Atmo 2; Zaun & Blende in Atmo 5 (bei 8 sec) und Atmo 3; Raum

NDR Info Das Forum (20.03.2017) David gegen Donald - Trumps Mauer in Schottland Feature von: Eberhard Schade (Übernahme DLR Berlin) Atmo 1; Navi & Sc...
Author: Alexander Huber
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NDR Info Das Forum (20.03.2017) David gegen Donald - Trumps Mauer in Schottland Feature von: Eberhard Schade (Übernahme DLR Berlin)

Atmo 1; Navi & Schlaglöcher

Autor: Das Navi gibt fast auf. Kennt den schmalen Feldweg mit den vielen Schlaglöchern nicht. Er liegt direkt hinter der breit asphaltierten Einfahrt zum Golfplatz. Am Ende des Feldweges steht ein über Jahre umgebautes Häuschen der schottischen Küstenwache. Das Zuhause von David und Moira Milne. Atmo 2; Zaun & Blende in Atmo 5 (bei 8 sec) und Atmo 3; Raum Well no, the wall they are talking about here is this fence. These fenceposts, they put around here to tie up their trees … Autor: David, ein Mann etwa Mitte 50 mit gepflegtem Vollbart, steht im kurzen Poloshirt im Nieselregen und kommt gleich zur Sache. Er zeigt auf einen billigen Maschendrahtzaun, dessen Pfosten krüppelige Kiefern stützen, die sonst wohl der stürmische Wind an der Küste von Aberdeen umlegen würde. Die Kiefern rund um das Grundstück hat Donald Trump pflanzen lassen. Er wollte damit Golfern aus aller Welt wohl den Anblick von Milnes bescheidenem Haus oben auf der Düne ersparen.

2006 kündigte Donald Trump an, hier – inmitten der Dünen – den „besten Golfplatz der Welt“ zu bauen. Und er wollte – typisch Trump – nicht kleckern, sondern klotzen: gleich zwei Weltklasse-Plätze bauen, dazu ein Luxushotel mit 450 Zimmern, 950 Ferienappartements.

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Der Mann aus New York, der angeblich immer schon stolz war auf die schottische Herkunft seiner Mutter, versprach Investitionen in Milliardenhöhe. So war der Plan. Die Realität sah dann anders aus. Von Anfang an stand ihm aber David Milnes Zuhause im Weg.

Atmo 3; Raum Autor: David Milne sitzt jetzt in seinem Wohnzimmersessel zwischen Stapeln von kopierten Texten und CDs. Und erzählt, von seinem nun schon zehn Jahre währenden Kampf gegen den mittlerweile mächtigsten Mann der Welt. Intrigen, Erpressungen, üble Nachrede. Ein Kampf, der viel über den Charakter von Donald Trump verrät. Über die Macht des großen Geldes, aber auch über stolze Schotten. Dabei fing alles ganz harmlos an. 2006 rief ein Mann namens Peter White bei David Milne an. White war angeblich zum Jagen an die schottische Nordost-Küste gekommen und habe sich sofort in den Landstrich verliebt. Er fragte mich, ob ich mein Grundstück verkaufen will, erinnert sich Milne. Er lehnte ab. Wenig später stellte sich heraus, dass der Jäger für Trump arbeitete. Ein paar Monate später schickte Trump seinen Sohn.

Ton 1; David/VO Donald Trump Junior had been on the doorstep. We had been asked why won´t you sell? And Moira basically responded: well come with me and I will show you … VO: Moira nahm Trump Junior mit nach vorne und zeigte es ihm: Wir konnten hier damals von Peterhead bis zum Leuchtturm am südlichen Ende von Aberdeen nahezu 40 Meilen Küste überblicken. Warum sollten wir das jemals aufgeben, verkaufen wollen? … Less than six months later they came in, planted the trees to block the view.

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Autor: Bevor Trump die Krüppelkiefern pflanzen ließ, schüttete er vor David Milnes Haus einen sechs Meter hohen, siebzig Meter langen Erdwall auf. Angeblich für spätere Bauarbeiten auf dem Golfplatz.

