai, je 14 bis 16 Uhr (der Künstler ist jeweils anwesend). Finissage: So, 25. Mai, 14 bis 16 Uhr.

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WOLLISHOFER VEREINIGUNG BEGLEITUNG IN DER LETZTEN LEBENSPHASE

Einladung zur Mitgliederversammlung der Wollishofer Vereinigung Begleitung in der letzten Lebensphase (WVBLL) Donnerstag, 22. Mai 2014, 19.30 Uhr, im evang.-ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21, 8038 Zürich Im Anschluss an den statutarischen Teil der Mitgliederversammlung, ca. um 20.00 Uhr, begrüssen wir Dr. med. Daniel Grob, MHA, Chefarzt Klinik für Akutgeriatrie, Stadtspital Waid. Sein Referat trägt den Titel: «Sterben im Spital: ein tabuisiertes Thema? – Vorurteile und Fakten!» Gäste sind herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier:

Der Vorstand der WVBLL

www.lokalinfo.ch

Nr. 20

15. Mai 2014

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Zürich 2

Nr. 20

15. Mai 2014

VEREINE

TRIBÜNE

Zwölf Regeln helfen bei ehrenamtlicher Vereinsführung Der versierte Kenner JeanMarc Hensch äussert sich detailliert über die ehrenamtliche Vereinsführung. Fazit: Sehr lehrreich! Jean-Marc Hensch* Nach zwölf Jahren im Amt habe ich vor drei Wochen das Präsidium des Quartiervereins Enge abgegeben. Der Rücktritt motivierte mich, einmal niederzuschreiben, welches meine Erfahrungen bezüglich Führung ehrenamtlich geführter Organisationen sind.

1. Um neue Mitglieder werben Im Zentrum jeder ehrenamtlichen Organisation steht heute die Mitgliederwerbung. Gerade beim in der Schweiz häufigen Überhang an älteren Mitgliedern ist es zwingend nötig, Abgänge stetig zu ersetzen. Mitgliederwerbung macht jedoch nur Sinn, wenn man zuerst sein Haus in Ordnung hält, wenn die Leistung stimmt, sie auch innen und aussen wahrgenommen wird. Interne Kommunikation und Medienarbeit haben Vorrang vor gezielten Marketingmassnahmen, weil man sonst auf unfruchtbaren Boden sät. Der Quartierverein Enge zum Beispiel ist in den zwölf Jahren stetig und um rund einen Drittel gewachsen, gerade weil wir Mittel und Ressourcen primär in Leistungen und nicht ins Marketing gesteckt haben.

2. Exklusive Leistungen für die Mitglieder Jede Organisation, die Interessen vertritt (zum Beispiel auch ein Wirtschaftsverband wie Swico) kämpft mit dem Trittbrettfahrerproblem: Die zahlenden Mitglieder finanzieren Aktivitäten, die der Allgemeinheit zugute kommen. Andere zahlen nichts, aber profitieren trotzdem von dieser Arbeit. Deshalb braucht es exklusive, den Mitgliedern vorbehaltene Leistungen, um sie bei der Stange zu halten. Diese müssen aber nach aussen konkret sichtbar und erlebbar sein, um neue Mitglieder zu werben. Deshalb publiziert der Quartierverein seinen Jahresbericht als «Jahreschronik» und lässt ihn nach der GV an alle Haushalte im Quartier verschicken. Natürlich mit einem Anmeldetalon, der über die Jahre unser erfolgreichstes Akquisitionsinstrument war. Selbst ein im Quartier ansässiger Nationalbankpräsident liess sich dadurch spontan zur Mitgliedschaft bewegen?

3. Tatkraft des Vorstands Grosse oder kleine Führungsgremien? Ich persönlich habe eine Präferenz für kleinere, schlagkräftige Vorstände, bei denen jeder eine Aufgabe hat, für die er sich auch verantwortlich fühlt. Vorstandsmitglieder, die ohne eigene Funktion mitreden, aber selbst nicht auch anpacken (müssen oder dürfen), sind selten nützlich. Und ob jemand, der es sich als Passivmitglied gemütlich gemacht hat, später motiviert werden kann, etwas zu leisten, ist höchst frag- Auch Networking

Wie führt man einen Verein möglichst erfolgreich? In Zeiten des Vereinssterbens oder zumindest akuter Nachwuchsprobleme sind die 12 Hensch’schen goldenen Regeln durchaus beachtenswert. Das Foto stammt von der GV des Quartiervereins Leimbach 2014. Foto: ls. lich (aber nicht unmöglich). Wem Breite und Repräsentativität am Herzen liegen, kann einen dreissigköpfigen Vorstand bilden, der sich selten trifft, und die effektive Arbeit dann im fünfköpfigen Vorstandsausschuss leisten. Viele Wege führen nach Rom.

4. Zurückhaltung des Präsidenten Ein Präsident hat grossen Einfluss darauf, wer in das Leitungsgremium aufgenommen wird. Und wer möchte schon mit jemandem zusammenarbeiten, den er nicht mag oder der ihm nicht passt (z.B. aus politischen Gründen)? Hier sollte man sich jedoch möglichst zurückhalten, da dies einer einseitigen Ausrichtung des Gremiums Vorschub leistet und zu einem Abschied von der Realität führt, einer Art «Cocooning». Im Gremium sind sich alle einig und haben den Plausch miteinander, aber der Vorstand vertritt nur noch einen kleinen Teil seiner Mitglieder. Widerspruch tut gut und zwingt zu überzeugenden Argumenten, auch wenn man manchmal auf die Zähne beissen muss.

