Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen

Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? - 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetr...
Author: Tobias Weber
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Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

Andrea Behrendt Außenstelle Hildesheim Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung

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Übersicht 1. Einführung 2. Herausforderungen an den Betriebsleiter 3. Bodenmarkt 4. Pachtentgelt 5. Fazit

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1. Einführung Zukunft der Direktzahlungen? - Anteil der Betriebsprämie am Betriebseinkommen ha LF

Gewinn Betriebsprämie Betriebsprämie Betriebsprämie Betriebsprämie 5-jähriger  2010/11 2013/14 2020/21 2020/21 individuell 350 €/ha 282 €/ha 200 €/ha €/Unternehmen Insgesamt 70 43.000 24.360 24.500 19.740 14.000 Ackerbau 110 55.000 34.980 38.500 31.020 22.000 Milch 67 48.000 26.733 23.450 18.894 13.400 Veredlung 52 37.000 14.196 18.200 14.664 10.400 Verbund 66 34.000 21.846 23.100 18.612 13.200

Niedersächsische Haupterwerbsbetriebe, Berechnungen unter Berücksichtigung der Modulation Quelle: BMELV Testbetriebsnetz; Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Referat 101; 2010

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1. Einführung Wichtige Fragen für die Betriebsentwicklung •

Wie groß ist die Abhängigkeit des Betriebes von den Direktzahlungen?



Wohin werden die Direktzahlungen umgeschichtet?



Wo liegen neue Herausforderungen innerhalb der GAP?



Wie entwickeln sich die Agrarpreise und die Preise für Boden und Betriebsmittel?



Welche Formen des Wachstums stehen den Betrieben offen? (Fläche, Regenerative Energien, Sonderkulturen, Stallplätze, Nebenbetriebe)



Welche außerlandwirtschaftlichen Einkünfte gibt es?

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2. Herausforderungen an den Betriebsleiter … in der täglichen Tretmühle …

FLÄCHENAUSSTATTUNG CONTROLLING MARKT KOOPERATION

FRUCHTFOLGE ERTRAG KOSTEN FINANZIERUNG

MITARBEITERFÜHRUNG TECHNISCHER FORTSCHRITT

PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG RISIKOMANAGEMENT

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2. Herausforderungen an den Betriebsleiter Größe ist nicht alles! •

Erfolg bedeutet auch – etwas besser und qualitativ hochwertiger zu produzieren – die Wertschöpfung zu erhöhen – den Gewinn je Einheit zu steigern – langfristig günstiger produzieren zu können als der Durchschnitt



Realisierte Gewinnrate beachten (Anteil vom Umsatz, der als Gewinn übrig bleibt)



Betriebszweige optimieren: Kein Aufbau neuer Betriebszweige, bevor der bestehende Betriebszweig nicht optimiert ist. Läuft dieser erfolgreich und sind trotzdem Management- und Arbeitskapazitäten frei, ist der Einstieg in einen neuen Betriebszweig denkbar.

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3. Bodenmarkt

Ost

Pachtflächenanteile •

Mehr als die Hälfte ist

Zupacht  Tendenz:

West



Anteil der Pachtfläche in

Niedersachsen im Verhältnis niedriger: 52,3 % Aber steigend: -

2005: 50,3 %

-

2003: 50,1 %

• Ost-West-Unterschied historisch Quelle: AMI 2009/A-170; Statistisches Bundesamt

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3. Bodenmarkt Jahrespachtentgelte 2010 in Niedersachsen Aber: Statistik spiegelt die Realität nicht im Detail!

500 450 400 350

Braunschweig (4.344) 204.525 ha

300

Hannover (6.324) 266.227 ha

EUR/ha 250

Lüneburg (9.829) 402.512 ha

200

Weser-Ems (14.733) 496.854 ha

150

Weser-Ems (14.733) 496.854 ha Lüneburg (9.829) 402.512 ha

100 50

Hannover (6.324) 266.227 ha

0

Braunschweig (4.344) 204.525 ha Acker Grünland

Quelle: Agrarstatistisches Kompendium, LWK 2011

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3. Bodenmarkt Jahrespachtentgelte 2010 in Niedersachsen

500 €/ha und (viel) mehr…?