Ton 2; David/VO But in order to put the trees up, they had to push all the earth back to where it came from, the field. …. VO: Um die Bäume aber pflanzen zu können, mussten sie die ganze Erde wieder zurückschieben. Die ganze Geschichte mit den Bauarbeiten war also – wie nicht anders zu erwarten von Trumps Leuten – eine Lüge. … a lie! Autor: Für den Maschendraht-Zaun, der die Kiefern hält, haben Trumps Leute David Milne eine Rechnung über 2800 Pfund geschickt. Genauso wie er es in Mexiko plant. Die wanderte direkt in David Milnes Papierkorb. Der Gesundheitsberater weiß nämlich inzwischen, was rechtens ist und was nicht. Weil er in jeder freien Minute recherchiert, sich durch Kopien von Gesetzestexten wühlt und alles dokumentiert. Für alle Fälle.

Atmo 5; Rausgehen

Autor: David Milne und seiner Frau Moira wurde die Aussicht mit Kiefern versperrt. Und auch bei seinen Nachbarn, den Munros, schalteten Trumps Leute irgendwann von der sanften um auf die harte Tour.

Atmo 6; David & Blende in Atmo 7; Schritte But our neighbour round there, Susie Munro, she still has the earthbanks around her house …

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Autor: Susan und John Munro wohnen gleich nebenan. Sie wachten genau wie die Milnes eines Morgens auf vom Lärm der Bulldozer. Nur: steht der Erdwall um ihr Grundstück noch heute, neun Jahre später. Der sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Wegbefestigung. Vier Meter hoch und mittlerweile mit wildem Gras und Büschen zugewachsen. Am Ende des Erdwalls hat Trump noch ein knapp drei Meter hohes und sechs Meter langes Holztor anbringen lassen, das den Munros vollends den Blick auf die Nordsee versperrt. John Munro hat die Schnauze voll, will mit Reportern nicht mehr darüber reden, wie Trump ihn und seine Frau quasi eingemauert hat, wie der lose Staub den beiden im Sommer ins Haus wirbelt. Der alte Mann im Türrahmen sieht gar nicht gut, gar nicht gesund aus. Murmelt nur „no comment“ und schließt die Tür.

Am Wohnzimmerfenster steht seine Frau, raucht und starrt mit ausdruckslosem Gesicht auf den Erdwall vor ihrem Fenster. Auch sie wirkt zermürbt vom Nachbarschaftsstreit.

Atmo 8; Abschlag Dave (sec 5)

Autor: Kerngesund dagegen sieht Dave aus, der Eigentümer einer Recyclingfirma in Aberdeen. Er steht direkt auf der anderen Seite des Erdwalls und ist an diesem Morgen der einzige Besucher auf Trumps Golfplatz. Dave übt Abschläge. Seit Juni 2016 ist er Mitglied in Trumps Club. Von den Sorgen der Anwohner und davon, dass der Platz, den er so liebt ein intaktes Ökosystem zerstört haben soll, hat er gehört, es interessiert

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ihn aber nicht weiter. „Einer meckert doch immer, wenn jemand mal etwas anpackt“, sagt der Unternehmer.

Ton 4; Golfer Dave I does not make any difference to me, because at the end of the day a golf course doesn´t do that much damage to the environment. There is still a lot of wild life out there. You see it every day when you are out there playing. VO: Mir ist das offen gestanden egal, auch weil ich glaube, dass ein Golfplatz der Umwelt nicht besonders schadet. Man sieht auch immer wieder Tiere. Die sieht doch jeder, der hier draußen spielt. Atmo 8; Abschläge

Autor: Doch Trumps Weltklasse-Anlage hat der Natur sehr wohl Schaden zugefügt. So steht es zumindest in einem Bericht des schottischen Grünen-Politikers Martin Ford.

Atmo 9; Navi & Begrüßung

Autor: Strickpullover, grüne Wachsjacke, rote Wangen. Der Landrat sagt sofort einem Spaziergang durch die Dünen, die an Trumps Golfplatz angrenzen, zu. Zielsicher lotst er durch satte grüne Felder, über denen gespenstisch der Morgennebel hängt. Immer weiter Richtung Küste. Martin Ford erzählt vom Ölboom und Krisen, die die Preise für das Barrel Öl in den Keller stürzen ließen. In der Folge verloren viele Menschen in der Region ihre Jobs. Genau in so eine Stimmung platzte Donald Trump vor zehn Jahren mit seinen Plänen für ein gigantisches Golf-Resort. Schottlands damaliger Ministerpräsident fühlte sich geschmeichelt und ernannte - noch bevor es überhaupt zu einer Entscheidung auf politischer Ebene kam - Trump zum „Business Botschafter“ von Schottland. 5

