Der Gemeindebrief

Ev.-luth. Kirchengemeinde Hohenlockstedt

Ausgabe Nr. 138

März - Mai 2012 Aus dem Inhalt: Konfirmation

Musikalische Klänge

Frauentag

Gemeindefreizeit

Weltgebetstag

Kinder– und Jugendarbeit

AUF EIN WORT Man kann etwas aus Passion betreiben, aus Leidenschaft. Da gibt es passionierte Reiter und leidenschaftliche Tänzer. Es gibt Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen und solche, die unter der Berufung leiden. Manche Dinge lassen sich nicht lernen und betreiben ohne Leidenschaft. Man muss Anstrengung und Liebe mitbringen, Kraft und Geduld einsetzen, sonst wird das nichts. Wer nicht bereit ist für das Erreichen eines Zieles ein Stück weit zu leiden, der wird nicht weit kommen, sondern bald aufstecken. Es erfordert Einsatz, Schweiß und Muskelkater, um in einer Sportart gut zu sein, sie überhaupt zu lernen. Wer nicht bereit ist, wieder und wieder zu üben, wird niemals gut werden darin, ein Instrument zu spielen. Da muss man schon viel Durchhaltevermögen haben. Und selbst beim Gärtnern, wo es ja um das Entwickeln der Schöpfung geht, auf Kraft von außen ankommt - dass der Segen von Sonne und Regen hinzukommt - wird es letztlich auf die Geduld ankommen, sich in Erwartung der Blütenpracht oder der guten Ernte auch Mühe zu machen.

Foto: Kempermann

Was fällt Ihnen zu diesem Bild ein? Ich freue mich an den frischen Farben und

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der filigranen Optik dieser Blume. Interessante Botanik. Schönheit der Natur, die begeistern kann. Manche Betrachtungen Susanne Ottoerkennen noch mehr Kempermann darin. Passionsblüten, speziell diese Art bietet einen Hinweis auf den, dessen Passion, dessen Leidenschaft tatsächlich begeisternd war und noch immer zu Begeisterung führt: Jesus. Das Bild zeigt eine Passionsblume: Eine schöne, kreisförmig und symmetrisch angeordnete Blüte. Manche dieser Blüten können einen Durchmesser bis zu 18 cm haben. Wir sehen die leuchtenden Farben, einen Strahlenkranz und auffällige Fortpflanzungsorgane. Diese brachten ihnen den Namen ein: Passiflora incarnata, Passionsblume. Christliche Einwanderer in der Neuen Welt erkannten darin Symbole der Passion Christi. Dabei symbolisieren die zehn Blütenblätter die Apostel (Petrus und Judas ausgenommen). Die Nebenkrone in violettweiß steht für die Dornenkrone. Die fünf Staubblätter in gelb stellen Jesu Wunden dar, und die drei braunen Griffel die Nägel am Kreuz. Passion – auch in der wunderbaren Schöpfung Gottes ist sie verborgen. Menschen die Teil dieser Schöpfung sind, hungern und dürsten nach Leben. Sie sehnen sich nach den Grundelementen, nach Geborgenheit und Halt, nach Frieden, und auch nach Freisein. Wo ist diese Geborgenheit? Wer hat sie? Wer gibt sie? Wir sehen die harte Wirklichkeit unserer Welt mit Konflikten, Gewalt, Zerstörung und Krieg. Wo ist der Friede? Wer hat ihn? Wer gibt ihn? Menschen sind so oft Gefangene ihrer Umwelt und auch ihrer Fehler. Sie sind eingebunden im Alltag, in der öffentlichen Meinung, verwirrt durch Angebote von allen