Quelle: LSKN (Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen ), 2010

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3. Bodenmarkt Kaufwerte für Grundstücke - Bauland und landwirtschaftliche Grundstücke in Niedersachsen 2010

20.000 €/ha und (viel) mehr…?

Quelle: LSKN, 2008

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3. Bodenmarkt Entwicklung der Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke • Veräußerungsfälle nehmen zu: 1996 -- 5.041 Verkäufe 2003 -- 5.737 Verkäufe 2008 -- 6.665 Verkäufe

• Mehr Fläche wechselt den Besitzer: 1996 -- 13.979 ha 2003 -- 13.990 ha 2008 -- 17.460 ha Quelle: LSKN, 2008

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3. Bodenmarkt

Gesteigerte Bewegungen & Aktivitäten am Markt zu beobachten Aber wer macht die Preise?! Und woher kommt der Wind?

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4. Pachtentgelt … wer Einfluss übt •

Wachsende Weltbevölkerung mit höheren Ernährungs- und Lebensansprüchen (7 Mrd. Menschen; Zuwachs je Jahr 83 Mio. Menschen)



Steigender Grundoptimismus in den Agrarsektor: steigender Bedarf an Lebensmitteln, Futtermitteln, Energierohstoffen



Kapitaleigner sind bestrebt in diesen Markt zu investieren



Nicht Kapital oder Arbeitskräfte sondern Land ist knappstes Gut



Fruchtbares und klimatisch begünstigtes Ackerland ist in Mitteleuropa nicht mehr vermehrbar; dies gilt insbesondere für - Hochertragsstandorte - Regionen mit hoher Viehdichte



In aller Regel treiben die Nachfrager nach Pachtflächen – also die Pächter selber die Preise in die Höhe.

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4. Pachtentgelt Grenzkostendenken •

Hohe Pachtangebote seitens der Pächter – Trend teilweise drastisch



Trotz Zupacht „der letzten Hektare“ soll die Höhe der Gesamtpachten (alte und neue Verträge) in einem wirtschaftlichen Maß gehalten werden.



Aber was ist, wenn Grenzkostenverträge durch weitere Zupachten zu neuem Durchschnitt werden?!  Angemessenheit an die eigene betriebliche Leistungsfähigkeit wird nicht mehr ausreichend berücksichtigt.



Daher: Wer pachten will, muss die nachhaltig

wirtschaftlichen Möglichkeiten des eigenen Betriebes genauestens kennen; Abschreibung, Kapitalkosten, Lohnkosten und Allgemeinkosten müssen einbezogen werden!

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4. Pachtentgelt Einschätzung eines angemessenen Pachtpreises + = = = =

Marktleistung Ausgleichszahlung Betriebsertrag Aufwand Roheinkommen Lohnansatz Reinertrag Zinsansatz Pachtansatz Lieferrechte Grundrente

Aus der Grundrente müssen entlohnt werden: Boden  Pacht Unternehmerrisiko

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4. Pachtentgelt Einschätzung eines angemessenen Pachtpreises … Wenn das Niveau zu hoch ist + = = = =

Marktleistung Ausgleichszahlung Betriebsertrag Aufwand Roheinkommen Lohnansatz Reinertrag Zinsansatz Pachtansatz Lieferrechte Grundrente

Roheinkommen = Pachtpreis Keine Entlohnung von: Eigener Arbeit Kapitalkosten (Zins & Zinsansprüche) Lieferrechtskosten Unternehmerrisiko

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4. Pachtentgelt Einschätzung eines angemessenen Pachtpreises … Wenn das Niveau zu hoch ist + = = = =