Mit diesem Druck im Nacken musste nun die Gemeinde über Trumps Bauantrag abstimmen. Die Abstimmung endete unentschieden. Als Vorsitzender hatte Ford eine weitere Stimme - und kippte den Antrag. „Und warum“, sagt er, „genau das zeige ich Ihnen jetzt!“

Atmo 10; Aussteigen

Autor: Wenig später steht der Grünen-Politiker am Fuße einer Düne südlich des Golfplatzes, deutet auf einen kniehohen Sandhügel, der sich an einem Büschel Schilfgras aufgetürmt hat.

Ton 5; Martin You can see here the start of a dune formed in 4 days of strong wind (…) Here very dramatically you can see the volume of sand that has been moved just with a few days of strong wind. Autor: Eine Wanderdüne im Frühstadium. Der Himmel reißt auf, eine Schar Wildgänse formiert sich, zieht vorbei. Der Landrat marschiert weiter zu einer von drei großen Dünen eingerahmten Senke. Hier ist der Boden plötzlich feucht.

Ton 6; Martin That is dune slack (…) Here in late spring you get a lot of orchids flowering, it´s an attractive and very different vegetation. And the whole landscape is a mosaic of these tall dunes interspersed with these low line dune slacks and the system moves, the dunes blow out, erosion occurs … VO: Jetzt stehen wir in einem der Dünentäler. Hier blühen im Frühling Orchideen und andere seltene Blumen und Pflanzen. Die ganze Landschaft ist wie ein Mosaik aus großen Dünen und den dazugehörigen fruchtbaren Tälern. Und das ganze System wandert.

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Autor: Im Frühjahr blühen in den Dünentälern lila Orchideen, schwärmt Ford. Überall dort, wo der Sand sich lichtet, sei die Vegetation einzigartig. Die meterhohen Dünen gehören zu einem System von Wanderdünen, die sich seit Jahrhunderten die schottische Ostküste Meter für Meter heraufarbeiten.

Ton 7; Martin And now you can see what a dune slack becomes when it is turned into a golf course.

Autor: 200 Meter weiter dann der Schnitt. Wie mit einem Lineal gezogen stehen der natürlichen Dünenwanderung plötzlich Grasbüsche im Weg. Die haben Trumps Leute gesetzt, damit ihnen der Wind vom Meer nicht dauernd Sand aufs Grün weht. Und das Ganze auch noch als gute Tat verkauft. Wie David Milne gehörte auch Martin Ford von Anfang an zu denen, die Trumps großen Versprechungen skeptisch gegenüber standen. Ford zahlte aber ein sehr viel höheren Preis. „Ich wurde gelyncht“, sagt er. Die örtliche Zeitung veröffentlichte seinen und die Namen all der anderen Lokalpolitiker, die gegen den Bauantrag gestimmt hatten - inklusive Mailadressen und Telefonnummern. Privat habe er das zusammen mit seiner Frau irgendwie durchgestanden. Politisch aber katapultierte ihn seine Stimme gegen Trump aufs Abstellgleis. Martin Ford verlor in der Folge alle Vorsitz-Ämter. Und sagt selbst: „Karrieretechnisch bin ich am Ende.“

Atmo 11; Spence über Ford & Lobby

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Autor: Dünen, die nicht mehr wandern. Bittere Nachbarn, abservierte Lokalpolitiker. Alles Blödsinn, sagt Stewart Spence, Besitzer mehrerer Fünf-Sterne Hotels in Aberdeen und Umgebung. „Die Zukunft Aberdeens liegt im Tourismus“, wirbt Spence und schon allein deshalb ist er ein großer Fan von Donald Trump.

Ton 10; Spence We can never thank the man enough for what he has given us. Because what he has given us will be there forever and for future generations. Autor: Der Hotelier führt das Interview im Pyjama und Morgenmantel, er kuriert gerade eine Schulteroperation aus. „Verschlissen vom vielen Golfspielen“, sagt er und grinst. Als er hört, dass Martin Ford wieder einmal mit einem Reporter in den Dünen war, rollt er nur mit den Augen. Mit Martin hat er schon oft über das Für und Wider des Golfplatzes gestritten. „Der Mann hat ein Problem“, sagt er, „er denkt einfach nicht unternehmerisch“. Punkt.