5. Offen bleiben für Neue Ein Vorstand muss im Fluss gehalten werden. Oft entstehen Konstellationen, in denen sich alle so wohlfühlen und sich blind verstehen, dass niemand mehr zurücktritt und auch kein Bedürfnis besteht, neue Leute hineinzunehmen. Ganz gefährlich! Wenn

dann einer aus externen Gründen zurücktritt, bricht der Vorstand auseinander und der Verein rutscht in die Führungslosigkeit. Oder noch schlimmer: Alle werden miteinander alt und älter im Vorstand, und er vergreist.

6. Junge einbeziehen

zen. Sie bringen Lebenserfahrung ein, ein Beziehungsnetz, Zeit (auch tagsüber), Stabilität, und sie müssen sich nichts mehr beweisen. Auf dieses gewaltige Ressourcenpotenzial zu verzichten, wäre absolut fahrlässig. Mancher Senior ist geistig rüstiger als viele Youngsters! Aber natürlich gilt auch hier: Die Mischung machts.

Deshalb schallt in allen Vereinen der Ruf nach mehr jungen Leuten. So sinnvoll es ist, jünge8. Rechtliche re Leute mit einKenntnisse zubeziehen, so schwierig ist es Um Vereinsverauch. Ganz Junsammlungen zu ge sind (richtileiten, muss man «Im Zentrum jeder gerweise!) in einicht Jurist sein, ehrenamtlichen ner hoch mobiaber es hilft, verOrganisation steht heute len Phase und einsrechtliche haben oft auch zu Kenntnisse die Mitgliederwerbung» noch keine festen haben. In vielen Wurzeln (geograVereinen werden fisch, beruflich, familiär), können althergebrachte Rituale (wie das sich nicht auf Jahre hinaus verpflich- grauenhafte Verlesen des Vorjahresten. Und Menschen im Familienauf- protokolls!) gepflegt, nur weil man bau setzen oft die Prioritäten anders nicht sicher ist, ob das Pflicht ist oder (wenn es nicht um Themen geht, die nicht. Dabei muss man sich eigentsie ganz direkt und persönlich betref- lich gar keine grossen Sorgen mafen, z.B. Schulwegsicherung). chen. Selbst grobe Schnitzer sind spätestens nach 30 Tagen irrelevant, 7. Auch Alte haben Vorzüge wenn niemand klagt – und wer tut Es ist auch grundsätzlich nichts das schon bei dieser Art Verein? Schlechtes daran, dass viele ältere Menschen bereit sind, sich einzuset- 9. Das Vieraugenprinzip Keinerlei Kompromisse darf es geben, wenn es um Geld geht. Einerseits braucht es klare Beschlüsse, wofür Geld ausgegeben werden soll. Andererseits muss der Prozess so strukturiert sein, dass kein Geld verschwinden kann. Deshalb ist das Vieraugenprinzip zwingend, das Vertrauensprinzip nicht anwendbar. Die Vorgänge rund um einen Quartierverein in Zürich Nord sollten hier allen Vorständen die Augen geöffnet haben.

10. Vereinskasse gefüllt halten

gehört dazu: Jean-Marc Hensch (2.v.r.) an einem Quartieranlass.

Foto: zvg.

Ich halte aber nichts davon, Vereine an der Armutsgrenze vegetieren zu lassen, so nach dem Motto, «ein Verein dürfe nicht mehr Vermögen besitzen, als er unbedingt braucht». Ver-

einsvorstände brauchen eine gewisse Flexibilität, um spontan auf aufkommende Bedürfnisse eingehen zu können. Denn die können meist im Gegensatz zum unternehmerischen Bereich nicht ein Jahr im Voraus budgetiert werden, kommen auch plötzlich von aussen. Es tötet die Initiative, wenn man dann jedes Mal zuerst eine separate Finanzierung auf die Beine stellen muss. Eine Kriegskasse ist immer gut.

11. Briefe vs. Online-Info

Online ist nicht alles. Ein Verein mit Mitgliedern aus allen Bevölkerungsschichten kann nicht ganz auf digitale Kommunikation umstellen. Mindestens ein Drittel möchte weiterhin per Post bedient werden, was zu respektieren ist. Bei der Einführung elektronischer Kommunikation gilt es dann abzuwägen zwischen dem zusätzlichen Aufwand zweier Kommunikationskanäle und der Einsparung bei Porti und Druckkosten.

12. Verhältnis zu Stadtbehörden

Quartiervereine pflegen zwar eine besonders enge Beziehung zu Behörden und Verwaltung, aber auch viele andere Vereine sind in öffentlich-rechtliche Beziehungen eingebunden. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, wie nahe man dem Staat sein soll. Durch Distanzierung und scharfe Worte kann man sein Profil schärfen und die Medienpräsenz erhöhen, wird jedoch die ausgleichende und vermittelnde Rolle einbüssen, die für den Quartierverein zentral ist. Unterwürfigkeit ist jedoch fehl am Platz. Intelligente Behördenvertreter verstehen durchaus, dass sich ein Quartierverein ab und zu markig äussern muss, sofern der Anstand gewahrt wird und es aus redlichen Gründen erfolgt. Natürlich sind das keine goldene Regeln. Auch ich habe mich nicht immer daran gehalten. Sie sind Frucht einer Reflexion über das Thema, die alle Vorsitzenden und Präsidenten mal vornehmen sollten.

Jean-Marc Hensch (54) war zwölf Jahre Quartiervereinspräsident Enge. Der Jurist und dipl. PR-Berater ist Direktor der Swico.