Marktleistung Ausgleichszahlung Betriebsertrag Aufwand Roheinkommen Lohnansatz Reinertrag Zinsansatz Pachtansatz Lieferrechte Grundrente

Reinertrag = Pachtpreis Keine Entlohnung von: Kapitalkosten (Zins & Zinsansprüche) Lieferrechtskosten Unternehmerrisiko

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4. Pachtentgelt Einschätzung eines angemessenen Pachtpreises + = = = =

Marktleistung Ausgleichszahlung Betriebsertrag Aufwand Roheinkommen Lohnansatz Reinertrag Zinsansatz Pachtansatz Grundrente

Grundrente = Pachtpreis Wenn die Pachthöhe der Grundrente entspricht, wird noch kein

Unternehmergewinn erwirtschaftet! 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

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4. Pachtentgelt Einschätzung eines angemessenen Pachtpreises Die Grundrente ist das Entgelt • für den Boden (Pacht) • und das Unternehmerrisiko des Bewirtschafters Die nachhaltig leistbare Pacht ergibt sich aus • der Grundrente/ha • abzüglich 50 – 150 €/ha Unternehmergewinn 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

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4. Pachtentgelt

Wie kalkuliere ich richtig?

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4. Pachtentgelt Kalkulation der Zahlungsbereitschaft In welcher Höhe liegt die langfristig zahlbare Pacht?

 Berechnung über Kennzahlen der Fruchtfolge im Betrieb  Pachtpreisrechner

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4. Pachtentgelt Kalkulation der Zahlungsbereitschaft Fruchtfolge 1: Mittlerer Standort, 50 BP, Beregnung Ertragsniveau

Kleegras

3 Schnitte, 50 GJ NEL/ha

Winterweizen

40 dt/ha, 20 m³ Gülle

Kartoffeln

210 dt/ha, 1,6 m³ Vinasse

Ackerbohne

30 dt/ha

Triticale

45 dt/ha, 20 m³ Gülle

Pachtpreisrechner 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

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4. Pachtentgelt PACHTPREISKALKULATION - FLÄCHE Kalkulationsstundenlohn Produktionsverfahren auf der Pachtfläche

Zinssatz für gebundene variable Kosten

15 €

FruchtAKh/ha folge- Direktkosten anteil

Direktkostenfreie Leistung

Variable Masch.kosten

20% 341 €/ha -341 €/ha 20% 529 €/ha 1.243 €/ha 20% 2.455 €/ha 4.235 €/ha 20% 293 €/ha 903 €/ha 20% 496 €/ha 750 €/ha

Kleegras Winterweizen Kartoffeln Ackerbohne Triticale

10,1 6,3 31,6 7,5 6,3

Gewichteter Ø

12,4 100%

Bindungszeitraum der var. Kosten im Ø der PV

4%

823 €/ha 1.358 €/ha

222 315 624 301 310

Deckungsbeitrag

Kosten der Arbeitsmittel insgesamt

€/ha -571 €/ha 409 €/ha €/ha 915 €/ha 466 €/ha €/ha 3.565 €/ha 1.321 €/ha €/ha 593 €/ha 441 €/ha €/ha 428 €/ha 460 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha

354 €/ha

986 €/ha

619 €/ha

Direktkosten u.

Lohnansatz Arb.erled.Kost. freie Leistung

152 €/ha -910 €/ha 95 €/ha 670 €/ha 474 €/ha 2.394 €/ha 113 €/ha 341 €/ha 95 €/ha 183 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 185 €/ha

Zupachtbedingte Gemeinkosten (Krankenkasse, BG, Beregnungsverband,Landvolk, Buchführung, Beratung, etc.)