Ton 11; Spence The dunes never attracted one tourist. Most of the people never knew they existed! They knew there were sand dunes, there are sand dunes everywhere in Scotland. Autor: Früher, erzählt der Mann, der auf Donald Trumps Platz ein lebenslanges Spielrecht hat, stand Aberdeen bei Golfern nie ganz oben auf der Liste. War nach St. Andrews und Carnoustie vielleicht die Nummer drei oder vier für Golfer. Das ändere sich aber gerade – Trump sei Dank. Und bei der Männerfreundschaft profitiert der eine vom anderen: kommen mehr Golfer nach Aberdeen, übernachten sie bei Spence im Hotel.

Ton 16; Spence 8

The benefit it has brought to this area far outweighs the concern of two or three householders. And unfortunately that is how the world goes. You must cater for the majority. VO: Die ganze Region hat davon profitiert. Und das zählt einfach mehr als die Sorgen und Nöte von zwei oder drei Nachbarn. Atmo 13; Hof Forbes

Autor: Den Lauf der Welt einfach so akzeptieren und sein Grundstück verkaufen, das hat auch der dritte und letzte Nachbar Trumps von Anfang an abgelehnt. Der Lachsfischer Michael Forbes. Der lebt seit über 40 Jahren mit seiner über 80jährigen Mutter Molly in einem einfachen Haus etwas weiter landeinwärts als David Milne und die Munros.

Hier ein alter Pflug, da ein Autowrack, eine improvisierte Werkstatt unter einer von Holzlatten getragenen alten Plane. Das große, grüne Gelände, auf dem überall Katzen rumschleichen, wird beschallt von ein paar verwitterten Musikboxen. Michael Forbes, das sieht man sofort, ist ein Sammler und Bastler. Neben einer Wellblechhalle, in der er ein paar Schweine und Hühner hält, gehören ihm das Haus und ein paar Hektar Land drumherum.

Atmo 14; Hello

Autor: Versuch es, sagte David Milne. Frag ihn, ob er reden will. Vermutete aber, dass auch Michael Forbes, wie Susie und John Munro, die Schnauze voll von Trump hat.

Atmo 14; Hello

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Autor: Zumindest ist er da. Bittet ins Wohnzimmer, wo ein Kriegsfilm aus den 50ern läuft. Michael Forbes hat wettergegerbte Haut, tiefe Falten. Auf einem Foto in der New York Times blickt er düster, fast böse. Hier in seinem Sessel inmitten von Regalen voller Nippes sieht er friedlich aus und lächelt verschmitzt.

10 Minuten will er jetzt doch reden. Und legt los. Erzählt von einer mutwillig zerstörten Wasserleitung, von bestochenen Polizisten und Trumps Sicherheitsleuten, die ihn und seine Mutter in den vergangenen Jahren immer wieder schikaniert hätten. Das ganze gipfelte irgendwann darin, dass Trump Michael Forbes einmal vor laufenden Kameras als „Schwein“ beschimpft.

Ton 17; Forbes Yeah, a very nasty man. And then he started to call me all the nasty names. He called me a pig and I live in a pig style. In the TV! Lachen Autor: Inzwischen kann er darüber lachen. Fast, ja fast hätte er, der einfache Lachsfischer, dem Multimilliardär mal eins ausgewischt. Als der nicht locker ließ, ihm irgendwann eine Million Pfund für sein Haus und sein Land bot, setzte sich Forbes tatsächlich mit Trumps Anwälten an den Tisch. Kurz bevor er unterschrieb, hat er es dann doch übertrieben. Er forderte tolldreist einfach mal das Doppelte. Trumps Anwälte verließen daraufhin wortlos den Raum. Dennoch: Michael Forbes ist in Schottland so etwas wie ein Volksheld. Und das hat er amtlich. Er steht auf, geht hinüber zu einer Glasvitrine. Gleich vorne steht eine geriffelte Whiskyflasche mit einem Silberring. Darauf eingraviert sein Name und „Top Scot Award 2012“. „Das ist ein ganz großes Ding in Schottland“, erzählt er stolz. Der Titel beliebtester Schotte des Jahres, gewählt vom schottischen Volk.