Seiten, gefangen auch in sich selbst. Wo aber ist Freiheit? Wer hat sie? Wer gibt sie? Menschen hungern und dürsten nach elementaren Lebensbedingungen. In der Passion, am Kreuz, da schrie Jesus es heraus, wie wir es manchmal tun, wenn wir nicht mehr können: „Mich dürstet!“ Ein Mensch wie wir. Er schämt sich nicht. Er schreit: „Ich will leben!“ Er leidet. Seine Passion für das Leben ging so weit und so tief, dass er bereit war, mit den Konsequenzen zu leben, die ihm sein Einsatz für die Menschen brachte: Verleumdung, Anklage, Verlassenwerden, Spott, Folter und das Todesurteil. Er erlitt diese Welt mit ihrem Hass und Unverständnis. Darin war er ganz und gar Leidender. Und wir wissen es inzwischen sehr genau: Jesus ist nicht irgendwo in der Vergangenheit oder fern im Himmel, er ist hier, mittendrin! Menschen in Not wissen sich ihm verbunden und von ihm verstanden. Das tut gut. Ich versuche mir manchmal auch die andere Bedeutung von „Passion“ vorzustellen: Begeisterung. Ich versuche mir z.B. vorzustellen, was die Jünger damals erlebt haben – nach Ostern, nach der Leidenszeit und ihrer tiefen Trauer und Mutlosigkeit. Vierzig Tage bis zur Himmelfahrt. Sie wussten den Auferstandenen leiblich unter sich, sie spürten die Nähe, er sprach zu ihnen. Sie waren sich seiner Anwesenheit sicher, ob er nun sichtbar war oder nicht. Bestimmt war das wie ein Kraftstoß! Das Leben ging nicht einfach weiter, es war wie in gleißendes Licht getaucht. Raum und Zeit wie aufgehoben, der Tod galt nicht mehr. Ihnen war der Auferstandene wirklicher als Essen und Trinken, der Himmel wirklicher als die Erde. Von Tag zu Tag begriffen sie besser, was Jesus gewollt hatte und wer er war. Jetzt verstanden sie alles, was er gesagt hatte. Das Schönste war: Sie konnten die Kraft seiner Liebe auch in sich spüren; sie hatten keine Angst mehr. Jetzt, da er den Tod am Kreuz überwunden hatte, erkannten sie, dass auch sie

vor nichts zurückzuscheuen brauchten: Sie hatten Anteil an der Freiheit, die sie an ihm geliebt und bewundert hatten! Er hatte ihnen gezeigt, was Leben erfüllt und was ihm Sinn verleiht: Die Liebe ist wichtiger, sie ist die Erfüllung des Gesetzes. Die Kranken brauchen Gemeinschaft – nicht Isolation oder Verurteilung. Die Obrigkeit soll es dem Volk nicht schwer machen, sondern helfen! Geld ist nicht wichtig, sondern nur die Beziehung zu Gott! Sie waren begeistert, dass dieses Leben sich tatsächlich durchgesetzt hatte in der Auferstehung. Wie oft mögen sie sich vorher gefürchtet haben vor der Obrigkeit, vor den Anfeindungen der Herrschenden? Jetzt konnten sie die Kraft in sich spüren, die sie frei machte. Sie kehrten zurück in den Alltag, zu den Mitmenschen. Neu geboren – um zu tun, was Jesus getan hatte: Menschen zu sammeln und ihnen den Weg zu dieser Freiheit zu zeigen. Zu bezeugen: in Jesus hat Gott sich sichtbar gemacht. In ihm sollen alle Menschen neu geboren werden. Das begeistert und erhebt! Deswegen geht die Botschaft heute noch weiter und weiter um die Welt. Alle sollen leben mit dieser Aufgabe. „Wir finden Sinn darin, Leben zu achten und zu entfalten. Es ist ein Abenteuer, mitzuerleben wie sich das Leben durchsetzt bei uns und anderen. Unser Schöpfer muss ein großer Freund des Lebens sein.“ (Rainer Haak) Er sagt uns z.B.: Es kommt auf dich an, ob ein anderer Brot bekommt, um den Hunger zu stillen. Du wirst gebraucht, damit andere den Weg zur Vergebung finden oder von ihrer Angst frei werden können. Du wirst gebraucht, um von der Begeisterung zu reden, die sich im Leben mit Jesus findet. In der Gemeinde können wir ganz viel schönes gemeinsames Leben gestalten und Freude haben. Wir können miteinander Begeisterung teilen und auch mittragen und Hoffnung stärken, wenn es einmal nicht so gut geht. Jesus ist dabei. Das finde ich begeisternd. Ihre Pastorin Susanne Otto-Kempermann

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NACHMITTAGE (NICHT NUR) FÜR ÄLTERE MENSCHEN Wir treffen uns einmal im Monat um 15 Uhr im Gemeindehaus bei der Kirche. Zu Beginn ist Zeit zum Klönen bei Kaffee und Kuchen, denn in Gemeinschaft schmeckt und redet es sich einfach besser. Eine biblische Besinnung und die folgenden Themen laden zum Nachdenken, Hingucken und Mitmachen ein.

MITTWOCH, 21. MÄRZ: >>DIAS>BLÜHENDES LEBEN>SONNE, MOND UND STERNE