536 €/ha 50 €/ha 0 €/ha

Kosten für Quoten und Lieferrechte (sofern im Pachtvertrag separate Vergütung vereinbart)

265 €/ha

Maschinenfestkosten der Pachtfläche in % der bisherigen Maschinenfestkosten/ha

9 Mon.

100% 68 €/ha

Risikoabschlag in % der Ø Direktkostenfreien Leistung

5%

Obere Pachtpreisgrenze I (Grenzkostenkalkulation: nur variable Maschinenkosten u. Lohnkosten fallen an)

683 €/ha

Obere Pachtpreisgrenze II (Vollkostenkalkulation: Pachtfläche trägt auch feste Maschinenkosten)

418 €/ha

Hinweise

Obere Pachtpreisgrenze II Hier ist noch kein

Unternehmer gewinn erwirtschaftet!

1. Zinsansatz für die variablen Kosten im Deckungsbeitrag berücksichtigt 2. Bei Zahlung der oberen Pachtpreisgrenze wird kein Unternehmergewinn erzielt!

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4. Pachtentgelt Kalkulation der Zahlungsbereitschaft Fruchtfolge 2: Hackfrucht intensiv Ertragsniveau

Kleegras

45 t FM, 15 m³ GS, Verkauf an BGA f. 22,50 €/t

Winterweizen

40 dt/ha, 20 m³ Gülle

Kartoffeln

210 dt/ha, 1,6 m³ Vinasse

Ackerbohne

30 dt/ha

Triticale

45 dt/ha, 20 m³ Gülle

Möhren

630 dt/ha

Pachtpreisrechner 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

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4. Pachtentgelt PACHTPREISKALKULATION - FLÄCHE Kalkulationsstundenlohn Produktionsverfahren auf der Pachtfläche

Zinssatz für gebundene variable Kosten

15 €

FruchtAKh/ha folge- Direktkosten anteil

Direktkostenfreie Leistung

20% 341 €/ha 672 €/ha 10% 529 €/ha 994 €/ha 20% 2.455 €/ha 4.235 €/ha 20% 293 €/ha 903 €/ha 20% 496 €/ha 750 €/ha 10% 1.185 €/ha 4.353 €/ha

Kleegras Winterweizen Kartoffeln Ackerbohne Triticale Möhre

10,1 6,3 31,6 7,5 6,3 12,2

Gewichteter Ø

13,0 100%

Bindungszeitraum der var. Kosten im Ø der PV

4%

Variable Masch.kosten

222 315 624 301 310 2.733

888 €/ha 1.847 €/ha

Deckungsbeitrag

Kosten der Arbeitsmittel insgesamt

€/ha 441 €/ha 409 €/ha €/ha 667 €/ha 466 €/ha €/ha 3.565 €/ha 1.321 €/ha €/ha 593 €/ha 441 €/ha €/ha 428 €/ha 460 €/ha €/ha 1.561 €/ha 3.138 €/ha 0 €/ha 0 €/ha

596 €/ha 1.228 €/ha

887 €/ha

Direktkosten u.

Lohnansatz Arb.erled.Kost. freie Leistung

152 95 474 113 95 183 0 0

€/ha 103 €/ha €/ha 421 €/ha €/ha 2.394 €/ha €/ha 341 €/ha €/ha 183 €/ha €/ha 973 €/ha €/ha 0 €/ha €/ha 0 €/ha

194 €/ha

Zupachtbedingte Gemeinkosten (Krankenkasse, BG, Beregnungsverband,Landvolk, Buchführung, Beratung, etc.)

744 €/ha

290 €/ha

Maschinenfestkosten der Pachtfläche 100%

92 €/ha

Risikoabschlag in % der Ø Direktkostenfreien Leistung

5%

Obere Pachtpreisgrenze I (Grenzkostenkalkulation: nur variable Maschinenkosten u. Lohnkosten fallen an)

892 €/ha

Obere Pachtpreisgrenze II (Vollkostenkalkulation: Pachtfläche trägt auch feste Maschinenkosten)

601 €/ha

Hinweise

Obere Pachtpreisgrenze II

50 €/ha 0 €/ha

Kosten für Quoten und Lieferrechte (sofern im Pachtvertrag separate Vergütung vereinbart)

in % der bisherigen Maschinenfestkosten/ha

9 Mon.

Hier ist noch kein

Unternehmer gewinn erwirtschaftet!