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Atmo 15; Forbes

Autor: Michael Forbes, der heute noch Fanpost bekommt, auf dessen Umschlägen steht: „An Michael Forbes, den mutigen Fischer, der gegen Donald Trump aufgestanden ist“, hat bei der Auszählung damals mehr Stimmen bekommen als Tennis-Star Andy Murray und der Comedian Billy Connolly zusammen.

Ton 18; Forbes He is just a joke. He is a clown, that´s what he is. (…) He is still a clown. Atmo 16; Treffen Suzanne

Autor: Ein Clown. Ein böser Clown, der andere öffentlich beschimpft und sie so ins Rampenlicht katapultiert – natürlich hat das über die Jahre etwas mit diesen Leuten gemacht, sagt Suzanne Kelly. Sie hat die Milnes, Munros und Forbes von Anfang an begleitet, darüber geschrieben in der OnlineZeitung „Aberdeen Voice“.

Ton 19; Suzanne So they have all been changed by this … under the barrage of abuse they have had. VO: Sie alle wollten nicht im Scheinwerferlicht stehen. Sie sind da reingestoßen worden und wurden gezwungen, Kämpferrollen anzunehmen. Und das sind sie nun: stolze Kämpfer! Donald Trump kann sich eine Scheibe von ihnen abschneiden, von dem Stolz und der Würde, die sie sich bewahrt haben trotz dieser Schlammschlacht!

Autor: Die Bilanz nach 10 Jahren Golfplatz: 19 statt der versprochenen 450 Hotelzimmer. 100 statt 6000 Jobs. 30 Millionen Pfund statt 1 Milliarde Investitionen in der Region. Bittere Nachbarn und ein zerstörtes Ökosystem. 11

Blende in Atmo 1; Navi und Atmo 17; Klubhaus Autor: Drei Autos stehen am ersten Öffnungstag im Januar vor dem Clubhaus. Eins gehört zwei älteren Ehepaaren aus den USA, die vorne im Shop ein paar Souvenirs kaufen wollen, ein anderes einem smarten Golfer, der aussieht wie José Mourinho und auch genauso gelangweilt guckt. Er sitzt in einem barocken Ledersessel im Kaminzimmer und wartet auf seinen Partner. Das letzte Auto gehört Yash, die sich zusammen mit einer ganzen Schar von Angestellten sehr viel Mühe gibt, dass die paar Gäste sich wohl fühlen. Durch die großen Türfenster im Kaminzimmer hat man einen fantastischen Blick auf die Dünen, die dahinter liegende Nordsee. Und durch die Seitentür sieht man – oben, hinter ein paar Krüppelkiefern - das Haus von David und Moira Milne.

Ton 23; David Is it actually making money? I have grave doubts. … Autor: David Milne richtet sich in seinen Sessel auf. „Ich glaube nicht, dass Trump da unten Gewinn macht“, sagt er und zeigt durch sein Fenster und die Kiefern aufs Clubhaus. Ständig hört er von neuen Rabatten fürs Spielen oder Übernachten. Und seit Neuestem gibt es an jedem Montag, Dienstag und Mittwoch auch noch „Baby Brunch“-Tage für Mütter und deren Nachwuchs. David Milne schüttelt den Kopf.

Ton 25; David/VO

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… They are cutting prices like it´s nobody’s business. It is almost like a firesale. That to me from a business point of view is a sign of desperation. You are in panic mood. VO: Sie kürzen die Preise wie bei einem Schlussverkauf! Betriebswirtschaftlich betrachtet ist das ein Zeichen von Hoffnungslosigkeit, dass du im Panik-Modus bist. Autor: Ein Grund mehr für David Milne, sich nicht geschlagen zu geben.

Ton 26; David It has taken them 10 years to build one golf course, a pathetic clubhouse and a boutique hotel. So it´s gonna take a long time, before they build the rest. Defeated by him? No. Because we are still here, we are still in our house! Autor: David Milne fühlt sich sicher. So sicher, wie man sich als Nachbar von Donald Trump fühlen kann.

Ton 27; David So you feel safe here? Pause. To a major extent, yes. But not 100 per cent. Ende

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