1. Zinsansatz für die variablen Kosten im Deckungsbeitrag berücksichtigt 2. Bei Zahlung der oberen Pachtpreisgrenze wird kein Unternehmergewinn erzielt!

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4. Pachtentgelt Kalkulation der Zahlungsbereitschaft Fruchtfolge 3: Druschfrucht, extensiv Ertragsniveau

Kleegras

40 t FM, 15 m³ GS, Verkauf an BGA f. 23,50 €/t

Winterweizen

40 dt/ha, 20 m³ Gülle

Dinkel

30 dt/ha

Winterroggen

40 dt/ha

Pachtpreisrechner 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

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4. Pachtentgelt PACHTPREISKALKULATION - FLÄCHE Kalkulationsstundenlohn Produktionsverfahren auf der Pachtfläche

Kleegras (Biogas) Winterweizen Dinkel Winterroggen

Gewichteter Ø

Zinssatz für gebundene variable Kosten

15 €

FruchtAKh/ha folge- Direktkosten anteil

10,1 5,0 4,6 4,6

6,1

25% 25% 25% 25%

100%

341 171 168 84

Direktkostenfreie Leistung

Variable Masch.kosten

€/ha 717 €/ha €/ha 958 €/ha €/ha 1.022 €/ha €/ha 1.031 €/ha

191 €/ha

Bindungszeitraum der var. Kosten im Ø der PV

4%

932 €/ha

476 315 252 270

€/ha €/ha €/ha €/ha

328 €/ha

Deckungsbeitrag

Kosten der Arbeitsmittel insgesamt

228 €/ha 636 €/ha 764 €/ha 756 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha

676 €/ha 466 €/ha 359 €/ha 389 €/ha

596 €/ha

473 €/ha

Direktkosten u.

Lohnansatz Arb.erled.Kost. freie Leistung

152 €/ha 75 €/ha 69 €/ha 69 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha

-123 €/ha 410 €/ha 588 €/ha 568 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha 0 €/ha

91 €/ha

360 €/ha

Zupachtbedingte Gemeinkosten (Krankenkasse, BG, Beregnungsverband,Landvolk, Buchführung, Beratung, etc.)

50 €/ha 0 €/ha

Kosten für Quoten und Lieferrechte (sofern im Pachtvertrag separate Vergütung vereinbart)

144 €/ha

Maschinenfestkosten der Pachtfläche in % der bisherigen Maschinenfestkosten/ha

9 Mon.

100% 47 €/ha

Risikoabschlag in % der Ø Direktkostenfreien Leistung

5%

Obere Pachtpreisgrenze I (Grenzkostenkalkulation: nur variable Maschinenkosten u. Lohnkosten fallen an)

408 €/ha

Obere Pachtpreisgrenze II (Vollkostenkalkulation: Pachtfläche trägt auch feste Maschinenkosten)

264 €/ha

Hinweise

Obere Pachtpreisgrenze II Hier ist noch kein

Unternehmer gewinn erwirtschaftet!

1. Zinsansatz für die variablen Kosten im Deckungsbeitrag berücksichtigt 2. Bei Zahlung der oberen Pachtpreisgrenze wird kein Unternehmergewinn erzielt!

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4. Pachtentgelt Für die eigene Kalkulation: • Zahlen des Betriebes kennen! • Schnitt mehrerer Jahre bilden • Produktionskosten im Blick haben: „Was muss ich mindestens je dt Weizen bekommen, um die Erzeugung aus Sicht meiner Vollkosten gedeckt zu haben?!“ • Der betriebliche Erfolg entscheidet sich nicht allein aus einem positiven Gewinn unterm Strich des Wirtschaftsjahres. • Positive Eigenkapitalbildung muss Ziel sein • Gründliche Jahresabschluss-Analyse (BZA): hier bieten sich Ansatzpunkte für Verbesserungen und perspektivisches Denken • Notwendige Liquidität in allen Marktphasen sichern 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

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4. Pachtentgelt Nicht aus dem Bauch entscheiden • Aus der genauen Analyse des betrieblichen Abschlusses und einem vertikalen Vergleich über mehrere Jahre beantwortet sich die Frage, wie viel der Betrieb an Pachtentgelt zahlen, ohne auf dem Zahnfleisch zu gehen. • Jeder sollte die individuelle, maximale Barpacht (Grundrente) für seinen Standort und das individuelle Anbauprogramm kennen, um daraus mit Vorausblick eine fundierte Planung abzuleiten.

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4. Pachtentgelt Weitere Punkte, die den Pachtpreis beeinflussen • Bodengüte • Lage und Erreichbarkeit, Hof-Feld-Entfernung • Schlaggröße und –form • Möglichkeit des freiwilligen Landtausches • Nährstoffversorgung • Wasser: vorhanden, Fläche vernässt, Drainage in Ordnung

• Nachfrage: Flächen und Standortsicherung  wie viele Landwirte reißen sich um die Flächen … und warum?!

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4. Pachtentgelt Warum einige Landwirte zahlungsbereiter sind • Nachweis von Flächen: VE/ha • Steuerliche Gründe: Gewerblichkeit von Veredlungsbetrieben • Güllenachweisflächen • Flächen in der näheren Umgebung zur Sicherung der Rohstofflieferung von Biogasanlagen • Umfang Sonderkulturanbau • Überdurchschnittlich erfolgreiche Bewirtschafter zahlen höhere Pachten als das Mittel der Nachfrager

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4. Pachtentgelt Gerechte Pacht … und mehr • Wenn ein Unternehmergewinn zu erwirtschaften ist: 50 – 150 €/ha • Wenn die Grundrente verteilt wird: a. 1/3 Bewirtschafter --- 2/3 Besitzer b. 50 : 50 • Pflegen Sie den Kontakt zu Ihrem Verpächter: Regelmäßiger, persönlicher Kontakt, „Nachbarschaftshilfe“, wichtige Infos mitteilen, Interesse und Motivation zeigen 5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

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4. Pachtentgelt Pachtpreisanpassungen … eine gute Idee? • Transparenz für alle Beteiligten muss gegeben sein. • Keine ausschließliche Bindung an den Erlös  auch Kosten müssen Berücksichtigung finden! • An Indizes binden – Reinertragsentwicklung der jeweiligen Region – Lebenshaltungskostenindex – Erzeugerpreisindex  Keine einjährigen Betrachtungen – zu kurzfristig!

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5. Fazit Unbedingt faire Konditionen zwischen Verpächter und Pächter wahren um langfristig auf den Flächen erfolgreich wirtschaften zu können. Kostenanalyse im Betrieb durchführen, denn nur wer seine Zahlen kennt, kann richtig kalkulieren, eine solide Basis für die nächste Generation bilden und auf diesem Wege den Betrieb in die Zukunft führen.

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Zu guter Letzt Grundproblem von Beratung und Kommunikation

gesagt

bedeutet nicht

gehört

gehört

bedeutet nicht

verstanden

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bedeutet nicht

einverstanden

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angewendet

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5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

Andrea Behrendt Außenstelle Hildesheim Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung

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Diskussion

Vielen Dank für Ihr Interesse!

5. Fachforum Ökolandbau, 1. Dezember 2011 Auch Biobetriebe sind auf Zupacht angewiesen - Wie kalkuliere ich mein Pachtentgelt richtig? -

Andrea Behrendt Außenstelle Hildesheim Betriebswirtschaft und Wirtschaftsberatung

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